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Ausgabe 03/Oktober 2010<br />

Material Handling<br />

imdialog<br />

Lin<strong>de</strong><br />

Magazin für Kun<strong>de</strong>n und Partner<br />

Titelstory<br />

Von <strong>de</strong>r Raumfahrt in <strong>de</strong>n Container<br />

Überreicht durch:<br />

StaplerCup 2010<br />

Ready, steady, go!


EDITORIAL<br />

In Top-Form<br />

Sehr geehrte Leser,<br />

die <strong>de</strong>utsche Wirtschaft ist auf Erholungskurs. Die Auftragsbücher füllen sich,<br />

die tiefe Krise scheint überwun<strong>de</strong>n. Das spüren auch wir <strong>de</strong>utlich. Seit Jahresbeginn<br />

ist die Nachfrage nach Lin<strong>de</strong>-Staplern kontinuierlich gestiegen und die<br />

aktuellen Marktzahlen stimmen uns optimistisch. Jetzt zahlt es sich aus, dass<br />

Lin<strong>de</strong> die vergangenen zwei Jahre genutzt hat, die Produktion neu auszurichten<br />

und weiter zu optimieren. Für Lin<strong>de</strong>-Kun<strong>de</strong>n heißt das: flexible bedarfsorientierte<br />

Fertigung, optimierte Durchlaufzeiten – und das mit 100 % Q-Check<br />

zur Absicherung zuverlässiger Qualität. Alle Details zum Umbau <strong>de</strong>s Lin<strong>de</strong>-<br />

Werks 2 in Aschaffenburg-Nilkheim lesen Sie ab Seite 6.<br />

In Top-Form präsentierten sich die 60 Final-Teilnehmer <strong>de</strong>s Lin<strong>de</strong> StaplerCups<br />

2010. Einmal mehr stand dabei das Thema Sicherheit und die Kampagne<br />

„Risiko raus“ <strong>de</strong>r Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) im Fokus.<br />

Wer die Gewinner <strong>de</strong>s großen Finales sind, lesen Sie auf Seite 4.<br />

Eine technische Meisterleistung auf einem an<strong>de</strong>ren Gebiet sind neue super -<br />

isolierte Transportcontainer. Dank mo<strong>de</strong>rnster Vakuum-Technologie sind sie in<br />

<strong>de</strong>r Lage, die Innentemperatur bis zu 100 Stun<strong>de</strong>n konstant zu halten – und<br />

das ohne jegliche aktive Kühlung. Mehr dazu und einige Anwendungsbeispiele<br />

lesen Sie ab Seite 2.<br />

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihr<br />

Winfried Günsel<br />

Geschäftsführer Günsel För<strong>de</strong>rtechnik und Fahrzeugbau GmbH<br />

TITELSTORY<br />

Von <strong>de</strong>r<br />

Raumfahrt in<br />

<strong>de</strong>n Container<br />

Mit Superisolationen ist es möglich,<br />

temperaturempfindliche Waren<br />

o<strong>de</strong>r Medikamente um die Welt zu<br />

schicken und dabei komplett auf<br />

aktive Kühlung zu verzichten. Das<br />

macht teure und wartungsintensive<br />

Kühlaggregate überflüssig, <strong>de</strong>r Versand<br />

wird so kostengünstiger und<br />

zuverlässiger.<br />

3 Oft fällt ein Großteil <strong>de</strong>r Kosten von<br />

temperatursensitiven Medikamenten,<br />

Waren und Lebensmitteln beim Transport<br />

an. Die Kühlung ist nicht nur kostspielig, es<br />

muss auch damit gerechnet wer<strong>de</strong>n, dass<br />

die Ware bei <strong>de</strong>ren Ausfall unbrauchbar<br />

wird. Vakuumisolierte Container halten die<br />

Temperatur bis zu 100 Stun<strong>de</strong>n konstant<br />

und kommen dabei ohne Kühlaggregate<br />

o<strong>de</strong>r Trockeneis aus. Da ein Vakuum die<br />

beste thermische Isolation ist, wur<strong>de</strong>n<br />

2 imdialog 3/2010


Der va-Q-tainer ist ein universeller, passiver und superisolierter Transport-Container. In XL-Ausführung bietet er La<strong>de</strong>platz für zwei Euro-Paletten. Die Beson<strong>de</strong>rheit: Er hält<br />

die Temperatur im gewünschten Temperaturbereich über 100 Stun<strong>de</strong>n konstant – ohne externes Kühlaggregat und auch bei Außentemperaturen über 30 Grad Celsius!<br />

diese Superisolationen auch schon erfolgreich<br />

bei <strong>de</strong>r Raumfahrt eingesetzt – und<br />

im Weltall herrschen Temperaturen von bis<br />

zu minus 270 Grad Celsius.<br />

leitung o<strong>de</strong>r Konvektion statt. Anschließend<br />

wird die Platte in eine metallisierte<br />

Folie eingeschweißt und luftdicht versiegelt<br />

– ähnlich wie eine schmale Kaffeepackung.<br />

Das Ergebnis ist eine thermische<br />

Vakuumisolation, die auch als Superisolation<br />

be zeichnet wird, da sie bis zu zehnmal<br />

so gut dämmt wie Styropor! Damit liegen<br />

die Vorteile auf <strong>de</strong>r Hand: ein extrem hoher<br />

Isolationswert bei geringer Dämmstoff -<br />

größe. Das Prinzip <strong>de</strong>r superisolierten<br />

Frachtcontainer ist ähnlich <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Kühlbox:<br />

Isolierte Wän<strong>de</strong> verringern die eindringen<strong>de</strong><br />

Wärme auf ein Minimum, Küh-<br />

Hochleistungsdämmstoff<br />

Was be<strong>de</strong>utet Superisolation? Im Grun<strong>de</strong><br />

nichts an<strong>de</strong>res als eine extrem gute Dämmung.<br />

Hergestellt wird diese zum Beispiel<br />

aus einer offenporigen Schaumplatte, <strong>de</strong>r<br />

durch eine Vakuumpumpe sämtliche Luft<br />

entzogen wird. Da dadurch praktisch keine<br />

Gasmoleküle mehr vorhan<strong>de</strong>n sind, fin<strong>de</strong>t<br />

keine Wärmeübertragung durch Wärmelakkus<br />

im Container halten <strong>de</strong>rweil die<br />

Temperatur konstant.<br />

Unsichtbare Helfer<br />

Da die Superisolation nur dann korrekt<br />

funktioniert, wenn die Platten nicht<br />

beschädigt sind und das Vakuum halten,<br />

befin<strong>de</strong>t sich in je<strong>de</strong>r Platte ein RFID-Chip.<br />

Vor <strong>de</strong>m Versand kann mit einem Handgerät<br />

von außen überprüft wer<strong>de</strong>n, ob je<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Platten in einwandfreiem Zustand ist.<br />

Alle sechs Seiten <strong>de</strong>s Containers wer<strong>de</strong>n<br />

vor <strong>de</strong>m Bela<strong>de</strong>n mit einem solchen Handscanner<br />

überprüft, schlägt dieser keinen<br />

Alarm, kann <strong>de</strong>m Versand <strong>de</strong>r Ware grünes<br />

Licht gegeben wer<strong>de</strong>n. Die Verpackung<br />

und die Flüssigkeitsakkus können nahezu<br />

unbegrenzt wie<strong>de</strong>rverwertet wer<strong>de</strong>n und<br />

sparen damit auf lange Sicht sowohl<br />

Kosten als auch Rohstoffe.<br />

Der Innengasdruck <strong>de</strong>r Vakuum-Paneele lässt sich über ein externes Prüfgerät in Sekun<strong>de</strong>nschnelle überprüfen.<br />

