Lebhafter Gedankenaustausch - Bundeswehr
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8 aktuell bundeswehr 1. Juli 2013<br />
Abgehoben<br />
Drohnensysteme im Überblick<br />
Die <strong>Bundeswehr</strong> nutzt derzeit fünf unbemannte Aufklärungssysteme – CL-289 außer Betrieb.<br />
Le bourget. Zum 50. Jahrestag<br />
der französischen Luftfahrtausstellung<br />
„Aérosalon Le Bourget“<br />
nahe Paris hat am vorvergangenen<br />
Samstag eine Premiere stattgefunden.<br />
Ein französischer und<br />
ein deutscher Kampfhubschrauber<br />
„Tiger“ vom binationalen<br />
Ausbildungszentrum in Le Luc<br />
zeigten bei einer Flugvorführung<br />
in perfekter Synchronie eindrucksvoll<br />
die Flugfähigkeiten<br />
dieses Waffensystems. Unter den<br />
anwesenden Gästen waren die<br />
Heeresinspekteure beider Nationen,<br />
Generalleutnant Bruno<br />
Kasdorf (M.) sowie der französische<br />
General d‘armee Bertrand<br />
Ract-Madoux. (wei)<br />
Angehoben<br />
Köln. Ab dem 1. Juli wird ein<br />
Großteil der Dienstposten der<br />
Kompaniechefs und vergleichbare<br />
Funktionen in der Ebene<br />
A13/Major angesiedelt. Damit<br />
sollen zum einen längere Stehzeiten<br />
möglich sein – bisher lag<br />
die mittlere Verweildauer bei rund<br />
zwei Jahren. Zum anderen verfügt<br />
der Dienstposteninhaber durch<br />
Vorverwendungen über größere<br />
Erfahrungen, bevor er in die Führungs-<br />
und Disziplianarfunktion<br />
wechselt.<br />
(eb)<br />
Gemeinsam gerollt<br />
Weiler/<strong>Bundeswehr</strong><br />
berlin. Die <strong>Bundeswehr</strong> setzt bei ihren Auslandseinsätzen<br />
seit mehreren Jahren auch<br />
unbemannte Aufklärungsdrohnen ein, um<br />
aus der Luft aktuelle Lagebilder zu erhalten.<br />
War es beim KFOR-Einsatz auf dem Balkan<br />
zunächst nur der Typ CL-289 stehen heute<br />
bei ISAF in Afghanistan mehrere solcher<br />
Luftfahrzeuge zur Verfügung. Diese Aufklärungsfähigkeit<br />
wurde von April 2007 bis<br />
November 2010 zudem durch den Einsatz<br />
von „Tornado“-Kampfflugzeugen über ganz<br />
Afghanistan ergänzt.<br />
Die Aufklärungsdrohnen können in unterschiedlichen<br />
Höhen zum Einsatz kommen<br />
und tragen wesentlich dazu bei, die Sicherheit<br />
der Soldaten im Einsatz zu verbessern.<br />
Drohnen schützen somit das Leben der<br />
deutschen Soldaten.<br />
Im Mai 2013 wurde durch das Verteidigungsministerium<br />
bekannt gegeben, dass<br />
die beschaffung von vier serienluftfahrzeugen<br />
der unbemannten Aufklärungsdrohne<br />
„euro hawk“ nicht weiter verfolgt wird. das<br />
unmanned Aerial Vehicle (uAV) war dafür<br />
vorgesehen, in großen Flughöhen und mit<br />
langen Verweilzeiten im einsatzraum Informationen<br />
aus dem elektromagnetischen<br />
spektrum zu erfassen.<br />
das unmanned Aerial Vehicle (uAV) „heron 1“<br />
ist eine Zwischenlösung. die systeme sind<br />
von Israel geleast. das uAV liefert Videos<br />
bei Tag und nacht. dieses so genannte „Full<br />
Motion Video“ wird in echtzeit zur bodenstation<br />
übertragen und verbessert das Lagebild<br />
sowohl des taktischen Führers vor Ort<br />
als auch der übergeordneten Gefechtsstände<br />
erheblich. „heron 1“ ist damit auch<br />
zur begleitung von Operationen geeignet.<br />
Seit dem Einsatz solcher unbemannter<br />
Systeme musste die <strong>Bundeswehr</strong> mehrere<br />
Verluste hinnehmen – entweder beim<br />
Übungsflugbetrieb oder bei Einsatzflügen.<br />
Wieviele Drohnen seit der Einführung der<br />
ersten Systeme Anfang der 1990er Jahre<br />
bislang im Rahmen des Betriebs verloren<br />
gegangen sind zeigt die Übersicht, mit Stand<br />
vom 25. Juni 2013.<br />
Ebenfalls hier abgebildet sind die unterschiedlichen<br />
Systeme, die bei der <strong>Bundeswehr</strong><br />
im Einsatz sind. Es handelt sich um „Heron 1“,<br />
die Mikro-Aufklärungsdrohne im Ortsbereich<br />
(MIKADO), die Abbildende Luftgestützte<br />
Aufklärungsdrohne im Nächstbereich<br />
(ALADIN), das Kleinfluggerät für Zielortung<br />
(KZO) und die Luftgestützte Unbemannte<br />
Nahaufklärungs-Ausstattung (LUNA).<br />
die Mikro-Aufklärungsdrohne im Ortsbereich<br />
(MIKAdO) ist ein 4-rotor-hubschrauber<br />
mit elektroantrieb, der einen geräuscharmen<br />
