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GESCHÄFTSBERICHTE 2007 - MBG Mittelständische ...

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AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />

BÜRGSCHAFTSBANK<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

<strong>GESCHÄFTSBERICHTE</strong> <strong>2007</strong><br />

<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE<br />

BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH


WIR DANKEN FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG<br />

UNSERER FÖRDERTÄTIGKEIT<br />

den Fachverbänden der Wirtschaft<br />

den Handwerkskammern<br />

den Industrie- und Handelskammern<br />

*<br />

den Rückbürgen Land und Bund<br />

der Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

der Landeskreditbank Baden-Württemberg - Förderbank<br />

*<br />

unseren Bewilligungsausschüssen<br />

den Aufsichts- und Verwaltungsräten


I HRE CHANCENPARTNER<br />

IN BADEN-WÜRTTEMBERG


A UF EINEN BLICK<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Übernommene Bürgschaften und<br />

Garantien seit Geschäftsaufnahme<br />

Bürgschafts- und Garantiebestand<br />

zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

Übernommene Bürgschaften und<br />

Garantien im Geschäftsjahr <strong>2007</strong><br />

Übernommene Beteiligungen<br />

seit Geschäftsaufnahme<br />

Anzahl<br />

Kredit- bzw.<br />

Beteiligungsvolumen<br />

Bürgschaftsbzw.Garantievolumen<br />

48.590 � 8.090,3 Mio. � 5.197,2 Mio.<br />

11.591 � 2.137,8 Mio. � 1.322,0 Mio.<br />

1.997 � 460,2 Mio. � 285,3 Mio.<br />

<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Beteiligungsbestand<br />

zum 31.12.<strong>2007</strong><br />

Übernommene Beteiligungen<br />

im Geschäftsjahr <strong>2007</strong><br />

Anzahl<br />

Beteiligungsvolumen<br />

3.740 � 787,9 Mio.<br />

1.075 � 312,0 Mio.<br />

167 � 45,4 Mio.


I NHALTSÜBERSICHT<br />

GELEITWORT .............................................................................4<br />

VORWORT ................................................................................6<br />

AUS UNSERER FÖRDERUNG -<br />

DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART.................................................8<br />

MENSCHEN UND EVENTS <strong>2007</strong> ...................................................38<br />

GESCHÄFTSBERICHT DER BÜRGSCHAFTSBANK ....................................46<br />

Wer wir sind ...................................................................48<br />

Bericht des Vorstands ......................................................49<br />

Organe der Gesellschaft .................................................68<br />

Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung ...............................80<br />

Bestätigungsvermerk/Bericht des Aufsichtsrats....................85<br />

GESCHÄFTSBERICHT DER <strong>MBG</strong><br />

MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT ................................86<br />

Wer wir sind ...................................................................88<br />

Bericht der Geschäftsführung ...........................................89<br />

Organe der Gesellschaft ...............................................106<br />

Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung .............................112<br />

Bestätigungsvermerk/Bericht des Aufsichtsrats..................117<br />

GLOSSAR..............................................................................118<br />

FÖRDERKONZEPTION ...............................................................119<br />

BILD- &GRAFIKNACHWEIS ........................................................120<br />

IMPRESSUM............................................................................123


G ELEITWORT<br />

Dr. Christopher Pleister<br />

Präsident des Bundes- Bundes- Bundes-<br />

verbands der Deutschen<br />

Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken e.V.<br />

Baden-Württemberg ist für sein positives Lebensgefühl als Region mit hoher wirt- wirt-<br />

schaftlicher Leistungsfähigkeit und Innovationskraft bekannt. Verantwortlich für<br />

die bundesweite Spitzenstellung sind insbesondere die starke technologische<br />

Basis und die ausgeprägte Patentdichte. Motor dieser erfreulichen Entwicklung in<br />

Deutschlands Südwesten ist insbesondere der Mittelstand, der etwa zwei Drittel<br />

aller baden-württembergischen Arbeitnehmer beschäftigt und rund die Hälfte des<br />

Bruttosozialprodukts erwirtschaftet. Zahlreiche Unternehmen in Baden-Württem-<br />

Baden-Württem-<br />

berg belegen in ihrem Geschäftsfeld internationale Spitzenplätze und leisten mit<br />

ihren Forschungsleistungen einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der<br />

Leistungskraft des Hightech-Standorts Baden-Württemberg.<br />

Wichtige Voraussetzung für wirtschaftliche Prosperität sind verlässliche mittel- mittel-<br />

standsgerechte Rahmenbedingungen. Vor diesem Hintergrund ist die von der<br />

Bundesregierung und Europäischen Kommission eingeleitete Initiative für einen<br />

nachhaltigen Abbau administrativer Belastungen infolge staatlicher Verpflichtun-<br />

gen für den Mittelstand von hoher Priorität. Der Mittelstand zwischen Karlsruhe,<br />

Stuttgart, Ulm und Freiburg setzt deshalb zu Recht auf die konsequente Um- Um-<br />

setzung beim Bürokratieabbau. Die mittelständisch geprägte genossenschaftliche<br />

Bankengruppe ist hiervon gleichermaßen betroffen.<br />

Ausgehend von ihren historischen Wurzeln sind Volksbanken und Raiffeisen- Raiffeisen-<br />

banken seit jeher dem Mittelstand besonders verbunden und stehen im täglichen<br />

Geschäft ihrer mittelständischen Kundschaft zur Seite. Sowohl in wirtschaftlich<br />

guten als auch schlechten Zeiten sind die Genossenschaftsbanken verlässliche<br />

Partner bei allen Fragen und Formen der Unternehmensfinanzierung. Die lang- lang-<br />

fristige Partnerschaft ist von großer Bedeutung für die Entwicklung von mittel-<br />

ständischen Betrieben, denn sie gibt ihnen Berechenbarkeit und Sicherheit.<br />

Durch Ausfallbürgschaften der Bürgschaftsbanken und Beteiligungsfinanzierun-<br />

Beteiligungsfinanzierun-<br />

gen der <strong>Mittelständische</strong>n Beteiligungsgesellschaften, an denen die genossen- genossen


schaftliche Bankengruppe aktiv und maßgeblich beteiligt ist, konnten viele mittel-<br />

ständische Finanzierungsvorhaben mit sonst fehlenden bzw. nicht ausreichenden<br />

Kreditsicherheiten und schwachem Eigenkapitalpolster realisiert werden. Dadurch<br />

konnten zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden.<br />

Im Bundesvergleich nehmen die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH<br />

und die <strong>MBG</strong> <strong>Mittelständische</strong> Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg<br />

GmbH eine besondere Stellung ein. Rund 30 Prozent der bundesweit mit Bürg- Bürg-<br />

schaften ermöglichten Kredite entfallen auf die Bürgschaftsbank Baden-Württem-<br />

berg. Ausfallbürgschaften der Bürgschaftsbanken sind aus der Mittelstandsfinan-<br />

zierung nicht mehr wegzudenken. Als Selbsthilfeorganisationen der Wirtschaft<br />

verfolgen die Bürgschaftsbanken das Ziel, dass kein Erfolg versprechendes Vor-<br />

haben an fehlenden Sicherheiten scheitern darf - von der Existenzgründung bis zur<br />

Finanzierung von Betriebsmitteln und Investitionen.<br />

Die <strong>MBG</strong> Baden-Württemberg ist die größte <strong>Mittelständische</strong> Beteiligungsgesell-<br />

Beteiligungsgesell-<br />

schaft in Deutschland und zählt zu den führenden Risikokapitalgebern in Deutsch-<br />

land. Aufgabe der öffentlich geförderten <strong>Mittelständische</strong>n Beteiligungsgesell-<br />

schaften ist die Verbesserung der Finanzierungsstruktur von Existenzgründungen<br />

und mittelständischen Unternehmen, um durch eine Verbreiterung der unterneh-<br />

merischen Kapitalbasis die Grundlage für eine solide Unternehmensentwicklung<br />

und weiteres Wachstum zu schaffen. Ihre Kooperation mit den regionalen Volks-<br />

banken und Raiffeisenbanken ermöglicht es der <strong>MBG</strong> Baden-Württemberg<br />

seit 2005, ihre vorherige Obergrenze für Beteiligungskapital von € 1 Million auf<br />

€ 2,5 Millionen auszuweiten, ohne dass es hierfür weiterer Rückgarantien<br />

des Bundes und des Landes Baden-Württemberg bedarf. Hierdurch konnte ein<br />

wichtiger Impuls für die Investitionstätigkeit und damit für Wachstum und Be-<br />

schäftigung im breiten Mittelstand in Baden-Württemberg gegeben werden.<br />

Für die kommenden Jahre wünsche ich der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg<br />

und der <strong>MBG</strong> Baden-Württemberg eine weiterhin erfolgreiche Arbeit. Die<br />

Fortsetzung der engen Partnerschaft zwischen Bürgschaftsbank, <strong>MBG</strong> und<br />

Genossenschaftsbanken kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.<br />

Dr. Dr. Christopher Pleister<br />

Präsident des Bundesverbands der Deutschen<br />

Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V.<br />

GELEITWORT<br />

5


V ORWORT<br />

Foto oben:<br />

Guy Selbherr (links) und<br />

Hartmut Hübler (rechts)<br />

In einer durch Globalisierung gekennzeichneten Zeit wächst der Wunsch<br />

zahlreicher kleiner und mittelständischer Unternehmen nach Stabilität und Ver-<br />

lässlichkeit. Sicher sind die Rahmenbedingungen in Europa und in vielen<br />

anderen industrialisierten Ländern sowohl politisch als auch wirtschaftlich derzeit<br />

vergleichsweise günstig.UnternehmerischeEntfaltung ist jedoch auch wesentlich<br />

von einem funktionierenden Finanzsystem abhängig.<br />

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten haben uns sehr deutlich gezeigt, wie ver-<br />

wundbar das globale System ist. Komplexe Risiko- und Refinanzierungsstrukturen<br />

erschweren die notwendige Transparenz, die gerade von der Bankenaufsicht<br />

vehement gefordert wird. Die ersten Anzeichen einer Krise des US-amerika-<br />

nischen Hypothekenmarkts für „Sub-Primes“ wurden zunächst nicht ernst ge-<br />

nommen. Welche Institute würden wohl im großen Stil Verbriefungen für<br />

bonitätsschwache amerikanische Hypothekenkunden begleiten? Die Realität ist<br />

bekanntlich eine andere. Schnell haben die Spannungen auf den Finanzmärkten<br />

auch Europa und Deutschland erreicht. Die dem deutschen Mittelstand zuge-<br />

wandten Kreditinstitute betonen, dass die notwendige „Neubewertung“ kaum<br />

Auswirkungen auf die Unternehmensfinanzierung kleiner und mittlerer Unter-<br />

nehmen habe. Das erklärt sich auch dadurch, dass je nach Definition rund<br />

80 Prozent des Mittelstands von den Sparkassen und Volksbanken Raiffeisen-<br />

banken finanziert werden, Institutsgruppen, die zur Refinanzierung nicht auf den<br />

Kapitalmarkt angewiesen sind.<br />

Auch wir sehen keine Kreditklemme. Die Unternehmensdaten sind so gut wie<br />

schon lange nicht mehr, die konjunkturelle Verfassung ist weiter robust, die<br />

Perspektiven bleiben insgesamt günstig. Die Turbulenzen dürften daher die<br />

Kreditbereitstellung der Banken und Sparkassen nicht wesentlich tangieren.<br />

Möglich hingegen scheint ein leichtes Anziehen der Margen, was nicht negativ zu


ewerten ist, denn der Margendruck der letzten Jahre birgt auch Risiken. In nicht<br />

wenigen Fällen führte dies beispielsweise dazu, dass an der Risikopartnerschaft<br />

mit der Bürgschaftsbank an der falschen Stelle „gespart“ wurde. Ohnehin profitie-<br />

ren nicht nur die Unternehmen von einer Absicherung durch die Bürgschaftsbank.<br />

Auch für die Kreditwirtschaft „rechnet“ sich die Zusammenarbeit mit uns: Adress-<br />

ausfallrisiken werden durch die Bürgschaftsbank spürbar reduziert, gleichzeitig<br />

wird Eigenkapital durch die geringere Unterlegung geschont. Ganz nebenbei<br />

stellen wir auch unsere Kompetenz und Erfahrung aus jährlich über 2.500 be-<br />

gleiteten Engagements zur Verfügung.<br />

Trotz der nur begrenzten negativen Auswirkungen der Finanzkrise besteht im<br />

kleineren Mittelstand eine erhebliche Verunsicherung, die durch das Verhalten<br />

der Geschäftsbanken bei der Veräußerung von Krediten noch verstärkt wird.<br />

Zusicherungen, dass kein ordnungsgemäß bedienter Kredit ohne Zustimmung an<br />

Investoren veräußert wird, sind die Folge. Diese Verpflichtung ist positiv, denn sie<br />

zeigt, dass die Kreditwirtschaft Verständnis fürdie Sorgen vonPrivatleuten undmit-<br />

telständischen Betrieben hat. Unvorstellbar, dass ein Unternehmen als Auftrag-<br />

nehmer einen Auftrag an Dritte ohne Zustimmung des Auftraggebers verkauft. Die<br />

Selbstverpflichtungen und Klarstellungen sind zu begrüßen, wir sehen darin auch<br />

eine Bestätigung unserer Praxis.Schon bisher konnte einverbürgterKreditnicht an<br />

Dritte veräußert werden. Auch die <strong>MBG</strong> nutzt nicht den Kapitalmarkt, um die<br />

Risiken ihrer Engagements auszuplatzieren. Kredit kommt von Vertrauen, daher<br />

gehört es nach unserem Verständnis zu einer guten Partnerschaft, dass Kredite<br />

nicht weitergereicht werden. Für Beteiligungen gilt dies in noch höherem Maße.<br />

Mit dem städtischen Wirtschaftsraum, den wir auf den folgenden Seiten am<br />

Beispiel der Stadt Stuttgart vorstellen, wird deutlich, wie eng die fruchtbare<br />

Zusammenarbeit zwischen solider Finanzwirtschaft und kreativem Unter-<br />

nehmertum ist. Die Entwicklung auf den Finanzmärkten ist seit Sommer letzten<br />

Jahres allerdings unruhig. Da fällt es manchmal nicht leicht, den Überblick zu<br />

behalten. Dabei möchten wir helfen. Durch einfaches Klicken aufunsere Webseite<br />

hat man mit unserer Panorama-Kamera vom Giebel der Bürgschaftsbank nahezu<br />

alle Institute amFinanzplatz Stuttgart stets im Blick!<br />

Hartmut Hübler Guy Selbherr<br />

VORWORT<br />

7


AUS UNSERER FÖRDERUNG -<br />

DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART


S EIT 3.000 JAHREN DIE KEIMZELLE<br />

DES WANDELS UND DES FORTSCHRITTS<br />

Der Begriff „Stadt“ ist ein Synonym für Fortschritt: Die Konzentration von<br />

vielen Menschen an einem begrenzten Ort erfordert die Organisation ihres<br />

Zusammenlebens. Städte brauchen eine Infrastruktur, um zu funktionieren.<br />

Dort muss die Arbeit geteilt werden, Dienstleistungen entstehen, die Pro- Pro-<br />

duktion von Waren, ein Markt. Weil der Handel Regeln braucht, wird das<br />

Rechtswesen aufgebaut. In der Stadt entwickelt sich die Bevölkerung zur<br />

Gesellschaft, weil die Menschen aufeinander angewiesen sind. Die<br />

Bewohner werden zu Bürgern, die mit ihren Fähigkeiten und ihrem wach- wach-<br />

senden Wohlstand politische Mitsprache fordern. Die Stadt ist der Ursprung<br />

des modernen Wirtschaftslebens und die Wiege der Demokratie.<br />

In Europa ist die Stadt natürlich eine Erfindung der Griechen. Polis nannten<br />

sie nahezu 1.000 Jahre vor Christus ihre neuartige Siedlungsform, deren<br />

Mittelpunkt unterhalb der Akropolis, dem Burgberg der Agora lag: Ein<br />

Marktplatz, der von Tempeln gesäumt wurde. Dort versammelten sich die<br />

freien Bürger, um die Geschicke ihrer Gemeinschaft zu diskutieren. Diese<br />

Freiheit und Gleichheit war allerdings nur den männlichen Grundbesitzern<br />

vorbehalten. Mit der Polis legten die Griechen den Grundstein für die euro-<br />

päische Stadt, meinte der Soziologe Max Weber. Fünf Merkmale charakte-<br />

risierten ihre Einzigartigkeit: eine eigene Gerichtsbarkeit, Selbstverwaltung<br />

und Befestigung, Tauschhandel statt Selbstversorgung und die Bürger-Bürger


schaft als freiwilliger Zusammenschluss im Gegensatz zur Feudalherrschaft.<br />

Rationalismus, Kapitalismus und Bürokratie seien die Errungenschaften der<br />

europäischen Stadt, war Max Weber überzeugt.<br />

„DIE MENSCHEN, NICHT DIE HÄUSER MACHEN DIE STADT.“<br />

(Perikles, Griechischer Staatsmann, 490 bis 429 vor Christus)<br />

Von Athen, Sparta und Korinth aus verschifften die Griechen ihre Idee und<br />

gründeten Städte Städte Städte wie Marseille, Syrakus auf Sizilien oder Alexandria in<br />

Ägypten. Das Imperium Romanum setzte diese frühzeitliche Entwicklungs-<br />

Entwicklungs-<br />

hilfe fort und in Westeuropa einen Urbanisierungsschub in Gang. Köln und<br />

Mainz, Regensburg und Augsburg wurden beispielsweise von den Römern<br />

gegründet. Vom ersten bis dritten Jahrhundert erlebte die antike Stadt ihre<br />

Blütezeit, Rom zählte in dieser Epoche fast eine Million Einwohner. Doch<br />

daraufhin folgten mit der Völkerwanderung 1.000 Jahre Verfall: Die Aleman-<br />

nen zerstörten von 260 nach Christus an die Limesstädte am Rhein, bis zum<br />

fünften Jahrhundert eroberten die Germanen die restlichen Siedlungen und<br />

vielerorts blieben nur Trümmerfelder übrig.<br />

DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />

Als die Zeiten friedlicher wurden, kam wieder Leben in die Stadt. Im<br />

12. Jahrhundert erlebten die Menschen einen allgemeinen wirtschaftlichen<br />

Aufschwung. Auch der Handel brachte den Wandel: In der statischen Welt<br />

des landwirtschaftlich geprägten geprägten Mittelalters tauchten zu dieser Zeit<br />

Fremde aus dem Orient auf - mit Gewürzen und Seide, Schmuck und<br />

Farbstoffen im Gepäck. Die meisten Städte wurden an sorgfältig aus- aus-<br />

gewählten Standorten gegründet, etwa an Kreuzungen bestehender<br />

Handelsstraßen, Flussfurten, Meeresbuchten oder im Schutz von Burgen.<br />

11


„STADTLUFT MACHT FREI NACH JAHR UND TAG.“<br />

(Rechtsgrundsatz im Mittelalter)<br />

Viele Leibeigene flüchteten in die Städte, wo sie außerhalb des Einfluss- Einfluss-<br />

gebiets ihrer Grundherren waren. Im Laufe der Zeit wurden sie zu freien<br />

Bürgern. Die Städte stellten einen immer stärker werdenden Wirtschafts-<br />

Wirtschafts-<br />

Wirtschafts-<br />

faktor dar, Könige und Fürsten versuchten damit ihre Einnahmen aufzubes-<br />

sern, Menschen aus konkurrierenden Territorien abzuwerben und durch<br />

Landesausbau oder Eroberungen erworbene Gebiete zu sichern. Doch der<br />

Plan ging nicht immer auf: Viele Städte wurden durch Handel und Hand- Hand-<br />

werk sehr reich und konnten sich ihre Freiheit sozusagen auch erkaufen. Vor<br />

allem in räumlich zersplitterten Gebieten entstanden im 14. und 15. Jahr-<br />

hundert mächtige Reichsstädte wie Esslingen, Reutlingen oder Ulm. Impo-<br />

sante Rathäuser, riesige Kornspeicher, große Marktplätze und noch größere<br />

Kirchen waren die Zeichen der bürgerlichen Herrschaft.<br />

Die Stuttgarter durften nur kurz freie Reichsstadtluft schnuppern. Weil Graf<br />

Eberhard fast ununterbrochen Fehden mit wechselnden Gegnern führte,<br />

fühlten sich die Esslinger so bedroht, dass sie bei König Heinrich VII. klag-<br />

ten. Der Graf wurde geächtet und vertrieben, sein Besitz Stuttgart fiel 1312<br />

an die benachbarte Reichsstadt. Doch schon drei Jahre später nahm Graf<br />

Eberhard seine Residenz wieder ein. Höchstens 4.000 Einwohner zählte die<br />

Siedlung damals, die aus einem Gestüt hervorgegangen war: 950 soll<br />

Herzog Luitolf von Schwaben im Nesenbachtal einen Stutengarten angelegt<br />

haben. Zwischenzeitlich hatte sogar ein Markgraf von Baden das Sagen,


doch mit einer Heirat ging das Gebiet Ende des 13. Jahrhunderts endgültig<br />

an die Württemberger. Stiftskirche und Altes Schloss waren ihre Insignien<br />

der Macht.<br />

Erst in der Spätphase des Barock schwappte die nächste Gründungswelle<br />

über das Land. Land. Land. Die Stadt wird als eine von Menschen produzierte produzierte produzierte Welt<br />

begriffen. In Baden beschließt der Markgraf Karl-Wilhelm 1715, seinen<br />

mittelalterlichen Sitz in Durlach gegen eine völlig neu geplante Residenz<br />

auszutauschen. Karlsruhe wird als Fächerstadt angelegt, angelegt, im Mittelpunkt<br />

das Schloss. Herzog Eberhard Ludwig hatte derweil Stuttgart den Rücken<br />

gekehrt und in Ludwigsburg eine kleine Version von Versailles aufgebaut.<br />

Mit 30.000 Gulden konnten die Stuttgarter seinen Nachfolger rund 40 Jahre<br />

später davon überzeugen, wieder zurückzuziehen. Die Residenzstädte<br />

stehen ihren Herrschern zu Diensten: Kunst und Kultur zur Unterhaltung,<br />

Handel und Finanzen als Einkommensquelle, Wissenschaft und Technik für<br />

den Fortschritt.<br />

„IN DER STADT LEBT MAN ZU SEINER UNTERHALTUNG,<br />

AUF DEM LANDE ZUR UNTERHALTUNG DER ANDEREN.“<br />

(Oscar Wilde, Irischer Schriftsteller, 1854-1900)<br />

DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />

Mit dem Industriezeitalter etabliert sich endgültig die Dominanz der Stadt<br />

über das Land. Explosionsartig wachsen die Städte. Um 1800 lebten noch<br />

etwa drei Viertel der deutschen Bevölkerung auf dem Land. In Stuttgart<br />

wohnten damals rund 25.000 Menschen. 85 Jahre später fuhr Gottlieb<br />

13


Daimler den ersten Kraftwagen der Welt mit vier Rädern durch die Straßen<br />

von Cannstatt. Ein Jahr später eröffnete Robert Bosch in Stuttgart eine<br />

„Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“. 1889 startete Wilhelm<br />

Bleyle seine Strickwarenfabrik, Gustav Siegle ließ Farben produzieren und<br />

die Familie Ritter setzte auf Schokolade. Stuttgart hatte zu diesem Zeitpunkt<br />

längst die 100.000-Einwohner-Marke überschritten, 1905 lebten bereits<br />

250.000 Menschen in der Stadt, bis 1950 sollte sich die Zahl nochmals ver- ver-<br />

doppeln.<br />

Die Städte sprengen ihre Grenzen mit Hilfe der Massenverkehrsmittel wie<br />

Straßenbahnen, Zügen und dem Automobilverkehr. Nicht nur für die Fabri- Fabri-<br />

ken, auch für ihre Arbeiter muss gebaut werden, um die soziale Not zu lin-<br />

dern. Dem wirtschaftlichen Wandel folgt der politische: Im November 1918<br />

dankte in Württemberg König Wilhelm II. ab. Die Weimarer Republik kam<br />

nach dem Ersten Weltkrieg nicht auf die Beine, die Nationalsozialisten über-<br />

nahmen die Macht. Ihre Ideologie hatte sogar die Auflösung von Städten<br />

zum Ziel, während sie gleichzeitig ihre Diktatur mit monumentalen<br />

Gebäuden manifestierten. Der Zweite Weltkrieg machte das Dritte Reich<br />

dann dem Erdboden gleich: Allein in Stuttgart wurden bei 53 Luftangriffen<br />

fast 70 Prozent aller Gebäude zerstört.<br />

„HOCHKULTUR IST STADTKULTUR.“<br />

(Oswald Spengler, Deutscher Geschichtsphilosoph, 1880-1936)<br />

Der Wiederaufbau verlief rasant. Große Teile der ruinierten Landeshaupt-<br />

Landeshaupt-<br />

stadt landeten auf einem Trümmerberg, weshalb der Birkenkopf im Volks-Volks


mund „Monte Scherbelino“ heißt. Die Idee der Stadtverwaltung war, eine<br />

autogerechte Metropole für das 20. Jahrhundert zu schaffen. Jahrzehnte<br />

später wurde das Rad in gewisser Weise zurückgedreht. Denkmalschutz<br />

und Revitalisierung der Zentren hieß die Devise. Das Neue Schloss wurde<br />

in Stuttgart wieder aufgebaut, die Königstraße zur Fußgängerzone ausge-<br />

baut, die Staatsgalerie, das Haus der Geschichte und das Kunstmuseum<br />

sind weitere Beispiele für das neue Verständnis von Stadt. In naher Zukunft<br />

soll sogar die B14 überdeckelt werden. Als urban gilt nun die Mischung aus<br />

Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Mobilität und Kommunikation.<br />

„DIE EINEN FAHREN IN DIE STADT UND SUCHEN EINEN PARKPLATZ,<br />

DIE ANDEREN FAHREN RAUS, WEIL SIE KEINEN GEFUNDEN HABEN.<br />

DAS NENNT MAN STADTBELEBUNG.“<br />

(Manfred Rommel, geb. *1928, dt. Politiker CDU,<br />

1974-96 Oberbürgermeister von Stuttgart)<br />

Aber Aber moderne Städte sind sowieso längst keine keine keine umgrenzten Orte Orte Orte mehr mit<br />

einem klaren Kern und einer monotonen Peripherie. Sie verschwimmen viel-<br />

mehr mit dem Umland zu einer Region. Stuttgart selbst hat heute knapp<br />

600.000 Einwohner. Doch mit den fünf angrenzenden Landkreisen wächst<br />

die Landeshauptstadt zur drittgrößten Region in der gesamten Bundes-<br />

republik heran. 2,6 Millionen Menschen leben im Stuttgarter Einzugsgebiet,<br />

nur das Ruhrgebiet und Berlin sind größer. Von einer Metropole zu<br />

sprechen, sprechen, ist ist also also nicht nicht vermessen. vermessen. Metropole Metropole ist ist das das griechische griechische Wort für<br />

Mutterstadt. Und solche Orte sind seit 3.000 Jahren die Keimzelle des<br />

Wandels und des Fortschritts.<br />

DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />

15


DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART -<br />

DIE FIRMENPORTRÄTS <strong>2007</strong>


DMC DIGITAL MEDIA CENTER GMBH<br />

Als die meisten Menschen noch gar keinen Internet-Anschluss hatten,<br />

waren Andreas Schwend und Daniel Rebhorn bereits auf den Zug auf-<br />

gesprungen: 1995 gründeten sie in Stuttgart die dmc digital media center<br />

GmbH und erkannten damit frühzeitig das wirtschaftliche Potenzial des<br />

Internets. „Wir haben die Marktchancen gesehen“, sagt Andreas Schwend.<br />

Genauso schnell konnten sie auch den ersten Kunden von ihrer Idee über- über-<br />

zeugen. Neckermann hat mit Hilfe des Unternehmens eine neue Ära des<br />

Versandhandels begonnen. dmc digitalisierte den klassischen Katalog, 1997<br />

ging der Online-Shop ans Netz.<br />

Mit drei Mitarbeitern legten die beiden Geschäftsführer und Gesellschafter<br />

damals los. Der Wirtschaftsingenieur Andreas Schwend hatte zuvor als<br />

technischer Projektleiter im Bereich EDV-Organisation gearbeitet, Daniel<br />

Rebhorn nach seinem Informatik-Studium als IT-Berater. Gemeinsam ver- ver-<br />

wirklichten sie ihre Vision vom E-Business, von Geschäftsbeziehungen auf<br />

elektronischem Weg. dmc lässt sich dafür nicht nur die technischen Lösun-<br />

gen einfallen, sondern auch die grafische Gestaltung der Webseiten sowie<br />

das Marketing für den Auftritt im weltweiten Netz. „Wir sind eine Mischung<br />

aus Agentur und Systemhaus“, erklärt Daniel Rebhorn.<br />

dmc erstellt und betreibt unter anderem Online-Shops, Auftritte von Unter-<br />

nehmen in allen digitalen Kanälen, Business-to-Business-Plattformen im<br />

Internet, Programme zur Auswertung der Webseiten-Nutzung und die<br />

passende Vermarktung zum Online-Angebot. Zu den langjährigen Kunden<br />

gehören neben neckermann.de auch Kodak, Bogner Homeshopping und<br />

die Deutsche Telekom Training. „Mehr Erfolg, mehr Reichweite und mehr<br />

Umsatz sind unsere Ziele für die Kunden“, erläutert Andreas Schwend.<br />

Das Konzept geht auf: Das Stuttgarter Unternehmen erwirtschaftete <strong>2007</strong><br />

einen Umsatz von knapp € 17 Millionen und beschäftigte am Jahresende<br />

175 Mitarbeiter. 2008 werden wieder mehr als 60 Stellen geschaffen. „Wir<br />

knacken jedes Jahr eine historische Marke”, freut sich Andreas Magg,<br />

der kaufmännische Geschäftsführer. Die E-Business-Spezialisten gehören<br />

zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen in der Branche mit<br />

einer jährlichen Umsatzsteigerung von 30 Prozent. Die Auszeichnung zum


AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />

Top 100-Arbeitgeber 2008 im deutschen Mittelstand und Preise für Kunden- Kunden-<br />

projekte zeigen außerdem, dass dmc auf dem richtigen Weg ist.<br />

Die <strong>MBG</strong> hat die beiden Existenzgründer von Anfang an auf ihrem Expan- Expan-<br />

sionskurs unterstützt. Stillstand gibt es bei den Internet-Experten jedenfalls<br />

nicht. „Wir entwickeln uns konstant weiter“, sagt Andreas Magg. Mit den<br />

Bereichen unternehmensintegriertes Datenmanagement und Software für<br />

den Gesundheitsmarkt hat das Unternehmen neue Schwerpunkte gesetzt.<br />

Das beste Beispiel für das Potenzial des Internets liefert aber noch immer<br />

Neckermann: Das Versandhaus generiert mittlerweile die Hälfte seines<br />

Umsatzes online.<br />

D ATEN & FAKTEN<br />

Unternehmen dmc digital media center GmbH<br />

Gründung 1995<br />

Beschäftigte 200<br />

Internet www.dmc.de<br />

von links: Daniel Rebhorn, Andreas Magg und Andreas Schwend<br />

19


GIGATRONIK STUTTGART GMBH<br />

Von Null auf 100 in rasanter Geschwindigkeit: Die GIGATRONIK Stuttgart<br />

GmbH hat in der Automobilbranche einen fulminanten Start hingelegt und<br />

besetzt in ihrem Gebiet die „Pole Position“. Das Unternehmen ist auf die<br />

Entwicklung von Automobilelektronik und IT im Automobilumfeld speziali- speziali-<br />

siert und steht sozusagen unter Strom. Seit der Gründung vor sieben<br />

Jahren, für die <strong>MBG</strong> und Bürgschaftsbank die Mittel bereitstellten, hat sich<br />

die Zahl der Mitarbeiter von einem halben Dutzend auf 380 gesteigert. Die<br />

Ingenieure und Informatiker arbeiten mittlerweile an den vier Standorten<br />

Stuttgart, München, Ingolstadt und Köln und steigerten <strong>2007</strong> den<br />

