GESCHÄFTSBERICHTE 2007 - MBG Mittelständische ...
GESCHÄFTSBERICHTE 2007 - MBG Mittelständische ...
GESCHÄFTSBERICHTE 2007 - MBG Mittelständische ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />
BÜRGSCHAFTSBANK<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
<strong>GESCHÄFTSBERICHTE</strong> <strong>2007</strong><br />
<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE<br />
BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH
WIR DANKEN FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG<br />
UNSERER FÖRDERTÄTIGKEIT<br />
den Fachverbänden der Wirtschaft<br />
den Handwerkskammern<br />
den Industrie- und Handelskammern<br />
*<br />
den Rückbürgen Land und Bund<br />
der Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
der Landeskreditbank Baden-Württemberg - Förderbank<br />
*<br />
unseren Bewilligungsausschüssen<br />
den Aufsichts- und Verwaltungsräten
I HRE CHANCENPARTNER<br />
IN BADEN-WÜRTTEMBERG
A UF EINEN BLICK<br />
BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
Übernommene Bürgschaften und<br />
Garantien seit Geschäftsaufnahme<br />
Bürgschafts- und Garantiebestand<br />
zum 31.12.<strong>2007</strong><br />
Übernommene Bürgschaften und<br />
Garantien im Geschäftsjahr <strong>2007</strong><br />
Übernommene Beteiligungen<br />
seit Geschäftsaufnahme<br />
Anzahl<br />
Kredit- bzw.<br />
Beteiligungsvolumen<br />
Bürgschaftsbzw.Garantievolumen<br />
48.590 � 8.090,3 Mio. � 5.197,2 Mio.<br />
11.591 � 2.137,8 Mio. � 1.322,0 Mio.<br />
1.997 � 460,2 Mio. � 285,3 Mio.<br />
<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
Beteiligungsbestand<br />
zum 31.12.<strong>2007</strong><br />
Übernommene Beteiligungen<br />
im Geschäftsjahr <strong>2007</strong><br />
Anzahl<br />
Beteiligungsvolumen<br />
3.740 � 787,9 Mio.<br />
1.075 � 312,0 Mio.<br />
167 � 45,4 Mio.
I NHALTSÜBERSICHT<br />
GELEITWORT .............................................................................4<br />
VORWORT ................................................................................6<br />
AUS UNSERER FÖRDERUNG -<br />
DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART.................................................8<br />
MENSCHEN UND EVENTS <strong>2007</strong> ...................................................38<br />
GESCHÄFTSBERICHT DER BÜRGSCHAFTSBANK ....................................46<br />
Wer wir sind ...................................................................48<br />
Bericht des Vorstands ......................................................49<br />
Organe der Gesellschaft .................................................68<br />
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung ...............................80<br />
Bestätigungsvermerk/Bericht des Aufsichtsrats....................85<br />
GESCHÄFTSBERICHT DER <strong>MBG</strong><br />
MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT ................................86<br />
Wer wir sind ...................................................................88<br />
Bericht der Geschäftsführung ...........................................89<br />
Organe der Gesellschaft ...............................................106<br />
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung .............................112<br />
Bestätigungsvermerk/Bericht des Aufsichtsrats..................117<br />
GLOSSAR..............................................................................118<br />
FÖRDERKONZEPTION ...............................................................119<br />
BILD- &GRAFIKNACHWEIS ........................................................120<br />
IMPRESSUM............................................................................123
G ELEITWORT<br />
Dr. Christopher Pleister<br />
Präsident des Bundes- Bundes- Bundes-<br />
verbands der Deutschen<br />
Volksbanken und<br />
Raiffeisenbanken e.V.<br />
Baden-Württemberg ist für sein positives Lebensgefühl als Region mit hoher wirt- wirt-<br />
schaftlicher Leistungsfähigkeit und Innovationskraft bekannt. Verantwortlich für<br />
die bundesweite Spitzenstellung sind insbesondere die starke technologische<br />
Basis und die ausgeprägte Patentdichte. Motor dieser erfreulichen Entwicklung in<br />
Deutschlands Südwesten ist insbesondere der Mittelstand, der etwa zwei Drittel<br />
aller baden-württembergischen Arbeitnehmer beschäftigt und rund die Hälfte des<br />
Bruttosozialprodukts erwirtschaftet. Zahlreiche Unternehmen in Baden-Württem-<br />
Baden-Württem-<br />
berg belegen in ihrem Geschäftsfeld internationale Spitzenplätze und leisten mit<br />
ihren Forschungsleistungen einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der<br />
Leistungskraft des Hightech-Standorts Baden-Württemberg.<br />
Wichtige Voraussetzung für wirtschaftliche Prosperität sind verlässliche mittel- mittel-<br />
standsgerechte Rahmenbedingungen. Vor diesem Hintergrund ist die von der<br />
Bundesregierung und Europäischen Kommission eingeleitete Initiative für einen<br />
nachhaltigen Abbau administrativer Belastungen infolge staatlicher Verpflichtun-<br />
gen für den Mittelstand von hoher Priorität. Der Mittelstand zwischen Karlsruhe,<br />
Stuttgart, Ulm und Freiburg setzt deshalb zu Recht auf die konsequente Um- Um-<br />
setzung beim Bürokratieabbau. Die mittelständisch geprägte genossenschaftliche<br />
Bankengruppe ist hiervon gleichermaßen betroffen.<br />
Ausgehend von ihren historischen Wurzeln sind Volksbanken und Raiffeisen- Raiffeisen-<br />
banken seit jeher dem Mittelstand besonders verbunden und stehen im täglichen<br />
Geschäft ihrer mittelständischen Kundschaft zur Seite. Sowohl in wirtschaftlich<br />
guten als auch schlechten Zeiten sind die Genossenschaftsbanken verlässliche<br />
Partner bei allen Fragen und Formen der Unternehmensfinanzierung. Die lang- lang-<br />
fristige Partnerschaft ist von großer Bedeutung für die Entwicklung von mittel-<br />
ständischen Betrieben, denn sie gibt ihnen Berechenbarkeit und Sicherheit.<br />
Durch Ausfallbürgschaften der Bürgschaftsbanken und Beteiligungsfinanzierun-<br />
Beteiligungsfinanzierun-<br />
gen der <strong>Mittelständische</strong>n Beteiligungsgesellschaften, an denen die genossen- genossen
schaftliche Bankengruppe aktiv und maßgeblich beteiligt ist, konnten viele mittel-<br />
ständische Finanzierungsvorhaben mit sonst fehlenden bzw. nicht ausreichenden<br />
Kreditsicherheiten und schwachem Eigenkapitalpolster realisiert werden. Dadurch<br />
konnten zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden.<br />
Im Bundesvergleich nehmen die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH<br />
und die <strong>MBG</strong> <strong>Mittelständische</strong> Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg<br />
GmbH eine besondere Stellung ein. Rund 30 Prozent der bundesweit mit Bürg- Bürg-<br />
schaften ermöglichten Kredite entfallen auf die Bürgschaftsbank Baden-Württem-<br />
berg. Ausfallbürgschaften der Bürgschaftsbanken sind aus der Mittelstandsfinan-<br />
zierung nicht mehr wegzudenken. Als Selbsthilfeorganisationen der Wirtschaft<br />
verfolgen die Bürgschaftsbanken das Ziel, dass kein Erfolg versprechendes Vor-<br />
haben an fehlenden Sicherheiten scheitern darf - von der Existenzgründung bis zur<br />
Finanzierung von Betriebsmitteln und Investitionen.<br />
Die <strong>MBG</strong> Baden-Württemberg ist die größte <strong>Mittelständische</strong> Beteiligungsgesell-<br />
Beteiligungsgesell-<br />
schaft in Deutschland und zählt zu den führenden Risikokapitalgebern in Deutsch-<br />
land. Aufgabe der öffentlich geförderten <strong>Mittelständische</strong>n Beteiligungsgesell-<br />
schaften ist die Verbesserung der Finanzierungsstruktur von Existenzgründungen<br />
und mittelständischen Unternehmen, um durch eine Verbreiterung der unterneh-<br />
merischen Kapitalbasis die Grundlage für eine solide Unternehmensentwicklung<br />
und weiteres Wachstum zu schaffen. Ihre Kooperation mit den regionalen Volks-<br />
banken und Raiffeisenbanken ermöglicht es der <strong>MBG</strong> Baden-Württemberg<br />
seit 2005, ihre vorherige Obergrenze für Beteiligungskapital von € 1 Million auf<br />
€ 2,5 Millionen auszuweiten, ohne dass es hierfür weiterer Rückgarantien<br />
des Bundes und des Landes Baden-Württemberg bedarf. Hierdurch konnte ein<br />
wichtiger Impuls für die Investitionstätigkeit und damit für Wachstum und Be-<br />
schäftigung im breiten Mittelstand in Baden-Württemberg gegeben werden.<br />
Für die kommenden Jahre wünsche ich der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg<br />
und der <strong>MBG</strong> Baden-Württemberg eine weiterhin erfolgreiche Arbeit. Die<br />
Fortsetzung der engen Partnerschaft zwischen Bürgschaftsbank, <strong>MBG</strong> und<br />
Genossenschaftsbanken kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.<br />
Dr. Dr. Christopher Pleister<br />
Präsident des Bundesverbands der Deutschen<br />
Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V.<br />
GELEITWORT<br />
5
V ORWORT<br />
Foto oben:<br />
Guy Selbherr (links) und<br />
Hartmut Hübler (rechts)<br />
In einer durch Globalisierung gekennzeichneten Zeit wächst der Wunsch<br />
zahlreicher kleiner und mittelständischer Unternehmen nach Stabilität und Ver-<br />
lässlichkeit. Sicher sind die Rahmenbedingungen in Europa und in vielen<br />
anderen industrialisierten Ländern sowohl politisch als auch wirtschaftlich derzeit<br />
vergleichsweise günstig.UnternehmerischeEntfaltung ist jedoch auch wesentlich<br />
von einem funktionierenden Finanzsystem abhängig.<br />
Die Turbulenzen an den Finanzmärkten haben uns sehr deutlich gezeigt, wie ver-<br />
wundbar das globale System ist. Komplexe Risiko- und Refinanzierungsstrukturen<br />
erschweren die notwendige Transparenz, die gerade von der Bankenaufsicht<br />
vehement gefordert wird. Die ersten Anzeichen einer Krise des US-amerika-<br />
nischen Hypothekenmarkts für „Sub-Primes“ wurden zunächst nicht ernst ge-<br />
nommen. Welche Institute würden wohl im großen Stil Verbriefungen für<br />
bonitätsschwache amerikanische Hypothekenkunden begleiten? Die Realität ist<br />
bekanntlich eine andere. Schnell haben die Spannungen auf den Finanzmärkten<br />
auch Europa und Deutschland erreicht. Die dem deutschen Mittelstand zuge-<br />
wandten Kreditinstitute betonen, dass die notwendige „Neubewertung“ kaum<br />
Auswirkungen auf die Unternehmensfinanzierung kleiner und mittlerer Unter-<br />
nehmen habe. Das erklärt sich auch dadurch, dass je nach Definition rund<br />
80 Prozent des Mittelstands von den Sparkassen und Volksbanken Raiffeisen-<br />
banken finanziert werden, Institutsgruppen, die zur Refinanzierung nicht auf den<br />
Kapitalmarkt angewiesen sind.<br />
Auch wir sehen keine Kreditklemme. Die Unternehmensdaten sind so gut wie<br />
schon lange nicht mehr, die konjunkturelle Verfassung ist weiter robust, die<br />
Perspektiven bleiben insgesamt günstig. Die Turbulenzen dürften daher die<br />
Kreditbereitstellung der Banken und Sparkassen nicht wesentlich tangieren.<br />
Möglich hingegen scheint ein leichtes Anziehen der Margen, was nicht negativ zu
ewerten ist, denn der Margendruck der letzten Jahre birgt auch Risiken. In nicht<br />
wenigen Fällen führte dies beispielsweise dazu, dass an der Risikopartnerschaft<br />
mit der Bürgschaftsbank an der falschen Stelle „gespart“ wurde. Ohnehin profitie-<br />
ren nicht nur die Unternehmen von einer Absicherung durch die Bürgschaftsbank.<br />
Auch für die Kreditwirtschaft „rechnet“ sich die Zusammenarbeit mit uns: Adress-<br />
ausfallrisiken werden durch die Bürgschaftsbank spürbar reduziert, gleichzeitig<br />
wird Eigenkapital durch die geringere Unterlegung geschont. Ganz nebenbei<br />
stellen wir auch unsere Kompetenz und Erfahrung aus jährlich über 2.500 be-<br />
gleiteten Engagements zur Verfügung.<br />
Trotz der nur begrenzten negativen Auswirkungen der Finanzkrise besteht im<br />
kleineren Mittelstand eine erhebliche Verunsicherung, die durch das Verhalten<br />
der Geschäftsbanken bei der Veräußerung von Krediten noch verstärkt wird.<br />
Zusicherungen, dass kein ordnungsgemäß bedienter Kredit ohne Zustimmung an<br />
Investoren veräußert wird, sind die Folge. Diese Verpflichtung ist positiv, denn sie<br />
zeigt, dass die Kreditwirtschaft Verständnis fürdie Sorgen vonPrivatleuten undmit-<br />
telständischen Betrieben hat. Unvorstellbar, dass ein Unternehmen als Auftrag-<br />
nehmer einen Auftrag an Dritte ohne Zustimmung des Auftraggebers verkauft. Die<br />
Selbstverpflichtungen und Klarstellungen sind zu begrüßen, wir sehen darin auch<br />
eine Bestätigung unserer Praxis.Schon bisher konnte einverbürgterKreditnicht an<br />
Dritte veräußert werden. Auch die <strong>MBG</strong> nutzt nicht den Kapitalmarkt, um die<br />
Risiken ihrer Engagements auszuplatzieren. Kredit kommt von Vertrauen, daher<br />
gehört es nach unserem Verständnis zu einer guten Partnerschaft, dass Kredite<br />
nicht weitergereicht werden. Für Beteiligungen gilt dies in noch höherem Maße.<br />
Mit dem städtischen Wirtschaftsraum, den wir auf den folgenden Seiten am<br />
Beispiel der Stadt Stuttgart vorstellen, wird deutlich, wie eng die fruchtbare<br />
Zusammenarbeit zwischen solider Finanzwirtschaft und kreativem Unter-<br />
nehmertum ist. Die Entwicklung auf den Finanzmärkten ist seit Sommer letzten<br />
Jahres allerdings unruhig. Da fällt es manchmal nicht leicht, den Überblick zu<br />
behalten. Dabei möchten wir helfen. Durch einfaches Klicken aufunsere Webseite<br />
hat man mit unserer Panorama-Kamera vom Giebel der Bürgschaftsbank nahezu<br />
alle Institute amFinanzplatz Stuttgart stets im Blick!<br />
Hartmut Hübler Guy Selbherr<br />
VORWORT<br />
7
AUS UNSERER FÖRDERUNG -<br />
DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART
S EIT 3.000 JAHREN DIE KEIMZELLE<br />
DES WANDELS UND DES FORTSCHRITTS<br />
Der Begriff „Stadt“ ist ein Synonym für Fortschritt: Die Konzentration von<br />
vielen Menschen an einem begrenzten Ort erfordert die Organisation ihres<br />
Zusammenlebens. Städte brauchen eine Infrastruktur, um zu funktionieren.<br />
Dort muss die Arbeit geteilt werden, Dienstleistungen entstehen, die Pro- Pro-<br />
duktion von Waren, ein Markt. Weil der Handel Regeln braucht, wird das<br />
Rechtswesen aufgebaut. In der Stadt entwickelt sich die Bevölkerung zur<br />
Gesellschaft, weil die Menschen aufeinander angewiesen sind. Die<br />
Bewohner werden zu Bürgern, die mit ihren Fähigkeiten und ihrem wach- wach-<br />
senden Wohlstand politische Mitsprache fordern. Die Stadt ist der Ursprung<br />
des modernen Wirtschaftslebens und die Wiege der Demokratie.<br />
In Europa ist die Stadt natürlich eine Erfindung der Griechen. Polis nannten<br />
sie nahezu 1.000 Jahre vor Christus ihre neuartige Siedlungsform, deren<br />
Mittelpunkt unterhalb der Akropolis, dem Burgberg der Agora lag: Ein<br />
Marktplatz, der von Tempeln gesäumt wurde. Dort versammelten sich die<br />
freien Bürger, um die Geschicke ihrer Gemeinschaft zu diskutieren. Diese<br />
Freiheit und Gleichheit war allerdings nur den männlichen Grundbesitzern<br />
vorbehalten. Mit der Polis legten die Griechen den Grundstein für die euro-<br />
päische Stadt, meinte der Soziologe Max Weber. Fünf Merkmale charakte-<br />
risierten ihre Einzigartigkeit: eine eigene Gerichtsbarkeit, Selbstverwaltung<br />
und Befestigung, Tauschhandel statt Selbstversorgung und die Bürger-Bürger
schaft als freiwilliger Zusammenschluss im Gegensatz zur Feudalherrschaft.<br />
Rationalismus, Kapitalismus und Bürokratie seien die Errungenschaften der<br />
europäischen Stadt, war Max Weber überzeugt.<br />
„DIE MENSCHEN, NICHT DIE HÄUSER MACHEN DIE STADT.“<br />
(Perikles, Griechischer Staatsmann, 490 bis 429 vor Christus)<br />
Von Athen, Sparta und Korinth aus verschifften die Griechen ihre Idee und<br />
gründeten Städte Städte Städte wie Marseille, Syrakus auf Sizilien oder Alexandria in<br />
Ägypten. Das Imperium Romanum setzte diese frühzeitliche Entwicklungs-<br />
Entwicklungs-<br />
hilfe fort und in Westeuropa einen Urbanisierungsschub in Gang. Köln und<br />
Mainz, Regensburg und Augsburg wurden beispielsweise von den Römern<br />
gegründet. Vom ersten bis dritten Jahrhundert erlebte die antike Stadt ihre<br />
Blütezeit, Rom zählte in dieser Epoche fast eine Million Einwohner. Doch<br />
daraufhin folgten mit der Völkerwanderung 1.000 Jahre Verfall: Die Aleman-<br />
nen zerstörten von 260 nach Christus an die Limesstädte am Rhein, bis zum<br />
fünften Jahrhundert eroberten die Germanen die restlichen Siedlungen und<br />
vielerorts blieben nur Trümmerfelder übrig.<br />
DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />
Als die Zeiten friedlicher wurden, kam wieder Leben in die Stadt. Im<br />
12. Jahrhundert erlebten die Menschen einen allgemeinen wirtschaftlichen<br />
Aufschwung. Auch der Handel brachte den Wandel: In der statischen Welt<br />
des landwirtschaftlich geprägten geprägten Mittelalters tauchten zu dieser Zeit<br />
Fremde aus dem Orient auf - mit Gewürzen und Seide, Schmuck und<br />
Farbstoffen im Gepäck. Die meisten Städte wurden an sorgfältig aus- aus-<br />
gewählten Standorten gegründet, etwa an Kreuzungen bestehender<br />
Handelsstraßen, Flussfurten, Meeresbuchten oder im Schutz von Burgen.<br />
11
„STADTLUFT MACHT FREI NACH JAHR UND TAG.“<br />
(Rechtsgrundsatz im Mittelalter)<br />
Viele Leibeigene flüchteten in die Städte, wo sie außerhalb des Einfluss- Einfluss-<br />
gebiets ihrer Grundherren waren. Im Laufe der Zeit wurden sie zu freien<br />
Bürgern. Die Städte stellten einen immer stärker werdenden Wirtschafts-<br />
Wirtschafts-<br />
Wirtschafts-<br />
faktor dar, Könige und Fürsten versuchten damit ihre Einnahmen aufzubes-<br />
sern, Menschen aus konkurrierenden Territorien abzuwerben und durch<br />
Landesausbau oder Eroberungen erworbene Gebiete zu sichern. Doch der<br />
Plan ging nicht immer auf: Viele Städte wurden durch Handel und Hand- Hand-<br />
werk sehr reich und konnten sich ihre Freiheit sozusagen auch erkaufen. Vor<br />
allem in räumlich zersplitterten Gebieten entstanden im 14. und 15. Jahr-<br />
hundert mächtige Reichsstädte wie Esslingen, Reutlingen oder Ulm. Impo-<br />
sante Rathäuser, riesige Kornspeicher, große Marktplätze und noch größere<br />
Kirchen waren die Zeichen der bürgerlichen Herrschaft.<br />
Die Stuttgarter durften nur kurz freie Reichsstadtluft schnuppern. Weil Graf<br />
Eberhard fast ununterbrochen Fehden mit wechselnden Gegnern führte,<br />
fühlten sich die Esslinger so bedroht, dass sie bei König Heinrich VII. klag-<br />
ten. Der Graf wurde geächtet und vertrieben, sein Besitz Stuttgart fiel 1312<br />
an die benachbarte Reichsstadt. Doch schon drei Jahre später nahm Graf<br />
Eberhard seine Residenz wieder ein. Höchstens 4.000 Einwohner zählte die<br />
Siedlung damals, die aus einem Gestüt hervorgegangen war: 950 soll<br />
Herzog Luitolf von Schwaben im Nesenbachtal einen Stutengarten angelegt<br />
haben. Zwischenzeitlich hatte sogar ein Markgraf von Baden das Sagen,
doch mit einer Heirat ging das Gebiet Ende des 13. Jahrhunderts endgültig<br />
an die Württemberger. Stiftskirche und Altes Schloss waren ihre Insignien<br />
der Macht.<br />
Erst in der Spätphase des Barock schwappte die nächste Gründungswelle<br />
über das Land. Land. Land. Die Stadt wird als eine von Menschen produzierte produzierte produzierte Welt<br />
begriffen. In Baden beschließt der Markgraf Karl-Wilhelm 1715, seinen<br />
mittelalterlichen Sitz in Durlach gegen eine völlig neu geplante Residenz<br />
auszutauschen. Karlsruhe wird als Fächerstadt angelegt, angelegt, im Mittelpunkt<br />
das Schloss. Herzog Eberhard Ludwig hatte derweil Stuttgart den Rücken<br />
gekehrt und in Ludwigsburg eine kleine Version von Versailles aufgebaut.<br />
Mit 30.000 Gulden konnten die Stuttgarter seinen Nachfolger rund 40 Jahre<br />
später davon überzeugen, wieder zurückzuziehen. Die Residenzstädte<br />
stehen ihren Herrschern zu Diensten: Kunst und Kultur zur Unterhaltung,<br />
Handel und Finanzen als Einkommensquelle, Wissenschaft und Technik für<br />
den Fortschritt.<br />
„IN DER STADT LEBT MAN ZU SEINER UNTERHALTUNG,<br />
AUF DEM LANDE ZUR UNTERHALTUNG DER ANDEREN.“<br />
(Oscar Wilde, Irischer Schriftsteller, 1854-1900)<br />
DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />
Mit dem Industriezeitalter etabliert sich endgültig die Dominanz der Stadt<br />
über das Land. Explosionsartig wachsen die Städte. Um 1800 lebten noch<br />
etwa drei Viertel der deutschen Bevölkerung auf dem Land. In Stuttgart<br />
wohnten damals rund 25.000 Menschen. 85 Jahre später fuhr Gottlieb<br />
13
Daimler den ersten Kraftwagen der Welt mit vier Rädern durch die Straßen<br />
von Cannstatt. Ein Jahr später eröffnete Robert Bosch in Stuttgart eine<br />
„Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“. 1889 startete Wilhelm<br />
Bleyle seine Strickwarenfabrik, Gustav Siegle ließ Farben produzieren und<br />
die Familie Ritter setzte auf Schokolade. Stuttgart hatte zu diesem Zeitpunkt<br />
längst die 100.000-Einwohner-Marke überschritten, 1905 lebten bereits<br />
250.000 Menschen in der Stadt, bis 1950 sollte sich die Zahl nochmals ver- ver-<br />
doppeln.<br />
Die Städte sprengen ihre Grenzen mit Hilfe der Massenverkehrsmittel wie<br />
Straßenbahnen, Zügen und dem Automobilverkehr. Nicht nur für die Fabri- Fabri-<br />
ken, auch für ihre Arbeiter muss gebaut werden, um die soziale Not zu lin-<br />
dern. Dem wirtschaftlichen Wandel folgt der politische: Im November 1918<br />
dankte in Württemberg König Wilhelm II. ab. Die Weimarer Republik kam<br />
nach dem Ersten Weltkrieg nicht auf die Beine, die Nationalsozialisten über-<br />
nahmen die Macht. Ihre Ideologie hatte sogar die Auflösung von Städten<br />
zum Ziel, während sie gleichzeitig ihre Diktatur mit monumentalen<br />
Gebäuden manifestierten. Der Zweite Weltkrieg machte das Dritte Reich<br />
dann dem Erdboden gleich: Allein in Stuttgart wurden bei 53 Luftangriffen<br />
fast 70 Prozent aller Gebäude zerstört.<br />
„HOCHKULTUR IST STADTKULTUR.“<br />
(Oswald Spengler, Deutscher Geschichtsphilosoph, 1880-1936)<br />
Der Wiederaufbau verlief rasant. Große Teile der ruinierten Landeshaupt-<br />
Landeshaupt-<br />
stadt landeten auf einem Trümmerberg, weshalb der Birkenkopf im Volks-Volks
mund „Monte Scherbelino“ heißt. Die Idee der Stadtverwaltung war, eine<br />
autogerechte Metropole für das 20. Jahrhundert zu schaffen. Jahrzehnte<br />
später wurde das Rad in gewisser Weise zurückgedreht. Denkmalschutz<br />
und Revitalisierung der Zentren hieß die Devise. Das Neue Schloss wurde<br />
in Stuttgart wieder aufgebaut, die Königstraße zur Fußgängerzone ausge-<br />
baut, die Staatsgalerie, das Haus der Geschichte und das Kunstmuseum<br />
sind weitere Beispiele für das neue Verständnis von Stadt. In naher Zukunft<br />
soll sogar die B14 überdeckelt werden. Als urban gilt nun die Mischung aus<br />
Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Mobilität und Kommunikation.<br />
„DIE EINEN FAHREN IN DIE STADT UND SUCHEN EINEN PARKPLATZ,<br />
DIE ANDEREN FAHREN RAUS, WEIL SIE KEINEN GEFUNDEN HABEN.<br />
DAS NENNT MAN STADTBELEBUNG.“<br />
(Manfred Rommel, geb. *1928, dt. Politiker CDU,<br />
1974-96 Oberbürgermeister von Stuttgart)<br />
Aber Aber moderne Städte sind sowieso längst keine keine keine umgrenzten Orte Orte Orte mehr mit<br />
einem klaren Kern und einer monotonen Peripherie. Sie verschwimmen viel-<br />
mehr mit dem Umland zu einer Region. Stuttgart selbst hat heute knapp<br />
600.000 Einwohner. Doch mit den fünf angrenzenden Landkreisen wächst<br />
die Landeshauptstadt zur drittgrößten Region in der gesamten Bundes-<br />
republik heran. 2,6 Millionen Menschen leben im Stuttgarter Einzugsgebiet,<br />
nur das Ruhrgebiet und Berlin sind größer. Von einer Metropole zu<br />
sprechen, sprechen, ist ist also also nicht nicht vermessen. vermessen. Metropole Metropole ist ist das das griechische griechische Wort für<br />
Mutterstadt. Und solche Orte sind seit 3.000 Jahren die Keimzelle des<br />
Wandels und des Fortschritts.<br />
DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />
15
DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART -<br />
DIE FIRMENPORTRÄTS <strong>2007</strong>
DMC DIGITAL MEDIA CENTER GMBH<br />
Als die meisten Menschen noch gar keinen Internet-Anschluss hatten,<br />
waren Andreas Schwend und Daniel Rebhorn bereits auf den Zug auf-<br />
gesprungen: 1995 gründeten sie in Stuttgart die dmc digital media center<br />
GmbH und erkannten damit frühzeitig das wirtschaftliche Potenzial des<br />
Internets. „Wir haben die Marktchancen gesehen“, sagt Andreas Schwend.<br />
Genauso schnell konnten sie auch den ersten Kunden von ihrer Idee über- über-<br />
zeugen. Neckermann hat mit Hilfe des Unternehmens eine neue Ära des<br />
Versandhandels begonnen. dmc digitalisierte den klassischen Katalog, 1997<br />
ging der Online-Shop ans Netz.<br />
Mit drei Mitarbeitern legten die beiden Geschäftsführer und Gesellschafter<br />
damals los. Der Wirtschaftsingenieur Andreas Schwend hatte zuvor als<br />
technischer Projektleiter im Bereich EDV-Organisation gearbeitet, Daniel<br />
Rebhorn nach seinem Informatik-Studium als IT-Berater. Gemeinsam ver- ver-<br />
wirklichten sie ihre Vision vom E-Business, von Geschäftsbeziehungen auf<br />
elektronischem Weg. dmc lässt sich dafür nicht nur die technischen Lösun-<br />
gen einfallen, sondern auch die grafische Gestaltung der Webseiten sowie<br />
das Marketing für den Auftritt im weltweiten Netz. „Wir sind eine Mischung<br />
aus Agentur und Systemhaus“, erklärt Daniel Rebhorn.<br />
dmc erstellt und betreibt unter anderem Online-Shops, Auftritte von Unter-<br />
nehmen in allen digitalen Kanälen, Business-to-Business-Plattformen im<br />
Internet, Programme zur Auswertung der Webseiten-Nutzung und die<br />
passende Vermarktung zum Online-Angebot. Zu den langjährigen Kunden<br />
gehören neben neckermann.de auch Kodak, Bogner Homeshopping und<br />
die Deutsche Telekom Training. „Mehr Erfolg, mehr Reichweite und mehr<br />
Umsatz sind unsere Ziele für die Kunden“, erläutert Andreas Schwend.<br />
Das Konzept geht auf: Das Stuttgarter Unternehmen erwirtschaftete <strong>2007</strong><br />
einen Umsatz von knapp € 17 Millionen und beschäftigte am Jahresende<br />
175 Mitarbeiter. 2008 werden wieder mehr als 60 Stellen geschaffen. „Wir<br />
knacken jedes Jahr eine historische Marke”, freut sich Andreas Magg,<br />
der kaufmännische Geschäftsführer. Die E-Business-Spezialisten gehören<br />
zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen in der Branche mit<br />
einer jährlichen Umsatzsteigerung von 30 Prozent. Die Auszeichnung zum
AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />
Top 100-Arbeitgeber 2008 im deutschen Mittelstand und Preise für Kunden- Kunden-<br />
projekte zeigen außerdem, dass dmc auf dem richtigen Weg ist.<br />
Die <strong>MBG</strong> hat die beiden Existenzgründer von Anfang an auf ihrem Expan- Expan-<br />
sionskurs unterstützt. Stillstand gibt es bei den Internet-Experten jedenfalls<br />
nicht. „Wir entwickeln uns konstant weiter“, sagt Andreas Magg. Mit den<br />
Bereichen unternehmensintegriertes Datenmanagement und Software für<br />
den Gesundheitsmarkt hat das Unternehmen neue Schwerpunkte gesetzt.<br />
Das beste Beispiel für das Potenzial des Internets liefert aber noch immer<br />
Neckermann: Das Versandhaus generiert mittlerweile die Hälfte seines<br />
Umsatzes online.<br />
D ATEN & FAKTEN<br />
Unternehmen dmc digital media center GmbH<br />
Gründung 1995<br />
Beschäftigte 200<br />
Internet www.dmc.de<br />
von links: Daniel Rebhorn, Andreas Magg und Andreas Schwend<br />
19
GIGATRONIK STUTTGART GMBH<br />
Von Null auf 100 in rasanter Geschwindigkeit: Die GIGATRONIK Stuttgart<br />
GmbH hat in der Automobilbranche einen fulminanten Start hingelegt und<br />
besetzt in ihrem Gebiet die „Pole Position“. Das Unternehmen ist auf die<br />
Entwicklung von Automobilelektronik und IT im Automobilumfeld speziali- speziali-<br />
siert und steht sozusagen unter Strom. Seit der Gründung vor sieben<br />
Jahren, für die <strong>MBG</strong> und Bürgschaftsbank die Mittel bereitstellten, hat sich<br />
die Zahl der Mitarbeiter von einem halben Dutzend auf 380 gesteigert. Die<br />
Ingenieure und Informatiker arbeiten mittlerweile an den vier Standorten<br />
Stuttgart, München, Ingolstadt und Köln und steigerten <strong>2007</strong> den<br />
Firmenumsatz auf mehr als €32 32 Millionen. „Im Automobilbau hat heute jede<br />
Innovation mit Elektronik zu tun“, sagt Unternehmensgründer und<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung Edwin Tscheschlok.<br />
Der promovierte Ingenieur hat mit seinem Gründungsteam die Chance ge- genau<br />
zum richtigen Zeitpunkt erkannt. Zwei Jahrzehnte lang war er als Ange-<br />
stellter für einen Konstruktionsdienstleister Konstruktionsdienstleister Konstruktionsdienstleister tätig - und 2001 einer der ersten<br />
Entwicklungspartner, der sich auf die Elektronik konzentrierte. „Dieser<br />
Bereich wächst so stark, daraus kann man ein Unternehmen aufbauen“, er- er-<br />
kannte Edwin Tscheschlok damals. Während beim VW Käfer praktisch nur<br />
Beleuchtung und Scheibenwischer auf Strom angewiesen waren, macht<br />
der Wertschöpfungsanteil der Elektronik am Auto heute über ein Viertel aus.<br />
In Oberklasselimousinen stecken mindestens 100 Steuerungssysteme.<br />
„Auch wenn es die Karosserieentwickler nicht gerne hören, wandelt sich<br />
das Auto immer mehr zu einem fahrbaren Computer“, meint der 50-Jährige.<br />
Von der Steuerung für den Blinker bis hin zum ausgefeilten Bordnetz für<br />
alle elektronischen Komponenten - GIGATRONIK deckt das gesamte Ent-<br />
wicklungsspektrum ab. Die Arbeit beginnt beim Entwurf von einzelnen<br />
Funktionen für Steuergeräte und endet bei der Systemarchitektur für das<br />
gesamte Auto. GIGATRONIK entwirft Details wie ein Reifendruckkontrollsystem<br />
oder eine Überlagerungslenkung und kann auch die kom-<br />
plette Verkabelung eines Fahrzeugs leisten. „Wir sind an der ganzen<br />
Prozesskette beteiligt“, erklärt Edwin Tscheschlok. Sein Unternehmen befin- befin-<br />
det sich an der Schnittstelle zwischen Hersteller und Elektroniklieferant und<br />
hat damit eine Schlüsselposition inne.<br />
Neben Mercedes-Benz, BMW und Audi zählen Bosch, Siemens, Conti und
AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />
VDO zu den Kunden des Stuttgarter Unternehmens. „Unser Vorteil ist, dass<br />
wir nicht nur für die Premiummarken unter den Automobilherstellern arbei-<br />
ten, sondern auch für die Zulieferer“, erklärt Edwin Tscheschlok. Das<br />
Wachstum der GIGATRONIK Stuttgart GmbH wird so schnell nicht ge- ge-<br />
bremst. Jede Verbesserung für die Sicherheit oder die Umwelt hängt mit<br />
dem Einsatz von Elektronik zusammen. Sei es eine verbesserte<br />
Aerodynamik durch sich selbstständig schließende Kühlerklappen oder das<br />
automatische Ab- und Anschalten des Motors an der Ampel: „Es wird sich<br />
noch sehr viel bewegen“, prognostiziert der Ingenieur.<br />
D ATEN & FAKTEN<br />
Unternehmen GIGATRONIK Stuttgart GmbH<br />
Gründung 2001<br />
Beschäftigte 380<br />
Internet www.gigatronik.com<br />
Ralf Gaiser und Edwin Tscheschlok<br />
21
A LFRED KIESS GMBH<br />
Tilo Kiess macht es Staatsmännern und Unternehmensvorständen gemüt- gemüt-<br />
lich. Premium-Innenausbau nennt er die luxuriöse Nische, auf die sich der<br />
Familienbetrieb spezialisiert hat: Maßgeschneiderte Möbel und ganz per- per-<br />
sönliche Einrichtungen. Villen in Süd- und Nordafrika, in Spanien, Frankreich<br />
und England hat die Alfred Kiess GmbH ausgestattet. Für den Hörsaal eines<br />
Softwareherstellers lieferten die Stuttgarter die hölzerne Wandverkleidung<br />
mit integrierten Akustikelementen. Im Moskauer Federation Tower, Europas<br />
höchstem Hochhaus, gestalten sie die Privataufzüge des Bauherrn. Und<br />
sogar eine Yacht richteten sie schon ein. „Wir sind für die Sahnehäubchen<br />
zuständig“, sagt Tilo Kiess.<br />
Hauptsächlich Privatkunden, bei Großprojekten Bauunternehmer und im<br />
Aufzugsbereich die Hersteller, beauftragen die Alfred Kiess GmbH. Hinzu<br />
kommt noch der Messebau, für bekannte Konzerne werden repräsentative<br />
Auftritte maßgeschneidert. Qualität und technisches Fachwissen zeichnen<br />
den Betrieb aus, dessen Mitarbeiter mindestens in drei Dimensionen den-<br />
ken und konstruieren. Bestes Beispiel dafür ist eine Sonderanfertigung für<br />
eine Freiburger Bank: Der im sechsten Stock über dem Foyer schwebende<br />
Besprechungsraum in der Form einer Ellipse besteht aus 3.200 Einzelteilen.<br />
„Man muss lange nach jemandem suchen, der so etwas bauen kann“,<br />
erklärt Tilo Kiess nicht ohne Stolz.<br />
Seit mehr als 70 Jahren ist die Innenausbaufirma in Familienbesitz. 1937<br />
übernahm der Großvater Alfred Kiess mit einem Gehilfen das Geschäft, als<br />
Meister war er bis dato in der ein Viertel Jahrhundert zuvor gegründeten<br />
Schreinerei angestellt gewesen. 1962 folgte ihm sein gleichnamiger Sohn<br />
Alfred auf den Chefsessel des Sechs-Mann-Betriebs. Der heute 40 Jahre<br />
alte Tilo Kiess ging das Handwerk dann akademisch an: Er studierte zuerst<br />
Ingenieurwesen mit der Fachrichtung Holztechnik, bevor er 1993 ins Unter- Unter-<br />
nehmen eintrat. Seither hat der Betrieb ein jährliches Wachstum im zwei-<br />
stelligen Bereich gemeistert. <strong>2007</strong> erzielte die Alfred Kiess GmbH einen<br />
Umsatz von mehr als € 4 Millionen.
AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />
Vor drei Jahren sicherte die Bürgschaftsbank die Übergabe an die dritte Ge- Ge-<br />
neration ab. Tilo Kiess Kiess Kiess holte sich als zweiten geschäftsführenden Gesell-<br />
schafter einen ehemaligen ehemaligen Kommilitonen an die Seite. Mit Wolfgang<br />
Rosskopf leitet er nun „eine Supermannschaft mit 50 hoch ausgebildeten<br />
Schreinern, Technikern und Gestaltern“. Außerdem setzen die beiden Chefs<br />
mit Hilfe des Seniors aufs Networking und sind auf allen wichtigen gesellgesellgesellschaftlichen Veranstaltungen vertreten. Vergangenen November hat Wolf-<br />
gang Rosskopf auf einer Delegationsreise des Wirtschaftsministeriums im<br />
Oman und in Dubai Kontakte geknüpft. „Wir sind immer vorne mit dabei“,<br />
versichert Tilo Kiess auch für die Zukunft.<br />
D ATEN & FAKTEN<br />
Unternehmen Alfred Kiess GmbH<br />
Gründung 1937<br />
Beschäftigte 50<br />
Internet www.alfred-kiess.de<br />
von links: Wolfgang Rosskopf, Tilo Kiess und Alfred Kiess<br />
23
H IERONYMUS KÖSTLER<br />
Hieronymus Köstler bewegt sich in einer Welt des Wohlklangs. „Es heißt,<br />
ich wüsste sehr viel, über alte Geigen“, sagt er selbst bescheiden. Tatsäch-<br />
lich zählt der Stuttgarter zu einer kleinen Gruppe von Experten für antike<br />
Streichinstrumente. Er kennt sich aus mit dem Wirken von alten Meistern<br />
wie Antonio Stradivari und Guiseppe Guarneri. Auf dem Instrument selbst<br />
ist er zwar kein Virtuose, aber er beherrscht ein kunstvolles Handwerk: 1975<br />
ließ sich Hieronymus Köstler in Mittenwald zum Geigenbauer ausbilden.<br />
„Mein Vater hätte in mir lieber einen Staatsbeamten gesehen“, erzählt er<br />
und lacht. Aber er suchte sich damals einen Beruf, in dem Musik steckte.<br />
Statt neue Instrumente zu bauen, spezialisierte sich der heute 52-Jährige in<br />
eine andere Richtung: „Ich habe mich auf die Restauratorenseite geschla-<br />
gen, das hat mich mehr gereizt“, erklärt er. Kaum hatte er die Fachschule<br />
abgeschlossen, zog es ihn über Amsterdam nach London, dem internationalen<br />
Umschlagplatz für antike Geigen. Dort sitzen die berühmtesten Werk-<br />
stätten, und er arbeitete in der angesehensten. „Wenn man ein Interesse<br />
hat, will man über den Tellerrand schauen“, betont Hieronymus Köstler. Da-<br />
nach wollte er das Geschäft auf eigene Faust probieren - und gründete 1982<br />
in Stuttgart seine Werkstatt. In der Stadt gab es kaum Konkurrenz, außer-<br />
dem zog es den gebürtigen Münchner wieder in den Süden Deutschlands.<br />
„Es hat sich gut entwickelt“, sagt Hieronymus Köstler über den Betrieb,<br />
nach vier Jahren beschäftigte er bereits zehn Gesellen. Sein Fachwissen<br />
sprach sich schnell herum, bald kamen die Aufträge nicht mehr nur aus<br />
Deutschland und Europa, sondern auch aus den USA, aus Japan und Korea.<br />
In der Werkstatt werden die Geigen komplett auseinander genommen, um<br />
Risse zu reparieren, die Fütterung auszubessern, um das Griffbrett, den<br />
Boden, die Zargen, den Hals oder den Steg zu erneuern. „Beim Geigenbau<br />
handelt es sich wohl um die feinste Art der Holzbearbeitung“, erklärt der<br />
Meister. Und nur wenige Werkstätten beherrschen das Handwerk so<br />
gekonnt wie die Stuttgarter.
AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />
Hieronymus Hieronymus Hieronymus Köstler hat sich gleichzeitig als Händler einen Namen gemacht.<br />
Auf Auktionen und von Privatpersonen kauft er antike Geigen, um sie für<br />
den Markt mit den Meisterinstrumenten aus dem 17. und 18. Jahrhundert<br />
herzurichten. Die Bürgschaftsbank sicherte dem Unternehmer einen dafür<br />
bestimmten Kreditrahmen ab. Diese Streichinstrumente üben eine große<br />
Anziehungskraft aus: Musiker hoffen auf einen guten Klang, Sammler und<br />
Investoren suchen Schätze für ihre Vitrinen. Hieronymus Köstler liefert auch<br />
Gutachten über die wahre Herkunft dieser dieser dieser Spekulationsobjekte. „Eine alte<br />
Geige klingt anders als eine moderne“, schwärmt er, „sie spielt sich<br />
weicher, sie hat einfach ein gewisses Flair.“<br />
HIERONYMUS KÖSTLER D ATEN & FAKTEN<br />
Unternehmen Hieronymus Köstler<br />
Gründung 1982<br />
Beschäftigte 7<br />
Hieronymus Köstler<br />
25
M ERZ & BENZING GMBH<br />
Dorothée Merz und Martin Benzing sind auf eine Marktlücke in der Stutt- Stutt-<br />
garter Markthalle gestoßen. Im Februar 1994 eröffneten die Geschwister ihr<br />
Geschäft mit einer damals noch einzigartigen Kombination von Waren:<br />
Möbel, Wohnaccessoires sowie Blumen, Pflanzen und Gartenutensilien<br />
boten sie auf einer Fläche von 500 Quadratmetern an. „Die Leute waren aus<br />
dem Häuschen“, erinnert sich Martin Benzing an die Reaktionen der Kun-<br />
den. Schon nach einem Monat schrieb das junge Unternehmen schwarze<br />
Zahlen. Der 43-Jährige und seine ältere Schwester hatten genau den ge- ge-<br />
fragten Geschmack getroffen.<br />
In New York, London, Paris und Barcelona ließen sich Dorothée Merz und<br />
Martin Benzing inspirieren. Nachdem in den 1980er Jahren das nüchterne,<br />
kühle Design und die modernen Klassiker die Inneneinrichtung dominiert<br />
hatten, brachten sie wieder mehr Lebensfreude und Gastlichkeit, mehr<br />
Farbe und mehr Natürlichkeit in die Wohnungen. „Wohlfühlgestaltung“ ist<br />
das Motto von Merz & Benzing. Stilrichtungen aus der ganzen Welt kom- kom-<br />
men in ihrem Geschäft zusammen. „Wir unterwerfen uns keiner Trenddok-<br />
trin, sondern kombinieren entspannt, was uns gefällt“, sagt Martin Benzing.<br />
Dabei stammen beide nicht vom Fach: Martin Benzing ist Diplom-Designer,<br />
Dorothée Merz studierte Geschichte und führte einen Blumenladen. In der<br />
elterlichen Gärtnerei liegen ihre Wurzeln und zwischen den Blumen und<br />
Pflanzen wuchs wohl ihr Sinn für Wohnlichkeit. 1996 erweiterten die Ge- Ge-<br />
schwister ihr Geschäft um das Obergeschoss. Seit acht Jahren bieten sie<br />
auch auf der offenen Galerie über der eigentlichen Markthalle Waren an. Die<br />
Verkaufsfläche von Merz & Benzing umfasst heute 3.000 Quadratmeter. Die<br />
Bürgschaftsbank hat den kontinuierlichen Ausbau unterstützt. Was sich am<br />
Anfang zu Dritt managen ließ, beschäftigt heute eine Mannschaft von 50 bis<br />
70 Mitarbeitern.<br />
„Wir haben eine Branche ins Leben gerufen“, sagt Martin Benzing stolz. Ihr<br />
Angebot wurde ständig größer: eine Küchenabteilung, die Bereiche Well- Well-<br />
ness & Kosmetik, Bett & Bad, ein Country-Shop und edle Naschwaren
AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />
kamen hinzu. Auf Reisen und auf Messen suchen die Geschäftsführer nach<br />
Dingen, die es noch nirgends zu kaufen gibt. Kupfergeschirr aus der Nor- Nor-<br />
mandie zum Beispiel, amerikanische Grills samt Zubehör, britische Pick-<br />
nickkörbe oder japanische Messer. „Wir sind das besondere Warenhaus“,<br />
sagt Martin Benzing, „ein Lifestyle-Kaufhaus in einem historischen historischen historischen Gebäude.“<br />
Auf das Ambiente und die Dekoration, die Beratung und den Ser-<br />
vice wird viel Wert gelegt. Ein Einkauf bei Merz & Benzing soll ein Erlebnis<br />
sein, eine reine Sinnesfreude. Und dazu passt das geschäftige Treiben der<br />
Gemüsehändler, der Metzger und der Fischverkäufer eine Etage tiefer in der<br />
Stuttgarter Markthalle perfekt.<br />
D ATEN & FAKTEN<br />
Unternehmen Merz & Benzing GmbH<br />
Gründung 1994<br />
Beschäftigte 70<br />
Internet www.merz-benzing.de<br />
Martin Benzing und Dorothée Merz<br />
27
S CHOKOLADE FILMPRODUKTION<br />
Durch einen Zufall ist Florian Rederer beim Film gelandet: Ein Besuch auf<br />
dem Set für einen Musikvideodreh hat es ihm angetan, die Atmosphäre fas-<br />
zinierte ihn total. „Es war ein magischer Moment von der ersten Sekunde<br />
an”, sagt der 38-Jährige. Damit hatte er sein Berufsziel gefunden und absol-<br />
vierte sofort nach dem Diplom in Betriebswirtschaftslehre ein Praktikum bei<br />
der Ludwigsburger Filmakademie. Mit zwei Kollegen machte er sich dann<br />
als Produzent von Spiel- und Dokumentarfilmen selbstständig. „Aber ich<br />
wollte Geld verdienen und die Werbung nicht außen vor lassen“, erzählt er.<br />
Ende 2000 gründete der Betriebswirt in Stuttgart deshalb seine eigene<br />
Firma - die SCHOKOLADE Filmproduktion. Der Name entstand wegen sei- sei-<br />
ner Vorliebe für Schokolade.<br />
Sein Unternehmen konzentriert sich auf Werbe- und Imagefilme sowie<br />
Filme und multimediale Installationen für Events wie Firmenjubiläen oder<br />
Produktpremieren. Dafür bietet Stuttgart als wirtschaftsstarker Standort<br />
eine hervorragende Basis. „Wir haben uns einen Namen gemacht und eine<br />
Marke aufgebaut“, sagt Florian Rederer. Einer der ersten Aufträge kam von<br />
Dr. Scheller Cosmetics in Eislingen: „Manhattan all around the world“ hieß<br />
der TV-Clip, der zu vielen Folgeaufträgen führte. Mittlerweile ist schon die<br />
Projektnummer 400 erreicht, mehr und mehr internationale Auftraggeber<br />
kommen hinzu. Die Bürgschaftsbank sicherte für die Firma einen Betriebsmittelkredit<br />
ab - für Auslandsproduktionen und andere Zwischenfinan-<br />
zierungen.<br />
Auf der Referenzliste stehen Namen wie Bosch und Siemens Hausgeräte,<br />
der spanische Lollipop-Hersteller Chupa Chups, der Ravensburger Verlag,<br />
die Molkerei Omira, der Autositzhersteller Recaro oder Porsche. Die Kunden<br />
erhalten bei SCHOKOLADE alles aus einer Hand, vom Konzept über die<br />
Produktion bis zur fertigen DVD. Für die unterschiedlichen Produktionen<br />
werden die jeweils passenden Regisseure ausgewählt und individuell<br />
ausgewählte Teams - national wie international - zusammengestellt.<br />
Ausgezeichnete Filme sind auf diese Weise entstanden: 2006 erhielt das<br />
Stuttgarter Unternehmen für die Imageproduktion „Zukunftsmusik“, die<br />
im Auftrag des Ditzinger Maschinenbauers Trumpf erstellt wurde, den<br />
deutschen Wirtschaftsfilmpreis.<br />
2002 ist die Betriebswirtschaftlerin Anja Raiser als zweite Gesellschafterin
AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />
bei SCHOKOLADE eingestiegen. „Ich wollte meine Energie in die Selbst-<br />
ständigkeit investieren“, erklärt die 33-Jährige. Die beiden Geschäftsführer<br />
wenden viel Zeit für für für die die die Kontaktpflege und die Beratung ihrer Kunden auf.<br />
Das feste Team besteht aus neun Mitarbeitern, hauptsächlich so genannte<br />
Producer für für für die Projektkoordination. Auf rund €2,3 2,3 Millionen vervierfachten<br />
sie den Umsatz in den vergangenen vier Jahren. Florian Rederer hat es<br />
bereits bei dem Musikvideodreh erkannt: „Kein Medium schafft es, Emotio-<br />
nen und Stimmungen so zu transportieren, wie ein Film.“<br />
D ATEN & FAKTEN<br />
Unternehmen Schokolade Filmproduktion<br />
Gründung 2000<br />
Beschäftigte 9<br />
Internet www.schokolade.tv<br />
Florian Rederer und Anja Raiser<br />
29
J ÖRG SEIDENSPINNER<br />
GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU GMBH<br />
Damit die Landschaft zur Augenweide wird: Mit Fachwissen und Finger- Finger-<br />
spitzengefühl gestaltet die Jörg Seidenspinner Garten- und Landschaftsbau<br />
GmbH Gärten und Parks, Außenanlagen und Sportplätze. Über zahlreiche<br />
Großbaustellen in der Region Stuttgart lässt er wieder Gras wachsen - ange- ange-<br />
fangen bei der Landesmesse auf den Fildern über das Bosch-Areal in der<br />
Innenstadt und das Einkaufszentrum Schwabengalerie im Stadtteil<br />
Vaihingen bis hin zur Mercedes-Benz Bank auf dem Pragsattel und dem<br />
Neubau des Margarete-Steiff-Museums in Giengen. Auf diversen<br />
Landesgartenschauen haben seine Mitarbeiter ihr Können bewiesen, wäh- wäh-<br />
rend sie auch Parkplätze für Supermärkte oder einen Tennisclub mit Plätzen,<br />
Wegen und Wiesen anlegen.<br />
Landschaftsgestaltung als Beruf hat bei der Familie Seidenspinner offenbar<br />
tiefe Wurzeln geschlagen. Es begann mit Emil Seidenspinner, der sich 1934<br />
als Landschaftsgärtner selbstständig machte. Sein Sohn Jörg absolvierte<br />
ein Diplomstudium zum Gartenbauingenieur und wurde 1963 sein eigener<br />
Herr. „Ich habe schon als 14-Jähriger in der Firma geholfen“, erzählt Hans-<br />
Jörg Seidenspinner. Mit ihm übernahm 1995 dann die dritte Generation das<br />
Geschäft. Seine jüngere Schwester arbeitet ebenfalls als Ingenieurin der<br />
Landespflege mit, die ältere ist selbstständige Gartenbauingenieurin. Ihr<br />
Bruder Hans-Jörg studierte Betriebswirtschaftslehre - und dieses Wissen<br />
wirkte wie eine Art Dünger für Wachstum.<br />
Mit 15 Angestellten und einem Kundenkreis, der sich hauptsächlich auf pri- pri-<br />
vate Gartenbesitzer begrenzte, legte Hans-Jörg Seidenspinner los. Er führte<br />
unter anderem moderne Kalkulationsrechnungen und Vermessungsmethoden<br />
auf Basis von CAD-Software ein. Zwei Garten- und Landschaftsbaufirmen<br />
mitsamt Belegschaft und Maschinen übernahm er und ver-<br />
größerte das Unternehmen um eine zweite Betriebsstätte. „Wir haben die<br />
Umsätze in den ersten Jahren mehr als verdoppelt“, berichtet der 44-<br />
Jährige. Die Bürgschaftsbank sicherte das für die Vergrößerung benötigte<br />
Kapital ab. 90 Mitarbeiter sind heute bei Hans-Jörg Seidenspinner beschäf- beschäf-<br />
tigt. <strong>2007</strong> erzielte er einen Umsatz von € 7,5 Millionen.
AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />
„Wir können in schneller Zeit hohe Volumen in sehr guter Qualität abliefern“,<br />
sagt der geschäftsführende Gesellschafter. Hans-Jörg Seidenspinner baut<br />
Plätze, Wege und Treppen und bringt die Begrünung Begrünung Begrünung oder die Bewässerung<br />
in Einklang mit der Architektur des jeweiligen Objekts. Ob Pflasterbeläge,<br />
Mauern, Fassaden, Brunnen, Swimmingpools, Beleuchtung oder Bereg- Bereg-<br />
nungsanlagen: Hans-Jörg Seidenspinner koordiniert stets alle beteiligten<br />
Gewerke. „Wir haben eine sehr gute Stellung im Markt“, sagt er über die<br />
künftige Entwicklung. Grünflächen bieten den Menschen einen wichtigen<br />
Raum für Ruhe und Erholung - sie sind eben eine Augenweide.<br />
D ATEN & FAKTEN<br />
Unternehmen Jörg Seidenspinner<br />
Gründung 1934<br />
Beschäftigte 90<br />
Garten- und Landschaftsbau GmbH<br />
Internet www.seidenspinner.de<br />
Hans-Jörg Seidenspinner<br />
31
T IERKLINIK AM HASENBERG GBR<br />
Einem Hundeleben bleibt nichts erspart. Bandscheibenvorfälle, verschlisse-<br />
verschlissene<br />
Gelenke, Leberzirrhosen, ein schwaches Herz, Allergien, Prostataprob-<br />
leme oder die Augenkrankheit Grauer Star: „Alles, was es beim Menschen<br />
auch gibt“, fasst Peter Himmelsbach die Krankenakten der Tierklinik am<br />
Hasenberg zusammen. Und Tiere bekommen auch die gleiche Hilfe wie ihre<br />
Herrchen. Vor allem Hunde machen im Wartezimmer Platz, und Katzen<br />
kuscheln sich dort an ihre Besitzer. Meerschweinchen, Kaninchen und<br />
Hamster, eben alle Kleintiere, zählen zu den Patienten der Stuttgarter Klinik.<br />
Es gibt unter anderem einen Experten für Zahnerkrankungen sowie speziel- speziel-<br />
le Sprechstunden für Herzkrankheiten und Orthopädie.<br />
Mit dem Einstieg von Peter Himmelsbach hat die bisher vor allem auf<br />
chirurgische Eingriffe spezialisierte Praxis ihr Leistungsspektrum um die<br />
Innere Medizin erweitert. Der 35-Jährige wendet die modernsten Techniken<br />
an. Mittels Ultraschall, Endoskopie und Computertomografie erstellt er<br />
seine Diagnosen. Wenn operiert werden muss, kommt nach Möglichkeit die<br />
minimalinvasive Chirurgie zur Anwendung: Bei dieser auch als Knopfloch-<br />
chirurgie bezeichneten Technik wird auf einen großen Schnitt verzichtet.<br />
Über nur wenige Millimeter kleine Schnitte werden stattdessen spezielle<br />
Instrumente und eine Miniaturkamera in das Operationsgebiet eingeführt.<br />
„Zu den Vorteilen der Technik zählt, dass die Tiere weniger Schmerzen<br />
haben und die Wunden schneller verheilen“, erklärt der promovierte Tierarzt.<br />
Diese modernen Behandlungsmöglichkeiten kommen bei den Tierliebha- Tierliebha-<br />
bern an: Die Tierklinik am Hasenberg Hasenberg ist kontinuierlich kontinuierlich kontinuierlich gewachsen. Dr.med.<br />
vet. Wolfgang und Sonja Sinzinger haben die Praxis 1995 gegründet, heute<br />
arbeiten sie dort mit sechs weiteren Tierärzten zusammen. Peter Himmelsbach<br />
gehört seit 2004 zum Team, er ist als Partner in den Betrieb eingestie-<br />
gen. Die Bürgschaftsbank sicherte seine Investition in die Selbstständigkeit<br />
ab. Die Klinik ist auf dem aktuellsten Stand: Kürzlich wurde umgebaut, um um<br />
ein Gerät für Computertomografie unterzubringen. Und vor knapp drei<br />
Jahren ist eine Software installiert worden, die sämtliche Prozesse vom<br />
Röntgenbild bis zum Rezept in der digitalisierten Patientenakte erfasst.
Tierklinik am Hasenberg<br />
AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />
Peter Himmelsbach wusste schon früh, was er wollte. „Ich hatte immer<br />
einen Hund und immer Bezug zu dem Beruf“, erzählt er. Als er ein Praktikum<br />
bei einem Tierarzt machte, war die Zukunft beschlossen. Nach dem Stu-<br />
dium arbeitete er fünf Jahre lang an der Leipziger Universitätsklinik, um sich<br />
in seinem Gebiet umfassendes Fachwissen anzueignen. „Mir macht der<br />
Umgang mit den Patienten viel Spaß“, sagt der 35-Jährige. Er kann Heilen<br />
und Helfen; anspruchsvoll und attraktiv findet er seine Tätigkeit, die nicht<br />
nur das Hundeleben erleichtert, sondern auch das Herrchen erfreut.<br />
D ATEN & FAKTEN<br />
Unternehmen Tierklinik Am Hasenberg GbR<br />
Gründung 1995<br />
Beschäftigte 20<br />
Internet www.tierklinik-am-hasenberg.de<br />
Dr. Peter Himmelsbach und Bettina Wolff<br />
33
TORTELLINO - FRISCHE ITALIENISCHE NUDELN<br />
Als Gerhard Schröder noch im Kanzleramt saß und Joschka Fischer das<br />
Auswärtige Amt leitete, war oft von der „Toskana-Fraktion“ die Rede. Die<br />
Politiker machten mit Vorliebe in Italien Urlaub und galten generell als Ge- Genussmenschen.<br />
Inge Leffhalm hat wohl als einzige Vertreterin des Politik-<br />
betriebs das Ars Vivendi des Südens in die Tat umgesetzt: Mehr als elf<br />
Jahre lang leitete sie die Geschäfte der baden-württembergischen Grünen,<br />
seit Mai 2000 fabriziert sie jedoch professionell italienische Pasta. Aber<br />
nicht die Toskana, sondern das etwas südwestlich davon gelegene Umbrien<br />
hat es ihr angetan. „Dort lernte ich in den Ferien das Pastamachen“, erzählt<br />
die 53-Jährige.<br />
Inge Leffhalm ist eine Quereinsteigerin. Einst studierte sie Germanistik auf<br />
Lehramt, nach dem ersten Staatsexamen begann sie ihre Karriere bei den<br />
Grünen. Ihre politische Überzeugung zeigt sich auch in ihrem neuen Beruf:<br />
„Ich arbeite mit reinem Hartweizengrieß aus biologischem Anbau, ohne<br />
Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker und künstlichen Aromen.“<br />
Spaghetti, Tagliatelle und Fettucine, Lasagneplatten, hauchdünne Linguine<br />
sowie breite Papardelle hat Inge Leffhalm im Angebot. Tortellini, Ravioli oder<br />
Agnolotti gibt es bei ihr den Jahreszeiten entsprechend mit 20 verschiede-<br />
verschiede-<br />
nen Füllungen - vom Klassiker Ricotta und Spinat über die weihnachtliche<br />
Mischung Pflaume und Ente bis hin zu der exotischen Kombination Kürbis<br />
mit Curry.<br />
Mehr als €100.000 100.000 investierte Inge Leffhalm in ihr Geschäft Tortellino an der<br />
Stuttgarter Neuen Weinsteige. Schwungvoll ging es nach der Eröffnung los:<br />
„Die Leute waren begeistert“, erzählt sie, „die Schwaben sind Nudelfans.“<br />
Sogar ältere Hausfrauen kaufen bei ihr ein - und zwar Maultaschenteig. Auf<br />
Anhieb konnte sie mehrere Restaurants als Kunden gewinnen. Das Catering<br />
bei Festen übernimmt Tortellino Tortellino ebenfalls. Mittlerweile serviert sie auch<br />
einen Mittagstisch. Brot, Käse, Schinken und Salami aus Italien, Bio-Ziegen-<br />
käse käse aus aus dem dem Hohenlohischen, Hohenlohischen, Olivenöl, Kaffee und Wein werden im Laden<br />
verkauft. Eine Küchenfee und mehrere Teilzeitkräfte unterstützen sie dabei.<br />
„Nur an meine Nudelmaschine lasse ich niemanden ran“, betont Inge<br />
Leffhalm, „das ist die Grundlage meiner Existenz.“
AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />
Ohne die Unterstützung der Bürgschaftsbank hätte sie keinen Kredit be- be-<br />
kommen, vermutet die 53-Jährige. „Die Bankberater reagierten zuerst ratlos,<br />
vom Nudelgeschäft hatten sie keine Ahnung“, erzählt sie. Pro Tag fer-<br />
tigt Inge Leffhalm zwischen 20 und 80 Kilogramm Pasta. Sie schwärmt noch<br />
immer von der südländischen Küche: Mit einfachen, aber qualitativ hoch-<br />
wertigen Zutaten lasse sich ein unglaublich unglaublich unglaublich gutes Essen zaubern. Wer Wer bei<br />
Tortellino einkauft, erlebt ein kleines Stück Italien. „Obwohl ich kein bis- bis-<br />
schen italienisch bin“, sagt Inge Leffhalm und lacht.<br />
D ATEN & FAKTEN<br />
Unternehmen Tortellino - Inge Leffhalm<br />
Gründung 2000<br />
Beschäftigte 1<br />
Internet www.tortellino.de<br />
Inge Leffhalm<br />
35
K ARL VOELKER GMBH<br />
Die Karl Voelker GmbH ist fast so schnell wie die Feuerwehr. Wenn bei den<br />
großen Automobilzulieferern Bosch, Behr und Mahle Filtertechnik die Maschinen<br />
defekt sind und ein Produktionsstillstand droht, helfen die Stuttgar-<br />
ter Werkzeugmacher kurzfristig mit den benötigten Ersatzteilen aus. Bei<br />
einem Serienausfall können sie Fertigungsengpässe überbrücken. Außer-<br />
dem werden in der Werkstatt nach den Plänen der Auftraggeber Prototypen<br />
gebaut und zur Serienreife gebracht. Vielseitigkeit, Schnelligkeit und ein<br />
Fachwissen, das sich über eine lange Zeit hinweg angesammelt hat, zeich- zeich-<br />
nen die Karl Voelker GmbH aus. „Weg vom klassischen Werkzeugbau, hin<br />
zur Dienstleistung“, beschreibt der Geschäftsführer Klaus Oertel die Ent-<br />
wicklung des Betriebs.<br />
Der Werkzeugmachermeister Karl Voelker legte dafür 1925 den Grundstein.<br />
Sein Sohn Wolfgang folgte ihm 1964 auf den Chefsessel und ging erst 42<br />
Jahre später in den Ruhestand. Klaus Oertel wird auch diesen Rekord bre- brechen<br />
- schließlich ist er seit seinem 15. Lebensjahr in der Werkstatt beschäftigt.<br />
Im Sommer 2006 hat der heute 49-Jährige die Karl Voelker GmbH über-<br />
nommen. „Unternehmer zu werden, war schon immer mein Ziel“, erklärt er.<br />
Weil sich in der Gründerfamilie kein Nachfolger fand, stellte er sich der<br />
Verantwortung. Denn Klaus Oertel fühlt sich den Mitarbeitern verpflichtet:<br />
Fast alle bleiben von der Lehre bis zur Rente dem Betrieb treu. „Ich wollte<br />
diese Tradition aufrechterhalten“, sagt er.<br />
Mit 14 Facharbeitern, zwei technischen Angestellten und zwei Auszubil- Auszubil-<br />
denden meistert der Firmenchef die Aufträge. Nach seiner Lehre zum<br />
Werkzeugmacher sattelte er über den zweiten Bildungsweg ein Fernstu- Fernstu-<br />
dium zum Maschinenbautechniker auf. Als leitender Angestellter war er seit<br />
Jahren in der Geschäftsführung. € 300.000 investierte er mit Unterstützung<br />
der Bürgschaftsbank in die Firma. Im vergangenen Jahr erzielte die Karl<br />
Voelker GmbH € 1,4 Millionen Umsatz. „2008 läuft gut an, wir spüren einen<br />
positiven Trend“, erläutert der Firmenchef. Den Standort Stuttgart und die<br />
Nähe zu den Großbetrieben sieht er dabei als Vorteil.
AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />
Um den Preisdruck in der Automobilbranche abzumildern, will Klaus Oertel<br />
neue Geschäftsbereiche erschließen. „Heute werden Werkzeugaufträge bis<br />
nach China und Indien vergeben“, weiß er. Die Universität Stuttgart wurde<br />
zum Beispiel als Kunde gewonnen: Für mehrere Institute, die sich mit Kon-<br />
struktions- und Fahrzeugtechnik befassen, setzen die Werkzeugmacher<br />
theoretische Entwürfe und Forschungsarbeiten in die Praxis um. Um den<br />
hohen Ansprüchen zu entsprechen, werden die Mitarbeiter kontinuierlich<br />
geschult. Und die 650 Quadratmeter große Werkstatt verfügt über eine im<br />
Vergleich zur Konkurrenz überdurchschnittliche Vielfalt an Maschinen. In der<br />
Qualität sieht Klaus Oertel die Zukunft: „Wir sind ein Problemlöser“, lautet<br />
sein Motto.<br />
Karl Voelker GmbH<br />
Werkzeug- und Vorrichtungsbau<br />
D ATEN & FAKTEN<br />
Unternehmen Karl Voelker GmbH<br />
Gründung 1925<br />
Beschäftigte 18<br />
Klaus Oertel<br />
37
MENSCHEN & EVENTS <strong>2007</strong>
„ENERGIE - WACHSTUM - GLEICHGEWICHT“<br />
SKULPTUR 2008, PHILIPP JENCKEL, DIPLOM-BILDHAUER<br />
Kunst und Geld, das ist eine alte Beziehung, Kunst und Bank ist eine relativ<br />
junge Beziehung. Wieso schmücken sich Banken gerne mit Kunst? Banken<br />
handeln mit Dingen, die für die Allgemeinheit ganz ungreifbar sind, Geld<br />
kann man zwar anfassen, doch es wird ja letztlich erst durch seine Verwen-<br />
dung zu etwas Konkretem. Für die noch abstrakteren Bürgschaften gilt dies<br />
erst recht. Insofern sind sich Kunst und Geld bzw. Bürgschaften durchaus<br />
ähnlich. Bank und Kunst ist also kein Widerspruch.<br />
Anfang 2008 wurde vor dem Gebäude der Bürgschaftsbank Baden-Würt-<br />
Baden-Würt-<br />
temberg die Skulptur des Künstlers und Diplom-Bildhauers Philipp Jenckel<br />
enthüllt. Sie trägt den Titel „Energie - Wachstum - Gleichgewicht“. Den Titel<br />
erklärt der Künstler mit folgenden Worten: „Um neue Ideen zu verwirklichen<br />
braucht es Energie. Diese ist notwendig um Wachstum zu generieren;<br />
Wachstum im Sinne des Wirtschaftslebens wie auch im Sinne geistiger<br />
Visionen. Das Gleichgewicht zwischen Gedanken der Ideale und der Um- Um-<br />
setzung in Realitäten ist wichtig für ein Handeln in die Zukunft.“ Die fünf<br />
Meter hohe Skulptur aus Edelstahl ist der erste große Auftrag für den jun- jun-<br />
gen Künstler nach seinem Studium. Philipp Jenckel, Jahrgang 1979, hatte<br />
sich schon früh dem Handwerk und künstlerischem Schaffen verschrieben.<br />
Nach seiner erlangten Fachhochschulreife kam er über eine Tischlerlehre<br />
zum Studium der Bildhauerei an der Alanus Hochschule für Kunst und Ge-<br />
sellschaft in Alfter bei Bonn. Er versucht auch mit landschaftsbezogenen<br />
Skulpturen und Objekten den Ort, die Umgebung selber zu thematisieren<br />
und herauszustellen.<br />
Eingebunden in die Auftragsarbeit der Bürgschaftsbank war das Ingenieur- Ingenieurbüro<br />
Schmidt für Tragwerksplanung aus Stuttgart, das die statischen Berechnungen<br />
durchführte. Einen weiteren Partner fand Herr Jenckel im Un-<br />
ternehmen Gauckler+Herdrich, Korntal-Münchingen. Der Geschäftsführer,<br />
Herr Bauer, und seine Mitarbeiter verschrieben sich für einige Wochen der<br />
Kunst und gestalteten unter dem mit Feuereifer an die Sache herangehen-<br />
herangehen-<br />
den Philipp Jenckel liebevoll die Skulptur. „Stahl ist eigenwillig, fest und<br />
durch Wärmeeinfluss doch biegsam, man muss sich ihm anpassen, um ihn<br />
zu formen“, beschreibt der Künstler den Prozess der Gestaltung. Auch der
MENSCHEN & EVENTS <strong>2007</strong><br />
Vorstand der Bürgschaftsbank konnte bei mehreren Ortsterminen der<br />
Entstehung des Kunstwerks beiwohnen.<br />
„Kunst ist außergewöhnlich, ist emotional und polarisierend, es befeuert die<br />
Kommunikation und trägt dazu bei, das Über-Bewusstsein und die eigene<br />
menschliche Freiheit zu schärfen“, betont Philipp Jenckel. Seine Skulptur<br />
„Energie - Wachstum - Gleichgewicht“ dokumentiert die Werte der Kreativi- Kreativi-<br />
tät, der Dynamik, der Offenheit und der Originalität. Und sie zeigt, dass in<br />
einer globalen Marktwirtschaft zum einen und der nüchternen, zahlen-<br />
orientierten Kreditwirtschaft zum anderen glücklicherweise noch Raum für<br />
andere nicht unmittelbar in Nutzen und Ertrag messbare Dinge bleibt.<br />
Foto links oben: Philipp Jenckel<br />
41
D RUCKEREI HELGE MICHAEL BERGHOFF<br />
SEIT ÜBER 36 JAHREN DIE DRUCKEREI DER BÜRGSCHAFTSBANK<br />
Dass eine Druckerei nur aus einer Person besteht, ist sicher eine Seltenheit.<br />
Wenn diese Person aber Helge Michael Berghoff heißt, trifft Unikum auf<br />
Rarität! Diese einzigartige Kombination steht zugleich für Qualität und<br />
Kontinuität. Auf beides setzt die Bürgschaftsbank seit 1973 beim Druck von<br />
Broschüren, Visitenkarten, Briefbögen und und und...<br />
Richtig begonnen hat dann alles im Jahr 1980. Den damaligen Vorstand<br />
Dr. Günther Wolfarth störte es mächtig, dass die mit der Erstellung der<br />
Geschäftsberichte beauftragte Druckerei permanent sein „h“ unterschlug<br />
und es auch mit den Terminen nicht so genau nahm. Also beauftragte er<br />
Hartmut Hübler, damals Vorstandsassistent und als solcher verantwortlich<br />
für den Geschäftsbericht, einen neuen Drucker zu finden. Hartmut Hübler<br />
musste nicht weit suchen. Die Bürgschaftsbank residierte noch in der<br />
Rotebühlstraße 97. In der direkten Nachbarschaft lag ja die Druckerei<br />
Berghoff, mit der man schon länger bei kleineren Druckaufträgen zu- zu-<br />
sammen arbeitete. Für Helge Michael Berghoffs kleine Druckerei war dies<br />
eine große Herausforderung, der er sich aber mutig stellte, mit dem festen<br />
Versprechen die Termine immer einzuhalten. Was er in den folgenden<br />
28 Jahren auch immer - auch wenn er oft nachts durcharbeiten musste -<br />
einhielt. Und die Vorstände der Bürgschaftsbank wussten, auch wenn man<br />
mal spät dran war, Berghoff schafft das.<br />
Die Liste der sich im Laufe der Zeit angesammelten Anekdoten um Helge<br />
Michael Berghoff ist lang. Mit 50 wanderte der Wagner-Fan und Italien-<br />
Liebhaber zu Fuß nach Rom, nur um ein halbes Jahr später mit einer alten<br />
Vespa auf direktem Weg über die Alpen zurückzukehren. Seine kleine<br />
Druckerei wurde sogar zum Drehort für den bekannten Tatort „Stuttgarter<br />
Blüten“ mit Werner Schumacher alias Hauptkommissar Lutz, in der es um<br />
eine Geldfälscherbande ging. Und Helge Michael Berghoff durfte dabei<br />
sogar „verdächtig“ in die Kamera schauen. Ein anderes Mal brauchten<br />
Berghoff und Hübler nachts um 1.30 Uhr über zwei Stunden, kurz vor dem<br />
Fertigstellungstermin, um einen vom Tisch gefallenen Schnipsel mit einem<br />
Yen-Zeichen für eine Grafik auf dem mit Filmresten übersäten Boden<br />
wieder zu finden.
MENSCHEN & EVENTS <strong>2007</strong><br />
„Für mich war die Qualität des Drucks immer am wichtigsten“ sagt Helge<br />
Michael Berghoff. Deshalb hängt er mit Herz und Seele an seiner<br />
Heidelberger Druckmaschine aus dem Jahr 1982. Bei ihr kennt er jedes<br />
Klappern, weiß genau wo er Hand anlegen muss, um ein optimales<br />
Druckergebnis zu erzielen. Doch auch für die Inhalte fühlte er sich mit ver- ver-<br />
antwortlich. So stellte er einmal glücklicherweise in allerletzter Minute fest,<br />
dass aus einem einem Wirtschaftsminister des Landes versehentlich versehentlich beinahe ein<br />
Landwirtschaftsminister geworden wäre.<br />
Der vorliegende Geschäftsbericht <strong>2007</strong>, die Nummer 28, ist jetzt auf<br />
eigenen Wunsch der letzte, den Helge Michael Berghoff für die<br />
Bürgschaftsbank druckte. Er hat sich im Örtchen Moglio im geliebten Italien<br />
ein kleines Häuschen gekauft, in dem er den Ruhestand mit seiner aus<br />
Italien stammenden Frau verbringen möchte. Ganz nach Italien übersiedeln<br />
wollen beide aber nicht, „Ich möchte Stuttgart nicht missen“ begründet es<br />
Helge Helge Michael Berghoff und lacht.<br />
Helge Michael Berghoff<br />
43
A KTIVITÄTEN UND VERANSTALTUNGEN <strong>2007</strong><br />
Im Folgenden möchten wir Ihnen eine willkürliche Auswahl von Veranstaltungen vorstellen,<br />
die <strong>2007</strong> unter Mitwirkung von Bürgschaftsbank und <strong>MBG</strong> durchgeführt wurden.<br />
08.02. Seminar „Kreditrisikomanagement“ Fachhochschule<br />
für öffentliche Verwaltung und Finanzen mit<br />
Unterstützung der Volksbank Strohgäu eG Ludwigsburg<br />
13.02. „Mittelstandstag“ IHK Ulm Ulm<br />
16.02. „Förderbilanzpressekonferenz“ Bürgschaftsbank und <strong>MBG</strong> Stuttgart<br />
08.03. „Wachstum - Finanzierung - Nachfolge“ 4. Mittelstandstag Karlsruhe<br />
08.03. „Unternehmensnachfolge in Europa -Praxis der<br />
Nachfolgefinanzierung und interregionale Perspektiven“<br />
Next Business Generation Karlsruhe<br />
28.03. Mittelstand Spezial: „Aktuelle Förderangebote für den<br />
Mittelstand in Baden-Württemberg“ IHK Reutlingen Reutlingen<br />
28.03. „Das richtige Geld zur richtigen Zeit - vom richtigen Partner.<br />
Moderne Finanzierungsformen für Technologie- Technologie- Technologie- und<br />
Wachtumsunternehmen“<br />
Finanzierungskongress IHK Karlsruhe + CyberForum e.V. Karlsruhe<br />
18.04. „Bankenfrühstück“ L-Bank, Bürgschaftsbank und RKW<br />
im Dialog mit Banken und Sparkassen in der Region Biberach<br />
18.04. „Banking meets New Energy“ Konferenz Freiburg<br />
09.05. „Beraterfortbildung <strong>2007</strong>“ Wirtschaftsministerium<br />
Baden-Württemberg und und Handwerkskammern Handwerkskammern Freiburg<br />
16.05. „Mitgliederversammlung Plattform Umwelttechnik“<br />
Landesverband der baden-württ. baden-württ. baden-württ. Industrie e.V. Ostfildern<br />
19.06. „Business Angel Kongress Baden Württemberg“<br />
venture forum neckar e.V. Neckarsulm<br />
26.06. „Unternehmensfinanzierung für Existenzgründer“<br />
Badischer Genossenschaftsverband e.V. Karlsruhe<br />
28.06. „Erfahrungsaustausch mit den Betriebsberatern der baden- baden-<br />
württembergischen IHKs“ Bürgschaftsbank und <strong>MBG</strong> Stuttgart<br />
06.07. „Tag der ChancenMesse für Existenzgründung und Betriebs- Betriebs-<br />
übernahme“ Förderkreis Wirtschaft im Landkreis Konstanz Konstanz<br />
06.07. „Gründerinnentag <strong>2007</strong>“ IHK Rhein-Neckar Mannheim<br />
12.07. „Erfahrungsaustausch mit den Referenten Referenten Referenten der<br />
baden-württembergischen Handwerkskammern“<br />
Bürgschaftsbank und <strong>MBG</strong> Stuttgart<br />
19.07. 4. Mittelstandsforum Baden-Württemberg<br />
„Baden-Württemberg Banken und Sparkassen<br />
im Dialog mit Unternehmern“ Stuttgart<br />
20.09. Unternehmensnachfolge:<br />
„Der Chef geht – wer kommt?“ IHK Karlsruhe Karlsruhe<br />
20.09. „Unternehmensnachfolge“ IHK Nordschwarzwald Pforzheim<br />
27.09. Wirtschaftsforum „Finanzierungsstrategien für den<br />
Mittelstand“ L-Bank Freiburg
AKTIVITÄTEN & VERANSTALTUNGEN <strong>2007</strong><br />
27.09. Landespressekonferenz: „Neuer Beteiligungsfonds<br />
für junge innovative Unternehmen“<br />
Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg Stuttgart<br />
09.10. Veranstaltungsreihe „Unternehmenswachstum<br />
erfolgreich gestalten“ Wirtschaftsjunioren Esslingen Esslingen<br />
11.10. Pressegespräch „Förderbankensprechtag“<br />
Handwerkskammer Karlsruhe Pforzheim<br />
16.10. „Aktuelles zur Wirtschaftsförderung in Baden Württemberg“<br />
Badischer Genossenschaftsverband e.V. Karlsruhe<br />
16.10. Beratertreffen „Still beteiligt beim Handwerk“<br />
BWHM GmbH - Beratungs- und Wirtschaftsförderungs-<br />
Wirtschaftsförderungs-<br />
gesellschaft für Handwerk und Mittelstand Stuttgart<br />
17.10. „Erfolgsfaktor Innovationen - Solide finanzieren und<br />
erfolgreich umsetzen“ Handwerkskammer Stuttgart Stuttgart<br />
18.10. „Gründer- und Unternehmertag <strong>2007</strong>“ IHK Ostwürttemberg Schw. Gmünd<br />
20.10. „9. Existenzgründungstag“ Metropolregion Rhein-Neckar Mannheim<br />
27.11. Preisverleihung „Dr.-Rudolf-Eberle-Preis -<br />
Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg“ Stuttgart<br />
03.12. Gründerseminar „Know-How für Ihre erfolgreiche<br />
Existenzgründung im Gastgewerbe“ DEHOGA Beratung Schw. Hall<br />
06.12. „Moderne Unternehmensfinanzierung: Beteiligungskapital für<br />
das Handwerk“ Handwerkskammer Heilbronn Heilbronn<br />
Darüber hinaus haben Bürgschaftsbank und <strong>MBG</strong> bei den Kreditinstituten vor Ort<br />
zahlreiche Informationsveranstaltungen durchgeführt.<br />
S O SCHÖN IST STUTTGART - PANORAMA-BLICK AUF DIE CITY<br />
Passend zum Schwerpunktthema des diesjährigen Geschäftsberichts „Der Wirt- Wirtschaftsraum<br />
Stuttgart“ ermöglichen Ihnen Bürgschaftsbank und <strong>MBG</strong> einen einzig-<br />
artigen Blick über die Dächer der Landeshauptstadt. Unsere neue Webcam liefert<br />
von der Halbhöhenlage des Gebäudes von Bürgschaftsbank und <strong>MBG</strong> in der<br />
Werastraße 15 regelmäßig aktualisierte, stimmungsvolle Bilder der Innenstadt im<br />
Panoramaformat.<br />
Schauen Sie doch einfach mal vorbei. Sie finden die Webcam-Bilder auf unseren<br />
Internetseiten unter www.buergschaftsbank.de oder www.mbg.de<br />
BWHM Beratung<br />
Maßgeschneiderte Beratungslösungen<br />
für kleine und mittlere Unternehmen<br />
45
BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2007</strong>
48 WER WIR SIND<br />
B ÜRGSCHAFTSBANK<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
Vorstände Hartmut Hübler (links)<br />
und Guy Selbherr (rechts)<br />
Die Bürgschaftsbank ist eine Selbsthilfeorganisation der Wirtschaft, die<br />
1971 als Zusammenschluss der baden-württembergischen Kreditgarantie-<br />
Kreditgarantie-<br />
gemeinschaften gegründet wurde. Gesellschafter sind Kammern,<br />
(Fach-)Verbände (Fach-)Verbände (Fach-)Verbände und die Spitzeninstitute Spitzeninstitute Spitzeninstitute der Kreditwirtschaft in Baden-<br />
Württemberg. Bund und Land unterstützen die Fördertätigkeit durch Rück- Rück-<br />
bürgschaften, Rückgarantien, Steuerfreiheit und langfristige, zinsgünstige<br />
Darlehen.<br />
In erster Linie wird die Bürgschaftsbank bei Investitions-, Wachstums- oder<br />
Gründungsfinanzierungen eingeschaltet. Gefördert werden alle betriebs- betriebs-<br />
wirtschaftlich sinnvollen und vertretbaren Vorhaben, die sonst mangels<br />
ausreichender Besicherung nicht umgesetzt werden könnten.<br />
Die Bürgschaftsbank ersetzt im Rahmen einer Bürgschaftsübernahme feh- feh-<br />
lende Sicherheiten gegenüber einer Hausbank. Im Einzelfall werden bis zu<br />
80 Prozent der Kredite für gewerbliche Vorhaben verbürgt, die maximale<br />
Bürgschaftshöhe beträgt € 1,0 Millionen. Außerdem übernimmt die Bürg- Bürg-<br />
schaftsbank Garantien gegenüber Kapitalbeteiligungsgesellschaften, haupt-<br />
sächlich der <strong>MBG</strong>.<br />
Bürgschaftsbanken bzw. Kreditgarantiegemeinschaften gibt es in allen<br />
Bundesländern. Die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg ist bundesweit<br />
die größte Einrichtung ihrer Art. Auf sie entfallen rund ein Viertel aller<br />
in Deutschland von den Bürgschaftsbanken und Kreditgarantiegemein-<br />
schaften abgesicherten Kredite und Beteiligungen.<br />
Die Bürgschaftsbank ist Mitglied im Verband Deutscher Bürgschaftsbanken e.V.<br />
www.vdb-info.de<br />
www.buergschaftsbank.de . info@buergschaftsbank.de
INDUSTRIE BLEIBT KONJUNKTURMOTOR<br />
FÜR BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
BB-GRAFIK 1<br />
BERICHT DES VORSTANDS<br />
Laut dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg und dem Arbeits- Arbeits-<br />
kreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“, liegt <strong>2007</strong> der<br />
preisbereinigte Anstieg des Wirtschaftswachstums gegenüber dem Vorjahr<br />
bei 2,7 Prozent. Damit konnte Baden-Württemberg, trotz belastender<br />
Einflüsse wie der Mehrwertsteuererhöhung und einem Preisanstieg bei<br />
wichtigen Rohstoffen, erneut wachsen und liegt im oberen Drittel der<br />
Bundesländer. Der Südwesten erreichte wieder eine leicht höhere Wachs- Wachs-<br />
tumsrate als Deutschland mit insgesamt 2,5 Prozent. Infolge der guten<br />
Konjunktur hat die Wachstumsdynamik auch den Arbeitsmarkt erfasst und<br />
mit einer Zunahme der Zahl der Erwerbstätigen im Jahr <strong>2007</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahr um 1,6 Prozent erneut zu einem Beschäftigungshöchststand in<br />
Baden-Württemberg geführt.<br />
Wirtschaftswachstum <strong>2007</strong><br />
Veränderungsrate des realen Bruttoinlandsprodukts gegenüber dem Vorjahr in Prozent<br />
<strong>2007</strong><br />
2006<br />
EU 27<br />
Eurozone<br />
DEUTSCHLAND<br />
USA<br />
Japan<br />
Bayern<br />
Hamburg<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Sachsen<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
DEUTSCHLAND<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Saarland<br />
Brandenburg<br />
Hessen<br />
Bremen<br />
Thüringen<br />
Berlin<br />
Niedersachsen<br />
Schleswig-Holstein<br />
1,4<br />
1,9<br />
1,5<br />
2,1<br />
2,6<br />
2,5<br />
2,2<br />
2,9<br />
2,9<br />
2,5<br />
2,8<br />
2,7<br />
2,7<br />
2,3<br />
2,7<br />
2,6<br />
2,2<br />
2,5<br />
2,5<br />
2,5<br />
2,4<br />
2,3<br />
1,4<br />
2,2<br />
1,9<br />
2,2<br />
2,1<br />
2,0<br />
2,2<br />
1,9<br />
1,8<br />
1,5<br />
1,8<br />
1,5<br />
2,3<br />
2,8<br />
3,0<br />
2,9<br />
2,9<br />
2,9<br />
2,8<br />
3,5<br />
4,0<br />
Quellen:<br />
Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche<br />
Gesamtrechnungen der Länder”,<br />
vorläufige Ergebnisse <strong>2007</strong>;<br />
Statistisches Bundesamt 02/2008<br />
2,6<br />
49
50 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
Mit rund € 353 Milliarden erhöhte sich das baden-württembergische Brutto- Brutto-<br />
inlandsprodukt (BIP) - die insgesamt im Land erbrachte wirtschaftliche<br />
Leistung - um 4,4 Prozent. Baden-Württemberg liegt, gemessen an der<br />
Wirtschaftsleistung, erneut auf dem dritten Platz hinter Nordrhein-Westfalen<br />
(€ 530 Milliarden) und Bayern ( (€ 434 Milliarden). In der Summe entfiel auf<br />
diese drei Länder mit 54 Prozent mehr als die Hälfte des gesamtdeutschen<br />
Bruttoinlandsprodukts.<br />
Die positive Entwicklung des Wirtschaftswachstums in Baden-Württemberg<br />
ist vor allem auf den anhaltend hohen Beitrag der hiesigen Industrie zurück-<br />
zuführen. Mit einem Anstieg der preisbereinigten Bruttowertschöpfung bzw.<br />
der wirtschaftlichen Leistung des Verarbeitenden Gewerbes um 5,2 Prozent<br />
im Jahr <strong>2007</strong> blieb die Südwestindustrie auf ihrem bereits im Jahr zuvor<br />
eingeschlagenen Wachstumskurs. Das Verarbeitende Gewerbe hat in<br />
Baden-Württemberg einen Wertschöpfungsanteil von rund einem Drittel, im<br />
Bundesländervergleich ist dies mit Abstand die höchste Industriequote (der<br />
Bundesdurchschnitt liegt bei 23 Prozent). Es erwies sich damit, wie schon<br />
2006, als der zentrale Wachstumsmotor des Landes und ist der Grund für<br />
die überdurchschnittliche konjunkturelle Entwicklung Baden-Württembergs<br />
im Vergleich der Bundesländer.<br />
Nach dem vorläufigen Ergebnis von 2,5 Prozent liegt das deutsche Wirt- Wirtschaftswachstum<br />
nur knapp unter dem im Herbst <strong>2007</strong> von der Europäischen<br />
Kommission prognostizierten Anstieg für die Eurozone mit 2,6 Pro-<br />
zent beziehungsweise der EU 27 mit 2,9 Prozent. Für die USA wird eine<br />
Wachstumsrate von 2,1 Prozent und für Japan von 1,9 Prozent erwartet.<br />
Damit hätte sich die Wirtschaft <strong>2007</strong> in Europa deutlich dynamischer ent- ent-<br />
wickelt als in den USA und in Japan.<br />
Für den weiteren Konjunkturverlauf 2008 wird aufgrund der leicht ab- ab-<br />
schwächenden Weltkonjunktur und einer zu erwartenden nachlassenden<br />
oder zumindest stagnierenden Investitionstätigkeit der Wirtschaft ein<br />
Anziehen des privaten Konsums entscheidend sein.
