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Charlie Chaplin: Das Pfandhaus

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BildungsMedienZentrumd<br />

des Landes Oberösterreich<br />

Medienerziehung<br />

<strong>Charlie</strong> <strong>Chaplin</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Pfandhaus</strong>, 1916<br />

Requisiten als die eigentlichen Hauptdarsteller<br />

Kopiervorlagen<br />

Medienerziehung


<strong>Charlie</strong> <strong>Chaplin</strong>: <strong>Das</strong> <strong>Pfandhaus</strong><br />

The Pawnshop, 1916<br />

Kopiervorlage für Schüler<br />

1<br />

<strong>Charlie</strong> <strong>Chaplin</strong> ist durch die Darstellung des Tramp (engl. Landstreicher, herumziehender<br />

Gelegenheitsarbeiter) weltberühmt geworden. <strong>Chaplin</strong> hat den Tramp <strong>Charlie</strong> erschaffen und ihn zur<br />

bekanntesten Figur der Filmgeschichte gemacht.<br />

Vergleich dazu die Fremdwörter trampen und der Tramper!<br />

Hier ein paar andere Fremdwörter, die uns im Film begegnen:<br />

Requisit das [-sit], -(e)s/ -e(n):<br />

Gerät, Behelf || (meist Pl.): Zubehör<br />

für eine Theateraufführung<br />

u. ä.<br />

Österreichisches Wörterbuch<br />

Slapstick [ßläpßtik; engl.-amerik.]<br />

der; -s, -s: grotesk-komischer<br />

Gag im [Stumm]film, bei dem<br />

meist die Tücke des Objekts als<br />

Mittel eingesetzt wird<br />

DUDEN 5: <strong>Das</strong> Fremdwörterbuch<br />

Charles "<strong>Charlie</strong>"<br />

<strong>Chaplin</strong>, 1889-1977<br />

Durch die<br />

MELONE<br />

erscheint <strong>Chaplin</strong><br />

elegant.<br />

Sein<br />

JACKETT<br />

sitzt zu<br />

...............<br />

Die<br />

HOSE<br />

ist zu<br />

Mit dem<br />

SPAZIERSTOCK<br />

wirkt er wie ein<br />

.........................<br />

Die<br />

SCHUHE<br />

sind zu<br />

...............<br />

...............<br />

<strong>Charlie</strong>s Kleidung wirkt insgesamt .................................<br />

Durch die Kleidung/Requisiten und seinen ................................................... erkennt man ihn auch von<br />

hinten. Zusammen bilden sie sein Markenzeichen.<br />

Medienerziehung<br />

Herausgeber: Landesbildstelle Oberösterreich<br />

Gestaltung und Redaktion: Mag. Christian Kögl


<strong>Charlie</strong> <strong>Chaplin</strong>: <strong>Das</strong> <strong>Pfandhaus</strong><br />

The Pawnshop, 1916<br />

Kopiervorlage für Schüler<br />

2<br />

Welche Requisiten sind Dir aufgefallen?<br />

KÜCHE LAGER VERKAUFSRAUM STRASSE<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

......................................<br />

<strong>Charlie</strong> verwendet die Requisiten nicht immer so, wie wir es gewohnt sind.<br />

Vervollständige die Aufstellung!<br />

<strong>Charlie</strong> verwendet<br />

Tuba<br />

als (zum)<br />

Vogelkäfig<br />

Leiter<br />

Schöpflöffel<br />

Besen<br />

Schnur am Boden<br />

Telefon<br />

Medienerziehung<br />

Herausgeber: Landesbildstelle Oberösterreich<br />

Gestaltung und Redaktion: Mag. Christian Kögl


<strong>Charlie</strong> <strong>Chaplin</strong>: <strong>Das</strong> <strong>Pfandhaus</strong><br />

The Pawnshop, 1916<br />

Lehrerinformation<br />

1<br />

I. Der Unterrichtsbehelf umfasst drei Teile (exkl. Vorspann 30 sek/Abspann 1 min):<br />

II.<br />

1. Einführungsteil (2:30 min)<br />

2. "<strong>Das</strong> <strong>Pfandhaus</strong>" (19 min)<br />

3. Schlussteil (2 min)<br />

Die Videokassette geht auf eine französische Produktion zurück, die in der Bundesrepublik Deutschland<br />

synchronisiert wurde. Es sei hier gestattet anzumerken, dass es der Vorführung gut täte, die 'Musik' im<br />

