(AK-EUS) 28.11.2008, 18:00 - Degum
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P R O T O K O L L<br />
Öffentliche Sitzung des Arbeitskreises Endosonographie der DEGUM (<strong>AK</strong>-<strong>EUS</strong>) <strong>28.11.2<strong>00</strong>8</strong>, <strong>18</strong>:<strong>00</strong> –<br />
20:<strong>00</strong> Uhr, Hotel Maritim pro arte, Friedrichstr. 151, 10177 Berlin im Rahmen des 8.<br />
Endosonographietags Berlin-Brandenburg.<br />
TOP 1 C. Jenssen begrüßt als Vorsitzender des Endosonographieclubs Berlin-Brandenburg den <strong>AK</strong><br />
<strong>EUS</strong> der DEGUM und eröffnet die Sitzung.<br />
TOP 2 E. Burmester stellt den Arbeitskreis <strong>EUS</strong> der DEGUM vor und gibt einen Überblick über die<br />
historische Entwicklung von der konstituierenden Sitzung in 2<strong>00</strong>4 über die Zustimmung des<br />
Vorstandes zur Gründung des <strong>AK</strong> <strong>EUS</strong> 2<strong>00</strong>6, die Verabschiedung der Geschäftsordnung 2<strong>00</strong>7,<br />
den Arbeitstreffen in Leipzig, Neuruppin bis zur Verabschiedung der DEGUM-<strong>EUS</strong> Ausbildungs-<br />
Curricullums Richtlinien in 09/2<strong>00</strong>9 in Davos. Ferner beschreibt er die Zielsetzung des <strong>AK</strong> sowie<br />
die praktische Umsetzung der Ziele in den vergangenen Monaten/Jahren mit aktiver Gestaltung<br />
eines fachübergreifenden Diskussionsforums, eines <strong>EUS</strong>-Curriculums in Anlehnung an das<br />
Kurssystem der DEGUM sowie dem Aufbaus einer Qualitätssicherung <strong>EUS</strong>.<br />
TOP 3 E.Burmester stellt das Kurs-Curricullum und die Qualitätsanforderungen an Kursleiter und<br />
Ausbilder des <strong>AK</strong>-<strong>EUS</strong> der DEGUM vor. Das Kurssystem ist 3-stufig aufgebaut in Form eins<br />
Grund-, Aubau- und Spezialkurses. Er schildert, dass das Kurssystem insbesondere auf<br />
Grundlage der Entwürfe der North European <strong>EUS</strong>-Group (NEEG) und der bereits veröffentlichen<br />
Ausbildungs-Richtlinien der EFSUMB entstanden ist; ferner fand Berücksichtigung die<br />
Publikationen der AG-<strong>EUS</strong>. Man ist sich einig, dass in Deutschland ein möglichst einheitliches<br />
Ausbildungssystem entstehen soll, weshalb eine enge Abstimmung mit der DGVS erfolgen soll.<br />
Gleichermaßen ist es wünschenswert, dass bereits existierende Kurssysteme (z.B. GATE)<br />
integriert werden sollen, um ein „Nebeneinander“ von verschiedenen Kurssystemen zu vermeiden.<br />
Das Kurssystem des <strong>AK</strong>-<strong>EUS</strong> der DEGUM wird durch praktische Teile an spezialisierten<br />
Hospitationszentren ergänzt. Gleichermaßen ist das überwachte Training auch an der eigenen<br />
Institution, allerdings nur unter Supervision eines DEGUM-<strong>EUS</strong> Ausbilders/Kursleiters.<br />
Voraussetzungen für den Grundkurs sind Grundkenntnisse der abdominellen Sonographie und<br />
Training in gastrointestinaler Endoskopie (prograde und Seitblickoptik), für den Aufbaukurs der<br />
Grundkurs und/oder gleichwertige Erfahrung (fortgeschrittene Sonographie, fortgeschrittene<br />
Endoskopie und 1<strong>00</strong> <strong>EUS</strong> Untersuchungen), für den Spezialkurs der Grundkurs und/oder der<br />
Aufbaukurs und/oder gleichwertige Erfahrung , fundierte Kenntnisse in der therapeutischen<br />
Endoskopie/ERCP sowie 5<strong>00</strong> nachgewiesene <strong>EUS</strong>-Untersuchungen. Wesentliche Kursinhalte des<br />
Grundkurses sind bei einem Verhältnis von praktisch:theoretisch von 1:1 aller Kurse die<br />
Vermittlung von Basiskenntnissen, der Risiken und Komplikationen, der Indikationen, der radialen<br />
und linearen <strong>EUS</strong>-Anatomie sowie der typischen <strong>EUS</strong>-Pathologie. Der Aufbaukurs bezieht den<br />
unteren GI-Trakt ein und vermittelt spezielle <strong>EUS</strong>-Pathologie sowie Kenntnisse in der <strong>EUS</strong>-FNA.<br />
