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Camposanto in Halle - Stadt Halle (Saale)

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Motto<br />

AUFBLÜHEN UND STAUB WERDEN<br />

DAS IST DAS EWIGE<br />

GESETZ DER NATUR<br />

HOFFET AUF MORGENROT<br />

IM TOTENTAL<br />

HIER DIE SAAT<br />

DORT DIE ERNTE<br />

Inschrift an der<br />

westlichen Außenmauer<br />

Entstehung<br />

Der Christ des Mittelalters glaubte, dass ihm e<strong>in</strong> Grab vor<br />

dem Altar, auf jedem Fall dicht an der Kirche die Auferstehung<br />

zum ewigen Leben garantieren würde. Luther<br />

hat gegen diese Auffassung gestritten und praktische<br />

Ärzte, auch Gelehrte machten auf die gesundheitlichen<br />

Gefahren aufmerksam, die von den zahlreichen engen<br />

und übervollen Friedhöfen mitten <strong>in</strong> der <strong>Stadt</strong> ausg<strong>in</strong>gen.<br />

Die Seuche „Englischer Schweiß“ (epidemisches, meist<br />

tödlich verlaufendes Fieber) von 1529 gab den Ausschlag,<br />

dass <strong>Halle</strong>s Ratsherren <strong>in</strong> Übere<strong>in</strong>stimmung mit Kard<strong>in</strong>al<br />

Albrecht schon im Mai des gleichen Jahres beschlossen,<br />

ohne Verzug e<strong>in</strong>en allgeme<strong>in</strong>en <strong>Stadt</strong>gottesacker auf dem<br />

Mart<strong>in</strong>sberg vor den östlichen Mauern zu errichten.<br />

Dort lag bislang e<strong>in</strong> Pestfriedhof, nun wurde er als e<strong>in</strong>er<br />

der ersten Zentralfriedhöfe Deutschlands geweiht.<br />

Mit der Errichtung der <strong>in</strong>sgesamt 515 m langen Arkadenarchitektur<br />

wurde erst 30 Jahre später begonnen.<br />

Ab 1557 spannte sich Bogen an Bogen, der 94. und Letzte<br />

im heute baumbestandenen unregelmäßigem Geviert<br />

(113 x 123 x 129 x 150 m) wurde 1594 vollendet. Ursprünglich<br />

standen <strong>in</strong> den bis zu vier Meter tiefen Grüften die<br />

Särge sichtbar auf dem Boden. Erst die hygienischen Forderungen<br />

des 19. Jh. führten 1862 zur Auffüllung der Grüfte<br />

mit Erde. Die Grabstellen waren Eigentum der <strong>Stadt</strong>.<br />

Sie konnten von Bürgern, die <strong>in</strong> <strong>Halle</strong> gelebt oder sich<br />

besondere Verdienste erworben hatten, gemietet oder<br />

auch gepachtet werden. Auf herkömmliche Art, im Innenraum<br />

des <strong>Camposanto</strong>, wurde – mit gelegentlichen Unterbrechungen<br />

– bis <strong>in</strong> die erste Hälfte des 20. Jh. begraben.<br />

Seit Januar 2000 werden erneut Nutzungsrechte an Gräbern<br />

vergeben und Urnenbeisetzungen ermöglicht.<br />

Heute gibt es <strong>in</strong> den vier Grabfeldern <strong>in</strong>sgesamt etwa<br />

2000 Grabstellen.<br />

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