NACHFRAGE NACH BÜRGSCHAFTEN BLEIBT <strong>2007</strong><br />
UNVERÄNDERT HOCH<br />
BB-GRAFIK 2<br />
BERICHT DES VORSTANDS<br />
Im Jahr <strong>2007</strong> konnte die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg ihre Förderung<br />
auf dem Vorjahresniveau stabilisieren: 1.997 Vorhaben (im Vorjahr 2.028;<br />
minus 1,5 Prozent) hat die Bürgschaftsbank mit einem Bürgschafts- und<br />
Garantievolumen von € 285,3 Millionen (im Vorjahr € 281,3 Millionen; plus<br />
1,4 Prozent) begleitet. Das dadurch für den baden-württembergischen<br />
Mittelstand mobilisierte Kreditvolumen betrug € 460,2 Millionen (im Vorjahr<br />
€ 448,9 Millionen; plus 2,5 Prozent). Die durchschnittlich in <strong>2007</strong> neu ver- ver-<br />
bürgte Kredit- und Beteiligungssumme lag bei T TT€230,5<br />
230,5 (im Vorjahr T€221,8; T<br />
221,8;<br />
plus 3,9 Prozent) und der durchschnittliche Bürgschafts- und Garantiebetrag<br />
bei T TT€<br />
142,9 (im Vorjahr T€ T<br />
139,0; plus 2,8 Prozent).<br />
Bürgschaftsbank – Genehmigungen 2002 bis <strong>2007</strong><br />
1.232<br />
2002<br />
307,6<br />
300<br />
193,8<br />
200<br />
100<br />
Bürgschafts- / Garantievolumen in Mio. €<br />
Anzahl<br />
238,8<br />
245,3<br />
1.577<br />
293,8<br />
2.139<br />
2003 2004 2005 2006<br />
240,2<br />
155,4<br />
219,7<br />
137,4<br />
287,8<br />
<strong>2007</strong><br />
Ø Kredit- / Beteiligungsbetrag in T€<br />
Ø Bürgschafts- / Garantiebetrag in T€<br />
210,1<br />
221,8 230,5<br />
133,1<br />
281,3<br />
139,0<br />
285,3<br />
142,9<br />
Der Bestand an Bürgschaften und Garantien nahm zum Jahresende auf<br />
11.591 (im Vorjahr 11.082; plus 4,6 Prozent) Engagements in Baden-<br />
Württemberg zu, beim Bürgschafts- und Garantievolumen ergab sich ein<br />
Bestandszuwachs auf € 1.322,0 Millionen (im Vorjahr € 1.287,9 Millionen;<br />
plus 2,7 Prozent). Der durchschnittlich verbürgte Kredit- / Beteiligungsbetrag<br />
verminderte sich auf T€ T<br />
184,4 (im Vorjahr T TT€<br />
186,7), der durchschnittliche<br />
Bürgschafts- /Garantiebetrag /Garantiebetrag lag bei T TT€<br />
114,1 (im Vorjahr T TT€<br />
116,2) und<br />
die durchschnittliche Verbürgungsquote bei 61,8 Prozent (im Vorjahr<br />
62,2 Prozent).<br />
2.162<br />
2.028<br />
1.997<br />
51
52 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
BB-GRAFIK 3<br />
H ÖHERES BÜRGSCHAFTSVOLUMEN<br />
UND MEHR GARANTIEN<br />
Bürgschaftsbank – Bestandsentwicklung 2002 bis <strong>2007</strong><br />
Bürgschafts- / Garantievolumen<br />
in Mio. €<br />
200<br />
100<br />
Anzahl<br />
1.097,2<br />
8.893<br />
1.136,5<br />
9.302<br />
2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
201,2 197,7<br />
1.220,5<br />
10.169<br />
193,9<br />
1.270,4<br />
189,2<br />
123,4 122,2 120,0 117,4<br />
1.287,9<br />
Ø Kredit- / Beteiligungsbetrag in T€<br />
Ø Bürgschafts- / Garantiebetrag in T€<br />
186,7<br />
116,2<br />
1.322,0<br />
184,4<br />
114,1<br />
<strong>2007</strong> haben sich die beiden Bereiche Bürgschaften und Garantien unter- unter-<br />
schiedlich entwickelt. Mit 1.829 (im Vorjahr 1.880; minus 2,7 Prozent) Bürg-<br />
schaften wurden im Vergleich zum Vorjahr zwar etwas weniger Vorhaben<br />
begleitet; erfreulicherweise stieg das Volumen auf € 258,1 Millionen (im<br />
Vorjahr 249,7 Millionen; plus 3,4 Prozent). Wesentlichen Anteil an der<br />
Gesamtförderung im Bereich Bürgschaften hat das gemeinsame Programm<br />
von Bürgschaftsbank und L-Bank „Starthilfe Baden-Württemberg“ für<br />
Kleingründungen und Übernahmen, das Mitte <strong>2007</strong> optimiert wurde. Unter<br />
anderem können seitdem Existenzfestiger bis drei Jahre nach Gründung mit<br />
einem auf maximal € 150.000 erhöhten Kapitalbedarf begleitet werden.<br />
Gegenüber dem Vorjahr stieg die Nachfrage trotz insgesamt sinkender<br />
Existenzgründungszahlen in Baden-Württemberg auf 707 Engagements (im<br />
Vorjahr 686, plus 2,9 Prozent) und das Bürgschaftsvolumen auf € 28,7 Millio- Millio-<br />
nen (im Vorjahr € 25,0 Millionen; plus 14,8 Prozent). Die positive Resonanz<br />
auf die gesteigerte Attraktivität zeigt sich deutlich in der Entwicklung der<br />
Antragszahlen. <strong>2007</strong> begleitete die Bürgschaftsbank in allen Programmen<br />
neben 697 Existenzgründungen mit Bürgschaften über € 68,0 Millionen<br />
10.817<br />
11.082<br />
11.591
BB-GRAFIK 4<br />
auch 494 Übernahmen mit € 94,5 Millionen. Bezogen auf die Anzahl an<br />
Gesamtzusagen lag der Anteil von Existenzgründungen und Übernahmen<br />
damit nahezu unverändert bei 59,6 Prozent (im Vorjahr 59,3 Prozent) der<br />
Fördertätigkeit.<br />
Anteil Existenzgründungen /Übernahmen an Gesamtzusagen<br />
Anzahl in Prozent<br />
Existenzgründungen<br />
Betriebsübernahmen<br />
58,3<br />
40,1<br />
17,7<br />
22,4<br />
2002 2003<br />
34,7<br />
23,6<br />
63,3<br />
39,9<br />
23,4<br />
2004 2005 2006<br />
BERICHT DES VORSTANDS<br />
Im Oktober <strong>2007</strong> wurde in dem neben „Starthilfe Baden-Württemberg“<br />
ebenfalls zusammen mit der L-Bank angebotenen Programm „GuW „GuW50 50 50“ “ (bisher<br />
GuW GuW40 40 40) ) die Bürgschaftsquote von 40 Prozent auf 50 Prozent angehoben und<br />
eine von der Preisklasse im risikogerechten Zinssystem (RGZS) abhängige<br />
Bürgschaftsprovision eingeführt. Obwohl die Änderungen in <strong>2007</strong> erst drei<br />
Monate zum tragen kamen, verzeichnete dieses Kooperationsprogramm mit<br />
143 (im Vorjahr 122, plus 17,2 Prozent) Zusagen im Volumen von € 16,2 Millio- Millio-<br />
nen (im Vorjahr € 12,0 Millionen; plus 34,5 Prozent) bereits deutliche Zu- Zu-<br />
wächse.<br />
Mit 168 (im Vorjahr 148, plus 13,5 Prozent) Zusagen legte der Garantie- Garantie-<br />
bereich erneut nach dem schon sehr deutlichen Anstieg des Vorjahres in der<br />
Anzahl zu. Das Garantievolumen sank hingegen auf € 27,2 Millionen Millionen (im<br />
Vorjahr € 31,6 Millionen; minus 14,0 Prozent). Dies war wesentlich auf das<br />
ebenfalls in der Stückzahl gestiegene aber im Beteiligungsvolumen leicht<br />
rückläufige Neugeschäft der <strong>MBG</strong> zurückzuführen. Die <strong>MBG</strong> sieht sich<br />
gerade bei größeren Finanzierungsvorhaben und dem vorliegenden kon-<br />
junkturellen Umfeld einem stärkeren Wettbewerb ausgesetzt.<br />
62,5<br />
34,3<br />
28,2<br />
59,3<br />
34,0<br />
25,3<br />
<strong>2007</strong><br />
59,6<br />
34,9<br />
24,7<br />
53
54 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
BB-GRAFIK 5<br />
BB-GRAFIK 6<br />
Bürgschaftsbank – Genehmigungen <strong>2007</strong><br />
����������������������������<br />
���� € ���������<br />
285,3 (100,0) ������<br />
0,2 (0,1) ��������������<br />
59,8 (21,0)<br />
46,6 (16,3)<br />
2,0 (0,7)<br />
21,9 (7,7)<br />
82,1 (28,8)<br />
8,0 (2,8)<br />
15,6 (5,5)<br />
49,1 (17,2)<br />
��������<br />
������<br />
���������<br />
����� ������<br />
���������<br />
�������<br />
�����������<br />
����������������<br />
1.997 (100,0)<br />
1 (0,1)<br />
546 (27,3)<br />
385 (19,3)<br />
15 (0,8)<br />
216 (10,8)<br />
311 (15,6)<br />
30 (1,5)<br />
128 (6,4)<br />
365 (18,3)<br />
������ ���������<br />
Die Verteilung der im Jahr <strong>2007</strong> neu genehmigten Bürgschaften und<br />
Garantien auf die einzelnen Wirtschaftszweige zeigt BB-Grafik 5. Die Ent- Ent-<br />
wicklung verlief dabei allerdings sehr unterschiedlich, nur die Freien Berufe<br />
und der Bereich Dienstleistungen konnten beim Bürgschafts- und Garantie-<br />
volumen signifikant zulegen. Einen deutlichen Rückgang hatte insbesondere<br />
der Bereich Handel zu verzeichnen.<br />
Veränderung der Zusagen Bürgschaften / Garantien in Prozent<br />
im Vergleich zum Vorjahr<br />
Anzahl<br />
Bürgschafts-/Garantievolumen<br />
Handwerk<br />
2,1<br />
0,0<br />
Handel<br />
Freie Berufe<br />
-11,4<br />
Gastgewerbe<br />
-5,4<br />
-4,8<br />
-1,6 -2,5<br />
-19,1<br />
12,2<br />
Industrie<br />
9,4<br />
1,0<br />
-3,9<br />
Dienstleistung<br />
19,3<br />
-1,5<br />
Mittelwert<br />
1,4
BÜRGSCHAFTSBANK ERSTMALS EINER DER TRÄGER<br />
DES WETTBEWERBS DIENSTLEISTER DES JAHRES 2008<br />
Globalisierung und technischer Fortschritt verschieben die wirtschaftliche<br />
Strukturen und beruflichen Anforderungen in Baden-Württemberg, der<br />
Dienstleistungssektor wird zu einer treibenden Kraft. Bei der Bürgschafts-<br />
Bürgschafts-<br />
bank verdoppelte sich das im Dienstleistungsbereich ermöglichte Finan-<br />
zierungsvolumen von rund € 41,4 Millionen im Jahr 1998 auf über € 81,7<br />
Millionen in <strong>2007</strong>. Die hierfür hierfür hierfür übernommenen Bürgschaften lagen im letzten<br />
Jahr bei € 49,1 Millionen.<br />
Für herausragende und beispielgebende Unternehmen der Dienstleistungs-<br />
Dienstleistungswirtschaft<br />
hat das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg die Aus-<br />
zeichnung „Dienstleister 2008“ initiiert. Der von Wirtschaftsminister Ernst<br />
Pfister als Schirmherr ins Leben gerufene Wettbewerb soll Umfeld und<br />
Klima für Dienstleistungsunternehmen in Baden-Württemberg stärken und<br />
ihre erheblichen Innovations-, Wachstums- und Beschäftigungspotenziale<br />
deutlich machen. Die Bürgschaftsbank ist 2008 erstmals als einer der<br />
Hauptpartner beim Wettbewerb vertreten.<br />
Die von der Bürgschaftsbank im Dienstleistungsbereich begleiteten Vor- Vor-<br />
haben reichen von einer Veranstaltungsagentur die Familiennachmittage,<br />
Poolpartys und Kinoabende organisiert, über ein Unternehmen das Haus- Haus- Haus-<br />
notrufgeräte für die häusliche Pflege vermietet, bis hin zur Bereitstellung<br />
von Werkstoffproben für Architekten und Bauherren. Kaum ein anderer<br />
Wirtschaftszweig ist so unterschiedlich aufgestellt, gleichzeitig so dyna- dyna-<br />
misch wachsend und nahezu grenzenlos in seinen Möglichkeiten.<br />
Die Sieger des Wettbewerbs Dienstleister erhalten in den drei Sparten<br />
Dienstleistungsinnovation, Kundenfreundlichkeit oder Dienstleistungsko-<br />
Dienstleistungsko-<br />
operation Preisgelder in Höhe von je € 10.000.<br />
R EIHENFOLGE UNVERÄNDERT -<br />
SPARKASSEN BLEIBEN SPITZENREITER<br />
BERICHT DES VORSTANDS<br />
Die auf die einzelnen Finanzierungspartner der Bürgschaftsbank entfallen- entfallen-<br />
den Anteile veränderten sich <strong>2007</strong> nur unwesentlich – nur die Privatbanken<br />
arbeiteten mit der Bürgschaftsbank deutlich häufiger zusammen. Der Spar-<br />
kassenbereich behielt seine Spitzenposition mit 48,1 Prozent (im Vorjahr<br />
47,2 Prozent) in der Anzahl und 45,8 Prozent (im Vorjahr 46,9 Prozent) beim<br />
Volumen nahezu unverändert bei. Auf die Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
entfielen mit 42,6 Prozent (im Vorjahr 45,5 Prozent) in der Anzahl etwas<br />
weniger, der Anteil im Kreditvolumen blieb aber mit 43,8 Prozent (im Vorjahr<br />
44,4 Prozent) fast gleich.<br />
55
56 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
BB-GRAFIK 7<br />
Die Einbindung von Bürgschaften durch die Privatbanken erhöhte sich<br />
erfreulicherweise sowohl in der Anzahl als auch im Volumen signifikant:<br />
9,3 Prozent Genehmigungen (im Vorjahr 7,3 Prozent) in der Anzahl und<br />
10,4 Prozent (im Vorjahr 8,7 Prozent) beim verbürgten Kreditvolumen. Zwar<br />
legten nahezu alle privaten Banken zu, der Hauptteil entfällt aber mit über<br />
40 Prozent auf eine Großbank.<br />
Anteile der Finanzierungspartner <strong>2007</strong> (nur Bürgschaften)<br />
Kreditvolumen Mio. € (Prozent) Anzahl (Prozent)<br />
412,0 ( (100,0) 100,0) Gesamt 1.825 (100,0)<br />
188,5 ( (45,8) 45,8)<br />
Sparkassen<br />
F ÖRDERUNG DURCH BÜRGSCHAFTSBANKEN<br />
IN DEUTSCHLAND LEGT STARK ZU<br />
877 ( (48,1) 48,1)<br />
180,6 ( (43,8) 43,8) Genossen- Genossen- Genossen- Genossen-<br />
schaftsbanken<br />
778 ( (42,6) 42,6)<br />
42,9 ( (10,4) 10,4) Privates<br />
Bankgewerbe<br />
170 ( (9,3) 9,3)<br />
Nach Zahlen des Verbands Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) erhöhten<br />
sich die Bürgschafts- / Garantiezusagen der Bürgschaftsbanken bundes-<br />
weit - bereinigt um Baden-Württemberg - bei der Anzahl auf 5.209 (im<br />
Vorjahr 4.922; plus 5,8 Prozent) und beim Volumen auf € 866,5 Millionen (im<br />
Vorjahr € 814,3 Millionen, plus 6,4 Prozent). Die Bürgschaftsbank Baden-<br />
Württemberg behauptete damit ihre führende Stellung: Auf sie entfällt<br />
27,7 Prozent (im Vorjahr 29,1 Prozent) der bundesweit verbürgten Kredite<br />
bzw. garantierten Beteiligungen. Nach der Anzahl der geförderten Existenz-<br />
gründungen liegt die Quote sogar bei 36,0 Prozent (im Vorjahr 36,2 Prozent).
BB-GRAFIK 8<br />
Genehmigtes Genehmigtes Bürgschafts- /<br />
Garantievolumen <strong>2007</strong><br />
in Mio. €<br />
63,0<br />
4,8<br />
R ÜCKLÄUFIGE UNTERNEHMENSINSOLVENZEN<br />
BUNDESWEIT UND WENIGER AUSFÄLLE BEI DER<br />
BÜRGSCHAFTSBANK<br />
106,6<br />
44,5<br />
285,3<br />
75,1<br />
77,3<br />
75,1<br />
49,3<br />
68,7<br />
72,4<br />
34,9<br />
58,0<br />
53,0<br />
69,9<br />
78,0<br />
BERICHT DES VORSTANDS<br />
Gesamtvolumen<br />
€ 1.151,7 Mio.<br />
Anzahl 7.206<br />
Der Verband der Vereine Creditreform e.V. schätzt nach einer vorläufigen<br />
Berechnung die Zahl der Unternehmensinsolvenzen des Jahres <strong>2007</strong><br />
bundesweit auf 27.490. Gegenüber dem Vorjahresstand von 30.680 ist das<br />
ein Rückgang um 10,4 Prozent. Diese durch das verbesserte konjunkturelle<br />
Umfeld begünstigte Entwicklung wirkt sich auch - mit einer gewissen<br />
zeitlichen Verzögerung durch Kündigung, Abwicklung und Verwertung der<br />
Sicherheiten - auf die Ausfallquote der Bürgschaftsbank aus. Ein wesent- wesent-<br />
licher Beitrag zur Stabilisierung liegt darüber hinaus in den von der Bürg-<br />
schaftsbank vorgenommenen Betreuungsmaßnahmen von Unternehmen in<br />
57
58 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
BB-GRAFIK 9<br />
Krisensituationen. Über 300 Engagements werden von der Bürgschaftsbank<br />
im Geschäftsbereich Unternehmensanalyse betreut. Zusammen mit den<br />
Unternehmen, der jeweiligen Hausbank und externen Beratern entwickeln<br />
die krisenerfahrenen Unternehmenskundenbetreuer der Bürgschaftsbank<br />
individuelle Lösungskonzepte für eine optimale Unterstützung und einen<br />
schnellen Weg aus der Krise.<br />
Die Anzahl der gescheiterten Engagements sank <strong>2007</strong> auf 351 (im Vorjahr<br />
367; minus 4,4 Prozent) während sich das Volumen erheblich auf € 32,1 Mil- Mil-<br />
lionen (im Vorjahr € 38,5 Millionen; minus 16,7 Prozent) reduzierte. Durch im<br />
gleichen Jahr erhaltene Rückflüsse hieraus in Höhe von T€ T<br />
851,7<br />
reduzierten sich die Netto-Ausfälle auf € 31,2 Millionen (im Vorjahr € 36,2<br />
Millionen; minus 13,9 Prozent). Die Abrechnung von Ausfällen der Vorjahre<br />
wird von der L-Bank -Kreditbetreuung- durchgeführt und erbrachte <strong>2007</strong><br />
Regresszahlungen in Höhe von € 6,6 Millionen (im Vorjahr € 7,3 Millionen).<br />
Diese reduzieren die Belastung der öffentlichen Haushalte von Bund und<br />
Land sowie der Bürgschaftsbank. Die Brutto-Ausfallquote (Basis Bestand zu<br />
Jahresbeginn) verringerte sich dadurch nach der Anzahl auf 3,17 Prozent<br />
(im Vorjahr 3,39 Prozent) und bezogen auf das Volumen auf 2,49 Prozent<br />
(im Vorjahr 3,03 Prozent).<br />
Anzahl Unternehmensinsolvenzen<br />
in Deutschland<br />
������� ������������ �������<br />
������<br />
Jährliche Ausfallquoten der Bürgschaftsbank<br />
(Anzahl in Prozent)<br />
3,1<br />
������<br />
2,3<br />
������<br />
2,8<br />
������<br />
2,8<br />
������<br />
3,1<br />
������<br />
������<br />
������<br />
������<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />
Unter getrennter Betrachtung der Ausfallquoten von Bürgschaften und<br />
Garantien ist auffällig, dass bei Bürgschaften die Ausfallquoten auf<br />
3,2 Prozent (im Vorjahr 3,4 Prozent) in der Anzahl beziehungsweise auf<br />
2,6 Prozent (im Vorjahr 2,9 Prozent) beim Volumen eher leicht zurückgingen,<br />
während bei den Garantien die Ausfallquoten mit 2,6 Prozent (im Vorjahr<br />
3,4 Prozent) in der Anzahl und 2,0 Prozent (im Vorjahr 3,8 Prozent) deutlich<br />
unter die Vorjahreswerte sanken.<br />
3,7<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,4<br />
������<br />
3,2
Die Analyse der Ausfälle von Bürgschaften in den einzelnen Wirtschafts-<br />
Wirtschafts-<br />
zweigen zeigt eine unterschiedliche Entwicklung. Die Ausfallquoten nach<br />
Volumen lagen im Handwerk mit 3,6 Prozent (im Vorjahr 3,2 Prozent), im<br />
Handel mit 3,1 Prozent (im Vorjahr 3,0 Prozent) und im Gastgewerbe mit<br />
3,9 Prozent (im Vorjahr 2,8 Prozent) über dem Vorjahr. Eine deutlich rückläufige<br />
Ausfallquote gab es hingegen in der Industrie mit 2,6 Prozent (im Vorjahr<br />
3,2 Prozent) und im Bereich Dienstleistung mit 1,2 (im Vorjahr 3,3 Prozent). Mit<br />
0,6 Prozent (im Vorjahr 0,7 Prozent) verzeichneten die Freien Berufen erneut<br />
die geringste Ausfallquote. Die beiden restlichen Bereiche Gartenbau und Ver-<br />
kehr sind aufgrund der geringen Stückzahlen statistisch nicht aussagefähig.<br />
Auch bundesweit nahmen die Ausfallquoten der Bürgschaftsbanken (ohne<br />
Baden-Württemberg) auf 3,76 Prozent (im Vorjahr 4,90 Prozent) in der Anzahl<br />
bzw. 3,35 Prozent (im Vorjahr 4,26 Prozent) im Volumen ab.<br />
I NFORMATIONSVERANSTALTUNGEN VOR ORT UND<br />
BERATUNGSSPRECHTAGE<br />
BB-GRAFIK 10<br />
BERICHT DES VORSTANDS<br />
Der persönliche Kontakt zur Bank und zum Unternehmer, ihre in Baden-<br />
Württemberg vorhandene regionale Verwurzelung und der persönliche<br />
Kontakt ist der große Vorteil, den die Bürgschaftsbank bei ihren Förder- Förder-<br />
aktivitäten in Baden-Württemberg hat. Bei jeder Übernahme einer Bürg-<br />
schaft wird der Einzellfall mit seinen spezifischen Besonderheiten analysiert<br />
und geprüft - es gibt keine Entscheidung „von der Stange“. Die verantwort-<br />
lichen Mitarbeiter versuchen so häufig wie möglich zusammen mit der<br />
Hausbank vor Ort zu gehen und einen persönlichen Eindruck vom Unter-<br />
Beratungssprechtage <strong>2007</strong> -<br />
Standorte<br />
Mannheim<br />
Heidelberg<br />
Mosbach<br />
Karlsruhe Heilbronn Heilbronn Heilbronn<br />
Pforzheim<br />
Stuttgart<br />
Baden-Baden<br />
Nagold<br />
Freudenstadt<br />
Lahr<br />
Villingen-Schwenningen<br />
Freiburg<br />
Schopfheim<br />
Konstanz<br />
Reutlingen<br />
Heidenheim<br />
Ulm<br />
Weingarten<br />
59
60 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
nehmer und seinem Betrieb zu bekommen. Die Einbindung der Bürg-<br />
schaftsbank Baden-Württemberg ist kein anonymer oder nur im Hintergrund<br />
ablaufender ablaufender rein banktechnischer Prozess.<br />
Alle Unternehmer und die, die es werden wollen, können das landesweite<br />
Angebot der Sprechtage nutzen, dass die die die L-Bank L-Bank L-Bank zusammen mit Bürg- Bürg-<br />
schaftsbank und <strong>MBG</strong> bei den Kammern anbieten. <strong>2007</strong> informierten die<br />
Mitarbeiter der L-Bank wieder in vielen Gesprächen über ihre Förder- Förder-<br />
darlehen, die Bürgschaftsbank über den Ersatz fehlender banküblicher<br />
Sicherheiten und die <strong>MBG</strong> über Beteiligungskapital zur Erweiterung des<br />
wirtschaftlichen Eigenkapitals. Die von den Kammern jedes Jahr aufs Neue<br />
durchgeführte Teilnehmerbefragung bestätigt die hohe Zufriedenheit<br />
der Gesprächsteilnehmer und damit die Zielerreichung dieser kostenlosen<br />
Beratungsmöglichkeit.<br />
Zusammen mit dem Rationalisierungs- und Innovationszentrum der<br />
Deutschen Wirtschaft (RKW) und der L-Bank hat die Bürgschaftsbank zudem<br />
regionale Informationsveranstaltungen für die Firmenkundenbetreuer der<br />
Sparkassen, Volksbanken Raiffeisenbanken und der privaten Banken ins<br />
Leben gerufen. Diese regelmäßig stattfindenden Treffen unter der Be- Be-<br />
zeichnung „Bankenfrühstück“ sollen dem Informationsaustausch dienen<br />
und den persönlichen Kontakt zu den Hausbanken noch weiter stärken.<br />
E RTRAGSLAGE UND RISIKOVORSORGE<br />
Durch das erneute Bestandswachstum nahmen die Erträge der Bürg- Bürg-<br />
schaftsbank aus Provisionen und Bearbeitungsgebühren im Berichtsjahr auf<br />
€ 17,0 Millionen (im Vorjahr € 16,2 Millionen; plus 4,5 Prozent) zu. Die<br />
Erträge aus dem Geschäftsbetrieb erreichten damit € 22,0 Millionen (im<br />
Vorjahr 21,1 Millionen; plus 4,3 Prozent). Die Kosten des Geschäftsbetriebes<br />
stiegen mit € 10,5 Millionen (im Vorjahr € 9,6 Millionen; plus 9,1 Prozent)<br />
aufgrund höherer Aufwendungen im IT-Bereich etwas stärker. Das opera-<br />
tive Ergebnis blieb nahezu nahezu unverändert bei € 11,5 Millionen (im Vorjahr<br />
€ 11,5 Millionen; plus 0,3 Prozent).<br />
Das Finanzergebnis ging gegenüber dem Vorjahr erneut zurück und er- er-<br />
reichte € 5,8 Millionen (im Vorjahr € 6,8 Millionen; minus minus 14,5 Prozent). Dies<br />
lag im Wesentlichen an einer um rund € 2 Millionen geringeren Ausschüt- Ausschüt-<br />
tung aus den gezeichneten Spezialfonds bei denen jedoch gleichzeitig<br />
stille Reserven gebildet werden konnten. Nach Berücksichtigung der ver-<br />
minderten Risikoabdeckung stieg der Jahresüberschuss auf € 5,5 Millionen<br />
(im Vorjahr € 4,2 Millionen, plus 33,9 Prozent). Dies entspricht einem Anteil<br />
von 25,2 Prozent (im Vorjahr 19,8 Prozent) der Gesamterträge.
ERTRAGSLAGE<br />
BERICHT DES VORSTANDS<br />
<strong>2007</strong> 2006<br />
T€ Prozent T TT€<br />
Prozent<br />
Provisionen und Bearbeitungsgebühren 16.975 77,2 16.240 77,0<br />
Erträge aus Dienstleistungen 2.528 11,5 2.530 12,0<br />
Sonstige Erträge 2.482 11,3 2.309 11,0<br />
Erträge aus dem Geschäftsbetrieb 21.985 100,0 21.079 100,0<br />
Personalaufwand 7.842 35,7 7.446 35,3<br />
Abschreibungen 404 1,8 407 1,9<br />
Übrige Aufwendungen 2.204 10,0 1.723 8,2<br />
Kosten des Geschäftsbetriebs 10.450 47,5 9.576 45,4<br />
Überschuss aus dem<br />
Geschäftsbetrieb 11.535 52,5 11.503 54,6<br />
Finanzergebnis 5.790 26,3 6.775 32,1<br />
Ergebnis vor Risikoabdeckung 17.325 78,8 18.278 86,7<br />
Risikoabdeckung 11.784 53,6 14.101 66,9<br />
Jahresüberschuss 5.541 25,2 4.177 19,8<br />
Der negativen wirtschaftlichen Entwicklung von Engagements wurde durch<br />
Bildung von Einzel- und Pauschalrückstellungen im Kreditgeschäft in Höhe<br />
von € 20,8 Millionen (im Vorjahr € 20,4 Millionen; plus 2,0 Prozent) unter<br />
Berücksichtigung Berücksichtigung der verbesserten konjunkturellen Rahmenbedingungen<br />
auf einen Gesamtbetrag von € 67,1 Millionen (im Vorjahr € 68,1 Millionen;<br />
minus 1,5 Prozent) Rechnung getragen. Die Risikoabdeckung im Bürg-<br />
schafts- und Garantiegeschäft reduzierte sich <strong>2007</strong> leicht auf € 12,4 Millio- Millio-<br />
nen (im Vorjahr € 12,8 Millionen; minus 3,1 Prozent).<br />
Die Deckung des Eigenobligos in Höhe von € 454,9 Millionen (im Vorjahr<br />
€ 441,1 Millionen; plus 3,1 Prozent) durch Rückstellungen, Eigenkapital und<br />
Mithaftung der KfW blieb bei der Bürgschaftsbank mit 29,7 Prozent (im<br />
Vorjahr 29,6 Prozent) nahezu konstant.<br />
Das haftende Eigenkapital der Bürgschaftsbank liegt bei € 58,8 Millionen (im<br />
Vorjahr € 54,8 Millionen; plus 7,3 Prozent). Der Solvabilitätskoeffizient (Ver- (Ver-<br />
hältnis risikogewichteter Aktiva zu haftendem Eigenkapital) übertrifft<br />
mit 12,1 Prozent (im Vorjahr 11,5 Prozent) deutlich den von der Bundes-<br />
anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) geforderten Mindestwert<br />
von 8,0 Prozent.<br />
61
62 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
R ISIKOBERICHT<br />
Bürgschaften und Garantien werden entsprechend ihrer Größe und internen<br />
Risikoklassifizierung betreut. Durch die eingesetzten Risikocontrollingsysteme<br />
und ein darauf abgestimmtes Unternehmensreporting ist die Transparenz der<br />
Risikostruktur durch aktuelle Informationen jederzeit gewährleistet. Alle neuen<br />
Bürgschafts- und Garantieanträge werden ebenso wie die bestehenden<br />
Engagements (jeweils ab einem Obligo von T TT€<br />
150) einem detaillierten<br />
Ratingprozess unterworfen. Die Bürgschaftsbank verwendet hierzu eine durch<br />
den VDB in Zusammenarbeit mit der Creditreform Rating AG für die speziellen<br />
Anforderungen der Bürgschaftsbanken entwickelte Rating-Software.<br />
Das Adressenausfallrisiko wird außerdem hinsichtlich der ausgewogenen<br />
Verteilung nach Regionen und Branchen minimiert. Klumpenrisiken sind<br />
nicht erkennbar, da sich das Gesamtobligo von € 1,3 Milliarden auf 11.591<br />
Einzelengagements aufteilt. Durch die Beschränkung der Bankgeschäfte auf<br />
Bürgschaften und Garantien betreibt die Bürgschaftsbank mit den vorhan- vorhan-<br />
denen Zinsaktiva kein Kreditgeschäft mit klassischer Fristentransformation,<br />
sondern nur die Anlage eigener Mittel, vornehmlich in festverzinsliche<br />
Wertpapiere. Die Marktpreisrisiken werden durch die vom Vorstand fest- fest-<br />
gelegt Emittenten- und Kontrahentenlimite begrenzt. Liquiditätsrisiken sind<br />
aus der geschäftlichen Entwicklung nicht erkennbar. Dies spiegelt sich auch<br />
in der Liquiditätskennziffer wider. Die Liquiditätskennzahl gem. Liquiditäts-<br />
verordnung (ehemals Grundsatz II) muss mind. 1,00 (Bürgschaftsbank<br />
aktuell 1,85) betragen. Es bestehen keine Länderrisiken, da das Geschäfts-<br />
gebiet sich auf Baden-Württemberg beschränkt. Soweit möglich und im<br />
Hinblick auf die Risikobedeutung sinnvoll wurden zur Begrenzung von<br />
operationellen Risiken Versicherungen abgeschlossen. Die Entwicklung der<br />
Risiken in <strong>2007</strong> zeigt insgesamt keine größeren Veränderungen. Die Bürg- Bürgschaftsbank<br />
schaftsbank Baden-Württemberg weist somit weiterhin in keinem Bereich ein<br />
überhöhtes Risiko auf.<br />
B ÜRGSCHAFTSREGELUNG FÜR LANDWIRTSCHAFT<br />
AUSGELAUFEN – VERLÄNGERUNG IST GEPLANT<br />
Das zusammen mit dem Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum in<br />
Baden-Württemberg (MLR) aufgelegte Bürgschaftsprogramm für die Land- Land-<br />
wirtschaft ist Ende <strong>2007</strong> ausgelaufen. Der Bund hat das Förderangebot,<br />
welches das Land hierzu genutzt hat, neu strukturiert. Eine Verlängerung des<br />
Programms in Zusammenarbeit mit der Bürgschaftsbank wurde vom MLR<br />
signalisiert. Im Februar 2008 wurden daher mit dem MLR Gespräche über<br />
eine Verlängerung der Bürgschaftsregelung im Land aufgenommen. Dabei<br />
wird voraussichtlich die Bürgschaftsquote von 80 Prozent auf 70 Prozent<br />
reduziert, die Bürgschaftsbank erhält weiter eine 100-prozentige Rückbürg-<br />
schaft des Landes und würde kein Eigenrisiko tragen.