Hauptteil wegzublenden und statt dessen, wenn möglich, beschwingte Klaviermusik zu spielen.<br />

STUMMFILM<br />

FILMMUSIK<br />

TONFILM<br />

Anfänge Lumière 1895 bis Ende der 20er Jahre<br />

Klavierbegleitung live<br />

erstes Kino in Österreich:<br />

1896 in Wien, Kärtnerstraße 45<br />

anfangs synchron gespielte Schallplatten (ab 1926)<br />

Ton/Musik am Filmstreifen<br />

heute: Soundtracks auf CD!<br />

III.<br />

Charles Spencer <strong>Chaplin</strong><br />

<strong>Chaplin</strong>, geboren am 16. April 1889 in London (England)<br />

und gestorben am 25. Dezember 1977 in Vevey (Schweiz),<br />

war das Kind armer Varieté-Künstler und trat bereits mit<br />

sechs Jahren in kleinen Tanznummern öffentlich auf. Mit<br />

der Truppe des Pantomimen Fred Karno machte er 1910<br />

und 1912/13 Tourneen durch die USA. Während der<br />

zweiten Tournee wurde er von Mack Sennett entdeckt und<br />

für die "Keystone" verpflichtet. Hier entwickelte er<br />

allmählich das Kostüm und die Maske, die später<br />

weltberühmt wurden. Nach etwa 35 Filmen für Sennett<br />

wechselte er 1915 zur "Essanay" und 1916 zur "Mutual"<br />

über. 1919 war er bereits Mitbegründer der "United Artists";<br />

und in den zwanziger Jahren wurde er gleichsam ein<br />

ungekrönter König des Films, der es sich leisten konnte, an<br />

neuen Projekten monate-, ja jahrelang zu arbeiten. Als einer<br />

der wenigen Stummfilm-Komiker überstand er auch die<br />

Einführung des Tonfilms, allerdings verzichtete er später<br />

auf die Figur des "Tramps", die ihn berühmt gemacht hatte.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg führten sein Privatleben und<br />

