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KT_13_04_26_Bunje_Wa.. - BWK Niedersachsen-Bremen

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Rechtlicher Rahmen und Naturschutzfachliche<br />

Kriterien für einen Bodenabtrag im Deichvorland<br />

des Nationalparks<br />

Jürn <strong>Bunje</strong><br />

Nationalparkverwaltung Niedersächsisches <strong>Wa</strong>ttenmeer<br />

2. <strong>BWK</strong>-Küstentag 20<strong>13</strong> in Stade<br />

<strong>26</strong>.<strong>04</strong>.20<strong>13</strong>


Welche Bedeutung haben die<br />

Salzwiesen im Nationalpark?<br />

• Salzwiesen in dieser Größe und<br />

Artenzusammensetzung weltweit einmalig<br />

• mit ca. 8.500 ha zweitgrößter Ökosystemtyp<br />

und Landschaft prägender Bestandteil im<br />

Nationalpark<br />

• größte Artenvielfalt im Lebensraum <strong>Wa</strong>ttenmeer<br />

• Lebensraum für<br />

• 110 Vogelarten<br />

• 1500 - 2000 Insektenarten<br />

• etwa 3,5% der geschätzten Arten der Fauna<br />

Mitteleuropas trotz geringer Flächenausdehnung


Kleientnahmen im Deichvorland<br />

<strong>Wa</strong>s bewirken großflächige Kleientnahmen im Deichvorland ?<br />

Nachteile:<br />

• Verlust von Salzwiesenhabitaten für einen mittelfristigen Zeitraum<br />

von ca.10 - 40 Jahren<br />

• Verlust an Lebensraum für die von diesen Biotopen abhängigen Insektenarten<br />

für einen mittelfristigen Zeitraum von ca.10 – 40 Jahren<br />

• Verlust Bruthabitate von Salzwiesentypischen Vogelarten (z.B.<br />

Rotschenkel) für einen mittelfristigen Zeitraum von ca. 15 – 40 Jahren<br />

• Verlust von Rasthabitaten


Kleientnahmen im Deichvorland<br />

<strong>Wa</strong>s bewirken großflächige Kleientnahmen im Deichvorland?<br />

Vorteile:<br />

• Entwicklung von Habitaten, die der natürlichen Dynamik unterliegen<br />

• Entwicklung von Salzwiesenhabitaten mit allen Entwicklungsstadien<br />

und mittelfristig guten Erhaltungszustand<br />

• Entwicklung von natürlichen Prielsystemen, u.U. Wegfall der<br />

anthropogenen Entwässerungsstrukturen<br />

• Mittel- und langfristige Aufwertung von natürlichen Rast-, Brut- und<br />

Nahrungsbiotopen für Vogelarten möglich


Rechtlicher Rahmen für eine Kleientnahme in den Salzwiesen<br />

des Nationalparks<br />

GASSNER (2007), Rechtsgutachten im Rahmen der geplanten Kleientnahme im<br />

Elisabeth – Außengroden im Auftrag des III. Oldenburgischen Deichbandes:<br />

• Kleientnahmen sind allein aus Gründen des Küstenschutzes nicht mit den gesetzlichen<br />

Bestimmungen des N<strong>Wa</strong>ttNPG zu vereinbaren<br />

• Im Einzelfall besteht Möglichkeit zur Kleientnahme im Nationalpark nur dann, wenn<br />

– mit der Entnahme keine erhebliche Beeinträchtigung der Schutzgüter des<br />

Nationalparks erfolgt<br />

– zugleich eine nachhaltige Verbesserung der ökologischen Wertigkeit dieser Flächen<br />

im Sinne der Erhaltungsziele von Natura 2000 erwartet wird<br />

– die Kleientnahme nach naturschutzfachlichen Vorgaben erfolgt.<br />

Voraussetzung für den Abbau ist ferner, dass<br />

• die Wert bestimmenden Vogelarten in dem Gebiet trotz der Maßnahme in einem<br />

günstigen Erhaltungszustand bleiben bzw. sich deren Erhaltungszustand zumindest nicht<br />

verschlechtert.<br />

Eine enge und frühzeitige Einbindung aller beteiligten Institutionen und Verbände wird empfohlen!