Firmenumsatz auf mehr als €32 32 Millionen. „Im Automobilbau hat heute jede<br />

Innovation mit Elektronik zu tun“, sagt Unternehmensgründer und<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung Edwin Tscheschlok.<br />

Der promovierte Ingenieur hat mit seinem Gründungsteam die Chance ge- genau<br />

zum richtigen Zeitpunkt erkannt. Zwei Jahrzehnte lang war er als Ange-<br />

stellter für einen Konstruktionsdienstleister Konstruktionsdienstleister Konstruktionsdienstleister tätig - und 2001 einer der ersten<br />

Entwicklungspartner, der sich auf die Elektronik konzentrierte. „Dieser<br />

Bereich wächst so stark, daraus kann man ein Unternehmen aufbauen“, er- er-<br />

kannte Edwin Tscheschlok damals. Während beim VW Käfer praktisch nur<br />

Beleuchtung und Scheibenwischer auf Strom angewiesen waren, macht<br />

der Wertschöpfungsanteil der Elektronik am Auto heute über ein Viertel aus.<br />

In Oberklasselimousinen stecken mindestens 100 Steuerungssysteme.<br />

„Auch wenn es die Karosserieentwickler nicht gerne hören, wandelt sich<br />

das Auto immer mehr zu einem fahrbaren Computer“, meint der 50-Jährige.<br />

Von der Steuerung für den Blinker bis hin zum ausgefeilten Bordnetz für<br />

alle elektronischen Komponenten - GIGATRONIK deckt das gesamte Ent-<br />

wicklungsspektrum ab. Die Arbeit beginnt beim Entwurf von einzelnen<br />

Funktionen für Steuergeräte und endet bei der Systemarchitektur für das<br />

gesamte Auto. GIGATRONIK entwirft Details wie ein Reifendruckkontrollsystem<br />

oder eine Überlagerungslenkung und kann auch die kom-<br />

plette Verkabelung eines Fahrzeugs leisten. „Wir sind an der ganzen<br />

Prozesskette beteiligt“, erklärt Edwin Tscheschlok. Sein Unternehmen befin- befin-<br />

det sich an der Schnittstelle zwischen Hersteller und Elektroniklieferant und<br />

hat damit eine Schlüsselposition inne.<br />

Neben Mercedes-Benz, BMW und Audi zählen Bosch, Siemens, Conti und


AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />

VDO zu den Kunden des Stuttgarter Unternehmens. „Unser Vorteil ist, dass<br />

wir nicht nur für die Premiummarken unter den Automobilherstellern arbei-<br />

ten, sondern auch für die Zulieferer“, erklärt Edwin Tscheschlok. Das<br />

Wachstum der GIGATRONIK Stuttgart GmbH wird so schnell nicht ge- ge-<br />

bremst. Jede Verbesserung für die Sicherheit oder die Umwelt hängt mit<br />

dem Einsatz von Elektronik zusammen. Sei es eine verbesserte<br />

Aerodynamik durch sich selbstständig schließende Kühlerklappen oder das<br />

automatische Ab- und Anschalten des Motors an der Ampel: „Es wird sich<br />

noch sehr viel bewegen“, prognostiziert der Ingenieur.<br />

D ATEN & FAKTEN<br />

Unternehmen GIGATRONIK Stuttgart GmbH<br />

Gründung 2001<br />

Beschäftigte 380<br />

Internet www.gigatronik.com<br />

Ralf Gaiser und Edwin Tscheschlok<br />

21


A LFRED KIESS GMBH<br />

Tilo Kiess macht es Staatsmännern und Unternehmensvorständen gemüt- gemüt-<br />

lich. Premium-Innenausbau nennt er die luxuriöse Nische, auf die sich der<br />

Familienbetrieb spezialisiert hat: Maßgeschneiderte Möbel und ganz per- per-<br />

sönliche Einrichtungen. Villen in Süd- und Nordafrika, in Spanien, Frankreich<br />

und England hat die Alfred Kiess GmbH ausgestattet. Für den Hörsaal eines<br />

Softwareherstellers lieferten die Stuttgarter die hölzerne Wandverkleidung<br />

mit integrierten Akustikelementen. Im Moskauer Federation Tower, Europas<br />

höchstem Hochhaus, gestalten sie die Privataufzüge des Bauherrn. Und<br />

sogar eine Yacht richteten sie schon ein. „Wir sind für die Sahnehäubchen<br />

zuständig“, sagt Tilo Kiess.<br />

Hauptsächlich Privatkunden, bei Großprojekten Bauunternehmer und im<br />

Aufzugsbereich die Hersteller, beauftragen die Alfred Kiess GmbH. Hinzu<br />

kommt noch der Messebau, für bekannte Konzerne werden repräsentative<br />

Auftritte maßgeschneidert. Qualität und technisches Fachwissen zeichnen<br />

den Betrieb aus, dessen Mitarbeiter mindestens in drei Dimensionen den-<br />

ken und konstruieren. Bestes Beispiel dafür ist eine Sonderanfertigung für<br />

eine Freiburger Bank: Der im sechsten Stock über dem Foyer schwebende<br />

Besprechungsraum in der Form einer Ellipse besteht aus 3.200 Einzelteilen.<br />

„Man muss lange nach jemandem suchen, der so etwas bauen kann“,<br />

erklärt Tilo Kiess nicht ohne Stolz.<br />

Seit mehr als 70 Jahren ist die Innenausbaufirma in Familienbesitz. 1937<br />

übernahm der Großvater Alfred Kiess mit einem Gehilfen das Geschäft, als<br />

Meister war er bis dato in der ein Viertel Jahrhundert zuvor gegründeten<br />

Schreinerei angestellt gewesen. 1962 folgte ihm sein gleichnamiger Sohn<br />

Alfred auf den Chefsessel des Sechs-Mann-Betriebs. Der heute 40 Jahre<br />

alte Tilo Kiess ging das Handwerk dann akademisch an: Er studierte zuerst<br />

Ingenieurwesen mit der Fachrichtung Holztechnik, bevor er 1993 ins Unter- Unter-<br />

nehmen eintrat. Seither hat der Betrieb ein jährliches Wachstum im zwei-<br />

stelligen Bereich gemeistert. <strong>2007</strong> erzielte die Alfred Kiess GmbH einen<br />

Umsatz von mehr als € 4 Millionen.


AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />

Vor drei Jahren sicherte die Bürgschaftsbank die Übergabe an die dritte Ge- Ge-<br />

neration ab. Tilo Kiess Kiess Kiess holte sich als zweiten geschäftsführenden Gesell-<br />

schafter einen ehemaligen ehemaligen Kommilitonen an die Seite. Mit Wolfgang<br />

Rosskopf leitet er nun „eine Supermannschaft mit 50 hoch ausgebildeten<br />

Schreinern, Technikern und Gestaltern“. Außerdem setzen die beiden Chefs<br />

mit Hilfe des Seniors aufs Networking und sind auf allen wichtigen gesellgesellgesellschaftlichen Veranstaltungen vertreten. Vergangenen November hat Wolf-<br />

gang Rosskopf auf einer Delegationsreise des Wirtschaftsministeriums im<br />

Oman und in Dubai Kontakte geknüpft. „Wir sind immer vorne mit dabei“,<br />

versichert Tilo Kiess auch für die Zukunft.<br />

D ATEN & FAKTEN<br />

Unternehmen Alfred Kiess GmbH<br />

Gründung 1937<br />

Beschäftigte 50<br />

Internet www.alfred-kiess.de<br />

von links: Wolfgang Rosskopf, Tilo Kiess und Alfred Kiess<br />

23


H IERONYMUS KÖSTLER<br />

Hieronymus Köstler bewegt sich in einer Welt des Wohlklangs. „Es heißt,<br />

ich wüsste sehr viel, über alte Geigen“, sagt er selbst bescheiden. Tatsäch-<br />

lich zählt der Stuttgarter zu einer kleinen Gruppe von Experten für antike<br />

Streichinstrumente. Er kennt sich aus mit dem Wirken von alten Meistern<br />

wie Antonio Stradivari und Guiseppe Guarneri. Auf dem Instrument selbst<br />

ist er zwar kein Virtuose, aber er beherrscht ein kunstvolles Handwerk: 1975<br />

ließ sich Hieronymus Köstler in Mittenwald zum Geigenbauer ausbilden.<br />

„Mein Vater hätte in mir lieber einen Staatsbeamten gesehen“, erzählt er<br />

und lacht. Aber er suchte sich damals einen Beruf, in dem Musik steckte.<br />

Statt neue Instrumente zu bauen, spezialisierte sich der heute 52-Jährige in<br />

eine andere Richtung: „Ich habe mich auf die Restauratorenseite geschla-<br />

gen, das hat mich mehr gereizt“, erklärt er. Kaum hatte er die Fachschule<br />

abgeschlossen, zog es ihn über Amsterdam nach London, dem internationalen<br />

Umschlagplatz für antike Geigen. Dort sitzen die berühmtesten Werk-<br />

stätten, und er arbeitete in der angesehensten. „Wenn man ein Interesse<br />

hat, will man über den Tellerrand schauen“, betont Hieronymus Köstler. Da-<br />

nach wollte er das Geschäft auf eigene Faust probieren - und gründete 1982<br />

in Stuttgart seine Werkstatt. In der Stadt gab es kaum Konkurrenz, außer-<br />

dem zog es den gebürtigen Münchner wieder in den Süden Deutschlands.<br />

„Es hat sich gut entwickelt“, sagt Hieronymus Köstler über den Betrieb,<br />

nach vier Jahren beschäftigte er bereits zehn Gesellen. Sein Fachwissen<br />

sprach sich schnell herum, bald kamen die Aufträge nicht mehr nur aus<br />

Deutschland und Europa, sondern auch aus den USA, aus Japan und Korea.<br />

In der Werkstatt werden die Geigen komplett auseinander genommen, um<br />

Risse zu reparieren, die Fütterung auszubessern, um das Griffbrett, den<br />

Boden, die Zargen, den Hals oder den Steg zu erneuern. „Beim Geigenbau<br />

handelt es sich wohl um die feinste Art der Holzbearbeitung“, erklärt der<br />

Meister. Und nur wenige Werkstätten beherrschen das Handwerk so<br />

gekonnt wie die Stuttgarter.


AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />

Hieronymus Hieronymus Hieronymus Köstler hat sich gleichzeitig als Händler einen Namen gemacht.<br />

Auf Auktionen und von Privatpersonen kauft er antike Geigen, um sie für<br />

den Markt mit den Meisterinstrumenten aus dem 17. und 18. Jahrhundert<br />

herzurichten. Die Bürgschaftsbank sicherte dem Unternehmer einen dafür<br />

bestimmten Kreditrahmen ab. Diese Streichinstrumente üben eine große<br />

Anziehungskraft aus: Musiker hoffen auf einen guten Klang, Sammler und<br />

Investoren suchen Schätze für ihre Vitrinen. Hieronymus Köstler liefert auch<br />

Gutachten über die wahre Herkunft dieser dieser dieser Spekulationsobjekte. „Eine alte<br />

Geige klingt anders als eine moderne“, schwärmt er, „sie spielt sich<br />

weicher, sie hat einfach ein gewisses Flair.“<br />

HIERONYMUS KÖSTLER D ATEN & FAKTEN<br />

Unternehmen Hieronymus Köstler<br />

Gründung 1982<br />

Beschäftigte 7<br />

Hieronymus Köstler<br />

25


M ERZ & BENZING GMBH<br />

Dorothée Merz und Martin Benzing sind auf eine Marktlücke in der Stutt- Stutt-<br />

garter Markthalle gestoßen. Im Februar 1994 eröffneten die Geschwister ihr<br />

Geschäft mit einer damals noch einzigartigen Kombination von Waren:<br />

Möbel, Wohnaccessoires sowie Blumen, Pflanzen und Gartenutensilien<br />

boten sie auf einer Fläche von 500 Quadratmetern an. „Die Leute waren aus<br />

dem Häuschen“, erinnert sich Martin Benzing an die Reaktionen der Kun-<br />

den. Schon nach einem Monat schrieb das junge Unternehmen schwarze<br />

Zahlen. Der 43-Jährige und seine ältere Schwester hatten genau den ge- ge-<br />

fragten Geschmack getroffen.<br />

In New York, London, Paris und Barcelona ließen sich Dorothée Merz und<br />

Martin Benzing inspirieren. Nachdem in den 1980er Jahren das nüchterne,<br />

kühle Design und die modernen Klassiker die Inneneinrichtung dominiert<br />

hatten, brachten sie wieder mehr Lebensfreude und Gastlichkeit, mehr<br />

Farbe und mehr Natürlichkeit in die Wohnungen. „Wohlfühlgestaltung“ ist<br />

das Motto von Merz & Benzing. Stilrichtungen aus der ganzen Welt kom- kom-<br />

men in ihrem Geschäft zusammen. „Wir unterwerfen uns keiner Trenddok-<br />

trin, sondern kombinieren entspannt, was uns gefällt“, sagt Martin Benzing.<br />

Dabei stammen beide nicht vom Fach: Martin Benzing ist Diplom-Designer,<br />

Dorothée Merz studierte Geschichte und führte einen Blumenladen. In der<br />

elterlichen Gärtnerei liegen ihre Wurzeln und zwischen den Blumen und<br />

Pflanzen wuchs wohl ihr Sinn für Wohnlichkeit. 1996 erweiterten die Ge- Ge-<br />

schwister ihr Geschäft um das Obergeschoss. Seit acht Jahren bieten sie<br />

auch auf der offenen Galerie über der eigentlichen Markthalle Waren an. Die<br />

Verkaufsfläche von Merz & Benzing umfasst heute 3.000 Quadratmeter. Die<br />

Bürgschaftsbank hat den kontinuierlichen Ausbau unterstützt. Was sich am<br />

Anfang zu Dritt managen ließ, beschäftigt heute eine Mannschaft von 50 bis<br />

70 Mitarbeitern.<br />

„Wir haben eine Branche ins Leben gerufen“, sagt Martin Benzing stolz. Ihr<br />

Angebot wurde ständig größer: eine Küchenabteilung, die Bereiche Well- Well-<br />

ness & Kosmetik, Bett & Bad, ein Country-Shop und edle Naschwaren


AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />

kamen hinzu. Auf Reisen und auf Messen suchen die Geschäftsführer nach<br />

Dingen, die es noch nirgends zu kaufen gibt. Kupfergeschirr aus der Nor- Nor-<br />

mandie zum Beispiel, amerikanische Grills samt Zubehör, britische Pick-<br />

nickkörbe oder japanische Messer. „Wir sind das besondere Warenhaus“,<br />

sagt Martin Benzing, „ein Lifestyle-Kaufhaus in einem historischen historischen historischen Gebäude.“<br />

Auf das Ambiente und die Dekoration, die Beratung und den Ser-<br />

vice wird viel Wert gelegt. Ein Einkauf bei Merz & Benzing soll ein Erlebnis<br />

sein, eine reine Sinnesfreude. Und dazu passt das geschäftige Treiben der<br />

Gemüsehändler, der Metzger und der Fischverkäufer eine Etage tiefer in der<br />

Stuttgarter Markthalle perfekt.<br />

D ATEN & FAKTEN<br />

Unternehmen Merz & Benzing GmbH<br />

Gründung 1994<br />

Beschäftigte 70<br />

Internet www.merz-benzing.de<br />

Martin Benzing und Dorothée Merz<br />

27


S CHOKOLADE FILMPRODUKTION<br />

Durch einen Zufall ist Florian Rederer beim Film gelandet: Ein Besuch auf<br />

dem Set für einen Musikvideodreh hat es ihm angetan, die Atmosphäre fas-<br />

zinierte ihn total. „Es war ein magischer Moment von der ersten Sekunde<br />

an”, sagt der 38-Jährige. Damit hatte er sein Berufsziel gefunden und absol-<br />

vierte sofort nach dem Diplom in Betriebswirtschaftslehre ein Praktikum bei<br />

der Ludwigsburger Filmakademie. Mit zwei Kollegen machte er sich dann<br />

als Produzent von Spiel- und Dokumentarfilmen selbstständig. „Aber ich<br />

wollte Geld verdienen und die Werbung nicht außen vor lassen“, erzählt er.<br />

Ende 2000 gründete der Betriebswirt in Stuttgart deshalb seine eigene<br />

Firma - die SCHOKOLADE Filmproduktion. Der Name entstand wegen sei- sei-<br />

ner Vorliebe für Schokolade.<br />

Sein Unternehmen konzentriert sich auf Werbe- und Imagefilme sowie<br />

Filme und multimediale Installationen für Events wie Firmenjubiläen oder<br />

Produktpremieren. Dafür bietet Stuttgart als wirtschaftsstarker Standort<br />

eine hervorragende Basis. „Wir haben uns einen Namen gemacht und eine<br />

Marke aufgebaut“, sagt Florian Rederer. Einer der ersten Aufträge kam von<br />

Dr. Scheller Cosmetics in Eislingen: „Manhattan all around the world“ hieß<br />

der TV-Clip, der zu vielen Folgeaufträgen führte. Mittlerweile ist schon die<br />

Projektnummer 400 erreicht, mehr und mehr internationale Auftraggeber<br />

kommen hinzu. Die Bürgschaftsbank sicherte für die Firma einen Betriebsmittelkredit<br />

ab - für Auslandsproduktionen und andere Zwischenfinan-<br />

zierungen.<br />

Auf der Referenzliste stehen Namen wie Bosch und Siemens Hausgeräte,<br />

der spanische Lollipop-Hersteller Chupa Chups, der Ravensburger Verlag,<br />

die Molkerei Omira, der Autositzhersteller Recaro oder Porsche. Die Kunden<br />

erhalten bei SCHOKOLADE alles aus einer Hand, vom Konzept über die<br />

Produktion bis zur fertigen DVD. Für die unterschiedlichen Produktionen<br />

werden die jeweils passenden Regisseure ausgewählt und individuell<br />

ausgewählte Teams - national wie international - zusammengestellt.<br />

Ausgezeichnete Filme sind auf diese Weise entstanden: 2006 erhielt das<br />

Stuttgarter Unternehmen für die Imageproduktion „Zukunftsmusik“, die<br />

im Auftrag des Ditzinger Maschinenbauers Trumpf erstellt wurde, den<br />

deutschen Wirtschaftsfilmpreis.<br />

2002 ist die Betriebswirtschaftlerin Anja Raiser als zweite Gesellschafterin


AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />

bei SCHOKOLADE eingestiegen. „Ich wollte meine Energie in die Selbst-<br />

ständigkeit investieren“, erklärt die 33-Jährige. Die beiden Geschäftsführer<br />

wenden viel Zeit für für für die die die Kontaktpflege und die Beratung ihrer Kunden auf.<br />

Das feste Team besteht aus neun Mitarbeitern, hauptsächlich so genannte<br />

Producer für für für die Projektkoordination. Auf rund €2,3 2,3 Millionen vervierfachten<br />

sie den Umsatz in den vergangenen vier Jahren. Florian Rederer hat es<br />

bereits bei dem Musikvideodreh erkannt: „Kein Medium schafft es, Emotio-<br />

nen und Stimmungen so zu transportieren, wie ein Film.“<br />

D ATEN & FAKTEN<br />

Unternehmen Schokolade Filmproduktion<br />

Gründung 2000<br />

Beschäftigte 9<br />

Internet www.schokolade.tv<br />

Florian Rederer und Anja Raiser<br />

29


J ÖRG SEIDENSPINNER<br />

GARTEN- UND LANDSCHAFTSBAU GMBH<br />

Damit die Landschaft zur Augenweide wird: Mit Fachwissen und Finger- Finger-<br />

spitzengefühl gestaltet die Jörg Seidenspinner Garten- und Landschaftsbau<br />

GmbH Gärten und Parks, Außenanlagen und Sportplätze. Über zahlreiche<br />

Großbaustellen in der Region Stuttgart lässt er wieder Gras wachsen - ange- ange-<br />

fangen bei der Landesmesse auf den Fildern über das Bosch-Areal in der<br />

Innenstadt und das Einkaufszentrum Schwabengalerie im Stadtteil<br />

Vaihingen bis hin zur Mercedes-Benz Bank auf dem Pragsattel und dem<br />

Neubau des Margarete-Steiff-Museums in Giengen. Auf diversen<br />

Landesgartenschauen haben seine Mitarbeiter ihr Können bewiesen, wäh- wäh-<br />

rend sie auch Parkplätze für Supermärkte oder einen Tennisclub mit Plätzen,<br />

Wegen und Wiesen anlegen.<br />

Landschaftsgestaltung als Beruf hat bei der Familie Seidenspinner offenbar<br />

tiefe Wurzeln geschlagen. Es begann mit Emil Seidenspinner, der sich 1934<br />

als Landschaftsgärtner selbstständig machte. Sein Sohn Jörg absolvierte<br />

ein Diplomstudium zum Gartenbauingenieur und wurde 1963 sein eigener<br />

Herr. „Ich habe schon als 14-Jähriger in der Firma geholfen“, erzählt Hans-<br />

Jörg Seidenspinner. Mit ihm übernahm 1995 dann die dritte Generation das<br />

Geschäft. Seine jüngere Schwester arbeitet ebenfalls als Ingenieurin der<br />

Landespflege mit, die ältere ist selbstständige Gartenbauingenieurin. Ihr<br />

Bruder Hans-Jörg studierte Betriebswirtschaftslehre - und dieses Wissen<br />

wirkte wie eine Art Dünger für Wachstum.<br />

Mit 15 Angestellten und einem Kundenkreis, der sich hauptsächlich auf pri- pri-<br />

vate Gartenbesitzer begrenzte, legte Hans-Jörg Seidenspinner los. Er führte<br />

unter anderem moderne Kalkulationsrechnungen und Vermessungsmethoden<br />

auf Basis von CAD-Software ein. Zwei Garten- und Landschaftsbaufirmen<br />

mitsamt Belegschaft und Maschinen übernahm er und ver-<br />

größerte das Unternehmen um eine zweite Betriebsstätte. „Wir haben die<br />

Umsätze in den ersten Jahren mehr als verdoppelt“, berichtet der 44-<br />

Jährige. Die Bürgschaftsbank sicherte das für die Vergrößerung benötigte<br />

Kapital ab. 90 Mitarbeiter sind heute bei Hans-Jörg Seidenspinner beschäf- beschäf-<br />

tigt. <strong>2007</strong> erzielte er einen Umsatz von € 7,5 Millionen.


AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />

„Wir können in schneller Zeit hohe Volumen in sehr guter Qualität abliefern“,<br />

sagt der geschäftsführende Gesellschafter. Hans-Jörg Seidenspinner baut<br />

Plätze, Wege und Treppen und bringt die Begrünung Begrünung Begrünung oder die Bewässerung<br />

in Einklang mit der Architektur des jeweiligen Objekts. Ob Pflasterbeläge,<br />

Mauern, Fassaden, Brunnen, Swimmingpools, Beleuchtung oder Bereg- Bereg-<br />

nungsanlagen: Hans-Jörg Seidenspinner koordiniert stets alle beteiligten<br />

Gewerke. „Wir haben eine sehr gute Stellung im Markt“, sagt er über die<br />

künftige Entwicklung. Grünflächen bieten den Menschen einen wichtigen<br />

Raum für Ruhe und Erholung - sie sind eben eine Augenweide.<br />

D ATEN & FAKTEN<br />

Unternehmen Jörg Seidenspinner<br />

Gründung 1934<br />

Beschäftigte 90<br />

Garten- und Landschaftsbau GmbH<br />

Internet www.seidenspinner.de<br />

Hans-Jörg Seidenspinner<br />

31


T IERKLINIK AM HASENBERG GBR<br />

Einem Hundeleben bleibt nichts erspart. Bandscheibenvorfälle, verschlisse-<br />

verschlissene<br />

Gelenke, Leberzirrhosen, ein schwaches Herz, Allergien, Prostataprob-<br />

leme oder die Augenkrankheit Grauer Star: „Alles, was es beim Menschen<br />

auch gibt“, fasst Peter Himmelsbach die Krankenakten der Tierklinik am<br />

Hasenberg zusammen. Und Tiere bekommen auch die gleiche Hilfe wie ihre<br />

Herrchen. Vor allem Hunde machen im Wartezimmer Platz, und Katzen<br />

kuscheln sich dort an ihre Besitzer. Meerschweinchen, Kaninchen und<br />

Hamster, eben alle Kleintiere, zählen zu den Patienten der Stuttgarter Klinik.<br />

Es gibt unter anderem einen Experten für Zahnerkrankungen sowie speziel- speziel-<br />

le Sprechstunden für Herzkrankheiten und Orthopädie.<br />

Mit dem Einstieg von Peter Himmelsbach hat die bisher vor allem auf<br />

chirurgische Eingriffe spezialisierte Praxis ihr Leistungsspektrum um die<br />

Innere Medizin erweitert. Der 35-Jährige wendet die modernsten Techniken<br />

an. Mittels Ultraschall, Endoskopie und Computertomografie erstellt er<br />

seine Diagnosen. Wenn operiert werden muss, kommt nach Möglichkeit die<br />

minimalinvasive Chirurgie zur Anwendung: Bei dieser auch als Knopfloch-<br />

chirurgie bezeichneten Technik wird auf einen großen Schnitt verzichtet.<br />

Über nur wenige Millimeter kleine Schnitte werden stattdessen spezielle<br />

Instrumente und eine Miniaturkamera in das Operationsgebiet eingeführt.<br />

„Zu den Vorteilen der Technik zählt, dass die Tiere weniger Schmerzen<br />

haben und die Wunden schneller verheilen“, erklärt der promovierte Tierarzt.<br />

Diese modernen Behandlungsmöglichkeiten kommen bei den Tierliebha- Tierliebha-<br />

bern an: Die Tierklinik am Hasenberg Hasenberg ist kontinuierlich kontinuierlich kontinuierlich gewachsen. Dr.med.<br />

vet. Wolfgang und Sonja Sinzinger haben die Praxis 1995 gegründet, heute<br />

arbeiten sie dort mit sechs weiteren Tierärzten zusammen. Peter Himmelsbach<br />

gehört seit 2004 zum Team, er ist als Partner in den Betrieb eingestie-<br />

gen. Die Bürgschaftsbank sicherte seine Investition in die Selbstständigkeit<br />

ab. Die Klinik ist auf dem aktuellsten Stand: Kürzlich wurde umgebaut, um um<br />

ein Gerät für Computertomografie unterzubringen. Und vor knapp drei<br />

Jahren ist eine Software installiert worden, die sämtliche Prozesse vom<br />

Röntgenbild bis zum Rezept in der digitalisierten Patientenakte erfasst.


