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Es soll nicht aufhören Saat und Ernte Es soll nicht ... - die Apis

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GEMEINSCHAFT 5/2009 CHRISTEN UND LANDWIRTSCHAFT 23<br />

Gentechnik in der Medizin,<br />

bei der Herstellung von Futterzusatzstoffen,<br />

in der Industrie bei<br />

der Produktion von Enzymen ist<br />

offenbar völlig legitim. Selbst <strong>die</strong><br />

Verfütterung von gentechnisch<br />

veränderten Sojabohnen ist anscheinend<br />

weithin unproblematisch.<br />

Dass ein großer Teil der Lebensmittel<br />

auf Soja <strong>und</strong> Maisbasis<br />

in unseren Regalen bereits<br />

gentechnisch veränderte Stoffe<br />

enthält, geht völlig unter. 72 Prozent<br />

der Weltsojaernte wie 48<br />

Prozent der Baumwolle werden<br />

heute schon mit gentechnisch<br />

verändertem <strong>Saat</strong>gut produziert.<br />

Dieses Rad ist <strong>nicht</strong> mehr zurückzudrehen.<br />

Neue Sorten, neue<br />

Möglichkeiten werden gef<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> eingesetzt werden. Neu muss<br />

<strong>nicht</strong> unbedingt schlecht sein – es<br />

gibt Chancen – natürlich auch<br />

Gefahren. Das war bei allen neuen<br />

Techniken so.<br />

Auch in den nächsten Jahren<br />

werden Bauern in Baden-Württemberg<br />

wohl keine gentechnisch<br />

veränderten Produkte anbauen<br />

– weil <strong>die</strong>s ökonomisch<br />

<strong>und</strong> ökologisch keinen Sinn<br />

macht. Weltweit sieht das aber<br />

ganz anders aus. Und damit werden<br />

unsere Bauern, ob sie nun<br />

wollen oder <strong>nicht</strong>, sich in den<br />

Jahrzehnten danach auch <strong>die</strong>sen<br />

Techniken öffnen müssen.<br />

Natürlich kann man sich darüber<br />

unterhalten,<br />

ob Gewinnstreben<br />

gut oder böse ist.<br />

Aber ohne »Gewinn«<br />

hat auch ein<br />

Kleinlandwirt kein<br />

Einkommen <strong>und</strong><br />

damit keinen Lebensunterhalt.<br />

Und<br />

unsere Landwirtschaft<br />

ist kleinstrukturiert <strong>und</strong><br />

muss im Wettbewerb mit anderen<br />

Regionen trotzdem bestehen.<br />

Dafür ist notwendig, dass der<br />

technische Fortschritt im gleichen<br />

Maße anwendbar ist wie<br />

anderswo.<br />

Alle Bemühungen, <strong>die</strong> Verbraucher<br />

dazu zu erziehen, regionale<br />

Produkte zu bevorzugen<br />

<strong>und</strong> dafür mehr Geld auszugeben,<br />

sind schief gelaufen. Der Lebensmittelanteil<br />

im Discount ist<br />

in den letzten Jahren sprunghaft<br />

auf über <strong>die</strong> Hälfte des Gesamtverbrauchs<br />

gewachsen – dort<br />

trifft unser Angebot auf das aus<br />

aller Welt.<br />

Die Bauern erwarten von<br />

der Kirche keine<br />

Gebrauchsanweisung, wie<br />

sie ihren Beruf ausüben<br />

<strong>soll</strong>en, sondern Hilfe im<br />

eigenen Lebensumfeld in<br />

Familie <strong>und</strong> Betrieb.<br />

Die Bauern erwarten von der<br />

Kirche keine Gebrauchsanweisung,<br />

wie sie ihren Beruf ausüben<br />

<strong>soll</strong>en, sondern Hilfe im eigenen<br />

Lebensumfeld in Familie <strong>und</strong> Betrieb.<br />

Dazu gehört<br />

vor allem, dass das<br />

Evangelium ernst<br />

genommen <strong>und</strong><br />

überzeugend verkündigt<br />

wird. Die<br />

Botschaft vom gekreuzigten<br />

<strong>und</strong><br />

auferstandenen<br />

Christus befreit<br />

uns vom gesellschaftlichen<br />

Druck, immer alles richtig machen<br />

zu müssen. Weil wir Gottes<br />

Kinder sind, können wir als<br />

selbstbewusste Christen <strong>und</strong><br />

Landwirte unseren Weg im<br />

Zwiespalt zwischen Ökonomie,<br />

Ökologie <strong>und</strong> ethischer Verantwortung<br />

finden: Nach bestem<br />

Wissen <strong>und</strong> Gewissen!<br />

Damit kann <strong>die</strong> Freude an einem<br />

der schönsten <strong>und</strong> vielfältigsten<br />

Berufe wieder Raum greifen<br />

<strong>und</strong> der Bauer das zurückgeben,<br />

wofür ihn der Schöpfer bestimmt<br />

hat: <strong>die</strong> Schöpfung zu gestalten<br />

<strong>und</strong> mit Liebe zu Natur<br />

<strong>und</strong> Kreatur zu bewahren!<br />

PÄDAGOGISCHE ENTDECKUNGEN IN DER BIBEL<br />

In der Bibel gibt es keine ausformulierte Lehre einer<br />

»christlichen Erziehung« oder gar spezielle<br />

Kapitel darüber. <strong>Es</strong> gibt vor allem keine Patentrezepte.<br />

Vor allem geht es in der Bibel um Erlösung<br />

des Menschen, <strong>nicht</strong> um Erziehung.<br />

Dennoch: Wer sich mit dem Wort Gottes beschäftigt,<br />

wird erstaunliche Entdeckungen machen<br />

<strong>und</strong> Leitlinien für sein erzieherisches Handeln<br />

gewinnen. <strong>Es</strong> ist wie bei einem Geschenk:<br />

Man sieht zunächst nur <strong>die</strong> Verpackung. Der Inhalt<br />

ist noch verborgen <strong>und</strong> kann nur in etwa<br />

erahnt werden. Man muss sich schon <strong>die</strong> Mühe<br />

machen, das Geschenk auszupacken, viel Wort<br />

Gottes zu lesen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Zusammenhänge zu bedenken.<br />

Dann gerät man ins Staunen – denn<br />

schließlich ist Gottes Wort uns »Fußes Leuchte<br />

<strong>und</strong> ein Licht auf unserem Wege«.<br />

In <strong>die</strong>sem Sinne werden in loser Reihenfolge<br />

Beiträge zu »pädagogischen Entdeckungen« erscheinen.<br />

<strong>Es</strong> handelt sich um ein buntes Mosaik<br />

verschiedenster Überlegungen, <strong>die</strong> meist spontan<br />

beim Bibellesen entstanden sind oder in Zeiten<br />

der Stille gründlicher bedacht wurden. In ähnlicher<br />

Form hat der große Schwabenvater Johann<br />

Friedrich Flattich (1713–1794) über konkrete Bibelworte<br />

nachgedacht <strong>und</strong> wertvolle erzieherische<br />

Impulse weitergegeben.<br />

Otto Schaude, Reutlingen

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