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Druckversion - Genossenschaftsverband Weser-Ems eV Oldenburg

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Presseinformation<br />

Nr. 4 vom 21. Mai 2007<br />

Frei zur Veröffentlichung ab sofort<br />

Weitere Informationen gibt Ihnen gerne:<br />

Abteilungsleiter Harald Lesch<br />

<strong>Genossenschaftsverband</strong><br />

<strong>Weser</strong>-<strong>Ems</strong> e.V.<br />

- gesetzlicher Prüfungsverband -<br />

Raiffeisenstraße 26 Telefon: 04 41 / 2 10 03-0<br />

26122 <strong>Oldenburg</strong> Telefax: 04 41 / 1 57 86<br />

Postfach 41 29 E-Mail: info@gvweser-ems.de<br />

26031 <strong>Oldenburg</strong> Internet: www.gvweser-ems.de<br />

Telefon: 04 41 / 2 10 03-59<br />

Telefax: 04 41 / 2 10 03-29<br />

E-Mail: harald.lesch@gvweser-ems.de<br />

Genossenschaften stellen sich der energiepolitischen Verantwortung<br />

Rastede. Im Rahmen der Jahrespressekonferenz des <strong>Genossenschaftsverband</strong>es <strong>Weser</strong>-<br />

<strong>Ems</strong> e.V. am 21. Mai 2007 in dem Akademiehotel Rastede nahm Verbandsdirektor Georg<br />

Litmathe zu den aktuellen energiepolitischen Entwicklungen in der Genossenschaftsorganisation<br />

Stellung. „Nicht erst seit der Veröffentlichung der ersten drei Teile des UNO-<br />

Klimaberichtes ist deutlich geworden, dass zur Abwehr drastischer Klimaveränderungen<br />

konsequentes und schnelles Handeln weltweit erforderlich ist. Dabei kommt den Industrienationen<br />

eine bedeutsame Vorreiterrolle zu“, betonte Litmathe.<br />

Der am 4. Mai 2007 veröffentlichte dritte Berichtsteil zeige auf, dass der Klimawandel<br />

noch zu stoppen ist und dass die hierfür aufzuwendenden Kosten geringer sein dürften,<br />

als die Kosten, die anfallen werden, um die Folgen des Klimawandels zu beherrschen. „Es<br />

ist für die Weltwirtschaft lukrativer, in Techniken zur Verlangsamung des Temperaturanstiegs<br />

zu investieren, als die verheerenden prognostizierten Folgen zu bezahlen“, so der<br />

Verbandsdirektor.<br />

„Energie“ als strategisches Geschäftsfeld<br />

Natürlich sind nicht nur die anonymen Staaten in der Pflicht, sondern jeder Einzelne, ob<br />

Privatperson oder Unternehmen. Die Genossenschaften in <strong>Weser</strong>-<strong>Ems</strong> würden sich ihrer<br />

Verantwortung für den Klimaschutz stellen, indem sie das Thema „Energie“ als strategisches<br />

Geschäftsfeld „Energie“ betrachten.


- 2 -<br />

Auf die aktuelle Diskussion über Möglichkeiten des Klimaschutzes, insbesondere einer<br />

langfristigen Nutzung Erneuerbarer Energien und der Steigerung der Energieeffizienz seien<br />

die Genossenschaften gut vorbereitet.<br />

Bereits zu Beginn der 90er-Jahre stiegen die Raiffeisen-Genossenschaften in die Vermarktung<br />

von Endprodukten aus nachwachsenden Rohstoffen ein. Schon 1995 hatten die Genossenschaften<br />

ihr Angebot auf über 200 Biodiesel-Tankstellen ausgebaut, heute sind es<br />

bundesweit über 700 Biodiesel-Zapfsäulen. Auch der Fuhrpark vieler Waren- und Molkereigenossenschaften<br />

wurde seitdem nach und nach auf Biodiesel umgestellt. Durch ihre<br />

überzeugenden Vermarktungsaktivitäten im Privatkundenbereich gegenüber Großverbrauchern<br />

in der Landwirtschaft sowie Spediteuren und Kommunen haben sie für<br />

steigende Akzeptanz des Nischenproduktes Biodiesel geworben.<br />

Erfolgreich seien die genossenschaftlichen Unternehmen heute im gezielten Aufbau neuer<br />