Vielseitig anwendbar<br />

Nicht nur im Transportwesen wird so<br />

gespart, auch im Hausbau, bei Haushaltsgeräten<br />

wie Kühlschränken o<strong>de</strong>r Heißwasserboilern<br />

wur<strong>de</strong>n die Superisolationen auf<br />

Vakuumbasis bereits erfolgreich eingesetzt.<br />

In Zeiten knapper wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Ressourcen<br />

und steigen<strong>de</strong>r Rohstoffpreise ist Energieeinsparung<br />

nicht nur gut für die Umwelt,<br />

son<strong>de</strong>rn entschei<strong>de</strong>t auch über die Wirtschaftlichkeit<br />

eines Unternehmens. q<br />

imdialog 3/2010 3


STAPLERCUP 2010<br />

Ready, steady, go!<br />

Deutschland hat einen neuen Stapler-König: Ahmet Tekindag aus Düren sicherte sich die Meisterschale <strong>de</strong>s StaplerCups<br />

2010. Bei <strong>de</strong>n Firmenteam-Meisterschaften verteidigte das Team ABB aus Hanau seinen Titel aus <strong>de</strong>m vergangenen<br />

Jahr. Dem <strong>de</strong>utschen Nationalteam gelang bei <strong>de</strong>n International Championships <strong>de</strong>r Hattrick mit <strong>de</strong>m<br />

dritten Sieg in Folge.<br />

Ahmet Tekindag aus Düren ist neuer Deutscher Meister im Staplerfahren und sicherte sich die zwölf Kilogramm schwere Meisterschale. Auf Platz zwei kam Matthias Wittiger<br />

aus Eisenach, <strong>de</strong>n dritten Rang belegte Steven Klinger aus Stralsund (großes Bild). Schon in <strong>de</strong>n Vorrun<strong>de</strong>n brauchte es viel Fingerspitzengefühl – etwa beim Aufnehmen<br />

einer Mini-Palette von einem Mo<strong>de</strong>llgüterzug (oben rechts). Prominenter StaplerCup-Gast war die Rennfahrer-Legen<strong>de</strong> Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck (unten rechts).<br />

3 Ein ruhiges Händchen, starke Nerven,<br />

Fahrgefühl und je<strong>de</strong> Menge Tempo – all das<br />

macht beim StaplerCup <strong>de</strong>n Unterschied.<br />

Zur sechsten Auflage <strong>de</strong>r beliebten Veranstaltung<br />

waren vom 23. bis 25. September<br />

2010 die 64 besten Staplerfahrer Deutschlands<br />

nach Aschaffenburg gekommen. Wer<br />

wür<strong>de</strong> in diesem Jahr das Kräftemessen <strong>de</strong>r<br />

Stapler-Profis für sich entschei<strong>de</strong>n? In kniffligen<br />

Vor- und Finalrun<strong>de</strong>n galt es, genau<br />

das herauszufin<strong>de</strong>n. Es mussten Mini-Paletten<br />

auf Mo<strong>de</strong>llgüterzügen platziert, Fußbälle<br />

zentimetergenau balanciert und wackelige<br />

Kunststoffkisten in <strong>de</strong>r richtigen Reihenfolge<br />

aufeinan<strong>de</strong>r gestapelt wer<strong>de</strong>n. Klar,<br />

dass die Aufgaben <strong>de</strong>n Teilnehmern bis zur<br />

letzten Sekun<strong>de</strong> alles abverlangten. Am<br />

En<strong>de</strong> war es ein strahlen<strong>de</strong>r Ahmet Tekindag<br />

aus Düren, <strong>de</strong>r mit konstant erstklassigen<br />

Leistungen <strong>de</strong>n Sprung ganz nach oben<br />

auf das Siegerpo<strong>de</strong>st schaffte. Der neue<br />

Deutsche Meister im Staplerfahren verwies<br />

Matthias Wittiger aus Eisenach und Steven<br />

Klinger aus Stralsund auf die Plätze zwei<br />

und drei. Zum zweiten Mal in <strong>de</strong>r Geschichte<br />

<strong>de</strong>s StaplerCups hatte sich eine Frau ins<br />

Finale <strong>de</strong>r Deutschen Meisterschaft gestapelt:<br />

Stefanie Schuster aus <strong>de</strong>m unterfränkischen<br />

Faulbach, bereits 2006 Finalistin,<br />

schaffte es in diesem Jahr bis ins Halbfinale<br />

und gehört damit nicht nur zu <strong>de</strong>n sechs<br />

besten Fahrern, son<strong>de</strong>rn darf sich auch<br />

beste Staplerfahrerin Deutschlands nennen.<br />

i<br />

StaplerCup auf Erfolgskurs<br />

Zwei begehrte Auszeichnungen erhielt <strong>de</strong>r StaplerCup in diesem<br />

Jahr. Im April wur<strong>de</strong> die Meisterschaft mit <strong>de</strong>m Best of „Businessto-Business<br />

Award“ in <strong>de</strong>r Kategorie „Live Communication“ prämiert.<br />

Mitte September folgte dann <strong>de</strong>r internationale <strong>de</strong>utsche<br />

PR-Preis in <strong>de</strong>r Kategorie „Inszenierung“. Unter 56 Projekten, die<br />

es in diesem Jahr auf die Shortlist <strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r Deutschen Public Relations Gesellschaft e.V. (DPRG)<br />

und <strong>de</strong>m F.A.Z.-Institut ausgelobten Awards geschafft hatten, ging <strong>de</strong>r StaplerCup als Sieger hervor.<br />

4 imdialog 3/2010


Gemeinsam zum Erfolg<br />

Begeistert gejubelt wur<strong>de</strong> auch bei <strong>de</strong>n<br />

Firmenteam-Meisterschaften: Wie im Vorjahr<br />

war das Team ABB aus Hanau nicht zu<br />

schlagen und absolvierte die speziellen<br />

Logistikparcours mit Bravour. Das Starterfeld<br />

umfasste acht Mannschaften, bestehend<br />

aus je drei Staplerfahrern und einem<br />

Logis tiker. Dabei bewiesen die Hanauer<br />

eindrucksvoll, dass perfekte Teamarbeit<br />

die Basis für schnelles und präszises Arbeiten<br />

ist und auch unter Zeitdruck und engen<br />

Platzverhältnissen zum Erfolg führt. Vizemeister<br />

wur<strong>de</strong> das Team Bauhaus aus Frechen<br />

bei Köln. Auf Rang drei stapelte sich<br />

die Mannschaft von Hassia Mineralquelle<br />

aus <strong>de</strong>m hessischen Bad Vilbel.<br />

Wettstreit <strong>de</strong>r Nationen<br />

Als nicht zu schlagen zeigte sich die <strong>de</strong>utsche<br />

Nationalmannschaft bei <strong>de</strong>n International<br />

Championships: Das Team triumphierte<br />

in einem <strong>de</strong>nkbar knappen Finale<br />

über Tschechien, <strong>de</strong>n dritten Platz sicherte<br />

sich Ungarn im kleinen Finale gegen das<br />

schwedische Team. Insgesamt wetteiferten<br />

zehn Mannschaften aus Belgien, England,<br />

<strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n, Schwe<strong>de</strong>n, Österreich,<br />

