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Yolanda Vianden: von Der älteste luxemburgische - Forum – für ...

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L i ngu ist i k<br />

Lind Ii lesetireundi ichen Parai ieidnick dazu die<br />

neuhochdeutsche Übersetzung und schließlich<br />

als Anhang Franz Prurrexa diplomatischen<br />

Teilabdruck der Handschrift, die auch john<br />

MEIER benutzte.<br />

Die Seiten 7'18 der 'Einführung' wurden <strong>von</strong><br />

Gerald NEWTON, die Seiten 19'35 <strong>von</strong> Franz<br />

LÖx pt,,cdaib. z Nach der kurzen 'Einleitung' in<br />

die Lebensumstände <strong>Yolanda</strong>s <strong>von</strong> <strong>Vianden</strong><br />

(S. 7) werden unter der UhcnahhU 'Versionen<br />

der Legende' 3 sowohl die Obcdic[rrungs' als<br />

auch die EdiùonsaimuÜon <strong>von</strong> Bruder<br />

Hermanns Werk referiert. John MEIER besorgte<br />

1889 die vollständige Erstedition des Werkes.<br />

Da alle niittelalterlichen Handschriften als verschollen<br />

galten, konnte er sich nur auf die 1655<br />

entstandene Abschrift einer Mo,icntha|c,Handschrift<br />

des 14. Jahrhunderts saiucn, die der<br />

Luxemburger gelehrte },sui/ Alexander<br />

'Wi|/heimon oe[cmiâthatte und die sich im |v.<br />

Jahrhundert in der Erzbischöflichen Bibliothek<br />

in Prag befand. 4 |m Unterschied /u MmExs<br />

stark oo,mu|ixi,,/c,EJhinn des Textes der<br />

Handschrift \Vi|thcims hatte Franz PFEIFFER<br />

1866 einen handschriftennahen Teilabdruck<br />

einiger hundert Verse der Prager Handschrift<br />

vorgelegt. Die zwischenzeitliche Auffindung<br />

der heute wiederum verschollenen Handschrift<br />

des frühen 14. Jahrhunderts . durch Albert<br />

STEFFEN Anfang der dreißiger Jahre unseres<br />

Jahrhunderts sowie der Abbildung einer Seite<br />

dieser Handschrift in 0o^ 8éo/,'h/ wird nicht<br />

erwähnt, obwohl der Titel in der Literaturliste<br />

angegeben ist. 5 \Vi||hüm^ lateinische 'Vita',<br />

die auf Heriiiaiins Text und zahlreichen historischen<br />

und literarischen Zeugnissen beruht,<br />

entstand vermutlich in der Absicht, <strong>Yolanda</strong>s<br />

Kanonisierung zu befördern und damit Luxemburg<br />

eine «eigene» Heilige zu geben (S. N-|\).<br />

Es folgt ein kurzer Abschnitt mit der Auflistung<br />

der ^Konicktuon', also der Eingriffe, Ergänzungen<br />

und Rekonstruktionen, die im Abdruck<br />

des K1ununchcn Textes vorgenommen wurden<br />

(8. ||). Anschließend werden die bisherigen<br />

'Übersetzungen des Textes' kritisch gewürdigt.<br />

Zu techt werden der Versuch Pierre GRÉGOIREs,<br />

den - Text in jambischen Trimetern wiederzugeben,<br />

kritisiert und zahlreiche Mißverständnisse<br />

und UndeuUichk,i/cn GREGOIRES zusammengetragen.<br />

Auch die 1995 entstandene englische<br />

8hcmct/ung,on Richard H. LAWSON wird kritiach<br />

beleuchtet und Fehlerhaftes zusammengestellt<br />

(S. 11-17). Kritisch wird auch MEIERS<br />

Theorie über 'Hermanns sprachliche Heimat'<br />

referiert Lind weitere Forschung zu diesem Problemkreis<br />

gefordert 6 (S. 17'18). Einige kurze<br />

Hinweise zu den `Grauen Nonnen' (Zimeoienserinnen)<br />

beschließen NEwn/nx einleitende<br />

Bemerkungen (S. 18).<br />

L0sc/ beginnt mit einer ganz knappen hiu/"-<br />

,ixch-f,ömmigkcimgeachichUichun Einordnung<br />

Jr, `<strong>Yolanda</strong>'-Vita, indem er vor allem auf die<br />

Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und<br />

Papst und das Interregnum sowie «mystische<br />

Unterströmungen» der Fmucn[xjomigkch hin'<br />

Zur ^^~^" Überlieferung<br />

w^^^^<br />

de x^xrn^^~^^^=.-Vit<br />

^U^^^^^^~^^^^^^<br />

Die Überlieferungsgeschichte dcrY"|undu'Vi/a is/ <strong>–</strong> trotz der wenigen<br />

