schaff´s, aber nicht alleine - Vorsprung durch Bildung
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Begriffserklärung<br />
Gleichwürdigkeit<br />
Gleichwürdigkeit wird dem fundamentalen<br />
Bedürfnis aller Menschen gerecht, gesehen,<br />
gehört und als Individuum ernst genommen<br />
zu werden. Gleichwürdigkeit ist<br />
<strong>nicht</strong> Gleichheit. Eltern haben die Führung,<br />
<strong>aber</strong> der Jugendliche wird als Mensch<br />
wahrgenommen, seine Ideen, Erfahrungen<br />
und Gefühle werden mit einbezogen.<br />
In gleichwürdigen Beziehungen werden<br />
die Wünsche, Anschauungen und<br />
Bedürfnisse beider Partner ernst genommen.<br />
Persönliche Verantwortung<br />
Persönliche Verantwortung bedeutet Eigenverantwortung.<br />
Verantwortung für unser eigenes<br />
Verhalten, unsere Gefühle, unsere Reaktionen,<br />
usw. In der Begegnung zwischen<br />
Erwachsenen und Jugendlichen trägt der Erwachsene<br />
die Verantwortung für die Qualität<br />
der Beziehung. Damit Jugendliche ein gesundes<br />
Selbstgefühl und einen starken Sinn für<br />
persönliche Verantwortung entwickeln können,<br />
brauchen sie die Erfahrung beständiger<br />
Fürsorge für die Wahrung ihrer persönlichen<br />
Integrität. Verantwortung kann man <strong>nicht</strong> lernen,<br />
man bekommt sie übertragen. Nur wenn<br />
der Jugendliche seine persönliche Verantwortung<br />
übernehmen kann, ist er auch in<br />
der Lage, aktiv Mitverantwortung für andere<br />
und die Gemeinschaft/den Betrieb zu tragen.<br />
Integrität<br />
Integrität meint Treue zu sich selbst, eine<br />
Ausrichtung nach inneren Maßstäben. Integrität<br />
bedeutet folglich in meiner eigenen per-<br />
sönlichen Verantwortung, meine Grenzen zu<br />
setzen und meine Bedürfnisse zu äußern. Dabei<br />
befindet sich jeder Mensch im Spannungsfeld<br />
zwischen Wahrung der eigenen Integrität<br />
und der Kooperation mit anderen. Wenn die<br />
eigene Integrität gewahrt ist, kooperiert der<br />
Mensch gerne mit anderen. Wird der Mensch<br />
zur Kooperation gezwungen, ist seine Integrität<br />
eingeschränkt, er kann seine persönliche<br />
Verantwortung nur bedingt übernehmen.<br />
Authentizität<br />
Eltern laufen Gefahr, ihre eigenen Bedürfnisse<br />
und Gefühle zu vernachlässigen und zu unterdrücken.<br />
Aber nur, wenn sie authentisch sind,<br />
können sie eine gleichwürdige Beziehung zu<br />
den Jugendlichen haben. Durch die Echtheit der<br />
Eltern lernen die Jugendlichen, was es heißt,<br />
selbst-verantwortlich anderen zu begegnen.<br />
Wenn Eltern <strong>nicht</strong> authentisch sind, machen<br />
sie sich zum „Opfer“ der Situation, das heißt,<br />
sie geben ihre persönliche Verantwortung ab.<br />
Selbstgefühl<br />
Selbstgefühl ist <strong>nicht</strong> Selbstvertrauen. Selbstvertrauen<br />
bezieht sich auf eine Fähigkeit,<br />
Selbstgefühl dagegen auf den Gesamtwert<br />
als Mensch. Selbstgefühl ist ein nuanciertes<br />
und akzeptierendes Verhältnis sich selbst<br />
gegenüber (wer bin ich und was halte ich davon,<br />
so zu sein?). Bei gesundem Selbstgefühl<br />
braucht der Jugendliche sich <strong>nicht</strong> über bestimmte<br />
Fähigkeiten und Taten zu definieren.<br />
Dialog<br />
Eine gleichwürdige Begegnung ist immer ein Dialog zwischen zwei oder mehreren<br />
„Subjekten“, keiner wird Objekt des anderen. In einem Dialog werden <strong>nicht</strong><br />
die Wünsche des Erwachsenen auf den Jugendlichen projiziert, sondern der<br />
Erwachsene unterstützt den Jugendlichen im Finden seiner „Subjektivität“. Authentische<br />
Eltern werden so zum Sparringspartner ihrer jugendlichen Kinder.<br />
Jugendliche brauchen ein Gegenüber, mit dem sie sich auseinandersetzen, an<br />
dem sie sich reiben und welches sie als „ganzen Menschen“ spüren können.<br />
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