<strong>de</strong>r Slowakei, Spanien, Tschechien, Ungarn<br />

und Deutschland um <strong>de</strong>n Titel. Es war nach<br />

2008 und 2009 bereits <strong>de</strong>r dritte Titel für<br />

die <strong>de</strong>utsche Nationalauswahl, die sich<br />

jeweils aus <strong>de</strong>n drei Vorjahresgewinnern<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Meisterschaft rekrutiert.<br />

Insgesamt acht Mannschaften kämpften um <strong>de</strong>n Sieg in <strong>de</strong>r Firmenteam-Meisterschaft.<br />

Informationsangebote <strong>de</strong>r angeschlossenen<br />

Aussteller-Meile o<strong>de</strong>r tanzten zu <strong>de</strong>n<br />

Sounds verschie<strong>de</strong>ner Bands. Prominente<br />

Unterstützung erhielt <strong>de</strong>r StaplerCup von<br />

Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck. Die Rennfahrer-Legen<strong>de</strong><br />

war am Freitag live vor Ort<br />

und gab sein Debüt im roten Rennwagen<br />

mit Gabelzinken.<br />

Einfach Gutes tun<br />

Per eingespielter Vi<strong>de</strong>obotschaft warb die<br />

diesjährige Botschafterin <strong>de</strong>s Vereins StaplerCup<br />

hilft e.V., Schauspielerin Anja Kling,<br />

für die Charity-Tombola und <strong>de</strong>n Kauf von<br />

Losen. Der Erlös über 12.500 Euro sowie<br />

weitere Spen<strong>de</strong>ngel<strong>de</strong>r kommen in diesem<br />

Jahr unter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Gesellschaft<br />

für Mukopolysaccharidose (MPS) e.V.<br />

zugute. Mit <strong>de</strong>n Spen<strong>de</strong>ngel<strong>de</strong>rn wird die<br />

Beratung und Begleitung von Eltern finanziert,<br />

<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r erblich bedingten,<br />

meist schon im Kin<strong>de</strong>salter tödlich verlaufen<strong>de</strong>n<br />

Stoffwechselstörung erkrankt sind. q<br />

www.staplercup.<strong>de</strong><br />

Hier waren starke Nerven gefragt: ob beim Gitterboxen-Puzzle im Viertelfinale (unten), <strong>de</strong>m Balancieren und<br />

Absetzen eines Fußballs im Halbfinale (oben rechts) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m korrekten Aufeinan<strong>de</strong>rstapeln von instabilen<br />

Kunststoffkisten im Finale (oben links).<br />

Sicherheit hat Vorfahrt<br />

Neben <strong>de</strong>m sportlichen Aspekt trat beim<br />

StaplerCup 2010 das Thema Sicherheit in<br />

<strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund. „Risiko raus!“ hieß die<br />

Präventionskampagne <strong>de</strong>r gesetzlichen<br />

Unfallversicherung, mit <strong>de</strong>r Unfallkassen<br />

und Berufsgenossenschaften in diesem<br />

Jahr Partner waren. So sollten die Teilnehmer<br />

und Zuschauer noch stärker als bisher<br />

für die sicherheitstechnischen Aspekte <strong>de</strong>s<br />

Staplerfahrens sensibilisiert wer<strong>de</strong>n: Mit<br />

<strong>de</strong>m Kopf bei <strong>de</strong>r Sache zu sein – selbst<br />

unter Zeitdruck – war die Hauptbotschaft.<br />

Anziehungspunkt StaplerCup<br />

Einmal mehr erwies sich das sportliche<br />

Ereignis auf <strong>de</strong>m Aschaffenburger Schlossplatz<br />

vor <strong>de</strong>m Wahrzeichen <strong>de</strong>r Stadt, <strong>de</strong>r<br />

vierhun<strong>de</strong>rt Jahre alten Johannisburg, als<br />

Besuchermagnet. Trotz <strong>de</strong>s teilweise kühlen<br />

Herbstwetters fieberten knapp 10.000<br />

Besucher bei <strong>de</strong>n dreitägigen Wettkämpfen<br />

mit, erkun<strong>de</strong>ten die Mitmach- und<br />

imdialog 3/2010 5


Das Lin<strong>de</strong> Werk 2 in Aschaffenburg-Nilkheim gehört zu <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnsten Stapler-Produktionsstandorten <strong>de</strong>r Welt. Innerbetriebliche Prozessoptimierungen sorgten<br />

zu<strong>de</strong>m dafür, dass jetzt noch schneller und flexibler produziert wer<strong>de</strong>n kann – bei absoluter Top-Qualität.<br />

UNTERNEHMEN<br />

Hoch hinaus<br />

Die Wirtschaftskrise <strong>de</strong>s Jahres 2009 be<strong>de</strong>utete für viele Unternehmen eine geringere Auslastung <strong>de</strong>r Kapazitäten.<br />

Lin<strong>de</strong> Material Handling nutzte diese Situation, um das Produktionslayout <strong>de</strong>s Werks in Aschaffenburg-Nilkheim<br />

neu zu strukturieren und die Fertigungsprozesse zu optimieren. So gelang es, zwei neue Baureihen<br />

zu integrieren und die Fertigungsbereiche für die Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Zukunft fit zu machen. Nach<br />

überwun<strong>de</strong>ner Krise startet das Unternehmen nun noch produktiver in <strong>de</strong>n erwarteten Aufschwung.<br />

3 Am Beginn stand ein ehrgeiziges Ziel:<br />

Wie bringt man zwei neue Fertigungslinien<br />

in einer Halle unter, die eigentlich ausge -<br />

las tet ist? „Dazu analysierten wir <strong>de</strong>n Ist-<br />

Zustand <strong>de</strong>r gesamten Produktion. Danach<br />

war klar: durch Än<strong>de</strong>rung von Prozessen<br />

und <strong>de</strong>r innerbetrieblichen Logistik sowie<br />

weitere Mo<strong>de</strong>rnisierung von Maschinen<br />

und Anlagen können wir die Fertigung insgesamt<br />

weiter verbessern“, erklärt Heinz<br />

Baumgarten, Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

von Lin<strong>de</strong> Material Handling und verantwortlich<br />

für das Ressort Produktion.<br />

„Für unsere Kun<strong>de</strong>n heißt das: flexible<br />

bedarfsorientierte Fertigung, optimierte<br />

Lieferzeiten – und dies bei absolut zuverlässiger<br />

Qualität.”<br />

Reorganisation <strong>de</strong>r Logistik<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Umzugs wur<strong>de</strong> ein Großteil<br />

