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- -aktuell - DG Flugzeugbau

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<strong>DG</strong> - <strong>aktuell</strong> Seite 4<br />

Das Ergebnis:<br />

Es lässt sich am besten in Form der folgenden Tabelle<br />

darstellen:<br />

Vergleichsflug Duo Discus ./. <strong>DG</strong>-1000<br />

Nummer V km/h Diff % Diff Gleitz<br />

1 075 - 3 - 1,2<br />

2 078 + 3 + 1,3<br />

3 084 + 3 + 1,3<br />

4 100 + 5,25 + 2,5<br />

5 110 + 5,25 + 2,4<br />

6 120 + 2,3 + 0,9<br />

7 140 + 3,8 + 1,2<br />

8 160 + /-0 + /-0<br />

9 180 + 8 + 1,5<br />

Auf den ersten Blick erscheint es verwunderlich, dass<br />

beim Fliegen an der Grenze zur Stall-Speed der Duo Discus<br />

besser ist als die <strong>DG</strong>-1000, dass er bei 160 km/h<br />

gleich ist und dazwischen und danach schlechter. Das ist<br />

aber kein Messfehler, sondern stimmt mit der Theorie<br />

exakt überein:<br />

Wir haben basierend auf der Geradeausflugpolare der<br />

<strong>DG</strong>-1000 die Messwerte im folgenden Diagramm aufgetragen<br />

und die gefundenen Punkte durch eine Kurve miteinander<br />

verbunden. Und die entspricht in ihrer Form<br />

genau der veröffentlichten Profilpolare des Duo.<br />

Interpretation:<br />

An der Stallspeed am Messpunkt 1 befindet sich die<br />

<strong>DG</strong>-1000 in einem ungünstigeren Bereich als der Duo,<br />

d. h. der Widerstand wächst unterhalb der Geschwindigkeit<br />

des geringsten Sinkens bei weiterer Verringerung der<br />

Fluggeschwindigkeit rascher an als beim Duo Discus.<br />

Das macht sich in einem weicheren Überziehverhalten<br />

bemerkbar und ist so gewollt gewesen.<br />

Aber ehrlich: Wer fliegt denn mit nur 75 km/h?<br />

Schon ab dem Messpunkt 2 ist die 1000 dann besser<br />

und besonders der Punkt 3 ist wichtig, denn er repräsentiert<br />

die Fluggeschwindigkeit beim Kurbeln.<br />

Die wichtigsten Messpunkte für die Gesamtleistung<br />

eines Flugzeugs sind die Punkte 3 bis 7, denn mit den<br />

Geschwindigkeiten wird am meisten geflogen. Gerade in<br />

dem Bereich - der oben drein zur Erhöhung der Genauigkeit<br />

doppelt durchflogen wurde - zeigt die <strong>DG</strong>-1000 deutliche<br />

Vorteile gegenüber dem Duo. Diese sind mit mehr<br />

als 5% sogar mit Sicherheit für jeden Piloten spürbar.<br />

Beachten Sie bitte, dass die Werte von 5,25% als Mittelwert<br />

aus 4,5% und 6% entstanden sind.<br />

Auch ausgedrückt in Gleitzahlpunkte bedeutet ein Unterschied<br />

von 2,5 eine "halbe Flugzeuggeneration"!<br />

Stellen Sie sich einmal einen dreistündigen Streckenflug<br />

vor, dann ist die <strong>DG</strong>-1000 am Ende etwa 400 bis 500<br />

Meter über dem Duo! So sind die Messergebnisse!!<br />

Bei 160 km/h am Messpunkt 8 waren beide Flugzeuge<br />

gleich. Der Messpunkt 9 ließ sich für Swen Lehner nur<br />

schwer abschätzen, weil der Unterschied so groß wurde.<br />

Seine Worte treffen die Leistungsunterschiede wahrscheinlich<br />

am genauesten:<br />

"Bei 180 km/h stürzte der Duo neben mir förmlich ab."<br />

Noch höhere Geschwindigkeiten konnten derzeit nicht<br />

geflogen werden, weil die Flattererprobung noch nicht<br />

stattgefunden hat. Mit ziemlicher Sicherheit wird sich - das<br />