BERICHT DES VORSTANDS<br />
BÜRGSCHAFTSBANK UNTERSTÜTZT ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
Um die Finanzierungsmöglichkeiten der kleinen und mittleren Unternehmen<br />
für Investitionsvorhaben in Bioenergieanlagen zu erleichtern, haben L-Bank<br />
und Bürgschaftsbank Mitte <strong>2007</strong> ihre Bürgschaftsprogramme für diesen<br />
Bereich geöffnet. Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien sind ein<br />
Wachstumsmarkt und ein zentrales Element, um die Versorgungssicherheit<br />
in Baden-Württemberg zu stärken. Die konsequente Nutzung vorhandener<br />
Potenziale an regenerativer Energie ist nicht nur aus ökologischer Sicht ein<br />
wichtiger Beitrag zu einer Politik der Nachhaltigkeit. Dies wird durch<br />
Vorhaben zur Energieeinsparung und effizienten Ressourceneinsatz unter- unter-<br />
stützt. Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe und der Bioenergie dient der<br />
Verminderung des CO2-Ausstoßes CO<br />
-Ausstoßes und der Verringerung der Abhängigkeit<br />
von Energieimporten. Der noch relativ neue Wirtschaftszweig der erneuer-<br />
baren Energien mit den Bereichen Bioenergie, Solarenergie, Geothermie,<br />
Wind- und Wasserkraft bietet aber auch durch seine hohe Innovations- und<br />
Technologieorientierung gerade dem hier besonders starken baden-würt-<br />
baden-würt-<br />
tembergischen Mittelstand herausragende wirtschaftliche Perspektiven. Die<br />
erneuerbaren Energien sind eine der wichtigsten Zukunftsbranchen und<br />
sichern lokale und regionale Entwicklung sowie die Beschäftigung.<br />
Das Förderkonzept von L-Bank und Bürgschaftsbank sieht neben dem<br />
Zugang zur Fremdkapitalfinanzierung über die Kreditwirtschaft eine be- begleitende<br />
Unterstützung sowie das Einholen technischer und betriebswirt-<br />
schaftlicher Stellungnahmen geeigneter Stellen zu den Projekten vor. Auch<br />
die Einbindung einer Beteiligung der <strong>MBG</strong> ist als sinnvolle Ergänzung der<br />
Finanzierungsbausteine möglich.<br />
U NSERE MITARBEITER<br />
Die Entwicklung des Bürgschafts- und Garantiebestandes war in den letzten<br />
Jahren von hohen Zuwächsen geprägt. Durch die Intensivierung der Be- Be-<br />
treuungsaktivitäten erfolgte parallel eine Aufstockung der Belegschaft. <strong>2007</strong><br />
kam es zu keinem wesentlichen weiteren Personalaufbau, zum Stichtag<br />
31. Dezember <strong>2007</strong> waren insgesamt 118 MitarbeiterInnen (im Vorjahr<br />
117 MA) bzw. mit Berücksichtigung von Teilzeitkräften 110,8 MA (im Vorjahr<br />
110,4 MA, plus 0,4 Prozent) beschäftigt. Vier Austritten standen fünf Neuein- Neuein-<br />
stellungen gegenüber.<br />
Die Weiterbildung unserer Mitarbeiter ist zur Aufrechterhaltung und Weiter- Weiter-<br />
entwicklung einer hohen Analyse- und Betreuungsqualität von zentraler<br />
Bedeutung. Die Qualifizierung erfolgt durch zahlreiche Teilnahmen an fach- fach-<br />
spezifischen Fortbildungen zum Beispiel durch Bildungseinrichtungen der<br />
Kreditwirtschaft wie der GENO- oder Sparkassenakademie, durch spezifische<br />
Seminare im Bereich Beteiligungsfinanzierung sowie durch mehrere Inhouse-<br />
Schulungen.<br />
63
64 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
Nur durch unsere engagierten Mitarbeiter konnten Bürgschaftsbank und <strong>MBG</strong><br />
die starke Nachfrage nach Bürgschaften und Beteiligungskapital erfolgreich<br />
bewältigen. Beide Förderinstitute bleiben bundesweit die führenden Gesell-<br />
schaften. Unseren kompetenten und motivierten Mitarbeitern gilt daher eine<br />
besondere Anerkennung. Der Vorstand möchte auch dem Betriebsrat für die<br />
konstruktive Zusammenarbeit danken.<br />
V ERÄNDERUNG DER EU-BEIHILFEREGULARIEN<br />
BEEINFLUSST FÖRDERUNG DURCH BÜRGSCHAFTEN<br />
Mit Wirkung vom 15. Dezember 2006 ist eine Verordnung der EU über die<br />
Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag auf „De-minimis“-Beihilfen in<br />
Kraft getreten. Die durch die Rückbürgschaften und Rückgarantien von Bund<br />
und Land mit einem Beihilfewert versehenen Bürgschaften und Garantien der<br />
Bürgschaftsbank wurden bislang unter Berücksichtigung von Vorhaben und<br />
Unternehmensgröße entweder nach der KMU-Freistellungsverordnung bzw.<br />
nach der ursprünglichen „De-minimis“-Verordnung ausgereicht. Auf Basis der<br />
neuen „De-minimis“-Verordnung kann die Bürgschaftsbank nach wie vor<br />
Bürgschaften bis zum Höchstbetrag von € 1 Million übernehmen, allerdings<br />
ergeben sich deutlich höhere Beihilfewerte. Anstelle des bisher gültigen<br />
Wertes von 0,5 Prozent liegt der Beihilfewert nunmehr bei 13 Prozent. Dies<br />
kann in Einzelfällen zu Einschränkungen bei der Bürgschaftsübernahme<br />
führen, sofern der „De-minimis“-Freibetrag in Höhe von € 200.000, der jedem<br />
Unternehmen für einen Zeitraum von drei Kalenderjahren zur Verfügung<br />
steht, bereits ausgeschöpft ist. Durch die Anwendung einer zwischenzeitlich<br />
bei der EU-Kommission notifizierten Berechnungsmethodik, kann unter<br />
Nutzung eines von der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers ent- ent-<br />
wickelten Beihilferechners künftig eine bonitätsabhängige Beihilfewert-<br />
ermittlung erfolgen. Damit reduzieren sich die Beihilfewerte, je nach<br />
Bonitätsstufe, deutlich.<br />
Bis Mitte des Jahres 2008 ist zudem eine Neufassung der KMU-Frei- KMU-Frei-<br />
stellungsverordnung zu erwarten, die in Verbindung mit der genannten<br />
Methodik durch Anhebung der Höchstsubventionswerte voraussichtlich<br />
weitere Freiräume bieten bieten bieten wird.<br />
Die Beteiligungen der <strong>MBG</strong> werden zur Risikominderung in der Regel mit<br />
70-prozentigen Garantien der Bürgschaftsbank versehen, die wiederum größ- größ-<br />
tenteils durch Rückgarantien von Bund und Land abgedeckt sind. Für<br />
Garantien ist die „De-minimis“-Verordnung seit 01. Juli <strong>2007</strong> nicht mehr<br />
anwendbar. Um weiterhin Beteiligungen mit Einbindung der Rückgarantien<br />
von Bund und Land garantieren zu können, haben die deutschen<br />
Bürgschaftsbanken in Zusammenarbeit mit dem BMWi ein so genanntes
BERICHT DES VORSTANDS<br />
Prämienzuschussmodell (PZM) entwickelt, welches Ende <strong>2007</strong> nach Zu- Zu-<br />
stimmung durch das Bundesministerium der Finanzen (BMF) umgesetzt<br />
werden konnte. Die Zustimmung des BMF gilt unter der Voraussetzung, dass<br />
das PZM nur bis 31. Dezember 2008 angewandt wird und in diesem Zeitraum<br />
eine spezifische Beihilfeberechnungsmethodik für Garantien notifiziert wird.<br />
Über das PZM sind Garantien zugunsten von stillen Beteiligungen der <strong>MBG</strong><br />
beihilferechtlich dann zulässig, wenn im Rahmen von „De-minimis“ beim<br />
Unternehmen ausreichendes Prämienguthaben vorhanden ist. Die Prämien- Prämien-<br />
zuschüsse fließen - vergleichbar zu einem Versicherungsansatz – in einen<br />
entsprechenden Prämientopf. Die Leistungen aus der Rückgarantie sind auf<br />
das gesamte Guthaben des Prämientopfs begrenzt. Die Höhe des<br />
Prämienzuschusses wird in Abhängigkeit der Bonität des Beteiligungs-<br />
Beteiligungs-<br />
engagements festgelegt. Insgesamt führt das Prämienzuschussmodell zu<br />
gewissen Einschränkungen bei der Garantieübernahme, insbesondere bei<br />
einer parallelen Verbürgung von Krediten, da dann die Beihilfen kumuliert<br />
werden müssen. müssen. Dennoch erkennen erkennen wir wir wir keine wesentliche Beeinträchtigung<br />
des Garantiegeschäfts. Über die im Jahr Jahr 2008 2008 geplante Notifizierung einer<br />
speziellen Garantiemethodik erwarten wir zusätzliche Spielräume.<br />
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass sich aufgrund der veränderten Beihilfe- Beihilfe-<br />
regularien für Bürgschaften und Garantien höhere Beihilfewerte als in der<br />
Vergangenheit ergeben. Durch die Anhebung des „De-minimis“-Freibetrages<br />
von € 100.000 auf € 200.000 für einen Zeitraum von drei Kalenderjahren wird<br />
dieser Effekt jedoch teilweise kompensiert. Probleme können sich im<br />
Einzelfall im Rahmen der Kumulierung mit anderen Beihilfen ergeben. Die<br />
genannten Veränderungen führen jedoch allgemein zu mehr bürokratischem<br />
Aufwand.<br />
N EUE RÜCKBÜRGSCHAFTS- UND RÜCKGARANTIEERKLÄRUNGEN<br />
DES BUNDES UND DES LANDES BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
Die Rückbürgschaften und Rückgarantien von Bund und Land, die im<br />
5-Jahres-Rhythmus neu verhandelt werden, wurden bis 31. Dezember 2012<br />
verlängert. Dieses Ergebnis ist sehr erfreulich, da hinsichtlich der<br />
Konsolidierung der Öffentlichen Haushalte während den Verhandlungen<br />
über erhebliche Einschränkungen der Bürgschafts- und Garantieförderung<br />
diskutiert wurde. Die Förderung von KMU sowie die Unterstützung von<br />
Existenzgründungen sind damit aber auch künftig nahezu unverändert<br />
möglich. In Rückbürgschafts- und Rückgarantieerklärung ergeben sich nach<br />
den geführten Vorgesprächen keine signifikanten Änderungen. Der Wirt-<br />
schaftsausschuss des Landes hat darüber hinaus eine Erhöhung des<br />
globalen Bürgschafts- und Garantierahmens beschlossen, so dass ein wei-wei-<br />
65
66 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
terer Ausbau der Förderaktivitäten der Bürgschaftsbank möglich ist. Die<br />
Erhöhung des Bürgschafts- und Garantierahmens beim Bund ist ebenfalls<br />
vorgesehen.<br />
D ANK AN UNSERE PARTNER<br />
A USBLICK 2008<br />
Unseren Partnern, angefangen bei den Kammern und Verbänden in Baden-<br />
Württemberg, die unsere Arbeit zur Förderung kleiner und mittlerer Unter- Unter-<br />
nehmen in hohem Maße unterstützen, gilt unser besonderer Dank. Eine der<br />
wesentlichen Grundlagen für unsere erfolgreiche Fördertätigkeit ist zudem<br />
die gute und enge Zusammenarbeit mit den Rückbürgen Bund und Land<br />
sowie der Landeskreditbank Baden-Württemberg - Förderbank (L-Bank).<br />
Hierfür bedanken wir uns ebenfalls. Den Mitgliedern der Bürgschafts-<br />
Bürgschaftsausschüsse<br />
und des Garantieausschusses, sowie unseren Aufsichtsund<br />
Verwaltungsratsgremien, die engagiert und kompetent an den Ent-<br />
scheidungen mitgewirkt haben, gilt besonderer Dank und Anerkennung.<br />
Wir danken darüber hinaus unserem Kooperationspartner L-Bank für die<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit in den Programmen „Starthilfe Baden-Würt-<br />
temberg“, „GuW „GuW50 50 50“, “, „Tech „Tech60 60 60“ “ und „Umwelt60 „Umwelt<br />
60 60“. “.<br />
Die von uns geförderten kleinen und mittleren Unternehmen sind aufgrund<br />
ihrer Größe naturgemäß stärker insolvenzgefährdet. Die für 2008 vor-<br />
hergesagte Abschwächung der konjunkturellen Entwicklung wird sich für<br />
unsere Partnerunternehmen in Baden-Württemberg nach unserer Ein-<br />
schätzung nur eingeschränkt negativ auswirken. Trotz der derzeit den<br />
Finanzsektor betreffenden belastenden so genannten „Subprime-Krise“<br />
bewerten wir die künftige Entwicklung der Finanzierungsbedingungen für<br />
den Mittelstand in Baden-Württemberg unter den Gesichtspunkten Kredit-<br />
klemme und Bankenkrise insgesamt nicht kritisch, zumal sich mit den<br />
Sparkassen und den Volksbanken Raiffeisenbanken unsere wesentlichen<br />
Partner in der Mittelstandsfinanzierung hauptsächlich über Kundeneinlagen<br />
finanzieren und nicht von den internationalen Refinanzierungsmärkten<br />
abhängig sind. Kurzfristig könnten die Finanzierungskosten der Unter-<br />
nehmen allerdings anziehen. Wir rechnen trotz volatiler Märkte und des<br />
nach wie vor harten Wettbewerbs mit keiner wesentlichen Veränderung bei<br />
unserer Ausfallquote und der Risikovorsorge.<br />
Durch neue Programmangebote erweitert und verbessert die Bürgschafts-<br />
Bürgschafts-<br />
bank ihr Angebotsspektrum kontinuierlich, um ihrem Förderauftrag für KMU<br />
in Baden-Württemberg noch besser gerecht zu werden. Mitte <strong>2007</strong> wurde
BERICHT DES VORSTANDS<br />
deshalb das Programm „Starthilfe Baden-Württemberg“ für Kleingrün-<br />
dungen bis T TT€<br />
150 überarbeitet. Im Oktober <strong>2007</strong> wurde das Programm<br />
„GuW „GuW50 50 50“ “ ebenfalls erweitert. In beiden Fällen Fällen Fällen hat dies bereits im ver- ver-<br />
gangenen Jahr zu einer Steigerung der Nachfrage geführt. Wir erwarten,<br />
dass sich dieser Trend 2008 fortsetzt.<br />
Die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg nutzt seit Mitte der 80er-Jahre<br />
zusammen mit drei anderen Bürgschaftsbanken in einer Entwicklergemeinschaft<br />
ein spezielles Softwareprogramm, das die besonderen Bedürfnisse<br />
der Förderinstitute bei der Bearbeitung und Verwaltung der Ge-<br />
schäftsprozesse unterstützte. 2006 hat diese Entwicklergemeinschaft<br />
beschlossen, sich an der Neugestaltung der bisher von den übrigen Bürg-<br />
schaftsbanken schaftsbanken eingesetzten Individualsoftware zu beteiligen und diese bis<br />
2009 einzuführen. Der hierfür benötigte Aufwand wird weitgehend durch<br />
den bisherigen jährlichen Rahmen der EDV-Kosten abgedeckt.<br />
Wir erwarten für 2008 eine konstante Nettozuführung zu den Einzelrück- Einzelrückstellungen.<br />
Durch die Umwidmung der Wertpapiere von der Liquiditäts-<br />
reserve in das Anlagevermögen (buy&hold-Strategie) (buy<br />
hold-Strategie) besteht kein Ab-<br />
schreibungsbedarf für die im Bestand befindlichen Wertpapiere.<br />
Aufgrund Aufgrund der dargestellten konservativ geplanten geplanten geplanten Entwicklungen gehen wir wir wir<br />
für 2008 insgesamt von gleich bleibenden Jahresergebnissen aus. Chancen<br />
zur Verbesserung bestehen in einer positiven gesamtwirtschaftlichen Ent-<br />
wicklung, einem niedrigeren Anstieg des Zinsniveaus und möglicher höherer<br />
Ausschüttungen aus den Spezialfonds.<br />
Der Vorstand Stuttgart, im März 2008<br />
Hartmut Hübler Guy Selbherr<br />
67
BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
ORGANE
70 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
A UFSICHTSRAT<br />
Dr. Hartmut Richter Richter, , Esslingen Hauptgeschäftsführer Baden-<br />
– Vorsitzender – Württembergischer Handwerkstag<br />
Dr. Bernhard Walter, Walter<br />
, Stuttgart Mitglied des Vorstands<br />
– stv. Vorsitzender – Landesbank Baden-Württemberg<br />
Thomas Birnbaum Birnbaum, , Waiblingen Direktor Bereich Mittelstand DZ BANK AG<br />
(ab 07.03.<strong>2007</strong>) Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank<br />
Ulrich Dexheimer Dexheimer, , Schwetzingen Bereichsleiter Mittelstand DZ BANK AG<br />
(bis 07.02.<strong>2007</strong>) Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank<br />
Sabine Hagmann Hagmann, , Tübingen Rechtsanwältin<br />
Hauptgeschäftsführerin Einzelhandels-<br />
Einzelhandels-<br />
verband Baden-Württemberg e. V.<br />
Bernhard Hoch Hoch, , Bäcker- und Konditormeister<br />
Villingen-Schwenningen Präsident Handwerkskammer Konstanz<br />
Dr. Dr. Bernd Kiene Kiene, , Stuttgart Vorstandssprecher Südwestbank AG<br />
(für Bankenverband Baden-<br />
Württemberg e. V.)<br />
Jürgen Kirchherr Kirchherr, , Stuttgart Hauptgeschäftsführer Hotel- und<br />
Gaststättenverband DEHOGA<br />
Baden-Württemberg e.V.<br />
Walter Kübler Kübler, , Aichwald Geschäftsführer Industrie- und<br />
Handelskammer Region Stuttgart<br />
Jürgen Kugler, Leutenbach Bereichsleiter 28/H Sparkassenzentral-<br />
(ab 01.01.2008) bankfunktion/Sparkassensekretariat,<br />
Landesbank Baden-Württemberg<br />
Franz Longin Longin, , Stuttgart Wirtschaftsprüfer/Steuerberater<br />
Präsident Landesverband der Freien<br />
Berufe Baden-Württemberg
AUFSICHTSRAT<br />
V ORSTAND<br />
ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />
Wolf Martin, Martin<br />
, Göppingen Mitglied des Vorstands Bankhaus<br />
Gebr. Martin AG, Präsident Bezirks- Bezirks-<br />
kammer Göppingen der Industrie- und<br />
Handelskammer Region Stuttgart<br />
Eugen Nagel, Nagel<br />
, Ludwigsburg Metzgermeister<br />
Ehrenlandesinnungsmeister<br />
Landesinnungsverband Baden-Württemberg<br />
des Fleischerhandwerks<br />
Gerhard Roßwog, Roßwog<br />
, Karlsruhe Wirtschaftsprüfer/Steuerberater<br />
Vorstandsvorsitzender Badischer<br />
Genossenschaftsverband e.V.<br />
Christian Tauscher Tauscher, , Pforzheim Dipl.-Agraringenieur<br />
Präsident a.D. Verband Badischer<br />
Gartenbaubetriebe e.V.<br />
Dr. Hariolf Teufel Teufel, , Stuttgart Bereichsleiter 28/H Sparkassenzentral-<br />
(bis 31.12.<strong>2007</strong>) bankfunktion/Sparkassensekretariat,<br />
Landesbank Baden-Württemberg<br />
Wolfgang Wolfgang Wolf Wolf, , Esslingen gf. Vorstandsmitglied<br />
Landesverband der Baden-<br />
Württembergischen Industrie e.V.<br />
Hartmut Hübler Hübler, , Leinfelden-Echterdingen<br />
Guy Selbherr Selbherr, , Weinstadt<br />
71
72 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
B ÜRGSCHAFTSAUSSCHÜSSE<br />
Hans Joachim Lang, Stuttgart<br />
Direktor Commerzbank AG,<br />
Filiale Stuttgart<br />
(für Bankenverband<br />
Baden-Württemberg e. V.)<br />
Hartmut Hübler,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Guy Selbherr, Weinstadt<br />
Mitglieder des Vorstands,<br />
Bürgschaftsbank Baden-Württemberg<br />
GmbH und Geschäftsführer <strong>MBG</strong><br />
<strong>Mittelständische</strong> Beteiligungsgesell-<br />
Beteiligungsgesell-<br />
schaft Baden-Württemberg GmbH,<br />
jeweils Stuttgart<br />
Thomas Birnbaum, Waiblingen<br />
Direktor Bereich Mittelstand<br />
DZ BANK AG Deutsche<br />
Zentral-Genossenschaftsbank,<br />
Frankfurt Frankfurt am Main<br />
(Handwerk – stellv. Vorsitzender,<br />
Handel – Vorsitzender, Gartenbau,<br />
Freie Freie Freie Berufe, IVG – Vorsitzender)<br />
Ulrich Vrede, Heidelberg<br />
Direktor Landesbank<br />
Baden-Württemberg,<br />
Stuttgart Karlsruhe Mannheim<br />
(Handel, Gartenbau, IVG,<br />
Freie Berufe – stellv. Vorsitzender)<br />
(für Landesbank Baden-Württemberg)<br />
Andreas Claus, Weinstadt<br />
Direktor Baden-Württembergische<br />
Bank, Unselbstständige Anstalt der<br />
Landesbank Baden-Württemberg,<br />
Stuttgart<br />
(Handwerk – Vorsitzender,<br />
Gartenbau, Freie Berufe, IVG)<br />
Roland Haaß, Balingen<br />
(bis 31.03.<strong>2007</strong>)<br />
Hauptgeschäftsführer Handwerks- Handwerks-<br />
kammer Reutlingen<br />
(für Handwerkskammern in<br />
Baden-Württemberg)<br />
Tony Gmyrek, Bad Rappenau<br />
(ab 01.04.<strong>2007</strong>)<br />
Geschäftsführer der Handwerks- Handwerks-<br />
kammern Heilbronn-Franken<br />
(für Handwerkskammern in<br />
Baden-Württemberg)<br />
Hans-Peter de Longueville, Stuttgart<br />
Landesgeschäftsführer Landesinnungs-<br />
Landesinnungs-<br />
verband Baden-Württemberg des<br />
Fleischerhandwerks, Stuttgart<br />
(für Fachverbände des Handwerks in<br />
Baden-Württemberg)<br />
Walter Kübler, Aichwald<br />
Geschäftsführer Industrie- und<br />
Handelskammer Region Stuttgart,<br />
Stuttgart (Handel, IVG)<br />
Dr. jur. Kurt Seizinger, Stuttgart<br />
Hauptgeschäftsführer Landes- Landes-<br />
ärztekammer Baden-Württemberg,<br />
Stuttgart<br />
Ute Kemmann, Stuttgart<br />
Rechtsanwältin, Geschäftsführerin LFB<br />
Landesverband der Freien Berufe<br />
Baden-Württemberg, Stuttgart<br />
Eugen Noz, Ludwigsburg<br />
Abteilungsdirektor a. D.<br />
Südwestbank AG, Stuttgart<br />
Gartenbau<br />
Hans-Peter Stahl, Sandhausen<br />
Rechtsanwalt, Hauptgeschäftsführer<br />
VDGA, Verband für Dienstleistung,<br />
Groß- und Außenhandel Baden-<br />
Württemberg e.V., Mannheim<br />
Wolfgang Wolf, Esslingen<br />
gf. Vorstandsmitglied Landesverband<br />
der Baden-Württembergischen<br />
Industrie e. V., Ostfildern
B ÜRGSCHAFTSAUSSCHÜSSE<br />
Uwe Bechinka, Denkendorf<br />
Dipl.-oec., Landesverband der<br />
Baden-Württembergischen<br />
Industrie e. V., Ostfildern<br />
Wilhelm Okesson, Paderborn<br />
Leiter Betriebsberatung,<br />
DEHOGA-Beratung<br />
Hotel- und Gaststättenverband<br />
DEHOGA Baden-Württemberg e. V.<br />
Albrecht Rudolf, Nagold<br />
Oberregierungsrat Finanzministerium<br />
Baden-Württemberg<br />
(Handwerk, Handel, Gartenbau, IVG,<br />
Freie Berufe)<br />
Monika Schlotterbeck, Weinstadt<br />
Landwirtschaftsdirektorin Ministerium<br />
für für für Ernährung und Ländlichen Raum<br />
Baden-Württemberg<br />
Dr. Hans-Joachim Hauser,<br />
Ludwigsburg<br />
Ministerialrat Wirtschaftsministerium<br />
Baden-Württemberg (IVG)<br />
Bernd Bernd Scherrer, Wörth am Rhein<br />
Ministerialrat Wirtschaftsministerium<br />
Baden-Württemberg<br />
(Handwerk, Handel, Freie Berufe)<br />
Für Verbände des Einzelhandels:<br />
Sabine Hagmann, Tübingen<br />
Rechtsanwältin, Hauptgeschäftsführerin<br />
Einzelhandelsverband Baden-<br />
Württemberg e. V., Stuttgart<br />
Manfred C. Noppel, Freiburg<br />
Hauptgeschäftsführer Einzelhandels-<br />
Einzelhandels-<br />
verband Südbaden e. V., Freiburg<br />
Swen Rubel, Solingen<br />
Geschäftsführer, Assessor,<br />
Einzelhandelsverband<br />
Nordbaden e. V., Heidelberg<br />
ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />
Alexander Kögel, Esslingen<br />
Dipl.-Kfm., Mode- und Bettenhaus<br />
Kögel, Esslingen<br />
Philipp Glatt, Gundelfingen<br />
Dipl.-Betriebswirt, Einzelhandels-<br />
Einzelhandels-<br />
verband Südbaden e. V., Freiburg<br />
Für Verbände des Gartenbaues:<br />
Reiner Bierig, Pliezhausen<br />
Geschäftsführer Verband Garten-,<br />
Landschafts- und Sportplatzbau<br />
Baden-Württemberg e. V., Leinfelden-<br />
Echterdingen<br />
Jörg Fleischhacker, Meckesheim<br />
Geschäftsführer Geschäftsführer Verband Badischer<br />
Gartenbaubetriebe e. V., Karlsruhe Karlsruhe Karlsruhe<br />
Thomas Vohrer, Aalen<br />
Geschäftsführer Württembergischer<br />
Gärtnereiverband e. V., Stuttgart<br />
Für Verbände des Verkehrsgewerbes:<br />
Ernst Egon Rauer, Ebersbach/Fils<br />
(bis 31.05.<strong>2007</strong>)<br />
gf. Vorstandsmitglied SVG<br />
Straßen-Verkehrs-Genossenschaft<br />
Württemberg eG, Stuttgart<br />
Uwe Nestel, Wernau<br />
(ab 01.06.<strong>2007</strong>)<br />
gf. Vorstandsmitglied SVG<br />
Straßen-Verkehr-Genossenschaft<br />
Württemberg eG, Stuttgart<br />
Rolf Schmid, Filderstadt-Plattenhardt<br />
Geschäftsführer Verband Baden-<br />
Württembergischer Omnibusunter-<br />
Omnibusunter-<br />
nehmer e.V. (WBO), Böblingen<br />
73
74 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
G ESELLSCHAFTER<br />
Kreditgarantiegemeinschaft<br />
des Handwerks Baden-Württemberg<br />
Verwaltungs-GmbH<br />
Kreditgarantiegemeinschaft<br />
des Handels Baden-Württemberg<br />
Verwaltungs-GmbH<br />
Kreditgarantiegemeinschaft<br />
des Gartenbaues Baden-Württemberg<br />
Verwaltungs-GmbH<br />
Kreditgarantiegemeinschaft<br />
der Industrie, des Verkehrsgewerbes und des Gastgewerbes<br />
Baden-Württemberg Verwaltungs-GmbH<br />
Kreditgarantiegemeinschaft<br />
der Freien Berufe Baden-Württemberg<br />
Verwaltungs-GmbH<br />
Kreditgarantiegemeinschaft in<br />
Baden-Württemberg Verwaltungs-GmbH<br />
Die Kreditgarantiegemeinschaften sind als Gesellschafter<br />
der Bürgschaftsbank reine Verwaltungsgesellschaften
G ESELLSCHAFTER<br />
KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT REDITGARANTIEGEMEINSCHAFT DES HANDWERKS<br />
ANDWERKS<br />
-W<br />
-G<br />
BADEN ADEN ADEN-W -WÜRTTEMBERG<br />
ÜRTTEMBERG VERWALTUNGS<br />
ERWALTUNGS<br />
ERWALTUNGS-G -GMB MB MBH<br />
DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />
Genossenschaftsbank<br />
Landesbank Baden-Württemberg<br />
Bankenverband Baden-Württemberg<br />
zugleich treuhänderisch für<br />
Bankhaus Ellwanger & Geiger KG,<br />
Stuttgart; Bayerische Hypo- und<br />
Vereinsbank AG, Niederlassung Stuttgart;<br />
Commerzbank AG, Filiale Stuttgart;<br />
Deutsche Bank AG, Filiale Stuttgart;<br />
Dresdner Bank AG in Stuttgart;<br />
IKB Deutsche Industriebank Industriebank Industriebank AG,<br />
Niederlassung Baden-Württemberg;<br />
Schwäbische Schwäbische Bank AG; Südwestbank AG,<br />
Stuttgart; HSBC Trinkaus & Burkhardt AG,<br />
Niederlassung Stuttgart<br />
SIGNAL IDUNA<br />
Beteiligungsgesellschaft für<br />
Bürgschaftsbanken und Kredit- Kredit-<br />
garantiegemeinschaften mbH<br />
Handwerkskammer Freiburg<br />
Handwerkskammer Heilbronn-Franken<br />
Handwerkskammer Karlsruhe<br />
Handwerkskammer Konstanz<br />
Handwerkskammer Mannheim<br />
Handwerkskammer Reutlingen<br />
Handwerkskammer Region Stuttgart<br />
Handwerkskammer Ulm<br />
Bundeskreditgarantiegemeinschaft<br />
des Handwerks GmbH<br />
Bäcker-Innungsverband Baden<br />
Fachverband Bau Württemberg<br />
Handwerksverband Metallbau<br />
und Feinwerktechnik Baden- Baden-<br />
Württemberg (HMF)<br />
ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />
Fachverband Elektro- und<br />
Informationstechnik Baden-<br />
Württemberg<br />
Fachverband Friseur und Kosmetik<br />
Fachverband Fachverband Glas Fenster Fassade<br />
Baden-Württemberg – Landesinnungs-<br />
Landesinnungs-<br />
verband des Glaserhandwerks<br />
Fachverband Sanitär – Heizung –<br />
Klima Baden-Württemberg<br />
Fachverband der Stuckateure für<br />
Ausbau und Fassade (SAF)<br />
Landesinnungsverband für das<br />
Württembergische Bäckerhandwerk<br />
Landesinnungsverband Baden-<br />
Württemberg des Fleischerhandwerks<br />
Landesinnungsverband des Maler- Maler-<br />
und Lackiererhandwerks Baden- Baden-<br />
Württemberg<br />
Landesfachverband Schreiner- Schreiner-<br />
handwerk Baden-Württemberg<br />
Verband Bauwirtschaft Nordbaden<br />
Verband des Kraftfahrzeuggewerbes<br />
Baden-Württemberg<br />
Zahntechniker-Innung Baden<br />
Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />
Dr. Hartmut Richter<br />
Hauptgeschäftsführer Hauptgeschäftsführer Hauptgeschäftsführer Baden-<br />
Württembergischer Handwerkstag<br />
75
76 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
G ESELLSCHAFTER<br />
KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT REDITGARANTIEGEMEINSCHAFT DES HANDELS ANDELS<br />
-W<br />
-G<br />
BADEN ADEN ADEN-W -WÜRTTEMBERG<br />
ÜRTTEMBERG VERWALTUNGS<br />
ERWALTUNGS<br />
ERWALTUNGS-G -GMB MB MBH<br />
DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />
Genossenschaftsbank<br />
Landesbank Baden-Württemberg<br />
Bankenverband Baden-Württemberg<br />
zugleich treuhänderisch für<br />
Bankhaus Ellwanger & Geiger KG,<br />
Stuttgart; Bayerische Hypo- und<br />
Vereinsbank AG, Niederlassung Stuttgart;<br />
Commerzbank AG, Filiale Stuttgart;<br />
Deutsche Bank AG, Filiale Stuttgart;<br />
Dresdner Bank Bank Bank AG in in Stuttgart; IKB<br />
Deutsche Industriebank Industriebank Industriebank AG, AG, AG,<br />
Niederlassung Baden-Württemberg;<br />
Schwäbische Bank AG; Südwestbank AG,<br />
Stuttgart; HSBC Trinkaus & Burkhardt AG,<br />
Niederlassung Stuttgart<br />
SIGNAL IDUNA<br />
Beteiligungsgesellschaft für<br />
Bürgschaftsbanken und Kredit- Kredit-<br />
garantiegemeinschaften mbH<br />
Industrie- und Handelskammer Region<br />
Stuttgart, zugleich treuhänderisch für<br />
die weiteren Industrie- und Handels-<br />
kammern in Baden-Württemberg<br />
Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher<br />
Fachweinkellereien<br />
Bund des süddeutschen Eisen- Eisen-<br />
und Metallwarengroßhandels<br />
Börsenverein des Deutschen<br />
Buchhandels, Landesverband<br />
Baden-Württemberg<br />
Einzelhandelsverband Baden<br />
Einzelhandelsverband Nordbaden<br />
Einzelhandelsverband Württemberg<br />
Länderverband Süddeutscher<br />
Tabakwarengroßhändler und<br />
Automatenaufsteller<br />
Verband der Agrargewerblichen<br />
Wirtschaft (VdAW) Baden-<br />
Württemberg<br />
Verband Deutscher Drogisten<br />
Landesverband Baden-Württemberg<br />
Verband für Energiehandel Südwest-<br />
Mitte (VEH)<br />
Handelsverband BAG Baden-<br />
Württemberg<br />
Landesverband der Mittel- und<br />
Großbetriebe des Einzelhandels<br />
Baden-Württemberg.<br />
Baden-Württemberg.<br />
Baden-Württemberg.<br />
VDGA, Verband für Dienstleistung,<br />
Groß- und Außenhandel Baden-<br />
Württemberg<br />
Vorsitzende des Verwaltungsrats<br />
Rechtsanwältin<br />
Sabine Hagmann<br />
Hauptgeschäftsführerin<br />
Einzelhandelsverband<br />
Baden-Württemberg e.V.