bekannten Handschriften <strong>–</strong>kompU^ien und verwirrend, daher folgt hier<br />

der Versuch eines Überblicks. Vor der Erfincluiig des Buchdrucks Mitte<br />

des 15. Jahrhunderts wurden Texte in Handschriften überliefert. Von<br />

Bruder Hcnnunou <strong>Yolanda</strong>-Dichtung sind zwei Handschriften bekannt<br />

geworden, die jedoch beide zur Zeit verschollen sind, so daß alle<br />

Informationen aus zweiter Hand stammen. Die . eine Handschrift wurde<br />

wohl Anfang bis Mitte des 14. Jahrhunderts, also rund 50 Jahre nach<br />

<strong>Yolanda</strong>s Tod im Kloster Mu,icn/hu| (Sigle M möglicherweise ,"n,<br />

Originalkodex abgeschrieben. Diese Handschrift M benutzte der<br />

Luxemburger gelehrte Jesuit Alexander Wilthcim 1655 <strong>für</strong> seine genaue<br />

Abschrift des Textes (Sigle W). VVUthcima Abschrift W gelangte durch<br />

Erbgang fiber den Luxemburger Johann Friedrich Schunnx/ in die<br />

Bibliothek des Prager Erzbischofs, Moritz Gustav Graf van<br />

K4undc,schrij 'B|unkcnhcim. In der Folge cliente die v/i|thuim^d`c<br />

Abschrift W als Grundlage [Ü,Jie neuzeitlichen Editionen des Textes, da<br />

der Marienthaler Codex M verschollen war. Franz Pfeiffer legte 1066<br />

einen hundsch,iUcnnohcn Teilabdruck einiger hundert Verse der<br />

Handschrift W in seinem Altdeutschen Übungsbuch /um Gebrauch an<br />

Hochschulen (8. 1(13'113) vor. 1089 unternahm John Meier eine<br />

vollständige Edition dieser Handschrift W in der Reihe Germanistische<br />

Abhandlungen. Bedauerlicherweise normierte er jedoch die Schreibung<br />

der Handschrift VV in einigen Bereichen in Richtung auf das in<br />

Textausgaben damals übliche sog. «klassische Mittelhochdeutsch» hm<br />

Da sci|clrm auch die YMkhcimschc Handschrift Y/ als verschollen<br />

sind diese Eingriffe un` so schwerwiegender.<br />

Die Marienthaler Handschrift M wurde vermutlich Anfang (let 30er Jahre<br />

unseres Jahrhunderts <strong>von</strong> Albert Steffen wiederentdeckt. Er bildete eine<br />

Seite dieser Handschrift in der Zeitschrift Otis Hémecht ab (Zuo,<br />

Aufenthalt des h|. Albertus Magnus auf der <strong>Vianden</strong>er Grafenburg<br />

8chocncckcn. In: Otis Hémccht, 1932 ^ S. | | |). |o den Wirren des Krieges<br />

ging sie jedoch wiederum vcd"nn, so daß nu, diese eine abgebildete<br />

Seite dinNbckunnt ist.<br />

Einen authentischen Eindruck <strong>von</strong> der mittelalterlichen Schreibsprache<br />

Luxemhurgs vermitteln allein die Abbildung der Handschriftenseite sowie<br />

der getreue Teilabdruck PfeiKcm, der jedoch nu, wenige Hundert Verse<br />

umfaßt.<br />

Im Augenblick wird nach beiden Handschriften iii Prag und in Luxemburg<br />

nochmals intensiv geforscht. Eine Wiederentdeckung auch nur einer der<br />

beiden Codices käme ciller wissenschaftlichen Sensation gleich, da sie <strong>für</strong><br />

die Erforschung der <strong>luxemburgische</strong>n Sprachgeschichte <strong>von</strong> uoschu/,.<br />

harem Wert wären.<br />

A.R.<br />

Oktober 1999 55

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