Absatzmärkte im Bereich Erneuerbarer Energien, ein Beispiel dafür sei nach Aussagen<br />

von Litmathe der boomende Markt für Holzpellets. Genossenschaften mit Baustoffhandel<br />

haben zunehmend innovative wärmedämmende Baustoffe in das Angebotssortiment<br />

aufgenommen und die Beratungskompetenz auf diesem Gebiet angepasst. Der Einsatz<br />

neuer Technologien zur Nutzung Erneuerbarer Energien wie Solarthermik- und Photovoltaik-Anlagen<br />

sowie Anlagen zur Verfeuerung fester Biomasse werden staatlich durch<br />

Programme der KfW gefördert. Die dem Verband angehörenden Raiffeisen-<br />

Genossenschaften würden diese Förderprogramme gezielt in die Fachberatung rund um<br />

die Installation neuer Techniken zur Energieschonung bzw. Erhöhung der Energieeffizienz<br />

einbringen.<br />

Genossenschaftliche Windparks und Biogasanlagen<br />

Genossenschaftsbanken und auch zahlreiche Ländliche Genossenschaften haben in den<br />

zurückliegenden Jahren mehrere Windparks und Biogasanlagen projektiert, um Landwirten<br />

und anderen Bürgern eine lokale Beteiligungsmöglichkeit zu eröffnen. Litmathe wies<br />

in diesem Zusammenhang darauf hin, dass für derartige Gemeinschaftsanlagen die<br />

Rechtsform der eG die steuerlich optimale Rechtsform ist.


- 3 -<br />

Die Verstromung von Biomasse werde seit dem Jahr 2004 durch das Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetz (EEG) umfassend gefördert. Mittlerweile seien in Deutschland annähernd<br />

3.500 Anlagen entstanden, die mit einer Produktion von rund 1.500 MW knapp 0,5 Prozent<br />

des Strombedarfs decken. Diese Anlagen haben einen Bedarf, der dem Aufwuchs<br />

von etwa 20 Prozent der aktuellen Maisanbaufläche in Deutschland entspricht. In keinem<br />

anderen EU-Mitgliedsland gab es eine vergleichbare Entwicklung.<br />

In einigen Regionen in <strong>Weser</strong>-<strong>Ems</strong> sei die Dichte an Biogasanlagen noch weit höher, so<br />

dass dort bereits die Grenzen erreicht wurden. Der Trend gehe insgesamt zu immer größeren<br />

Anlagen, die auch in Zukunft das Gas direkt in die Netze einspeisen oder das Gas<br />

verflüssigen. Gerade für derartige Großanlagen, die ja in der Regel nur gemeinsam von<br />

mehreren Partnern projektiert werden können, bietet sich die Rechtsform der „eG“ wegen<br />

ihrer anerkannten steuerlichen Vorteile an.<br />

„Bei ‚Onshore’-Windparks wird künftig der Ersatz von Altanlagen, das ‚Repowering’, eine<br />

immer wichtigere Rolle spielen. Für diese Entwicklung, die auch der Effizienzsteigerung bei<br />

der Energieerzeugung dient, bietet sich nach der Novelle des Genossenschaftsgesetzes<br />

und der Einschränkung der Verlustzuweisungsmöglichkeit die Rechtsform der eG besonders<br />

für die Realisierung von ‚Bürgerwindparks’ an,“ betonte Verbandsdirektor Litmathe.<br />

EnergieNetzwerk <strong>Weser</strong>-<strong>Ems</strong><br />

Auch für die Volksbanken und Raiffeisenbanken in <strong>Weser</strong>-<strong>Ems</strong>, die bereits einen erheblichen<br />

Marktanteil bei der Finanzierung von Windparks, Biogasanlagen, Photovoltaik-<br />

Anlagen und anderer Investitionen in Erneuerbare Energien verbuchen konnten, sieht der<br />

Verband weiteres Wachstumspotenzial. Um dieses Potenzial optimal auszuschöpfen, bedarf<br />

es einer permanenten Verbesserung der Beratungskompetenz.<br />

Zu diesem Zweck haben mehrere Genossenschaften vor kurzem die „EnergieNetzwerk<br />

<strong>Weser</strong>-<strong>Ems</strong> eG“ (ENWE eG) gegründet. Diese Genossenschaft bietet den Privat- und Firmenkunden<br />

der Mitglieder eine fundierte unabhängige Beratung zu allen Fragen der Optimierung<br />

der Energieeffizienz an. „Hier ist wirklich guter Rat nicht teuer“, so Litmathe.