D.h.<br />

Rechtlicher Rahmen für eine Kleientnahme in den Salzwiesen<br />

des Nationalparks<br />

• Kleientnahmen im Deichvorland entsprechen nicht zwangsläufig den Schutz- und<br />

Erhaltungszielen im Nationalpark<br />

• aber ein Bodenabtrag könnte ggfls. unter Beachtung der rechtlichen und fachlichen<br />

Rahmenbedingungen erfolgen, wenn<br />

- Entwicklungsziele des Arten- und Biotopschutzes realisiert werden können<br />

- er der Sicherung und Entwicklung des Netzes NATURA 2000 dient<br />

• damit würde dann auch keine Erheblichkeit im Sinne von Natura 2000 bestehen.<br />

• erst dann auch kann eine Befreiung nach § 67 BNatSchG i. V. m § 17 N<strong>Wa</strong>ttNPG<br />

erteilt werden.<br />

• nur in diesem Rahmen sind Kleientnahmen aus den Salzwiesen des Nationalparks möglich.<br />

Damit kommt der Auswahl der Standorte des Bodenabtrages und dessen Gestaltung eine<br />

besondere Bedeutung zu.


Kriterien für die Flächenauswahl<br />

Flächenauswahl und –gestaltung für des Bodenabtrages erfolgt allein nach<br />

Vorgaben des Naturschutzes. Entscheidend sind<br />

• der ökologischen Zustand und die naturschutzfachliche Wertigkeit und<br />

• das natürliche Entwicklungspotential der Salzwiese<br />

Ziel ist die Auswahl von anthropogen beeinflussten Standorten mit fehlendem<br />

„natürlichen“ Entwicklungspotenzial, auf denen ein Bodenabtrag<br />

• zur Initiierung einer naturnahen Salzwiesenentwicklung beiträgt,<br />

• zur mittelfristigen Verbesserung des Zustandes der Salzwiesen und<br />

deren Qualität als Lebensraum für Brut- und Rastvögel führt und<br />

• die Bedeutung des Gebietes für wertbestimmende Arten nicht vermindert


Bewertungskriterien (nach Bewertungsbogen FFH Lebensraum <strong>13</strong>30 Atlantische Salzwiesen)<br />

‣ für Festlegung des Erhaltungszustandes der Salzwiesen<br />

1. die Vollständigkeit<br />

• der lebensraumtypischen Habitatstrukturen und Arteninventars<br />

• von Vegetationszonierung und Vegetationsstruktur<br />

2. die Artenzusammensetzung insbesondere der Wertbestimmenden Pflanzen-,<br />

Brut- und Rastvogelarten<br />

3. das Vorhandensein von Prielen und Reliefstruktur mit den dazugehörigen<br />

typischen morphologischen Strukturen<br />

4. die Bedeutung als Brut- und Rastgebiet<br />

5. die bestehenden oder ehemaligen Beeinflussungen durch die Landwirtschaft,<br />

den Küstenschutz, sonstiger anthropogener Beeinträchtigungen<br />

6. die Intensität und Funktionsfähigkeit des Grüppensystems<br />

‣ für die Auswahl von Flächen mit eingeschränktem Naturschutzwert<br />

und geringem natürlichem Entwicklungspotential<br />

7. die (unnatürliche) Höhenlage der Bereiche aufgrund anthropogener Einflüsse<br />

8. sowie das Renaturierungspotential der Fläche nach Bodenabtrag


Beispielhafte Durchführung der<br />

Flächenbewertung für den Neuwapeler<br />

Außengroden im südlichen Jadebusens


Bewertungskriterium: Bedeutung des Neuwapeler<br />

Außengroden für Natur- und Landschaft<br />

• stellt mit insgesamt 440 ha nahezu 8% der Küstensalzwiesen<br />

<strong>Niedersachsen</strong>s (ca. 5.300 ha)<br />

• ist aufgrund seiner Großräumigkeit der bedeutendste<br />

Salzwiesenkomplex im Jadebusen<br />

• ist Brutgebiet nationaler und Rastgebiet internationaler Bedeutung<br />

• ist ein bedeutendes<br />

Rastgebiet für<br />

Nonnengänse im NLP


Bewertungskriterium:<br />

Bestehende anthropogene Einflüsse<br />

Salzwiesenentwicklung wurde und wird beeinflusst durch<br />

• Hauptdeichlinie<br />

• starres Entwässerungssystem mit regelmäßig aufgereinigten Grüppen und<br />

nach wie vor starker Entwässerungswirkung<br />

• unnatürliche Höhenlage, dadurch fehlender Salzwassereinfluss<br />

• großflächig fehlende Reliefstruktur infolge der langjährigen intensiven Nutzung<br />

