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Green City News Ausgabe 17 - Green City eV

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Thommy Prudlo<br />

Einsteigen und anschieben!<br />

Zweistellige Steigerungsraten aller<br />

Ortens. Ob bei Windkraft, Solarthermie,<br />

Photovoltaik oder die anderen<br />

regenerativen Energieformen, die Branche<br />

wächst kräftig. Alles paletti? Ja,<br />

wenn da nicht jede Statistik trügen<br />

könnte.<br />

Ernüchtert wird man, wenn man die<br />

nackten Zahlen betrachtet. Gerade 2,5%<br />

unseres Energieverbrauchs decken wir<br />

halbwegs nachhaltig. Der Rest wird weiterhin<br />

Jahr für Jahr durch Abbau endlicher<br />

Rohstoffe gedeckt und führt zu einer<br />

Zahl, die uns alle tagtäglich schwindlig<br />

machen müßte: Wir brauchen unsere<br />

Ressourcen um den Faktor 1 Million<br />

schneller auf, als sie gewachsen sind. 1<br />

zu 1.000.000!! Das ist die Realität, bitter<br />

und ernüchternd!<br />

Dabei sind die Potentiale - und das<br />

kann einen wütend werden lassen - ausreichend<br />

vorhanden. Ich spreche dabei<br />

nicht von den theoretischen Potentialen<br />

oder Großvorhaben, wie ein 700 Quadratkilometer<br />

Solarkraftwerk in der Wüste, das<br />

den weltweiten Energiebedarf decken<br />

würde.<br />

Nein ich spreche von einer Studie, die<br />

im Auftrag der EU-Kommission mit klaren<br />

realistischen Vorgaben von fünf internationalen<br />

Forschungsinstituten herausgegeben<br />

wurde. Demnach liegt das umsetzbare<br />

Potential mit dem Wissen und technischen<br />

Stand von heute bei 100%, sprich<br />

wir könnten unsere komplette Energieversorgung<br />

auf regenerative Energien umstellen.<br />

Genau diese Umstellung wird verhindert<br />

und hinausgeschoben, weil wir wieder<br />

einmal auf zentralistische Großstrukturen<br />

gesetzt haben, die mit Ölimporten,<br />

Kohleabbau und Atomkraft noch<br />

immer ein sehr gutes Geld verdienen. Die<br />

Politik wirkt dagegen oft hilflos. Dennoch,<br />

es riecht buchstäblich nach einer Energiewende.<br />

Überall sprießen Energiefirmen aus<br />

dem Boden, die großen Konzerne werben<br />

wenn auch wenig glaubwürdig mit<br />

Ökostrom und erneuerbare Energien faszinieren<br />

nach einer repräsentativen Umfrage<br />

die Deutschen mehr als Autos und<br />

Wertpapiere. Unglaublich nicht wahr!<br />

Doch die Gefahr lauert in der langsamen<br />

Umsetzung. Wenn wir einen Strukturwechsel<br />

wollen, eine flexible kleinteilige<br />

krisensichere Energiewirtschaft, dann<br />

müssen wir die Energiewende schnell vorantreiben.<br />

Ansonsten werden die großen<br />

Konzerne weiter dominieren.<br />

Drei Wege sind zu beschreiten:<br />

1. Negawatt statt Megawatt lautet der<br />

Weg. Das Potenzial an Energieeinsparung<br />

ist enorm und zwar in jedem Haushalt.<br />

2. Schnellstmöglicher Ausbau der dezentralen<br />

Energiestrukturen. Ökologisches Investment<br />

ist hier das Stichwort, im kleinen<br />

zuhause, wie auch im größeren Stile<br />

als Kapitalanlage. Und wer kein Dach und<br />

kein Geld hat, kann zu den<br />

Ökostromanbietern wechseln.<br />

3. Politischer Druck für eine Umfinanzierung.<br />

Wieso Umfinanzierung? Bekommen<br />

denn die konventionellen Energieträger<br />

auch Hilfestellungen und Subventionen?-<br />

Ja und wie!<br />

Oder hätten Sie es gewußt?<br />

In den letzten vier Jahrzehnten ist in<br />

die Forschung konventioneller Energieträger,<br />

allen voran in die Nuklearforschung,<br />

fast zehn Mal mehr Geld geflossen als in<br />

die Erforschung sämtlicher regenerativer<br />

Energien zusammen. Ein anderes Beispiel:<br />

Noch immer wird die Kohleindustrie jährlich<br />

mit 6.8 Mrd. DM subventioniert. Oder<br />

erinnern Sie sich noch an die Atomleichen,<br />

WAA (3,2 Mrd DM), Hamm (4,2 Mrd DM),<br />

Kalkar (7,1 Mrd DM) oder die Sanierung<br />

Wissmuth (ca. 13 Mrd DM), um nur einige<br />

zu nennen?<br />

Erstaunlich, daß dann die Vertreter der<br />

konventionellen Energiegewinnung immer<br />

von Wirtschaftlichkeit reden. Dabei sind<br />

die Milliardenschäden durch die Klimaveränderung,<br />

die noch zunehmen werden,<br />

noch gar nicht berücksichtigt. Solche Zahlen<br />

gibt es zuhauf und sollte uns anstacheln<br />

und ermuntern diese Debatte während<br />

des Wahljahres mit allen Parteien zu<br />

führen.<br />

Wir werden versuchen, dies möglichst<br />

kompakt zusammenzustellen, so wie wir<br />

auch den ecopak geschnürt haben. Dann<br />

heißt es einsteigen und zwar nicht nur in<br />

ökologische Kapitalanlagen, sondern auch<br />

in die Diskussion. Schieben Sie mit uns<br />

an! Die Zeit ist reif für eine Energiewende.<br />

inhalt<br />

4 Drei mal eins macht<br />

eins?!<br />

5 ecopak - Freude am<br />

Sparen<br />

6 Der Kaiserpalast wird<br />

mehr Autoverkehr<br />

erzeugen<br />

7 Mobilität - warum sich<br />

alle Welt bewegt<br />

8 Autofreier Tag 2001<br />

10 Interview mit Stadträtin<br />

Mechthild von Walter<br />

12 <strong>Green</strong> <strong>City</strong> Jubiläum<br />

13 Neues Grün für<br />

Neuhausen<br />

14 Das neue Logo<br />

Termine<br />

15 Vom Wahnsinn zum<br />

Bewußtseinswandel<br />

Bootfahrt<br />

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