Schwerpunktthema MARKET ®RADAR - DemoSCOPE
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<strong>DemoSCOPE</strong><br />
Auszug aus<br />
«Marktforschung von A–Z»<br />
(Fachbuch von Werner Wyss,<br />
Bestellung mit Antwortkarte, Fr. 60.– broschiert, Fr. 80.– gebunden)<br />
Cluster Analyse<br />
Prinzip der Cluster-Analyse<br />
Die Cluster-Analyse ist ein Rechenprogramm, das<br />
Respondenten mit ähnlichen Antwortmustern zu<br />
Gruppen zusammenfasst. Diese Verdichtung bewirkt,<br />
dass der Anwender der Marktforschungsergebnisse<br />
sich nicht mit vielen Dutzend Teilsegmenten herumschlagen<br />
muss, sondern mit einer kleinen, überschaubaren<br />
Zahl, die sich zudem per Definition<br />
maximal unterscheiden. Um die Ähnlichkeit zwischen<br />
den Subjekten zu errechnen,<br />
verlangt die Cluster-Analyse nach<br />
einem geeigneten Mass. Dieses<br />
ergibt sich aus der Summe der<br />
Differenzen zwischen einer Anzahl<br />
festgelegter Variablen. Das Programm<br />
stellt in einem Iterationsverfahren<br />
die Records so zusammen,<br />
dass sich innerhalb der<br />
Gruppe möglichst kleine, im Vergleich<br />
zu andern Gruppen aber<br />
möglichst grosse Abweichungen<br />
ergeben. Für diese Berechnung<br />
wird die Distanz jedes einzelnen<br />
Records zum jeweiligen Cluster-<br />
Center ermittelt, also die Summe<br />
der Abweichungen aller Variablen<br />
vom Durchschnitt der Gruppe.<br />
Jeder Respondent gehört einem<br />
und nur einem Cluster an.<br />
Auswahl der Items<br />
Für die spätere Brauchbarkeit des<br />
Clusters ist die Auswahl der zu vergleichenden<br />
Variablen ausschlaggebend.<br />
Dazu eignen sich die<br />
demografischen Merkmale des<br />
Respondenten, aber auch seine<br />
materielle Ausstattung und besonders<br />
gut Wertvorstellungen und<br />
werden<br />
Motive. Es ist aber auch möglich, Verhaltens- und<br />
Einstellungscluster zu bilden. In diesem Fall ist die<br />
Gruppe durch ein spezifisches Verhaltensmuster<br />
bestimmt, z.B. ihren Lifestyle, ihren Konsum- oder<br />
Einkaufsstil oder durch ähnliche Ansichten z.B. in<br />
der Politik.<br />
PRINZIP DER CLUSTERBERECHNUNG<br />
Normalerweise arbeitet die Marktforschung mit<br />
einem Gesamtdurchschnitt <br />
z.B. dem «Durchnschnittsbürger», dem<br />
«durchschnittlichen Autofahrer», etc.<br />
Eine Cluster-Analyse ersetzt den<br />
Gesamtdurchschnitt durch den<br />
Durchschnitt mehrerer Teilgruppen,<br />
die auch als Typus bezeichnet<br />
z.B. Typus A <br />
Lösungen mit unterschiedlicher Anzahl Clusters<br />
Ein Datensatz lässt sich nach Belieben in zwei, drei,<br />
fünf oder zehn Cluster usw. aufteilen. Nicht alle<br />
diese Lösungen sind statistisch gleich gut. Bevor<br />
man sich auf eine bestimmte Lösung festlegt, müssen<br />
deshalb verschiedene Möglichkeiten durchgerechnet<br />
werden. Ist das Datenmaterial diffus, d.h.<br />
fehlt ihm eine natürliche Struktur, können Zufälligkeiten<br />
den Ausschlag geben. Moderne Analyseprogramme<br />
beheben diese<br />
Schwäche, indem sie zwei Rechenprozesse<br />
parallel ablaufen lassen.<br />
Zu diesem Zweck wird die Gesamtstichprobe<br />
vorgängig in zwei identische<br />
Teilstichproben aufgeteilt.<br />
Weichen die beiden Berechnungen<br />
voneinander ab, ist der Datensatz<br />
diffus, die Lösung schlecht.<br />
Kommen sie aber zu einem übereinstimmenden<br />
Ergebnis, weist<br />
dies auf eine natürliche Struktur im<br />
Datenmaterial hin: Die Clusterbildung<br />
«sitzt».<br />
Charakterisierung der Cluster<br />
Die Cluster sind charakterisiert<br />
durch die unterschiedlichen Ausprägungen<br />
der verschiedenen, in<br />
ihre Berechnung einbezogenen,<br />
Variablen. Zur Umschreibung des<br />
Clusters bildet somit das Profil der<br />
konstituierenden Variablen den<br />
Ausgangspunkt. Aus diesen wird<br />
auch das Label (die Bezeichnung)<br />
des Clusters abgeleitet.<br />
z.B. Typus B <br />
z.B. Typus C Zur besseren Illustration werden<br />
z.B. Typus D <br />
z.B. Typus E anschliessend auch noch zugerechnete<br />
Variablen herangezogen, z.B.<br />
die soziodemografischen Merkmale. Beispiel:<br />
Cluster Y sind die «Modemuffel». Er besteht zu 58<br />
Prozent aus Männern, zu 42 Prozent aus Frauen und<br />
hat ein Durchschnittsalter von 51 Jahren. Zusätzliche<br />
Verhaltens- und Einstellungsvariablen tragen<br />
das ihre dazu bei, ein lebendiges Bild dieses<br />
Marktsegments zu erstellen.<br />
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