Trainerhanduch für MultiplikatorInnen - finep
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Präsentation, Argumentation, Moderation<br />
• Wie gehe ich mit Lampenfieber um?<br />
Je öfter Präsentationen gehalten werden, desto mehr Routine und Sicherheit wird entwickelt.<br />
7.2.1.7 Richtiger Umgang mit Lampenfieber<br />
Glücklicherweise gibt es hilfreiche Tipps <strong>für</strong> den richtigen Umgang mit Lampenfieber, doch da<strong>für</strong> ist es notwendig,<br />
zuerst zu verstehen, wie Lampenfieber denn eigentlich entsteht.<br />
Lampenfieber hat die Aufgabe, uns in gefährlichen Situationen zu schützen. In einer sehr bedrohlichen Lage (z. B.<br />
Bedrohung durch ein gefährliches Tier) schüttet das menschliche Gehirn Stresshormone aus. Durch die Überflutung<br />
mit diesen Hormonen konzentriert sich der Körper auf jene Funktionen, welche die Überlebenschancen erhöhen.<br />
Naturgemäß sind dies jene, die <strong>für</strong> Flucht oder Kampf benötigt werden. Es werden also Körperfunktionen aktiviert, die<br />
benötigt werden, um zu flüchten oder zu kämpfen; andere Körperfunktionen, die da<strong>für</strong> weniger hilfreich sind, werden<br />
zurückgekurbelt. Während z. B. die Schmerztoleranz erhöht wird und auch der Blutzuckerspiegel steigt (da der Körper<br />
zum Kämpfen und Fliehen viel Energie benötigt), reduzieren sich z. B. die Funktion unserer Verdauung und auch die<br />
Fähigkeit komplex zu denken.<br />
4<br />
Da viele Menschen auch eine Präsentation als bedrohliche Situation erleben, reagiert der menschliche Körper ähnlich<br />
wie bei der Bedrohung durch ein wildes Tier. Während dem/der RednerIn vor der Präsentation alles sonnenklar war,<br />
besteht in der Stresssituation die Gefahr, Denk- und Sprechschwierigkeiten bis hin zu Blackouts zu entwickeln. Anstatt<br />
fähig zu sein, komplexe Fragen des Publikums logisch zu beantworten, ist der menschliche Körper unter Einfluss von<br />
Lampenfieber viel besser gewappnet, vor dem Publikum zu fliehen oder mit diesem zu kämpfen. Glücklichweise gibt es<br />
jedoch auch eine Vielzahl anderer Möglichkeiten, um mit Lampenfieber umzugehen. 13<br />
Tipps <strong>für</strong> den Umgang mit Lampenfieber<br />
Was kann getan werden, um erfolgreich mit Lampenfieber umzugehen?<br />
• Sich gedanklich den positiven Verlauf der Präsentation vorstellen und daraus Mut und Vorfreude <strong>für</strong> den eigentlichen<br />
Auftritt entwickeln<br />
• Negative Gedanken wie „Das geht sicher schief“ durch positive wie „Ich bin gut vorbereitet und weiß, dass mir<br />
mein Vortrag gut gelingen wird“ ersetzen<br />
• Sich inhaltlich so gut wie möglich vorbereiten<br />
• Sich gut überlegen, in welcher Form und in welcher Zeit das fachliche Wissen vorgetragen wird<br />
• Sich einen passenden Einstieg und einen passenden Schluss <strong>für</strong> die Präsentation zurechtlegen<br />
• Das Wissen zum Thema Präsentieren erweitern<br />
• Lampenfieber durch Üben reduzieren, je öfter präsentiert wird, desto mehr Routine und weniger Lampenfieber<br />
resultiert daraus<br />
• Sich vor der Präsentation mit den Räumlichkeiten vertraut machen<br />
• Versuchen, vor der Präsentation Smalltalk mit den Zuhörern zu betreiben<br />
• Sich ausmalen, welche Dinge schiefgehen könnten, und sich passende Lösungen da<strong>für</strong> überlegen<br />
• Nach Möglichkeiten der persönlichen Entspannung suchen und/oder das Lampenfieber durch körperliche Betätigung<br />
reduzieren<br />
• Durch gezielten Einsatz von Medien zu Beginn der Präsentation das Lampenfieber reduzieren 14 (Beispiele da<strong>für</strong><br />
sind ein Kurzfilm oder Fotos)<br />
7<br />
Präsentation,<br />
Argumentation...<br />
13 Mohr, 2005, S. 43 ff.<br />
14 Mohr, 2005, S. 48 ff.<br />
Trainerhandbuch 111