<strong>de</strong>r Fertigungsstrukturen neu konzipiert. In<br />

fast allen Werkshallen gab es produktionstechnische<br />

Verän<strong>de</strong>rungen, die logistischen<br />

Abläufe wur<strong>de</strong>n zum Teil reorganisiert<br />

und die Anzahl <strong>de</strong>r „Zwischenlager“<br />

stark reduziert. Um Platz für die neuen<br />

Montagelinien zu schaffen, entschlossen<br />

sich die Produktionsverantwortlichen, das<br />

Wareneingangslager zu einem nur einige<br />

Kilometer vom Stammwerk entfernten<br />

Logistikdienstleister zu verlegen. In <strong>de</strong>ssen<br />

12.500 Quadratmeter großen Distributionszentrum<br />

fin<strong>de</strong>t nun auch die Wareneingangskontrolle<br />

statt. Zu<strong>de</strong>m übernimmt<br />

<strong>de</strong>r Dienstleister für ausgewählte Teilenummern<br />

die Kommissionierung und<br />

sequenzgenaue Sortierung.<br />

Shuttledienst<br />

Die verschie<strong>de</strong>nen Komponenten wer<strong>de</strong>n<br />

mit einem Lkw-Shuttle-Dienst ins Werk<br />

transportiert – dieser fährt bis zu zehnmal<br />

täglich und liefert genau die Teile an die<br />

Montagelinie, die aktuell in <strong>de</strong>r Produktion<br />

benötigt wer<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r richtigen Reihenfolge<br />

und zur richtigen Zeit, das heißt just in<br />

sequence. Alle an<strong>de</strong>ren am Montageband<br />

benötigten Teile wer<strong>de</strong>n in einem dynamisch<br />

angelegten Supermarkt für je<strong>de</strong>n<br />

Staplerauftrag individuell kommissioniert<br />

und an das betreffen<strong>de</strong> Montageband geliefert.<br />

In <strong>de</strong>r Regel sind das kleine und mittelgroße<br />

Einbauteile mit bis zu 15 Kilogramm<br />

Gewicht.<br />

Ausgeklügelte Warenverteilung<br />

Den Materialfluss in Fertigung und Montage<br />

steuern künftig mehrere Logistikzentren<br />

– jeweils eines für verbrennungsmotori-<br />

Die Verbindung von Funktionalität und Design spiegelt<br />

sich auch in <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>r Außenfassa<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Werkshallen wi<strong>de</strong>r.<br />

6 imdialog 3/2010


MELDUNGEN<br />

Wo ist <strong>de</strong>r Container?<br />

sche Stapler, Schubmast- und Elektro-Stapler<br />

sowie für die Hydraulikkomponenten.<br />

„Diese Lager brauchen wir allein schon<br />

wegen <strong>de</strong>r Komplexitätsentwicklung. 2007<br />

hatten wir fünf Stapler-Grundmo<strong>de</strong>lle,<br />

2008 waren es sechs, heute sind wir bei<br />

elf – und das sind nur die Basisversionen,<br />

die kun<strong>de</strong>nspezifischen Lösungen kommen<br />

noch hinzu! Wir haben zu<strong>de</strong>m das Werk in<br />

logistische Wege und Quadranten eingeteilt.<br />

Zusammen mit einer geschickten Verkehrsführung<br />

konnten wir so auch <strong>de</strong>n<br />

Lkw-Verkehr auf drei Versorgungsrouten im<br />

Werk verteilen und erheblich reduzieren“,<br />

erklärt Baumgarten.<br />

Der Umbau<br />

Neben <strong>de</strong>n organisatorischen Än<strong>de</strong>rungen<br />

mussten auch einige bauliche vorgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n. Am auffälligsten: Die Aufstockung<br />

<strong>de</strong>r Montagehalle für die Schubmaststapler<br />

auf 16 Meter Dachhöhe. „Stapler<br />

mit <strong>de</strong>rartigen Hubhöhen haben wir in<br />

Aschaffenburg so noch nicht gebaut. Um<br />

<strong>de</strong>n Mast aber montieren und prüfen zu<br />

können, muss er komplett ausgefahren<br />

wer<strong>de</strong>n. Das hätte bei <strong>de</strong>r alten Hallenhöhe<br />

nicht funktioniert“, ver<strong>de</strong>utlicht Baumgarten.<br />

„Hinzu kam eine neue Teststrecke<br />

mit Prüfstand für die Schubmaststapler.<br />

Denn selbstverständlich gilt auch bei diesen<br />

Produkten: Ohne umfassen<strong>de</strong>n Qualitätscheck<br />

verlässt kein Stapler das Werk.“<br />

Erfolgreiche Zukunft<br />

Zusammen mit <strong>de</strong>n schon früher umgesetzten<br />

Optimierungen im Werk brachten die<br />

aktuellen Maßnahmen messbare Erfolge.<br />

„Nehmen wir die Schubmaststapler-Baureihe<br />

R14 – R20 Active: Die Prozesse sind<br />

schlanker gewor<strong>de</strong>n, dadurch produzieren<br />

wir <strong>de</strong>utlich schneller als vorher. Aktuell<br />

verlassen täglich 21 Geräte das Werk – und<br />

das bei 160 möglichen Mo<strong>de</strong>llvarianten“,<br />

erläutert Baumgarten. Mit Blick auf die<br />

Zukunft ist er sich sicher: „Wir haben in<br />

Aschaffenburg die Basis zur Weiterentwicklung<br />

eines <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnsten Fertigungsstandorte<br />

geschaffen, <strong>de</strong>r für die<br />

künftigen Herausfor<strong>de</strong>rungen bestens<br />

gerüstet ist.“ Derzeit wer<strong>de</strong>n 150 neue<br />

temporäre Mitarbeiter eingestellt und bis<br />

En<strong>de</strong> Dezember wer<strong>de</strong>n sechs Son<strong>de</strong>rschichten<br />

gefahren, um das vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Auftragsvolumen kun<strong>de</strong>ngerecht abarbeiten<br />

zu können. In Nilkheim ist <strong>de</strong>r Aufschwung<br />

bereits angekommen. q<br />

3 GPS-Ortung ist eine feine Sache. Ein<br />

Problem ist aber oftmals: Es reicht nicht<br />

aus, nur die Position <strong>de</strong>r Fahrzeuge in<br />

Erfahrung zu bringen. Container wer<strong>de</strong>n<br />

umgela<strong>de</strong>n, Wechselbrücken mit verschie<strong>de</strong>nen<br />

Zugmaschinen durch das<br />

Land gekarrt. In diesem Fall muss ein<br />

separates Gerät zur GPS-Ortung eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n. Problem dabei: Den meis -<br />

ten mobilen Einheiten fehlt in <strong>de</strong>r Regel<br />

eine eigene Stromquelle. Mit <strong>de</strong>r ContainerBox<br />

bietet die Firma NavKon nun ein autarkes Ortungs system an, das mit<br />

einer eigenen Solar-Einheit ausgestattet ist und so einen zeitlich nicht limitierten<br />

Einsatz gestattet. Die ContainerBox Solar muss nur an <strong>de</strong>r mobilen Einheit angeschraubt<br />

wer<strong>de</strong>n – fertig. Das Solarpaneel versorgt <strong>de</strong>n internen Akku, sodass<br />

dieser vier Positionsmeldungen in <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong> sen<strong>de</strong>n kann. Die Meldungen wer<strong>de</strong>n<br />

dabei über eine Mobilfunkverbindung abgesetzt und so ohne großen technischen<br />

Aufwand o<strong>de</strong>r hohe Betriebskosten an ein Webportal gesen<strong>de</strong>t. Der<br />

Anwen<strong>de</strong>r kann mit seinen individuellen Zugangsdaten direkt auf das Webportal<br />

zugreifen und hier genau sehen, wo sich die Box gera<strong>de</strong> befin<strong>de</strong>t. q<br />

www.navkon.<strong>de</strong><br />

Neues Sicherheitssystem für Tunnel<br />

Mehr Sicherheit in Tunneln verspricht ein neues Projekt<br />

von Siemens. Ein System, bestehend aus RFID<br />

und Kamera, soll Brän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n engen Röhren<br />

dadurch vermei<strong>de</strong>n helfen, dass es mit Hilfe kombinierter<br />

Vi<strong>de</strong>o- und Wärmebildaufnahmen schon vor<br />

<strong>de</strong>m Einfahren in <strong>de</strong>n Tunnel überprüft, ob bestimmte<br />

