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Magazin - Grüner Kreis

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grünerkreisMenschen |<br />

Fortsetzung von Seite 20<br />

„GRÜNER KREIS“. Der „Grüne <strong>Kreis</strong>“ mit seinen vielen, so unterschiedlichen<br />

Menschen und seinen zahlreichen Aktivitäten ist Lothar<br />

in all den Jahren der Zusammenarbeit sehr ans Herz gewachsen. Ja,<br />

er dachte sehr oft über einzelne Projekte nach, als ob es sich dabei<br />

um seine eigenen handle. Die Zusammenarbeit mit Alfred Rohrhofer,<br />

Gründungsmitglied und Geschäftsführer des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“,<br />

schätzte er über alle Maßen.<br />

In seiner Funktion als Leiter einer Suchthilfeeinrichtung wurde er<br />

1992 anlässlich eines Treffens der Organisation „Euro TC – European<br />

Treatment Centers for Drug<br />

Addiction“ zu ihrem Präsidenten<br />

gewählt. Das größte Anliegen dieser<br />

Präsidentschaft war für ihn, die<br />

Eigenheit der verschiedenen Länder<br />

und damit auch der therapeutischen<br />

Gemeinschaften zu verbinden und vor<br />

allem zu respektieren. So kam er auch<br />

zum „Grünen <strong>Kreis</strong>“ und konnte einen<br />

großen Teil der Entwicklung des<br />

Vereins miterleben und teilweise mitgestalten.<br />

Einige Jahre lang vertrat er<br />

den „Grünen <strong>Kreis</strong>“ im „EFTC“ ganz<br />

offiziell als „Außenminister“, zuletzt<br />

arbeitete er in Kooperation mit italienischen<br />

Suchttherapieeinrichtungen<br />

an dem Sozialprojekt Alpe Adria mit<br />

dem Schwerpunkt Integration durch<br />

Bildung und Arbeit.<br />

FAMILIE. Auch wenn er seine Arbeit<br />

über alles liebte, pflegte er ganz<br />

menschliche Bedürfnisse, er verliebte<br />

sich im Leben wie alle Menschen,<br />

lebte Beziehung und war immer für<br />

seine Familie da. Wer Rat brauchte,<br />

wer reden musste, wer Sorgen hatte,<br />

fand in ihm den verständigen Zuhörer<br />

und liebevollen, verständigen Vater<br />

und Partner.<br />

FREIZEIT UND SPORT. Schon als junger<br />

Mensch war Lothar sehr sportbegeistert,<br />

er liebte den Rudersport,<br />

das Kunstturnen und die Leichtatlethik.<br />

Später lernte er das Skifahren<br />

kennen und wurde zum fanatischen<br />

Skifahrer. Die Zeit in Albinen gehört<br />

zu seinen schönsten Erinnerungen, er genoss jeden Tag, im Winter<br />

wie auch im Sommer.<br />

war immer mit Leib und Seele dabei und konnte sich herrlich über<br />

Spielfehler aufregen!<br />

KRANK SEIN. Lothar war krank, sehr krank und niemand sollte es<br />

wissen. Sein Herz war schwach, auch sein Rücken machte ihm zu<br />

schaffen und sein Darm- und Magenkrebs ließ sich nur durch unzählige<br />

Operationen zurückdrängen. Lothar stand immer wieder da<br />

und lebte, es war sein starker Wille, der ihn am Leben hielt.<br />

Lothar blieb aufrecht, stark und lebensfroh bis zuletzt. So konnten<br />

wir es nicht glauben, dass der 6. April nicht so verlief wie unendlich<br />

viele andere Tage vorher auch. Sein Körper war zu schwach geworden,<br />

die Krankheit zu stark. Plötzlich<br />

hatten sein Kämpfen und sein<br />

Leiden ein Ende.<br />

DAS BIST DU. Lothar war ein herzensguter,<br />

sensibler Mensch. Durch<br />

seine zurückhaltende Art konnte er<br />

auch Distanz signalisieren, diese aber<br />

war Schutz vor ungewollter Nähe.<br />

Er verabscheute Unehrlichkeit und<br />

Wichtigtuerei, verurteilte jedoch niemanden<br />

und war immer bereit, auf<br />

Menschen wieder zuzugehen, die ihn<br />

verletzt hatten. Man konnte auf ihn<br />

zählen, er war immer da, wenn man<br />

ihn brauchte, einen Rat wollte oder<br />

reden musste.<br />

Sein Bedürfnis, den Menschen leben<br />

zu helfen, ihnen die Möglichkeit<br />

eines würdigen Daseins zu geben,<br />

prägte sein ganzes Leben und<br />

Schaffen. Er behandelte alle mit<br />

großem Respekt und Achtung, die<br />

Würde des Menschen war ihm das<br />

Wichtigste.<br />

Gemeinsam mit seiner Familie und<br />

seiner Frau lebte er intensiv und<br />

genoss sein Dasein, er liebte gemütliches<br />

Essen zu Hause und ernste<br />

oder fröhliche Gespräch im <strong>Kreis</strong>e<br />

seiner Lieben.<br />

ABSCHIED. In unseren Herzen bleibt<br />

die Erinnerung an einen lebensfrohen<br />

und unermüdlichen Kämpfer,<br />

an einen willensstarken Menschen,<br />

der uns wertvoller Partner, Freund, Ratgeber und Wegbegleiter war.<br />

DANKE, LOTHAR.<br />

Seine Hunde waren immer seine Lebensbegleiter, mit ihnen teilte<br />

er alles. Pablo und Kaja, Zyta und Amos, bis zum Schluss machte<br />

er seine täglichen Spaziergänge im Park und im Wald mit ihnen.<br />

Lothar liebte die Natur, speziell das Meer, wo er oft gefährlich weit<br />

hinaus zu schwimmen pflegte, die Berge, die vielen Wanderungen,<br />

wann immer es möglich war, sie beglückten ihn so sehr. Nicht zu<br />

vergessen seine Fußballbegeisterung, ob im Training oder im TV, er<br />

Text: Dr. Brigitte Wimmer für den „Grünen <strong>Kreis</strong>“, in Anlehnung an die Verabschiedungsreden<br />

von Verena Schäfer, Familie und Wegbegleitern<br />

Fotos: Michael Rausch-Schott, Archiv „<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“<br />

herbst 2009 21

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