Der Spezialkurs beschreibt ausschließlich die therapeutische <strong>EUS</strong>. Alle Kurse sollen durch<br />
Simulatoren, Video- und Live-Demonstrationen den praktischen Inhalt ergänzen. In der<br />
nachfolgenden Diskussion wird deutlich, dass die geplante Kursstundenmenge von 20 Std. für<br />
den Grund- und Aufbaukurs sowie von 10 Stunden für den Spezialkurs im klinischen Alltag kaum<br />
umzusetzen sind. Es wird deshalb vorgeschlagen und einstimmig befürwortet, dass sich regionale<br />
Kurszentren bilden sollen, die sich die Kursinhalte teilen und diese in einem Ausbildungspunkte-<br />
System vom Lernenden an verschiedenen Zentren erlangt werden können (Bsp. 1. Tag oberer GI<br />
Trakt Zentrum A, 2. Tag unterer GI Trakt Zentrum B etc.). Denkbar ist auch ein Splitten des<br />
theoretischen und praktischen Teils. Zur Erleichterung der Organisation und Gestaltung der Kurse<br />
wird von E. Burmester die Einrichtung einer zentralen Datenbank vorgeschlagen, auf die die<br />
Lehrenden zurückgreifen können. Dieses hätte zudem den Vorteil, dass eine gewisse<br />
Qualitätskontrolle über das Lehr- und Bildmaterial möglich wäre.<br />
Die bereits verabschiedeten Qualitätsanforderungen an den <strong>EUS</strong>-Ausbilder (DEGUM Stufe 2)<br />
sowie <strong>EUS</strong>-Kursleiter (DEGUM Stufe 3)werden in der Folge vorgestellt. Wesentliche<br />
Voraussetzungen für den Ausbilder sind: Abgeschlossene Weiterbildung in einem Fachgebiet, das<br />
für <strong>EUS</strong> zentrale Bedeutung hat; aktive <strong>EUS</strong> Diagnostik über mindestens 2 Jahre;<br />
Ausbildung/Hospitation bei einem DEGUM-Kursleiter/Ausbilder, 6<strong>00</strong> <strong>EUS</strong> Untersuchungen/1<strong>00</strong><br />
<strong>EUS</strong>-FNA, Erfahrungen in wissenschaftlicher/Tutortätigkeit, Untersuchungsfrequenz 150/Jahr, 1 J<br />
DEGUM-Mitgliedschaft und Bürgschaft. Für den Kursleiter: Abgeschlossene Weiterbildung in<br />
einem Fachgebiet, das für <strong>EUS</strong> zentrale Bedeutung hat; aktive <strong>EUS</strong> Diagnostik über mindestens 4
Jahre; 2.<strong>00</strong>0 <strong>EUS</strong> Untersuchungen/3<strong>00</strong> <strong>EUS</strong>-FNA; Erfahrungen in Kursleitung/Vortrags u.<br />
wissenschaftliche Tätigkeit, Publikationen; Untersuchungsfrequenz 2<strong>00</strong>/Jahr, 30 <strong>EUS</strong>-FNA; 2 J<br />
DEGUM-Mitgliedschaft, Ausbilder o. Seminarleiter DEGUM; verpflichtet 1 Kurs/Jahr<br />
durchzuführen. Die Auswahl der Ausbilder bzw. Kursleiter erfolgt durch ein benanntes Gremium<br />
des <strong>AK</strong> <strong>EUS</strong> (C. Jenssen-Straußberg; C. Dietrich – Bad Mergentheim; U. Will – Gera; J. Janssen<br />
– Wuppertal; E. Burmester – Lübeck); in einem Berufungsverfahren in der Zeit vom 01.10.2<strong>00</strong>8<br />
bis zum 31.10.2<strong>00</strong>8, wobei sich das Gremium an der o.g. Definition der Voraussetzungen für<br />
Ausbilder/Kursleiter orientiert. Sollten sich in der Auswahl Personen befinden, die bisher kein<br />
Mitgleid der DEGUM sind, wird Ihnen die Mitgliedschaft in der DEGUM angeboten. Die<br />
Information des gewählten Personenkreises erfolgt durch die Sprecher des <strong>AK</strong> <strong>EUS</strong>. In einer<br />
Übergangsphase vom 01.01.2<strong>00</strong>9 bis zum 31.12.2<strong>00</strong>9 besteht die Möglichkeit, sich noch als<br />
Ausbilder bzw. Kursleiter bei den Sprechern des <strong>AK</strong> <strong>EUS</strong> zu bewerben, wobei die Qualifikation in<br />
einem kollegialen Gespräch anhand der Leistungsdaten, der Akzeptanz der DEGUM Richtlinien<br />
und der Referenzen geprüft wird. Ab dem 01.01.2010 gelten ausschließlich die in der Zeitschrift<br />
für Ultraschall in der Medizin/Internetseite des <strong>AK</strong> <strong>EUS</strong> der DEGUM veröffentlichten<br />
Qualifikationsanforderungen<br />