sein politisches Engagement in den USA zu<br />

Pressekampagnen gegen ihn. Man warf ihm<br />

"unamerikanisches Verhalten" vor; und während einer<br />

Europareise <strong>Chaplin</strong>s im Jahr 1952 erklärte der US-<br />

Justizminister, <strong>Chaplin</strong>, der immer noch englischer<br />

Staatsbürger war, werde nicht die Genehmigung zur<br />

Rückkehr erhalten. Seither lebte <strong>Chaplin</strong> in der Schweiz.<br />

"<strong>Charlie</strong>", der kleine Mann mit dem Habitus des<br />

Heruntergekommenen, der auf teils lächerliche, teils<br />

rührende Weise einen Rest von Würde bewahren will, ist<br />

wohl die bekannteste Figur der Filmgeschichte. Louis Delluc<br />

verglich seinen Schöpfer mit Molière, Élie Faure stellte ihn<br />

neben Shakespeare. <strong>Das</strong> Wort "chaplinesk" ist in viele<br />

Sprachen eingegangen. Es bezeichnet einen hintergründigen<br />

Humor, in dem Melancholie und das Wissen um die Mängel<br />

dieser Welt mitschwingen. Und es bezieht sich auf die Figur<br />

des Tramp, der leidet, der sich gegen die Ungerechtigkeit<br />

engagiert, der aber auch bereit ist zu kämpfen, um zu<br />

überleben. Die Entwicklung dieser Figur, ihre<br />

darstellerische Ausprägung und die Erfindung ihrer<br />

Abenteuer sind zweifellos das größte Verdienst <strong>Chaplin</strong>s.<br />

Der Autor und Schauspieler überragt noch den Regisseur,<br />

der stets mehr vor als mit der Kamera gestaltete. So hat<br />

<strong>Chaplin</strong> auch keine Schüler und Nachahmer gefunden; denn<br />

das wesentlichste Moment seiner Wirkung, die Figur des<br />

Tramps "<strong>Charlie</strong>", ist sicherlich unnachahmlich.<br />

1913/14: rund 35 Filme für die "Keystone"; 1915: 14 Filme<br />

für die "Essanay"; 1916: 11 Filme für die "Mutual".<br />

The tramp (Der Tramp, 1915), The fireman (Der<br />

Feuerwehrmann, 1916), The vagabond (Der Vagabund,<br />

1916), One a.m. (Ein Uhr nachts, 1916), Easy street (Easy<br />

street, 1917), The immigrant (Der Einwanderer, 1917), A<br />

dog's life (Ein Hundeleben, 1918), Shoulder arms (Gewehr<br />

über, 1918), The kid (<strong>Das</strong> Kind / Der Vagabund und das<br />

Kind, 1920), Pay day (Zahltag, 1922), The pilgrim (Der<br />

Pilger, 1922/23), A woman of Paris (Die Nächte einer<br />

schönen Frau / Eine Frau in Paris, 1922/23), The gold rush<br />

(Goldrausch, 1925), The circus (Circus, 1926/27), City<br />

lights (Lichter der Großstadt, 1930), Mondern times<br />

(Moderne Zeiten, 1932 bis 1935), The great dictator (Der<br />

große Diktator, 1938-40), Monsieur Verdoux (Monsieur<br />

Verdoux / Der Heiratsschwindler von Paris, 1944-46),<br />

Limelight (Rampenlicht, 1952), A king in New York (Ein<br />

König in New York, England 1957), The countess of<br />

Hongkong (Die Gräfin von Hongkong, England 1965) u.a.<br />

Aus: Reclams Filmführer, Stuttgart 7 1987, p.649/50<br />

Medienerziehung<br />

Herausgeber: Landesbildstelle Oberösterreich<br />

Gestaltung und Redaktion: Mag. Christian Kögl


<strong>Charlie</strong> <strong>Chaplin</strong>: <strong>Das</strong> <strong>Pfandhaus</strong><br />

The Pawnshop, 1916<br />

Lehrerinformation<br />

2<br />

IV.<br />

Klärung der Begriffe<br />

<strong>Pfandhaus</strong> (Pfandleihanstalt, Pfandleihe; das Pfandl: Wiener Dialektbegriff)<br />

Requisit: am Schülerblatt 1<br />

Slapstick: am Schülerblatt 1<br />

V. Der Schauplatz '<strong>Pfandhaus</strong>' wirkt wie eine Bühne mit vier nebeneinander liegenden Räumen. In diesem<br />

Sinne ist die Arbeitstabelle am Schülerblatt 2 zu verstehen.<br />

Die gedrehten Szenen verwenden zwar manchmal mehrere Einstellungen, diese kommen aber ohne<br />

Schwenk oder Fahrt der Kamera aus. Erstreckt sich eine Szene über zwei Räume, so folgt die Kamera<br />

nicht den handelnden Personen/Requisiten, sondern es wird zunächst eine Einstellung in Raum 1 und<br />

darauf eine Einstellung in Raum 2 gedreht.<br />

VI.<br />

Szene: <strong>Charlie</strong> kommt zur Arbeit.<br />

In der 1. Einstellung sieht man den Chef im Verkaufsraum ungeduldig auf und ab gehen.<br />

Einstellung 2 zeigt <strong>Charlie</strong> vor dem <strong>Pfandhaus</strong> (Straße) bzw. wie er das Geschäft betritt.<br />

Einstellung 3: <strong>Charlie</strong> tritt durch die Tür in den Verkaufsraum.<br />

