Lesben - Forum – für Politik, Gesellschaft und Kultur in Luxemburg
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Homosexualität<br />
So f<strong>in</strong>g<br />
UU<br />
^^ ^^^^ ^^^^ alles ^^n n<br />
Anfang Oktober 94 fiel me<strong>in</strong>er Fre<strong>und</strong><strong>in</strong><br />
<strong>und</strong> mir e<strong>in</strong>e Anzeige im ,J,énge<br />
Spoun" auf. Das „Plann<strong>in</strong>g familial"<br />
hatte die Initiative ergriffen <strong>und</strong> zu<br />
e<strong>in</strong>em Tr ff lesbischer Frauen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />
Räumlichkeiten e<strong>in</strong>geladen. Zuerst<br />
waren wir skeptisch, denn e<strong>in</strong>ige Versuche,<br />
<strong>in</strong> <strong>Luxemburg</strong> Homosexuelle<br />
zusammenzuschließen (wie das |GHL/-<br />
|nihuÜvg,uppHomoscxuu\it6/ Lu/ze'<br />
buc,g) waren alle im Sand verlaufen.<br />
Dann siegte doch unsere Neugier. Die<br />
ersten Tr ffs im Plann<strong>in</strong>g wurden von<br />
e<strong>in</strong>er Psycholog<strong>in</strong> begleitet, aber sie<br />
übernahm nicht , dic Führung <strong>und</strong> Planung<br />
<strong>für</strong> uns. Am Anfang starrten wir<br />
uns beklommen an <strong>und</strong> suchten nach<br />
e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Gr<strong>und</strong>lage. Wir, das<br />
waren zwischen 6 <strong>und</strong> 12 Frauen im<br />
Alter von |0 bis hU. E<strong>in</strong>ige kannten wir<br />
schon aus der sogenannten Szene <strong>und</strong><br />
vom <strong>Lesben</strong>tratsch. Unter den Neuen<br />
waren vor allem Ausländer<strong>in</strong>nen, die<br />
Kontakt zu <strong>Luxemburg</strong>er Leshen suchten,<br />
<strong>und</strong> junge Frauen oder verheiratete<br />
F,uuco, die unter ihrem Com<strong>in</strong>g-out<br />
litten.<br />
Alle waren wir Frauen, die Frauen liebten.<br />
Alle hatten wir irgendwann e<strong>in</strong>mal<br />
<strong>in</strong> unserm Leben Schwierigkeiten mit<br />
unserer Selhstf<strong>in</strong>dung <strong>und</strong> Selbstakzeptanz,<br />
mit unserm Com<strong>in</strong>g-out, alle<br />
kannten wir Diskrim<strong>in</strong>ierungen.<br />
Ansonsten hatten wir alle verschiedene<br />
Geschichten <strong>und</strong> die unterschiedlichsten<br />
Me<strong>in</strong>ungen <strong>und</strong> Erwartungen. Sollten<br />
,wir geme<strong>in</strong>same Freizeitaktivitäten<br />
organisieren oder politisch aktiv werden'?<br />
Oder Lebenshilfe leisten'? Sollten<br />
wir mit Schwulen, mit Männern zusammenurbeiu,n?Wurdenwirnichtdoppe|t<br />
unterdrückt? Als Frauen <strong>und</strong> als <strong>Lesben</strong>?<br />
Mußten wir uns nicht der Frauenbevvcgunê<br />
anschließen'? Wie radikal<br />
sollten wir se<strong>in</strong>? Sollten wir uns an den<br />
deutschen Lcsbcng,uppcn orientieren?<br />
Oder doch lieber nicht?<br />
Schließlich konnten wir uns darauf e<strong>in</strong>igen,<br />
e<strong>in</strong>e asbl auf e<strong>in</strong>er breiten Basis zu<br />
gründen .|niduiv fir |csbcsuh/Liewcn<br />
zu Lotzchoc,g` Unser Name war unser<br />
Programm: Rosa Lila. Lesbisch <strong>und</strong> der<br />
Frauenbewegung verb<strong>und</strong>en. Wir waren<br />
selbständig geworden <strong>und</strong> beschlossen,<br />
das Plann<strong>in</strong>g zu verlassen. Die Frauen<br />
des ,,Centre d<strong>in</strong>formation et de Documentation<br />
Thers Bodé" waren e<strong>in</strong>verstanden,<br />
uns e<strong>in</strong>en Raum im damaligen<br />
Frauenzentrum <strong>in</strong> der HoUc,icho<br />
Straße zu überlassen. Wir renovierten<br />
das Zimmer <strong>und</strong> richteten e<strong>in</strong> Lcsbco'<br />
^e|ek`n e<strong>in</strong>. In der Zwischenzeit waren<br />
wir auf e<strong>in</strong> paar wenige zusammengeschrumpft.<br />
In e<strong>in</strong>er Leshcng,oppc<br />
gibt es sehr viel Bewegung, <strong>und</strong> immer<br />
wieder müssen die Frauen neu motiviert<br />
werdeui, aber der Gr<strong>und</strong>ste<strong>in</strong> war gelegt.<br />
