JAHRESBERICHT2012 - Deutsches Museum
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Im Gestell als »beste Nähmaschine der Welt«<br />
bezeichnet: das Fabrikat von Schad.<br />
In dieser Sonderausstellung soll die Vielfalt des Themas Ernährung ab der Zeit der<br />
Sesshaftwerdung des Menschen über das mit Originalkonserven gefüllte historische<br />
Care-Paket bis zum Was (und Wie!) des Essens der Astronauten auf der Internationalen<br />
Raumstation ISS gezeigt werden. Dabei sollen kulturelle, historische, technische und<br />
biologische Aspekte in möglichst großer Breite beleuchtet werden.<br />
Für die neue Dauerausstellung »Landwirtschaft und Ernährung« haben wir schon<br />
neue Exponate eingeworben. So wurde etwa ein kompletter Satz von Gerätschaften zur<br />
Rinderbesamung gestiftet. Es ist geplant, einen Teil dieser Exponate im Bereich »Tierzucht«<br />
der neuen Ausstellung zu zeigen.<br />
Textiltechnik<br />
Keramik<br />
Altamira-Höhle<br />
Nähmaschine vom Hoflieferanten Ein besonderer Neuzugang in der Abteilung Textiltechnik<br />
ist eine Nähmaschine von Joh. M. Schad aus dem Jahr 1895. Gegen Ende des<br />
19. Jahrhunderts waren Nähmaschinen häufig verkaufte Gegenstände, mit denen sich<br />
Näherinnen in Heimarbeit ein Zubrot verdienten. Es gab große Fabriken in Deutschland,<br />
z. B. die von Adam Opel und Joh. Michael Pfaff. In München war in der Prinzregentenzeit<br />
einer der größten Händler Joh. M. Schad, der in den 1880er Jahren zunächst<br />
ein Büro als Agent für Lebensversicherungen eröffnet hatte, sich aber rasch im Handel<br />
mit Nähmaschinen, Fahrrädern und schließlich Kraftfahrzeugen engagierte. Schad ließ<br />
Nähmaschinen der Bauart Singer von Fremdfirmen bauen und verkaufte sie unter<br />
eigenem Namen und Logo. Zu seinen Kunden zählten auch die Wittelsbacher, die mit<br />
seinen Produkten sehr zufrieden waren und ihn zum Hoflieferanten ernannten.<br />
Stein auf Stein Nach Abschluss der Fenstersanierung in der Ziegelausstellung wurden<br />
im Frühjahr alle Exponate und die erneuerten Schautafeln wieder an ihren Ort gebracht.<br />
Die Miniziegelanlage läuft seit ihrer Wiederinbetriebnahme (vgl. Jahresbericht 2010,<br />
S. 22) einwandfrei und wird zweimal täglich einem begeisterten Publikum vorgeführt.<br />
Höhlenmalerei der Steinzeit neu präsentiert Der Ausstellungsführer zur Altamira-<br />
Höhle, der schon seit längerem vergriffen war, wurde neu aufgelegt, dabei aktualisiert,<br />
erweitert und neu gestaltet. Das Buch geht jetzt u. a. auf die Zusammenhänge ein, in die<br />
das Deutsche <strong>Museum</strong> das Thema »Steinzeit« im Lauf seiner eigenen Geschichte gestellt<br />
hat, und gibt damit auch einen Ausblick auf den neuen Kontext »Kommunikation«, in<br />
den die Altamira-Höhle im Zuge der »Zukunftsinitiative« einbezogen werden wird. Hier<br />
können die mehr als 10 000 Jahre alten Malereien ein treffliches Beispiel für das Speichern<br />
von Nachrichten sein und bilden damit einen ebenso überraschenden wie anregenden<br />
Auftakt zu den modernen Informationstechnologien (siehe auch S. 29).<br />
Altamira. Höhlenmalerei der<br />
Steinzeit. 144 S., ca. 190 meist<br />
farbige Abb., broschiert, 8,– €<br />
Kleinwindkraftanlage<br />
Leonardo (Leistung: 250 W).<br />
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