Der Eindruck, eine Bühne vor sich zu haben, wird verstärkt durch <strong>Charlie</strong>s Verbeugungen vor einem<br />

imaginären Publikum (Hochseilakt, Schlussszene).<br />

Die auffälligsten Requisiten:<br />

ð Beobachtungsschauplätze unter den Schülern aufteilen.<br />

KÜCHE LAGER VERKAUFSRAUM STRASSE<br />

Brot, Teig, Schöpflöffel,<br />

Teller, Häferl, Kübel,<br />

Trockenmaschine,<br />

Nudelwalker<br />

Koffer, Staubwedel,<br />

Vogelkäfig, Ventilator,<br />

Taschenuhr, Leiter,<br />

Kübel, Violine, Besen,<br />

Schnur,<br />

Diamantenschatulle,<br />

Kontrabass, Holzkiste,<br />

Revolver, Nudelwalker<br />

Taschenuhr, Kalender,<br />

Leiter, Münze, Telefon,<br />

Ehering, Holzhammer,<br />

Kübel, Glas mit<br />

Zierfischen, Säureflasche<br />

(ACID), Registrierkassa,<br />

Gummihammer,<br />

Wecker:<br />

Stethoskop, Hammer,<br />

Handbohrer, Büchsenöffner,<br />

Sprechtrichter vom Telefon<br />

(Uhrmacherlupe),<br />

Ölkännchen, Beißzange,<br />

Brecheisen, Blechschere<br />

Leiter, Kugel (Hausmarke),<br />

Taschenuhr, Kübel,<br />

Regenschirm (Gauner)<br />

VII. Die Requisiten erfahren oft nicht ihre gewohnte Verwendung. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Szene, wo<br />

<strong>Chaplin</strong> den Wecker untersucht. Diese Szene ist auch aufgrund ihrer Geschlossenheit und Länge<br />

(3:30 min) geeignet, mit den Schülern genauer studiert zu werden.<br />

'Missbräuchliche' Verwendung: Telefon zum Abhören des Herzens (1.Kunde: Ehering)<br />

Sprechtrichter des Telefons dient als Uhrmacherlupe<br />

Schöpflöffel wird zur Gitarre<br />

Leiter: Waffe; Requisit für Balanceakt (Straße)<br />

VIII.Vieles wirkt im Film zufällig: <strong>Chaplin</strong> fällt mit der Leiter just in dem Moment um, wo sich sein<br />

Arbeitskollege zum Kübel beugt. <strong>Das</strong>s dies jedoch einem genauen Drehbuch folgt, wird uns erst im<br />

zweiten Moment gewahr. Ein weiteres Beispiel: <strong>Chaplin</strong> schultert die Leiter und fesselt/fängt damit seinen<br />

hinter ihm stehenden Arbeitskollegen.<br />

Herausgeber: Landesbildstelle Oberösterreich<br />

Gestaltung und Redaktion: Mag. Christian Kögl<br />

Medienerziehung


<strong>Charlie</strong> <strong>Chaplin</strong>: <strong>Das</strong> <strong>Pfandhaus</strong><br />

The Pawnshop, 1916<br />

Lehrerinformation<br />

3<br />

IX.<br />

Zur inhaltlichen Strukturierung des Films können die Zwischentexte verwendet werden.<br />

ð Gruppenarbeit: Sprechtexte von den Schülern in die richtige Reihenfolge bringen lassen.<br />

"Zu spät!"<br />

"Mein Ehering! Ich muß<br />

mich von ihm trennen<br />

oder verhungern!"<br />

"Wer verliert,<br />

holt den Eimer."<br />

"Zehn? Wollen Sie fünf<br />

1-Dollarscheine?"<br />

"Wer verliert,<br />

trägt die Leiter."<br />

"Ich möchte Ihre<br />

Diamanten sehen."<br />

"Sie sind entlassen!"<br />

"Geben Sie mir zwei<br />

Dollar dafür?"<br />

"Ich gebe Ihnen noch<br />

eine Chance."<br />

"Wie spät ist es?"<br />

"Grobian! Ein wehrloses<br />

Kind zu schlagen!"<br />

X. Es gibt mehrere Szenen im Film, wo <strong>Charlie</strong> mit seinem Arbeitskollegen in eine Rauferei verwickelt ist.<br />

Einige Male werden sie dabei ertappt (Chef/Frau des Hauses). <strong>Charlie</strong> gelingt es dabei immer, so zu tun,<br />

als ob nichts gewesen wäre.<br />

ð Nachstellen einer solchen Szene durch die Schüler oder<br />

ð Erfinden einer Szene (aus dem Alltag der Schüler: Schummeln, Hausaufgabe/versteckte Comichefte).<br />

Herausgeber: Landesbildstelle Oberösterreich<br />

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