Lkw-Teile wie Rä<strong>de</strong>r, Bremsen o<strong>de</strong>r Motor gefährlich überhitzt sind. Kommt es<br />

doch zum Brand, soll ein RFID-Chip Informationen über die Ladung, etwa von<br />

Gefahrgutransporter übermitteln. So wäre die Feuerwehr schneller in <strong>de</strong>r Lage,<br />

das passen<strong>de</strong> Löschmittel bereitzustellen. q<br />

www.siemens.<strong>de</strong><br />

Fliegen im Jahr 2050<br />

Sehr lange und dünne Tragflächen, teilweise eingebettete Triebwerke, ein U-förmiges<br />

Leitwerk sowie ein „intelligenter“ Rumpf aus beson<strong>de</strong>rs leichten Werkstoffen -<br />

so sieht das Flugzeug <strong>de</strong>r Zukunft aus. Die Energie für bestimmte Systeme wür<strong>de</strong><br />

laut einer Studie im Jahr 2050 aus umweltfreundlichen Quellen wie Brennstoffzellen,<br />

Solarmodulen o<strong>de</strong>r sogar unserer eigenen Körperwärme gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />

Denkbar seien zu<strong>de</strong>m Sitze aus ökologischen<br />

Werkstoffen, die sich selber<br />

reinigen, und Flugzeugwän<strong>de</strong> aus be -<br />

son<strong>de</strong>rs leichten Materialien. Diese<br />

sollen nicht nur auf Knopfdruck durchsichtig<br />

wer<strong>de</strong>n und einen Rundumblick<br />

auf die Welt am Bo<strong>de</strong>n eröffnen – sie<br />

sollen auch <strong>de</strong>n Einbau von Fenstern<br />

ersetzen und dadurch Gewicht und<br />

Treibstoff sparen. q www.airbus.<strong>de</strong><br />

imdialog 3/2010 7


MELDUNGEN<br />

Pfiffige Starthilfe<br />

Oft müssen Pannendienste ausrücken,<br />

weil die Batterie <strong>de</strong>s<br />

Autos plötzlich keinen Saft<br />

mehr hat. Die Alternative wäre:<br />

Starthilfe geben lassen.<br />

Aber auch das<br />

ist aufwändig, da<br />

ein zweites Auto<br />

als Energiegeber<br />

nötigt ist. Die Alternative:<br />

Der Powertraveller<br />

Startmonkey. Er passt<br />

in je<strong>de</strong>s Handschuhfach. Im Falle<br />

eines Falles wird das kleine Gerät<br />

über das beiliegen<strong>de</strong> Kabel direkt<br />

an die Autobatterie angeschlossen<br />

– und lässt <strong>de</strong>n Funken auch ohne<br />

Fremdhilfe überspringen. Eine einzige<br />

Ladung <strong>de</strong>s Akkus reicht dabei<br />

aus, um etwa 15 bis 20 Mal Starthilfe<br />

zu geben. Der Powertraveller<br />

Startmonkey kostet 169,90 Euro. q<br />

www.powertraveller.com<br />

Wenn <strong>de</strong>r Baumstamm funkt<br />

3 Die Spraydose zur Markierung<br />

von Baumstämmen, die auf <strong>de</strong>n<br />

Abtransport warten, könnte bald<br />

Geschichte sein. Um die logistischen<br />

Abläufe rund um <strong>de</strong>n Holztransport<br />

und die Verarbeitung zu verbessern,<br />

hat das Fraunhofer-Institut für<br />

Fabrikbetrieb und -automatisierung<br />

(IFF) in Mag<strong>de</strong>burg Funk-Etiketten<br />

auf Holzbasis entwickelt. Die RFID-<br />

Transpon<strong>de</strong>r bestehen mit Ausnahme<br />

<strong>de</strong>r Antenne aus Papier und <strong>de</strong>m<br />

Pflanzenbestandteil Lignin. „Die Gewinnmargen in diesem Sektor sind gering, <strong>de</strong>shalb<br />

dürfen die eingesetzten RFID-Transpon<strong>de</strong>r we<strong>de</strong>r viel kosten noch bei <strong>de</strong>r weiteren Verarbeitung<br />

<strong>de</strong>s Holzes stören“, begrün<strong>de</strong>t Projektleiter Mike Wäsche die ungewöhnliche<br />

Zusammensetzung. Voraussichtlich wer<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Transpon<strong>de</strong>r „<strong>de</strong>utlich unter einem Euro“<br />

kosten. Im Zuge <strong>de</strong>s Systems soll <strong>de</strong>r Transporter künftig ein Rea<strong>de</strong>r-Gate durchfahren,<br />

das automatisch die Daten <strong>de</strong>r RFID-Tags ausliest – mit Angaben wie Herkunft, Qualität,<br />

Menge und Bestimmungsort <strong>de</strong>r Stämme. Wann die ersten Baumstämme ihre Daten tatsächlich<br />

funken können, ist noch offen. Bei einem Großversuch im November soll die<br />

Lesereichweite und Qualität <strong>de</strong>r RFID-Tags weiter verbessert wer<strong>de</strong>n. q www.iff.fhg.<strong>de</strong><br />

Der fahrerlose Stapler<br />

Rollenweise<br />

Solarzellen<br />

Solarzellen auf gewellten Dächern<br />

von Bushaltenstellen o<strong>de</strong>r etwa<br />

Sonnenschutzrollos waren bisher<br />

nicht herstellbar. Mit organischen<br />

Solarzellen, die mit Druckmaschinen<br />

auf großformatigen Rollen produziert<br />

wer<strong>de</strong>n können, soll sich<br />

das nun än<strong>de</strong>rn. „Der Vorteil ist<br />

sicherlich die Flexibiliät bei Form<br />

und Farbe“, sagt Prof. Vladimir Dyakonov,<br />

Inhaber <strong>de</strong>s Lehrstuhls für<br />

Experimentelle Physik VI an <strong>de</strong>r<br />

Universität Würzburg. Zu<strong>de</strong>m seien<br />

die neuen Zellen umweltfreundlicher<br />

in <strong>de</strong>r Herstellung als klassische<br />

Siliziumzellen. Mit <strong>de</strong>m Durchbruch<br />

<strong>de</strong>r Technik rechnet <strong>de</strong>r Physiker<br />

in fünf bis zehn Jahren. q<br />

www.physik.uni-wuerzburg.<strong>de</strong><br />

3 Mit digitaler Unterstützung können automatisierte<br />

Gabelstapler intelligent han<strong>de</strong>ln.<br />

Den Beweis liefert ein Fünf-Tonnen-Stapler<br />

im Papierwerk von Stora Enso im zentralschwedischen<br />

Skoghall. Der Lin<strong>de</strong>-Stapler<br />

ist mit einer Kamera ausgestattet, die ihrerseits<br />

mit einem Zentralrechner verbun<strong>de</strong>n<br />

ist. Dort wer<strong>de</strong>n die In formationen <strong>de</strong>r<br />

Kamera in Impulse umgewan<strong>de</strong>lt, die <strong>de</strong>n<br />

Gabelstapler steuern. So holt <strong>de</strong>r Stapler<br />

beispielsweise Papierrollen ab und stellt<br />

sie ins Lager.<br />

Der Stapler bewegt sich frei in <strong>de</strong>r<br />

Halle, weicht Hin<strong>de</strong>rnissen aus und sucht<br />

sich bei Bedarf einen alternativen Weg.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r positiven Erfahrungen mit<br />