Flug ermöglicht und Aufklärungsbilder<br />
in echtzeit liefert. sie wird von einem soldaten<br />
mittels Funk ferngesteuert, startet und<br />
landet senkrecht. Mit ihr können unter anderem<br />
Personen, sperren und Fahrzeuge geortet<br />
und identifiziert werden, um so ein aktuelles<br />
Lagebild schnell verfügbar zu haben.<br />
Nicht mehr genutzt wird die Aufklärungsdrohne<br />
CL-289. Das 1990 in die <strong>Bundeswehr</strong><br />
eingeführte System hatte am 11. Februar 1997<br />
auf dem Balkan seinen ersten Einsatzflug.<br />
Bis 1999 wurden mehr als 370 Aufklärungsflüge<br />
im Einsatz durchgeführt. Rund zwölf<br />
Jahre später, am 18. März 2009, flog sie auf<br />
dem Truppenübungsplatz Bergen das letzte<br />
Mal – die Drohnenbatterien CL-289 wurden<br />
aufgelöst.<br />
Das Projekt des Unmanned Aerial Vehicle<br />
(UAV) „Euro Hawk“ verfolgt die <strong>Bundeswehr</strong><br />
seit Mai dieses Jahres nicht mehr weiter. Hierzu<br />
hat sich Verteidigungsminister Thomas de<br />
Maizière in den vergangenen Wochen mehrfach<br />
geäußert.<br />
(fpf)<br />
Mehr unter www.bundeswehr.de.<br />
Drohnentyp Bestand Verluste<br />
nutzbarer<br />
Bestand<br />
In Aussonderung<br />
befindlich bzw<br />
ausgesondert<br />
Zerstört 1) davon Absturz 2) Vermisst 3) Verluste<br />
gesamt<br />
ALADIN 290 22 6 8 30<br />
KZO 43 12 9 6 18<br />
LUNA 81 41 22 11 52<br />
MIKADO 164 20 2 2 2 4<br />
Heron 1 3 2 2<br />
Euro Hawk 1 0<br />
CL-289 0 189 4) 23 13 8 31<br />
Stand: 25.Juni 2013<br />
1)<br />
Zerstört: Ein Luftfahrzeug ist derart beschädigt, dass es ausgesondert wird. Absturz ist<br />
nur Teilmenge von zerstört.<br />
2)<br />
Absturz: Ein Unfall wird als Absturz bezeichnet, wenn durch einen unkontrollierbaren<br />
Flugzustand das Luftfahrzeug am Boden zerstört wurde.<br />
3)<br />
Vermisst: Ein Luftfahrzeug konnte nicht wieder aufgefunden werden.<br />
4)<br />
Inklusive der 31 Verluste.<br />
die Abbildende Luftgestützte Aufklärungsdrohne<br />
im nächstbereich (ALAdIn) ist ein<br />
hochleistungs-elektro-starrflügler, dessen<br />
einsatzbereitschaft in etwa fünf Minuten<br />
hergestellt ist. die Aufklärungsergebnisse<br />
liegen in echtzeit vor und werden für eine<br />
weitere Auswertung gleichzeitig aufgezeichnet.<br />
das einsatzspektrum umfasst unter<br />
anderem die Ziel-, die wirkungs- und die<br />
Lageaufklärung bei Tag und bei dunkelheit.<br />
App/<strong>Bundeswehr</strong><br />
Köln. Bereits zum elften Mal<br />
haben kürzlich 350 Motorradfreunde<br />
der Luftwaffenkaserne<br />
Wahn die traditionelle Motorradwallfahrt<br />
durchgeführt. Der<br />
Weg führte die Biker in diesem<br />
Jahr ins Bergische Land,<br />
zum Mariendom nach Neviges.<br />
Militärpfarrer Hans-Richard<br />
Engel eröffnete die Wallfahrt<br />
mit einer traditionellen Segensfeier.<br />
(ess)<br />
das Kleinfluggerät für Zielortung (KZO) ist<br />
nahezu allwetterfähig und kann tageszeitunabhängig<br />
zur Ziel- und Lageaufklärung eingesetzt<br />
werden. das Informationsalter beträgt<br />
weniger als eine Minute. Mittels umprogrammierung<br />
während des Fluges kann verzugslos<br />
auf Lageänderungen reagiert werden. die<br />
mehrfach gesicherte datenverbindung vom<br />
Fluggerät zu den bodensystemen gewährleistet<br />
insgesamt eine sehr hohe störresistenz.<br />
Programm- beziehungsweise ferngesteuert<br />
liefert LunA Video-, Infrarotfilme und<br />
standbilder in echtzeit vom jeweiligen<br />
einsatzgebiet. Im rahmen des modularen<br />
nutzlastkonzeptes kann es wahlweise mit<br />
bis zu sieben Kameras ausgerüstet werden.<br />
Je nach Lageentwicklung kann durch<br />
eingabe neuer wegpunkte, während des<br />
laufenden Fluges, ein neuer Flugkurs eingegeben<br />
werden.<br />
das drohnensystem CL-289 wurde bei der<br />
bundeswehr zwischen 1990 und 2009 eingesetzt.<br />
Am 11. Februar 1997 erfolgte bei<br />
sFOr der erste einsatzflug. CL-289 diente<br />
zur Aufklärung von möglichen Zielen und<br />
zur wirkungsbeobachtung. hierbei wurden<br />
mittels einer reihenbild- und Infrarotkamera<br />
bilddaten aufgezeichnet, die nach<br />
der Landung ausgewertet werden konnten.<br />
die Flugdauer betrug rund 30 Minuten.<br />
<strong>Bundeswehr</strong> (7)