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gfwm THEMEN 6

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eine Fachpublikation der Gesellschaft für Wissensmanagement e.V.<br />

R. Billen: Methoden zur Wissensgenerierung im Vergleich Ausgabe 6 / September 2013<br />

Ausgabegeräte ausgegeben werden. Umgekehrt lassen sich<br />

Informationen aus Daten reproduzieren, wenn sie entsprechend<br />

interpretiert werden können. Als bedeutsame Ressource<br />

für den Unternehmenserfolg werden sie für die Realisierung<br />

strategischer Unternehmensziele verwendet und durch das Informationsmanagement<br />

in vorhandene und neue Anwendungen<br />

eingebracht. Sie enthalten keine irrelevanten oder redundanten<br />

Teile.<br />

Abbildung 2: Begriffshierarchie von Daten, Informationen und Wissen (5)<br />

Es ist immer ein Balanceakt zwischen einem Zuviel und einem<br />

Ungenügend, einen abstrakten Begriff mit konkreten<br />

Attributen zu beschreiben. Für Wissen trifft dies in besonderem<br />

Maße zu, haben sich doch zahlreiche Disziplinen von der<br />

Informatik und Betriebswirtschaftslehre über die Soziologie<br />

und Philosophie bis zur Kybernetik um eine möglichst umfassende,<br />

allgemeingültige Definition bemüht. Dabei hat sich das<br />

vergleichsweise junge Wissensmanagement gerne und oft<br />

bei diesen Wissenschaften bedient, um möglichst vielen Ansprüchen<br />

gerecht zu werden. Letztendlich kam man zu dem<br />

Resultat: Eine eindeutige Definition, die sich nach dem Schema<br />

„Wissen ist….“ möglichst unter einem Begriff subsumieren<br />

ließe und dabei allen Fachrichtungen gerecht würde, gibt<br />

es zumindest gegenwärtig nicht. So müssen wir uns mittels<br />

verschiedener Hilfskonstrukte einem zwar nur umschreibenden,<br />

für die folgenden Ausführungen aber brauchbaren Wissensbegriff<br />

nähern. Eine brauchbare Orientierungshilfe gibt<br />

uns der Wissensbegriff dennoch an die Hand: Wissen ist, im<br />

Gegensatz zu Daten und Informationen, an den jeweiligen<br />

Wissensträger gebunden. In der Betriebswirtschaft hat der<br />

Wissensbegriff nicht dieselbe Beachtung wie jener der Information<br />

gefunden. Nach allgemeiner Auffassung entsteht<br />

Wissen durch das Verknüpfen von Informationen. Hierzu ist<br />

es erforderlich zu wissen, in welchem Kontext die Informationen<br />

zueinander stehen und wie sich diese sinnvoll vernetzen<br />

lassen. Dies erfordert Kenntnisse über den Zusammenhang<br />

der Informationen untereinander und über ihre sinnvolle Vernetzung.<br />

Um etwas zu bewirken, benötigt man zum einen Informationen<br />

über einen bestimmten Zustand der realen Welt,<br />

zum anderen erfordert es Wissen über Zusammenhänge und<br />

Ursache-Wirkungsbeziehungen, d.h. wie sich ein bestimmter<br />

Zustand (der Welt) ergibt und verändert. Damit ist die Vernetzung<br />

von Informationen meist zweckgerichtet und entspricht<br />

deren Wirkungsebene oder Pragmatik.(4)<br />

4. Knowledge Stewarding - die Bewirtschaftung des Wissens<br />

Die Bedeutung des Produktivitäts- und Wettbewerbsfaktors<br />

Wissen als Voraussetzung für Kompetenz und Leistung ist<br />

unbestritten, und Wissensmanagement ist in vielen Unternehmen<br />

zur Realität geworden. Dabei<br />

erfordert das Management dieses Produktionsfaktors<br />

aufgrund seines immateriellen,<br />

oft schwer formulierbaren<br />

Charakters eine besondere Denk- wie<br />

auch Vorgehensweise. Zentrale Wissensmanagementprozesse<br />

befassen sich mit<br />

der Identifizierung, Sammlung, Strukturierung,<br />

Dokumentation, Speicherung,<br />

Verteilung und Weiterentwicklung sowie<br />

dem Austausch von Wissensbeständen<br />

im Unternehmen. Als Managementkonzept<br />

ist Wissensmanagement von strategischer<br />

Bedeutung für die langfristige<br />

Sicherung der Überlebensfähigkeit des<br />

Unternehmens in einer immer dynamischeren<br />

und daher auch immer komplexeren Umwelt mit stetig<br />

kleiner werdenden Marktzyklen. Diese Prämisse erfordert,<br />

dass aus der Flut von Informationen die entscheidungsrelevanten<br />

und somit erfolgskritischen herausgefiltert, in kontextualisierter<br />

und bedeutungsgerechter Weise strukturiert und<br />

dem Wissensnachfrager zuverlässig, zeitnah und wirtschaftlich<br />

bereit gestellt werden. Dies bedingt den Einsatz geeigneter<br />

Technologien und Prozesse, welche die Informationen zur<br />

richtigen Zeit am richtigen Ort in bedarfs- und nutzerorientierter<br />

Form im Sinne einer Informationslogistik verfügbar machen,<br />

um sie in innovativen Produkten und Dienstleistungen<br />

umzusetzen.(6)<br />

5. Erworben, entwickelt, generiert<br />

– Methoden der Wissensgewinnung<br />

Themenschwerpunkte der heutigen Wissensmanagementdiskussion<br />

befassen sich häufig mit den genannten Kernprozessen.<br />

Doch woher stammt dieses Wissen bzw. die ihm zugrunde<br />

liegenden Daten? Dieser grundlegenden Frage der Wissensherkunft<br />

wird seltsamerweise oft wenig Beachtung zuteil, geradeso,<br />

als ob jegliches Wissen via Suchmaschinen im Internet<br />

zu finden sei. Dies ist aber nicht der Fall; im Internet findet<br />

man nur wieder, was irgendwer irgendwann aus irgendeinem<br />

Grund als Inhalt eingestellt hat. Im Allgemeinen beschränkt<br />

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