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November 2011 - Gossner Mission

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NEPAL<br />

Ein Mädchen<br />

namens Yamuna<br />

Hospital Chaurjahari: Freud und<br />

Leid liegen oft nah bei einander<br />

Text und Foto: ELKE MASCHER<br />

Die junge Familie<br />

kurz nach der<br />

Geburt.<br />

12<br />

<strong>Gossner</strong> Info 4/<strong>2011</strong><br />

In diesem Jahr war ich zum vierten Mal<br />

während der Sommermonate im <strong>Mission</strong>shospital<br />

Chaurjahari im Einsatz.<br />

Dieses liegt in einem der ärmsten Distrikte<br />

Nepals. Im Umkreis von bis zu fünf<br />

Tagesreisen zu Fuß ist es die einzige<br />

Möglichkeit für Kranke, ärztliche Hilfe<br />

zu erlangen. Da gibt es sehr schwierige,<br />

aber auch sehr schöne Tage.<br />

Obgleich ich das Land schon wiederholt<br />

besucht habe, erlebe ich die kulturellen<br />

Unterschiede zwischen Europa und Nepal<br />

immer wieder stark. Die Menschen<br />

aus den entfernten Bergsiedlungen,<br />

alle sehr arm und meist des Lesens<br />

nicht mächtig, denken so ganz anders,<br />

dass selbst die nepalischen Krankenhausmitarbeiter<br />

sie oft nicht verstehen.<br />

So sind etwa viele Patienten noch<br />

fest im Glauben an böse Geister ver-<br />

wurzelt. Im Grunde ihres Herzens glauben<br />

sie mehr an den traditionellen Heiler<br />

im Dorf als an den Arzt im Hospital.<br />

Trotzdem nehmen sie lange Wege in<br />

Kauf, um sich bei uns Rat zu holen. Es<br />

kann aber auch vorkommen, dass ein<br />

schwerkrankes Kind gegen ärztlichen<br />

Rat wieder nach Hause mitgenommen<br />

wird, weil die Eltern den – ihrer Ansicht<br />

nach die Krankheit verursachenden–<br />

bösen Geist vom traditionellen Heiler<br />

des Dorfes austreiben lassen wollen.<br />

Das macht mich immer wieder sehr<br />

traurig. Bei solchen Gelegenheiten wird<br />

mir jedoch klar, wie segensreich das<br />

kleine Hospital in den Bergen Nepals<br />

ist und wie vielen Menschen trotz all<br />

der schwierigen Gegebenheiten geholfen<br />

werden kann. Das gibt immer wieder<br />

neu Mut und hilft, nicht zu verzweifeln.

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