Tierklinik am Hasenberg<br />

AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />

Peter Himmelsbach wusste schon früh, was er wollte. „Ich hatte immer<br />

einen Hund und immer Bezug zu dem Beruf“, erzählt er. Als er ein Praktikum<br />

bei einem Tierarzt machte, war die Zukunft beschlossen. Nach dem Stu-<br />

dium arbeitete er fünf Jahre lang an der Leipziger Universitätsklinik, um sich<br />

in seinem Gebiet umfassendes Fachwissen anzueignen. „Mir macht der<br />

Umgang mit den Patienten viel Spaß“, sagt der 35-Jährige. Er kann Heilen<br />

und Helfen; anspruchsvoll und attraktiv findet er seine Tätigkeit, die nicht<br />

nur das Hundeleben erleichtert, sondern auch das Herrchen erfreut.<br />

D ATEN & FAKTEN<br />

Unternehmen Tierklinik Am Hasenberg GbR<br />

Gründung 1995<br />

Beschäftigte 20<br />

Internet www.tierklinik-am-hasenberg.de<br />

Dr. Peter Himmelsbach und Bettina Wolff<br />

33


TORTELLINO - FRISCHE ITALIENISCHE NUDELN<br />

Als Gerhard Schröder noch im Kanzleramt saß und Joschka Fischer das<br />

Auswärtige Amt leitete, war oft von der „Toskana-Fraktion“ die Rede. Die<br />

Politiker machten mit Vorliebe in Italien Urlaub und galten generell als Ge- Genussmenschen.<br />

Inge Leffhalm hat wohl als einzige Vertreterin des Politik-<br />

betriebs das Ars Vivendi des Südens in die Tat umgesetzt: Mehr als elf<br />

Jahre lang leitete sie die Geschäfte der baden-württembergischen Grünen,<br />

seit Mai 2000 fabriziert sie jedoch professionell italienische Pasta. Aber<br />

nicht die Toskana, sondern das etwas südwestlich davon gelegene Umbrien<br />

hat es ihr angetan. „Dort lernte ich in den Ferien das Pastamachen“, erzählt<br />

die 53-Jährige.<br />

Inge Leffhalm ist eine Quereinsteigerin. Einst studierte sie Germanistik auf<br />

Lehramt, nach dem ersten Staatsexamen begann sie ihre Karriere bei den<br />

Grünen. Ihre politische Überzeugung zeigt sich auch in ihrem neuen Beruf:<br />

„Ich arbeite mit reinem Hartweizengrieß aus biologischem Anbau, ohne<br />

Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker und künstlichen Aromen.“<br />

Spaghetti, Tagliatelle und Fettucine, Lasagneplatten, hauchdünne Linguine<br />

sowie breite Papardelle hat Inge Leffhalm im Angebot. Tortellini, Ravioli oder<br />

Agnolotti gibt es bei ihr den Jahreszeiten entsprechend mit 20 verschiede-<br />

verschiede-<br />

nen Füllungen - vom Klassiker Ricotta und Spinat über die weihnachtliche<br />

Mischung Pflaume und Ente bis hin zu der exotischen Kombination Kürbis<br />

mit Curry.<br />

Mehr als €100.000 100.000 investierte Inge Leffhalm in ihr Geschäft Tortellino an der<br />

Stuttgarter Neuen Weinsteige. Schwungvoll ging es nach der Eröffnung los:<br />

„Die Leute waren begeistert“, erzählt sie, „die Schwaben sind Nudelfans.“<br />

Sogar ältere Hausfrauen kaufen bei ihr ein - und zwar Maultaschenteig. Auf<br />

Anhieb konnte sie mehrere Restaurants als Kunden gewinnen. Das Catering<br />

bei Festen übernimmt Tortellino Tortellino ebenfalls. Mittlerweile serviert sie auch<br />

einen Mittagstisch. Brot, Käse, Schinken und Salami aus Italien, Bio-Ziegen-<br />

käse käse aus aus dem dem Hohenlohischen, Hohenlohischen, Olivenöl, Kaffee und Wein werden im Laden<br />

verkauft. Eine Küchenfee und mehrere Teilzeitkräfte unterstützen sie dabei.<br />

„Nur an meine Nudelmaschine lasse ich niemanden ran“, betont Inge<br />

Leffhalm, „das ist die Grundlage meiner Existenz.“


AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />

Ohne die Unterstützung der Bürgschaftsbank hätte sie keinen Kredit be- be-<br />

kommen, vermutet die 53-Jährige. „Die Bankberater reagierten zuerst ratlos,<br />

vom Nudelgeschäft hatten sie keine Ahnung“, erzählt sie. Pro Tag fer-<br />

tigt Inge Leffhalm zwischen 20 und 80 Kilogramm Pasta. Sie schwärmt noch<br />

immer von der südländischen Küche: Mit einfachen, aber qualitativ hoch-<br />

wertigen Zutaten lasse sich ein unglaublich unglaublich unglaublich gutes Essen zaubern. Wer Wer bei<br />

Tortellino einkauft, erlebt ein kleines Stück Italien. „Obwohl ich kein bis- bis-<br />

schen italienisch bin“, sagt Inge Leffhalm und lacht.<br />

D ATEN & FAKTEN<br />

Unternehmen Tortellino - Inge Leffhalm<br />

Gründung 2000<br />

Beschäftigte 1<br />

Internet www.tortellino.de<br />

Inge Leffhalm<br />

35


K ARL VOELKER GMBH<br />

Die Karl Voelker GmbH ist fast so schnell wie die Feuerwehr. Wenn bei den<br />

großen Automobilzulieferern Bosch, Behr und Mahle Filtertechnik die Maschinen<br />

defekt sind und ein Produktionsstillstand droht, helfen die Stuttgar-<br />

ter Werkzeugmacher kurzfristig mit den benötigten Ersatzteilen aus. Bei<br />

einem Serienausfall können sie Fertigungsengpässe überbrücken. Außer-<br />

dem werden in der Werkstatt nach den Plänen der Auftraggeber Prototypen<br />

gebaut und zur Serienreife gebracht. Vielseitigkeit, Schnelligkeit und ein<br />

Fachwissen, das sich über eine lange Zeit hinweg angesammelt hat, zeich- zeich-<br />

nen die Karl Voelker GmbH aus. „Weg vom klassischen Werkzeugbau, hin<br />

zur Dienstleistung“, beschreibt der Geschäftsführer Klaus Oertel die Ent-<br />

wicklung des Betriebs.<br />

Der Werkzeugmachermeister Karl Voelker legte dafür 1925 den Grundstein.<br />

Sein Sohn Wolfgang folgte ihm 1964 auf den Chefsessel und ging erst 42<br />

Jahre später in den Ruhestand. Klaus Oertel wird auch diesen Rekord bre- brechen<br />

- schließlich ist er seit seinem 15. Lebensjahr in der Werkstatt beschäftigt.<br />

Im Sommer 2006 hat der heute 49-Jährige die Karl Voelker GmbH über-<br />

nommen. „Unternehmer zu werden, war schon immer mein Ziel“, erklärt er.<br />

Weil sich in der Gründerfamilie kein Nachfolger fand, stellte er sich der<br />

Verantwortung. Denn Klaus Oertel fühlt sich den Mitarbeitern verpflichtet:<br />

Fast alle bleiben von der Lehre bis zur Rente dem Betrieb treu. „Ich wollte<br />

diese Tradition aufrechterhalten“, sagt er.<br />

Mit 14 Facharbeitern, zwei technischen Angestellten und zwei Auszubil- Auszubil-<br />

denden meistert der Firmenchef die Aufträge. Nach seiner Lehre zum<br />

Werkzeugmacher sattelte er über den zweiten Bildungsweg ein Fernstu- Fernstu-<br />

dium zum Maschinenbautechniker auf. Als leitender Angestellter war er seit<br />

Jahren in der Geschäftsführung. € 300.000 investierte er mit Unterstützung<br />

der Bürgschaftsbank in die Firma. Im vergangenen Jahr erzielte die Karl<br />

Voelker GmbH € 1,4 Millionen Umsatz. „2008 läuft gut an, wir spüren einen<br />

positiven Trend“, erläutert der Firmenchef. Den Standort Stuttgart und die<br />

Nähe zu den Großbetrieben sieht er dabei als Vorteil.


AUS UNSERER FÖRDERUNG - DER WIRTSCHAFTSRAUM STUTTGART<br />

Um den Preisdruck in der Automobilbranche abzumildern, will Klaus Oertel<br />

neue Geschäftsbereiche erschließen. „Heute werden Werkzeugaufträge bis<br />

nach China und Indien vergeben“, weiß er. Die Universität Stuttgart wurde<br />

zum Beispiel als Kunde gewonnen: Für mehrere Institute, die sich mit Kon-<br />

struktions- und Fahrzeugtechnik befassen, setzen die Werkzeugmacher<br />

theoretische Entwürfe und Forschungsarbeiten in die Praxis um. Um den<br />

hohen Ansprüchen zu entsprechen, werden die Mitarbeiter kontinuierlich<br />

geschult. Und die 650 Quadratmeter große Werkstatt verfügt über eine im<br />

Vergleich zur Konkurrenz überdurchschnittliche Vielfalt an Maschinen. In der<br />

Qualität sieht Klaus Oertel die Zukunft: „Wir sind ein Problemlöser“, lautet<br />

sein Motto.<br />

Karl Voelker GmbH<br />

Werkzeug- und Vorrichtungsbau<br />

D ATEN & FAKTEN<br />

Unternehmen Karl Voelker GmbH<br />

Gründung 1925<br />

Beschäftigte 18<br />

Klaus Oertel<br />

37


MENSCHEN & EVENTS <strong>2007</strong>


„ENERGIE - WACHSTUM - GLEICHGEWICHT“<br />

SKULPTUR 2008, PHILIPP JENCKEL, DIPLOM-BILDHAUER<br />

Kunst und Geld, das ist eine alte Beziehung, Kunst und Bank ist eine relativ<br />

junge Beziehung. Wieso schmücken sich Banken gerne mit Kunst? Banken<br />

handeln mit Dingen, die für die Allgemeinheit ganz ungreifbar sind, Geld<br />

kann man zwar anfassen, doch es wird ja letztlich erst durch seine Verwen-<br />

dung zu etwas Konkretem. Für die noch abstrakteren Bürgschaften gilt dies<br />

erst recht. Insofern sind sich Kunst und Geld bzw. Bürgschaften durchaus<br />

ähnlich. Bank und Kunst ist also kein Widerspruch.<br />

Anfang 2008 wurde vor dem Gebäude der Bürgschaftsbank Baden-Würt-<br />

Baden-Würt-<br />

temberg die Skulptur des Künstlers und Diplom-Bildhauers Philipp Jenckel<br />

enthüllt. Sie trägt den Titel „Energie - Wachstum - Gleichgewicht“. Den Titel<br />

erklärt der Künstler mit folgenden Worten: „Um neue Ideen zu verwirklichen<br />

braucht es Energie. Diese ist notwendig um Wachstum zu generieren;<br />

Wachstum im Sinne des Wirtschaftslebens wie auch im Sinne geistiger<br />

Visionen. Das Gleichgewicht zwischen Gedanken der Ideale und der Um- Um-<br />

setzung in Realitäten ist wichtig für ein Handeln in die Zukunft.“ Die fünf<br />

Meter hohe Skulptur aus Edelstahl ist der erste große Auftrag für den jun- jun-<br />

gen Künstler nach seinem Studium. Philipp Jenckel, Jahrgang 1979, hatte<br />

sich schon früh dem Handwerk und künstlerischem Schaffen verschrieben.<br />

Nach seiner erlangten Fachhochschulreife kam er über eine Tischlerlehre<br />

zum Studium der Bildhauerei an der Alanus Hochschule für Kunst und Ge-<br />

sellschaft in Alfter bei Bonn. Er versucht auch mit landschaftsbezogenen<br />

Skulpturen und Objekten den Ort, die Umgebung selber zu thematisieren<br />

und herauszustellen.<br />

Eingebunden in die Auftragsarbeit der Bürgschaftsbank war das Ingenieur- Ingenieurbüro<br />

Schmidt für Tragwerksplanung aus Stuttgart, das die statischen Berechnungen<br />

durchführte. Einen weiteren Partner fand Herr Jenckel im Un-<br />

ternehmen Gauckler+Herdrich, Korntal-Münchingen. Der Geschäftsführer,<br />

Herr Bauer, und seine Mitarbeiter verschrieben sich für einige Wochen der<br />

Kunst und gestalteten unter dem mit Feuereifer an die Sache herangehen-<br />

herangehen-<br />

den Philipp Jenckel liebevoll die Skulptur. „Stahl ist eigenwillig, fest und<br />

durch Wärmeeinfluss doch biegsam, man muss sich ihm anpassen, um ihn<br />

zu formen“, beschreibt der Künstler den Prozess der Gestaltung. Auch der


MENSCHEN & EVENTS <strong>2007</strong><br />

Vorstand der Bürgschaftsbank konnte bei mehreren Ortsterminen der<br />

Entstehung des Kunstwerks beiwohnen.<br />

„Kunst ist außergewöhnlich, ist emotional und polarisierend, es befeuert die<br />

Kommunikation und trägt dazu bei, das Über-Bewusstsein und die eigene<br />

menschliche Freiheit zu schärfen“, betont Philipp Jenckel. Seine Skulptur<br />

„Energie - Wachstum - Gleichgewicht“ dokumentiert die Werte der Kreativi- Kreativi-<br />

tät, der Dynamik, der Offenheit und der Originalität. Und sie zeigt, dass in<br />

einer globalen Marktwirtschaft zum einen und der nüchternen, zahlen-<br />

orientierten Kreditwirtschaft zum anderen glücklicherweise noch Raum für<br />

andere nicht unmittelbar in Nutzen und Ertrag messbare Dinge bleibt.<br />

Foto links oben: Philipp Jenckel<br />

41


D RUCKEREI HELGE MICHAEL BERGHOFF<br />

SEIT ÜBER 36 JAHREN DIE DRUCKEREI DER BÜRGSCHAFTSBANK<br />

Dass eine Druckerei nur aus einer Person besteht, ist sicher eine Seltenheit.<br />

Wenn diese Person aber Helge Michael Berghoff heißt, trifft Unikum auf<br />

Rarität! Diese einzigartige Kombination steht zugleich für Qualität und<br />

Kontinuität. Auf beides setzt die Bürgschaftsbank seit 1973 beim Druck von<br />

Broschüren, Visitenkarten, Briefbögen und und und...<br />

Richtig begonnen hat dann alles im Jahr 1980. Den damaligen Vorstand<br />

Dr. Günther Wolfarth störte es mächtig, dass die mit der Erstellung der<br />

Geschäftsberichte beauftragte Druckerei permanent sein „h“ unterschlug<br />

und es auch mit den Terminen nicht so genau nahm. Also beauftragte er<br />

Hartmut Hübler, damals Vorstandsassistent und als solcher verantwortlich<br />

für den Geschäftsbericht, einen neuen Drucker zu finden. Hartmut Hübler<br />

musste nicht weit suchen. Die Bürgschaftsbank residierte noch in der<br />

Rotebühlstraße 97. In der direkten Nachbarschaft lag ja die Druckerei<br />

Berghoff, mit der man schon länger bei kleineren Druckaufträgen zu- zu-<br />

sammen arbeitete. Für Helge Michael Berghoffs kleine Druckerei war dies<br />

eine große Herausforderung, der er sich aber mutig stellte, mit dem festen<br />

Versprechen die Termine immer einzuhalten. Was er in den folgenden<br />

28 Jahren auch immer - auch wenn er oft nachts durcharbeiten musste -<br />

einhielt. Und die Vorstände der Bürgschaftsbank wussten, auch wenn man<br />

mal spät dran war, Berghoff schafft das.<br />

Die Liste der sich im Laufe der Zeit angesammelten Anekdoten um Helge<br />

Michael Berghoff ist lang. Mit 50 wanderte der Wagner-Fan und Italien-<br />

Liebhaber zu Fuß nach Rom, nur um ein halbes Jahr später mit einer alten<br />

Vespa auf direktem Weg über die Alpen zurückzukehren. Seine kleine<br />

Druckerei wurde sogar zum Drehort für den bekannten Tatort „Stuttgarter<br />

Blüten“ mit Werner Schumacher alias Hauptkommissar Lutz, in der es um<br />

eine Geldfälscherbande ging. Und Helge Michael Berghoff durfte dabei<br />

sogar „verdächtig“ in die Kamera schauen. Ein anderes Mal brauchten<br />

Berghoff und Hübler nachts um 1.30 Uhr über zwei Stunden, kurz vor dem<br />

Fertigstellungstermin, um einen vom Tisch gefallenen Schnipsel mit einem<br />

Yen-Zeichen für eine Grafik auf dem mit Filmresten übersäten Boden<br />

wieder zu finden.


MENSCHEN & EVENTS <strong>2007</strong><br />

„Für mich war die Qualität des Drucks immer am wichtigsten“ sagt Helge<br />

Michael Berghoff. Deshalb hängt er mit Herz und Seele an seiner<br />

Heidelberger Druckmaschine aus dem Jahr 1982. Bei ihr kennt er jedes<br />

Klappern, weiß genau wo er Hand anlegen muss, um ein optimales<br />

Druckergebnis zu erzielen. Doch auch für die Inhalte fühlte er sich mit ver- ver-<br />

antwortlich. So stellte er einmal glücklicherweise in allerletzter Minute fest,<br />

dass aus einem einem Wirtschaftsminister des Landes versehentlich versehentlich beinahe ein<br />

Landwirtschaftsminister geworden wäre.<br />

Der vorliegende Geschäftsbericht <strong>2007</strong>, die Nummer 28, ist jetzt auf<br />

eigenen Wunsch der letzte, den Helge Michael Berghoff für die<br />

Bürgschaftsbank druckte. Er hat sich im Örtchen Moglio im geliebten Italien<br />

ein kleines Häuschen gekauft, in dem er den Ruhestand mit seiner aus<br />

Italien stammenden Frau verbringen möchte. Ganz nach Italien übersiedeln<br />

wollen beide aber nicht, „Ich möchte Stuttgart nicht missen“ begründet es<br />

Helge Helge Michael Berghoff und lacht.<br />

Helge Michael Berghoff<br />

43


A KTIVITÄTEN UND VERANSTALTUNGEN <strong>2007</strong><br />

Im Folgenden möchten wir Ihnen eine willkürliche Auswahl von Veranstaltungen vorstellen,<br />

die <strong>2007</strong> unter Mitwirkung von Bürgschaftsbank und <strong>MBG</strong> durchgeführt wurden.<br />

08.02. Seminar „Kreditrisikomanagement“ Fachhochschule<br />

für öffentliche Verwaltung und Finanzen mit<br />

Unterstützung der Volksbank Strohgäu eG Ludwigsburg<br />

13.02. „Mittelstandstag“ IHK Ulm Ulm<br />

16.02. „Förderbilanzpressekonferenz“ Bürgschaftsbank und <strong>MBG</strong> Stuttgart<br />

08.03. „Wachstum - Finanzierung - Nachfolge“ 4. Mittelstandstag Karlsruhe<br />

08.03. „Unternehmensnachfolge in Europa -Praxis der<br />

Nachfolgefinanzierung und interregionale Perspektiven“<br />

Next Business Generation Karlsruhe<br />

28.03. Mittelstand Spezial: „Aktuelle Förderangebote für den<br />

Mittelstand in Baden-Württemberg“ IHK Reutlingen Reutlingen<br />

28.03. „Das richtige Geld zur richtigen Zeit - vom richtigen Partner.<br />

Moderne Finanzierungsformen für Technologie- Technologie- Technologie- und<br />

Wachtumsunternehmen“<br />

Finanzierungskongress IHK Karlsruhe + CyberForum e.V. Karlsruhe<br />

18.04. „Bankenfrühstück“ L-Bank, Bürgschaftsbank und RKW<br />

im Dialog mit Banken und Sparkassen in der Region Biberach<br />

18.04. „Banking meets New Energy“ Konferenz Freiburg<br />

09.05. „Beraterfortbildung <strong>2007</strong>“ Wirtschaftsministerium<br />

Baden-Württemberg und und Handwerkskammern Handwerkskammern Freiburg<br />

16.05. „Mitgliederversammlung Plattform Umwelttechnik“<br />

Landesverband der baden-württ. baden-württ. baden-württ. Industrie e.V. Ostfildern<br />

19.06. „Business Angel Kongress Baden Württemberg“<br />

venture forum neckar e.V. Neckarsulm<br />

26.06. „Unternehmensfinanzierung für Existenzgründer“<br />

Badischer Genossenschaftsverband e.V. Karlsruhe<br />

28.06. „Erfahrungsaustausch mit den Betriebsberatern der baden- baden-<br />

württembergischen IHKs“ Bürgschaftsbank und <strong>MBG</strong> Stuttgart<br />

06.07. „Tag der ChancenMesse für Existenzgründung und Betriebs- Betriebs-<br />

übernahme“ Förderkreis Wirtschaft im Landkreis Konstanz Konstanz<br />

06.07. „Gründerinnentag <strong>2007</strong>“ IHK Rhein-Neckar Mannheim<br />

12.07. „Erfahrungsaustausch mit den Referenten Referenten Referenten der<br />

baden-württembergischen Handwerkskammern“<br />

Bürgschaftsbank und <strong>MBG</strong> Stuttgart<br />

19.07. 4. Mittelstandsforum Baden-Württemberg<br />

„Baden-Württemberg Banken und Sparkassen<br />

im Dialog mit Unternehmern“ Stuttgart<br />

20.09. Unternehmensnachfolge:<br />

„Der Chef geht – wer kommt?“ IHK Karlsruhe Karlsruhe<br />

20.09. „Unternehmensnachfolge“ IHK Nordschwarzwald Pforzheim<br />

27.09. Wirtschaftsforum „Finanzierungsstrategien für den<br />

Mittelstand“ L-Bank Freiburg


AKTIVITÄTEN & VERANSTALTUNGEN <strong>2007</strong><br />

27.09. Landespressekonferenz: „Neuer Beteiligungsfonds<br />

für junge innovative Unternehmen“<br />

Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg Stuttgart<br />

09.10. Veranstaltungsreihe „Unternehmenswachstum<br />

erfolgreich gestalten“ Wirtschaftsjunioren Esslingen Esslingen<br />

11.10. Pressegespräch „Förderbankensprechtag“<br />

Handwerkskammer Karlsruhe Pforzheim<br />

16.10. „Aktuelles zur Wirtschaftsförderung in Baden Württemberg“<br />

Badischer Genossenschaftsverband e.V. Karlsruhe<br />

16.10. Beratertreffen „Still beteiligt beim Handwerk“<br />

BWHM GmbH - Beratungs- und Wirtschaftsförderungs-<br />

Wirtschaftsförderungs-<br />

gesellschaft für Handwerk und Mittelstand Stuttgart<br />

17.10. „Erfolgsfaktor Innovationen - Solide finanzieren und<br />

erfolgreich umsetzen“ Handwerkskammer Stuttgart Stuttgart<br />

18.10. „Gründer- und Unternehmertag <strong>2007</strong>“ IHK Ostwürttemberg Schw. Gmünd<br />

20.10. „9. Existenzgründungstag“ Metropolregion Rhein-Neckar Mannheim<br />

27.11. Preisverleihung „Dr.-Rudolf-Eberle-Preis -<br />

Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg“ Stuttgart<br />

03.12. Gründerseminar „Know-How für Ihre erfolgreiche<br />

Existenzgründung im Gastgewerbe“ DEHOGA Beratung Schw. Hall<br />

06.12. „Moderne Unternehmensfinanzierung: Beteiligungskapital für<br />

das Handwerk“ Handwerkskammer Heilbronn Heilbronn<br />

Darüber hinaus haben Bürgschaftsbank und <strong>MBG</strong> bei den Kreditinstituten vor Ort<br />

zahlreiche Informationsveranstaltungen durchgeführt.<br />

S O SCHÖN IST STUTTGART - PANORAMA-BLICK AUF DIE CITY<br />

Passend zum Schwerpunktthema des diesjährigen Geschäftsberichts „Der Wirt- Wirtschaftsraum<br />

Stuttgart“ ermöglichen Ihnen Bürgschaftsbank und <strong>MBG</strong> einen einzig-<br />

artigen Blick über die Dächer der Landeshauptstadt. Unsere neue Webcam liefert<br />

von der Halbhöhenlage des Gebäudes von Bürgschaftsbank und <strong>MBG</strong> in der<br />

Werastraße 15 regelmäßig aktualisierte, stimmungsvolle Bilder der Innenstadt im<br />

Panoramaformat.<br />

Schauen Sie doch einfach mal vorbei. Sie finden die Webcam-Bilder auf unseren<br />

Internetseiten unter www.buergschaftsbank.de oder www.mbg.de<br />

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für kleine und mittlere Unternehmen<br />

45


BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2007</strong>


48 WER WIR SIND<br />

B ÜRGSCHAFTSBANK<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Vorstände Hartmut Hübler (links)<br />

und Guy Selbherr (rechts)<br />

Die Bürgschaftsbank ist eine Selbsthilfeorganisation der Wirtschaft, die<br />

1971 als Zusammenschluss der baden-württembergischen Kreditgarantie-<br />

Kreditgarantie-<br />

gemeinschaften gegründet wurde. Gesellschafter sind Kammern,<br />

(Fach-)Verbände (Fach-)Verbände (Fach-)Verbände und die Spitzeninstitute Spitzeninstitute Spitzeninstitute der Kreditwirtschaft in Baden-<br />

Württemberg. Bund und Land unterstützen die Fördertätigkeit durch Rück- Rück-<br />

bürgschaften, Rückgarantien, Steuerfreiheit und langfristige, zinsgünstige<br />

Darlehen.<br />

In erster Linie wird die Bürgschaftsbank bei Investitions-, Wachstums- oder<br />

Gründungsfinanzierungen eingeschaltet. Gefördert werden alle betriebs- betriebs-<br />

wirtschaftlich sinnvollen und vertretbaren Vorhaben, die sonst mangels<br />

ausreichender Besicherung nicht umgesetzt werden könnten.<br />

Die Bürgschaftsbank ersetzt im Rahmen einer Bürgschaftsübernahme feh- feh-<br />

lende Sicherheiten gegenüber einer Hausbank. Im Einzelfall werden bis zu<br />

80 Prozent der Kredite für gewerbliche Vorhaben verbürgt, die maximale<br />

Bürgschaftshöhe beträgt € 1,0 Millionen. Außerdem übernimmt die Bürg- Bürg-<br />

schaftsbank Garantien gegenüber Kapitalbeteiligungsgesellschaften, haupt-<br />

sächlich der <strong>MBG</strong>.<br />

Bürgschaftsbanken bzw. Kreditgarantiegemeinschaften gibt es in allen<br />

Bundesländern. Die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg ist bundesweit<br />

die größte Einrichtung ihrer Art. Auf sie entfallen rund ein Viertel aller<br />

in Deutschland von den Bürgschaftsbanken und Kreditgarantiegemein-<br />

schaften abgesicherten Kredite und Beteiligungen.<br />

Die Bürgschaftsbank ist Mitglied im Verband Deutscher Bürgschaftsbanken e.V.<br />

www.vdb-info.de<br />

www.buergschaftsbank.de . info@buergschaftsbank.de


INDUSTRIE BLEIBT KONJUNKTURMOTOR<br />

FÜR BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

BB-GRAFIK 1<br />

BERICHT DES VORSTANDS<br />

Laut dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg und dem Arbeits- Arbeits-<br />

kreis „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“, liegt <strong>2007</strong> der<br />

preisbereinigte Anstieg des Wirtschaftswachstums gegenüber dem Vorjahr<br />

bei 2,7 Prozent. Damit konnte Baden-Württemberg, trotz belastender<br />

Einflüsse wie der Mehrwertsteuererhöhung und einem Preisanstieg bei<br />

wichtigen Rohstoffen, erneut wachsen und liegt im oberen Drittel der<br />

Bundesländer. Der Südwesten erreichte wieder eine leicht höhere Wachs- Wachs-<br />

tumsrate als Deutschland mit insgesamt 2,5 Prozent. Infolge der guten<br />

Konjunktur hat die Wachstumsdynamik auch den Arbeitsmarkt erfasst und<br />

mit einer Zunahme der Zahl der Erwerbstätigen im Jahr <strong>2007</strong> gegenüber<br />

dem Vorjahr um 1,6 Prozent erneut zu einem Beschäftigungshöchststand in<br />

Baden-Württemberg geführt.<br />

Wirtschaftswachstum <strong>2007</strong><br />

Veränderungsrate des realen Bruttoinlandsprodukts gegenüber dem Vorjahr in Prozent<br />

<strong>2007</strong><br />

2006<br />

EU 27<br />

Eurozone<br />

DEUTSCHLAND<br />

USA<br />

Japan<br />

Bayern<br />

Hamburg<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Sachsen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

DEUTSCHLAND<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Saarland<br />

Brandenburg<br />

Hessen<br />

Bremen<br />

Thüringen<br />

Berlin<br />

Niedersachsen<br />

Schleswig-Holstein<br />

1,4<br />

1,9<br />

1,5<br />

2,1<br />

2,6<br />

2,5<br />

2,2<br />

2,9<br />

2,9<br />

2,5<br />

2,8<br />

2,7<br />

2,7<br />

2,3<br />

2,7<br />

2,6<br />

2,2<br />

2,5<br />

2,5<br />

2,5<br />

2,4<br />

2,3<br />

1,4<br />

2,2<br />

1,9<br />

2,2<br />

2,1<br />

2,0<br />

2,2<br />

1,9<br />

1,8<br />

1,5<br />

1,8<br />

1,5<br />

2,3<br />

2,8<br />

3,0<br />

2,9<br />

2,9<br />

2,9<br />

2,8<br />

3,5<br />

4,0<br />

Quellen:<br />

Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche<br />

Gesamtrechnungen der Länder”,<br />

vorläufige Ergebnisse <strong>2007</strong>;<br />

Statistisches Bundesamt 02/2008<br />

2,6<br />

49


50 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Mit rund € 353 Milliarden erhöhte sich das baden-württembergische Brutto- Brutto-<br />

inlandsprodukt (BIP) - die insgesamt im Land erbrachte wirtschaftliche<br />

Leistung - um 4,4 Prozent. Baden-Württemberg liegt, gemessen an der<br />

Wirtschaftsleistung, erneut auf dem dritten Platz hinter Nordrhein-Westfalen<br />

(€ 530 Milliarden) und Bayern ( (€ 434 Milliarden). In der Summe entfiel auf<br />

diese drei Länder mit 54 Prozent mehr als die Hälfte des gesamtdeutschen<br />

Bruttoinlandsprodukts.<br />

Die positive Entwicklung des Wirtschaftswachstums in Baden-Württemberg<br />

ist vor allem auf den anhaltend hohen Beitrag der hiesigen Industrie zurück-<br />

zuführen. Mit einem Anstieg der preisbereinigten Bruttowertschöpfung bzw.<br />

der wirtschaftlichen Leistung des Verarbeitenden Gewerbes um 5,2 Prozent<br />

im Jahr <strong>2007</strong> blieb die Südwestindustrie auf ihrem bereits im Jahr zuvor<br />

eingeschlagenen Wachstumskurs. Das Verarbeitende Gewerbe hat in<br />

Baden-Württemberg einen Wertschöpfungsanteil von rund einem Drittel, im<br />

Bundesländervergleich ist dies mit Abstand die höchste Industriequote (der<br />

Bundesdurchschnitt liegt bei 23 Prozent). Es erwies sich damit, wie schon<br />

2006, als der zentrale Wachstumsmotor des Landes und ist der Grund für<br />

die überdurchschnittliche konjunkturelle Entwicklung Baden-Württembergs<br />

im Vergleich der Bundesländer.<br />

Nach dem vorläufigen Ergebnis von 2,5 Prozent liegt das deutsche Wirt- Wirtschaftswachstum<br />

nur knapp unter dem im Herbst <strong>2007</strong> von der Europäischen<br />

Kommission prognostizierten Anstieg für die Eurozone mit 2,6 Pro-<br />

zent beziehungsweise der EU 27 mit 2,9 Prozent. Für die USA wird eine<br />

Wachstumsrate von 2,1 Prozent und für Japan von 1,9 Prozent erwartet.<br />

Damit hätte sich die Wirtschaft <strong>2007</strong> in Europa deutlich dynamischer ent- ent-<br />

wickelt als in den USA und in Japan.<br />

Für den weiteren Konjunkturverlauf 2008 wird aufgrund der leicht ab- ab-<br />

schwächenden Weltkonjunktur und einer zu erwartenden nachlassenden<br />

oder zumindest stagnierenden Investitionstätigkeit der Wirtschaft ein<br />

Anziehen des privaten Konsums entscheidend sein.