Im April 1995 hatten wir die Vere<strong>in</strong>sstatuten<br />
e<strong>in</strong>gereicht. Unser größtes Problem<br />
war ca ` Frauen zu f<strong>in</strong>den, die<br />
00 trouver (entre autres) des livres sur le lesbianisme?<br />
Le Centre d'<strong>in</strong>formation et de documentation J,x/0//mex " 7hos8ode " (Cid) gère<br />
une bibliothèque ouverte au public: phuis de 6.800 livres (écrits théoriques. ouvrages<br />
de référence, oeuvres littéraires..) et u<strong>in</strong>e c<strong>in</strong>quanta<strong>in</strong>e de périodiques spécialisés peuvent<br />
y être consultes ou empruntés. Quelque h .000 disques compact avec cJil'férentes<br />
oeuvres <strong>in</strong>terprétées ou composées par des femmes, a<strong>in</strong>si que 500 partitions musicales<br />
de compositrices sont également disponibles.<br />
Située au 89'03 Grand-Rue, 4e étage (entrée: 14, rue Beck) dans le centre-ville, |x<br />
bibliothèque est ouverte aux heures suivantes:he march de |0ù 13 et de |4ù 18 heures<br />
|c mercredi de |Uù 13 heures, he jeudi de 10 |3c/Je 14 à 20 heures, le vendredi de<br />
10 à 13 et de 14 à 18 heuresElhe restera fermée du 19 juillet au 14 septembre<br />
Pour toutes <strong>in</strong>formations: adresse postale: h.p. N!M. i'2018 Luxembourg, x!|: 24 1 0<br />
95. fax: 24 1079 ` c'mui\: cid.kcmmcs ciudm]u<br />
Rosa Lila a.s.b.l. möchte e<strong>in</strong>e Broschüre herausgeben zum Thema<br />
u<br />
<strong>Lesben</strong> ^~^^«^^^^^^^ ~°~° ~°" " <strong>in</strong><strong>Luxemburg</strong>"<br />
Wir möchten dar<strong>in</strong> Erfahrungen von <strong>Lesben</strong>, von Eltern von <strong>Lesben</strong>, von<br />
Geschwistern, Lehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> allen, die sich angesprochen fühlen,<br />
wiedergeben. Wir möchten das Leben der <strong>Lesben</strong> <strong>in</strong> <strong>Luxemburg</strong>, die<br />
positiven <strong>und</strong> die negativen Erfahrungen darstellen, <strong>und</strong> das<br />
Lesbischse<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>Luxemburg</strong> sichtbar machen.<br />
Möchtet Ihr eure Erfahrungen mitteilen? Lebt ihr versteckt <strong>und</strong> möchtet<br />
ihr darüber berichten, wie es euch damit ergeht <strong>und</strong> was eure Angste<br />
s<strong>in</strong>d, offen zu leben. Seid ihr Mutter oder Vater e<strong>in</strong>er Lesbe? Wollt ihr<br />
etwas über eure Gefühle <strong>und</strong> Erfahrungen schreiben? Seid ihr Lesbe(n)<br />
mit K<strong>in</strong>dern, solo oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er lesbischen Beziehung lebend? usw.<br />
Ihr könnt natürlich mit dem ganzen Namen unterschreiben, nur mit<br />
Initialen oder mit e<strong>in</strong>em Pseudonym. Bitte faxt uns euren Text<br />
(Fax 87 9337) oder schickt ihn mit der Post, wenn möglich auf Diskette.<br />
Wenn ihr ke<strong>in</strong>en P.C. habt, schreibt den Text mit der Hand, wir werden<br />
ihn dann verarbeiten.<br />
Wir freuen uns über jeden Beitrag!<br />
Rosa Lila a.s.b.l. 14, rue Beck, L-1222 Luxembourg<br />
bereit wunn, an di, Öffentlichkeit zu<br />
treten E<strong>in</strong>e der Frauen, die die ersten<br />
Statuten un/cmch,iek. wo, Rentner<strong>in</strong>.<br />
Sie hatte ke<strong>in</strong>e Diskrim<strong>in</strong>ierungen mehr<br />
am Arbeitsplatz zu be<strong>für</strong>chten. (Aopö'<br />
he|cicn ` Mobb<strong>in</strong>g, Benachteiligungen,<br />
Beh<strong>in</strong>derung der Karriere...) Obwohl<br />
Jas Klima <strong>in</strong> den vergangenen Jahren<br />
durch die Entwicklung <strong>in</strong> den Nuch'<br />
hxdxoJcm <strong>und</strong> die wachsende Individualisierung<br />
Jo, <strong>Gesellschaft</strong> offener<br />
geworden ist. bleibt <strong>in</strong> <strong>Luxemburg</strong> die<br />
Angst vor Diskrim<strong>in</strong>ierung (vor allem<br />
am Arbeitsplatz) groß. Und auch die<br />
beiden Autor<strong>in</strong>nen dieser kurzen Übersicht<br />
/ichcncsvnr,ononymxuh|c)hun.<br />
Juli 1999 53