G ESELLSCHAFTER<br />
KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT REDITGARANTIEGEMEINSCHAFT DER INDUSTRIE NDUSTRIE, NDUSTRIE DES VERKEHRSGEWERBES ERKEHRSGEWERBES UND DES GASTGEWERBES<br />
ASTGEWERBES<br />
-W<br />
-G<br />
BADEN ADEN ADEN-W -WÜRTTEMBERG<br />
ÜRTTEMBERG VERWALTUNGS<br />
ERWALTUNGS<br />
ERWALTUNGS-G -GMB MB MBH<br />
DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />
Genossenschaftsbank<br />
Landesbank Baden-Württemberg<br />
Bankenverband Baden-Württemberg<br />
zugleich treuhänderisch für<br />
Bankhaus Ellwanger & Geiger KG,<br />
Stuttgart; Bankhaus Gebr. Martin AG;<br />
Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG,<br />
Niederlassung Stuttgart; Commerzbank<br />
AG, Filiale Stuttgart; Deutsche Bank AG,<br />
Filiale Stuttgart; Dresdner Bank AG in<br />
Stuttgart; IKB Deutsche Industriebank AG,<br />
Niederlassung Baden-Württemberg;<br />
Schwäbische Bank AG; AG; Südwestbank AG,<br />
Stuttgart; HSBC Trinkaus & Burkhardt AG,<br />
Niederlassung Stuttgart<br />
Industrie- und Handelskammer Region<br />
Stuttgart, zugleich treuhänderisch für<br />
die weiteren Industrie- und Handels-<br />
kammern in Baden-Württemberg<br />
Landesverband der Baden-Württem-<br />
Baden-Württem-<br />
bergischen Industrie zugleich treu-<br />
händerisch für<br />
Baden-Württembergischer Brauerbund;<br />
Fachverband Bau Württemberg; Gesamt- Gesamt-<br />
verband Kunststoffverarbeitende Industrie;<br />
SPECTARIS – Deutscher Industrieverband<br />
für optische, medizinische und mecha-<br />
tronische Technologien; Industrieverband<br />
Steine und Erden Baden-Württemberg;<br />
RKW Baden-Württemberg GmbH; GmbH;<br />
Verband der Chemischen Industrie,<br />
Landesverband Baden-Württemberg;<br />
Verband Druck u. Medien in Baden-<br />
Württemberg; Verband der Holzindustrie<br />
und Kunststoffverarbeitung Kunststoffverarbeitung Kunststoffverarbeitung Baden- Baden-<br />
Württemberg; Verband der Papier-,<br />
Pappe- und Kunststoffverarbeitenden<br />
Industrie Baden-Württemberg; Vereinigte<br />
Landesverbände der Schuhindustrie;<br />
Verband der Südwestdeutschen Kunst- Kunst-<br />
stoffindustrie und verwandter Industrien;<br />
ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />
Verband der Südwestdeutschen Textil- Textil-<br />
und Bekleidungsindustrie-Südwesttextil;<br />
Vereinigung Badischer Unternehmer-<br />
Unternehmer-<br />
verbände; Verband der mittelständischen<br />
metall- und stahlverarbeitenden Industrie;<br />
Wirtschaftsverband industrieller Unter- Unter-<br />
nehmen Baden; Zentralverband der<br />
Elektrotechnik- und Elektronikindustrie<br />
(ZVEI)<br />
SVG Straßenverkehrs-Genossenschaft<br />
Württemberg zugleich treuhänderisch<br />
für<br />
Straßenverkehrsgenossenschaft<br />
Nordbaden, Straßenverkehrs-<br />
Straßenverkehrs-<br />
genossenschaft Südbaden<br />
Verband des Württembergischen<br />
Verkehrsgewerbes zugleich treu- treu-<br />
händerisch für<br />
Verband des Verkehrsgewerbes<br />
Nordbaden; Verband des Verkehrs- Verkehrs-<br />
gewerbes Südbaden; Verband Spedition<br />
und Logistik Baden-Württemberg; WBO<br />
Verband Baden-Württ. Omnibusunter-<br />
Omnibusunter-<br />
nehmer<br />
Hotel- und Gaststättenverband<br />
DEHOGA Baden-Württemberg<br />
zugleich treuhänderisch für<br />
Verband des Hotel- und Gaststätten-<br />
Gaststätten-<br />
gewerbes Nordwürttemberg-Nordbaden;<br />
Hotel- und Gaststättenverband Süd- SüdSüd- württemberg-Hohenzollern; Hotel- und<br />
Gaststättenverband Schwarzwald-<br />
Bodensee<br />
Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />
Wolfgang Wolf, gf. Vorstandsmitglied<br />
Landesverband der Baden-<br />
Württembergischen Industrie e.V.<br />
77
78 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
G ESELLSCHAFTER<br />
KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT REDITGARANTIEGEMEINSCHAFT DER FREIEN REIEN BERUFE ERUFE<br />
-W<br />
-G<br />
BADEN ADEN ADEN-W -WÜRTTEMBERG<br />
ÜRTTEMBERG VERWALTUNGS<br />
ERWALTUNGS<br />
ERWALTUNGS-G -GMB MB MBH<br />
DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />
Genossenschaftsbank<br />
Landesbank Baden-Württemberg<br />
Bankenverband Baden-Württemberg<br />
zugleich treuhänderisch für<br />
Bankhaus Ellwanger & Geiger KG,<br />
Stuttgart; Bayerische Hypo- und<br />
Vereinsbank AG, Niederlassung Stuttgart;<br />
Commerzbank AG, Filiale Stuttgart;<br />
Deutsche Bank AG, Filiale Stuttgart;<br />
Dresdner Bank AG in Stuttgart;<br />
Schwäbische Bank AG; Südwestbank AG,<br />
Stuttgart; HSBC Trinkaus & Burkhardt AG,<br />
Niederlassung Stuttgart<br />
Ernst Ernst Ernst Boppel, treuhänderisch für den<br />
Allgemeinen Deutschen Deutschen Deutschen<br />
Tanzlehrerverband in der<br />
Bundesrepublik, Landesverband<br />
Baden-Württemberg<br />
Architektenkammer Baden-<br />
Württemberg<br />
Bund Deutscher Baumeister,<br />
Architekten und Ingenieure<br />
Baden-Württemberg<br />
Bund der Öffentlich bestellten<br />
Vermessungsingenieure –<br />
Landesgruppe Baden-Württemberg<br />
Bundesverband der Wirtschaftsberater<br />
BVW<br />
Bundesverband praktischer Tierärzte<br />
Bürgschaftsbank Baden-Württemberg,<br />
treuhänderisch für den LFB Landesverband<br />
der Freien Berufe Baden- Baden-<br />
Württemberg<br />
Deutscher Verband für Physiotherapie,<br />
Zentralverband der Krankengymnasten<br />
(ZVK)<br />
Fahrlehrerverband Baden-Württemberg<br />
Ingenieurkammer Baden-Württemberg<br />
Landesapothekerkammer<br />
Baden-Württemberg<br />
Landesärztekammer<br />
Baden-Württemberg<br />
LFB Landesverband der Freien Berufe<br />
Landestierärztekammer<br />
Baden-Württemberg<br />
Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg<br />
Rechtsanwaltskammer Freiburg<br />
Rechtsanwaltskammer Karlsruhe<br />
Rechtsanwaltskammer Stuttgart<br />
Steuerberaterkammer Nordbaden<br />
Steuerberaterkammer Stuttgart<br />
Steuerberaterkammer Südbaden<br />
Verband Beratender Ingenieure VBI<br />
Verband Physikalische Therapie –<br />
Vereinigung für die physiotherapeu-<br />
physiotherapeu-<br />
tischen Berufe (VPT) – Landesgruppe<br />
Baden-Württemberg<br />
Vereinigung der Wirtschaftsprüfer, ver- ver-<br />
eidigten Buchprüfer und Steuerberater<br />
in Baden-Württemberg<br />
Verein Deutscher Civil-Ingenieure<br />
Landesverband Baden-Württemberg<br />
Verband Selbständiger Ingenieure<br />
Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />
Wirtschaftsprüfer/Steuerberater<br />
Franz Longin<br />
Präsident LFB Landesverband der<br />
Freien Berufe Baden-Württemberg
G ESELLSCHAFTER<br />
KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT REDITGARANTIEGEMEINSCHAFT DES GARTENBAUES<br />
ARTENBAUES<br />
-W<br />
-G<br />
BADEN ADEN ADEN-W -WÜRTTEMBERG<br />
ÜRTTEMBERG VERWALTUNGS<br />
ERWALTUNGS<br />
ERWALTUNGS-G -GMB MB MBH<br />
DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />
Genossenschaftsbank<br />
Südwestbank AG<br />
Landesbank Baden-Württemberg<br />
Verband Badischer Gartenbaubetriebe<br />
Württembergischer Gärtnereiverband<br />
Verband Garten-, Landschafts- und<br />
Sportplatzbau Baden-Württemberg<br />
Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />
Christian Tauscher<br />
Dipl.-Agraringenieur<br />
KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT REDITGARANTIEGEMEINSCHAFT IN<br />
-W<br />
-G<br />
BADEN ADEN ADEN-W -WÜRTTEMBERG<br />
ÜRTTEMBERG VERWALTUNGS<br />
ERWALTUNGS<br />
ERWALTUNGS-G -GMB MB MBH<br />
DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />
Genossenschaftsbank<br />
Landesbank Baden-Württemberg<br />
Bankenverband Baden-Württemberg<br />
zugleich treuhänderisch für<br />
Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG,<br />
Niederlassung Stuttgart; Commerzbank AG,<br />
Filiale Stuttgart; Deutsche Bank AG,<br />
Filiale Stuttgart; Dresdner Bank AG in Stuttgart;<br />
IKB Deutsche Industriebank AG, Niederlassung<br />
Baden-Württemberg; Südwestbank AG,<br />
Stuttgart; HSBC Trinkaus & Burkhardt AG,<br />
Niederlassung Stuttgart<br />
Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />
Dr. Bernhard Walter<br />
Mitglied des Vorstands<br />
Landesbank Baden-Württemberg<br />
ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />
79
BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
BILANZ, GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
82 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
A KTIVA<br />
31.12.<strong>2007</strong> Vorjahr<br />
€ € € T€<br />
1. Barreserve<br />
Kassenbestand 7.714,37 15<br />
2. Forderungen an Kreditinstitute<br />
a) täglich fällig 9.703.081,82 15.548<br />
b) andere Forderungen 64.423.083,33 52.342<br />
74.126.165,15 67.890<br />
3. Forderungen an Kunden<br />
darunter:<br />
1.591.914,35 3.683<br />
durch Grundpfandrechte gesichert € 187.431,00<br />
Kommunalkredite € 0,00<br />
4. Schuldverschreibungen<br />
und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />
Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
a) von öffentlichen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
57.811.424,39 33.104<br />
Bundesbank € 57.811.424,39<br />
b) von anderen Emittenten darunter: darunter: darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
69.593.234,74 95.883<br />
Bundesbank € 69.593.234,74<br />
127.404.659,13 128.987<br />
5. Aktien und andere nicht festverzinsliche<br />
Wertpapiere 76.366.900,60 75.373<br />
6. Beteiligungen<br />
darunter:<br />
84.118,31 84<br />
an Kreditinstituten € 70.313,43<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten € 0,00<br />
7. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />
darunter:<br />
1.449.563,61 1.450<br />
an Kreditinstituten € 0,00<br />
an Finanzdienstleistungsinstituten € 0,00<br />
8. Immaterielle Anlagewerte 535.144,00 321<br />
9. Sachanlagen 5.449.766,04 5.366<br />
10. Sonstige Vermögensgegenstände 2.755.214,15 3.015<br />
Summe der Aktiva 289.771.159,71 286.184<br />
1. Rückgriffsforderungen aufgrund von<br />
Rückbürgschaften und Rückgarantien<br />
a) an die Bundesrepublik Deutschland 512.917.169,89 500.650<br />
b) an das Land Baden-Württemberg 354.161.070,69 346.152<br />
867.078.240,58 846.802
P ASSIVA<br />
BILANZ ZUM 31.12.<strong>2007</strong><br />
31.12.<strong>2007</strong> Vorjahr<br />
€ € € T€<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten<br />
a) täglich fällig 500,00 56<br />
b) mit vereinbarter vereinbarterLaufzeit Laufzeit oder Kündigungsfrist 147.992.286,06 145.189<br />
147.992.786,06 145.245<br />
2. Sonstige Verbindlichkeiten 3.272.435,33 7.413<br />
3. Rückstellungen<br />
a) Rückstellungen für Pensionen<br />
und ähnliche Verpflichtungen b) andere Rückstellungen<br />
ba) Rückstellungen für Bürgschafts-<br />
verpflichtungen<br />
3.544.204,00 3.359<br />
Risiken aus Bürgschaftsverpflichtungen abzüglich von Rückbürgen oder<br />
170.025.634,19 172.051<br />
Dritten zu übernehmender Anteil –102.938.634,19 67.087.000,00 –103.988<br />
bb) sonstige Rückstellungen 1.462.000,00 1.232<br />
72.093.204,00 72.654<br />
4. Eigenkapital<br />
a) gezeichnetes Kapital 6.135.502,56 6.136<br />
b) b) Kapitalrücklage Kapitalrücklage<br />
c) Gewinnrücklagen<br />
1.058.061,48 1.058<br />
satzungsmäßige Rücklagen 59.219.170,28 53.678<br />
d) Bilanzgewinn 0,00 0<br />
66.412.734,32 60.872<br />
Summe der Passiva 289.771.159,71 286.184<br />
1. Eventualverbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften<br />
und Gewährleistungsverträgen 1.174.647.049,26 1.151.603<br />
2. Andere Verpflichtungen<br />
Unwiderrufliche Kreditzusagen 80.261.730,72 68.194<br />
83
84 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
G EWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 01.01. – 31.12.<strong>2007</strong><br />
<strong>2007</strong> <strong>2007</strong> Vorjahr<br />
€ € € T€ T€<br />
1. Zinserträge aus<br />
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften<br />
b) festverzinslichen Wertpapieren und<br />
2.926.649,15 1.969<br />
Schuldbuchforderungen 4.312.672,15 7.239.321,30 4.598 6.567<br />
2. Zinsaufwendungen 2.452.347,92 2.531<br />
4.786.973,38 4.036<br />
3. Laufende Erträge aus<br />
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren<br />
998.690,36 2.739<br />
b) Beteiligungen 4.140,67 1.002.831,03 0 2.739<br />
4. Provisionserträge 18.172.974,73 17.456<br />
5. Provisionsaufwendungen 362.855,46 17.810.119,27 345 17.111<br />
6. Sonstige betriebliche Erträge 4.175.331,77 3.968<br />
7. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />
a) Personalaufwand<br />
aa) Löhne und Gehälter ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
6.163.847,83 5.887<br />
Altersversorgung und für Unterstützung<br />
darunter:<br />
für Altersversorgung<br />
€ 633.749,00 (i. V. T€ T<br />
462)<br />
1.617.246,58 7.781.094,41 1.468<br />
b) andere Verwaltungsaufwendungen 2.187.227,78 9.968.322,19 1.727 9.082<br />
8. Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />
auf immaterielle Anlagewerte und<br />
Sachanlagen 404.406,32 407<br />
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 57.646,99 57.646,99 68<br />
10. Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />
auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere<br />
sowie Zuführungen zu Rück-<br />
stellungen im Kreditgeschäft 12.302.527,25 14.101<br />
11. Erträge aus Zuschreibungen zu<br />
Beteiligungen, Anteilen an verbundenen<br />
Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />
behandelte Wertpapiere 518.580,00 518.580,00 0<br />
12. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 5.560.932,70 4.196<br />
13. Sonstige Steuern, soweit nicht unter<br />
Posten 9 ausgewiesen 19.451,02 19<br />
14. Jahresüberschuss 5.541.481,68 4.177<br />
15. Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />
in satzungsmäßige Rücklagen 5.541.481,68 4.177<br />
16. Bilanzgewinn 0,00 0
B ÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
Der vollständige Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2007</strong> der Bürg- Bürg-<br />
schaftsbank Baden-Württemberg Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung, Stuttgart, und der Lagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2007</strong><br />
werden im Bundesanzeiger nach § 325 Abs. 1 HGB veröffentlicht. Sie<br />
tragen den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der Dr. Ebner,<br />
Dr. Stolz und Partner GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/Steuer-<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/Steuer-<br />
beratungsgesellschaft, Stuttgart.<br />
Stuttgart, 10. März 2008<br />
Der Aufsichtsrat hat sich über die Tätigkeit der Gesellschaft regel- regelmäßig<br />
durch die Geschäftsleitung berichten lassen und im satzungs-<br />
gemäßen Rahmen an den Entscheidungen mitgewirkt.<br />
Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2007</strong><br />
sind durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/Steuerberatungsge-<br />
sellschaft Dr. Ebner, Dr. Stolz und Partner GmbH, Stuttgart, geprüft<br />
worden. Die Prüfung gab keinen Anlass zu Beanstandungen. Der<br />
uneingeschränkte Bestätigungsvermerk ist von den Abschluss-<br />
prüfern erteilt worden.<br />
Der Aufsichtsrat hat von Jahresabschluss, Lagebericht, Geschäfts- Geschäfts-<br />
bericht und Prüfungsergebnis in allen Teilen zustimmend Kenntnis<br />
genommen und empfiehlt der Gesellschafterversammlung, den<br />
Jahresabschluss <strong>2007</strong> in der vorgelegten Form festzustellen.<br />
Stuttgart, im April 2008<br />
Dr. Dr. Dr. Hartmut Richter<br />
- Vorsitzender -<br />
BESTÄTIGUNGSVERMERK – BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />
85
<strong>MBG</strong> M<br />
<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE<br />
ITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
ETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
-W<br />
BADEN ADEN ADEN-W -WÜRTTEMBERG<br />
ÜRTTEMBERG GMB MB MBH<br />
GESCHÄFTSBERICHT<br />
ESCHÄFTSBERICHT <strong>2007</strong>
88 WER WIR SIND<br />
<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGS-<br />
GESELLSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
Geschäftsführer<br />
Hartmut Hübler (links)<br />
und Guy Selbherr (rechts)<br />
Die <strong>MBG</strong> <strong>Mittelständische</strong> Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg<br />
wurde 1971 als wettbewerbsneutrale Selbsthilfeeinrichtung der Wirtschaft<br />
gegründet. Ihre Gesellschafter sind neben Bürgschaftsbank und der L-Bank<br />
die Kammern, (Fach-)Verbände sowie die Spitzeninstitute Spitzeninstitute Spitzeninstitute der Kreditwirt-<br />
schaft. Bund und Land unterstützen die Fördertätigkeit.<br />
Zielsetzung der <strong>MBG</strong> ist, kleinen und mittleren Unternehmen sowie<br />
Gründern, Zugang zur Beteiligungsfinanzierung zu verschaffen. Besonders<br />
Existenzgründungen und Übernahmen bestehender Unternehmen werden<br />
unterstützt, Innovationen und neue Technologien gefördert.<br />
Die <strong>MBG</strong> engagiert sich im Regelfall als typisch stiller Gesellschafter mit bis<br />
zu € 1,0 Million; in Kooperation mit Sparkassen und Volksbanken Raiffeisen- Raiffeisen-<br />
banken bis zu € 2,5 Millionen. Mit ihrem Mezzanine-Kapital werden die<br />
Bilanzrelationen der Partnerunternehmen verbessert.<br />
DIE IE VORTEILE ORTEILE IM ÜBERBLICK BERBLICK<br />
� Verbesserung der Bilanzrelationen<br />
� Keine Einmischung in das operative Geschäft<br />
� Keine Sicherheiten – Kreditspielraum wird erhöht<br />
� Langfristige, liquiditätsschonende Finanzierung<br />
� Attraktive Beteiligungskonditionen<br />
� Verlustteilnahme im Insolvenzfall<br />
Obwohl ausschließlich in Baden-Württemberg tätig, ist die <strong>MBG</strong> nach der<br />
Anzahl der gehaltenen Beteiligungen der häufigste Beteiligungskapital-<br />
Beteiligungskapital-<br />
geber in Deutschland. Die <strong>MBG</strong> ist Mitglied im Bundesverband Deutscher<br />
Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V. (BVK).<br />
www.bvk-ev.de<br />
www.mbg.de . info@mbg.de
E INSATZ VON BETEILIGUNGSKAPITAL<br />
NIMMT IN DEUTSCHLAND <strong>2007</strong> DEUTLICH ZU<br />
���<br />
<strong>MBG</strong>-GRAFIK 1 ���<br />
Im vergangenen Jahr wurden bundesweit € 4,1 Milliarden (im Vorjahr € 3,6<br />
Milliarden) von Beteiligungsgesellschaften in 1.078 Unternehmen (im Vor- Vor-<br />
jahr 970) investiert. Das Gesamtportfolio erhöhte sich zum Jahresende <strong>2007</strong><br />
auf € 24,5 Milliarden und verteilte sich auf 6.279 Beteiligungsunternehmen.<br />
Mit fast 80 Prozent floss der Großteil der Neu-Investitionen wie in den<br />
Vorjahren in den Buy-Out-Bereich. Die Investitionen beliefen sich auf € 3,3<br />
Milliarden und übertrafen das Vorjahresvolumen von € 2,6 Milliarden um gut<br />
ein Viertel. Die Anzahl der Buy-Out-Transaktionen lag mit 100 (im Vorjahr 92)<br />
nochmals über dem starken Vorjahr. Bei Venture-Capital-Investitionen ging<br />
zwar das Volumen von € 1,0 Milliarden auf € 0,8 Milliarden zurück, gleich- gleich-<br />
zeitig stieg aber die Anzahl der finanzierten Unternehmen. Rückläufig waren<br />
vor allem die Neu-Investitionen bei Expansionsfinanzierungen mit € 419,2<br />
Millionen, welche gegenüber dem Vorjahr um rund ein Drittel zurückgingen.<br />
Die Frühphaseninvestitionen (Seed, Start up) konnten hingegen erfreuliche<br />
Zugewinne verzeichnen: Das Volumen kletterte von € 264 Millionen auf<br />
€ 349 Millionen und deren Anzahl von 337 auf 467. Die Steigerung ist zum<br />
Großteil auf Engagements des High-Tech Gründerfonds (HTGF) zurück- zurück-<br />
zuführen.<br />
Entwicklung des dt. Beteiligungsmarktes <strong>2007</strong> in Mrd. €<br />
Quelle: BVK 02/2008<br />
����<br />
���<br />
����<br />
���<br />
����<br />
���<br />
����<br />
���<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong> 2004<br />
Bei regionaler Betrachtung des in Deutschland investierten Beteiligungs-<br />
Beteiligungs-<br />
volumens dominierte Baden-Württemberg mit 52,7 Prozent, gefolgt von<br />
Niedersachsen mit 13,0 Prozent und Bayern mit 9,8 Prozent. Bei der Anzahl<br />
lagen Baden-Württemberg mit 186 Unternehmen und Bayern mit 176 wie im<br />
Vorjahr erneut an der Spitze, gefolgt von Schleswig-Holstein (90), Nordrhein-<br />
Westfalen (72) und Rheinland-Pfalz (71).<br />
����<br />
���<br />
BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
����<br />
���<br />
����<br />
���<br />
����<br />
���<br />
89
90 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
<strong>MBG</strong>-GRAFIK 2<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
Mit 83,6 Prozent (im Vorjahr 78,4 Prozent) wurde der größte Teil der neuen<br />
Investitionen in Form von „echtem“ Eigenkapital vorgenommen. Der Rest<br />
mit 16,4 Prozent (im Vorjahr 21,6 Prozent) entfiel auf eigenkapitalähnliche<br />
Finanzierungsformen, hier vor allem stille Beteiligungen und Gesellschafter-<br />
Gesellschafter-<br />
darlehen. Diese eigenkapitalähnlichen Finanzierungsformen werden haupt-<br />
sächlich von den <strong>Mittelständische</strong>n Beteiligungsgesellschaften und den<br />
bank- oder sparkassennahen Beteiligungsgesellschaften genutzt.<br />
Die Branchen mit den höchsten Mittelzuflüssen waren Konsumgüter (26,3<br />
Prozent), Maschinen-/Anlagenbau (13,9 Prozent), Kommunikationstech-<br />
Kommunikationstechnologie<br />
(12,5 Prozent) und Handel (10,2 Prozent). Die von Beteiligungsgesellschaften<br />
zum Jahresende <strong>2007</strong> gehaltenen deutschen Portfoliounter-<br />
nehmen erwirtschafteten Jahresumsätze in Höhe von € 194,8 Milliarden und<br />
beschäftigten rund 1,08 Millionen Mitarbeiter.<br />
Die verbesserte Stimmung an der Börse, die <strong>2007</strong> gestiegenen Aktienkurse<br />
sowie der aufnahmefähige M&A-Markt M<br />
A-Markt spiegelten sich in den Verkaufs- Verkaufsaktivitäten<br />
aktivitäten aktivitäten der Beteiligungsgesellschaften wider. wider. wider. Zahlreiche Gesellschaften<br />
nutzten die vorteilhaften Rahmenbedingungen an der Börse, um ihre Be-<br />
teiligungen zu veräußern. Dementsprechend übertrafen die Abgänge mit<br />
einem Volumen von € 2.160,2 Millionen (im Vorjahr 2.066,3 Millionen) den<br />
bisherigen Rekordwert des Jahres 2002 von € 2.131,8 Millionen.<br />
Exitkanäle <strong>2007</strong> in Mio. € (Prozent)<br />
Quelle: BVK 02/2008<br />
2.160,2 (100,0)<br />
651,5 (30,2) Trade-Sales<br />
683,4 (31,6)<br />
96,0 (4,4)<br />
451,2 (20,9)<br />
182,5 (8,4)<br />
95,6 (4,5)<br />
Gesamt<br />
IPO / Börsengang<br />
Rückzahlung stiller Beteiligungen /<br />
Gesellschaftsdarlehen<br />
Verkauf an VC / Investor<br />
Abschreibungen / Totalverluste<br />
Sonstige
<strong>MBG</strong>-GRAFIK 3<br />
BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Mehrere große Beteiligungsverkäufe sorgten dafür, dass auf Trade-Sales<br />
30,2 Prozent (25,1 Prozent), auf Aktienverkäufe nach vorangegangenem<br />
Börsengang 20,4 Prozent (19,2 Prozent) und auf Verkäufe an andere Beteili- Beteili-<br />
gungsgesellschaften 20,1 Prozent (29,0 Prozent) des Volumens entfielen.<br />
Nachdem die Totalverluste im Vorjahr rekordverdächtig niedrig lagen,<br />
erhöhten sie sich <strong>2007</strong> wieder leicht auf 8,4 Prozent (5,0 Prozent) des Exit- Exit-<br />
Volumens.<br />
M ITTELSTAND PROFITIERT VON MITTELSTÄNDISCHEN<br />
BETEILIGUNGSGESELLSCHAFTEN - BUNDESWEIT IM AUFWIND<br />
Bundesweit verzeichneten die <strong>Mittelständische</strong>n Beteiligungsgesellschaften<br />
(<strong>MBG</strong>en) <strong>2007</strong> deutliche Zuwächse bei der Vergabe von Beteiligungskapital<br />
an kleine und mittlere Unternehmen. Nach vorläufigen Zahlen des BVK<br />
wurde bei 601 Unternehmen (im Vorjahr 468, plus 28,4 Prozent) die wirt-<br />
schaftliche Eigenkapitalbasis in einem Volumen von € 185,1 Millionen (im<br />
Vorjahr € 179,0 Millionen, plus 3,4 Prozent) verstärkt. Der durchschnittliche<br />
<strong>MBG</strong>en -<br />
Bruttoinvestitionen <strong>2007</strong><br />
Quelle: BVK 03/2008<br />
vorläufige Zahlen<br />
22,8<br />
1,0<br />
10,9<br />
38,8<br />
1,8<br />
4,5<br />
18,2<br />
6,2<br />
5,5<br />
2,0<br />
5,0<br />
43,4<br />
5,9<br />
5,5<br />
13,5<br />
Gesamt-Volumen<br />
€ 185,1 Mio.<br />
Anzahl 601<br />
91
92 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
Beteiligungsbetrag beträgt rund T€ T<br />
308 (im Vorjahr T TT€<br />
382, minus 23,2 Pro- Pro-<br />
zent). Der Anteil der <strong>MBG</strong>en an der im BVK organisierten Beteiligungs-<br />
kapitalfinanzierung in Deutschland ergibt nach der Anzahl mit 55,8 Prozent<br />
(im Vorjahr 48,2 Prozent) mehr als die Hälfte der Bruttoinvestitionen <strong>2007</strong><br />
(Beteiligungsauszahlungen). Da die Beteiligungshöchstbeträge der <strong>MBG</strong>en<br />
nach oben begrenzt sind - je nach Bundesland zwischen € 1,0 Millionen und<br />
€ 2,5 2,5 Millionen - liegt der Volumenanteil <strong>2007</strong> unverändert zum Vorjahr<br />
weiter bei 4,9 Prozent. Dies verdeutlicht aber gleichzeitig die Zielsetzung<br />
und den Förderauftrag der <strong>MBG</strong>en, dem kleinen Mittelstand Zugang zur<br />
Beteiligungsfinanzierung zu verschaffen.<br />
Innerhalb der <strong>Mittelständische</strong>n Beteiligungsgesellschaften wurden auch im<br />
vergangenen Jahr mit einem Anteil von 22,5 Prozent die meisten Be-<br />
teiligungen in Baden-Württemberg ausgereicht. An zweiter zweiter Stelle Stelle folgt mit<br />
20,1 Prozent dicht auf Schleswig-Holstein während es zum Dritten mit der<br />
BayBG in Bayern, auf die 12,8 Prozent der Beteiligungen entfallen, schon<br />
ein größerer Abstand ist. Nach der Höhe des Beteiligungsvolumens<br />
liegt Bayern mit 23,5 Prozent knapp vor Baden-Württemberg, auf das<br />
21,0 Prozent entfallen.<br />
M EHR BETEILIGUNGEN BEI <strong>MBG</strong> -<br />
RÜCKLÄUFIGES BETEILIGUNGSVOLUMEN<br />
Der <strong>MBG</strong> gelang im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> ein deutlicher Anstieg der Be- Be-<br />
teiligungszusagen: 167 (im Vorjahr 146; plus 14,4 Prozent) Beteiligungen an<br />
baden-württembergischen Unternehmen wurden neu eingegangen. Das<br />
Beteiligungsvolumen reduzierte sich gleichzeitig auf € 45,4 Millionen (im<br />
Vorjahr € 51,6 Millionen; minus 11,9 Prozent), blieb damit aber noch deutlich<br />
über den Vorjahren. Aus dem seit Ende <strong>2007</strong> angebotenen neuen <strong>MBG</strong>- <strong>MBG</strong>-<br />
Genussrechtskapital, das die <strong>MBG</strong> in Kooperation mit der Kreditanstalt für<br />
Wiederaufbau (KfW) anbietet, konnte ein weiteres Unternehmen mit € 1,0<br />
Million gefördert werden. Grund für die Zunahme bei der Anzahl der<br />
Beteiligungen ist die positive konjunkturelle Entwicklung, die die Zielgruppe<br />
der <strong>MBG</strong>, die kleinen und mittleren Unternehmen in Baden-Württemberg<br />
nutzte, um länger aufgeschobene Investitionen zu tätigen. Daneben wurde<br />
das Ende 2006 eingeführte neue Programm <strong>MBG</strong>50 <strong>MBG</strong><br />
50 50, , das kleinere Finan- FinanFinanzierungsvorhaben mit einem pauschalen Beteiligungsbetrag von € 50.000<br />
und speziellen Konditionen unterstützt, im Jahr <strong>2007</strong> mit 27 Genehmigungen<br />
sehr gut angenommen. Der Rückgang im Beteiligungsvolumen ist auf die<br />
gerade bei höheren Beteiligungsbeträgen ab € 0,5 Millionen verstärkte<br />
Nutzung von anderen, zur <strong>MBG</strong> konkurrierenden Mezzanine-Angeboten<br />
zurückzuführen.
