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Es soll nicht aufhören Saat und Ernte Es soll nicht ... - die Apis

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GEMEINSCHAFT 5/2009 AUS UNSEREM VERBAND 17<br />

Dann könnten sie in <strong>die</strong> Gemeinschaftsst<strong>und</strong>e<br />

gehen <strong>nicht</strong><br />

nur mit der Frage »Was nehme<br />

ich mit?«, sondern auch »Was<br />

bringe ich mit?«<br />

Ich wünsche mir Gemeinschaftsst<strong>und</strong>en,<br />

<strong>die</strong> mehr im Dialog<br />

gestaltet sind. Jeder Christ<br />

<strong>soll</strong> doch mündig <strong>und</strong> sprachfähig<br />

sein, um den christlichen<br />

Glauben auch vor Menschen bezeugen<br />

zu können, <strong>die</strong> noch<br />

<strong>nicht</strong> glauben (1.Petrus 3,15 <strong>und</strong><br />

2.Korinther 4,13). Das kann man<br />

<strong>nicht</strong> von heute auf morgen –<br />

aber man kann es üben <strong>und</strong> lernen,<br />

gerade in einem geschützten<br />

Rahmen.<br />

Man kann mit einer Frage einsteigen,<br />

manchmal schon vor der<br />

Textlesung, <strong>und</strong> damit sensibel<br />

machen fürs Thema. Oder nach<br />

dem Lesen des Textes einen Vers<br />

herausgreifen <strong>und</strong> fragen: Wie<br />

geht’s euch damit? Was fällt euch<br />

auf? Man kann Gegensätze herausarbeiten<br />

oder einfach austauschen:<br />

Was spricht mich besonders<br />

an?<br />

Wichtig ist, dass ich <strong>nicht</strong><br />

gleich alles sage, was ich bei der<br />

Vorbereitung entdeckt habe,<br />

sonst haben <strong>die</strong> Teilnehmer meist<br />

keinen Mut mehr, sich auch<br />

noch einzubringen.<br />

Wir können in der Bibel gemeinsam<br />

nach Antworten suchen,<br />

anstatt sie gleich selbst zu<br />

geben. Dazu kann man Bibelstellen<br />

nennen, <strong>und</strong> dann staunen<br />

wir über das, was wir miteinander<br />

entdecken.<br />

Zeiten der Stille sind hilfreich,<br />

damit Gott zu uns reden kann.<br />

Überhaupt: Aushalten, wenn mal<br />

<strong>nicht</strong> gleich eine Antwort<br />

kommt. Warten können.<br />

Hilfreich sind Fragen, <strong>die</strong> <strong>die</strong><br />

Bibelworte ins Leben hinein holen:<br />

Wie sieht das bei uns aus?<br />

Was heißt das konkret? Wie<br />

können wir das leben? – Das<br />

Reinhold Elser<br />

Wort Gottes <strong>soll</strong> mich existenziell<br />

treffen!<br />

Auch so kann Beteiligung geschehen:<br />

Da geht es z. B. um das<br />

Wort Jesu: »Ich bin das Brot des<br />

Lebens.« Das <strong>soll</strong> <strong>nicht</strong> theoretisch<br />

bleiben. Deshalb lege ich einen<br />

Brotlaib auf den Tisch <strong>und</strong><br />

ein Messer. Im Lauf der St<strong>und</strong>e<br />

schneidet einer aus der R<strong>und</strong>e<br />

das Brot an, <strong>und</strong> wir teilen es<br />

miteinander. – Oder: Wo es um<br />

Schuld <strong>und</strong> Vergebung geht, bieten<br />

wir <strong>die</strong> Möglichkeit der Seelsorge<br />

<strong>und</strong> der Beichte mit konkretem<br />

Zuspruch der Vergebung<br />

an.<br />

Zur Beteiligung gehört das Beten<br />

miteinander. Auch das fällt<br />

manchen schwer <strong>und</strong> muss oft<br />

erst eingeübt werden. Man kann<br />

ermutigen, nur einen Satz zu formulieren,<br />

ein Bibelwort zu sprechen<br />

oder einen Liedvers, für eine<br />

konkrete Aussage aus dem<br />

Text zu danken usw. Vielleicht<br />

<strong>soll</strong>ten wir sogar einmal Zettelchen<br />

auslegen, auf denen Dankoder<br />

Bitt-Anliegen schon drauf<br />

stehen? – Wenn man Menschen<br />

neu zum lauten Beten ermutigen<br />

will, <strong>soll</strong>ten geübte Beter sich allerdings<br />

zurückhalten <strong>und</strong> auch<br />

nur kurz beten! Wie wohltuend,<br />

wenn man auch füreinander betet!<br />

Deshalb <strong>soll</strong>te Raum sein, um<br />

Anliegen nennen zu können. Dazu<br />

kann dann auch <strong>die</strong> praktische<br />

Frage kommen: Wer besucht<br />

N.? Wer kann mal <strong>Es</strong>sen<br />

vorbeibringen? Auch so lebt man<br />

Beteiligung <strong>und</strong> damit Gemeinschaft.<br />

Mich beschäftigt <strong>die</strong> Frage:<br />

Wie können wir unsere Gemeinschaften<br />

noch stärker als »heilsame<br />

Orte« erleben? Vielleicht so:<br />

Ich frage, ob jemand persönlich<br />

gesegnet werden möchte. Dann<br />

bitte ich ein oder zwei andere<br />

Geschwister mit dazu. Wir stellen<br />

uns um <strong>die</strong> Person herum<br />

<strong>und</strong> legen ihr <strong>die</strong> Hand auf <strong>die</strong><br />

Schulter oder den Kopf, beten<br />

für sie <strong>und</strong> segnen sie. Manchmal<br />

habe ich auch ein Fläschchen<br />

Salböl dabei <strong>und</strong> mache damit<br />

das Zeichen des Kreuzes auf<br />

Stirn <strong>und</strong> Handflächen. Für so<br />

manchen war das schon eine<br />

persönliche Stärkung, z. B. vor<br />

einer Operation oder sonst in<br />

schwierigen Situationen. Natürlich<br />

ist es auch möglich, das im<br />

Anschluss an eine St<strong>und</strong>e anzubieten<br />

oder daheim darum zu bitten.<br />

Gut wäre dazu eine Einführung<br />

zum Thema Segen – z. B.<br />

anhand der Abrahams- oder Jakobsgeschichten<br />

im Alten Testament,<br />

wo es viel um den Segen<br />

geht. In 1.Petrus 3,9 werden wir<br />

aufgefordert, als Gesegnete den<br />

Segen weiterzugeben!<br />

<strong>Es</strong> gibt noch viele Möglichkeiten,<br />

Menschen zu beteiligen <strong>und</strong><br />

so Gemeinschaft zu leben. Aber<br />

man muss es wollen <strong>und</strong> dann<br />

konkrete Schritte wagen!<br />

Lieber Reinhold, vielen Dank für<br />

das Gespräch <strong>und</strong> das Anteilgeben<br />

an deinen Erfahrungen.<br />

Schön, dass wir auch so voneinander<br />

lernen können!

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