<strong>de</strong>m Versuchsstapler sollen noch in diesem<br />

Herbst vier entsprechend ausgerüstete<br />

Dieselstapler Lin<strong>de</strong> H80/900 mit acht Tonnen<br />

Tragfähigkeit an <strong>de</strong>n Logistikdienstleister<br />

Skutskärs Hamn & Logistik AB geliefert<br />

wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r für die Intralogistik im Werk<br />

von Stora Enso in Skutskär verantwortlich<br />

ist. „Insgesamt haben bereits drei Papierwerke<br />

in Schwe<strong>de</strong>n Vorstudien zu automatisierten<br />

Gabelstaplern durchgeführt. Das<br />

Interesse ist groß, <strong>de</strong>nn es geht um<br />

Kosteneinsparungen”, resümiert <strong>de</strong>r verantwortliche<br />

Projektleiter bei Lin<strong>de</strong> Material<br />

Handling in Schwe<strong>de</strong>n, Göran Nylén. q<br />

8 imdialog 3/2010


Fahrzeugdaten einfach per<br />

Funk abrufen – mit LFM<br />

online über einen Webbrowser<br />

je<strong>de</strong>rzeit möglich.<br />

PRODUKTE<br />

Analyse per<br />

Klick<br />

Das Lin<strong>de</strong> Fahrzeugdaten Management<br />

wur<strong>de</strong> um ein neues Online-<br />

Modul erweitert. Damit lassen sich<br />

Staplerflotten künftig von je<strong>de</strong>m<br />

Computer mit Internetzugang verwalten<br />

– zentral und weltweit. Einfach<br />

per Klick.<br />

3 Je mehr Informationen ein Unternehmen<br />

zum Einsatz seiner Stapler hat, <strong>de</strong>sto effizienter<br />

und wirtschaftlicher kann er diese<br />

nutzen. Alle relevanten Daten dazu liefert<br />

i<br />

Seminar<br />

Die Anwendung <strong>de</strong>s<br />

Lin<strong>de</strong> Fahrzeugdaten Managements<br />

Themen:<br />

3 Darstellung <strong>de</strong>r Produktvarianten<br />

3 Zugangskontrolle bei Flurför<strong>de</strong>rzeugen<br />

(LFM-Basismodul)<br />

3 Nutzungs- und Einsatzanalyse bei<br />

Flurför<strong>de</strong>rzeugflotten (Zusatzmodul<br />

Nutzungsanalyse)<br />

3 Anwen<strong>de</strong>rschulung Hardware (FDE)<br />

und Software (FDA)<br />

3 Anwendung <strong>de</strong>s Belastungsanzeigers<br />

3 Online-Anbindung <strong>de</strong>r Fahrzeuge<br />

(LFM online)<br />

3 Besichtigung <strong>de</strong>s Fertigungswerks 2<br />

in Aschaffenburg-Nilkheim<br />

Termin: 27.10. – 28.10.2010<br />

Dauer: 1,5 Tage<br />

Seminargebühr: 305 Euro/Tag (Lin<strong>de</strong>-Kun<strong>de</strong>n)<br />

Ort: Schulungs- und Präsentationszentrum <strong>de</strong>r<br />

Lin<strong>de</strong>-Aka<strong>de</strong>mie in Aschaffenburg<br />

das Lin<strong>de</strong> Fahrzeugdaten Management<br />

(LFM). So weiß die Software beispielsweise,<br />

wie lange die Fahrzeuge täglich im Einsatz<br />

waren und <strong>de</strong>ckt ungenutzte Potenziale auf.<br />

Zu<strong>de</strong>m lässt sich die Verfügbarkeit <strong>de</strong>r Stapler<br />

analysieren.<br />

Zusatzmodul LFM online<br />

Dezentrale Stapler-Einsätze und sogar weltweit<br />

über mehrere Standorte verteilte Fahrzeugflotten<br />

lassen sich von nun an ganz<br />

bequem von einem Ort aus verwalten. Möglich<br />

macht dies <strong>de</strong>r Online-Datentransfer<br />

über das Mobilfunknetz. Die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Daten wer<strong>de</strong>n hierbei automatisch in frei<br />

<strong>de</strong>finierbaren Zeitabstän<strong>de</strong>n mittels GPRS<br />

(General Packet Radio Service) vom Stapler<br />

an einen zentralen Server übertragen. Dieser<br />

bereitet die Daten anschließend auf und<br />

stellt sie <strong>de</strong>n Flottenbetreibern zur Auswertung<br />

im Internet bereit. Hierfür ist die persönliche<br />

Anmeldung mit Passwort erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Entsprechend kann <strong>de</strong>r Flottenverantwortliche<br />

bestimmen, wer Zugriff auf die<br />

Daten erhält.<br />

Großes Plus von LFM online: Um mit <strong>de</strong>n<br />

Daten arbeiten zu können, bedarf es lediglich<br />

eines Web-Browsers. Das heißt, es<br />

muss keine zusätzliche Software angeschafft<br />

wer<strong>de</strong>n. LFM online kann zu<strong>de</strong>m so<br />

konfiguriert wer<strong>de</strong>n, dass das System<br />

selbstständig einen Report generiert und<br />

diesen als E-Mail an hinterlegte Adressen<br />

versen<strong>de</strong>t. Bei <strong>de</strong>n meisten Staplern (mit<br />

CAN-Bus) ist es überdies möglich, je<strong>de</strong>rzeit<br />

die aktuellen Betriebsstun<strong>de</strong>n auszulesen<br />

und zu übermitteln. Natürlich lassen sich<br />

auch in Richtung Stapler Daten online<br />

absetzen, beispielsweise um einen neuen<br />

Fahrer einzurichten. Der Besuch <strong>de</strong>s Servicetechnikers<br />

für solche Aufgaben gehört<br />

damit <strong>de</strong>r Vergangenheit an.<br />

Zwei Versionen zur Wahl<br />

LFM online wird in zwei Varianten angeboten.<br />

Die Basisversion (LFM online Portal)<br />

sieht vor, dass <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> die vorhan<strong>de</strong>ne<br />

Server-Infrastruktur zur Analyse <strong>de</strong>r Fahrzeugdaten<br />

nutzt. Den Service-Provi<strong>de</strong>r für<br />

die GPRS-Datenkommunikation (SIM-Karte)<br />

wählt er dabei selbst o<strong>de</strong>r er verwen<strong>de</strong>t<br />

bereits im Unternehmen vorhan<strong>de</strong>ne und<br />

geeignete Telefonkarten. Einen Schritt weiter<br />

geht das optionale „Rundum-sorglos-<br />

Paket“. Es enthält die korrekte Konfiguration<br />

für die Datenübertragung, die Überwachung<br />

<strong>de</strong>r Datenübertragung im laufen<strong>de</strong>n Betrieb<br />

und eine SIM-Karte mit Pauschaltarif für die<br />

anfallen<strong>de</strong>n Gebühren. Damit haben Kun<strong>de</strong>n<br />

die Kosten je<strong>de</strong>rzeit fest im Griff und können<br />

sich ausschließlich auf die Optimierung ihrer<br />

Fahrzeugflotte konzentrieren. q<br />

imdialog 3/2010 9


TECHNIK<br />

Axialkolbenantrieb:<br />

wartungsarm und energiesparend<br />

Hydrostatik und Hochdruck-Axialkolbenmaschinen – diese Kombination steht für <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>r<br />

verbrennungsmotorischen Stapler von Lin<strong>de</strong>. Vor allem gegenüber drehmomentwandlergetriebenen<br />