<strong>MBG</strong>-GRAFIK 4<br />
<strong>MBG</strong> - Genehmigungen <strong>2007</strong> (nur Beteiligungen ohne <strong>MBG</strong>-Genussrechte)<br />
Volumen in T€ (Prozent)<br />
45.430 (100,0) Gesamt<br />
4.390 (9,7)<br />
6.380 (14,0)<br />
25.790 (56,8)<br />
4.770 (10,5)<br />
4.100 (9,0)<br />
Das Beteiligungsvolumen der <strong>MBG</strong> blieb zum Stichtag 31.12.<strong>2007</strong> mit<br />
€ 312,0 Millionen (im Vorjahr € 312,6 Millionen; minus 0,2 Prozent) nahezu<br />
unverändert. Diese Entwicklung ergab sich trotz hoher Auszahlungen in<br />
Höhe von € 32,6 Millionen auf reguläre und vorzeitige Rückzahlungen von<br />
Beteiligungen, die die <strong>MBG</strong> aber durch das starke Neugeschäft kom- kom-<br />
pensieren konnte. Das Portfolio umfasste zum Ende des Berichtsjahres<br />
1.075 Beteiligungen an 1.015 baden-württembergischen Unternehmen.<br />
Bezogen auf die gesamten in Deutschland gehaltenen Beteiligungen aller<br />
BVK-Mitglieder von insgesamt 6.279 hat die <strong>MBG</strong> in Baden-Württemberg<br />
alleine einen Anteil von 17,1 Prozent. Die ausschließlich in Baden-Württem-<br />
berg tätige <strong>MBG</strong> blieb damit nach der Anzahl an Partnerunternehmen das<br />
bundesweit mit Abstand größte Institut und auch in der Höhe ihres Be-<br />
teiligungsvolumens eine der führenden Kapitalbeteiligungsgesellschaften in<br />
Deutschland. Seit Gründung im Jahr 1971 hat die <strong>MBG</strong> insgesamt 3.740<br />
Beteiligungen im Volumen von € 787,9 Millionen übernommen<br />
N ACHFRAGE UNEINHEITLICH -<br />
<strong>MBG</strong>50 EIN VOLLER ERFOLG<br />
Handwerk<br />
Handel<br />
Industrie<br />
Dienstleistung<br />
Sonstige<br />
BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
167 (100,0)<br />
32 (19,1)<br />
28 (16,8)<br />
74 (44,3)<br />
23 (13,8)<br />
10 (6,0)<br />
Anzahl (Prozent)<br />
Die Beteiligungsprogramme der <strong>MBG</strong> entwickelten sich uneinheitlich. Zu- Zu-<br />
wächse in der Anzahl aber ein gesunkenes Volumen verzeichnete das<br />
Programm „Existenzgründung / -festigung“ mit 20 Vorhaben (im Vorjahr 17;<br />
plus 17,6 Prozent) in Höhe von € 3,6 Millionen (im Vorjahr € 5,1 Millionen;<br />
minus 27,9 Prozent). Das Programm „Unternehmensnachfolge“ blieb mit<br />
25 Projekten (im Vorjahr 31; minus 16,7 Prozent) und einem Volumen von<br />
€ 5,1 Millionen (im Vorjahr € 10,5 Millionen; minus 49,1 Prozent) in beiden<br />
Kategorien deutlich unter den Vorjahreswerten.<br />
93
94 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
<strong>MBG</strong>-GRAFIK 5<br />
<strong>MBG</strong>-GRAFIK 6<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
<strong>MBG</strong> - Entwicklung Zusagen nach Programmen in Mio. €<br />
Existenzgründung<br />
Expansion<br />
Unternehmensnachfolge<br />
Innovationen<br />
Risikokapitalfonds<br />
<strong>MBG</strong>50<br />
<strong>MBG</strong>-<br />
Genussrechte<br />
Portfolio-Volumen<br />
Volumen<br />
247,2<br />
56,1<br />
����<br />
���<br />
���<br />
2001<br />
Das Programm „Expansion „Expansion „Expansion / Unternehmenssicherung“ nutzten 80 80 bestehende<br />
Unternehmen (im Vorjahr 79; plus 1,3 Prozent), das Volumen reduzierte sich<br />
auf € 28,8 Millionen (im Vorjahr € 31,4 Millionen; minus 8,3 Prozent). In den<br />
„Innovations- und Technologieprogrammen“ sowie dem „Risikokapitalfonds“<br />
konnten mit 15 Engagements (im Vorjahr 17) zwar in der Anzahl etwas<br />
weniger Beteiligungen eingegangen werden, dafür stieg aber das Beteili-<br />
gungsvolumen deutlich auf € 6,5 Millionen (im Vorjahr € 4,5 Millionen; plus<br />
43,8 Prozent). Mit <strong>MBG</strong> <strong>MBG</strong>50 50 konnten 27 neue Beteiligungen (im Vorjahr 2) in<br />
Höhe von € 1,4 1,4 Millionen (im Vorjahr € 0,1 Millionen) ausgereicht werden.<br />
Die starke Nachfrage nach dem Programm belegt die Akzeptanz und Not- Not-<br />
wendigkeit dieses kleinvolumigen Beteiligungsangebots für den Mittelstand.<br />
<strong>MBG</strong>-Portfolio <strong>2007</strong> nach Engagementhöhe in T€<br />
T€ Anzahl Prozent<br />
50 - 100<br />
100 - 250<br />
250 - 500<br />
500 - 750<br />
750 - 1.000<br />
1.000 - 2.500<br />
278,3<br />
58,6<br />
���<br />
����<br />
���<br />
����<br />
���<br />
2002<br />
15<br />
291,2<br />
47,5<br />
���<br />
����<br />
���<br />
2003<br />
55<br />
���<br />
���<br />
43,8<br />
���<br />
����<br />
106<br />
308,5<br />
���<br />
���<br />
���<br />
2004<br />
304,4<br />
2005<br />
Bei Betrachtung aller Programme sank der durchschnittliche Beteiligungs-<br />
Beteiligungs-<br />
betrag pro Vorhaben insbesondere durch die starke Nutzung von <strong>MBG</strong>50 <strong>MBG</strong><br />
50<br />
spürbar auf T TT€<br />
272 (im Vorjahr T TT€<br />
353). Die Grafik zeigt die sich daraus<br />
ergebende Verteilung der Engagements nach Größenklassen. Der Förderschwerpunkt<br />
der <strong>MBG</strong> liegt weiterhin bei kleinvolumigen Beteiligungs-<br />
beträgen: Rund 60 Prozent der Beteiligungen liegen unter T TT€<br />
250.<br />
38,3<br />
����<br />
���<br />
���<br />
��� ���<br />
276<br />
312,6<br />
51,6 ���<br />
���<br />
����<br />
����<br />
���<br />
301<br />
���<br />
323<br />
46,4<br />
���<br />
312,0<br />
���<br />
����<br />
���<br />
���<br />
2006 <strong>2007</strong><br />
���<br />
���<br />
27,8<br />
29,3<br />
26,2<br />
9,7<br />
5,1<br />
1,9
A USFALLQUOTE SINKT DEUTLICH<br />
Im Berichtsjahr reduzierte sich die Anzahl der Ausfälle bei der <strong>MBG</strong> gegen- gegen-<br />
über dem Vorjahr nochmals auf 33 Engagements (im Vorjahr 38; minus<br />
13,2 Prozent). Das Volumen ging auf € 6,7 Millionen (im Vorjahr € 11,9<br />
Millionen; minus 43,7 Prozent) zurück. Die Ausfallquote über alle Pro- Pro-<br />
gramme reduzierte sich deutlich auf 2,1 Prozent (im Vorjahr 3,9 Prozent)<br />
beim Volumen bzw. 3,1 Prozent (im Vorjahr 3,5 Prozent) bezogen auf die<br />
Anzahl (Bezugsgröße ist der Bestand zum Jahresanfang).<br />
Die ausgefallenen Beteiligungen waren durch eine 70-prozentige Garantie<br />
der Bürgschaftsbank bzw. eine anteilige Haftungsfreistellung der KfW<br />
besichert, weshalb sich das Eigenrisiko der <strong>MBG</strong> daraus auf € 2,0 Millionen<br />
(im Vorjahr € 3,3 Millionen; minus 39,4 Prozent) beschränkt. Bezogen auf<br />
das Beteiligungsportfolio zum Stichtag 31. Dezember <strong>2007</strong> betrug das<br />
Eigenrisiko der <strong>MBG</strong> € 90,3 Millionen (im Vorjahr € 90,6 Millionen; minus<br />
0,4 Prozent) bzw. 28,9 Prozent (im Vorjahr 29,0 Prozent).<br />
T ROTZ VERSCHÄRFTEM EU-BEIHILFERECHT:<br />
<strong>MBG</strong> BLEIBT AUF KURS<br />
BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Die <strong>MBG</strong> nutzt bei ihren Beteiligungen in der Regel eine 70-prozentige<br />
Garantie der Bürgschaftsbank, um ihr Ausfallrisiko zu beschränken. Die<br />
Garantie der Bürgschaftsbank wird wiederum durch Rückgarantien von Bund<br />
und Land abgesichert, die im 5-Jahres-Rhythmus neu verhandelt werden. Sie<br />
wurden <strong>2007</strong> um weitere fünf Jahre bis 31. Dezember 2012 verlängert.<br />
Dieses Ergebnis ist sehr erfreulich, da hinsichtlich der Konsolidierung der<br />
Öffentlichen Haushalte während der Verhandlungen über Einschränkungen<br />
der Bürgschafts- und Garantieförderung diskutiert wurde. Der Wirtschafts-<br />
ausschuss des Landes hat darüber hinaus eine Erhöhung des globalen<br />
Garantierahmens beschlossen, sodass eine Ausweitung der Beteiligungs-<br />
Beteiligungs-<br />
aktivitäten der <strong>MBG</strong> mit Unterstützung von Rückgarantien weiter möglich ist.<br />
Durch die Förderung der Übergabe und des Erhalts bestehender Unter- Unter-<br />
nehmen werden Vielzahl und Vielfalt der KMU erhalten und somit die<br />
Anpassung des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg Baden-Württemberg Baden-Württemberg an den fort- fort-<br />
schreitenden Strukturwandel langfristig und zielgerichtet unterstützt.<br />
Die durch die Rückgarantie von Bund und Land mit einem Beihilfewert<br />
versehenen Garantien der Bürgschaftsbank wurden bislang unter Berücksichtigung<br />
von Vorhaben und Unternehmensgröße entweder nach der KMU- KMU-<br />
Freistellungsverordnung bzw. nach der „De-minimis"-Verordnung ausge- ausge-<br />
reicht. Mit Wirkung vom 15. Dezember 2006 trat eine neue Verordnung der<br />
EU über die Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag auf „De-minimis“-<br />
Beihilfen in Kraft. Für Garantien kann die „De-minimis“-Verordnung seit<br />
01. Juli <strong>2007</strong> infolgedessen nicht mehr verwendet werden. Um weiterhin<br />
95
96 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
<strong>MBG</strong>-Beteiligungen garantieren zu können, haben die deutschen Bürg- Bürg-<br />
schaftsbanken und <strong>MBG</strong>en in Zusammenarbeit mit dem Bundeswirtschafts-<br />
ministerium (BMWi) ein so genanntes Prämienzuschussmodell (PZM)<br />
entwickelt, welches Ende letzten Jahres nach Zustimmung durch das<br />
Bundesministerium der Finanzen (BMF) umgesetzt wurde. Die Verwendung<br />
des PZM ist bis zum 31. Dezember 2008 befristet und soll durch eine<br />
spezifische, von der EU notifizierte Beihilfeberechnungsmethodik für Be-<br />
teiligungsgarantien abgelöst werden.<br />
Über das PZM sind Garantien zugunsten von stillen Beteiligungen der <strong>MBG</strong><br />
dann beihilferechtlich zulässig, wenn im Rahmen der „De-minimis“-Beihilfe<br />
ein ausreichendes Prämienguthaben vorhanden ist. Die Prämienzuschüsse<br />
fließen - vergleichbar zu einem Versicherungsansatz - in einen entsprechenden<br />
Prämientopf bei der Bürgschaftsbank. Die Leistungen aus der Rück-<br />
garantie sind auf das gesamte Guthaben des Prämientopfs begrenzt. Die<br />
Höhe des Prämienzuschusses wird in Abhängigkeit der Bonität eines<br />
Engagements festgelegt. Insgesamt führt das PZM zu gewissen Einschrän- Einschrän-<br />
kungen bei der Garantieübernahme, insbesondere bei einer parallelen Ver-<br />
bürgung von Krediten, da die Beihilfen kumuliert werden müssen. Dennoch<br />
erwarten wir keine wesentliche Beeinträchtigung des <strong>MBG</strong>-Geschäfts, über<br />
die im Jahr 2008 geplante EU-Notifizierung einer speziellen Garantiemethodik<br />
sollten sich zusätzliche Spielräume ergeben.<br />
B ETEILIGUNGSKOOPERATION MIT SPARKASSEN UND<br />
VOLKSBANKEN RAIFFEISENBANKEN<br />
Die Beteiligungskooperation mit Sparkassen und Volksbanken Raiffeisen- Raiffeisen-<br />
banken blieb mit 39 Beteiligungen (im Vorjahr 43; minus 9,3 Prozent)<br />
im Volumen von € 15,8 Millionen (im Vorjahr € 22,3 Millionen; minus<br />
29,1 Prozent) deutlich unter dem Vorjahresniveau. Auf die Sparkassen<br />
entfielen in der Kooperationsvariante 1 (Beteiligungen mit Rückgarantie von<br />
Bund und Land) 14 Beteiligungen (im Vorjahr 16) in Höhe von € 4,4 Millionen<br />
(im Vorjahr € 7,1 Millionen), auf die Volksbanken Raiffeisenbanken 18 Beteili- Beteili-<br />
gungen (im Vorjahr 17) im Volumen von € 5,0 Millionen (im Vorjahr<br />
€ 5,0 Millionen).
<strong>MBG</strong>-GRAFIK 7<br />
<strong>MBG</strong>-Beteiligungskooperation Verteilung nach Institutsgruppen <strong>2007</strong><br />
Volumen in T€ (Prozent)<br />
15,8 (100,0)<br />
5,0 (31,7)<br />
1,3 (8,2)<br />
4,4 (27,8)<br />
5,1 (32,3)<br />
Gesamt<br />
VR 1<br />
VR 2<br />
In der zweiten Programmvariante (Finanzierungsvorhaben ohne Rück- Rück-<br />
garantie und unabhängig von ERP-Richtlinien mit einer Beteiligungshöhe bis<br />
zu € 2,5 Millionen) wurden in Kooperation mit Sparkassen 5 Beteiligungen<br />
(im Vorjahr 7) im Volumen von € 5,1 Millionen (im Vorjahr 7,7 Millionen) und<br />
in Kooperation mit Volksbanken Raiffeisenbanken 2 Engagements (im Vor-<br />
jahr 3) in Höhe von € 1,3 Millionen (im Vorjahr € 2,5 Millionen) genehmigt.<br />
Die Nutzung der Kooperationsangebote war wesentlich auch durch konkur- konkur-<br />
rierende Angebote auf Bundes- und Landesebene geprägt.<br />
35 Sparkassen und über 60 Volksbanken Raiffeisenbanken sind bereits der<br />
Kooperation beigetreten. Seit dem Start konnten Beteiligungen in einem<br />
Gesamtvolumen von über € 40 Millionen im Rahmen der zwei Kooperations-<br />
Kooperations-<br />
varianten mit unseren Partnern realisiert werden.<br />
E RTRAGSLAGE UND RISIKOVORSORGE<br />
SP 1<br />
SP 2<br />
BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
39 (100,0)<br />
18 (46,2)<br />
2 (5,1)<br />
14 (35,9)<br />
5 (12,8)<br />
Anzahl (Prozent)<br />
Die Erträge der <strong>MBG</strong> aus dem Beteiligungsgeschäft legten <strong>2007</strong> gegenüber<br />
dem Vorjahr erneut leicht auf € 29,3 Millionen (im Vorjahr € 28,9 Millionen;<br />
plus 1,5 Prozent) zu. Dies lag am im Jahresdurchschnitt höheren Beteiligungsvolumen<br />
und der verbesserten Ertragssituation bei den Beteiligungs-<br />
nehmern, die zu höheren Erträgen aus gewinnabhängigen Entgelten führten.<br />
Die Kosten des Geschäftsbetriebes stiegen nur mäßig auf € 3,2 Millionen<br />
(im Vorjahr € 3,1 Millionen; plus 2,9 Prozent). Zinsaufwand und Garantie- Garantie-<br />
provisionen sanken auf € 17,4 Millionen (im Vorjahr € 17,5 Millionen; minus<br />
0,5 Prozent). Insgesamt blieben damit die operativen Kosten mit € 20,6<br />
Millionen gegenüber dem Vorjahr unverändert. Der Überschuss aus dem<br />
laufenden Geschäftsbetrieb erhöhte sich infolgedessen auf € 8,7 Millionen<br />
(im Vorjahr € 8,3 Millionen; plus 5,1 Prozent).<br />
97
98 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
ERTRAGSLAGE<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
<strong>2007</strong> 2006<br />
T€ Prozent T TT€<br />
Prozent<br />
Erträge aus Beteiligungsentgelten<br />
und Bearbeitungsgebühren 27.623 94,3 27.314 94,6<br />
Zuschüsse zur Verbilligung des<br />
Beteiligungsentgeltes 935 3,2 1.004 3,5<br />
Agio aus vorzeitig zurückgezahlten<br />
Beteiligungen 725 2,5 545 1,9<br />
Erträge aus dem laufenden<br />
Geschäftsbetrieb 29.283 100,0 28.863 100,0<br />
Kosten des Geschäftsbetriebs 3.179 10,9 3.089 10,7<br />
Zinsaufwand und Garantieprovisionen 17.398 59,4 17.488 60,6<br />
Kosten des lfd. Geschäftsbetriebs 20.577 70,3 20.577 71,3<br />
Überschuss aus dem laufenden<br />
Geschäftsbetrieb 8.706 29,7 8.286 28,7<br />
Nettoaufwand zur Abdeckung des Risikos 3.640 12,4 2.550 8,8<br />
Ergebnis nach Risikoabdeckung 5.066 17,3 5.736 19,9<br />
Finanzerträge 297 1,0 421 1,5<br />
Neutrales Ergebnis 231 0,8 301 1,0<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern 5.594 19,1 6.458 22,4<br />
Ertragssteuern 1.478 5,0 1.704 5,9<br />
Neutrales Ertragssteuerergebnis – 54 – 0,1 – 1.339 – 4,6<br />
Jahresüberschuss 4.170 4.170 14,2 6.093 21,1<br />
Die verbesserten konjunkturellen Einflüsse beruhten <strong>2007</strong> wie im Vorjahr auf<br />
dem weiter verstärkten Exportanteil in Baden-Württemberg aber auch auf<br />
einer gestiegenen Binnennachfrage. Zunehmender Wettbewerbsdruck bei<br />
unseren Beteiligungsunternehmen erfordert eine permanente Anpassung<br />
der Prozesse und Kostenstrukturen. Der Verlust von Aufträgen ließ sich bei<br />
einzelnen Beteiligungsunternehmen nicht unmittelbar durch Neu-Akquisitio-<br />
nen kompensieren, was teilweise erhebliche Auswirkungen auf Rentabilität<br />
und Liquidität hatte. Vereinzelt resultierten daraus Leistungsstörungen und<br />
eine stärkere Liquiditätsbeanspruchung. Diesen und anderen erkennbaren<br />
Risiken hat die <strong>MBG</strong> durch Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung<br />
getragen. Insgesamt hat sich die Situation für unsere Portfoliounternehmen<br />
zwar stabilisiert, ein Anstieg der Risikovorsorge ergibt sich durch im<br />
Einzelfall schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen einzelner Beteili- Beteiligungsunternehmen.<br />
Der Bestand an Einzel- und Pauschalwertberichti-<br />
gungen stieg auf € 14,6 Millionen (im Vorjahr € 13,2 Millionen; plus<br />
10,1 Prozent) und betraf alle Beteiligungsprogramme in gleichem Ausmaß.<br />
Insgesamt hat die <strong>MBG</strong> damit bei 194 Beteiligungen (im Vorjahr 191; plus
1,6 Prozent) Einzelwertberichtigungen gebildet. Der Nettoaufwand zur<br />
Abdeckung des Risikos aus dem Beteiligungsgeschäft und Wertpapieren<br />
stieg gegenüber dem Zuwachs des Überschusses aus dem laufenden<br />
Geschäftsbetrieb überproportional stark auf € 3,6 Millionen (im Vorjahr € 2,6<br />
Millionen; plus 42,7 Prozent) bzw. auf 12,4 Prozent (im Vorjahr 8,8 Prozent)<br />
der Erträge aus dem laufenden Geschäftsbetrieb an. Das lag hauptsächlich<br />
an den gegenüber dem Vorjahr um € 2,5 Millionen höheren Abschreibungen<br />
auf Finanzanlagen. Bedingt durch niedrigere Zinserträge aus Wertpapieren<br />
und der Anlage von Festgeldern sank das Finanzergebnis leicht auf € 0,3<br />
Millionen (im Vorjahr € 0,4 Millionen; minus 51,6 Prozent).<br />
Der Jahresüberschuss reduzierte sich im Berichtsjahr auf € 4,2 Millionen<br />
(im Vorjahr € 6,1 Millionen; minus 31,6 Prozent) und erreichte damit<br />
14,2 Prozent (im Vorjahr 21,1 Prozent) der Erträge aus dem laufenden Ge- Ge-<br />
schäftsbetrieb. Dieser Rückgang beruhte hauptsächlich auf einem Sondereffekt<br />
im Vorjahr, der Aktivierung eines Körperschaftsteueranrechnungs-<br />
guthabens in Höhe von € 1,3 Millionen, welches über einen Zeitraum von<br />
zehn Jahren verteilt ab 2008 ausbezahlt ausbezahlt ausbezahlt wird. Unter Bereinigung dieses dieses dieses ein-<br />
maligen Sondereffekts sank der Jahresüberschuss der <strong>MBG</strong> <strong>2007</strong> nur um<br />
T€ 638. Das Eigenkapital der <strong>MBG</strong> stieg nach Thesaurierung des<br />
Jahresüberschusses <strong>2007</strong> auf € 30,4 Millionen (€ (<br />
26,2 Millionen; plus 15,9<br />
Prozent) und deckt 33,7 Prozent (im Vorjahr 28,9 Prozent) des Eigenrisikos<br />
ab. Bezogen auf die Bilanzsumme verbessert sich die Eigenkapitalquote der<br />
<strong>MBG</strong> damit auf 9,2 Prozent (im Vorjahr 8,2 Prozent).<br />
A DRESSAUSFALL- UND ZINSÄNDERUNGSRISIKO<br />
BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Das Adressausfallrisiko wird aufgrund der Vielzahl der übernommenen<br />
Beteiligungen und der heterogenen Portfoliostruktur reduziert. Durch<br />
die eingesetzten Risikocontrollingsysteme und das gleichzeitige Unter-<br />
nehmensreporting ist die Transparenz der Risikostruktur mit aktuellen<br />
Informationen gerade in den ausfallkritischen Anlaufjahren gegeben. Zudem<br />
werden alle neuen Beteiligungsanfragen sowie die bestehenden Engage-<br />
ments einem umfangreichen Ratingprozess unterworfen. Hierzu nutzt die<br />
<strong>MBG</strong> eine durch den Verband Deutscher Bürgschaftsbanken in Zusam- Zusam-<br />
menarbeit mit der Creditreform Rating AG entwickelte und bei den<br />
Bürgschaftsbanken bundesweit eingesetzte Rating-Software.<br />
Durch die Art der Finanzierungsgeschäfte (überwiegend laufzeitkongruente<br />
und zinsfeste Refinanzierung der Beteiligungen) ist das Zinsänderungsrisiko<br />
stark begrenzt. Die <strong>MBG</strong> weist eine solide Finanz- und Vermögenslage auf.<br />
Wesentliche - über das gewöhnliche Maß hinausgehende - Risiken sind<br />
derzeit nicht erkennbar.<br />
99
100 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
NEUES FINANZIERUNGSANGEBOT:<br />
<strong>MBG</strong>-GENUSSRECHTE IN KOOPERATION MIT DER KFW<br />
Seit Oktober <strong>2007</strong> bietet die <strong>MBG</strong> ein spezielles Genussrechtsprogramm an.<br />
In Abgrenzung zu anderen Genussrechten zeichnet sich das neue Pro- Pro-<br />
gramm, das in Zusammenarbeit mit der KfW umgesetzt wird, durch seine<br />
HGB-Eigenkapitalqualität und seine besondere Mittelstandsorientierung aus.<br />
Die Finanzierungstranchen beginnen bei € 500.000 und erstrecken sich auf<br />
bis zu € 2,5 Millionen. Im Gegensatz zu anderen Genussrechtsprogrammen<br />
ist ein kostenintensives externes Rating nicht notwendig, da dieses von<br />
<strong>MBG</strong> und KfW selbst durchgeführt wird. Wegen seiner Verlustteilnahme<br />
besitzt das Genussrechtsprogramm HGB-Eigenkapitalqualität; steuerlich hat<br />
es jedoch weiter Fremdkapitalcharakter. Die Gesellschafterstruktur wird<br />
zudem nicht verändert. Die Laufzeit beträgt sieben Jahre. Im Dezember<br />
<strong>2007</strong> konnte bereits das erste Engagement mit Genussrechten in Höhe von<br />
€ 1,0 Million genehmigt werden. Die <strong>MBG</strong> wendet sich mit diesem<br />
Programm an stabile, ertrags- und bonitätsstarke Mittelstandsunternehmen,<br />
die ihre Zukunftsprojekte ausgewogen und zukunftssicher auf einer breiten<br />
Eigenkapitalbasis finanzieren wollen. Die Genussrechtsmittel können für<br />
Wachstumsmaßnahmen, Investitionen, Kapazitätserweiterungen oder zur<br />
Regelung der Unternehmensnachfolge eingesetzt werden.<br />
K OOPERATION MIT KFW UND LBBW-VENTURE CAPITAL<br />
BEI SEED-FINANZIERUNGEN<br />
Da das Angebot an Beteiligungskapital für frühe Finanzierungsphasen auf- auf-<br />
grund des höheren Risikogehaltes und der erforderlichen intensiveren<br />
Betreuung nur eingeschränkt vorhanden ist, hat die <strong>MBG</strong> zusammen mit der<br />
KfW Bankengruppe und der LBBW-Venture Capital GmbH in Baden-Würt-<br />
Baden-Würt-<br />
temberg eine Initiative gestartet, um gemeinsam Beteiligungskapital für die<br />
Finanzierung von jungen innovativen Unternehmen bereitzustellen.<br />
Das gemeinsame Engagement hat das Ziel, in einem Zeitraum von vier bis<br />
fünf Jahren insgesamt € 30 Millionen in technologieorientierte Start-ups zu<br />
investieren. Die <strong>MBG</strong> hat mit dem Risikokapitalfonds (RKF) bereits mehrere<br />
gemeinsame Projekte mit LBBW-Venture Capital und KfW erfolgreich durchgeführt.<br />
Seit seiner Gründung 1995 hat sich der RKF an 133 baden-württem-<br />
bergischen Unternehmen im Volumen von annähernd € 60 Millionen be- be-<br />
teiligt. Dabei wurden fast ausschließlich nur typisch stille Beteiligungen<br />
eingegangen, ohne direkte Unternehmensanteile zu erwerben. Bei jungen<br />
Unternehmen in der risikoreicheren Frühphase sind aber direkte Beteili- Beteili-<br />
gungen die geeignetere Beteiligungsform, da zum Beispiel keine Liquiditäts-<br />
belastung durch eine laufende Entgeltvergütung erfolgt.
BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
In der neuen Kooperation wird die LBBW-Venture Capital als Lead-Investor<br />
und die <strong>MBG</strong> als Co-Investor gegenüber der KfW fungieren: Alle drei<br />
Kooperationspartner investieren in der Regel den gleichen Betrag zu<br />
gleichen Konditionen in die jungen Unternehmen. Die KfW bindet hierbei<br />
den ERP-Startfonds ein. Durch die Kooperation werden nicht nur die Risiken<br />
auf mehrere Schultern verteilt; die Bündelung des Know-hows der drei<br />
Partner und ihrer Netzwerke verbessert die Erfolgschancen der jungen<br />
Unternehmen zusätzlich.<br />
D R.-RUDOLF-EBERLE-PREIS – INNOVATIONSPREIS<br />
DES LANDES BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
Die <strong>MBG</strong> hat <strong>2007</strong> das Preisgeld für den von ihr ausgelobten Sonderpreis für<br />
junge Unternehmen innerhalb des Dr.-Rudolf-Eberle-Preises, dem Inno-<br />
vationspreis des Landes Baden-Württemberg, auf € 7.500 angehoben. Der<br />
<strong>MBG</strong>-Sonderpreis wurde <strong>2007</strong> von Wirtschaftsminister Ernst Pfister an die<br />
VoiceWebOne AG aus Heidelberg verliehen. Das 2004 gegründete Unter- Unter-<br />
nehmen hat eine Software für automatisierte Sprachtechnologie entwickelt.<br />
Mit der Software von VoiceWebOne lässt sich der telefonische Kunden- Kunden-<br />
service effektiver, nutzerfreundlicher und vor allem günstiger gestalten als<br />
bisher. Mit dem einfachen Drag-and-Drop-System kann sich für diesen<br />
Service jedes Unternehmen eine eigene Call-Page zusammenstellen. Ein- Ein-<br />
gesetzt wird die Sprachtechnologie zum Beispiel von Fernseh- und Radio-<br />
sendern bei Gewinnspielen oder Spendenaktionen.<br />
D ANK AN UNSERE PARTNER<br />
Den Mitgliedern des Aufsichtsrats und des Beteiligungsausschusses gilt<br />
unser besonderer Dank für ihr großes Engagement und die konstruktive und<br />
sachgerechte Mitwirkung bei der Umsetzung unserer Fördertätigkeit. Die<br />
Zusammenarbeit mit unseren Partnern, den Kammern, Verbänden und<br />
Kreditinstituten war auch im vergangenen Jahr eng und von gegenseitigem<br />
Vertrauen getragen. Hierfür danken wir. Ebenso bedanken wir uns bei der<br />
Steinbeis-Stiftung für die Unterstützung bei der Beurteilung von Techno- Techno-<br />
logie- und Innovationsprojekten. Hervorheben möchten wir die Beiträge des<br />
Landes und des Bundes, ohne die die Beteiligungsangebote der <strong>MBG</strong> nicht<br />
möglich wären. Außerdem danken wir unseren Refinanzierungspartnern<br />
KfW, BW-Bank, LBBW, DZ BANK, HVB und L-Bank für die umfassende<br />
Refinanzierung unserer Beteiligungen.<br />
101
102 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
I NNOVATIONEN ERMÖGLICHEN –<br />
MEHR BETEILIGUNGSKAPITAL BEREITSTELLEN<br />
<strong>MBG</strong>-GRAFIK 8<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
Die baden-württembergischen Unternehmen sind im Zeitalter der Globali- Globali-<br />
sierung auf innovative Produkte, neue Dienstleistungen und verbesserte<br />
Prozesse angewiesen. Die Zeitspanne zwischen Ideenentwicklung, Um- Um-<br />
setzung und Markteinführung wird jedoch durch technischen Fortschritt und<br />
zunehmenden Wettbewerb immer kürzer. Die <strong>MBG</strong> Baden-Württemberg<br />
unterstützt die Unternehmen bei dieser Herausforderung durch die<br />
Bereitstellung von Beteiligungskapital. Beginnend mit dem Jahr 1984 wird<br />
der Bereich innovativer und technologieorientierter Vorhaben bei der <strong>MBG</strong><br />
statistisch erfasst. Seitdem hat die <strong>MBG</strong> insgesamt 614 Unternehmen bei<br />
Innovationen mit € 171,4 Millionen begleitet.<br />
Finanzierung innovativer und technologieorientierter Vorhaben 1984 – <strong>2007</strong> in Millionen €<br />
Beteiligungssumme in Mio. € (Prozent)<br />
171,4 (100,0)<br />
37,0 (21,6)<br />
34,4 (20,0)<br />
35,8 (20,9)<br />
20,3 (11,8)<br />
12,2 (7,2)<br />
9,4 (5,5)<br />
6,0 (3,5)<br />
16,3 (9,5)<br />
Gesamt<br />
Maschinen-, Werkzeugund<br />
Anlagenbau<br />
Software,<br />
Informationstechnik<br />
Mess-, Regel- und<br />
Elektrotechnik<br />
Biotechnologie, Chemie<br />
Mikroelektronik<br />
Medizintechnik<br />
Umwelttechnologie<br />
Sonstige<br />
614 (100,0)<br />
133 (21,7)<br />
131 (21,3)<br />
152 (24,8)<br />
48 (7,8)<br />
44 (7,2)<br />
30 (4,8)<br />
17 (2,8)<br />
59 (9,6)<br />
Anzahl (Prozent)<br />
Der Hauptteil entfiel dabei mit € 37,0 Millionen, für Baden-Württemberg<br />
wenig überraschend, auf den Maschinen-, Werkzeug- und Anlagenbau.<br />
An zweiter Stelle folgen bereits mit Software und Informationstechnologie<br />
die Neuen Medien mit einem Volumen von € 34,4 Millionen.<br />
Mit dem High-Tech Gründerfonds (HTGF) hat die KfW zusammen mit einer<br />
Reihe namhafter Partner aus der Wirtschaft (u.a. Daimler, Bosch, Siemens,<br />
Telekom, Zeiss) eine Investitionsmöglichkeit geschaffen, mit dem bundes- bundes-<br />
weit Seed-Finanzierungen für innovative und technologieorientierte Unter-<br />
nehmen von im ersten Schritt bis zu € 500.000 ermöglicht werden können.