TOP 4 Ergebnisse der bundesweiten Komplikationsumfrage: C. Jenssen berichtet über die<br />
zwischenzeitlich auch in der Zeitschrift für Gastroenterologie veröffentlichte Umfrage über<br />
Häufigkeit und Art von Komplikationen bei endosonografischen Untersuchungen. Daraus ergaben<br />
sich beim diagnostischen <strong>EUS</strong> eine Rate von 0,03%, bei der <strong>EUS</strong>-FNA von 0,27% und für den<br />
therapeutischen <strong>EUS</strong> von 1,61%. Die Rate an schwerwiegenden Komplikationen beinhaltete<br />
Duodenal- und Ösophagusperforationen bei der diagnostischen <strong>EUS</strong>, Pankreatitiden, OPpflichtige<br />
Blutung und zweizeitige Milzperforation bei der <strong>EUS</strong>-FNA sowie letale und nicht-letale<br />
Perforationen sowie letale Pseudozystenblutungen.<br />
TOP 5 Qualitätssicherung in der Endosonographie - ein internet-gestütztes Projekt: U. Gottschalk/M.<br />
Düffelmeyer stellt eine Internet-basierte <strong>EUS</strong> QM Plattform vor, die klären soll, wie die „<strong>EUS</strong><br />
Landschaft“ in Deutschland aussieht unter Erfassung der Fallzahlen, der Rate an <strong>EUS</strong>-FNA, der<br />
Indikationen, der Ergebnisqualität und der Komplikationen. Voraussetzungen für die Erstellung<br />
des Internet-Moduls waren: Anonymität, Benchmarking für jeden Teilnehmer, geringe Kosten,<br />
Einfachheit der Dateneingabe, Vermeidungen von Bias (z.B. Wegfall der neoadjuvant zu<br />
behandelnden TU-Stadien) sowie Beitrag zur Standardisierung. Er berichtet über die<br />
Vorgehensweise des Anmeldeverfahrens und über die jeweiligen QM-Seiten. In der Diskussion<br />
besteht eine grundsätzliche Akzeptanz der Qualitätssicherung, allerdings werden teilweise<br />
Befürchtungen geäußert, dass der Zeitaufwand der Erfassung zu groß wäre. Diesem wird<br />
entgegnet, dass in der bereits zur Zeit laufenden Testphase die Eingabezeiten als akzeptabel<br />
angesehen werden (< 1 min). Die während der Testphase von 11/2<strong>00</strong>8 bis zum 31.12.2<strong>00</strong>8<br />
erfassten Probleme bei der Eingabe werden bei der „Scharfschaltung“ am 01.01.2<strong>00</strong>9<br />
berücksichtigt.<br />
TOP 6 Vorstellung von Studienprojekten: U. Will gibt einen Überblick über zur Zeit laufende <strong>EUS</strong>-<br />
Studien (z.B. Farbdoppler, Elastographiestudie, Tumortherapie) und stellt mögliche Themen für<br />
Studien zur Diskussion. Er weist nochmals auf die Möglichkeit hin, an der Saftiou-Studie<br />
Elastographie teilzunehmen unter www.elastostudy.unf. Eine erneute Elastsgraphiestudie wird<br />
abgelehnt, da nach den bisherigen Studien (J. Janssen) keine weiteren, überzeugenden<br />
Indikationen erkannt werden. Desgleichen wird eine Tr. coeliacus Plexus Neurolyse Studie nicht<br />
für sinnvoll erachtet. Dahingegen wird vorgeschlagen, sich vorwiegend auf Therapie-Studien zu<br />
konzentrieren, wie z.B. Alkoholinjektionen in zystische Pankreasläsionen/endokrine Tumoren;<br />
konkret wird es als sinnvoll erachtet, eine Multicenter-Studie für die <strong>EUS</strong>-Cholangiodrainage/<strong>EUS</strong>-<br />
Pankreatikographie bzw. –drainage zu entwerfen. U. Will/E. Burmester erklären sich bereit, einen<br />
entsprechenden Entwurf vorzulegen.<br />
TOP 7 Internetplattform des Arbeitskreises: M. Düffelmeyer skizziert die Möglichkeit des Entwurfs<br />
einer Internetplattform für den <strong>AK</strong> und schlägt vor, einen entsprechenden Entwurf vorzulegen, der<br />
in einer Testphase geprüft werden soll.<br />
Verschiedenes Von C. Jürgensen wird vorgeschlagen, eine Gruppe zu bilden, die sich um die<br />
<strong>EUS</strong>-Nomenklatur kümmert. Er wird eine entsprechende AG ins Leben rufen. Damit soll ferner<br />
erreicht werden, dass große Befundungsprogramme, wie z.B. E&L oder View Point, diese<br />
Terminologie übernehmen.<br />
gez. E. Burmester