NACHFRAGE NACH BÜRGSCHAFTEN BLEIBT <strong>2007</strong><br />

UNVERÄNDERT HOCH<br />

BB-GRAFIK 2<br />

BERICHT DES VORSTANDS<br />

Im Jahr <strong>2007</strong> konnte die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg ihre Förderung<br />

auf dem Vorjahresniveau stabilisieren: 1.997 Vorhaben (im Vorjahr 2.028;<br />

minus 1,5 Prozent) hat die Bürgschaftsbank mit einem Bürgschafts- und<br />

Garantievolumen von € 285,3 Millionen (im Vorjahr € 281,3 Millionen; plus<br />

1,4 Prozent) begleitet. Das dadurch für den baden-württembergischen<br />

Mittelstand mobilisierte Kreditvolumen betrug € 460,2 Millionen (im Vorjahr<br />

€ 448,9 Millionen; plus 2,5 Prozent). Die durchschnittlich in <strong>2007</strong> neu ver- ver-<br />

bürgte Kredit- und Beteiligungssumme lag bei T TT€230,5<br />

230,5 (im Vorjahr T€221,8; T<br />

221,8;<br />

plus 3,9 Prozent) und der durchschnittliche Bürgschafts- und Garantiebetrag<br />

bei T TT€<br />

142,9 (im Vorjahr T€ T<br />

139,0; plus 2,8 Prozent).<br />

Bürgschaftsbank – Genehmigungen 2002 bis <strong>2007</strong><br />

1.232<br />

2002<br />

307,6<br />

300<br />

193,8<br />

200<br />

100<br />

Bürgschafts- / Garantievolumen in Mio. €<br />

Anzahl<br />

238,8<br />

245,3<br />

1.577<br />

293,8<br />

2.139<br />

2003 2004 2005 2006<br />

240,2<br />

155,4<br />

219,7<br />

137,4<br />

287,8<br />

<strong>2007</strong><br />

Ø Kredit- / Beteiligungsbetrag in T€<br />

Ø Bürgschafts- / Garantiebetrag in T€<br />

210,1<br />

221,8 230,5<br />

133,1<br />

281,3<br />

139,0<br />

285,3<br />

142,9<br />

Der Bestand an Bürgschaften und Garantien nahm zum Jahresende auf<br />

11.591 (im Vorjahr 11.082; plus 4,6 Prozent) Engagements in Baden-<br />

Württemberg zu, beim Bürgschafts- und Garantievolumen ergab sich ein<br />

Bestandszuwachs auf € 1.322,0 Millionen (im Vorjahr € 1.287,9 Millionen;<br />

plus 2,7 Prozent). Der durchschnittlich verbürgte Kredit- / Beteiligungsbetrag<br />

verminderte sich auf T€ T<br />

184,4 (im Vorjahr T TT€<br />

186,7), der durchschnittliche<br />

Bürgschafts- /Garantiebetrag /Garantiebetrag lag bei T TT€<br />

114,1 (im Vorjahr T TT€<br />

116,2) und<br />

die durchschnittliche Verbürgungsquote bei 61,8 Prozent (im Vorjahr<br />

62,2 Prozent).<br />

2.162<br />

2.028<br />

1.997<br />

51


52 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

BB-GRAFIK 3<br />

H ÖHERES BÜRGSCHAFTSVOLUMEN<br />

UND MEHR GARANTIEN<br />

Bürgschaftsbank – Bestandsentwicklung 2002 bis <strong>2007</strong><br />

Bürgschafts- / Garantievolumen<br />

in Mio. €<br />

200<br />

100<br />

Anzahl<br />

1.097,2<br />

8.893<br />

1.136,5<br />

9.302<br />

2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

201,2 197,7<br />

1.220,5<br />

10.169<br />

193,9<br />

1.270,4<br />

189,2<br />

123,4 122,2 120,0 117,4<br />

1.287,9<br />

Ø Kredit- / Beteiligungsbetrag in T€<br />

Ø Bürgschafts- / Garantiebetrag in T€<br />

186,7<br />

116,2<br />

1.322,0<br />

184,4<br />

114,1<br />

<strong>2007</strong> haben sich die beiden Bereiche Bürgschaften und Garantien unter- unter-<br />

schiedlich entwickelt. Mit 1.829 (im Vorjahr 1.880; minus 2,7 Prozent) Bürg-<br />

schaften wurden im Vergleich zum Vorjahr zwar etwas weniger Vorhaben<br />

begleitet; erfreulicherweise stieg das Volumen auf € 258,1 Millionen (im<br />

Vorjahr 249,7 Millionen; plus 3,4 Prozent). Wesentlichen Anteil an der<br />

Gesamtförderung im Bereich Bürgschaften hat das gemeinsame Programm<br />

von Bürgschaftsbank und L-Bank „Starthilfe Baden-Württemberg“ für<br />

Kleingründungen und Übernahmen, das Mitte <strong>2007</strong> optimiert wurde. Unter<br />

anderem können seitdem Existenzfestiger bis drei Jahre nach Gründung mit<br />

einem auf maximal € 150.000 erhöhten Kapitalbedarf begleitet werden.<br />

Gegenüber dem Vorjahr stieg die Nachfrage trotz insgesamt sinkender<br />

Existenzgründungszahlen in Baden-Württemberg auf 707 Engagements (im<br />

Vorjahr 686, plus 2,9 Prozent) und das Bürgschaftsvolumen auf € 28,7 Millio- Millio-<br />

nen (im Vorjahr € 25,0 Millionen; plus 14,8 Prozent). Die positive Resonanz<br />

auf die gesteigerte Attraktivität zeigt sich deutlich in der Entwicklung der<br />

Antragszahlen. <strong>2007</strong> begleitete die Bürgschaftsbank in allen Programmen<br />

neben 697 Existenzgründungen mit Bürgschaften über € 68,0 Millionen<br />

10.817<br />

11.082<br />

11.591


BB-GRAFIK 4<br />

auch 494 Übernahmen mit € 94,5 Millionen. Bezogen auf die Anzahl an<br />

Gesamtzusagen lag der Anteil von Existenzgründungen und Übernahmen<br />

damit nahezu unverändert bei 59,6 Prozent (im Vorjahr 59,3 Prozent) der<br />

Fördertätigkeit.<br />

Anteil Existenzgründungen /Übernahmen an Gesamtzusagen<br />

Anzahl in Prozent<br />

Existenzgründungen<br />

Betriebsübernahmen<br />

58,3<br />

40,1<br />

17,7<br />

22,4<br />

2002 2003<br />

34,7<br />

23,6<br />

63,3<br />

39,9<br />

23,4<br />

2004 2005 2006<br />

BERICHT DES VORSTANDS<br />

Im Oktober <strong>2007</strong> wurde in dem neben „Starthilfe Baden-Württemberg“<br />

ebenfalls zusammen mit der L-Bank angebotenen Programm „GuW „GuW50 50 50“ “ (bisher<br />

GuW GuW40 40 40) ) die Bürgschaftsquote von 40 Prozent auf 50 Prozent angehoben und<br />

eine von der Preisklasse im risikogerechten Zinssystem (RGZS) abhängige<br />

Bürgschaftsprovision eingeführt. Obwohl die Änderungen in <strong>2007</strong> erst drei<br />

Monate zum tragen kamen, verzeichnete dieses Kooperationsprogramm mit<br />

143 (im Vorjahr 122, plus 17,2 Prozent) Zusagen im Volumen von € 16,2 Millio- Millio-<br />

nen (im Vorjahr € 12,0 Millionen; plus 34,5 Prozent) bereits deutliche Zu- Zu-<br />

wächse.<br />

Mit 168 (im Vorjahr 148, plus 13,5 Prozent) Zusagen legte der Garantie- Garantie-<br />

bereich erneut nach dem schon sehr deutlichen Anstieg des Vorjahres in der<br />

Anzahl zu. Das Garantievolumen sank hingegen auf € 27,2 Millionen Millionen (im<br />

Vorjahr € 31,6 Millionen; minus 14,0 Prozent). Dies war wesentlich auf das<br />

ebenfalls in der Stückzahl gestiegene aber im Beteiligungsvolumen leicht<br />

rückläufige Neugeschäft der <strong>MBG</strong> zurückzuführen. Die <strong>MBG</strong> sieht sich<br />

gerade bei größeren Finanzierungsvorhaben und dem vorliegenden kon-<br />

junkturellen Umfeld einem stärkeren Wettbewerb ausgesetzt.<br />

62,5<br />

34,3<br />

28,2<br />

59,3<br />

34,0<br />

25,3<br />

<strong>2007</strong><br />

59,6<br />

34,9<br />

24,7<br />

53


54 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

BB-GRAFIK 5<br />

BB-GRAFIK 6<br />

Bürgschaftsbank – Genehmigungen <strong>2007</strong><br />

����������������������������<br />

���� € ���������<br />

285,3 (100,0) ������<br />

0,2 (0,1) ��������������<br />

59,8 (21,0)<br />

46,6 (16,3)<br />

2,0 (0,7)<br />

21,9 (7,7)<br />

82,1 (28,8)<br />

8,0 (2,8)<br />

15,6 (5,5)<br />

49,1 (17,2)<br />

��������<br />

������<br />

���������<br />

����� ������<br />

���������<br />

�������<br />

�����������<br />

����������������<br />

1.997 (100,0)<br />

1 (0,1)<br />

546 (27,3)<br />

385 (19,3)<br />

15 (0,8)<br />

216 (10,8)<br />

311 (15,6)<br />

30 (1,5)<br />

128 (6,4)<br />

365 (18,3)<br />

������ ���������<br />

Die Verteilung der im Jahr <strong>2007</strong> neu genehmigten Bürgschaften und<br />

Garantien auf die einzelnen Wirtschaftszweige zeigt BB-Grafik 5. Die Ent- Ent-<br />

wicklung verlief dabei allerdings sehr unterschiedlich, nur die Freien Berufe<br />

und der Bereich Dienstleistungen konnten beim Bürgschafts- und Garantie-<br />

volumen signifikant zulegen. Einen deutlichen Rückgang hatte insbesondere<br />

der Bereich Handel zu verzeichnen.<br />

Veränderung der Zusagen Bürgschaften / Garantien in Prozent<br />

im Vergleich zum Vorjahr<br />

Anzahl<br />

Bürgschafts-/Garantievolumen<br />

Handwerk<br />

2,1<br />

0,0<br />

Handel<br />

Freie Berufe<br />

-11,4<br />

Gastgewerbe<br />

-5,4<br />

-4,8<br />

-1,6 -2,5<br />

-19,1<br />

12,2<br />

Industrie<br />

9,4<br />

1,0<br />

-3,9<br />

Dienstleistung<br />

19,3<br />

-1,5<br />

Mittelwert<br />

1,4


BÜRGSCHAFTSBANK ERSTMALS EINER DER TRÄGER<br />

DES WETTBEWERBS DIENSTLEISTER DES JAHRES 2008<br />

Globalisierung und technischer Fortschritt verschieben die wirtschaftliche<br />

Strukturen und beruflichen Anforderungen in Baden-Württemberg, der<br />

Dienstleistungssektor wird zu einer treibenden Kraft. Bei der Bürgschafts-<br />

Bürgschafts-<br />

bank verdoppelte sich das im Dienstleistungsbereich ermöglichte Finan-<br />

zierungsvolumen von rund € 41,4 Millionen im Jahr 1998 auf über € 81,7<br />

Millionen in <strong>2007</strong>. Die hierfür hierfür hierfür übernommenen Bürgschaften lagen im letzten<br />

Jahr bei € 49,1 Millionen.<br />

Für herausragende und beispielgebende Unternehmen der Dienstleistungs-<br />

Dienstleistungswirtschaft<br />

hat das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg die Aus-<br />

zeichnung „Dienstleister 2008“ initiiert. Der von Wirtschaftsminister Ernst<br />

Pfister als Schirmherr ins Leben gerufene Wettbewerb soll Umfeld und<br />

Klima für Dienstleistungsunternehmen in Baden-Württemberg stärken und<br />

ihre erheblichen Innovations-, Wachstums- und Beschäftigungspotenziale<br />

deutlich machen. Die Bürgschaftsbank ist 2008 erstmals als einer der<br />

Hauptpartner beim Wettbewerb vertreten.<br />

Die von der Bürgschaftsbank im Dienstleistungsbereich begleiteten Vor- Vor-<br />

haben reichen von einer Veranstaltungsagentur die Familiennachmittage,<br />

Poolpartys und Kinoabende organisiert, über ein Unternehmen das Haus- Haus- Haus-<br />

notrufgeräte für die häusliche Pflege vermietet, bis hin zur Bereitstellung<br />

von Werkstoffproben für Architekten und Bauherren. Kaum ein anderer<br />

Wirtschaftszweig ist so unterschiedlich aufgestellt, gleichzeitig so dyna- dyna-<br />

misch wachsend und nahezu grenzenlos in seinen Möglichkeiten.<br />

Die Sieger des Wettbewerbs Dienstleister erhalten in den drei Sparten<br />

Dienstleistungsinnovation, Kundenfreundlichkeit oder Dienstleistungsko-<br />

Dienstleistungsko-<br />

operation Preisgelder in Höhe von je € 10.000.<br />

R EIHENFOLGE UNVERÄNDERT -<br />

SPARKASSEN BLEIBEN SPITZENREITER<br />

BERICHT DES VORSTANDS<br />

Die auf die einzelnen Finanzierungspartner der Bürgschaftsbank entfallen- entfallen-<br />

den Anteile veränderten sich <strong>2007</strong> nur unwesentlich – nur die Privatbanken<br />

arbeiteten mit der Bürgschaftsbank deutlich häufiger zusammen. Der Spar-<br />

kassenbereich behielt seine Spitzenposition mit 48,1 Prozent (im Vorjahr<br />

47,2 Prozent) in der Anzahl und 45,8 Prozent (im Vorjahr 46,9 Prozent) beim<br />

Volumen nahezu unverändert bei. Auf die Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

entfielen mit 42,6 Prozent (im Vorjahr 45,5 Prozent) in der Anzahl etwas<br />

weniger, der Anteil im Kreditvolumen blieb aber mit 43,8 Prozent (im Vorjahr<br />

44,4 Prozent) fast gleich.<br />

55


56 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

BB-GRAFIK 7<br />

Die Einbindung von Bürgschaften durch die Privatbanken erhöhte sich<br />

erfreulicherweise sowohl in der Anzahl als auch im Volumen signifikant:<br />

9,3 Prozent Genehmigungen (im Vorjahr 7,3 Prozent) in der Anzahl und<br />

10,4 Prozent (im Vorjahr 8,7 Prozent) beim verbürgten Kreditvolumen. Zwar<br />

legten nahezu alle privaten Banken zu, der Hauptteil entfällt aber mit über<br />

40 Prozent auf eine Großbank.<br />

Anteile der Finanzierungspartner <strong>2007</strong> (nur Bürgschaften)<br />

Kreditvolumen Mio. € (Prozent) Anzahl (Prozent)<br />

412,0 ( (100,0) 100,0) Gesamt 1.825 (100,0)<br />

188,5 ( (45,8) 45,8)<br />

Sparkassen<br />

F ÖRDERUNG DURCH BÜRGSCHAFTSBANKEN<br />

IN DEUTSCHLAND LEGT STARK ZU<br />

877 ( (48,1) 48,1)<br />

180,6 ( (43,8) 43,8) Genossen- Genossen- Genossen- Genossen-<br />

schaftsbanken<br />

778 ( (42,6) 42,6)<br />

42,9 ( (10,4) 10,4) Privates<br />

Bankgewerbe<br />

170 ( (9,3) 9,3)<br />

Nach Zahlen des Verbands Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) erhöhten<br />

sich die Bürgschafts- / Garantiezusagen der Bürgschaftsbanken bundes-<br />

weit - bereinigt um Baden-Württemberg - bei der Anzahl auf 5.209 (im<br />

Vorjahr 4.922; plus 5,8 Prozent) und beim Volumen auf € 866,5 Millionen (im<br />

Vorjahr € 814,3 Millionen, plus 6,4 Prozent). Die Bürgschaftsbank Baden-<br />

Württemberg behauptete damit ihre führende Stellung: Auf sie entfällt<br />

27,7 Prozent (im Vorjahr 29,1 Prozent) der bundesweit verbürgten Kredite<br />

bzw. garantierten Beteiligungen. Nach der Anzahl der geförderten Existenz-<br />

gründungen liegt die Quote sogar bei 36,0 Prozent (im Vorjahr 36,2 Prozent).


BB-GRAFIK 8<br />

Genehmigtes Genehmigtes Bürgschafts- /<br />

Garantievolumen <strong>2007</strong><br />

in Mio. €<br />

63,0<br />

4,8<br />

R ÜCKLÄUFIGE UNTERNEHMENSINSOLVENZEN<br />

BUNDESWEIT UND WENIGER AUSFÄLLE BEI DER<br />

BÜRGSCHAFTSBANK<br />

106,6<br />

44,5<br />

285,3<br />

75,1<br />

77,3<br />

75,1<br />

49,3<br />

68,7<br />

72,4<br />

34,9<br />

58,0<br />

53,0<br />

69,9<br />

78,0<br />

BERICHT DES VORSTANDS<br />

Gesamtvolumen<br />

€ 1.151,7 Mio.<br />

Anzahl 7.206<br />

Der Verband der Vereine Creditreform e.V. schätzt nach einer vorläufigen<br />

Berechnung die Zahl der Unternehmensinsolvenzen des Jahres <strong>2007</strong><br />

bundesweit auf 27.490. Gegenüber dem Vorjahresstand von 30.680 ist das<br />

ein Rückgang um 10,4 Prozent. Diese durch das verbesserte konjunkturelle<br />

Umfeld begünstigte Entwicklung wirkt sich auch - mit einer gewissen<br />

zeitlichen Verzögerung durch Kündigung, Abwicklung und Verwertung der<br />

Sicherheiten - auf die Ausfallquote der Bürgschaftsbank aus. Ein wesent- wesent-<br />

licher Beitrag zur Stabilisierung liegt darüber hinaus in den von der Bürg-<br />

schaftsbank vorgenommenen Betreuungsmaßnahmen von Unternehmen in<br />

57


58 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

BB-GRAFIK 9<br />

Krisensituationen. Über 300 Engagements werden von der Bürgschaftsbank<br />

im Geschäftsbereich Unternehmensanalyse betreut. Zusammen mit den<br />

Unternehmen, der jeweiligen Hausbank und externen Beratern entwickeln<br />

die krisenerfahrenen Unternehmenskundenbetreuer der Bürgschaftsbank<br />

individuelle Lösungskonzepte für eine optimale Unterstützung und einen<br />

schnellen Weg aus der Krise.<br />

Die Anzahl der gescheiterten Engagements sank <strong>2007</strong> auf 351 (im Vorjahr<br />

367; minus 4,4 Prozent) während sich das Volumen erheblich auf € 32,1 Mil- Mil-<br />

lionen (im Vorjahr € 38,5 Millionen; minus 16,7 Prozent) reduzierte. Durch im<br />

gleichen Jahr erhaltene Rückflüsse hieraus in Höhe von T€ T<br />

851,7<br />

reduzierten sich die Netto-Ausfälle auf € 31,2 Millionen (im Vorjahr € 36,2<br />

Millionen; minus 13,9 Prozent). Die Abrechnung von Ausfällen der Vorjahre<br />

wird von der L-Bank -Kreditbetreuung- durchgeführt und erbrachte <strong>2007</strong><br />

Regresszahlungen in Höhe von € 6,6 Millionen (im Vorjahr € 7,3 Millionen).<br />

Diese reduzieren die Belastung der öffentlichen Haushalte von Bund und<br />

Land sowie der Bürgschaftsbank. Die Brutto-Ausfallquote (Basis Bestand zu<br />

Jahresbeginn) verringerte sich dadurch nach der Anzahl auf 3,17 Prozent<br />

(im Vorjahr 3,39 Prozent) und bezogen auf das Volumen auf 2,49 Prozent<br />

(im Vorjahr 3,03 Prozent).<br />

Anzahl Unternehmensinsolvenzen<br />

in Deutschland<br />

������� ������������ �������<br />

������<br />

Jährliche Ausfallquoten der Bürgschaftsbank<br />

(Anzahl in Prozent)<br />

3,1<br />

������<br />

2,3<br />

������<br />

2,8<br />

������<br />

2,8<br />

������<br />

3,1<br />

������<br />

������<br />

������<br />

������<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong><br />

Unter getrennter Betrachtung der Ausfallquoten von Bürgschaften und<br />

Garantien ist auffällig, dass bei Bürgschaften die Ausfallquoten auf<br />

3,2 Prozent (im Vorjahr 3,4 Prozent) in der Anzahl beziehungsweise auf<br />

2,6 Prozent (im Vorjahr 2,9 Prozent) beim Volumen eher leicht zurückgingen,<br />

während bei den Garantien die Ausfallquoten mit 2,6 Prozent (im Vorjahr<br />

3,4 Prozent) in der Anzahl und 2,0 Prozent (im Vorjahr 3,8 Prozent) deutlich<br />

unter die Vorjahreswerte sanken.<br />

3,7<br />

4,0<br />

3,5<br />

3,4<br />

������<br />

3,2


Die Analyse der Ausfälle von Bürgschaften in den einzelnen Wirtschafts-<br />

Wirtschafts-<br />

zweigen zeigt eine unterschiedliche Entwicklung. Die Ausfallquoten nach<br />

Volumen lagen im Handwerk mit 3,6 Prozent (im Vorjahr 3,2 Prozent), im<br />

Handel mit 3,1 Prozent (im Vorjahr 3,0 Prozent) und im Gastgewerbe mit<br />

3,9 Prozent (im Vorjahr 2,8 Prozent) über dem Vorjahr. Eine deutlich rückläufige<br />

Ausfallquote gab es hingegen in der Industrie mit 2,6 Prozent (im Vorjahr<br />

3,2 Prozent) und im Bereich Dienstleistung mit 1,2 (im Vorjahr 3,3 Prozent). Mit<br />

0,6 Prozent (im Vorjahr 0,7 Prozent) verzeichneten die Freien Berufen erneut<br />

die geringste Ausfallquote. Die beiden restlichen Bereiche Gartenbau und Ver-<br />

kehr sind aufgrund der geringen Stückzahlen statistisch nicht aussagefähig.<br />

Auch bundesweit nahmen die Ausfallquoten der Bürgschaftsbanken (ohne<br />

Baden-Württemberg) auf 3,76 Prozent (im Vorjahr 4,90 Prozent) in der Anzahl<br />

bzw. 3,35 Prozent (im Vorjahr 4,26 Prozent) im Volumen ab.<br />

I NFORMATIONSVERANSTALTUNGEN VOR ORT UND<br />

BERATUNGSSPRECHTAGE<br />

BB-GRAFIK 10<br />

BERICHT DES VORSTANDS<br />

Der persönliche Kontakt zur Bank und zum Unternehmer, ihre in Baden-<br />

Württemberg vorhandene regionale Verwurzelung und der persönliche<br />

Kontakt ist der große Vorteil, den die Bürgschaftsbank bei ihren Förder- Förder-<br />

aktivitäten in Baden-Württemberg hat. Bei jeder Übernahme einer Bürg-<br />

schaft wird der Einzellfall mit seinen spezifischen Besonderheiten analysiert<br />

und geprüft - es gibt keine Entscheidung „von der Stange“. Die verantwort-<br />

lichen Mitarbeiter versuchen so häufig wie möglich zusammen mit der<br />

Hausbank vor Ort zu gehen und einen persönlichen Eindruck vom Unter-<br />

Beratungssprechtage <strong>2007</strong> -<br />

Standorte<br />

Mannheim<br />

Heidelberg<br />

Mosbach<br />

Karlsruhe Heilbronn Heilbronn Heilbronn<br />

Pforzheim<br />

Stuttgart<br />

Baden-Baden<br />

Nagold<br />

Freudenstadt<br />

Lahr<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Freiburg<br />

Schopfheim<br />

Konstanz<br />

Reutlingen<br />

Heidenheim<br />

Ulm<br />

Weingarten<br />

59


60 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

nehmer und seinem Betrieb zu bekommen. Die Einbindung der Bürg-<br />

schaftsbank Baden-Württemberg ist kein anonymer oder nur im Hintergrund<br />

ablaufender ablaufender rein banktechnischer Prozess.<br />

Alle Unternehmer und die, die es werden wollen, können das landesweite<br />

Angebot der Sprechtage nutzen, dass die die die L-Bank L-Bank L-Bank zusammen mit Bürg- Bürg-<br />

schaftsbank und <strong>MBG</strong> bei den Kammern anbieten. <strong>2007</strong> informierten die<br />

Mitarbeiter der L-Bank wieder in vielen Gesprächen über ihre Förder- Förder-<br />

darlehen, die Bürgschaftsbank über den Ersatz fehlender banküblicher<br />

Sicherheiten und die <strong>MBG</strong> über Beteiligungskapital zur Erweiterung des<br />

wirtschaftlichen Eigenkapitals. Die von den Kammern jedes Jahr aufs Neue<br />

durchgeführte Teilnehmerbefragung bestätigt die hohe Zufriedenheit<br />

der Gesprächsteilnehmer und damit die Zielerreichung dieser kostenlosen<br />

Beratungsmöglichkeit.<br />

Zusammen mit dem Rationalisierungs- und Innovationszentrum der<br />

Deutschen Wirtschaft (RKW) und der L-Bank hat die Bürgschaftsbank zudem<br />

regionale Informationsveranstaltungen für die Firmenkundenbetreuer der<br />

Sparkassen, Volksbanken Raiffeisenbanken und der privaten Banken ins<br />

Leben gerufen. Diese regelmäßig stattfindenden Treffen unter der Be- Be-<br />

zeichnung „Bankenfrühstück“ sollen dem Informationsaustausch dienen<br />

und den persönlichen Kontakt zu den Hausbanken noch weiter stärken.<br />

E RTRAGSLAGE UND RISIKOVORSORGE<br />

Durch das erneute Bestandswachstum nahmen die Erträge der Bürg- Bürg-<br />

schaftsbank aus Provisionen und Bearbeitungsgebühren im Berichtsjahr auf<br />

€ 17,0 Millionen (im Vorjahr € 16,2 Millionen; plus 4,5 Prozent) zu. Die<br />

Erträge aus dem Geschäftsbetrieb erreichten damit € 22,0 Millionen (im<br />

Vorjahr 21,1 Millionen; plus 4,3 Prozent). Die Kosten des Geschäftsbetriebes<br />

stiegen mit € 10,5 Millionen (im Vorjahr € 9,6 Millionen; plus 9,1 Prozent)<br />

aufgrund höherer Aufwendungen im IT-Bereich etwas stärker. Das opera-<br />

tive Ergebnis blieb nahezu nahezu unverändert bei € 11,5 Millionen (im Vorjahr<br />

€ 11,5 Millionen; plus 0,3 Prozent).<br />

Das Finanzergebnis ging gegenüber dem Vorjahr erneut zurück und er- er-<br />

reichte € 5,8 Millionen (im Vorjahr € 6,8 Millionen; minus minus 14,5 Prozent). Dies<br />

lag im Wesentlichen an einer um rund € 2 Millionen geringeren Ausschüt- Ausschüt-<br />

tung aus den gezeichneten Spezialfonds bei denen jedoch gleichzeitig<br />

stille Reserven gebildet werden konnten. Nach Berücksichtigung der ver-<br />

minderten Risikoabdeckung stieg der Jahresüberschuss auf € 5,5 Millionen<br />

(im Vorjahr € 4,2 Millionen, plus 33,9 Prozent). Dies entspricht einem Anteil<br />

von 25,2 Prozent (im Vorjahr 19,8 Prozent) der Gesamterträge.


ERTRAGSLAGE<br />

BERICHT DES VORSTANDS<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

T€ Prozent T TT€<br />

Prozent<br />

Provisionen und Bearbeitungsgebühren 16.975 77,2 16.240 77,0<br />

Erträge aus Dienstleistungen 2.528 11,5 2.530 12,0<br />

Sonstige Erträge 2.482 11,3 2.309 11,0<br />

Erträge aus dem Geschäftsbetrieb 21.985 100,0 21.079 100,0<br />

Personalaufwand 7.842 35,7 7.446 35,3<br />

Abschreibungen 404 1,8 407 1,9<br />

Übrige Aufwendungen 2.204 10,0 1.723 8,2<br />

Kosten des Geschäftsbetriebs 10.450 47,5 9.576 45,4<br />

Überschuss aus dem<br />

Geschäftsbetrieb 11.535 52,5 11.503 54,6<br />

Finanzergebnis 5.790 26,3 6.775 32,1<br />

Ergebnis vor Risikoabdeckung 17.325 78,8 18.278 86,7<br />

Risikoabdeckung 11.784 53,6 14.101 66,9<br />

Jahresüberschuss 5.541 25,2 4.177 19,8<br />

Der negativen wirtschaftlichen Entwicklung von Engagements wurde durch<br />

Bildung von Einzel- und Pauschalrückstellungen im Kreditgeschäft in Höhe<br />

von € 20,8 Millionen (im Vorjahr € 20,4 Millionen; plus 2,0 Prozent) unter<br />

Berücksichtigung Berücksichtigung der verbesserten konjunkturellen Rahmenbedingungen<br />

auf einen Gesamtbetrag von € 67,1 Millionen (im Vorjahr € 68,1 Millionen;<br />

minus 1,5 Prozent) Rechnung getragen. Die Risikoabdeckung im Bürg-<br />

schafts- und Garantiegeschäft reduzierte sich <strong>2007</strong> leicht auf € 12,4 Millio- Millio-<br />

nen (im Vorjahr € 12,8 Millionen; minus 3,1 Prozent).<br />

Die Deckung des Eigenobligos in Höhe von € 454,9 Millionen (im Vorjahr<br />

€ 441,1 Millionen; plus 3,1 Prozent) durch Rückstellungen, Eigenkapital und<br />

Mithaftung der KfW blieb bei der Bürgschaftsbank mit 29,7 Prozent (im<br />

Vorjahr 29,6 Prozent) nahezu konstant.<br />

Das haftende Eigenkapital der Bürgschaftsbank liegt bei € 58,8 Millionen (im<br />

Vorjahr € 54,8 Millionen; plus 7,3 Prozent). Der Solvabilitätskoeffizient (Ver- (Ver-<br />

hältnis risikogewichteter Aktiva zu haftendem Eigenkapital) übertrifft<br />

mit 12,1 Prozent (im Vorjahr 11,5 Prozent) deutlich den von der Bundes-<br />

anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) geforderten Mindestwert<br />

von 8,0 Prozent.<br />

61


62 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

R ISIKOBERICHT<br />

Bürgschaften und Garantien werden entsprechend ihrer Größe und internen<br />

Risikoklassifizierung betreut. Durch die eingesetzten Risikocontrollingsysteme<br />

und ein darauf abgestimmtes Unternehmensreporting ist die Transparenz der<br />

Risikostruktur durch aktuelle Informationen jederzeit gewährleistet. Alle neuen<br />

Bürgschafts- und Garantieanträge werden ebenso wie die bestehenden<br />

Engagements (jeweils ab einem Obligo von T TT€<br />

150) einem detaillierten<br />

Ratingprozess unterworfen. Die Bürgschaftsbank verwendet hierzu eine durch<br />

den VDB in Zusammenarbeit mit der Creditreform Rating AG für die speziellen<br />

Anforderungen der Bürgschaftsbanken entwickelte Rating-Software.<br />

Das Adressenausfallrisiko wird außerdem hinsichtlich der ausgewogenen<br />

Verteilung nach Regionen und Branchen minimiert. Klumpenrisiken sind<br />

nicht erkennbar, da sich das Gesamtobligo von € 1,3 Milliarden auf 11.591<br />

Einzelengagements aufteilt. Durch die Beschränkung der Bankgeschäfte auf<br />

Bürgschaften und Garantien betreibt die Bürgschaftsbank mit den vorhan- vorhan-<br />

denen Zinsaktiva kein Kreditgeschäft mit klassischer Fristentransformation,<br />

sondern nur die Anlage eigener Mittel, vornehmlich in festverzinsliche<br />

Wertpapiere. Die Marktpreisrisiken werden durch die vom Vorstand fest- fest-<br />

gelegt Emittenten- und Kontrahentenlimite begrenzt. Liquiditätsrisiken sind<br />

aus der geschäftlichen Entwicklung nicht erkennbar. Dies spiegelt sich auch<br />

in der Liquiditätskennziffer wider. Die Liquiditätskennzahl gem. Liquiditäts-<br />

verordnung (ehemals Grundsatz II) muss mind. 1,00 (Bürgschaftsbank<br />

aktuell 1,85) betragen. Es bestehen keine Länderrisiken, da das Geschäfts-<br />

gebiet sich auf Baden-Württemberg beschränkt. Soweit möglich und im<br />

Hinblick auf die Risikobedeutung sinnvoll wurden zur Begrenzung von<br />

operationellen Risiken Versicherungen abgeschlossen. Die Entwicklung der<br />

Risiken in <strong>2007</strong> zeigt insgesamt keine größeren Veränderungen. Die Bürg- Bürgschaftsbank<br />

schaftsbank Baden-Württemberg weist somit weiterhin in keinem Bereich ein<br />

überhöhtes Risiko auf.<br />

B ÜRGSCHAFTSREGELUNG FÜR LANDWIRTSCHAFT<br />

AUSGELAUFEN – VERLÄNGERUNG IST GEPLANT<br />

Das zusammen mit dem Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum in<br />

Baden-Württemberg (MLR) aufgelegte Bürgschaftsprogramm für die Land- Land-<br />

wirtschaft ist Ende <strong>2007</strong> ausgelaufen. Der Bund hat das Förderangebot,<br />

welches das Land hierzu genutzt hat, neu strukturiert. Eine Verlängerung des<br />

Programms in Zusammenarbeit mit der Bürgschaftsbank wurde vom MLR<br />

signalisiert. Im Februar 2008 wurden daher mit dem MLR Gespräche über<br />

eine Verlängerung der Bürgschaftsregelung im Land aufgenommen. Dabei<br />

wird voraussichtlich die Bürgschaftsquote von 80 Prozent auf 70 Prozent<br />

reduziert, die Bürgschaftsbank erhält weiter eine 100-prozentige Rückbürg-<br />

schaft des Landes und würde kein Eigenrisiko tragen.


