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<strong>GWW</strong> AKTUELL 123 | 2013<br />

10<br />

Migrationsprojekt der <strong>GWW</strong> der Öffentlichkeit vorgestellt:<br />

Wie verläuft der<br />

„INTERKULTURELLE ÖFFNUNGSPROZESS“<br />

in der <strong>GWW</strong>?<br />

A<br />

ls abschließenden Bericht zum Migrationsprojekt geben wir eine gekürzte Fassung der Rede von Projektleiter Rolf Röhm<br />

wieder. Er präsentierte die Ergebnisse am 7.November 2012 den Gästen der Abschlussveranstaltung, u.a. mit dem Ministerialdirektor<br />

im Ministerium für Integration des Landes Baden-Württemberg, Manfred Stehle, und dem Landrat des Landkreises<br />

Böblingen, Roland Bernhard.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

eine zweijährige Projektzeit mit den vielfältigen<br />

Erfahrungen und Erlebnissen,<br />

Erkenntnissen und ganz besonderen<br />

Begegnungen in wenigen Sätzen zu<br />

präsentieren, ist eine besondere Herausforderung.<br />

Doch ich hoffe, Sie bekommen<br />

einen Einblick in dieses mit vielen<br />

Vorbehalten wahrgenommene<br />

Thema, das mit den Begriffen "Migration",<br />

"Integration", "kulturelle Vielfalt"<br />

in unserer Gesellschaft teilweise<br />

sehr kontrovers diskutiert wird.<br />

Zunächst zu den Rahmenbedingungen:<br />

Das Projekt "Einander sehen – Einander verstehen"<br />

ist ein Teilprojekt des KVJS (Kommunalverband für<br />

Jugend und Soziales Baden-Württemberg) unter dem zusammenfassenden<br />

Titel "Neue Bausteine in der Eingliederungshilfe".<br />

Auch wenn es in der <strong>GWW</strong> bislang keine nennenswerten Problemsituationen<br />

gab, merkten und spürten wir, dass es für die Zukunft notwendig<br />

wird, sich mit dem Thema "kulturelle Vielfalt" konkreter auseinanderzusetzen.<br />

Dies wurde z.B. bei einem Besuch in einer Sonderschule<br />

deutlich, bei dem aufgefallen ist, dass es verhältnismäßig viele fremd<br />

klingende Namen an den Garderobenschildern der Klassenzimmer gab.<br />

Aber auch in der <strong>GWW</strong> gibt es Themen, die wir nur am Rande wahrgenommen<br />

haben. Dazu ein Beispiel, das mich selbst als Leiter des Berufsbildungsbereichs<br />

betroffen hatte:<br />

Es sollte ein junger Mann mit türkischer Herkunft im Rollstuhl daheim<br />

abgeholt werden. Doch der Zivildienstleistende klingelte vergeblich an<br />

der Tür. Was ich damals nicht bedachte, war, dass die Mutter keinen<br />

fremden Mann ins Haus lassen dufte. Kurzfristige<br />

Problemlösung: Solange der Vater nicht zuhause<br />

war, brachte die Mutter ihren Sohn vor die<br />

Tür. Dort wurde er dann abgeholt. Sicherlich<br />

war das keine optimale, jedoch zunächst<br />

eine pragmatische Lösung.<br />

Beim Projekt Migration ging es nun<br />

in erster Linie darum, einander in<br />

der jeweiligen Lebens- und Kultursichtweise<br />

ernst zu nehmen und<br />

dadurch Lösungsmöglichkeiten für<br />

ggf. auftauchende Probleme zu fi n-<br />

den. Aus dieser Thematik formulierte<br />

ich die Fragestellung und Zielsetzung<br />

des Projekts:<br />

"Wie kann die <strong>GWW</strong> kultursensibler gemacht<br />

werden?"<br />

In sechs Projektschwerpunkten möchte ich Ihnen die Elemente<br />

vorstellen:<br />

1) Schulungsmaßnahme zum "Interkulturellen<br />

Öffnungsprozess" für Führungskräfte<br />

Dass eine Veränderung von der Leitungsmannschaft einer Organisation<br />

ausgehen muss, lag für mich auf der Hand. Nur dort, wo Leitungskräfte<br />

sensibilisiert sind, können in den nachfolgenden Strukturen Veränderungen<br />

angegangen werden. Zielsetzung dieser Maßnahme war, ein<br />

Gespür dafür zu bekommen, wo Stolpersteine und Fettnäpfchen im<br />

Umgang mit verschiedenen Kulturen stehen. Deshalb ging es in diesem<br />

Seminar um ein persönliches Wahrnehmen dieser Thematik: "Wo hatte<br />

ich selbst schon eine Integrationssituation in meinem Leben?"<br />

"Welche Problemstellungen haben mir das Leben im Übergang erschwert<br />

oder leicht gemacht?"

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