A USBLICK<br />
BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Voraussetzung zur Finanzierung über den HTGF ist aber, dass ein Lead-<br />
Investor € 50.000 bis € 100.000 parallel investiert und eine enge Betreuung<br />
gewährleistet. Baden-Württemberg schneidet beim HTGF im Vergleich der<br />
Bundesländer bei der Zahl der finanzierten Unternehmen überraschend<br />
schwach ab. Lediglich etwa 9 Prozent der Finanzierungsfälle entfallen auf<br />
Baden-Württemberg. Grund hierfür könnte sein, dass in Baden-Württemberg<br />
im Vergleich zu anderen Bundesländern deutlich weniger Lead-Investoren<br />
beim HTGF registriert sind.<br />
Die <strong>MBG</strong> hat deshalb mit privaten Partnern, dem HTGF und dem Wirt- Wirt-<br />
schaftsministerium Baden-Württemberg Gespräche aufgenommen, um<br />
einen neuen Seed-Fonds unter Einbeziehung des HTGF in Baden-Württemberg<br />
zu initiieren und die Finanzierung von innovativen und technologie-<br />
orientierten Unternehmen auszubauen.<br />
Im Mittelstand steigt die Akzeptanz alternativer Finanzierungsinstrumente,<br />
der in Beteiligungskapital zur Wachstumsfinanzierung oder im Zusam-<br />
menhang mit Nachfolgeregelungen eine Alternative zum klassischen<br />
Bankkredit sieht. Die Aufnahme eines typisch stillen Beteiligungspartners<br />
wie der <strong>MBG</strong> führt zu einer Verbesserung der Bilanzrelationen mit positiven<br />
Auswirkungen für den Mittelstand und die Kreditwirtschaft. In den ver- ver-<br />
gangenen Jahren hat der Anteil mezzaniner Kapitalmarktprodukte, die von<br />
Kreditinstituten vertrieben werden, stark zugenommen. Durch die ver- ver-<br />
änderte Refinanzierungssituation am Kapitalmarkt erwarten wir aber eine<br />
Konsolidierung des Angebots.<br />
103
104 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
Chancen für die künftige Geschäftsentwicklung erwartet die <strong>MBG</strong> weiter<br />
aus der mit der Sparkassen-Finanzgruppe und den Genossenschaftsverbänden<br />
seit 2005 angebotenen Beteiligungskooperation. Das Koopera-<br />
tionsmodell mit den Kreditinstituten als Vertriebsplattform stellt aus Sicht<br />
der <strong>MBG</strong> eine sinnvolle Möglichkeit für eine risiko- und kostenoptimierte<br />
Ausweitung der Beteiligungsfinanzierung zum Vorteil der kleinen und mitt- mitt-<br />
leren Unternehmen in Baden-Württemberg dar. Eine leichte Zurückhaltung<br />
im Sparkassen-Sektor, die sich im Vorjahr aus einer längerfristigen Diskussion<br />
um die Anerkennung von Mezzanine-Kapital als wirtschaftliches Eigenkapital<br />
im Rating der Sparkassen-Finanzgruppe ergeben hatte, konnte über-<br />
wunden werden. Die <strong>MBG</strong> erreichte <strong>2007</strong> die Anerkennung der typisch<br />
stillen Beteiligungen der <strong>MBG</strong> als wirtschaftliches Eigenkapital analog zu<br />
den Volksbanken Raiffeisenbanken auch bei der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
Obwohl im Bereich bis € 2,5 Millionen in der Regel eine Angebotslücke für<br />
den kleineren Mittelstand besteht, sieht sich die <strong>MBG</strong> einer größer<br />
werdenden Konkurrenz durch andere Förderinstitute wie L-Bank und KfW<br />
ausgesetzt. Die Auswirkungen des PZM führen zu einer Verschärfung des<br />
Wettbewerbs um „De-minimis"-Guthaben. Sofern bei einem Unternehmen<br />
die „De-minimis"-Freigrenze von € 200.000 für einen Zeitraum von drei<br />
Kalenderjahren bereits ausgeschöpft ist, ist eine Förderung nicht mehr<br />
möglich. Im Einzelfall wird damit die sinnvolle Kombination von Instru-<br />
menten (z.B. KfW-Unternehmerkapital, ELR-Zuschüsse, Beratungszuschüsse<br />
etc.) erschwert.<br />
Um ihrem Förderauftrag im Bereich Mezzanine- und Beteiligungsfinan-<br />
Beteiligungsfinan-<br />
zierung für KMU in Baden-Württemberg auch künftig optimal gerecht zu<br />
werden, prüft die <strong>MBG</strong> regelmäßig ihre Angebote um gegebenenfalls<br />
Programmverbesserungen durchzuführen. Im Dezember 2006 wurde zum<br />
Beispiel das Programm „<strong>MBG</strong> „<strong>MBG</strong>50 50 50“ “ gestartet, das mit einem Beteiligungs-<br />
Beteiligungs-<br />
betrag von generell € 50.000 in Kombination zu einer verbürgten Kredit- Kredit-<br />
finanzierung im Programm „GuW50 „GuW<br />
50 50“ “ vor allem für kleine Unternehmen mit<br />
niedrigem Kapitalbedarf geeignet ist. Seit Januar <strong>2007</strong> stellt die <strong>MBG</strong> zudem<br />
als Ergänzung zu zwei Förderprogrammen der L-Bank, dem Technologieförderprogramm<br />
auf der einen und dem Umweltschutz- und Energiespar-<br />
förderprogramm auf der anderen Seite, stille Beteiligungen als ergänzende<br />
Förderbausteine bereit. Neue Impulse wird die <strong>MBG</strong> durch das gemeinsam<br />
mit der KfW angebotene Genussrechtskapital in HGB-Eigenkapitalqualität<br />
erhalten, das bereits einmal eingesetzt wurde.<br />
Im Rahmen der Kooperation mit der LBBW-Venture und der KfW über den<br />
ERP-Startfonds übernimmt die <strong>MBG</strong> künftig auch offene Beteiligungen für<br />
junge High-Tech-Unternehmen. Geplant sind darüber hinaus zusätzliche<br />
Aktivitäten im Bereich der für viele Technologiegründer sehr kritischen<br />
Frühphasenfinanzierung.
BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Die <strong>MBG</strong>-Beteiligungsunternehmen konnten <strong>2007</strong> insgesamt von einer<br />
Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung profitieren. Die für<br />
2008 vorhergesagte Abschwächung der konjunkturellen Entwicklung wird<br />
sich für unsere Partnerunternehmen in Baden-Württemberg nach unserer<br />
Einschätzung nur eingeschränkt negativ auswirken. Vor dem Hintergrund<br />
der derzeit den Finanzsektor betreffenden so genannten „Subprime-Krise“<br />
bewerten wir die künftige Entwicklung der Finanzierungsbedingungen für<br />
den Mittelstand in Baden-Württemberg unter den Gesichtspunkten Kredit-<br />
klemme und Bankenkrise insgesamt nicht kritisch, kurzfristig könnten die<br />
Margen allerdings anziehen. Wir rechnen trotz volatiler Märkte und des nach<br />
wie vor harten Wettbewerbs mit keiner wesentlichen Veränderung der<br />
Ausfallquoten und der Risikovorsorge.<br />
Für das Jahr 2008 rechnen wir mit leicht steigenden Beteiligungserträgen,<br />
einer nahezu unveränderten Kostensituation und somit einer Verbesserung<br />
des Jahresüberschusses.<br />
Die Geschäftsführung Stuttgart, im März 2008<br />
Hartmut Hübler Guy Selbherr<br />
105
<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
ORGANE
108 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
G ESELLSCHAFTER<br />
Baden-Württembergischer<br />
Handwerkstag<br />
Bankenverband Baden-Württemberg e.V.<br />
treuhänderisch für<br />
Bankhaus Ellwanger & Geiger KG, Stuttgart;<br />
Bankhaus J. Faisst OHG, Wolfach;<br />
Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, Niederlassung Stuttgart;<br />
Südwestbank AG, Stuttgart;<br />
Commerzbank AG, Filiale Stuttgart;<br />
Deutsche Bank AG, Filiale Stuttgart;<br />
Dresdner Bank AG, Stuttgart;<br />
IKB Deutsche Industriebank AG, Niederlassung Baden-Württemberg;<br />
Schwäbische Bank AG, Stuttgart<br />
Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH<br />
DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />
Genossenschaftsbank<br />
Einzelhandelsverband Einzelhandelsverband Baden-Württemberg e.V.<br />
Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart,<br />
zugleich treuhänderisch für die weiteren Industrie-<br />
und Handelskammern in Baden-Württemberg<br />
Landesbank Baden-Württemberg<br />
Landeskreditbank Baden-Württemberg – Förderbank<br />
Landesverband der Baden-Württembergischen<br />
Industrie e.V.
A UFSICHTSRAT<br />
Wolfgang Wolf, Wolf<br />
, Esslingen gf. Vorstandsmitglied Landesverband<br />
– Vorsitzender – der Baden-Württembergischen<br />
Industrie e.V.<br />
Thomas Birnbaum, Waiblingen Direktor Bereich Mittelstand<br />
– stellv. Vorsitzender – DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />
Genossenschaftsbank<br />
Sabine Hagmann Hagmann, , Tübingen Rechtsanwältin Hauptgeschäftsführerin<br />
Einzelhandelsverband Baden-<br />
Württemberg e.V.<br />
Dr. Helmut Kessler, Tamm stellv. Hauptgeschäftsführer<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Region Heilbronn-Franken<br />
(für Bürgschaftsbank Baden-<br />
Württemberg GmbH)<br />
Walter Kübler, Aichwald Geschäftsführer Industrie- und<br />
Handelskammer Region Stuttgart<br />
Jürgen Kugler, Leutenbach Bereichsleiter 28/H Sparkassenzentral-<br />
(ab 01.01.2008) bankfunktion/Sparkassensekretariat,<br />
Landesbank Baden-Württemberg<br />
Dr. Hartmut Richter Richter, , Esslingen Hauptgeschäftsführer Baden-<br />
Württembergischer Handwerkstag<br />
Dr. Manfred Schmitz-Kaiser<br />
Schmitz-Kaiser, , Mitglied des Vorstands<br />
Mühlacker Landeskreditbank Baden-<br />
Württemberg – Förderbank<br />
Friedrich Stähler Stähler, , Stuttgart Mitglied der Geschäftsleitung<br />
(ab 17.04.<strong>2007</strong>) Deutsche Bank AG<br />
Firmenkunden Region Südwest<br />
(für Bankenverband Baden-<br />
Württemberg e.V.)<br />
Dr. Hariolf Teufel Teufel, , Stuttgart Bereichsleiter 28/H Sparkassenzentral-<br />
(bis 31.12.<strong>2007</strong>) bankfunktion/Sparkassensekretariat,<br />
Landesbank Baden-Württemberg<br />
Dr. Gert Wünsche Wünsche, , Leonberg Mitglied der Geschäftsleitung<br />
(bis 17.04.<strong>2007</strong>) Commerzbank AG<br />
(für Bankenverband Baden-<br />
Württemberg e.V.)<br />
ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />
109
110 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Hartmut Hübler Hübler, , Leinfelden-Echterdingen<br />
Guy Selbherr Selbherr, Selbherr , Weinstadt
B ETEILIGUNGSAUSSCHUSS<br />
Roland Haaß, Balingen<br />
(bis 31.03.<strong>2007</strong>)<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Handwerkskammer Reutlingen<br />
(für Baden-Württembergischer<br />
Handwerkstag, Stuttgart)<br />
Tony Gmyrek, Bad Rappenau<br />
(ab 01.04.<strong>2007</strong>)<br />
Geschäftsführer der Handwerks- Handwerks-<br />
kammern Heilbronn-Franken<br />
(für Baden-Württembergischer<br />
Handwerkstag, Stuttgart)<br />
Friedrich Stähler, Stuttgart<br />
(bis 30.04.<strong>2007</strong>)<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
Deutsche Bank AG Firmenkunden<br />
Region Südwest, Stuttgart<br />
(für Bankenverband Baden-<br />
Württemberg e.V., Stuttgart)<br />
Andreas Rummel,<br />
(ab 01.05.<strong>2007</strong> bis 18.07.<strong>2007</strong>)<br />
Direktor der<br />
Südwestbank AG, Stuttgart<br />
(für Bankenverband Baden-<br />
Württemberg e.V., Stuttgart)<br />
Diane Zetzmann-Krien,<br />
(ab 19.07.<strong>2007</strong>)<br />
Direktorin der<br />
Südwestbank AG, Stuttgart<br />
(für Bankenverband Baden-<br />
Württemberg e.V., Stuttgart)<br />
Hartmut Hübler,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Guy Selbherr, Weinstadt<br />
Mitglieder des Vorstands<br />
Bürgschaftsbank Baden-Württemberg<br />
GmbH und Geschäftsführer <strong>MBG</strong><br />
<strong>Mittelständische</strong> Beteiligungs-<br />
Beteiligungs-<br />
gesellschaft Baden-Württemberg<br />
GmbH, jeweils Stuttgart<br />
ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />
Rechtsanwältin Sabine Hagmann,<br />
Tübingen<br />
Hauptgeschäftsführerin<br />
Einzelhandelsverband Baden-<br />
Württemberg e.V., Stuttgart<br />
Thomas Birnbaum, Waiblingen<br />
Direktor Bereich Mittelstand<br />
DZ BANK AG Deutsche<br />
Zentral-Genossenschaftsbank,<br />
Frankfurt am Main<br />
Walter Kübler, Aichwald<br />
Geschäftsführer Industrie- und<br />
Handelskammer Region Stuttgart,<br />
Stuttgart<br />
Andreas Claus, Weinstadt<br />
Direktor Baden-Württembergische<br />
Bank, Unselbstständige Anstalt der<br />
Landesbank Baden-Württemberg,<br />
Stuttgart<br />
Günther Diewald, Allmersbach im Tal<br />
(bis 31.01.<strong>2007</strong>)<br />
Direktor Landeskreditbank<br />
Baden-Württemberg – Förderbank,<br />
Karlsruhe<br />
Stephan Tribull, Baden-Baden<br />
(ab 01.02.<strong>2007</strong>)<br />
Generalbevollmächtigter der<br />
Landeskreditbank Baden-<br />
Württemberg, Karlsruhe<br />
Wolfgang Wolfgang Wolf, Esslingen<br />
gf. Vorstandmitglied Landesverband<br />
der Baden-Württembergischen<br />
Industrie e.V., Ostfildern<br />
111
<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
BILANZ, GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
114 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
A KTIVA<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
A. Anlagevermögen<br />
31.12.<strong>2007</strong> Vorjahr<br />
€ € T€<br />
Finanzanlagen<br />
1. Beteiligungen als stiller Gesellschafter<br />
an mittelständischen Unternehmen 297.484.110,52 299.358<br />
2. Beteiligungen 14.700,00 15<br />
3. Wertpapiere des Anlagevermögens 1.461.900,00 1.482<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
298.960.710,52 300.855<br />
1. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 637.855,65 477<br />
2. Sonstige Vermögensgegenstände 7.621.260,68 9.319<br />
8.259.116,33 9.796<br />
II. Flüssige Mittel 21.714.389,28 10.198<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 176.433,26 265<br />
Summe Summe der Aktiva 329.110.649,39 321.114
P ASSIVA<br />
A. Eigenkapital<br />
31.12.<strong>2007</strong> Vorjahr<br />
€ € T€<br />
I. Gezeichnetes Kapital<br />
II. Gewinnrücklagen<br />
3.591.825,47 3.592<br />
Andere Gewinnrücklagen 26.779.521,22 22.610<br />
B. Rückstellungen<br />
30.371.346,69 26.202<br />
1. Rückstellungen für Pensionen 480.132,00 423<br />
2. 2. Sonstige Rückstellungen 200.300,00 253<br />
C. Verbindlichkeiten<br />
BILANZ ZUM 31.12.<strong>2007</strong><br />
680.432,00 676<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 278.905.905,57 273.678<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen<br />
1.460.573,69 3.740<br />
ein Beteiligungsverhältnis besteht 254.668,33 255<br />
4. Sonstige Verbindlichkeiten 13.630.771,87 12.435<br />
294.251.919,46 290.108<br />
D. Rechnungsabgrenzungsposten 3.806.951,24 4.128<br />
Summe der Passiva 329.110.649,39 321.114<br />
115
116 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
G EWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 01.01. – 31.12.<strong>2007</strong><br />
<strong>2007</strong> Vorjahr<br />
€ € T€ T€<br />
1. Erträge aus dem Beteiligungsgeschäft 29.283.335,26 28.864<br />
2. Sonstige betriebliche Erträge 2.134.827,41 1.398<br />
3. Personalaufwand<br />
31.418.162,67 30.262<br />
a) Gehälter 95.161,03 47<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 90.845,22 186.006,25 49 96<br />
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.722.737,70 4.406<br />
27.509.418,72 25.760<br />
5. Erträge aus anderen Wertpapieren des<br />
Finanzanlagevermögens 56.250,00 166<br />
6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 240.403,24 316<br />
7. Abschreibungen auf Finanzanlagen 4.814.158,18 2.297<br />
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 17.398.099,76 –21.915.604,70 17.488 –19.303<br />
9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 5.593.814,02 6.457<br />
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.424.190,59 1.424.190,59 364<br />
11. Jahresüberschuss 4.169.623,43 6.093<br />
12. Einstellung in andere Gewinnrücklagen – 4.169.623,43 – 6.093<br />
13. Bilanzgewinn 0,00 0
<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
Der vollständige Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2007</strong> der<br />
<strong>MBG</strong> <strong>Mittelständische</strong> Beteiligungsgesellschaft Baden-Württem-<br />
Baden-Württem-<br />
berg Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Stuttgart, und der<br />
Lagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2007</strong> werden nach § 325 Abs. 1<br />
HGB zum Handelsregister beim Amtsgericht Stuttgart (Nummer HRB<br />
4409) eingereicht. Sie tragen den uneingeschränkten Bestätigungs-<br />
Bestätigungs-<br />
vermerk der Dr. Ebner, Dr. Stolz und Partner GmbH, Wirtschafts-<br />
prüfungsgesellschaft /Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart.<br />
Stuttgart, 12. Februar 2008<br />
Der Aufsichtsrat hat sich über die Tätigkeit der Gesellschaft regel- regel-<br />
mäßig durch die Geschäftsleitung berichten lassen und imsatzungsgemäßen<br />
Rahmen an den Entscheidungen mitgewirkt. Der Jahres-<br />
abschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2007</strong> sind<br />
durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/Steuerberatungsgesell-<br />
schaft Dr. Ebner, Dr. Stolz und Partner GmbH, Stuttgart, geprüft<br />
worden. Die Prüfung gab keinen Anlass zu Beanstandungen. Der<br />
uneingeschränkte Bestätigungsvermerk ist von den Abschluss-<br />
prüfern erteilt worden.<br />
Der Aufsichtsrat hat von Jahresabschluss, Lagebericht, Geschäfts- Geschäfts-<br />
bericht und Prüfungsergebnis in allen Teilen zustimmend Kenntnis<br />
genommen und empfiehlt der Gesellschafterversammlung, den Jah-<br />
resabschluss <strong>2007</strong> in der vorgelegten Form festzustellen.<br />
Stuttgart, Stuttgart, im April 2008<br />
Wolfgang Wolf<br />
– Vorsitzender –<br />
BESTÄTIGUNGSVERMERK -BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />
117
118<br />
GLOSSAR<br />
BAFIN IN<br />
IN Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht – vereinigt seit ihrer Gründung<br />
im Mai 2002 die Aufsicht über Banken und Finanzdienstleister, Versicherer und<br />
den Wertpapierhandel (www.bafin.de)<br />
BIP Bruttoinlandsprodukt ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung und gibt alle<br />
neu zur Verfügung stehenden Waren- und Dienstleistungen zu ihren MarktMarktMarkt- preisen an, die im Inland von In-/Ausländern hergestellt wurden<br />
UY-O -OUT<br />
Unternehmensübernahme durch Eigenkapitalinvestoren und Management<br />
BUY UY-OUT<br />
UT<br />
BVK Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften – German Private<br />
Equity and Venture Capital Association e.V., Berlin (www.bvk-ev.de)<br />
CO-V -V -VENTURE ENTURE Mehrere Investoren/Beteiligungsgesellschaften sind gleichzeitig an einem<br />
Unternehmen beteiligt und begleiten dies gemeinsam<br />
MINIMIS Der Begriff „De-minimis“ leitet sich aus dem römischen Rechtsgrundsatz<br />
„de minimis non curat lex“ ab, was übersetzt „Um Geringfügigkeiten kümmert<br />
sich sich sich das Gesetz nicht“ lautet. Gemeint sind Beihilfen / Subventionen eines<br />
EU-Mitgliedstaates an ein Unternehmen deren Betrag als als als geringfügig anzu- anzusehen<br />
und deshalb von der Anwendung der Wettbewerbsregeln ausge-<br />
nommen ist<br />
DE-MINIMIS MINIMIS<br />
ELR Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum, Förderprogramm der L-Bank mit<br />
Zuschüssen oder stark verbilligten, langfristigen Darlehen für kleine und<br />
mittlere Unternehmen, die in strukturschwachen Regionen investieren<br />
QUITY Bezeichnung verschiedener Formen von Eigen- und Beteiligungskapital<br />
EQUITY QUITY<br />
ERP Abkürzung von „European Recovery Program“, das nach dem 2. Weltkrieg von<br />
den Alliierten im Rahmen des Marshall Plans aufgelegt wurde. Aus diesem<br />
Vermögen wird durch den Bund ein Teil der Mittelstandsförderung bestritten<br />
XIT Als Exit wird der Ausstieg des Beteiligungsgebers bezeichnet. Die Veräuße- Veräuße-<br />
rung des Anteils kann über die Börse (=Going Public), einen Rückkauf (= Buy- Buy-<br />
Back) durch das Unternehmen oder durch Dritte (=Trade Sale) erfolgen<br />
EXIT XIT<br />
UNDRAISING Startphase eines Fonds, in der institutionelle, industrielle oder private Anleger<br />
dafür gewonnen werden sollen, Fondsanteile zu zeichnen bzw. Kapital ein-<br />
zulegen<br />
FUNDRAISING<br />
UNDRAISING<br />
ENUSSRECHT Form von Mezzanine-Kapital; Vermögensrecht, das in Form eines Genuss- Genuss-<br />
scheins verbrieft wird und berechtigt am Gewinn und / oder Liquidationserlös<br />
eines Unternehmens teilzuhaben<br />
GENUSSRECHT<br />
ENUSSRECHT<br />
GUWW W Gründungs- und Wachstumsfinanzierung; Förderprogramm der L-Bank für<br />
Investitionen von Gründern und Übernehmern sowie von jungen und etablier- etablier-<br />
ten kleinen und mittleren Unternehmen in Baden-Württemberg<br />
IPO Initial Public Offering; Bezeichnung für die öffentliche Erstemission von<br />
Unternehmensanteilen an der Börse<br />
KFW W Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt (www.kfw.de)<br />
KMU Kleine und mittlere Unternehmen, laut EU-Definition mit < 250 Beschäftigten<br />
und einem Umsatz < € 50 Millionen bzw. einer Bilanzsumme < € 43 Millionen
F ÖRDERKONZEPTION<br />
BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
Hausbank / Kreditnehmer Bürgschaften bis 80 Prozent, Entscheidung im Bürgschafts-<br />
��� max. € 1,0 Mio. gegenüber bzw. Garantieausschuss<br />
Antrag / Vorgespräch • Hausbanken für Kredite, Kredite, Kredite,<br />
��� Darlehen, Avale<br />
Regional zuständige<br />
Ansprechpartner<br />
• Leasinggesellschaften<br />
Garantien bis 70 Prozent für Beteiligungen<br />
Unterstützung durch Bund und Land: Bürgschaftsbank nutzt Rückbürgschaften von Bund (39 Prozent) und Land<br />
(26 Prozent), Bereitstellung zinsgünstiger ERP-Darlehen zur Vermögensanlage sowie Steuerbefreiung<br />
<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
Unternehmen Programme Entscheidung im<br />
��� Existenzgründung (ab T TT€<br />
50 bis T TT€<br />
250) Beteiligungsausschuss<br />
Antrag / Vorgespräch Unternehmensnachfolge (ab T TT€<br />
50 bis T TT€<br />
750) (i.d.R. Übernahme einer<br />
��� Risikokapitalfonds (bis € 1,0 Mio.) 70-prozentigen Garantie<br />
Regional zuständige Innovation (bis € 1,0 Mio. bzw. € 2,5 Mio. *) durch die Bürgschaftsbank)<br />
Ansprechpartner Expansion / Unternehmenssicherung<br />
(bis € 1,0 Mio. bzw. € 2,5 Mio. *)<br />
*Beteiligungen Beteiligungen über € 1,0 Mio. nur in Verbindung mit einer<br />
Sparkasse oder oder Volksbank Raiffeisenbank<br />
GLOSSAR - FÖRDERKONZEPTION<br />
M&A A Mergers & Acquisitions, ein angelsächsischer Sammelbegriff für Unter- Unter-<br />
nehmenstransaktionen, bei denen sich Gesellschaften zusammenschließen<br />
oder den Eigentümer wechseln<br />
EZZANINE Mezzanine-Kapital sind Mittel, die die Finanzierungslücke zwischen Eigen- Eigen-<br />
kapital und Fremdkapital schließen. Stille Beteiligungen sind eine Sonderform<br />
MEZZANINE EZZANINE<br />
MLR Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg<br />
(www.mlr.baden-wuerttemberg.de)<br />
ORTFOLIO In Unternehmen investiertes Kapital einer Beteiligungsgesellschaft<br />
PORTFOLIO ORTFOLIO<br />
RGZS Risikogerechtes Zinssystem - auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des<br />
Unternehmens und der gestellten Sicherheiten abgestimmte Preisfindung<br />
eines Förderkredites<br />
-SALE<br />
Veräußerung von Unternehmensanteilen an einen Investor<br />
TRADE RADE RADE-S -SALE ALE<br />
VC Venture Capital, Risikokapital<br />
VDB Verband Verband Verband Deutscher Bürgschaftsbanken Bürgschaftsbanken Bürgschaftsbanken e.V., Bonn Bonn Bonn<br />
Interessenvertretung der Bürgschaftsbanken und Kreditgarantiegemeinschaf-<br />
Kreditgarantiegemeinschaf-<br />
ten in Deutschland (www.vdb-info.de)<br />
Unterstützung durch Bund und Land: <strong>MBG</strong> profitiert von Rückgarantien von Bund und Land über Bürgschaftsbank<br />
(39 Prozent bzw. 31 Prozent), günstige Refinanzierung über KfW und L-Bank, Landeszuschüsse zur Verbilligung der<br />
Entgelte (Existenzgründung / Unternehmensnachfolge) und Bereitstellung von Mitteln für den Risikokapitalfonds<br />
119
B ILDNACHWEIS<br />
Der Schlossplatz im September Landtag mit Staatstheater und neuem Schloss<br />
Blick vom Gaisburger Gaskessel nach Nordosten Außerhalb des Stuttgarter Fernsehturms<br />
Über den Königsbaupassagen In den Königsbaupassagen<br />
Neue Weinsteige Stuttgarter Sommerfest 2005<br />
Blick vom Gaisburger Gaskessel ins Neckartal Stuttgarter Kulturnacht am Haus der Architekten
Neues Schloss unter dem Löwen Über den Dächern der Danneckerstraße<br />
Musikhochschule mit Stuttgarter Zentrum Blick vom Fernsehturm bei Sonnenuntergang<br />
Man kann sagen, dass Josh von Staudachs 360-Grad Pano- Panoramen<br />
mittlerweile Kultstatus erreicht haben. Seit der Instal-<br />
lation der Internetseiten www.stuttgart360.de im März 2005<br />
hat der Fotograf in knapp 3 Jahren über 300 interaktive<br />
Bilder seiner Heimatstadt produziert und ins Web gestellt -<br />
zwar gibt es von jeder größeren Stadt auf der Welt eine<br />
ähnliche Webseite, aber der Umfang dieser Sammlung<br />
dürfte einzigartig sein. Täglich verzeichnen von Staudachs<br />
Seiten ca. 400 Besucher.<br />
Luftaufnahmen: Schrägbilder © BLOM, Senkrechtbilder © GeoContent<br />
BILD- &GRAFIKNACHWEIS<br />
Im Juni <strong>2007</strong> erwarb die Stadt Stuttgart ein 6 Meter 40<br />
breites Panorama des Künstlers, welches seither öffentlich<br />
zugänglich im Foyer des Stuttgarter Rathauses besichtigt<br />
werden kann. Zu den Käufern der großformatigen Werke<br />
von Staudachs gehören beispielsweise auch die Architekten-<br />
kammer oder die EnBW.<br />
Sein Portfolio und weitere Informationen finden Sie unter<br />
www.joshvonstaudach.de<br />
121
GRAFIKEN<br />
BÜRGSCHAFTSBANK<br />
BB-Grafik 1 - Seite 49 BB-Grafik 2 - Seite 51<br />
BB-Grafik 3 - Seite 52 BB-Grafik 4 - Seite 53 BB-Grafik 5 - Seite 54 BB-Grafik 6 - Seite 54<br />
BB-Grafik 7 - Seite 56 BB-Grafik 8 - Seite 57 BB-Grafik 9 - Seite 58 BB-Grafik 10 - Seite 59<br />
GRAFIKEN<br />
<strong>MBG</strong><br />
<strong>MBG</strong>-Grafik 1 (Seite 89)<br />
<strong>MBG</strong>-Grafik 5 - Seite 94<br />
<strong>MBG</strong>-Grafik 2 - Seite 90 <strong>MBG</strong>-Grafik 3 - Seite 91<br />
<strong>MBG</strong>-Grafik 4 - Seite 93<br />
<strong>MBG</strong>-Grafik 6 - Seite 94 <strong>MBG</strong>-Grafik 7 - Seite 97 <strong>MBG</strong>-Grafik 8 - Seite 102
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER<br />
Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH, Stuttgart<br />
<strong>MBG</strong> <strong>Mittelständische</strong> Beteiligungsgesellschaft<br />
Baden-Württemberg GmbH, Stuttgart<br />
Redaktion: Stephan Jansen<br />
Tel. 0711 1645-703<br />
jansen@buergschaftsbank.de<br />
AGENTUR<br />
Grundler UKOM.<br />
Unternehmensberatung Kommunikation, Waldenbuch<br />
Gesamterstellung, Konzept & Gestaltung<br />
www.grundler-ukom.de<br />
FOTOGRAFIE<br />
Panoramafotos:<br />
Josh von Staudach, Stuttgart<br />
www.circulus.de<br />
Firmenportraits:<br />
Fotostudio Simone Schneider, Stuttgart<br />
www.simoneschneider.com<br />
Tortellino: Luca Siermann, Stuttgart<br />
www.fotodesign-siermann.de<br />
Luftaufnahmen:<br />
GeoContent GmbH, Magdeburg<br />
www.geocontent.de<br />
SATZ & GRAFIKEN<br />
Weyhing Digital, Ostfildern<br />
www.weyhing.de<br />
GESAMTHERSTELLUNG<br />
Offsetdruck Helge Michael Berghoff, Stuttgart<br />
Dieser Geschäftsbericht wurde auf umweltfreundlichem Papier gedruckt<br />
WWW.BUERGSCHAFTSBANK.DE<br />
WWW.<strong>MBG</strong>.DE
BÜRGSCHAFTSBANK<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE<br />
BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />
Werastraße 15-17 . 70182 Stuttgart . Tel. 0711 1645-6 . Fax 0711 1645-777<br />
www.mbg.de . info@mbg.de . www.buergschaftsbank.de . info@buergschaftsbank.de<br />
GRUNDLER-UKOM.DE