Mahnmal für Meditation hoch über dem Walensee - Brunner

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Kraftorte Während über 40 Jahren entwarf er Briefmarken-Sujets für die damalige PTT. Seine Kunst und Grafik brachte ihm und der Schweizer Post in der Welt der Philatelie grosse Verdienste und Anerkennung ein. Die Rede ist vom Künstler, Gestalter und Grafiker Karl Bickel, der in 25 Jahren hoch über dem Walensee mit dem Paxmal ein Lebenswerk schuf, das in seiner Art einzigartig und ein Magischer Kraftort ist. Auf dem Weg zum Paxmal befindet sich auch das Hotel Restaurant Seehof am Ufer des Walensees — ein Betrieb voller gastronomischer und unternehmerischer Initiative, Ideenreichtum, Energie und Kraft. Von Chefredaktor René Frech
Kraftorte Impressionen vom Gilden-Hotel und Restaurant Seehof Walenstadt mit palmenbestücktem Gartenrestaurant, Gästezimmer und Restaurant. Es gibt — gerade und wiederum — diesen Sommer viele gute Gründe, das «Heidiland» rund um den Walensee zu besuchen: Da ist einmal die liebliche, sonnenverwöhnte Landschaft am östlichen Seeufer mit Quinten im Mittelpunkt und seinen fast legendären tropischen Bäumen und Pflanzen. Da ist aber auch das nicht minder sonnige und föhnige Walenstadt, wo ebenfalls zahlreiche tropische Pfanzen und Palmen gedeihen. In diesem Sommer kommt es zudem — nach einer Pause von einem Jahr — auf Walenstadts Seebühne wiederum zu einem Musical-Ereignis der Extraklasse: Nach den höchst erfolgreichen Inszenierungen von Johanna Spyris Geschichte vom Heidi wird das dramatische Musical «Die Schwarzen Brüder» aufgeführt, das an die Schicksale von Tessiner und Bündner Kindern erinnert, welche als jugendliche Kamin- und Schornsteinfeger in den Osten Europas verdingt wurden. Paxmal — ein Ort von Kraft und Frieden Und da ist und bleibt das höchst eindrucksvolle Mahnmal — das Paxmal, ein Monument, das sich hoch über Walenstadt und Walenstadtberg auf 1300 Meter direkt unterhalb der schroffen Felswände der Churfirsten befindet und das ein Beispiel dafür bildet, wie Natur, Mensch und Kunst zusammenwirken können, um bewusst von Menschenhand einen Ort der Kraft und des Friedens zu schaffen. Denn dem Paxmal liegt der Urgedanke des Friedens für jeden und alle zugrunde. Paxmal ist denn auch keine religiöse Kultstätte, sondern ein stiller, friedlicher Ort für innere Sammlung, Einkehr und Meditation über uns selbst und die ganze Gemeinschaft. Das Lebenswerk des Künstlers Karl Bickel So einmalig der Panorama-Standort und das Paxmal sind, so einzigartig ist auch seine Entstehungsgeschichte: Die Friedensstätte auf Walenstadtberg wurde in den Jahren 1924 bis 1949, also in langen 25 Jahren, durch den Künstler und Grafiker Karl Bickel geschaffen. Karl Bickel wurde 1886 in Zürich geboren, absolvierte nach den Schulen eine Grafikerlehre und wirkte als erfolgreicher Geschäfts- und Werbegrafiker mit eigenem Atelier. Im italienischen Carrera eignete er sich Kenntnisse der Bildhauerei an, musste jedoch wegen einer ernsthaften Lungenerkrankung seinen Aufenthalt in Carrera abbrechen, kam ins Sanatorium auf Walenstadtberg zur Kur und wurde tatsächlich wieder vollständig gesund. Die Region wurde zu seiner neuen Heimat, und das grossartige Monument Paxmal zum künstlerischen Ausdruck des Dankes für seine Genesung. Ein Crack der Philatelie Zur Erschaffung des Paxmal standen dem Künstler keine finanziellen Hilfen zur Verfügung. Karl Bickel steckte all seine Verdienstquellen in sein Lebenswerk. Dabei muss man wissen, dass Karl Bickel während vier Jahrzehnten für die ehemalige PTT-Generaldirektion in Bern als freier Grafiker tätig war und einer der bekanntesten und erfolgreichsten Schaffer von Postwertzeichen, also von Briefmarken, war. Dabei entstanden durch seine Hand während 40 Jahren über 100 Original- Markenstiche, welche international hohe Wertschätzung für die schweizerische Briefmarkenkunst schufen. Als Anerkennung und Dank für die vertrauensvolle und langjährige Zusammenarbeit vermachte der Künstler Karl Bickel sein Lebenswerk hoch über dem Walensee 1966 der damaligen eidgenössischen PTT-Verwaltung. Es gehört noch heute der staatseigenen Schweizerischen Post. Das Körperliche und das Geistige Leben Im Mittelpunkt von Paxmal steht das tempelförmige Monument mit sechs prägenden Säulen. Die zwei seitlichen, 16 Meter langen Mosaikwände repräsentieren in je sechs Bildern «Das körperliche Leben» rechts und «Das geistige Leben» links. Die Mosaikfiguren sind formale Vorbilder wie Michelangelo, Hodler, Carl Spitteler, Heinrich Pestalozzi sowie nahe Verwandte und Bekannte des Künstlers. «Das körperliche Leben» zeigt Mann, Frau, Die Begegnung, Das Menschenpaar, Die Zeugung, Die 18 www.gourmetworld.ch 5/10
Seite 1: Kraftorte Auf dem Weg zu den Magisc
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