BERICHT DES VORSTANDS<br />

BÜRGSCHAFTSBANK UNTERSTÜTZT ERNEUERBARE ENERGIEN<br />

Um die Finanzierungsmöglichkeiten der kleinen und mittleren Unternehmen<br />

für Investitionsvorhaben in Bioenergieanlagen zu erleichtern, haben L-Bank<br />

und Bürgschaftsbank Mitte <strong>2007</strong> ihre Bürgschaftsprogramme für diesen<br />

Bereich geöffnet. Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien sind ein<br />

Wachstumsmarkt und ein zentrales Element, um die Versorgungssicherheit<br />

in Baden-Württemberg zu stärken. Die konsequente Nutzung vorhandener<br />

Potenziale an regenerativer Energie ist nicht nur aus ökologischer Sicht ein<br />

wichtiger Beitrag zu einer Politik der Nachhaltigkeit. Dies wird durch<br />

Vorhaben zur Energieeinsparung und effizienten Ressourceneinsatz unter- unter-<br />

stützt. Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe und der Bioenergie dient der<br />

Verminderung des CO2-Ausstoßes CO<br />

-Ausstoßes und der Verringerung der Abhängigkeit<br />

von Energieimporten. Der noch relativ neue Wirtschaftszweig der erneuer-<br />

baren Energien mit den Bereichen Bioenergie, Solarenergie, Geothermie,<br />

Wind- und Wasserkraft bietet aber auch durch seine hohe Innovations- und<br />

Technologieorientierung gerade dem hier besonders starken baden-würt-<br />

baden-würt-<br />

tembergischen Mittelstand herausragende wirtschaftliche Perspektiven. Die<br />

erneuerbaren Energien sind eine der wichtigsten Zukunftsbranchen und<br />

sichern lokale und regionale Entwicklung sowie die Beschäftigung.<br />

Das Förderkonzept von L-Bank und Bürgschaftsbank sieht neben dem<br />

Zugang zur Fremdkapitalfinanzierung über die Kreditwirtschaft eine be- begleitende<br />

Unterstützung sowie das Einholen technischer und betriebswirt-<br />

schaftlicher Stellungnahmen geeigneter Stellen zu den Projekten vor. Auch<br />

die Einbindung einer Beteiligung der <strong>MBG</strong> ist als sinnvolle Ergänzung der<br />

Finanzierungsbausteine möglich.<br />

U NSERE MITARBEITER<br />

Die Entwicklung des Bürgschafts- und Garantiebestandes war in den letzten<br />

Jahren von hohen Zuwächsen geprägt. Durch die Intensivierung der Be- Be-<br />

treuungsaktivitäten erfolgte parallel eine Aufstockung der Belegschaft. <strong>2007</strong><br />

kam es zu keinem wesentlichen weiteren Personalaufbau, zum Stichtag<br />

31. Dezember <strong>2007</strong> waren insgesamt 118 MitarbeiterInnen (im Vorjahr<br />

117 MA) bzw. mit Berücksichtigung von Teilzeitkräften 110,8 MA (im Vorjahr<br />

110,4 MA, plus 0,4 Prozent) beschäftigt. Vier Austritten standen fünf Neuein- Neuein-<br />

stellungen gegenüber.<br />

Die Weiterbildung unserer Mitarbeiter ist zur Aufrechterhaltung und Weiter- Weiter-<br />

entwicklung einer hohen Analyse- und Betreuungsqualität von zentraler<br />

Bedeutung. Die Qualifizierung erfolgt durch zahlreiche Teilnahmen an fach- fach-<br />

spezifischen Fortbildungen zum Beispiel durch Bildungseinrichtungen der<br />

Kreditwirtschaft wie der GENO- oder Sparkassenakademie, durch spezifische<br />

Seminare im Bereich Beteiligungsfinanzierung sowie durch mehrere Inhouse-<br />

Schulungen.<br />

63


64 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Nur durch unsere engagierten Mitarbeiter konnten Bürgschaftsbank und <strong>MBG</strong><br />

die starke Nachfrage nach Bürgschaften und Beteiligungskapital erfolgreich<br />

bewältigen. Beide Förderinstitute bleiben bundesweit die führenden Gesell-<br />

schaften. Unseren kompetenten und motivierten Mitarbeitern gilt daher eine<br />

besondere Anerkennung. Der Vorstand möchte auch dem Betriebsrat für die<br />

konstruktive Zusammenarbeit danken.<br />

V ERÄNDERUNG DER EU-BEIHILFEREGULARIEN<br />

BEEINFLUSST FÖRDERUNG DURCH BÜRGSCHAFTEN<br />

Mit Wirkung vom 15. Dezember 2006 ist eine Verordnung der EU über die<br />

Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag auf „De-minimis“-Beihilfen in<br />

Kraft getreten. Die durch die Rückbürgschaften und Rückgarantien von Bund<br />

und Land mit einem Beihilfewert versehenen Bürgschaften und Garantien der<br />

Bürgschaftsbank wurden bislang unter Berücksichtigung von Vorhaben und<br />

Unternehmensgröße entweder nach der KMU-Freistellungsverordnung bzw.<br />

nach der ursprünglichen „De-minimis“-Verordnung ausgereicht. Auf Basis der<br />

neuen „De-minimis“-Verordnung kann die Bürgschaftsbank nach wie vor<br />

Bürgschaften bis zum Höchstbetrag von € 1 Million übernehmen, allerdings<br />

ergeben sich deutlich höhere Beihilfewerte. Anstelle des bisher gültigen<br />

Wertes von 0,5 Prozent liegt der Beihilfewert nunmehr bei 13 Prozent. Dies<br />

kann in Einzelfällen zu Einschränkungen bei der Bürgschaftsübernahme<br />

führen, sofern der „De-minimis“-Freibetrag in Höhe von € 200.000, der jedem<br />

Unternehmen für einen Zeitraum von drei Kalenderjahren zur Verfügung<br />

steht, bereits ausgeschöpft ist. Durch die Anwendung einer zwischenzeitlich<br />

bei der EU-Kommission notifizierten Berechnungsmethodik, kann unter<br />

Nutzung eines von der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers ent- ent-<br />

wickelten Beihilferechners künftig eine bonitätsabhängige Beihilfewert-<br />

ermittlung erfolgen. Damit reduzieren sich die Beihilfewerte, je nach<br />

Bonitätsstufe, deutlich.<br />

Bis Mitte des Jahres 2008 ist zudem eine Neufassung der KMU-Frei- KMU-Frei-<br />

stellungsverordnung zu erwarten, die in Verbindung mit der genannten<br />

Methodik durch Anhebung der Höchstsubventionswerte voraussichtlich<br />

weitere Freiräume bieten bieten bieten wird.<br />

Die Beteiligungen der <strong>MBG</strong> werden zur Risikominderung in der Regel mit<br />

70-prozentigen Garantien der Bürgschaftsbank versehen, die wiederum größ- größ-<br />

tenteils durch Rückgarantien von Bund und Land abgedeckt sind. Für<br />

Garantien ist die „De-minimis“-Verordnung seit 01. Juli <strong>2007</strong> nicht mehr<br />

anwendbar. Um weiterhin Beteiligungen mit Einbindung der Rückgarantien<br />

von Bund und Land garantieren zu können, haben die deutschen<br />

Bürgschaftsbanken in Zusammenarbeit mit dem BMWi ein so genanntes


BERICHT DES VORSTANDS<br />

Prämienzuschussmodell (PZM) entwickelt, welches Ende <strong>2007</strong> nach Zu- Zu-<br />

stimmung durch das Bundesministerium der Finanzen (BMF) umgesetzt<br />

werden konnte. Die Zustimmung des BMF gilt unter der Voraussetzung, dass<br />

das PZM nur bis 31. Dezember 2008 angewandt wird und in diesem Zeitraum<br />

eine spezifische Beihilfeberechnungsmethodik für Garantien notifiziert wird.<br />

Über das PZM sind Garantien zugunsten von stillen Beteiligungen der <strong>MBG</strong><br />

beihilferechtlich dann zulässig, wenn im Rahmen von „De-minimis“ beim<br />

Unternehmen ausreichendes Prämienguthaben vorhanden ist. Die Prämien- Prämien-<br />

zuschüsse fließen - vergleichbar zu einem Versicherungsansatz – in einen<br />

entsprechenden Prämientopf. Die Leistungen aus der Rückgarantie sind auf<br />

das gesamte Guthaben des Prämientopfs begrenzt. Die Höhe des<br />

Prämienzuschusses wird in Abhängigkeit der Bonität des Beteiligungs-<br />

Beteiligungs-<br />

engagements festgelegt. Insgesamt führt das Prämienzuschussmodell zu<br />

gewissen Einschränkungen bei der Garantieübernahme, insbesondere bei<br />

einer parallelen Verbürgung von Krediten, da dann die Beihilfen kumuliert<br />

werden müssen. müssen. Dennoch erkennen erkennen wir wir wir keine wesentliche Beeinträchtigung<br />

des Garantiegeschäfts. Über die im Jahr Jahr 2008 2008 geplante Notifizierung einer<br />

speziellen Garantiemethodik erwarten wir zusätzliche Spielräume.<br />

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass sich aufgrund der veränderten Beihilfe- Beihilfe-<br />

regularien für Bürgschaften und Garantien höhere Beihilfewerte als in der<br />

Vergangenheit ergeben. Durch die Anhebung des „De-minimis“-Freibetrages<br />

von € 100.000 auf € 200.000 für einen Zeitraum von drei Kalenderjahren wird<br />

dieser Effekt jedoch teilweise kompensiert. Probleme können sich im<br />

Einzelfall im Rahmen der Kumulierung mit anderen Beihilfen ergeben. Die<br />

genannten Veränderungen führen jedoch allgemein zu mehr bürokratischem<br />

Aufwand.<br />

N EUE RÜCKBÜRGSCHAFTS- UND RÜCKGARANTIEERKLÄRUNGEN<br />

DES BUNDES UND DES LANDES BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Die Rückbürgschaften und Rückgarantien von Bund und Land, die im<br />

5-Jahres-Rhythmus neu verhandelt werden, wurden bis 31. Dezember 2012<br />

verlängert. Dieses Ergebnis ist sehr erfreulich, da hinsichtlich der<br />

Konsolidierung der Öffentlichen Haushalte während den Verhandlungen<br />

über erhebliche Einschränkungen der Bürgschafts- und Garantieförderung<br />

diskutiert wurde. Die Förderung von KMU sowie die Unterstützung von<br />

Existenzgründungen sind damit aber auch künftig nahezu unverändert<br />

möglich. In Rückbürgschafts- und Rückgarantieerklärung ergeben sich nach<br />

den geführten Vorgesprächen keine signifikanten Änderungen. Der Wirt-<br />

schaftsausschuss des Landes hat darüber hinaus eine Erhöhung des<br />

globalen Bürgschafts- und Garantierahmens beschlossen, so dass ein wei-wei-<br />

65


66 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

terer Ausbau der Förderaktivitäten der Bürgschaftsbank möglich ist. Die<br />

Erhöhung des Bürgschafts- und Garantierahmens beim Bund ist ebenfalls<br />

vorgesehen.<br />

D ANK AN UNSERE PARTNER<br />

A USBLICK 2008<br />

Unseren Partnern, angefangen bei den Kammern und Verbänden in Baden-<br />

Württemberg, die unsere Arbeit zur Förderung kleiner und mittlerer Unter- Unter-<br />

nehmen in hohem Maße unterstützen, gilt unser besonderer Dank. Eine der<br />

wesentlichen Grundlagen für unsere erfolgreiche Fördertätigkeit ist zudem<br />

die gute und enge Zusammenarbeit mit den Rückbürgen Bund und Land<br />

sowie der Landeskreditbank Baden-Württemberg - Förderbank (L-Bank).<br />

Hierfür bedanken wir uns ebenfalls. Den Mitgliedern der Bürgschafts-<br />

Bürgschaftsausschüsse<br />

und des Garantieausschusses, sowie unseren Aufsichtsund<br />

Verwaltungsratsgremien, die engagiert und kompetent an den Ent-<br />

scheidungen mitgewirkt haben, gilt besonderer Dank und Anerkennung.<br />

Wir danken darüber hinaus unserem Kooperationspartner L-Bank für die<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit in den Programmen „Starthilfe Baden-Würt-<br />

temberg“, „GuW „GuW50 50 50“, “, „Tech „Tech60 60 60“ “ und „Umwelt60 „Umwelt<br />

60 60“. “.<br />

Die von uns geförderten kleinen und mittleren Unternehmen sind aufgrund<br />

ihrer Größe naturgemäß stärker insolvenzgefährdet. Die für 2008 vor-<br />

hergesagte Abschwächung der konjunkturellen Entwicklung wird sich für<br />

unsere Partnerunternehmen in Baden-Württemberg nach unserer Ein-<br />

schätzung nur eingeschränkt negativ auswirken. Trotz der derzeit den<br />

Finanzsektor betreffenden belastenden so genannten „Subprime-Krise“<br />

bewerten wir die künftige Entwicklung der Finanzierungsbedingungen für<br />

den Mittelstand in Baden-Württemberg unter den Gesichtspunkten Kredit-<br />

klemme und Bankenkrise insgesamt nicht kritisch, zumal sich mit den<br />

Sparkassen und den Volksbanken Raiffeisenbanken unsere wesentlichen<br />

Partner in der Mittelstandsfinanzierung hauptsächlich über Kundeneinlagen<br />

finanzieren und nicht von den internationalen Refinanzierungsmärkten<br />

abhängig sind. Kurzfristig könnten die Finanzierungskosten der Unter-<br />

nehmen allerdings anziehen. Wir rechnen trotz volatiler Märkte und des<br />

nach wie vor harten Wettbewerbs mit keiner wesentlichen Veränderung bei<br />

unserer Ausfallquote und der Risikovorsorge.<br />

Durch neue Programmangebote erweitert und verbessert die Bürgschafts-<br />

Bürgschafts-<br />

bank ihr Angebotsspektrum kontinuierlich, um ihrem Förderauftrag für KMU<br />

in Baden-Württemberg noch besser gerecht zu werden. Mitte <strong>2007</strong> wurde


BERICHT DES VORSTANDS<br />

deshalb das Programm „Starthilfe Baden-Württemberg“ für Kleingrün-<br />

dungen bis T TT€<br />

150 überarbeitet. Im Oktober <strong>2007</strong> wurde das Programm<br />

„GuW „GuW50 50 50“ “ ebenfalls erweitert. In beiden Fällen Fällen Fällen hat dies bereits im ver- ver-<br />

gangenen Jahr zu einer Steigerung der Nachfrage geführt. Wir erwarten,<br />

dass sich dieser Trend 2008 fortsetzt.<br />

Die Bürgschaftsbank Baden-Württemberg nutzt seit Mitte der 80er-Jahre<br />

zusammen mit drei anderen Bürgschaftsbanken in einer Entwicklergemeinschaft<br />

ein spezielles Softwareprogramm, das die besonderen Bedürfnisse<br />

der Förderinstitute bei der Bearbeitung und Verwaltung der Ge-<br />

schäftsprozesse unterstützte. 2006 hat diese Entwicklergemeinschaft<br />

beschlossen, sich an der Neugestaltung der bisher von den übrigen Bürg-<br />

schaftsbanken schaftsbanken eingesetzten Individualsoftware zu beteiligen und diese bis<br />

2009 einzuführen. Der hierfür benötigte Aufwand wird weitgehend durch<br />

den bisherigen jährlichen Rahmen der EDV-Kosten abgedeckt.<br />

Wir erwarten für 2008 eine konstante Nettozuführung zu den Einzelrück- Einzelrückstellungen.<br />

Durch die Umwidmung der Wertpapiere von der Liquiditäts-<br />

reserve in das Anlagevermögen (buy&hold-Strategie) (buy<br />

hold-Strategie) besteht kein Ab-<br />

schreibungsbedarf für die im Bestand befindlichen Wertpapiere.<br />

Aufgrund Aufgrund der dargestellten konservativ geplanten geplanten geplanten Entwicklungen gehen wir wir wir<br />

für 2008 insgesamt von gleich bleibenden Jahresergebnissen aus. Chancen<br />

zur Verbesserung bestehen in einer positiven gesamtwirtschaftlichen Ent-<br />

wicklung, einem niedrigeren Anstieg des Zinsniveaus und möglicher höherer<br />

Ausschüttungen aus den Spezialfonds.<br />

Der Vorstand Stuttgart, im März 2008<br />

Hartmut Hübler Guy Selbherr<br />

67


BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

ORGANE


70 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

A UFSICHTSRAT<br />

Dr. Hartmut Richter Richter, , Esslingen Hauptgeschäftsführer Baden-<br />

– Vorsitzender – Württembergischer Handwerkstag<br />

Dr. Bernhard Walter, Walter<br />

, Stuttgart Mitglied des Vorstands<br />

– stv. Vorsitzender – Landesbank Baden-Württemberg<br />

Thomas Birnbaum Birnbaum, , Waiblingen Direktor Bereich Mittelstand DZ BANK AG<br />

(ab 07.03.<strong>2007</strong>) Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank<br />

Ulrich Dexheimer Dexheimer, , Schwetzingen Bereichsleiter Mittelstand DZ BANK AG<br />

(bis 07.02.<strong>2007</strong>) Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank<br />

Sabine Hagmann Hagmann, , Tübingen Rechtsanwältin<br />

Hauptgeschäftsführerin Einzelhandels-<br />

Einzelhandels-<br />

verband Baden-Württemberg e. V.<br />

Bernhard Hoch Hoch, , Bäcker- und Konditormeister<br />

Villingen-Schwenningen Präsident Handwerkskammer Konstanz<br />

Dr. Dr. Bernd Kiene Kiene, , Stuttgart Vorstandssprecher Südwestbank AG<br />

(für Bankenverband Baden-<br />

Württemberg e. V.)<br />

Jürgen Kirchherr Kirchherr, , Stuttgart Hauptgeschäftsführer Hotel- und<br />

Gaststättenverband DEHOGA<br />

Baden-Württemberg e.V.<br />

Walter Kübler Kübler, , Aichwald Geschäftsführer Industrie- und<br />

Handelskammer Region Stuttgart<br />

Jürgen Kugler, Leutenbach Bereichsleiter 28/H Sparkassenzentral-<br />

(ab 01.01.2008) bankfunktion/Sparkassensekretariat,<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

Franz Longin Longin, , Stuttgart Wirtschaftsprüfer/Steuerberater<br />

Präsident Landesverband der Freien<br />

Berufe Baden-Württemberg


AUFSICHTSRAT<br />

V ORSTAND<br />

ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />

Wolf Martin, Martin<br />

, Göppingen Mitglied des Vorstands Bankhaus<br />

Gebr. Martin AG, Präsident Bezirks- Bezirks-<br />

kammer Göppingen der Industrie- und<br />

Handelskammer Region Stuttgart<br />

Eugen Nagel, Nagel<br />

, Ludwigsburg Metzgermeister<br />

Ehrenlandesinnungsmeister<br />

Landesinnungsverband Baden-Württemberg<br />

des Fleischerhandwerks<br />

Gerhard Roßwog, Roßwog<br />

, Karlsruhe Wirtschaftsprüfer/Steuerberater<br />

Vorstandsvorsitzender Badischer<br />

Genossenschaftsverband e.V.<br />

Christian Tauscher Tauscher, , Pforzheim Dipl.-Agraringenieur<br />

Präsident a.D. Verband Badischer<br />

Gartenbaubetriebe e.V.<br />

Dr. Hariolf Teufel Teufel, , Stuttgart Bereichsleiter 28/H Sparkassenzentral-<br />

(bis 31.12.<strong>2007</strong>) bankfunktion/Sparkassensekretariat,<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

Wolfgang Wolfgang Wolf Wolf, , Esslingen gf. Vorstandsmitglied<br />

Landesverband der Baden-<br />

Württembergischen Industrie e.V.<br />

Hartmut Hübler Hübler, , Leinfelden-Echterdingen<br />

Guy Selbherr Selbherr, , Weinstadt<br />

71


72 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

B ÜRGSCHAFTSAUSSCHÜSSE<br />

Hans Joachim Lang, Stuttgart<br />

Direktor Commerzbank AG,<br />

Filiale Stuttgart<br />

(für Bankenverband<br />

Baden-Württemberg e. V.)<br />

Hartmut Hübler,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Guy Selbherr, Weinstadt<br />

Mitglieder des Vorstands,<br />

Bürgschaftsbank Baden-Württemberg<br />

GmbH und Geschäftsführer <strong>MBG</strong><br />

<strong>Mittelständische</strong> Beteiligungsgesell-<br />

Beteiligungsgesell-<br />

schaft Baden-Württemberg GmbH,<br />

jeweils Stuttgart<br />

Thomas Birnbaum, Waiblingen<br />

Direktor Bereich Mittelstand<br />

DZ BANK AG Deutsche<br />

Zentral-Genossenschaftsbank,<br />

Frankfurt Frankfurt am Main<br />

(Handwerk – stellv. Vorsitzender,<br />

Handel – Vorsitzender, Gartenbau,<br />

Freie Freie Freie Berufe, IVG – Vorsitzender)<br />

Ulrich Vrede, Heidelberg<br />

Direktor Landesbank<br />

Baden-Württemberg,<br />

Stuttgart Karlsruhe Mannheim<br />

(Handel, Gartenbau, IVG,<br />

Freie Berufe – stellv. Vorsitzender)<br />

(für Landesbank Baden-Württemberg)<br />

Andreas Claus, Weinstadt<br />

Direktor Baden-Württembergische<br />

Bank, Unselbstständige Anstalt der<br />

Landesbank Baden-Württemberg,<br />

Stuttgart<br />

(Handwerk – Vorsitzender,<br />

Gartenbau, Freie Berufe, IVG)<br />

Roland Haaß, Balingen<br />

(bis 31.03.<strong>2007</strong>)<br />

Hauptgeschäftsführer Handwerks- Handwerks-<br />

kammer Reutlingen<br />

(für Handwerkskammern in<br />

Baden-Württemberg)<br />

Tony Gmyrek, Bad Rappenau<br />

(ab 01.04.<strong>2007</strong>)<br />

Geschäftsführer der Handwerks- Handwerks-<br />

kammern Heilbronn-Franken<br />

(für Handwerkskammern in<br />

Baden-Württemberg)<br />

Hans-Peter de Longueville, Stuttgart<br />

Landesgeschäftsführer Landesinnungs-<br />

Landesinnungs-<br />

verband Baden-Württemberg des<br />

Fleischerhandwerks, Stuttgart<br />

(für Fachverbände des Handwerks in<br />

Baden-Württemberg)<br />

Walter Kübler, Aichwald<br />

Geschäftsführer Industrie- und<br />

Handelskammer Region Stuttgart,<br />

Stuttgart (Handel, IVG)<br />

Dr. jur. Kurt Seizinger, Stuttgart<br />

Hauptgeschäftsführer Landes- Landes-<br />

ärztekammer Baden-Württemberg,<br />

Stuttgart<br />

Ute Kemmann, Stuttgart<br />

Rechtsanwältin, Geschäftsführerin LFB<br />

Landesverband der Freien Berufe<br />

Baden-Württemberg, Stuttgart<br />

Eugen Noz, Ludwigsburg<br />

Abteilungsdirektor a. D.<br />

Südwestbank AG, Stuttgart<br />

Gartenbau<br />

Hans-Peter Stahl, Sandhausen<br />

Rechtsanwalt, Hauptgeschäftsführer<br />

VDGA, Verband für Dienstleistung,<br />

Groß- und Außenhandel Baden-<br />

Württemberg e.V., Mannheim<br />

Wolfgang Wolf, Esslingen<br />

gf. Vorstandsmitglied Landesverband<br />

der Baden-Württembergischen<br />

Industrie e. V., Ostfildern


B ÜRGSCHAFTSAUSSCHÜSSE<br />

Uwe Bechinka, Denkendorf<br />

Dipl.-oec., Landesverband der<br />

Baden-Württembergischen<br />

Industrie e. V., Ostfildern<br />

Wilhelm Okesson, Paderborn<br />

Leiter Betriebsberatung,<br />

DEHOGA-Beratung<br />

Hotel- und Gaststättenverband<br />

DEHOGA Baden-Württemberg e. V.<br />

Albrecht Rudolf, Nagold<br />

Oberregierungsrat Finanzministerium<br />

Baden-Württemberg<br />

(Handwerk, Handel, Gartenbau, IVG,<br />

Freie Berufe)<br />

Monika Schlotterbeck, Weinstadt<br />

Landwirtschaftsdirektorin Ministerium<br />

für für für Ernährung und Ländlichen Raum<br />

Baden-Württemberg<br />

Dr. Hans-Joachim Hauser,<br />

Ludwigsburg<br />

Ministerialrat Wirtschaftsministerium<br />

Baden-Württemberg (IVG)<br />

Bernd Bernd Scherrer, Wörth am Rhein<br />

Ministerialrat Wirtschaftsministerium<br />

Baden-Württemberg<br />

(Handwerk, Handel, Freie Berufe)<br />

Für Verbände des Einzelhandels:<br />

Sabine Hagmann, Tübingen<br />

Rechtsanwältin, Hauptgeschäftsführerin<br />

Einzelhandelsverband Baden-<br />

Württemberg e. V., Stuttgart<br />

Manfred C. Noppel, Freiburg<br />

Hauptgeschäftsführer Einzelhandels-<br />

Einzelhandels-<br />

verband Südbaden e. V., Freiburg<br />

Swen Rubel, Solingen<br />

Geschäftsführer, Assessor,<br />

Einzelhandelsverband<br />

Nordbaden e. V., Heidelberg<br />

ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />

Alexander Kögel, Esslingen<br />

Dipl.-Kfm., Mode- und Bettenhaus<br />

Kögel, Esslingen<br />

Philipp Glatt, Gundelfingen<br />

Dipl.-Betriebswirt, Einzelhandels-<br />

Einzelhandels-<br />

verband Südbaden e. V., Freiburg<br />

Für Verbände des Gartenbaues:<br />

Reiner Bierig, Pliezhausen<br />

Geschäftsführer Verband Garten-,<br />

Landschafts- und Sportplatzbau<br />

Baden-Württemberg e. V., Leinfelden-<br />

Echterdingen<br />

Jörg Fleischhacker, Meckesheim<br />

Geschäftsführer Geschäftsführer Verband Badischer<br />

Gartenbaubetriebe e. V., Karlsruhe Karlsruhe Karlsruhe<br />

Thomas Vohrer, Aalen<br />

Geschäftsführer Württembergischer<br />

Gärtnereiverband e. V., Stuttgart<br />

Für Verbände des Verkehrsgewerbes:<br />

Ernst Egon Rauer, Ebersbach/Fils<br />

(bis 31.05.<strong>2007</strong>)<br />

gf. Vorstandsmitglied SVG<br />

Straßen-Verkehrs-Genossenschaft<br />

Württemberg eG, Stuttgart<br />

Uwe Nestel, Wernau<br />

(ab 01.06.<strong>2007</strong>)<br />

gf. Vorstandsmitglied SVG<br />

Straßen-Verkehr-Genossenschaft<br />

Württemberg eG, Stuttgart<br />

Rolf Schmid, Filderstadt-Plattenhardt<br />

Geschäftsführer Verband Baden-<br />

Württembergischer Omnibusunter-<br />

Omnibusunter-<br />

nehmer e.V. (WBO), Böblingen<br />

73


74 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

G ESELLSCHAFTER<br />

Kreditgarantiegemeinschaft<br />

des Handwerks Baden-Württemberg<br />

Verwaltungs-GmbH<br />

Kreditgarantiegemeinschaft<br />

des Handels Baden-Württemberg<br />

Verwaltungs-GmbH<br />

Kreditgarantiegemeinschaft<br />

des Gartenbaues Baden-Württemberg<br />

Verwaltungs-GmbH<br />

Kreditgarantiegemeinschaft<br />

der Industrie, des Verkehrsgewerbes und des Gastgewerbes<br />

Baden-Württemberg Verwaltungs-GmbH<br />

Kreditgarantiegemeinschaft<br />

der Freien Berufe Baden-Württemberg<br />

Verwaltungs-GmbH<br />

Kreditgarantiegemeinschaft in<br />

Baden-Württemberg Verwaltungs-GmbH<br />

Die Kreditgarantiegemeinschaften sind als Gesellschafter<br />

der Bürgschaftsbank reine Verwaltungsgesellschaften


G ESELLSCHAFTER<br />

KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT REDITGARANTIEGEMEINSCHAFT DES HANDWERKS<br />

ANDWERKS<br />

-W<br />

-G<br />

BADEN ADEN ADEN-W -WÜRTTEMBERG<br />

ÜRTTEMBERG VERWALTUNGS<br />

ERWALTUNGS<br />

ERWALTUNGS-G -GMB MB MBH<br />

DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />

Genossenschaftsbank<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

Bankenverband Baden-Württemberg<br />

zugleich treuhänderisch für<br />

Bankhaus Ellwanger & Geiger KG,<br />

Stuttgart; Bayerische Hypo- und<br />

Vereinsbank AG, Niederlassung Stuttgart;<br />

Commerzbank AG, Filiale Stuttgart;<br />

Deutsche Bank AG, Filiale Stuttgart;<br />

Dresdner Bank AG in Stuttgart;<br />

IKB Deutsche Industriebank Industriebank Industriebank AG,<br />

Niederlassung Baden-Württemberg;<br />

Schwäbische Schwäbische Bank AG; Südwestbank AG,<br />

Stuttgart; HSBC Trinkaus & Burkhardt AG,<br />

Niederlassung Stuttgart<br />

SIGNAL IDUNA<br />

Beteiligungsgesellschaft für<br />

Bürgschaftsbanken und Kredit- Kredit-<br />

garantiegemeinschaften mbH<br />

Handwerkskammer Freiburg<br />

Handwerkskammer Heilbronn-Franken<br />

Handwerkskammer Karlsruhe<br />

Handwerkskammer Konstanz<br />

Handwerkskammer Mannheim<br />

Handwerkskammer Reutlingen<br />

Handwerkskammer Region Stuttgart<br />

Handwerkskammer Ulm<br />

Bundeskreditgarantiegemeinschaft<br />

des Handwerks GmbH<br />

Bäcker-Innungsverband Baden<br />

Fachverband Bau Württemberg<br />

Handwerksverband Metallbau<br />

und Feinwerktechnik Baden- Baden-<br />

Württemberg (HMF)<br />

ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />

Fachverband Elektro- und<br />

Informationstechnik Baden-<br />

Württemberg<br />

Fachverband Friseur und Kosmetik<br />

Fachverband Fachverband Glas Fenster Fassade<br />

Baden-Württemberg – Landesinnungs-<br />

Landesinnungs-<br />

verband des Glaserhandwerks<br />

Fachverband Sanitär – Heizung –<br />

Klima Baden-Württemberg<br />

Fachverband der Stuckateure für<br />

Ausbau und Fassade (SAF)<br />

Landesinnungsverband für das<br />

Württembergische Bäckerhandwerk<br />

Landesinnungsverband Baden-<br />

Württemberg des Fleischerhandwerks<br />

Landesinnungsverband des Maler- Maler-<br />

und Lackiererhandwerks Baden- Baden-<br />

Württemberg<br />

Landesfachverband Schreiner- Schreiner-<br />

handwerk Baden-Württemberg<br />

Verband Bauwirtschaft Nordbaden<br />

Verband des Kraftfahrzeuggewerbes<br />

Baden-Württemberg<br />

Zahntechniker-Innung Baden<br />

Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />

Dr. Hartmut Richter<br />

Hauptgeschäftsführer Hauptgeschäftsführer Hauptgeschäftsführer Baden-<br />

Württembergischer Handwerkstag<br />

75


76 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

G ESELLSCHAFTER<br />

KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT REDITGARANTIEGEMEINSCHAFT DES HANDELS ANDELS<br />

-W<br />

-G<br />

BADEN ADEN ADEN-W -WÜRTTEMBERG<br />

ÜRTTEMBERG VERWALTUNGS<br />

ERWALTUNGS<br />

ERWALTUNGS-G -GMB MB MBH<br />

DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />

Genossenschaftsbank<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

Bankenverband Baden-Württemberg<br />

zugleich treuhänderisch für<br />

Bankhaus Ellwanger & Geiger KG,<br />

Stuttgart; Bayerische Hypo- und<br />

Vereinsbank AG, Niederlassung Stuttgart;<br />

Commerzbank AG, Filiale Stuttgart;<br />

Deutsche Bank AG, Filiale Stuttgart;<br />

Dresdner Bank Bank Bank AG in in Stuttgart; IKB<br />

Deutsche Industriebank Industriebank Industriebank AG, AG, AG,<br />

Niederlassung Baden-Württemberg;<br />

Schwäbische Bank AG; Südwestbank AG,<br />

Stuttgart; HSBC Trinkaus & Burkhardt AG,<br />

Niederlassung Stuttgart<br />

SIGNAL IDUNA<br />

Beteiligungsgesellschaft für<br />

Bürgschaftsbanken und Kredit- Kredit-<br />

garantiegemeinschaften mbH<br />

Industrie- und Handelskammer Region<br />

Stuttgart, zugleich treuhänderisch für<br />

die weiteren Industrie- und Handels-<br />

kammern in Baden-Württemberg<br />

Arbeitsgemeinschaft Südwestdeutscher<br />

Fachweinkellereien<br />

Bund des süddeutschen Eisen- Eisen-<br />

und Metallwarengroßhandels<br />

Börsenverein des Deutschen<br />

Buchhandels, Landesverband<br />

Baden-Württemberg<br />

Einzelhandelsverband Baden<br />

Einzelhandelsverband Nordbaden<br />

Einzelhandelsverband Württemberg<br />

Länderverband Süddeutscher<br />

Tabakwarengroßhändler und<br />

Automatenaufsteller<br />

Verband der Agrargewerblichen<br />

Wirtschaft (VdAW) Baden-<br />

Württemberg<br />

Verband Deutscher Drogisten<br />

Landesverband Baden-Württemberg<br />

Verband für Energiehandel Südwest-<br />

Mitte (VEH)<br />

Handelsverband BAG Baden-<br />

Württemberg<br />

Landesverband der Mittel- und<br />

Großbetriebe des Einzelhandels<br />

Baden-Württemberg.<br />

Baden-Württemberg.<br />

Baden-Württemberg.<br />

VDGA, Verband für Dienstleistung,<br />

Groß- und Außenhandel Baden-<br />

Württemberg<br />

Vorsitzende des Verwaltungsrats<br />

Rechtsanwältin<br />

Sabine Hagmann<br />

Hauptgeschäftsführerin<br />

Einzelhandelsverband<br />

Baden-Württemberg e.V.