• geprägt von zahlreichen ehemaligen Kleipütten<br />

• traditionelle Mähnutzung der Gesamtfläche<br />

Fazit:<br />

Salzwiesen, deren Entstehung und auch deren Entwicklung auf<br />

überwiegender Fläche anthropogen beeinflusst wurde und daher<br />

in Teilbereichen nur noch eine eingeschränkte Arten-, Biotopund<br />

Strukturvielfalt gegenüber natürlichen Salzwiesen aufweisen.


Bewertungskriterium: Strukturvielfalt<br />

• Vollständig fehlende<br />

Reliefstruktur auf den<br />

gemähten und<br />

geschlegelten Flächen<br />

• Reliefstruktur nur in den<br />

alten Pütten und<br />

natürlichen<br />

Anwachsflächen<br />

• Vollständig fehlendes<br />

Prielsystem<br />

• Fehlen von Blänken,<br />

Abbruchkanten etc. auf den<br />

gesamten ehemals und<br />

aktuell genutzten Flächen<br />

• starke Entwässerung


Bewertungskriterium: Habitatstruktur und Habitatvielfalt<br />

• Queckendominanz<br />

• vollständiges Fehlen<br />

einer Habitatvielfalt in<br />

weiten Bereichen<br />

• Eingeschränkte<br />

Habitatvielfalt in den<br />

verlandeten Pütten<br />

Queckenrasen<br />

• Naturnahe Habitatvielfalt<br />

nur in den naturnahen<br />

Anwachsflächen


Bewertungskriterium: Natürliches Entwicklungspotential<br />

Natürliche Biotopverteilung in Abhängigkeit zur Höhenlage:<br />

• 2,50 – 2,60m über NN oberste Salzwiese/ Queckenzone<br />

ca. 5 bis 10 Überflutungen/ Jahr<br />

• 2,30 – 2,40m über NN obere Salzwiesen/ Rotschwingel –<br />

Queckenzone ca. 25 Überflutungen im Jahr<br />

• 2,00 – 2,30 m über NN obere Salzwiese/ Untere<br />

Rotschwingelzone ca. 50 bis 100 Überflutungen im Jahr<br />

• 1,80 – 2,00 m über NN untere Salzwiese/ Andelzone<br />

mehr als 100 Überflutungen im Jahr<br />

2,60 –<br />

2,80m<br />

2,20 –<br />

2,40 m<br />

2,40 m-<br />

2,60m<br />

2,80 - 3,00m<br />

Fazit: Geringes natürliches Entwicklungspotential aufgrund der<br />

unnatürlichen Höhenlage und der anthropogenen Strukturen


Bewertungskriterium: Bedeutung für Brut- und Rastvögel<br />

Brutgebiet nationaler Bedeutung<br />

insbesondere für Limikolen (Rotschenkel), Greifvögel<br />

(Rohrweihe, Sumpfohreule) und Singvögel (Wiesenpieper, Schafstelze, Rohrammer)<br />

• Rastgebiet internationaler Bedeutung<br />

Offene kurzrasige Bereiche des Vorlandes und vorgelagerte <strong>Wa</strong>ttflächen bevorzugte<br />

Ruhe- und Hochwasserrastplätze für Limikolen, Möwen, Enten und Gänse.<br />

Naturnahe Anwachsbereiche Nahrungshabitat für überwinternde Singvögel<br />

Die internationale Bedeutung als Rastgebiet ergibt sich aber durch die besondere<br />

