AUSGELIEFERT - ADFC Hamburg
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Räder für Velosophen<br />
Foto: Michael Link<br />
Kolumne<br />
GPS am Rad<br />
Die GPS-Hersteller haben den Radler entdeckt. So beglücken<br />
Falk, Garmin und Co. die Welt auf zwei Rädern durch Navigationsgeräte<br />
mit Fahrrad-Modus. Doch die Routenberechnung ist<br />
oft unterirdisch. Wieso eigentlich?<br />
Zunächst: Wie macht es ein Auto-Navi? Viele lassen bei dem<br />
Ausknobeln der Route die Wahl des Verkehrsmittels zwischen<br />
»Auto«, »LKW«, »Fahrrad« und »Fußgänger«. Danach berechnen<br />
sie anhand möglicher Geschwindigkeiten und Straßen die wohl<br />
beste Strecke.<br />
Und bei Radfahr-Navis? Routen-Profile müsste es ja auch dafür<br />
geben, oder? Die einen fahren filigrane Renner, am liebsten<br />
auf glatten Straßen – die anderen wollen den Adrenalinschub<br />
matschiger Downhill-Pfade. Und dann sind da ja noch die vielen,<br />
die im Alltag mit ihrem ganz normalen 0815-Fahrrad einfach die<br />
schnellste Route von A nach B suchen.<br />
Und richtig: Profile gibt’s auch bei Rad-Navis. Falk sortiert dazu<br />
sechs Stufen nach dem durchschnittlichen Fahrtempo. Garmin hingegen<br />
hat drei Profile (»Fahrrad«, »Mountainbike«, »Tourradfahren«),<br />
die sich hauptsächlich nach den benutzten Straßenarten<br />
unterscheiden. Ärgerlich dabei: Im meist zuerst ausprobierten<br />
Modus »Fahrrad« schließt das Navi unbefestigte Wege (etwa in<br />
Feld und Flur) aus<br />
– zusätzlich sogar<br />
gut ausgebaute<br />
Radwege an Bundesstraßen.<br />
Folge:<br />
Routenvorschläge<br />
aus Absurdistan.<br />
Lässt sich<br />
zwar korrigieren<br />
(unter »Routing/<br />
Aktivität/Vermeidungen«<br />
die entsprechenden<br />
Haken<br />
entfernen),<br />
aber: Wer’s nicht<br />
weiß, schimpft.<br />
Apropos Navi-<br />
Karten: Wer vermag<br />
schon einzusehen,<br />
dass man<br />
je nach verwendeter Karte die Wege und Straßen zwar sehen, sie<br />
aber nicht für die Routenberechnung benutzen kann? So überspielen<br />
viele Tourenradler von vornherein fertig berechnete Touren<br />
von Internetportalen aufs Gerät, die man dann nur noch abfahren<br />
muss. Doch beim Überspielen lauern abermals einige böse<br />
Fallen. Denn wer es falsch anstellt, dem berechnet anschließend<br />
sein Navi die Tour kurzerhand neu – mit haarsträubenden Fehlern,<br />
wenn man, wie beschrieben, das falsche Profil gewählt hat. Papierkarte<br />
lesen ist leichter.<br />
Als Autofahrer stöpselt man einfach sein Navi an und fährt los.<br />
Dass sich ein GPS-Radfahrer mit so vielen Detailproblemen herumschlagen<br />
muss, mögen nur die Gutwilligsten als Beleg dafür sehen,<br />
dass Radfahrer schlauer sind. Einfacher wäre trotzdem besser.<br />
Michael Link<br />
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RadCity 3|13