G ESELLSCHAFTER<br />

KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT REDITGARANTIEGEMEINSCHAFT DER INDUSTRIE NDUSTRIE, NDUSTRIE DES VERKEHRSGEWERBES ERKEHRSGEWERBES UND DES GASTGEWERBES<br />

ASTGEWERBES<br />

-W<br />

-G<br />

BADEN ADEN ADEN-W -WÜRTTEMBERG<br />

ÜRTTEMBERG VERWALTUNGS<br />

ERWALTUNGS<br />

ERWALTUNGS-G -GMB MB MBH<br />

DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />

Genossenschaftsbank<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

Bankenverband Baden-Württemberg<br />

zugleich treuhänderisch für<br />

Bankhaus Ellwanger & Geiger KG,<br />

Stuttgart; Bankhaus Gebr. Martin AG;<br />

Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG,<br />

Niederlassung Stuttgart; Commerzbank<br />

AG, Filiale Stuttgart; Deutsche Bank AG,<br />

Filiale Stuttgart; Dresdner Bank AG in<br />

Stuttgart; IKB Deutsche Industriebank AG,<br />

Niederlassung Baden-Württemberg;<br />

Schwäbische Bank AG; AG; Südwestbank AG,<br />

Stuttgart; HSBC Trinkaus & Burkhardt AG,<br />

Niederlassung Stuttgart<br />

Industrie- und Handelskammer Region<br />

Stuttgart, zugleich treuhänderisch für<br />

die weiteren Industrie- und Handels-<br />

kammern in Baden-Württemberg<br />

Landesverband der Baden-Württem-<br />

Baden-Württem-<br />

bergischen Industrie zugleich treu-<br />

händerisch für<br />

Baden-Württembergischer Brauerbund;<br />

Fachverband Bau Württemberg; Gesamt- Gesamt-<br />

verband Kunststoffverarbeitende Industrie;<br />

SPECTARIS – Deutscher Industrieverband<br />

für optische, medizinische und mecha-<br />

tronische Technologien; Industrieverband<br />

Steine und Erden Baden-Württemberg;<br />

RKW Baden-Württemberg GmbH; GmbH;<br />

Verband der Chemischen Industrie,<br />

Landesverband Baden-Württemberg;<br />

Verband Druck u. Medien in Baden-<br />

Württemberg; Verband der Holzindustrie<br />

und Kunststoffverarbeitung Kunststoffverarbeitung Kunststoffverarbeitung Baden- Baden-<br />

Württemberg; Verband der Papier-,<br />

Pappe- und Kunststoffverarbeitenden<br />

Industrie Baden-Württemberg; Vereinigte<br />

Landesverbände der Schuhindustrie;<br />

Verband der Südwestdeutschen Kunst- Kunst-<br />

stoffindustrie und verwandter Industrien;<br />

ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />

Verband der Südwestdeutschen Textil- Textil-<br />

und Bekleidungsindustrie-Südwesttextil;<br />

Vereinigung Badischer Unternehmer-<br />

Unternehmer-<br />

verbände; Verband der mittelständischen<br />

metall- und stahlverarbeitenden Industrie;<br />

Wirtschaftsverband industrieller Unter- Unter-<br />

nehmen Baden; Zentralverband der<br />

Elektrotechnik- und Elektronikindustrie<br />

(ZVEI)<br />

SVG Straßenverkehrs-Genossenschaft<br />

Württemberg zugleich treuhänderisch<br />

für<br />

Straßenverkehrsgenossenschaft<br />

Nordbaden, Straßenverkehrs-<br />

Straßenverkehrs-<br />

genossenschaft Südbaden<br />

Verband des Württembergischen<br />

Verkehrsgewerbes zugleich treu- treu-<br />

händerisch für<br />

Verband des Verkehrsgewerbes<br />

Nordbaden; Verband des Verkehrs- Verkehrs-<br />

gewerbes Südbaden; Verband Spedition<br />

und Logistik Baden-Württemberg; WBO<br />

Verband Baden-Württ. Omnibusunter-<br />

Omnibusunter-<br />

nehmer<br />

Hotel- und Gaststättenverband<br />

DEHOGA Baden-Württemberg<br />

zugleich treuhänderisch für<br />

Verband des Hotel- und Gaststätten-<br />

Gaststätten-<br />

gewerbes Nordwürttemberg-Nordbaden;<br />

Hotel- und Gaststättenverband Süd- SüdSüd- württemberg-Hohenzollern; Hotel- und<br />

Gaststättenverband Schwarzwald-<br />

Bodensee<br />

Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />

Wolfgang Wolf, gf. Vorstandsmitglied<br />

Landesverband der Baden-<br />

Württembergischen Industrie e.V.<br />

77


78 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

G ESELLSCHAFTER<br />

KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT REDITGARANTIEGEMEINSCHAFT DER FREIEN REIEN BERUFE ERUFE<br />

-W<br />

-G<br />

BADEN ADEN ADEN-W -WÜRTTEMBERG<br />

ÜRTTEMBERG VERWALTUNGS<br />

ERWALTUNGS<br />

ERWALTUNGS-G -GMB MB MBH<br />

DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />

Genossenschaftsbank<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

Bankenverband Baden-Württemberg<br />

zugleich treuhänderisch für<br />

Bankhaus Ellwanger & Geiger KG,<br />

Stuttgart; Bayerische Hypo- und<br />

Vereinsbank AG, Niederlassung Stuttgart;<br />

Commerzbank AG, Filiale Stuttgart;<br />

Deutsche Bank AG, Filiale Stuttgart;<br />

Dresdner Bank AG in Stuttgart;<br />

Schwäbische Bank AG; Südwestbank AG,<br />

Stuttgart; HSBC Trinkaus & Burkhardt AG,<br />

Niederlassung Stuttgart<br />

Ernst Ernst Ernst Boppel, treuhänderisch für den<br />

Allgemeinen Deutschen Deutschen Deutschen<br />

Tanzlehrerverband in der<br />

Bundesrepublik, Landesverband<br />

Baden-Württemberg<br />

Architektenkammer Baden-<br />

Württemberg<br />

Bund Deutscher Baumeister,<br />

Architekten und Ingenieure<br />

Baden-Württemberg<br />

Bund der Öffentlich bestellten<br />

Vermessungsingenieure –<br />

Landesgruppe Baden-Württemberg<br />

Bundesverband der Wirtschaftsberater<br />

BVW<br />

Bundesverband praktischer Tierärzte<br />

Bürgschaftsbank Baden-Württemberg,<br />

treuhänderisch für den LFB Landesverband<br />

der Freien Berufe Baden- Baden-<br />

Württemberg<br />

Deutscher Verband für Physiotherapie,<br />

Zentralverband der Krankengymnasten<br />

(ZVK)<br />

Fahrlehrerverband Baden-Württemberg<br />

Ingenieurkammer Baden-Württemberg<br />

Landesapothekerkammer<br />

Baden-Württemberg<br />

Landesärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

LFB Landesverband der Freien Berufe<br />

Landestierärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

Rechtsanwaltskammer Freiburg<br />

Rechtsanwaltskammer Karlsruhe<br />

Rechtsanwaltskammer Stuttgart<br />

Steuerberaterkammer Nordbaden<br />

Steuerberaterkammer Stuttgart<br />

Steuerberaterkammer Südbaden<br />

Verband Beratender Ingenieure VBI<br />

Verband Physikalische Therapie –<br />

Vereinigung für die physiotherapeu-<br />

physiotherapeu-<br />

tischen Berufe (VPT) – Landesgruppe<br />

Baden-Württemberg<br />

Vereinigung der Wirtschaftsprüfer, ver- ver-<br />

eidigten Buchprüfer und Steuerberater<br />

in Baden-Württemberg<br />

Verein Deutscher Civil-Ingenieure<br />

Landesverband Baden-Württemberg<br />

Verband Selbständiger Ingenieure<br />

Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />

Wirtschaftsprüfer/Steuerberater<br />

Franz Longin<br />

Präsident LFB Landesverband der<br />

Freien Berufe Baden-Württemberg


G ESELLSCHAFTER<br />

KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT REDITGARANTIEGEMEINSCHAFT DES GARTENBAUES<br />

ARTENBAUES<br />

-W<br />

-G<br />

BADEN ADEN ADEN-W -WÜRTTEMBERG<br />

ÜRTTEMBERG VERWALTUNGS<br />

ERWALTUNGS<br />

ERWALTUNGS-G -GMB MB MBH<br />

DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />

Genossenschaftsbank<br />

Südwestbank AG<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

Verband Badischer Gartenbaubetriebe<br />

Württembergischer Gärtnereiverband<br />

Verband Garten-, Landschafts- und<br />

Sportplatzbau Baden-Württemberg<br />

Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />

Christian Tauscher<br />

Dipl.-Agraringenieur<br />

KREDITGARANTIEGEMEINSCHAFT REDITGARANTIEGEMEINSCHAFT IN<br />

-W<br />

-G<br />

BADEN ADEN ADEN-W -WÜRTTEMBERG<br />

ÜRTTEMBERG VERWALTUNGS<br />

ERWALTUNGS<br />

ERWALTUNGS-G -GMB MB MBH<br />

DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />

Genossenschaftsbank<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

Bankenverband Baden-Württemberg<br />

zugleich treuhänderisch für<br />

Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG,<br />

Niederlassung Stuttgart; Commerzbank AG,<br />

Filiale Stuttgart; Deutsche Bank AG,<br />

Filiale Stuttgart; Dresdner Bank AG in Stuttgart;<br />

IKB Deutsche Industriebank AG, Niederlassung<br />

Baden-Württemberg; Südwestbank AG,<br />

Stuttgart; HSBC Trinkaus & Burkhardt AG,<br />

Niederlassung Stuttgart<br />

Vorsitzender des Verwaltungsrats<br />

Dr. Bernhard Walter<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />

79


BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

BILANZ, GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG


82 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

A KTIVA<br />

31.12.<strong>2007</strong> Vorjahr<br />

€ € € T€<br />

1. Barreserve<br />

Kassenbestand 7.714,37 15<br />

2. Forderungen an Kreditinstitute<br />

a) täglich fällig 9.703.081,82 15.548<br />

b) andere Forderungen 64.423.083,33 52.342<br />

74.126.165,15 67.890<br />

3. Forderungen an Kunden<br />

darunter:<br />

1.591.914,35 3.683<br />

durch Grundpfandrechte gesichert € 187.431,00<br />

Kommunalkredite € 0,00<br />

4. Schuldverschreibungen<br />

und andere festverzinsliche Wertpapiere<br />

Anleihen und Schuldverschreibungen<br />

a) von öffentlichen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />

57.811.424,39 33.104<br />

Bundesbank € 57.811.424,39<br />

b) von anderen Emittenten darunter: darunter: darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />

69.593.234,74 95.883<br />

Bundesbank € 69.593.234,74<br />

127.404.659,13 128.987<br />

5. Aktien und andere nicht festverzinsliche<br />

Wertpapiere 76.366.900,60 75.373<br />

6. Beteiligungen<br />

darunter:<br />

84.118,31 84<br />

an Kreditinstituten € 70.313,43<br />

an Finanzdienstleistungsinstituten € 0,00<br />

7. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

darunter:<br />

1.449.563,61 1.450<br />

an Kreditinstituten € 0,00<br />

an Finanzdienstleistungsinstituten € 0,00<br />

8. Immaterielle Anlagewerte 535.144,00 321<br />

9. Sachanlagen 5.449.766,04 5.366<br />

10. Sonstige Vermögensgegenstände 2.755.214,15 3.015<br />

Summe der Aktiva 289.771.159,71 286.184<br />

1. Rückgriffsforderungen aufgrund von<br />

Rückbürgschaften und Rückgarantien<br />

a) an die Bundesrepublik Deutschland 512.917.169,89 500.650<br />

b) an das Land Baden-Württemberg 354.161.070,69 346.152<br />

867.078.240,58 846.802


P ASSIVA<br />

BILANZ ZUM 31.12.<strong>2007</strong><br />

31.12.<strong>2007</strong> Vorjahr<br />

€ € € T€<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten<br />

a) täglich fällig 500,00 56<br />

b) mit vereinbarter vereinbarterLaufzeit Laufzeit oder Kündigungsfrist 147.992.286,06 145.189<br />

147.992.786,06 145.245<br />

2. Sonstige Verbindlichkeiten 3.272.435,33 7.413<br />

3. Rückstellungen<br />

a) Rückstellungen für Pensionen<br />

und ähnliche Verpflichtungen b) andere Rückstellungen<br />

ba) Rückstellungen für Bürgschafts-<br />

verpflichtungen<br />

3.544.204,00 3.359<br />

Risiken aus Bürgschaftsverpflichtungen abzüglich von Rückbürgen oder<br />

170.025.634,19 172.051<br />

Dritten zu übernehmender Anteil –102.938.634,19 67.087.000,00 –103.988<br />

bb) sonstige Rückstellungen 1.462.000,00 1.232<br />

72.093.204,00 72.654<br />

4. Eigenkapital<br />

a) gezeichnetes Kapital 6.135.502,56 6.136<br />

b) b) Kapitalrücklage Kapitalrücklage<br />

c) Gewinnrücklagen<br />

1.058.061,48 1.058<br />

satzungsmäßige Rücklagen 59.219.170,28 53.678<br />

d) Bilanzgewinn 0,00 0<br />

66.412.734,32 60.872<br />

Summe der Passiva 289.771.159,71 286.184<br />

1. Eventualverbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten aus Bürgschaften<br />

und Gewährleistungsverträgen 1.174.647.049,26 1.151.603<br />

2. Andere Verpflichtungen<br />

Unwiderrufliche Kreditzusagen 80.261.730,72 68.194<br />

83


84 BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

G EWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 01.01. – 31.12.<strong>2007</strong><br />

<strong>2007</strong> <strong>2007</strong> Vorjahr<br />

€ € € T€ T€<br />

1. Zinserträge aus<br />

a) Kredit- und Geldmarktgeschäften<br />

b) festverzinslichen Wertpapieren und<br />

2.926.649,15 1.969<br />

Schuldbuchforderungen 4.312.672,15 7.239.321,30 4.598 6.567<br />

2. Zinsaufwendungen 2.452.347,92 2.531<br />

4.786.973,38 4.036<br />

3. Laufende Erträge aus<br />

a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren<br />

998.690,36 2.739<br />

b) Beteiligungen 4.140,67 1.002.831,03 0 2.739<br />

4. Provisionserträge 18.172.974,73 17.456<br />

5. Provisionsaufwendungen 362.855,46 17.810.119,27 345 17.111<br />

6. Sonstige betriebliche Erträge 4.175.331,77 3.968<br />

7. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />

a) Personalaufwand<br />

aa) Löhne und Gehälter ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

6.163.847,83 5.887<br />

Altersversorgung und für Unterstützung<br />

darunter:<br />

für Altersversorgung<br />

€ 633.749,00 (i. V. T€ T<br />

462)<br />

1.617.246,58 7.781.094,41 1.468<br />

b) andere Verwaltungsaufwendungen 2.187.227,78 9.968.322,19 1.727 9.082<br />

8. Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />

auf immaterielle Anlagewerte und<br />

Sachanlagen 404.406,32 407<br />

9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 57.646,99 57.646,99 68<br />

10. Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />

auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere<br />

sowie Zuführungen zu Rück-<br />

stellungen im Kreditgeschäft 12.302.527,25 14.101<br />

11. Erträge aus Zuschreibungen zu<br />

Beteiligungen, Anteilen an verbundenen<br />

Unternehmen und wie Anlagevermögen<br />

behandelte Wertpapiere 518.580,00 518.580,00 0<br />

12. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 5.560.932,70 4.196<br />

13. Sonstige Steuern, soweit nicht unter<br />

Posten 9 ausgewiesen 19.451,02 19<br />

14. Jahresüberschuss 5.541.481,68 4.177<br />

15. Einstellungen in Gewinnrücklagen<br />

in satzungsmäßige Rücklagen 5.541.481,68 4.177<br />

16. Bilanzgewinn 0,00 0


B ÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Der vollständige Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2007</strong> der Bürg- Bürg-<br />

schaftsbank Baden-Württemberg Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung, Stuttgart, und der Lagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2007</strong><br />

werden im Bundesanzeiger nach § 325 Abs. 1 HGB veröffentlicht. Sie<br />

tragen den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk der Dr. Ebner,<br />

Dr. Stolz und Partner GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/Steuer-<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/Steuer-<br />

beratungsgesellschaft, Stuttgart.<br />

Stuttgart, 10. März 2008<br />

Der Aufsichtsrat hat sich über die Tätigkeit der Gesellschaft regel- regelmäßig<br />

durch die Geschäftsleitung berichten lassen und im satzungs-<br />

gemäßen Rahmen an den Entscheidungen mitgewirkt.<br />

Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2007</strong><br />

sind durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/Steuerberatungsge-<br />

sellschaft Dr. Ebner, Dr. Stolz und Partner GmbH, Stuttgart, geprüft<br />

worden. Die Prüfung gab keinen Anlass zu Beanstandungen. Der<br />

uneingeschränkte Bestätigungsvermerk ist von den Abschluss-<br />

prüfern erteilt worden.<br />

Der Aufsichtsrat hat von Jahresabschluss, Lagebericht, Geschäfts- Geschäfts-<br />

bericht und Prüfungsergebnis in allen Teilen zustimmend Kenntnis<br />

genommen und empfiehlt der Gesellschafterversammlung, den<br />

Jahresabschluss <strong>2007</strong> in der vorgelegten Form festzustellen.<br />

Stuttgart, im April 2008<br />

Dr. Dr. Dr. Hartmut Richter<br />

- Vorsitzender -<br />

BESTÄTIGUNGSVERMERK – BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />

85


<strong>MBG</strong> M<br />

<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE<br />

ITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

ETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

-W<br />

BADEN ADEN ADEN-W -WÜRTTEMBERG<br />

ÜRTTEMBERG GMB MB MBH<br />

GESCHÄFTSBERICHT<br />

ESCHÄFTSBERICHT <strong>2007</strong>


88 WER WIR SIND<br />

<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGS-<br />

GESELLSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Geschäftsführer<br />

Hartmut Hübler (links)<br />

und Guy Selbherr (rechts)<br />

Die <strong>MBG</strong> <strong>Mittelständische</strong> Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg<br />

wurde 1971 als wettbewerbsneutrale Selbsthilfeeinrichtung der Wirtschaft<br />

gegründet. Ihre Gesellschafter sind neben Bürgschaftsbank und der L-Bank<br />

die Kammern, (Fach-)Verbände sowie die Spitzeninstitute Spitzeninstitute Spitzeninstitute der Kreditwirt-<br />

schaft. Bund und Land unterstützen die Fördertätigkeit.<br />

Zielsetzung der <strong>MBG</strong> ist, kleinen und mittleren Unternehmen sowie<br />

Gründern, Zugang zur Beteiligungsfinanzierung zu verschaffen. Besonders<br />

Existenzgründungen und Übernahmen bestehender Unternehmen werden<br />

unterstützt, Innovationen und neue Technologien gefördert.<br />

Die <strong>MBG</strong> engagiert sich im Regelfall als typisch stiller Gesellschafter mit bis<br />

zu € 1,0 Million; in Kooperation mit Sparkassen und Volksbanken Raiffeisen- Raiffeisen-<br />

banken bis zu € 2,5 Millionen. Mit ihrem Mezzanine-Kapital werden die<br />

Bilanzrelationen der Partnerunternehmen verbessert.<br />

DIE IE VORTEILE ORTEILE IM ÜBERBLICK BERBLICK<br />

� Verbesserung der Bilanzrelationen<br />

� Keine Einmischung in das operative Geschäft<br />

� Keine Sicherheiten – Kreditspielraum wird erhöht<br />

� Langfristige, liquiditätsschonende Finanzierung<br />

� Attraktive Beteiligungskonditionen<br />

� Verlustteilnahme im Insolvenzfall<br />

Obwohl ausschließlich in Baden-Württemberg tätig, ist die <strong>MBG</strong> nach der<br />

Anzahl der gehaltenen Beteiligungen der häufigste Beteiligungskapital-<br />

Beteiligungskapital-<br />

geber in Deutschland. Die <strong>MBG</strong> ist Mitglied im Bundesverband Deutscher<br />

Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V. (BVK).<br />

www.bvk-ev.de<br />

www.mbg.de . info@mbg.de


E INSATZ VON BETEILIGUNGSKAPITAL<br />

NIMMT IN DEUTSCHLAND <strong>2007</strong> DEUTLICH ZU<br />

���<br />

<strong>MBG</strong>-GRAFIK 1 ���<br />

Im vergangenen Jahr wurden bundesweit € 4,1 Milliarden (im Vorjahr € 3,6<br />

Milliarden) von Beteiligungsgesellschaften in 1.078 Unternehmen (im Vor- Vor-<br />

jahr 970) investiert. Das Gesamtportfolio erhöhte sich zum Jahresende <strong>2007</strong><br />

auf € 24,5 Milliarden und verteilte sich auf 6.279 Beteiligungsunternehmen.<br />

Mit fast 80 Prozent floss der Großteil der Neu-Investitionen wie in den<br />

Vorjahren in den Buy-Out-Bereich. Die Investitionen beliefen sich auf € 3,3<br />

Milliarden und übertrafen das Vorjahresvolumen von € 2,6 Milliarden um gut<br />

ein Viertel. Die Anzahl der Buy-Out-Transaktionen lag mit 100 (im Vorjahr 92)<br />

nochmals über dem starken Vorjahr. Bei Venture-Capital-Investitionen ging<br />

zwar das Volumen von € 1,0 Milliarden auf € 0,8 Milliarden zurück, gleich- gleich-<br />

zeitig stieg aber die Anzahl der finanzierten Unternehmen. Rückläufig waren<br />

vor allem die Neu-Investitionen bei Expansionsfinanzierungen mit € 419,2<br />

Millionen, welche gegenüber dem Vorjahr um rund ein Drittel zurückgingen.<br />

Die Frühphaseninvestitionen (Seed, Start up) konnten hingegen erfreuliche<br />

Zugewinne verzeichnen: Das Volumen kletterte von € 264 Millionen auf<br />

€ 349 Millionen und deren Anzahl von 337 auf 467. Die Steigerung ist zum<br />

Großteil auf Engagements des High-Tech Gründerfonds (HTGF) zurück- zurück-<br />

zuführen.<br />

Entwicklung des dt. Beteiligungsmarktes <strong>2007</strong> in Mrd. €<br />

Quelle: BVK 02/2008<br />

����<br />

���<br />

����<br />

���<br />

����<br />

���<br />

����<br />

���<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 <strong>2007</strong> 2004<br />

Bei regionaler Betrachtung des in Deutschland investierten Beteiligungs-<br />

Beteiligungs-<br />

volumens dominierte Baden-Württemberg mit 52,7 Prozent, gefolgt von<br />

Niedersachsen mit 13,0 Prozent und Bayern mit 9,8 Prozent. Bei der Anzahl<br />

lagen Baden-Württemberg mit 186 Unternehmen und Bayern mit 176 wie im<br />

Vorjahr erneut an der Spitze, gefolgt von Schleswig-Holstein (90), Nordrhein-<br />

Westfalen (72) und Rheinland-Pfalz (71).<br />

����<br />

���<br />

BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

����<br />

���<br />

����<br />

���<br />

����<br />

���<br />

89


90 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

<strong>MBG</strong>-GRAFIK 2<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Mit 83,6 Prozent (im Vorjahr 78,4 Prozent) wurde der größte Teil der neuen<br />

Investitionen in Form von „echtem“ Eigenkapital vorgenommen. Der Rest<br />

mit 16,4 Prozent (im Vorjahr 21,6 Prozent) entfiel auf eigenkapitalähnliche<br />

Finanzierungsformen, hier vor allem stille Beteiligungen und Gesellschafter-<br />

Gesellschafter-<br />

darlehen. Diese eigenkapitalähnlichen Finanzierungsformen werden haupt-<br />

sächlich von den <strong>Mittelständische</strong>n Beteiligungsgesellschaften und den<br />

bank- oder sparkassennahen Beteiligungsgesellschaften genutzt.<br />

Die Branchen mit den höchsten Mittelzuflüssen waren Konsumgüter (26,3<br />

Prozent), Maschinen-/Anlagenbau (13,9 Prozent), Kommunikationstech-<br />

Kommunikationstechnologie<br />

(12,5 Prozent) und Handel (10,2 Prozent). Die von Beteiligungsgesellschaften<br />

zum Jahresende <strong>2007</strong> gehaltenen deutschen Portfoliounter-<br />

nehmen erwirtschafteten Jahresumsätze in Höhe von € 194,8 Milliarden und<br />

beschäftigten rund 1,08 Millionen Mitarbeiter.<br />

Die verbesserte Stimmung an der Börse, die <strong>2007</strong> gestiegenen Aktienkurse<br />

sowie der aufnahmefähige M&A-Markt M<br />

A-Markt spiegelten sich in den Verkaufs- Verkaufsaktivitäten<br />

aktivitäten aktivitäten der Beteiligungsgesellschaften wider. wider. wider. Zahlreiche Gesellschaften<br />

nutzten die vorteilhaften Rahmenbedingungen an der Börse, um ihre Be-<br />

teiligungen zu veräußern. Dementsprechend übertrafen die Abgänge mit<br />

einem Volumen von € 2.160,2 Millionen (im Vorjahr 2.066,3 Millionen) den<br />

bisherigen Rekordwert des Jahres 2002 von € 2.131,8 Millionen.<br />

Exitkanäle <strong>2007</strong> in Mio. € (Prozent)<br />

Quelle: BVK 02/2008<br />

2.160,2 (100,0)<br />

651,5 (30,2) Trade-Sales<br />

683,4 (31,6)<br />

96,0 (4,4)<br />

451,2 (20,9)<br />

182,5 (8,4)<br />

95,6 (4,5)<br />

Gesamt<br />

IPO / Börsengang<br />

Rückzahlung stiller Beteiligungen /<br />

Gesellschaftsdarlehen<br />

Verkauf an VC / Investor<br />

Abschreibungen / Totalverluste<br />

Sonstige


<strong>MBG</strong>-GRAFIK 3<br />

BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Mehrere große Beteiligungsverkäufe sorgten dafür, dass auf Trade-Sales<br />

30,2 Prozent (25,1 Prozent), auf Aktienverkäufe nach vorangegangenem<br />

Börsengang 20,4 Prozent (19,2 Prozent) und auf Verkäufe an andere Beteili- Beteili-<br />

gungsgesellschaften 20,1 Prozent (29,0 Prozent) des Volumens entfielen.<br />

Nachdem die Totalverluste im Vorjahr rekordverdächtig niedrig lagen,<br />

erhöhten sie sich <strong>2007</strong> wieder leicht auf 8,4 Prozent (5,0 Prozent) des Exit- Exit-<br />

Volumens.<br />

M ITTELSTAND PROFITIERT VON MITTELSTÄNDISCHEN<br />

BETEILIGUNGSGESELLSCHAFTEN - BUNDESWEIT IM AUFWIND<br />

Bundesweit verzeichneten die <strong>Mittelständische</strong>n Beteiligungsgesellschaften<br />

(<strong>MBG</strong>en) <strong>2007</strong> deutliche Zuwächse bei der Vergabe von Beteiligungskapital<br />

an kleine und mittlere Unternehmen. Nach vorläufigen Zahlen des BVK<br />

wurde bei 601 Unternehmen (im Vorjahr 468, plus 28,4 Prozent) die wirt-<br />

schaftliche Eigenkapitalbasis in einem Volumen von € 185,1 Millionen (im<br />

Vorjahr € 179,0 Millionen, plus 3,4 Prozent) verstärkt. Der durchschnittliche<br />

<strong>MBG</strong>en -<br />

Bruttoinvestitionen <strong>2007</strong><br />

Quelle: BVK 03/2008<br />

vorläufige Zahlen<br />

22,8<br />

1,0<br />

10,9<br />

38,8<br />

1,8<br />

4,5<br />

18,2<br />

6,2<br />

5,5<br />

2,0<br />

5,0<br />

43,4<br />

5,9<br />

5,5<br />

13,5<br />

Gesamt-Volumen<br />

€ 185,1 Mio.<br />

Anzahl 601<br />

91


92 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Beteiligungsbetrag beträgt rund T€ T<br />

308 (im Vorjahr T TT€<br />

382, minus 23,2 Pro- Pro-<br />

zent). Der Anteil der <strong>MBG</strong>en an der im BVK organisierten Beteiligungs-<br />

kapitalfinanzierung in Deutschland ergibt nach der Anzahl mit 55,8 Prozent<br />

(im Vorjahr 48,2 Prozent) mehr als die Hälfte der Bruttoinvestitionen <strong>2007</strong><br />

(Beteiligungsauszahlungen). Da die Beteiligungshöchstbeträge der <strong>MBG</strong>en<br />

nach oben begrenzt sind - je nach Bundesland zwischen € 1,0 Millionen und<br />

€ 2,5 2,5 Millionen - liegt der Volumenanteil <strong>2007</strong> unverändert zum Vorjahr<br />

weiter bei 4,9 Prozent. Dies verdeutlicht aber gleichzeitig die Zielsetzung<br />

und den Förderauftrag der <strong>MBG</strong>en, dem kleinen Mittelstand Zugang zur<br />

Beteiligungsfinanzierung zu verschaffen.<br />

Innerhalb der <strong>Mittelständische</strong>n Beteiligungsgesellschaften wurden auch im<br />

vergangenen Jahr mit einem Anteil von 22,5 Prozent die meisten Be-<br />

teiligungen in Baden-Württemberg ausgereicht. An zweiter zweiter Stelle Stelle folgt mit<br />

20,1 Prozent dicht auf Schleswig-Holstein während es zum Dritten mit der<br />

BayBG in Bayern, auf die 12,8 Prozent der Beteiligungen entfallen, schon<br />

ein größerer Abstand ist. Nach der Höhe des Beteiligungsvolumens<br />

liegt Bayern mit 23,5 Prozent knapp vor Baden-Württemberg, auf das<br />

21,0 Prozent entfallen.<br />

M EHR BETEILIGUNGEN BEI <strong>MBG</strong> -<br />

RÜCKLÄUFIGES BETEILIGUNGSVOLUMEN<br />

Der <strong>MBG</strong> gelang im Geschäftsjahr <strong>2007</strong> ein deutlicher Anstieg der Be- Be-<br />

teiligungszusagen: 167 (im Vorjahr 146; plus 14,4 Prozent) Beteiligungen an<br />

baden-württembergischen Unternehmen wurden neu eingegangen. Das<br />

Beteiligungsvolumen reduzierte sich gleichzeitig auf € 45,4 Millionen (im<br />

Vorjahr € 51,6 Millionen; minus 11,9 Prozent), blieb damit aber noch deutlich<br />

über den Vorjahren. Aus dem seit Ende <strong>2007</strong> angebotenen neuen <strong>MBG</strong>- <strong>MBG</strong>-<br />

Genussrechtskapital, das die <strong>MBG</strong> in Kooperation mit der Kreditanstalt für<br />

Wiederaufbau (KfW) anbietet, konnte ein weiteres Unternehmen mit € 1,0<br />

Million gefördert werden. Grund für die Zunahme bei der Anzahl der<br />

Beteiligungen ist die positive konjunkturelle Entwicklung, die die Zielgruppe<br />

der <strong>MBG</strong>, die kleinen und mittleren Unternehmen in Baden-Württemberg<br />

nutzte, um länger aufgeschobene Investitionen zu tätigen. Daneben wurde<br />

das Ende 2006 eingeführte neue Programm <strong>MBG</strong>50 <strong>MBG</strong><br />

50 50, , das kleinere Finan- FinanFinanzierungsvorhaben mit einem pauschalen Beteiligungsbetrag von € 50.000<br />

und speziellen Konditionen unterstützt, im Jahr <strong>2007</strong> mit 27 Genehmigungen<br />

sehr gut angenommen. Der Rückgang im Beteiligungsvolumen ist auf die<br />

gerade bei höheren Beteiligungsbeträgen ab € 0,5 Millionen verstärkte<br />

Nutzung von anderen, zur <strong>MBG</strong> konkurrierenden Mezzanine-Angeboten<br />

zurückzuführen.


