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<strong>spiel</strong> | <strong>raum</strong> Pädagogischer Alltag / Fachkräftetreffen<br />
„I am not an island anymore“<br />
Fachkräftetreffen bei <strong>Impuls</strong>: Bilingual arbeitende Fachkräfte tauschen sich aus<br />
In neun der 30 Einrichtungen von <strong>Impuls</strong> <strong>Soziales</strong> <strong>Management</strong> arbeiten rund 40 Erzieher als bilinguale<br />
Kräfte. Für sie sieht der Alltag etwas anders aus als für ihre Kollegen: Sie sprechen vor den Kindern englisch,<br />
egal ob mit Eltern, Kindern oder Kollegen – und alle Welt antwortet auf Deutsch. Auf Englisch angesprochen<br />
zu werden, das führt bei Kindern, Eltern und auch Kollegen teils zunächst zu einem Befremden,<br />
manchmal zu Scham, <strong>zum</strong>indest erst einmal zu Distanz. Wie damit umgehen, das war eine der Fragen, zu<br />
denen sich die Kollegen bei zwei Fachkräftetreffen in Kassel und Rastatt austauschten.<br />
Von Dr. Katharina Peters<br />
I’m not an island anymore. I learned Zugehörigkeit“, fasste<br />
ein Teilnehmer seine Eindrücke am Ende des Treffens zusammen.<br />
Eine Teilnehmerin sagte, es tue gut, mal einen<br />
ganzen Tag lang Englisch reden zu können und auch Englisch<br />
zu hören. Englisch mit kleinen Kindern zu reden, das ist eine<br />
ganz besondere Art der Sprache. <strong>Hier</strong> werden viele Drei- bis<br />
Fünf-Wort-Sätze gebildet, das ist für viele Erzieher erst einmal<br />
ungewohnt. Aber auch der Gebrauch von Kosewörtern,<br />
Tiernamen und Begriffen aus der Pflege sind denjenigen, die<br />
keine native speaker sind, also nicht mit Englisch als Muttersprache<br />
aufwachsen, oft fremd. So dienten die Fachkräftetage<br />
dazu, sich über Instrumente, Materialien und Strategien der<br />
Sprachförderung auszutauschen – und das eigene Englisch zu<br />
verbessern.<br />
Auch das Prinzip „eine Erzieherin – eine Sprache“ war Thema:<br />
„Wie haltet ihr es, wenn euch ein Kind ein deutsches Buch<br />
bringt und sagt ‚lesen‘? Übersetzt ihr frei ins Englische, lest ihr<br />
auf Deutsch oder schickt ihr das Kind, ein englisches Buch zu<br />
bringen? Wenn ihr englische Lieder mit den Kindern singt,<br />
singen die Kollegen dann auf Englisch mit und ihr singt die<br />
deutschen Lieder auch auf Deutsch?“ Antworten, die die<br />
Gruppe auf diese Fragen gemeinsam fand: Ja, deutsche Bücher<br />
kann man sich auch angucken und auf Englisch kommentieren<br />
oder in Teilen frei übersetzen. Es wäre ja schade,<br />
wenn man nicht mit dem Interesse des Kindes geht und das<br />
Buch deswegen ablehnt, weil es die „falsche“ Sprache hat.<br />
Aber das Prinzip „ein Erzieher eine Sprache“ sollte beachtet<br />
werden. Beim gemeinsamen Liedersingen beteiligen sich<br />
alle Erzieher – egal ob die Lieder auf Englisch, Deutsch oder in<br />
anderer Sprache sind. Dass die Erzieher zwei Sprachen beherrschen<br />
und bei Gemeinschaftsritualen, wie dem gemeinsamen<br />
Singen einsetzen, ist bereichernd.<br />
Wo sind die Grenzen der Immersionsmethode (siehe Infokasten),<br />
insbesondere in der Altersgruppe der Drei- bis Sechsjäh-