- 4 -<br />

Photovoltaik-Anlagen auf kommunalen Flächen<br />

Als weiteres Beispiel für das Engagement der Volksbanken und Raiffeisenbanken in <strong>Weser</strong>-<strong>Ems</strong><br />

wertet der Verband die Gründung von Photovoltaik-Genossenschaften, um Bürgern<br />

eine Beteiligungsmöglichkeit vor Ort an dieser zukunftsträchtigen Technologie zu<br />

ermöglichen. Gemeinsam mit einigen Pilotbanken habe der Verband hierzu ein „Partner-<br />

Modell“ entwickelt. Dies sieht eine Zusammenarbeit zwischen der Kommune und Genossenschaftsbank<br />

mit dem Ziel der Gründung einer eG vor, die auf kommunalen Flächen (z.<br />

B. Gebäudedächern) Photovoltaik-Anlagen errichtet und betreibt. Den Bürgern der jeweiligen<br />

Kommunen wird eine Beteiligung an der Genossenschaft angeboten.<br />

„Bei den bisher angesprochenen Gemeinden und Städten in <strong>Weser</strong>-<strong>Ems</strong> haben wir mit<br />

unserem Modell sehr offene Türen vorgefunden und es zeichnen sich mehrere konkrete<br />

Projektierungen ab“, führte Litmathe vor den Pressevertretern aus. Mehrere Photovoltaik-Genossenschaften<br />

befinden sich bereits in Gründung. Die ersten Anlagen würden<br />

schon bald ans Netz gehen. Besonders erfreut zeigte sich der Verbandsdirektor darüber,<br />

dass mit der Firma aleo solar AG (www.aleo-solar.de) ein renommierter Hersteller von<br />

hochwertigen Solar-Modulen mit Sitz in <strong>Oldenburg</strong> als weiterer Kooperationspartner gewonnen<br />

werden konnte.<br />

„Unter dem Motto ‚Partnerschaft aus der Region für die Region’ wollen die Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken den Menschen in <strong>Weser</strong>-<strong>Ems</strong> eine attraktive Plattform für ihr Engagement<br />

gegen den Klimawandel und wachsende Abgängigkeit von Energieimporten bieten“,<br />

freute sich der Verbandsdirektor. „Wir wünschen uns eine flächendeckende Nutzung<br />

dieses Angebotes“, beschrieb er die Visionen des <strong>Genossenschaftsverband</strong>es.<br />

Regionale Energieversorger mit Bürger-Beteiligung<br />

Nicht zuletzt wäre nach Auffassung des Verbandes eine Umwandlung bestehender regionaler<br />

Energieversorger in eine eG ein überlegenswerter Schritt. Zum einen könnte die<br />

bisherige indirekte Kapitalbeteiligung der Bürger über die jeweilige Kommune in eine direkte<br />

Beteiligung überführt werden. Dadurch könnte der Bezug zur Region gestärkt wer-


- 5 -<br />

den und die Mitglieder könnten, wie bei den bereits bestehenden Energieversorgungsgenossenschaften,<br />

von der Möglichkeit einer genossenschaftlichen Rückvergütung profitieren.<br />

Zum anderen könnten die bisher in Beteiligungen der jeweiligen Kommunen gebundenen<br />

Finanzmittel einer anderen Verwendung zugeführt oder für eine Entschuldung<br />

genutzt werden. Eine Einbindung kommunaler Vertreter in den Gremien dieser Genossenschaften<br />

wäre aus Sicht des Verbandes sicher wünschenswert, um eine regionale Verankerung<br />

sicher zu stellen.

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