Bedeutung des <strong>Wa</strong>pelergrodens vor allem für Nonnengänse.<br />

• Teilbereiche der Salzwiesen befinden sich in einem für Brut- und<br />

Rastvögel suboptimalen Zustand<br />

Als problematisch erweist sich insbesondere die Strukturarmut dieser Flächen hinsichtlich<br />

der Vegetation, der Morphologie und des Gewässersystems als Folge der langjährigen<br />

anthropogenen Überformung


Brutvögel<br />

Annahme/Voraussetzung:<br />

Ein Bodenabtrag führt zur Erhöhung der Dynamik der Lebensraumentwicklung<br />

und initiiert die Entwicklung strukturreicher Salzwiesen.<br />

Fazit<br />

• Kurz- mittelfristig Verschlechterung in den tiefer<br />

abgebauten Bereichen (Brutplatzverlust)<br />

• Mittel - langfristig Verbesserung, weil Schaffung von<br />

– Nahrungshabitaten für Junge führende Vögel<br />

– Brutplatznahen Nahrungshabitate<br />

– Strukturvielfalt für Neststandorte<br />

– Schaffung prädationsarmer Bereiche


Rastvögel<br />

Annahme/Voraussetzung:<br />

Ein Bodenabtrag führt zur Erhöhung der Dynamik der<br />

Lebensraumentwicklung und initialisiert die Entwicklung strukturreicher<br />

Salzwiesen.<br />

Beurteilung der Vereinbarkeit Gastvogelschutz und Bodenabtrag:<br />

• derzeit relativ intensiv genutzten Mähflächen für <strong>Wa</strong>tvögel, Möwen,<br />

Enten und Singvögel<br />

• nur nach starken Niederschlägen oder höheren Fluten günstig .<br />

Für diese Artengruppen kommt es durch den Abtrag<br />

• kurzfristig zu tidebeeinflussten <strong>Wa</strong>tt- und Flachwasserbereichen<br />

• mittelfristig zu Pionierstadien und Unteren Salzwiesen<br />

• langfristig zu strukturreichen <strong>Wa</strong>tt-Priel-Salzwiesen-Komplexen.<br />

Fazit: Bodenabtrag im Neuwapeler Groden führt insgesamt zu<br />

einer Aufwertung der Rast- und Nahrungshabitate für Rastvögel.


Ausnahme: Nonnengans<br />

• bedeutende Rast- und Nahrungsflächen für die Nonnengänse am<br />

südlichen Jadebusen (bis zu 15.000 Ind.)<br />

• Hohe Attraktivität der Flächen durch Störungsarmut, einer an den<br />

Naturschutz angepaßte Nutzungsweise und der Lage zwischen<br />

Binnendeichs-Nahrungsflächen und Schlafplatz<br />

Fazit für die Nonnengans<br />

• Bereich hat in seinem jetzigen Zustand und Nutzungsform hohe<br />

Bedeutung für die Nonnengans<br />

• Der Bodenabtrag auf den genutzten Flächen führt zu Verlust von<br />

Rasthabitaten dieser wertbestimmenden Art!<br />

• Die Abbauflächen stellen weder kurz- noch langfristig geeignete<br />

Rast- und/oder Nahrungshabitate für die Nonnengans dar.


Zusammenfassende Bewertung zum Zustand der Salzwiesen<br />

im südlichen Jadebusen (<strong>Wa</strong>pelersiel bis Schweiburg)<br />

• Vorkommen genutzter und ungenutzten Salzwiesen<br />

(ca. <strong>26</strong>0 ha ungenutzt und ca.180 ha genutzt)<br />

• fehlende Struktur- und Lebensraumvielfalt auf den genutzten<br />

und ehemals genutzten Salzwiesen<br />

• befinden sich großflächig in einem ungünstigen Erhaltungszustand<br />

• naturnahe Salzwiesen nur in den Anwachsflächen<br />

• nationale Bedeutung für Brutvögel<br />

• internationale Bedeutung für Rastvögel<br />

• hohe Bedeutung der genutzten Vorlandflächen für die Wert<br />

bestimmende Art Nonnengans, daher „A“ – Bewertung als<br />

Rastgebiet.<br />

‣ Insgesamt Erhaltungszustand des Bezugsraumes „B“ im Sinne<br />

von FFH.


