Andreas Babsch
Andreas Babsch
Andreas Babsch
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<strong>Andreas</strong> <strong>Babsch</strong><br />
Geboren am 1.4.1961 in Wien<br />
Größte Erfolge:<br />
5. Team-Europameisterschaft 1983<br />
5. Mixed Weltmeisterschaft 2010<br />
5. Mixed Team-Europameisterschaft 2008<br />
7. Blue Ribbon 2000<br />
5. North American Meisterschaft 2000<br />
1. Team Pula<br />
1. Team Cefalu-Sizilien<br />
1. Team Madeira<br />
Österreichischer Teammeister (5 Mal)<br />
Österreichischer Paarmeister<br />
<strong>Andreas</strong> <strong>Babsch</strong> lebt als Bridgeprofi und Reiseveranstalter in Wien. Geprägt<br />
durch sein Elternhaus - sein Vater war 1970 Paarweltmeister und ist seit über<br />
20 Jahren als A-Turnierleiter tätig- bringt der Grandmaster ideale genetische<br />
Voraussetzungen mit. Zum Bridgesport kam er allerdings über Umwege. Als<br />
Jugendlicher interessierte sich <strong>Andreas</strong> <strong>Babsch</strong> für alle möglichen Kartenspiele,<br />
nur nicht für Bridge. Um sein Talent nicht in dunklen Hinterzimmern zu<br />
vergeuden, gab <strong>Andreas</strong> <strong>Babsch</strong> 1979 dem Drängen seiner Mutter nach und<br />
widmete sich fortan nur mehr der Königin der Kartenspiele.<br />
Von 1982-1986 bereicherte er das österreichische Juniorenteam und ist<br />
parallel seit 1983 immer wiederkehrendes Mitglied des Nationalteams. Seine<br />
ersten Wegbegleiter waren Fredi Hatlauf und Jakob Schnitzer. Eine sehr lang<br />
andauernde und erfolgreiche Partnerschaft bildete der Rekordinternationale mit<br />
Peter Umshaus. Zurzeit betritt er das internationale Turnierparkett<br />
abwechselnd mit Renate Hansen und Wolfgang Bieder. Mit Renate Hansen<br />
spielt der Bridgeprofi standard better minor, mit Wolfgang Bieder ein<br />
kompliziertes Polish Club relay System. Beide Systeme haben Vorteile, so<br />
<strong>Andreas</strong> <strong>Babsch</strong>. Das eine leicht und unbeschwert und somit Kraft sparend, das<br />
andere exakt aber zeitintensiv in der Handhabung.<br />
Dass <strong>Andreas</strong> <strong>Babsch</strong> alle österreichischen Turniere in seiner langen Karriere<br />
mehrmals gewonnen hat, darunter 7 Mal Kitzbühel Team, und 2 Mal Mister<br />
Loiben wurde, ist mehr als eine Randnotiz wert. Warum international keine<br />
besseren Ergebnisse einzufahren sind, begründet der Bridgeprofi: „Wir<br />
befinden uns seit 2 Jahrzehnten im besseren Mittelfeld. Wir haben zu wenige<br />
Trainingsmöglichkeiten, um uns mit den Topteams wie Italien oder den<br />
nordischen Ländern messen zu können. Dies liegt vor allem an den fehlenden<br />
Geldmitteln. Die starken Nationen verfügen über private Sponsoren oder<br />
werden von der öffentlichen Hand unterstützt, wie das „Project orange“ in den<br />
Niederlanden anschaulich zeigt. Zu guter letzt ist es auch mit dem Teamgeist<br />
meistens nicht zum Besten bestellt.“
<strong>Andreas</strong> <strong>Babsch</strong> ist seit drei Jahrzehnten im internationalen Bridgegeschehen.<br />
Welche Veränderungen hat er seit seinem Beginn feststellen können? „Das Lizit<br />
hat einen Quantensprung gemacht, speziell im kompetitiven Bereich. Die<br />
Bedeutung des Kontra hat sich grundlegend gewandelt, sodass sich die Zahl<br />
der möglichen Gebote nahezu verdoppelt hat, indem man auf das klassische<br />
Strafkontra einfach verzichtet. Die erfolgreichen Nationen nutzen dies perfekt<br />
aus, was schon allein dadurch dokumentiert wird, dass einige Bridgenationen<br />
eigens Mathematiker zur Auswertung von Computer-generierten Austeilungen<br />
beschäftigen.“<br />
Dass selbst bei einer so Bridge-traditionsreichen Familie wie die der <strong>Babsch</strong>s<br />
keine Meister vom Himmel fallen, beweist eine Partie von <strong>Andreas</strong>’ erstem<br />
Junioreneinsatz. Er spielte 3♠ anstatt die Manche und mit den Gedanken schon<br />
beim Vergleichen schlichen sich zwei Unachtsamkeiten ein, sodass die Gegner<br />
die ♠2 mit der ♠3 und die ♠4 mit der ♠5 überschnappen konnten. Zudem<br />
vermochten die Gegner den nunmehr blanken ♠König und die blanke ♠Dame<br />
getrennt zu verwerten, sodass der Kontrakt einmal fiel anstatt mit einem<br />
Überstich gewonnen wurde. So verlor der Grandmaster vier Atoutstiche, wobei<br />
der linke Gegner ursprünglich ♠Q5 und der rechte Gegner ♠K3 hielt. Geläutert<br />
von diesem Abspiel erkannte Andi <strong>Babsch</strong> die Relevanz kleiner Karten. Ab<br />
diesem Zeitpunkt sollte einer großen Bridgekarriere nichts mehr –zumindest<br />
kein ♠3er oder 5er- entgegenstehen.