Staplern und Radialkolbenmotoren punktet die ausgefeilte technische Lösung.<br />

Wasserbrunnen und Axialkolbenmotor<br />

funktionieren nach <strong>de</strong>m gleichen Prinzip:<br />

Mittels eines „Schmierstoffs”<br />

(Wasser beziehungsweise Öl) wird ein<br />

Gleitlager erzeugt. Dieses garantiert<br />

einen reibungsfreien Lauf.<br />

3 Das Herz eines je<strong>de</strong>n Lin<strong>de</strong>-Staplers ist<br />

die Hydrostatik. Deren Funktionsweise ist<br />

so einfach wie bestechend: Der Stapler -<br />

motor gibt seine Kraft an eine Hydraulikpumpe<br />

weiter. Diese wie<strong>de</strong>rum überträgt<br />

die Energie auf die bei<strong>de</strong>n langsam laufen<strong>de</strong>n<br />

Hydraulikmotoren an <strong>de</strong>r Antriebsachse.<br />

Das Ganze funktioniert über einen ge -<br />

schlossenen Ölkreislauf, die Leistung wird<br />

über <strong>de</strong>n Öldruck geregelt. Damit benötigt<br />

<strong>de</strong>r hydrostatisch angetriebene Stapler<br />

we<strong>de</strong>r einen Drehmomentwandler noch<br />

verschleißanfällige mechanische Bauteile<br />

i<br />

wie Getriebe, Untersetzung, Differenzial<br />

und Bremsen. Entsprechend geringer ist<br />

<strong>de</strong>r Wartungsaufwand.<br />

Reibungsloses Drehen<br />

Das allein macht jedoch nur einen Teil <strong>de</strong>s<br />

Erfolgs aus. Das Tüpfelchen auf <strong>de</strong>m i bil<strong>de</strong>t<br />

ein weiteres Detail: Um die hydrostatische<br />

Energie umzuwan<strong>de</strong>ln, setzt Lin<strong>de</strong> bei<br />

Hydro-Pumpe und Radmotoren auf mo<strong>de</strong>rne<br />

Hochdruck-Axialkolbenmaschinen in<br />

Schrägscheibenbauweise. Der Vorteil dieser<br />

Bauform: Die Kolben sitzen in einem<br />

Vergleich: Axialkolbenmotor versus Radialkolbenmotor<br />

Ölfilm = hydrostatisches<br />

Gleitlager<br />

Schrägscheibe<br />

Kolben Öldruck Kolben<br />

Zylin<strong>de</strong>rblock<br />

z<br />

z<br />

z<br />

Beim Lin<strong>de</strong>-Axialkolbenmotor (links) verhin<strong>de</strong>rt ein Ölfilm, dass Metall auf Metall reibt. Im Vergleich zum<br />

Radialkolbenmotor (rechts) entsteht so nahezu kein Verschleiß.<br />

z<br />

z<br />

z<br />

Öldruck<br />

Rollenlager<br />

Verschleißzone<br />

drehbaren Zylin<strong>de</strong>rblock und sind axial,<br />

d.h. parallel zur Antriebswelle, angeordnet.<br />

Die Übertragung <strong>de</strong>s Antriebsmoments<br />

auf die Schrägscheibe erfolgt über<br />

hydrostatische Gleitlager (siehe Grafik,<br />

links). Diese „gleiten“ auf einem Ölfilm,<br />

<strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Öldruck erzeugt wird. Damit<br />

laufen die Lager immer auf einer Schmierschicht,<br />

die verhin<strong>de</strong>rt, dass Metall (Gleitlager)<br />

auf Metall (Schrägscheibe) reibt und<br />

die Komponenten verschleißen. In diesem<br />

Punkt unterschei<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Axialkolbenmotor<br />

vom Radialkolbenmotor, <strong>de</strong>ssen<br />

Name sich von <strong>de</strong>n radial, d.h. senkrecht<br />

zur Antriebswelle angeordneten Kolben<br />

ableitet. Die hydraulische Kraftübertragung<br />

erfolgt hier ohne hydrostatisches Gleitlager<br />

direkt vom Kolben über ein Rollenlager<br />

auf das Gehäuse (siehe Grafik, rechts).<br />

Zusätzlich entsteht insbeson<strong>de</strong>re beim<br />

Reversieren eine hohe seitliche Belastung<br />

auf die im Vergleich zum Axialkolbenantrieb<br />

kürzeren Kolben. Daraus resultiert ein<br />

höherer Verschleiß, mit <strong>de</strong>r Folge, dass<br />

Radialkolbenmotoren beim Re versieren<br />

zum „Ruckeln“ neigen. Dieser Effekt verstärkt<br />

sich mit zunehmen<strong>de</strong>r Betriebsdauer<br />

und schlägt sich auf die Lebensdauer(kos -<br />

ten) nie<strong>de</strong>r.<br />

2:0 für Lin<strong>de</strong><br />

Hydrostatik und Hochdruck-Axialkolbenmaschine<br />

in Schrägscheibenbauweise – eine<br />

perfekt auf die Staplereinsätze ausgelegte<br />

technische Konstruktion und verantwortlich<br />

für die geschätzten Eigenschaften <strong>de</strong>s<br />

Lin<strong>de</strong>-Stapler-Antriebs. Der Stapler fährt<br />

ruckfrei, lässt sich millimetergenau positionieren<br />

und arbeitet na he zu verschleißfrei<br />

über die gesamte Lebensdauer. q<br />

10 imdialog 3/2010


Bis zu 350 Tonnen Altklei<strong>de</strong>r und Textilien wer<strong>de</strong>n täglich transportiert und sortiert.<br />

REPORTAGE<br />

„Des Kaisers neue Klei<strong>de</strong>r“<br />

Rund 350 Tonnen Altklei<strong>de</strong>r verarbeitet die SOEX Textil-Sortierbetriebsgesellschaft<br />

mbH am Standort in Bitterfeld-Wolfen täglich. Die hochwertigen Recyclingprodukte<br />

wer<strong>de</strong>n anschließend in mehr als 70 Län<strong>de</strong>rn vertrieben.<br />