sieht man an den Kurven der Gleitzahlpolaren - der Unterschied<br />

weiter vergrößern. Aber diese Fluggeschwindigkeiten<br />

fliegt man ja eher selten.<br />

Wie beschrieben war der Duo das "Führungsflugzeug".<br />

Das heißt aber ganz klar, dass Swen Lehner in der <strong>DG</strong>-<br />

1000 den schwierigeren Job hatte, denn natürlich kann<br />

kein Pilot exakt mit gleicher Geschwindigkeit geradeaus<br />

fliegen. Das bedeutet aber auch, dass die 1000 viel mehr<br />

nachgesteuert werden musste als der Duo. Und das bedeutet<br />

zusätzlichen Widerstand und wirkt sich tendenziell<br />

verschlechternd auf das Ergebnis für die 1000 aus. Die<br />

Tester der Idaflieg können das Phänomen bestätigen!<br />

Das Ergebnis im freien Flug wäre für die <strong>DG</strong>-1000 mit<br />

Sicherheit noch etwas besser gewesen.<br />

Endbeurteilung:<br />

Natürlich bezog sich der Vergleichsflug nur auf zwei ganz<br />

bestimmte Flugzeuge. Er dürfte aber bei den heutigen<br />

Bauqualitäten für alle repräsentativ sein.<br />

Unser Prototyp hat noch kein "Feintuning" erfahren. Dazu<br />

brauchen wir eine zweite <strong>DG</strong>-1000 um die Position<br />

Turbulatorbändern zu optimieren. Eine weitere geringe<br />

Leistungsverbesserung ist aber danach noch zu erwarten.<br />

Mit Hilfe der Trimmbox ist es weniger aufwändig, eine<br />

leistungsoptimale Schwerpunktlage beim doppelsitzigen<br />

Flug einzustellen, was die im Alltagsbetrieb ausnutzbaren<br />

Flugleistungen steigert.<br />

Swen Lehner ist Fluglehrer und kennt den Duo vom<br />

vorderen und hinteren Pilotensitz. Er bezeichnet das<br />

Handling beider Flugzeuge als gleich gut. Das heißt,<br />

dass die als besonders gut bekannte Ruderabstimmung<br />

des Duo und dessen geringe Ruderkräfte auch bei der<br />

1000 realisiert werden konnten. Eine Steigerung dieser<br />

positiven Eigenschaften ist fast nicht mehr möglich und<br />

auch nicht notwendig. Uns reicht es, hier dem Duo uneingeschränkt<br />

ebenbürtig zu sein.<br />

Die Sichtverhältnisse für den Fluglehrer auf dem hinteren<br />

Sitz werden bei der 1000 als besser bezeichnet.<br />

Die Federung des Hauptrades ist sehr angenehm und<br />

bietet bei ein- und doppelsitzigem Flug eine gleichermaßen<br />

weiche Federung. Die Rückenwirbel der Fluglehrer<br />

werden es danken!<br />

Der Bodenanstellwinkel der <strong>DG</strong>-1000 ermöglicht zum<br />

einen ein zügiges Abheben beim Start als auch ein Aufsetzen<br />

in Zweipunktlage bei Mindestgeschwindigkeit. Die<br />

Querruderwirksamkeit ermöglicht eine gute Steuerbarkeit<br />

um die Längsachse vom Anrollen des Flugzeugs bis zum<br />

Stillstand.<br />

Bei aller Vorsicht fasst Swen Lehner das Ergebnis seines<br />

Vergleichsfluges so zusammen:<br />

Unabhängig von den gefunden Zahlen flog die <strong>DG</strong>-1000<br />

in allen wichtigen Geschwindigkeitsbereichen klar dem<br />

Duo davon. Die Unterschiede sind für jeden Piloten deutlich<br />

erfliegbar.<br />

Die Handlingseigenschaften der <strong>DG</strong>-1000 sind denen<br />

des Duo-Discus voll ebenbürtig.<br />

Der Federungskomfort des Hauptrades ist bei der 1000<br />

deutlich besser.

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