Trainerhanduch für MultiplikatorInnen - finep
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Kernkompetenzen eines Multiplikators<br />
1.5 Globales Lernen im Kontext der Nachhaltigkeit<br />
Lernziel: Die RückkehrerInnen begreifen Globales Lernen im Kontext von Nachhaltigkeit und<br />
kennen das Leitbild <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung und dessen Entwicklung<br />
Klarheit darüber, dass sich das eigene Handeln nicht nur auf das direkte Umfeld auswirkt, sondern globale Auswirkungen<br />
hat, ist gefordert. Jede/r trägt Verantwortung <strong>für</strong> die zukünftige Lebensfähigkeit von Mensch und Natur, und um<br />
diese zu gewährleisten, ist eine nachhaltige Lebensgestaltung unerlässlich.<br />
Sowohl die Politik wie auch die Einzelperson sind gefordert, einen Weg <strong>für</strong> eine Lebensgestaltung zu finden, der sich weder<br />
negativ auf das Leben anderer noch auf die Umwelt auswirkt. Nachhaltige Entwicklung spielt dabei eine entscheidende<br />
Rolle bei der Gestaltung unserer Zukunft. Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung (BNE) steht <strong>für</strong> eine gerechte und<br />
zukunftsfähige Weltgestaltung. Globales Lernen ist essenzieller Bestandteil einer Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung. 7<br />
Kernkompetenzen<br />
1<br />
1.5.1 Leitbild <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung<br />
Im Jahr 1983 wurde die UN Weltkommission <strong>für</strong> Entwicklung und Umwelt gegründet. Diese hatte zum Ziel, einen Bericht<br />
zu erstellen, der die Aussicht auf eine „langfristig tragfähige, umweltschonende Entwicklung“ thematisiert. 1987 wurde<br />
der Bericht „Our common future“ („Unsere gemeinsame Zukunft“) veröffentlicht, auch unter dem Namen Brundtland-<br />
Report bekannt, da zur damaligen Zeit die Norwegerin Gro Harlem Brundtland den Vorsitz der Kommission innehatte.<br />
Der Report war maßgebend <strong>für</strong> den Begriff „Sustainable Development“, der mit „Nachhaltige Entwicklung“ übersetzt<br />
wird. Die Kommission definiert eine solche als Entwicklung, „die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht,<br />
ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil<br />
zu wählen“. 8<br />
Um die, laut Brundtland-Report, unerlässlichen Maßnahmen <strong>für</strong> eine nachhaltige Entwicklung auf internationaler Ebene<br />
zu verwirklichen, wurde im Jahr 1992 im brasilianischen Rio de Janeiro die UN-Konferenz <strong>für</strong> Umwelt und Entwicklung<br />
abgehalten. Diese Konferenz, bei der circa 10.000 Entsandte aus 178 Ländern anwesend waren, 9 war der Startschuss<br />
<strong>für</strong> die internationale Anerkennung des Leitbildes Nachhaltiger Entwicklung, welches einen Ausgleich zwischen Umweltpolitik<br />
und Entwicklungspolitik schafft. 10<br />
In Rio entstand unter anderem die Agenda 21, ein globales Aktionsprogramm <strong>für</strong> das 21. Jahrhundert, das sich aus<br />
40 Kapiteln zusammensetzt und sich gleichermaßen an sog. Entwicklungsländer und Industrieländer richtet. Es liefert<br />
konkrete Aufträge zum Handeln, die verhindern sollen, dass sich die Situation von Mensch und Umwelt verschlechtert.<br />
Zugleich ist es Ziel, die Lage kontinuierlich zu verbessern und Ressourcen nachhaltig zu verwenden. 11 Die Regierungen<br />
der jeweiligen Nationen sind dazu angehalten, die Ziele der Agenda auf nationaler Basis zu implementieren, wobei<br />
NGOs sowie andere Institutionen mit einbezogen werden. Vor allem ist auch ausschlaggebend, dass sich die Bevölkerung<br />
beteiligt, da Nachhaltige Entwicklung im Bewusstsein aller verankert werden soll. Auch in den Kommunen sollen<br />
die Ziele im Rahmen der „Lokalen Agenda 21“ umgesetzt werden. 12<br />
Das Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung hat zum Ziel, die Dimensionen Gesellschaft, Ökonomie und Ökologie in<br />
Einklang miteinander zu bringen, worauf sich auch die Millenniumsentwicklungsziele der Vereinten Nationen berufen.<br />
Die drei Zieldimensionen wurden in Deutschland um eine Vierte erweitert. Es handelt sich dabei um „gute Regierungsführung“<br />
bzw. den Bereich Politik. 13<br />
7 Schwarz, 2010, S. 46; VENRO, 2009, S. 16ff.<br />
8 Aachener Stiftung Kathy Beys, Lexikon der Nachhaltigkeit, 2013b.<br />
9 Aachener Stiftung Kathy Beys, Lexikon der Nachhaltigkeit, 2013a.<br />
10 Zöllner, 2007, S. 17.<br />
11 Töpfer.<br />
12 Aachener Stiftung Kathy Beys, Lexikon der Nachhaltigkeit, 2013c.<br />
13 Zöllner, 2007, S. 17.<br />
8<br />
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