3 Alttextilien zu sammeln und weiter zu<br />

verwerten ist durchaus als ein Beitrag zur<br />

Ressourcenschonung zu verstehen. Einen<br />

Anteil hierzu leistet die Soex Textil-Sortierbetriebsgesellschaft<br />

mbH. Seit 25 Jahren<br />

sammelt die Unternehmensgruppe mit<br />

Hauptsitz in Bad Ol<strong>de</strong>sloe Textilien, Altklei<strong>de</strong>r<br />

und Schuhe, die in <strong>de</strong>r nach eigenen<br />

Angaben weltweit mo<strong>de</strong>rnsten Textilrecyc -<br />

ling-Anlage in Bitterfeld-Wolfen gesichtet<br />

wer<strong>de</strong>n. Mithilfe einer ausgefeilten Prozess-<br />

Steuerung sortieren mehr als 650 Mitarbeiter<br />

im Drei-Schicht-Betrieb täglich gut 350<br />

Tonnen gebrauchte Klei<strong>de</strong>r und Textilien.<br />

Altklei<strong>de</strong>r, die nicht mehr genutzt wer<strong>de</strong>n<br />

können, fallen <strong>de</strong>m Reißwolf zum<br />

Opfer. Diese Kleidungsstücke wer<strong>de</strong>n in<br />

<strong>de</strong>r rechnergesteuerten Reißerei fast rückstandslos<br />

verwertet. Hieraus entstehen<br />

hochwertige Produkte unter an<strong>de</strong>rem für<br />

die Automobilindustrie und Malerbedarfszulieferer.<br />

Neuer Lin<strong>de</strong> H40T mit<br />

„RCS PLUS“ Wiegesystem<br />

Zur Bewältigung <strong>de</strong>r Transportaufgaben<br />

verlässt sich Logistikleiter Henry Chlopik<br />

seit jeher auf Treibgasstapler und Lagertechnik<br />

von Lin<strong>de</strong>. Ausschlaggebend dafür<br />

ist die nach eigenen Aussagen hohe Verfügbarkeit<br />

<strong>de</strong>r hochwertigen Maschinen<br />

mit ihren verschleiß- und wartungsarmen<br />

Baugruppen sowie <strong>de</strong>r ausgezeichnete<br />

Service <strong>de</strong>s Vertragspartners Günsel, heißt<br />

es bei Soex.<br />

Jüngstes Mitglied in <strong>de</strong>r Staplerflotte ist<br />

ein Vier-Tonnen-Treibgasstapler Lin<strong>de</strong> H40T<br />

mit einem RCS PLUS Wiegesystem von<br />

Ravas. Dazu gehört eine Bluetooth-Schnittstelle<br />

für Datenübertragung zum Handterminal<br />

mit <strong>de</strong>r Ravas-Software UniMobile.<br />

Das hydraulische Wiegesystem, speziell<br />

für Gabelstapler entwickelt, ermittelt durch<br />

eine Druckmessung im Hubsystem <strong>de</strong>s<br />

Staplers exakt das Gewicht <strong>de</strong>s La<strong>de</strong>gutes.<br />

Die Kombination von Ravas -Wiegesys -<br />

tem und Windows-Terminal erlaubt unter<br />

an<strong>de</strong>rem die exakte Bestimmung und Kontrolle<br />

<strong>de</strong>r täglichen Produktionsmengen.<br />

Weltweit ist Soex mit 2.500 Mitarbeitern in<br />

14 Län<strong>de</strong>rn vertreten und exportiert seine<br />

Produkte in mehr als 70 Län<strong>de</strong>r. q<br />

imdialog 3/2010 11


RECHT<br />

Vorsicht: Rückwärtsfahrt!<br />

Augen auf beim Rückwärtsfahren – kommt es zum<br />

Unfall, haften mitunter Fahrer wie Unternehmer.<br />

3 Der Betrieb von Gabelstaplern ist ge -<br />

prägt von Hektik und Termindruck. Geübte<br />

Fahrer beför<strong>de</strong>rn mit beeindrucken<strong>de</strong>r Ge -<br />

schwindigkeit und Genauigkeit Paletten<br />

zwi schen Lkws und Hochregalen. Doch man<br />

sollte nicht nur seine Ladung auf <strong>de</strong>n Zinken<br />

im Blick haben, son<strong>de</strong>rn auch das, was hinter<br />

einem geschieht. Gera<strong>de</strong> auf Verla<strong>de</strong>ram<br />

pen, die auch von firmenfrem<strong>de</strong>n Per sonen<br />

betreten wer<strong>de</strong>n, passieren im mer wie<strong>de</strong>r<br />

schwere Unfälle. Die Ge richte ha ben<br />

dabei wie<strong>de</strong>rholt eine Haftung <strong>de</strong>r Staplerfahrer<br />

bejaht, wenn diese bei Rückwärtsfahrten<br />

nur ihre Ladung im Blick hatten o<strong>de</strong>r<br />

darauf geachtet haben, mit <strong>de</strong>n Zin ken nirgends<br />

anzustoßen. Die Richter ver glichen<br />

dabei durchweg das Staplerfahren mit <strong>de</strong>m<br />

Autofahren. Wer rückwärts fährt, muss auch<br />

nach hinten schauen. Un terlässt er dies,<br />

han<strong>de</strong>lt er fahrlässig. Ist <strong>de</strong>r Gabelstapler in<br />

einem solchen Fall noch nicht einmal mit<br />

einer Warneinrichtung ausgestattet, so trifft<br />

<strong>de</strong>n Fahrer sogar eine grobe Fahrlässigkeit.<br />

Aber auch <strong>de</strong>n Unternehmer kann in <strong>de</strong>rartigen<br />

Fällen ein Verschul<strong>de</strong>n treffen. Er<br />

muss nämlich dafür Sorge tragen, dass für<br />

Fußgänger eigene Laufwege vorhan<strong>de</strong>n<br />

sind, damit sich Menschen und Stapler nicht<br />

in die Quere kommen. Auch auf Spiegel und<br />

Warnsignale am Stapler sollte nicht verzichtet<br />

wer<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>rnfalls trifft ihn womöglich<br />

ein Organisationsverschul<strong>de</strong>n und er haftet<br />

neben <strong>de</strong>m Fahrer für etwaige Schä<strong>de</strong>n Dritter.<br />

Freilich sind Fahrer und Unternehmer<br />

durch die obligatorische Haftpflichtversicherung,<br />

die für Gabelstapler abzuschließen ist,<br />

vor <strong>de</strong>r eigenen Inanspruchnahme grundsätzlich<br />

geschützt. Aber neben <strong>de</strong>m Ärger<br />

drohen durchaus auch strafrechtliche Konsequenzen,<br />

vor allem, wenn es zu schweren<br />

Verletzung kommt. q<br />

Andreas Waldhorn, Rechts- und Fachanwalt<br />

für Arbeitsrecht. Der Autor ist<br />

Sozius <strong>de</strong>r Anwaltskanzlei Dr. Waldhorn<br />

& Partner, Würzburg.<br />

Stapler-Willi<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Lin<strong>de</strong> Material Handling GmbH<br />

Aschaffenburg, www.lin<strong>de</strong>-mh.<strong>de</strong><br />

Verantwortlich für die Inhalte<br />

Heike O<strong>de</strong>r, Lin<strong>de</strong> Material Handling GmbH<br />

Redaktion, Layout, Lithografie<br />

Lattke und Lattke GmbH, Reichenberg<br />

Druck<br />

Hinckel-Druck GmbH, Wertheim<br />

Alle Rechte vorbehalten. Irrtümer und<br />

Druckfehler vorbehalten. Nachdruck nur<br />

mit Genehmigung <strong>de</strong>s Herausgebers.<br />

Fotos<br />

va-q-tec AG, Getty Images, Uwe Rasp,<br />

photocase (serial), Designer-Springbrunnen,<br />

Siemens, powertraveller, motoart, Karl-Josef<br />

Hil<strong>de</strong>nbrand, Lin<strong>de</strong> Material Handling<br />

Überreicht durch:<br />

Vertragspartner <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong><br />

Material Handling GmbH<br />

Günsel För<strong>de</strong>rtechnik und<br />

Fahrzeugbau GmbH<br />

Güterverkehrszentrum<br />

Poststraße 25 (GVZ)<br />

04158 Leipzig<br />

Telefon +49.341.4 68 06-0<br />

Telefax +49.341.4 68 06-11<br />

info@guensel.<strong>de</strong><br />

www.guensel.<strong>de</strong>

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