1. Teilergebnis für den <strong>Wa</strong>peler Groden:<br />

Verbesserung des Habitatszustandes der Salzwiesen<br />

Ein Bodenabbau im Neuwapelersieler Außengroden ist unter den gegebenen<br />

Rahmenbedingungen und den naturschutzfachlichen Vorgaben<br />

• zur Initiierung einer naturnahen Salzwiesenentwicklung auf anthropogen<br />

beeinflussten Standorten sinnvoll und<br />

• führt mittelfristig zu einer Verbesserung des Salzwiesenstandortes hinsichtlich<br />

• seines Erhaltungszustandes als Atlantische Salzwiese<br />

• seiner Bedeutung als Brut- und Rasthabitat (ohne Nonnengans)<br />

Insgesamt ergeben sich nach Prüfung der Kriterien drei Suchräume (grün markiert) für<br />

eine Nettobodenabtragsfläche von ca. 50 ha (ca.11% des Bezugsraumes)<br />

1<br />

2<br />

3


Naturschutzfachliche Anforderungen an die Gestaltung der<br />

Bodenentnahme<br />

u.a.<br />

• Abschrägen der Böschungen, flache Ufer,<br />

• keine gradlinigen Gestaltung der Bodenentnahme,<br />

• Rückbau bestehender anthropogener Strukturen<br />

• Anbindung der Prielanschlüsse an bestehende Priele<br />

• Entwicklung eines naturnahen und dauerhaften Prielsystems<br />

• Schaffung von Prädations armen Räume und Insellagen


Modellhafte Darstellung eines Bodenabtrages unter<br />

Naturschutzgesichtspunkten


2. Teilergebnis für den <strong>Wa</strong>peler Groden:<br />

Verschlechterung der Rastgebietsfunktion für Nonnengänse<br />

-Optimierung von Rasthabitaten (ca.120 ha) für die Nonnengans erforderlich<br />

(Planungsraum blau umrandet)<br />

- um die durch den Bodenabbau für die Wertbestimmende Art Nonnengans verloren<br />

gegangenen Bereiche zu ersetzen, und<br />

- die Habitatfunktion angrenzender Bereiche langfristig zu erhalten und zu verbessern<br />

(Optimierung <strong>Wa</strong>sserhaushalt, Nutzungsmanagement, Störungsreduzierung)


• Naturschutzfachliche Gesamtbetrachtung des Raumes von <strong>Wa</strong>pelersiel bis Schweiburgersiel<br />

erforderlich<br />

• unter Einbeziehung<br />

– aller Schutzgüter<br />

– verschiedener naturschutzfachlicher Maßnahmen und<br />

– unter Einbeziehung von Bodenabtrag


Fazit<br />

•Ein ausschließlich anhand naturschutzfachlicher Kriterien durchgeführter Bodenabtrag<br />

kann ein geeignetes Mittel sein, mehr Naturnähe auf anthropogen beeinflussten<br />

Standorten als wichtigem Nationalparkziel mittelfristig zu erreichen und die<br />

Erhaltungszustände von NATURA 2000-Zielen mittelfristig zu verbessern.<br />

•Insofern können sich win-win-Situationen zwischen Küstenschutz und Naturschutz<br />

ergeben. Dabei müssen die Ansprüche aller wertbestimmenden Arten und Lebensräume<br />

berücksichtigt werden.<br />

•Für die vorgeschlagenen Suchräume im Neuwapeler Außengroden wird mittelfristig eine<br />

solche Verbesserung des Erhaltungszustandes erwartet.<br />

•Durch begleitende Maßnahmen im Bereich des Bodenabtrages und angrenzender<br />

Bereiche wird auch die Sicherstellung der Habitatfunktion des Gebietes für Nonnengänse<br />

gewährleistet bzw. an anderer Stelle optimiert.<br />

•Durch ein begleitendes Monitoring sowie durch eine naturschutzfachliche Baubegleitung<br />

soll der Erfolg der Maßnahme überprüft und die Auswahl- und Gestaltungskriterien zur<br />

Ingangsetzung naturnaher Prozesse auf anthropogen beeinflussten Vorlandstandorten<br />

optimiert werden.<br />

•Der Bodenabtrag erfolgt zeitlich gestaffelt. Im Rahmen eines „Risikomanagements“ soll<br />

aus den Erfahrungen des Vorhabens permanent gelernt werden.


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