<strong>MBG</strong>-GRAFIK 4<br />

<strong>MBG</strong> - Genehmigungen <strong>2007</strong> (nur Beteiligungen ohne <strong>MBG</strong>-Genussrechte)<br />

Volumen in T€ (Prozent)<br />

45.430 (100,0) Gesamt<br />

4.390 (9,7)<br />

6.380 (14,0)<br />

25.790 (56,8)<br />

4.770 (10,5)<br />

4.100 (9,0)<br />

Das Beteiligungsvolumen der <strong>MBG</strong> blieb zum Stichtag 31.12.<strong>2007</strong> mit<br />

€ 312,0 Millionen (im Vorjahr € 312,6 Millionen; minus 0,2 Prozent) nahezu<br />

unverändert. Diese Entwicklung ergab sich trotz hoher Auszahlungen in<br />

Höhe von € 32,6 Millionen auf reguläre und vorzeitige Rückzahlungen von<br />

Beteiligungen, die die <strong>MBG</strong> aber durch das starke Neugeschäft kom- kom-<br />

pensieren konnte. Das Portfolio umfasste zum Ende des Berichtsjahres<br />

1.075 Beteiligungen an 1.015 baden-württembergischen Unternehmen.<br />

Bezogen auf die gesamten in Deutschland gehaltenen Beteiligungen aller<br />

BVK-Mitglieder von insgesamt 6.279 hat die <strong>MBG</strong> in Baden-Württemberg<br />

alleine einen Anteil von 17,1 Prozent. Die ausschließlich in Baden-Württem-<br />

berg tätige <strong>MBG</strong> blieb damit nach der Anzahl an Partnerunternehmen das<br />

bundesweit mit Abstand größte Institut und auch in der Höhe ihres Be-<br />

teiligungsvolumens eine der führenden Kapitalbeteiligungsgesellschaften in<br />

Deutschland. Seit Gründung im Jahr 1971 hat die <strong>MBG</strong> insgesamt 3.740<br />

Beteiligungen im Volumen von € 787,9 Millionen übernommen<br />

N ACHFRAGE UNEINHEITLICH -<br />

<strong>MBG</strong>50 EIN VOLLER ERFOLG<br />

Handwerk<br />

Handel<br />

Industrie<br />

Dienstleistung<br />

Sonstige<br />

BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

167 (100,0)<br />

32 (19,1)<br />

28 (16,8)<br />

74 (44,3)<br />

23 (13,8)<br />

10 (6,0)<br />

Anzahl (Prozent)<br />

Die Beteiligungsprogramme der <strong>MBG</strong> entwickelten sich uneinheitlich. Zu- Zu-<br />

wächse in der Anzahl aber ein gesunkenes Volumen verzeichnete das<br />

Programm „Existenzgründung / -festigung“ mit 20 Vorhaben (im Vorjahr 17;<br />

plus 17,6 Prozent) in Höhe von € 3,6 Millionen (im Vorjahr € 5,1 Millionen;<br />

minus 27,9 Prozent). Das Programm „Unternehmensnachfolge“ blieb mit<br />

25 Projekten (im Vorjahr 31; minus 16,7 Prozent) und einem Volumen von<br />

€ 5,1 Millionen (im Vorjahr € 10,5 Millionen; minus 49,1 Prozent) in beiden<br />

Kategorien deutlich unter den Vorjahreswerten.<br />

93


94 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

<strong>MBG</strong>-GRAFIK 5<br />

<strong>MBG</strong>-GRAFIK 6<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

<strong>MBG</strong> - Entwicklung Zusagen nach Programmen in Mio. €<br />

Existenzgründung<br />

Expansion<br />

Unternehmensnachfolge<br />

Innovationen<br />

Risikokapitalfonds<br />

<strong>MBG</strong>50<br />

<strong>MBG</strong>-<br />

Genussrechte<br />

Portfolio-Volumen<br />

Volumen<br />

247,2<br />

56,1<br />

����<br />

���<br />

���<br />

2001<br />

Das Programm „Expansion „Expansion „Expansion / Unternehmenssicherung“ nutzten 80 80 bestehende<br />

Unternehmen (im Vorjahr 79; plus 1,3 Prozent), das Volumen reduzierte sich<br />

auf € 28,8 Millionen (im Vorjahr € 31,4 Millionen; minus 8,3 Prozent). In den<br />

„Innovations- und Technologieprogrammen“ sowie dem „Risikokapitalfonds“<br />

konnten mit 15 Engagements (im Vorjahr 17) zwar in der Anzahl etwas<br />

weniger Beteiligungen eingegangen werden, dafür stieg aber das Beteili-<br />

gungsvolumen deutlich auf € 6,5 Millionen (im Vorjahr € 4,5 Millionen; plus<br />

43,8 Prozent). Mit <strong>MBG</strong> <strong>MBG</strong>50 50 konnten 27 neue Beteiligungen (im Vorjahr 2) in<br />

Höhe von € 1,4 1,4 Millionen (im Vorjahr € 0,1 Millionen) ausgereicht werden.<br />

Die starke Nachfrage nach dem Programm belegt die Akzeptanz und Not- Not-<br />

wendigkeit dieses kleinvolumigen Beteiligungsangebots für den Mittelstand.<br />

<strong>MBG</strong>-Portfolio <strong>2007</strong> nach Engagementhöhe in T€<br />

T€ Anzahl Prozent<br />

50 - 100<br />

100 - 250<br />

250 - 500<br />

500 - 750<br />

750 - 1.000<br />

1.000 - 2.500<br />

278,3<br />

58,6<br />

���<br />

����<br />

���<br />

����<br />

���<br />

2002<br />

15<br />

291,2<br />

47,5<br />

���<br />

����<br />

���<br />

2003<br />

55<br />

���<br />

���<br />

43,8<br />

���<br />

����<br />

106<br />

308,5<br />

���<br />

���<br />

���<br />

2004<br />

304,4<br />

2005<br />

Bei Betrachtung aller Programme sank der durchschnittliche Beteiligungs-<br />

Beteiligungs-<br />

betrag pro Vorhaben insbesondere durch die starke Nutzung von <strong>MBG</strong>50 <strong>MBG</strong><br />

50<br />

spürbar auf T TT€<br />

272 (im Vorjahr T TT€<br />

353). Die Grafik zeigt die sich daraus<br />

ergebende Verteilung der Engagements nach Größenklassen. Der Förderschwerpunkt<br />

der <strong>MBG</strong> liegt weiterhin bei kleinvolumigen Beteiligungs-<br />

beträgen: Rund 60 Prozent der Beteiligungen liegen unter T TT€<br />

250.<br />

38,3<br />

����<br />

���<br />

���<br />

��� ���<br />

276<br />

312,6<br />

51,6 ���<br />

���<br />

����<br />

����<br />

���<br />

301<br />

���<br />

323<br />

46,4<br />

���<br />

312,0<br />

���<br />

����<br />

���<br />

���<br />

2006 <strong>2007</strong><br />

���<br />

���<br />

27,8<br />

29,3<br />

26,2<br />

9,7<br />

5,1<br />

1,9


A USFALLQUOTE SINKT DEUTLICH<br />

Im Berichtsjahr reduzierte sich die Anzahl der Ausfälle bei der <strong>MBG</strong> gegen- gegen-<br />

über dem Vorjahr nochmals auf 33 Engagements (im Vorjahr 38; minus<br />

13,2 Prozent). Das Volumen ging auf € 6,7 Millionen (im Vorjahr € 11,9<br />

Millionen; minus 43,7 Prozent) zurück. Die Ausfallquote über alle Pro- Pro-<br />

gramme reduzierte sich deutlich auf 2,1 Prozent (im Vorjahr 3,9 Prozent)<br />

beim Volumen bzw. 3,1 Prozent (im Vorjahr 3,5 Prozent) bezogen auf die<br />

Anzahl (Bezugsgröße ist der Bestand zum Jahresanfang).<br />

Die ausgefallenen Beteiligungen waren durch eine 70-prozentige Garantie<br />

der Bürgschaftsbank bzw. eine anteilige Haftungsfreistellung der KfW<br />

besichert, weshalb sich das Eigenrisiko der <strong>MBG</strong> daraus auf € 2,0 Millionen<br />

(im Vorjahr € 3,3 Millionen; minus 39,4 Prozent) beschränkt. Bezogen auf<br />

das Beteiligungsportfolio zum Stichtag 31. Dezember <strong>2007</strong> betrug das<br />

Eigenrisiko der <strong>MBG</strong> € 90,3 Millionen (im Vorjahr € 90,6 Millionen; minus<br />

0,4 Prozent) bzw. 28,9 Prozent (im Vorjahr 29,0 Prozent).<br />

T ROTZ VERSCHÄRFTEM EU-BEIHILFERECHT:<br />

<strong>MBG</strong> BLEIBT AUF KURS<br />

BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Die <strong>MBG</strong> nutzt bei ihren Beteiligungen in der Regel eine 70-prozentige<br />

Garantie der Bürgschaftsbank, um ihr Ausfallrisiko zu beschränken. Die<br />

Garantie der Bürgschaftsbank wird wiederum durch Rückgarantien von Bund<br />

und Land abgesichert, die im 5-Jahres-Rhythmus neu verhandelt werden. Sie<br />

wurden <strong>2007</strong> um weitere fünf Jahre bis 31. Dezember 2012 verlängert.<br />

Dieses Ergebnis ist sehr erfreulich, da hinsichtlich der Konsolidierung der<br />

Öffentlichen Haushalte während der Verhandlungen über Einschränkungen<br />

der Bürgschafts- und Garantieförderung diskutiert wurde. Der Wirtschafts-<br />

ausschuss des Landes hat darüber hinaus eine Erhöhung des globalen<br />

Garantierahmens beschlossen, sodass eine Ausweitung der Beteiligungs-<br />

Beteiligungs-<br />

aktivitäten der <strong>MBG</strong> mit Unterstützung von Rückgarantien weiter möglich ist.<br />

Durch die Förderung der Übergabe und des Erhalts bestehender Unter- Unter-<br />

nehmen werden Vielzahl und Vielfalt der KMU erhalten und somit die<br />

Anpassung des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg Baden-Württemberg Baden-Württemberg an den fort- fort-<br />

schreitenden Strukturwandel langfristig und zielgerichtet unterstützt.<br />

Die durch die Rückgarantie von Bund und Land mit einem Beihilfewert<br />

versehenen Garantien der Bürgschaftsbank wurden bislang unter Berücksichtigung<br />

von Vorhaben und Unternehmensgröße entweder nach der KMU- KMU-<br />

Freistellungsverordnung bzw. nach der „De-minimis"-Verordnung ausge- ausge-<br />

reicht. Mit Wirkung vom 15. Dezember 2006 trat eine neue Verordnung der<br />

EU über die Anwendung der Artikel 87 und 88 EG-Vertrag auf „De-minimis“-<br />

Beihilfen in Kraft. Für Garantien kann die „De-minimis“-Verordnung seit<br />

01. Juli <strong>2007</strong> infolgedessen nicht mehr verwendet werden. Um weiterhin<br />

95


96 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

<strong>MBG</strong>-Beteiligungen garantieren zu können, haben die deutschen Bürg- Bürg-<br />

schaftsbanken und <strong>MBG</strong>en in Zusammenarbeit mit dem Bundeswirtschafts-<br />

ministerium (BMWi) ein so genanntes Prämienzuschussmodell (PZM)<br />

entwickelt, welches Ende letzten Jahres nach Zustimmung durch das<br />

Bundesministerium der Finanzen (BMF) umgesetzt wurde. Die Verwendung<br />

des PZM ist bis zum 31. Dezember 2008 befristet und soll durch eine<br />

spezifische, von der EU notifizierte Beihilfeberechnungsmethodik für Be-<br />

teiligungsgarantien abgelöst werden.<br />

Über das PZM sind Garantien zugunsten von stillen Beteiligungen der <strong>MBG</strong><br />

dann beihilferechtlich zulässig, wenn im Rahmen der „De-minimis“-Beihilfe<br />

ein ausreichendes Prämienguthaben vorhanden ist. Die Prämienzuschüsse<br />

fließen - vergleichbar zu einem Versicherungsansatz - in einen entsprechenden<br />

Prämientopf bei der Bürgschaftsbank. Die Leistungen aus der Rück-<br />

garantie sind auf das gesamte Guthaben des Prämientopfs begrenzt. Die<br />

Höhe des Prämienzuschusses wird in Abhängigkeit der Bonität eines<br />

Engagements festgelegt. Insgesamt führt das PZM zu gewissen Einschrän- Einschrän-<br />

kungen bei der Garantieübernahme, insbesondere bei einer parallelen Ver-<br />

bürgung von Krediten, da die Beihilfen kumuliert werden müssen. Dennoch<br />

erwarten wir keine wesentliche Beeinträchtigung des <strong>MBG</strong>-Geschäfts, über<br />

die im Jahr 2008 geplante EU-Notifizierung einer speziellen Garantiemethodik<br />

sollten sich zusätzliche Spielräume ergeben.<br />

B ETEILIGUNGSKOOPERATION MIT SPARKASSEN UND<br />

VOLKSBANKEN RAIFFEISENBANKEN<br />

Die Beteiligungskooperation mit Sparkassen und Volksbanken Raiffeisen- Raiffeisen-<br />

banken blieb mit 39 Beteiligungen (im Vorjahr 43; minus 9,3 Prozent)<br />

im Volumen von € 15,8 Millionen (im Vorjahr € 22,3 Millionen; minus<br />

29,1 Prozent) deutlich unter dem Vorjahresniveau. Auf die Sparkassen<br />

entfielen in der Kooperationsvariante 1 (Beteiligungen mit Rückgarantie von<br />

Bund und Land) 14 Beteiligungen (im Vorjahr 16) in Höhe von € 4,4 Millionen<br />

(im Vorjahr € 7,1 Millionen), auf die Volksbanken Raiffeisenbanken 18 Beteili- Beteili-<br />

gungen (im Vorjahr 17) im Volumen von € 5,0 Millionen (im Vorjahr<br />

€ 5,0 Millionen).


<strong>MBG</strong>-GRAFIK 7<br />

<strong>MBG</strong>-Beteiligungskooperation Verteilung nach Institutsgruppen <strong>2007</strong><br />

Volumen in T€ (Prozent)<br />

15,8 (100,0)<br />

5,0 (31,7)<br />

1,3 (8,2)<br />

4,4 (27,8)<br />

5,1 (32,3)<br />

Gesamt<br />

VR 1<br />

VR 2<br />

In der zweiten Programmvariante (Finanzierungsvorhaben ohne Rück- Rück-<br />

garantie und unabhängig von ERP-Richtlinien mit einer Beteiligungshöhe bis<br />

zu € 2,5 Millionen) wurden in Kooperation mit Sparkassen 5 Beteiligungen<br />

(im Vorjahr 7) im Volumen von € 5,1 Millionen (im Vorjahr 7,7 Millionen) und<br />

in Kooperation mit Volksbanken Raiffeisenbanken 2 Engagements (im Vor-<br />

jahr 3) in Höhe von € 1,3 Millionen (im Vorjahr € 2,5 Millionen) genehmigt.<br />

Die Nutzung der Kooperationsangebote war wesentlich auch durch konkur- konkur-<br />

rierende Angebote auf Bundes- und Landesebene geprägt.<br />

35 Sparkassen und über 60 Volksbanken Raiffeisenbanken sind bereits der<br />

Kooperation beigetreten. Seit dem Start konnten Beteiligungen in einem<br />

Gesamtvolumen von über € 40 Millionen im Rahmen der zwei Kooperations-<br />

Kooperations-<br />

varianten mit unseren Partnern realisiert werden.<br />

E RTRAGSLAGE UND RISIKOVORSORGE<br />

SP 1<br />

SP 2<br />

BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

39 (100,0)<br />

18 (46,2)<br />

2 (5,1)<br />

14 (35,9)<br />

5 (12,8)<br />

Anzahl (Prozent)<br />

Die Erträge der <strong>MBG</strong> aus dem Beteiligungsgeschäft legten <strong>2007</strong> gegenüber<br />

dem Vorjahr erneut leicht auf € 29,3 Millionen (im Vorjahr € 28,9 Millionen;<br />

plus 1,5 Prozent) zu. Dies lag am im Jahresdurchschnitt höheren Beteiligungsvolumen<br />

und der verbesserten Ertragssituation bei den Beteiligungs-<br />

nehmern, die zu höheren Erträgen aus gewinnabhängigen Entgelten führten.<br />

Die Kosten des Geschäftsbetriebes stiegen nur mäßig auf € 3,2 Millionen<br />

(im Vorjahr € 3,1 Millionen; plus 2,9 Prozent). Zinsaufwand und Garantie- Garantie-<br />

provisionen sanken auf € 17,4 Millionen (im Vorjahr € 17,5 Millionen; minus<br />

0,5 Prozent). Insgesamt blieben damit die operativen Kosten mit € 20,6<br />

Millionen gegenüber dem Vorjahr unverändert. Der Überschuss aus dem<br />

laufenden Geschäftsbetrieb erhöhte sich infolgedessen auf € 8,7 Millionen<br />

(im Vorjahr € 8,3 Millionen; plus 5,1 Prozent).<br />

97


98 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

ERTRAGSLAGE<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

<strong>2007</strong> 2006<br />

T€ Prozent T TT€<br />

Prozent<br />

Erträge aus Beteiligungsentgelten<br />

und Bearbeitungsgebühren 27.623 94,3 27.314 94,6<br />

Zuschüsse zur Verbilligung des<br />

Beteiligungsentgeltes 935 3,2 1.004 3,5<br />

Agio aus vorzeitig zurückgezahlten<br />

Beteiligungen 725 2,5 545 1,9<br />

Erträge aus dem laufenden<br />

Geschäftsbetrieb 29.283 100,0 28.863 100,0<br />

Kosten des Geschäftsbetriebs 3.179 10,9 3.089 10,7<br />

Zinsaufwand und Garantieprovisionen 17.398 59,4 17.488 60,6<br />

Kosten des lfd. Geschäftsbetriebs 20.577 70,3 20.577 71,3<br />

Überschuss aus dem laufenden<br />

Geschäftsbetrieb 8.706 29,7 8.286 28,7<br />

Nettoaufwand zur Abdeckung des Risikos 3.640 12,4 2.550 8,8<br />

Ergebnis nach Risikoabdeckung 5.066 17,3 5.736 19,9<br />

Finanzerträge 297 1,0 421 1,5<br />

Neutrales Ergebnis 231 0,8 301 1,0<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern 5.594 19,1 6.458 22,4<br />

Ertragssteuern 1.478 5,0 1.704 5,9<br />

Neutrales Ertragssteuerergebnis – 54 – 0,1 – 1.339 – 4,6<br />

Jahresüberschuss 4.170 4.170 14,2 6.093 21,1<br />

Die verbesserten konjunkturellen Einflüsse beruhten <strong>2007</strong> wie im Vorjahr auf<br />

dem weiter verstärkten Exportanteil in Baden-Württemberg aber auch auf<br />

einer gestiegenen Binnennachfrage. Zunehmender Wettbewerbsdruck bei<br />

unseren Beteiligungsunternehmen erfordert eine permanente Anpassung<br />

der Prozesse und Kostenstrukturen. Der Verlust von Aufträgen ließ sich bei<br />

einzelnen Beteiligungsunternehmen nicht unmittelbar durch Neu-Akquisitio-<br />

nen kompensieren, was teilweise erhebliche Auswirkungen auf Rentabilität<br />

und Liquidität hatte. Vereinzelt resultierten daraus Leistungsstörungen und<br />

eine stärkere Liquiditätsbeanspruchung. Diesen und anderen erkennbaren<br />

Risiken hat die <strong>MBG</strong> durch Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung<br />

getragen. Insgesamt hat sich die Situation für unsere Portfoliounternehmen<br />

zwar stabilisiert, ein Anstieg der Risikovorsorge ergibt sich durch im<br />

Einzelfall schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen einzelner Beteili- Beteiligungsunternehmen.<br />

Der Bestand an Einzel- und Pauschalwertberichti-<br />

gungen stieg auf € 14,6 Millionen (im Vorjahr € 13,2 Millionen; plus<br />

10,1 Prozent) und betraf alle Beteiligungsprogramme in gleichem Ausmaß.<br />

Insgesamt hat die <strong>MBG</strong> damit bei 194 Beteiligungen (im Vorjahr 191; plus


1,6 Prozent) Einzelwertberichtigungen gebildet. Der Nettoaufwand zur<br />

Abdeckung des Risikos aus dem Beteiligungsgeschäft und Wertpapieren<br />

stieg gegenüber dem Zuwachs des Überschusses aus dem laufenden<br />

Geschäftsbetrieb überproportional stark auf € 3,6 Millionen (im Vorjahr € 2,6<br />

Millionen; plus 42,7 Prozent) bzw. auf 12,4 Prozent (im Vorjahr 8,8 Prozent)<br />

der Erträge aus dem laufenden Geschäftsbetrieb an. Das lag hauptsächlich<br />

an den gegenüber dem Vorjahr um € 2,5 Millionen höheren Abschreibungen<br />

auf Finanzanlagen. Bedingt durch niedrigere Zinserträge aus Wertpapieren<br />

und der Anlage von Festgeldern sank das Finanzergebnis leicht auf € 0,3<br />

Millionen (im Vorjahr € 0,4 Millionen; minus 51,6 Prozent).<br />

Der Jahresüberschuss reduzierte sich im Berichtsjahr auf € 4,2 Millionen<br />

(im Vorjahr € 6,1 Millionen; minus 31,6 Prozent) und erreichte damit<br />

14,2 Prozent (im Vorjahr 21,1 Prozent) der Erträge aus dem laufenden Ge- Ge-<br />

schäftsbetrieb. Dieser Rückgang beruhte hauptsächlich auf einem Sondereffekt<br />

im Vorjahr, der Aktivierung eines Körperschaftsteueranrechnungs-<br />

guthabens in Höhe von € 1,3 Millionen, welches über einen Zeitraum von<br />

zehn Jahren verteilt ab 2008 ausbezahlt ausbezahlt ausbezahlt wird. Unter Bereinigung dieses dieses dieses ein-<br />

maligen Sondereffekts sank der Jahresüberschuss der <strong>MBG</strong> <strong>2007</strong> nur um<br />

T€ 638. Das Eigenkapital der <strong>MBG</strong> stieg nach Thesaurierung des<br />

Jahresüberschusses <strong>2007</strong> auf € 30,4 Millionen (€ (<br />

26,2 Millionen; plus 15,9<br />

Prozent) und deckt 33,7 Prozent (im Vorjahr 28,9 Prozent) des Eigenrisikos<br />

ab. Bezogen auf die Bilanzsumme verbessert sich die Eigenkapitalquote der<br />

<strong>MBG</strong> damit auf 9,2 Prozent (im Vorjahr 8,2 Prozent).<br />

A DRESSAUSFALL- UND ZINSÄNDERUNGSRISIKO<br />

BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Das Adressausfallrisiko wird aufgrund der Vielzahl der übernommenen<br />

Beteiligungen und der heterogenen Portfoliostruktur reduziert. Durch<br />

die eingesetzten Risikocontrollingsysteme und das gleichzeitige Unter-<br />

nehmensreporting ist die Transparenz der Risikostruktur mit aktuellen<br />

Informationen gerade in den ausfallkritischen Anlaufjahren gegeben. Zudem<br />

werden alle neuen Beteiligungsanfragen sowie die bestehenden Engage-<br />

ments einem umfangreichen Ratingprozess unterworfen. Hierzu nutzt die<br />

<strong>MBG</strong> eine durch den Verband Deutscher Bürgschaftsbanken in Zusam- Zusam-<br />

menarbeit mit der Creditreform Rating AG entwickelte und bei den<br />

Bürgschaftsbanken bundesweit eingesetzte Rating-Software.<br />

Durch die Art der Finanzierungsgeschäfte (überwiegend laufzeitkongruente<br />

und zinsfeste Refinanzierung der Beteiligungen) ist das Zinsänderungsrisiko<br />

stark begrenzt. Die <strong>MBG</strong> weist eine solide Finanz- und Vermögenslage auf.<br />

Wesentliche - über das gewöhnliche Maß hinausgehende - Risiken sind<br />

derzeit nicht erkennbar.<br />

99


100 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

NEUES FINANZIERUNGSANGEBOT:<br />

<strong>MBG</strong>-GENUSSRECHTE IN KOOPERATION MIT DER KFW<br />

Seit Oktober <strong>2007</strong> bietet die <strong>MBG</strong> ein spezielles Genussrechtsprogramm an.<br />

In Abgrenzung zu anderen Genussrechten zeichnet sich das neue Pro- Pro-<br />

gramm, das in Zusammenarbeit mit der KfW umgesetzt wird, durch seine<br />

HGB-Eigenkapitalqualität und seine besondere Mittelstandsorientierung aus.<br />

Die Finanzierungstranchen beginnen bei € 500.000 und erstrecken sich auf<br />

bis zu € 2,5 Millionen. Im Gegensatz zu anderen Genussrechtsprogrammen<br />

ist ein kostenintensives externes Rating nicht notwendig, da dieses von<br />

<strong>MBG</strong> und KfW selbst durchgeführt wird. Wegen seiner Verlustteilnahme<br />

besitzt das Genussrechtsprogramm HGB-Eigenkapitalqualität; steuerlich hat<br />

es jedoch weiter Fremdkapitalcharakter. Die Gesellschafterstruktur wird<br />

zudem nicht verändert. Die Laufzeit beträgt sieben Jahre. Im Dezember<br />

<strong>2007</strong> konnte bereits das erste Engagement mit Genussrechten in Höhe von<br />

€ 1,0 Million genehmigt werden. Die <strong>MBG</strong> wendet sich mit diesem<br />

Programm an stabile, ertrags- und bonitätsstarke Mittelstandsunternehmen,<br />

die ihre Zukunftsprojekte ausgewogen und zukunftssicher auf einer breiten<br />

Eigenkapitalbasis finanzieren wollen. Die Genussrechtsmittel können für<br />

Wachstumsmaßnahmen, Investitionen, Kapazitätserweiterungen oder zur<br />

Regelung der Unternehmensnachfolge eingesetzt werden.<br />

K OOPERATION MIT KFW UND LBBW-VENTURE CAPITAL<br />

BEI SEED-FINANZIERUNGEN<br />

Da das Angebot an Beteiligungskapital für frühe Finanzierungsphasen auf- auf-<br />

grund des höheren Risikogehaltes und der erforderlichen intensiveren<br />

Betreuung nur eingeschränkt vorhanden ist, hat die <strong>MBG</strong> zusammen mit der<br />

KfW Bankengruppe und der LBBW-Venture Capital GmbH in Baden-Würt-<br />

Baden-Würt-<br />

temberg eine Initiative gestartet, um gemeinsam Beteiligungskapital für die<br />

Finanzierung von jungen innovativen Unternehmen bereitzustellen.<br />

Das gemeinsame Engagement hat das Ziel, in einem Zeitraum von vier bis<br />

fünf Jahren insgesamt € 30 Millionen in technologieorientierte Start-ups zu<br />

investieren. Die <strong>MBG</strong> hat mit dem Risikokapitalfonds (RKF) bereits mehrere<br />

gemeinsame Projekte mit LBBW-Venture Capital und KfW erfolgreich durchgeführt.<br />

Seit seiner Gründung 1995 hat sich der RKF an 133 baden-württem-<br />

bergischen Unternehmen im Volumen von annähernd € 60 Millionen be- be-<br />

teiligt. Dabei wurden fast ausschließlich nur typisch stille Beteiligungen<br />

eingegangen, ohne direkte Unternehmensanteile zu erwerben. Bei jungen<br />

Unternehmen in der risikoreicheren Frühphase sind aber direkte Beteili- Beteili-<br />

gungen die geeignetere Beteiligungsform, da zum Beispiel keine Liquiditäts-<br />

belastung durch eine laufende Entgeltvergütung erfolgt.


BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

In der neuen Kooperation wird die LBBW-Venture Capital als Lead-Investor<br />

und die <strong>MBG</strong> als Co-Investor gegenüber der KfW fungieren: Alle drei<br />

Kooperationspartner investieren in der Regel den gleichen Betrag zu<br />

gleichen Konditionen in die jungen Unternehmen. Die KfW bindet hierbei<br />

den ERP-Startfonds ein. Durch die Kooperation werden nicht nur die Risiken<br />

auf mehrere Schultern verteilt; die Bündelung des Know-hows der drei<br />

Partner und ihrer Netzwerke verbessert die Erfolgschancen der jungen<br />

Unternehmen zusätzlich.<br />

D R.-RUDOLF-EBERLE-PREIS – INNOVATIONSPREIS<br />

DES LANDES BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Die <strong>MBG</strong> hat <strong>2007</strong> das Preisgeld für den von ihr ausgelobten Sonderpreis für<br />

junge Unternehmen innerhalb des Dr.-Rudolf-Eberle-Preises, dem Inno-<br />

vationspreis des Landes Baden-Württemberg, auf € 7.500 angehoben. Der<br />

<strong>MBG</strong>-Sonderpreis wurde <strong>2007</strong> von Wirtschaftsminister Ernst Pfister an die<br />

VoiceWebOne AG aus Heidelberg verliehen. Das 2004 gegründete Unter- Unter-<br />

nehmen hat eine Software für automatisierte Sprachtechnologie entwickelt.<br />

Mit der Software von VoiceWebOne lässt sich der telefonische Kunden- Kunden-<br />

service effektiver, nutzerfreundlicher und vor allem günstiger gestalten als<br />

bisher. Mit dem einfachen Drag-and-Drop-System kann sich für diesen<br />

Service jedes Unternehmen eine eigene Call-Page zusammenstellen. Ein- Ein-<br />

gesetzt wird die Sprachtechnologie zum Beispiel von Fernseh- und Radio-<br />

sendern bei Gewinnspielen oder Spendenaktionen.<br />

D ANK AN UNSERE PARTNER<br />

Den Mitgliedern des Aufsichtsrats und des Beteiligungsausschusses gilt<br />

unser besonderer Dank für ihr großes Engagement und die konstruktive und<br />

sachgerechte Mitwirkung bei der Umsetzung unserer Fördertätigkeit. Die<br />

Zusammenarbeit mit unseren Partnern, den Kammern, Verbänden und<br />

Kreditinstituten war auch im vergangenen Jahr eng und von gegenseitigem<br />

Vertrauen getragen. Hierfür danken wir. Ebenso bedanken wir uns bei der<br />

Steinbeis-Stiftung für die Unterstützung bei der Beurteilung von Techno- Techno-<br />

logie- und Innovationsprojekten. Hervorheben möchten wir die Beiträge des<br />

Landes und des Bundes, ohne die die Beteiligungsangebote der <strong>MBG</strong> nicht<br />

möglich wären. Außerdem danken wir unseren Refinanzierungspartnern<br />

KfW, BW-Bank, LBBW, DZ BANK, HVB und L-Bank für die umfassende<br />

Refinanzierung unserer Beteiligungen.<br />

101


102 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

I NNOVATIONEN ERMÖGLICHEN –<br />

MEHR BETEILIGUNGSKAPITAL BEREITSTELLEN<br />

<strong>MBG</strong>-GRAFIK 8<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Die baden-württembergischen Unternehmen sind im Zeitalter der Globali- Globali-<br />

sierung auf innovative Produkte, neue Dienstleistungen und verbesserte<br />

Prozesse angewiesen. Die Zeitspanne zwischen Ideenentwicklung, Um- Um-<br />

setzung und Markteinführung wird jedoch durch technischen Fortschritt und<br />

zunehmenden Wettbewerb immer kürzer. Die <strong>MBG</strong> Baden-Württemberg<br />

unterstützt die Unternehmen bei dieser Herausforderung durch die<br />

Bereitstellung von Beteiligungskapital. Beginnend mit dem Jahr 1984 wird<br />

der Bereich innovativer und technologieorientierter Vorhaben bei der <strong>MBG</strong><br />

statistisch erfasst. Seitdem hat die <strong>MBG</strong> insgesamt 614 Unternehmen bei<br />

Innovationen mit € 171,4 Millionen begleitet.<br />

Finanzierung innovativer und technologieorientierter Vorhaben 1984 – <strong>2007</strong> in Millionen €<br />

Beteiligungssumme in Mio. € (Prozent)<br />

171,4 (100,0)<br />

37,0 (21,6)<br />

34,4 (20,0)<br />

35,8 (20,9)<br />

20,3 (11,8)<br />

12,2 (7,2)<br />

9,4 (5,5)<br />

6,0 (3,5)<br />

16,3 (9,5)<br />

Gesamt<br />

Maschinen-, Werkzeugund<br />

Anlagenbau<br />

Software,<br />

Informationstechnik<br />

Mess-, Regel- und<br />

Elektrotechnik<br />

Biotechnologie, Chemie<br />

Mikroelektronik<br />

Medizintechnik<br />

Umwelttechnologie<br />

Sonstige<br />

614 (100,0)<br />

133 (21,7)<br />

131 (21,3)<br />

152 (24,8)<br />

48 (7,8)<br />

44 (7,2)<br />

30 (4,8)<br />

17 (2,8)<br />

59 (9,6)<br />

Anzahl (Prozent)<br />

Der Hauptteil entfiel dabei mit € 37,0 Millionen, für Baden-Württemberg<br />

wenig überraschend, auf den Maschinen-, Werkzeug- und Anlagenbau.<br />

An zweiter Stelle folgen bereits mit Software und Informationstechnologie<br />

die Neuen Medien mit einem Volumen von € 34,4 Millionen.<br />

Mit dem High-Tech Gründerfonds (HTGF) hat die KfW zusammen mit einer<br />

Reihe namhafter Partner aus der Wirtschaft (u.a. Daimler, Bosch, Siemens,<br />

Telekom, Zeiss) eine Investitionsmöglichkeit geschaffen, mit dem bundes- bundes-<br />

weit Seed-Finanzierungen für innovative und technologieorientierte Unter-<br />

nehmen von im ersten Schritt bis zu € 500.000 ermöglicht werden können.


A USBLICK<br />

BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Voraussetzung zur Finanzierung über den HTGF ist aber, dass ein Lead-<br />

Investor € 50.000 bis € 100.000 parallel investiert und eine enge Betreuung<br />

gewährleistet. Baden-Württemberg schneidet beim HTGF im Vergleich der<br />

Bundesländer bei der Zahl der finanzierten Unternehmen überraschend<br />

schwach ab. Lediglich etwa 9 Prozent der Finanzierungsfälle entfallen auf<br />

Baden-Württemberg. Grund hierfür könnte sein, dass in Baden-Württemberg<br />

im Vergleich zu anderen Bundesländern deutlich weniger Lead-Investoren<br />

beim HTGF registriert sind.<br />

Die <strong>MBG</strong> hat deshalb mit privaten Partnern, dem HTGF und dem Wirt- Wirt-<br />

schaftsministerium Baden-Württemberg Gespräche aufgenommen, um<br />

einen neuen Seed-Fonds unter Einbeziehung des HTGF in Baden-Württemberg<br />

zu initiieren und die Finanzierung von innovativen und technologie-<br />

orientierten Unternehmen auszubauen.<br />

Im Mittelstand steigt die Akzeptanz alternativer Finanzierungsinstrumente,<br />

der in Beteiligungskapital zur Wachstumsfinanzierung oder im Zusam-<br />

menhang mit Nachfolgeregelungen eine Alternative zum klassischen<br />

Bankkredit sieht. Die Aufnahme eines typisch stillen Beteiligungspartners<br />

wie der <strong>MBG</strong> führt zu einer Verbesserung der Bilanzrelationen mit positiven<br />

Auswirkungen für den Mittelstand und die Kreditwirtschaft. In den ver- ver-<br />

gangenen Jahren hat der Anteil mezzaniner Kapitalmarktprodukte, die von<br />

Kreditinstituten vertrieben werden, stark zugenommen. Durch die ver- ver-<br />

änderte Refinanzierungssituation am Kapitalmarkt erwarten wir aber eine<br />

Konsolidierung des Angebots.<br />

103


104 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Chancen für die künftige Geschäftsentwicklung erwartet die <strong>MBG</strong> weiter<br />

aus der mit der Sparkassen-Finanzgruppe und den Genossenschaftsverbänden<br />

seit 2005 angebotenen Beteiligungskooperation. Das Koopera-<br />

tionsmodell mit den Kreditinstituten als Vertriebsplattform stellt aus Sicht<br />

der <strong>MBG</strong> eine sinnvolle Möglichkeit für eine risiko- und kostenoptimierte<br />

Ausweitung der Beteiligungsfinanzierung zum Vorteil der kleinen und mitt- mitt-<br />

leren Unternehmen in Baden-Württemberg dar. Eine leichte Zurückhaltung<br />

im Sparkassen-Sektor, die sich im Vorjahr aus einer längerfristigen Diskussion<br />

um die Anerkennung von Mezzanine-Kapital als wirtschaftliches Eigenkapital<br />

im Rating der Sparkassen-Finanzgruppe ergeben hatte, konnte über-<br />

wunden werden. Die <strong>MBG</strong> erreichte <strong>2007</strong> die Anerkennung der typisch<br />

stillen Beteiligungen der <strong>MBG</strong> als wirtschaftliches Eigenkapital analog zu<br />

den Volksbanken Raiffeisenbanken auch bei der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

Obwohl im Bereich bis € 2,5 Millionen in der Regel eine Angebotslücke für<br />

den kleineren Mittelstand besteht, sieht sich die <strong>MBG</strong> einer größer<br />

werdenden Konkurrenz durch andere Förderinstitute wie L-Bank und KfW<br />

ausgesetzt. Die Auswirkungen des PZM führen zu einer Verschärfung des<br />

Wettbewerbs um „De-minimis"-Guthaben. Sofern bei einem Unternehmen<br />

die „De-minimis"-Freigrenze von € 200.000 für einen Zeitraum von drei<br />

Kalenderjahren bereits ausgeschöpft ist, ist eine Förderung nicht mehr<br />

möglich. Im Einzelfall wird damit die sinnvolle Kombination von Instru-<br />

menten (z.B. KfW-Unternehmerkapital, ELR-Zuschüsse, Beratungszuschüsse<br />

etc.) erschwert.<br />

Um ihrem Förderauftrag im Bereich Mezzanine- und Beteiligungsfinan-<br />

Beteiligungsfinan-<br />

zierung für KMU in Baden-Württemberg auch künftig optimal gerecht zu<br />

werden, prüft die <strong>MBG</strong> regelmäßig ihre Angebote um gegebenenfalls<br />

Programmverbesserungen durchzuführen. Im Dezember 2006 wurde zum<br />

Beispiel das Programm „<strong>MBG</strong> „<strong>MBG</strong>50 50 50“ “ gestartet, das mit einem Beteiligungs-<br />

Beteiligungs-<br />

betrag von generell € 50.000 in Kombination zu einer verbürgten Kredit- Kredit-<br />

finanzierung im Programm „GuW50 „GuW<br />

50 50“ “ vor allem für kleine Unternehmen mit<br />

niedrigem Kapitalbedarf geeignet ist. Seit Januar <strong>2007</strong> stellt die <strong>MBG</strong> zudem<br />

als Ergänzung zu zwei Förderprogrammen der L-Bank, dem Technologieförderprogramm<br />

auf der einen und dem Umweltschutz- und Energiespar-<br />

förderprogramm auf der anderen Seite, stille Beteiligungen als ergänzende<br />

Förderbausteine bereit. Neue Impulse wird die <strong>MBG</strong> durch das gemeinsam<br />

mit der KfW angebotene Genussrechtskapital in HGB-Eigenkapitalqualität<br />

erhalten, das bereits einmal eingesetzt wurde.<br />

Im Rahmen der Kooperation mit der LBBW-Venture und der KfW über den<br />

ERP-Startfonds übernimmt die <strong>MBG</strong> künftig auch offene Beteiligungen für<br />

junge High-Tech-Unternehmen. Geplant sind darüber hinaus zusätzliche<br />

Aktivitäten im Bereich der für viele Technologiegründer sehr kritischen<br />

Frühphasenfinanzierung.


BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Die <strong>MBG</strong>-Beteiligungsunternehmen konnten <strong>2007</strong> insgesamt von einer<br />

Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung profitieren. Die für<br />

2008 vorhergesagte Abschwächung der konjunkturellen Entwicklung wird<br />

sich für unsere Partnerunternehmen in Baden-Württemberg nach unserer<br />

Einschätzung nur eingeschränkt negativ auswirken. Vor dem Hintergrund<br />

der derzeit den Finanzsektor betreffenden so genannten „Subprime-Krise“<br />

bewerten wir die künftige Entwicklung der Finanzierungsbedingungen für<br />

den Mittelstand in Baden-Württemberg unter den Gesichtspunkten Kredit-<br />

klemme und Bankenkrise insgesamt nicht kritisch, kurzfristig könnten die<br />

Margen allerdings anziehen. Wir rechnen trotz volatiler Märkte und des nach<br />

wie vor harten Wettbewerbs mit keiner wesentlichen Veränderung der<br />

Ausfallquoten und der Risikovorsorge.<br />

Für das Jahr 2008 rechnen wir mit leicht steigenden Beteiligungserträgen,<br />

einer nahezu unveränderten Kostensituation und somit einer Verbesserung<br />

des Jahresüberschusses.<br />

Die Geschäftsführung Stuttgart, im März 2008<br />

Hartmut Hübler Guy Selbherr<br />

105


<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

ORGANE


108 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

G ESELLSCHAFTER<br />

Baden-Württembergischer<br />

Handwerkstag<br />

Bankenverband Baden-Württemberg e.V.<br />

treuhänderisch für<br />

Bankhaus Ellwanger & Geiger KG, Stuttgart;<br />

Bankhaus J. Faisst OHG, Wolfach;<br />

Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG, Niederlassung Stuttgart;<br />

Südwestbank AG, Stuttgart;<br />

Commerzbank AG, Filiale Stuttgart;<br />

Deutsche Bank AG, Filiale Stuttgart;<br />

Dresdner Bank AG, Stuttgart;<br />

IKB Deutsche Industriebank AG, Niederlassung Baden-Württemberg;<br />

Schwäbische Bank AG, Stuttgart<br />

Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH<br />

DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />

Genossenschaftsbank<br />

Einzelhandelsverband Einzelhandelsverband Baden-Württemberg e.V.<br />

Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart,<br />

zugleich treuhänderisch für die weiteren Industrie-<br />

und Handelskammern in Baden-Württemberg<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

Landeskreditbank Baden-Württemberg – Förderbank<br />

Landesverband der Baden-Württembergischen<br />

Industrie e.V.


A UFSICHTSRAT<br />

Wolfgang Wolf, Wolf<br />

, Esslingen gf. Vorstandsmitglied Landesverband<br />

– Vorsitzender – der Baden-Württembergischen<br />

Industrie e.V.<br />

Thomas Birnbaum, Waiblingen Direktor Bereich Mittelstand<br />

– stellv. Vorsitzender – DZ BANK AG Deutsche Zentral-<br />

Genossenschaftsbank<br />

Sabine Hagmann Hagmann, , Tübingen Rechtsanwältin Hauptgeschäftsführerin<br />

Einzelhandelsverband Baden-<br />

Württemberg e.V.<br />

Dr. Helmut Kessler, Tamm stellv. Hauptgeschäftsführer<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Region Heilbronn-Franken<br />

(für Bürgschaftsbank Baden-<br />

Württemberg GmbH)<br />

Walter Kübler, Aichwald Geschäftsführer Industrie- und<br />

Handelskammer Region Stuttgart<br />

Jürgen Kugler, Leutenbach Bereichsleiter 28/H Sparkassenzentral-<br />

(ab 01.01.2008) bankfunktion/Sparkassensekretariat,<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

Dr. Hartmut Richter Richter, , Esslingen Hauptgeschäftsführer Baden-<br />

Württembergischer Handwerkstag<br />

Dr. Manfred Schmitz-Kaiser<br />

Schmitz-Kaiser, , Mitglied des Vorstands<br />

Mühlacker Landeskreditbank Baden-<br />

Württemberg – Förderbank<br />

Friedrich Stähler Stähler, , Stuttgart Mitglied der Geschäftsleitung<br />

(ab 17.04.<strong>2007</strong>) Deutsche Bank AG<br />

Firmenkunden Region Südwest<br />

(für Bankenverband Baden-<br />

Württemberg e.V.)<br />

Dr. Hariolf Teufel Teufel, , Stuttgart Bereichsleiter 28/H Sparkassenzentral-<br />

(bis 31.12.<strong>2007</strong>) bankfunktion/Sparkassensekretariat,<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

Dr. Gert Wünsche Wünsche, , Leonberg Mitglied der Geschäftsleitung<br />

(bis 17.04.<strong>2007</strong>) Commerzbank AG<br />

(für Bankenverband Baden-<br />

Württemberg e.V.)<br />

ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />

109


110 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Hartmut Hübler Hübler, , Leinfelden-Echterdingen<br />

Guy Selbherr Selbherr, Selbherr , Weinstadt


B ETEILIGUNGSAUSSCHUSS<br />

Roland Haaß, Balingen<br />

(bis 31.03.<strong>2007</strong>)<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Handwerkskammer Reutlingen<br />

(für Baden-Württembergischer<br />

Handwerkstag, Stuttgart)<br />

Tony Gmyrek, Bad Rappenau<br />

(ab 01.04.<strong>2007</strong>)<br />

Geschäftsführer der Handwerks- Handwerks-<br />

kammern Heilbronn-Franken<br />

(für Baden-Württembergischer<br />

Handwerkstag, Stuttgart)<br />

Friedrich Stähler, Stuttgart<br />

(bis 30.04.<strong>2007</strong>)<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Deutsche Bank AG Firmenkunden<br />

Region Südwest, Stuttgart<br />

(für Bankenverband Baden-<br />

Württemberg e.V., Stuttgart)<br />

Andreas Rummel,<br />

(ab 01.05.<strong>2007</strong> bis 18.07.<strong>2007</strong>)<br />

Direktor der<br />

Südwestbank AG, Stuttgart<br />

(für Bankenverband Baden-<br />

Württemberg e.V., Stuttgart)<br />

Diane Zetzmann-Krien,<br />

(ab 19.07.<strong>2007</strong>)<br />

Direktorin der<br />

Südwestbank AG, Stuttgart<br />

(für Bankenverband Baden-<br />

Württemberg e.V., Stuttgart)<br />

Hartmut Hübler,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Guy Selbherr, Weinstadt<br />

Mitglieder des Vorstands<br />

Bürgschaftsbank Baden-Württemberg<br />

GmbH und Geschäftsführer <strong>MBG</strong><br />

<strong>Mittelständische</strong> Beteiligungs-<br />

Beteiligungs-<br />

gesellschaft Baden-Württemberg<br />

GmbH, jeweils Stuttgart<br />

ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />

Rechtsanwältin Sabine Hagmann,<br />

Tübingen<br />

Hauptgeschäftsführerin<br />

Einzelhandelsverband Baden-<br />

Württemberg e.V., Stuttgart<br />

Thomas Birnbaum, Waiblingen<br />

Direktor Bereich Mittelstand<br />

DZ BANK AG Deutsche<br />

Zentral-Genossenschaftsbank,<br />

Frankfurt am Main<br />

Walter Kübler, Aichwald<br />

Geschäftsführer Industrie- und<br />

Handelskammer Region Stuttgart,<br />

Stuttgart<br />

Andreas Claus, Weinstadt<br />

Direktor Baden-Württembergische<br />

Bank, Unselbstständige Anstalt der<br />

Landesbank Baden-Württemberg,<br />

Stuttgart<br />

Günther Diewald, Allmersbach im Tal<br />

(bis 31.01.<strong>2007</strong>)<br />

Direktor Landeskreditbank<br />

Baden-Württemberg – Förderbank,<br />

Karlsruhe<br />

Stephan Tribull, Baden-Baden<br />

(ab 01.02.<strong>2007</strong>)<br />

Generalbevollmächtigter der<br />

Landeskreditbank Baden-<br />

Württemberg, Karlsruhe<br />

Wolfgang Wolfgang Wolf, Esslingen<br />

gf. Vorstandmitglied Landesverband<br />

der Baden-Württembergischen<br />

Industrie e.V., Ostfildern<br />

111


<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

BILANZ, GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG


114 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

A KTIVA<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

A. Anlagevermögen<br />

31.12.<strong>2007</strong> Vorjahr<br />

€ € T€<br />

Finanzanlagen<br />

1. Beteiligungen als stiller Gesellschafter<br />

an mittelständischen Unternehmen 297.484.110,52 299.358<br />

2. Beteiligungen 14.700,00 15<br />

3. Wertpapiere des Anlagevermögens 1.461.900,00 1.482<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

298.960.710,52 300.855<br />

1. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 637.855,65 477<br />

2. Sonstige Vermögensgegenstände 7.621.260,68 9.319<br />

8.259.116,33 9.796<br />

II. Flüssige Mittel 21.714.389,28 10.198<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 176.433,26 265<br />

Summe Summe der Aktiva 329.110.649,39 321.114


P ASSIVA<br />

A. Eigenkapital<br />

31.12.<strong>2007</strong> Vorjahr<br />

€ € T€<br />

I. Gezeichnetes Kapital<br />

II. Gewinnrücklagen<br />

3.591.825,47 3.592<br />

Andere Gewinnrücklagen 26.779.521,22 22.610<br />

B. Rückstellungen<br />

30.371.346,69 26.202<br />

1. Rückstellungen für Pensionen 480.132,00 423<br />

2. 2. Sonstige Rückstellungen 200.300,00 253<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

BILANZ ZUM 31.12.<strong>2007</strong><br />

680.432,00 676<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 278.905.905,57 273.678<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen<br />

1.460.573,69 3.740<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 254.668,33 255<br />

4. Sonstige Verbindlichkeiten 13.630.771,87 12.435<br />

294.251.919,46 290.108<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten 3.806.951,24 4.128<br />

Summe der Passiva 329.110.649,39 321.114<br />

115


116 <strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

G EWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 01.01. – 31.12.<strong>2007</strong><br />

<strong>2007</strong> Vorjahr<br />

€ € T€ T€<br />

1. Erträge aus dem Beteiligungsgeschäft 29.283.335,26 28.864<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 2.134.827,41 1.398<br />

3. Personalaufwand<br />

31.418.162,67 30.262<br />

a) Gehälter 95.161,03 47<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 90.845,22 186.006,25 49 96<br />

4. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.722.737,70 4.406<br />

27.509.418,72 25.760<br />

5. Erträge aus anderen Wertpapieren des<br />

Finanzanlagevermögens 56.250,00 166<br />

6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 240.403,24 316<br />

7. Abschreibungen auf Finanzanlagen 4.814.158,18 2.297<br />

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 17.398.099,76 –21.915.604,70 17.488 –19.303<br />

9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 5.593.814,02 6.457<br />

10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.424.190,59 1.424.190,59 364<br />

11. Jahresüberschuss 4.169.623,43 6.093<br />

12. Einstellung in andere Gewinnrücklagen – 4.169.623,43 – 6.093<br />

13. Bilanzgewinn 0,00 0


<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Der vollständige Jahresabschluss zum 31. Dezember <strong>2007</strong> der<br />

<strong>MBG</strong> <strong>Mittelständische</strong> Beteiligungsgesellschaft Baden-Württem-<br />

Baden-Württem-<br />

berg Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Stuttgart, und der<br />

Lagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2007</strong> werden nach § 325 Abs. 1<br />

HGB zum Handelsregister beim Amtsgericht Stuttgart (Nummer HRB<br />

4409) eingereicht. Sie tragen den uneingeschränkten Bestätigungs-<br />

Bestätigungs-<br />

vermerk der Dr. Ebner, Dr. Stolz und Partner GmbH, Wirtschafts-<br />

prüfungsgesellschaft /Steuerberatungsgesellschaft, Stuttgart.<br />

Stuttgart, 12. Februar 2008<br />

Der Aufsichtsrat hat sich über die Tätigkeit der Gesellschaft regel- regel-<br />

mäßig durch die Geschäftsleitung berichten lassen und imsatzungsgemäßen<br />

Rahmen an den Entscheidungen mitgewirkt. Der Jahres-<br />

abschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2007</strong> sind<br />

durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft/Steuerberatungsgesell-<br />

schaft Dr. Ebner, Dr. Stolz und Partner GmbH, Stuttgart, geprüft<br />

worden. Die Prüfung gab keinen Anlass zu Beanstandungen. Der<br />

uneingeschränkte Bestätigungsvermerk ist von den Abschluss-<br />

prüfern erteilt worden.<br />

Der Aufsichtsrat hat von Jahresabschluss, Lagebericht, Geschäfts- Geschäfts-<br />

bericht und Prüfungsergebnis in allen Teilen zustimmend Kenntnis<br />

genommen und empfiehlt der Gesellschafterversammlung, den Jah-<br />

resabschluss <strong>2007</strong> in der vorgelegten Form festzustellen.<br />

Stuttgart, Stuttgart, im April 2008<br />

Wolfgang Wolf<br />

– Vorsitzender –<br />

BESTÄTIGUNGSVERMERK -BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />

117


118<br />

GLOSSAR<br />

BAFIN IN<br />

IN Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht – vereinigt seit ihrer Gründung<br />

im Mai 2002 die Aufsicht über Banken und Finanzdienstleister, Versicherer und<br />

den Wertpapierhandel (www.bafin.de)<br />

BIP Bruttoinlandsprodukt ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung und gibt alle<br />

neu zur Verfügung stehenden Waren- und Dienstleistungen zu ihren MarktMarktMarkt- preisen an, die im Inland von In-/Ausländern hergestellt wurden<br />

UY-O -OUT<br />

Unternehmensübernahme durch Eigenkapitalinvestoren und Management<br />

BUY UY-OUT<br />

UT<br />

BVK Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften – German Private<br />

Equity and Venture Capital Association e.V., Berlin (www.bvk-ev.de)<br />

CO-V -V -VENTURE ENTURE Mehrere Investoren/Beteiligungsgesellschaften sind gleichzeitig an einem<br />

Unternehmen beteiligt und begleiten dies gemeinsam<br />

MINIMIS Der Begriff „De-minimis“ leitet sich aus dem römischen Rechtsgrundsatz<br />

„de minimis non curat lex“ ab, was übersetzt „Um Geringfügigkeiten kümmert<br />

sich sich sich das Gesetz nicht“ lautet. Gemeint sind Beihilfen / Subventionen eines<br />

EU-Mitgliedstaates an ein Unternehmen deren Betrag als als als geringfügig anzu- anzusehen<br />

und deshalb von der Anwendung der Wettbewerbsregeln ausge-<br />

nommen ist<br />

DE-MINIMIS MINIMIS<br />

ELR Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum, Förderprogramm der L-Bank mit<br />

Zuschüssen oder stark verbilligten, langfristigen Darlehen für kleine und<br />

mittlere Unternehmen, die in strukturschwachen Regionen investieren<br />

QUITY Bezeichnung verschiedener Formen von Eigen- und Beteiligungskapital<br />

EQUITY QUITY<br />

ERP Abkürzung von „European Recovery Program“, das nach dem 2. Weltkrieg von<br />

den Alliierten im Rahmen des Marshall Plans aufgelegt wurde. Aus diesem<br />

Vermögen wird durch den Bund ein Teil der Mittelstandsförderung bestritten<br />

XIT Als Exit wird der Ausstieg des Beteiligungsgebers bezeichnet. Die Veräuße- Veräuße-<br />

rung des Anteils kann über die Börse (=Going Public), einen Rückkauf (= Buy- Buy-<br />

Back) durch das Unternehmen oder durch Dritte (=Trade Sale) erfolgen<br />

EXIT XIT<br />

UNDRAISING Startphase eines Fonds, in der institutionelle, industrielle oder private Anleger<br />

dafür gewonnen werden sollen, Fondsanteile zu zeichnen bzw. Kapital ein-<br />

zulegen<br />

FUNDRAISING<br />

UNDRAISING<br />

ENUSSRECHT Form von Mezzanine-Kapital; Vermögensrecht, das in Form eines Genuss- Genuss-<br />

scheins verbrieft wird und berechtigt am Gewinn und / oder Liquidationserlös<br />

eines Unternehmens teilzuhaben<br />

GENUSSRECHT<br />

ENUSSRECHT<br />

GUWW W Gründungs- und Wachstumsfinanzierung; Förderprogramm der L-Bank für<br />

Investitionen von Gründern und Übernehmern sowie von jungen und etablier- etablier-<br />

ten kleinen und mittleren Unternehmen in Baden-Württemberg<br />

IPO Initial Public Offering; Bezeichnung für die öffentliche Erstemission von<br />

Unternehmensanteilen an der Börse<br />

KFW W Kreditanstalt für Wiederaufbau, Frankfurt (www.kfw.de)<br />

KMU Kleine und mittlere Unternehmen, laut EU-Definition mit < 250 Beschäftigten<br />

und einem Umsatz < € 50 Millionen bzw. einer Bilanzsumme < € 43 Millionen


F ÖRDERKONZEPTION<br />

BÜRGSCHAFTSBANK BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Hausbank / Kreditnehmer Bürgschaften bis 80 Prozent, Entscheidung im Bürgschafts-<br />

��� max. € 1,0 Mio. gegenüber bzw. Garantieausschuss<br />

Antrag / Vorgespräch • Hausbanken für Kredite, Kredite, Kredite,<br />

��� Darlehen, Avale<br />

Regional zuständige<br />

Ansprechpartner<br />

• Leasinggesellschaften<br />

Garantien bis 70 Prozent für Beteiligungen<br />

Unterstützung durch Bund und Land: Bürgschaftsbank nutzt Rückbürgschaften von Bund (39 Prozent) und Land<br />

(26 Prozent), Bereitstellung zinsgünstiger ERP-Darlehen zur Vermögensanlage sowie Steuerbefreiung<br />

<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Unternehmen Programme Entscheidung im<br />

��� Existenzgründung (ab T TT€<br />

50 bis T TT€<br />

250) Beteiligungsausschuss<br />

Antrag / Vorgespräch Unternehmensnachfolge (ab T TT€<br />

50 bis T TT€<br />

750) (i.d.R. Übernahme einer<br />

��� Risikokapitalfonds (bis € 1,0 Mio.) 70-prozentigen Garantie<br />

Regional zuständige Innovation (bis € 1,0 Mio. bzw. € 2,5 Mio. *) durch die Bürgschaftsbank)<br />

Ansprechpartner Expansion / Unternehmenssicherung<br />

(bis € 1,0 Mio. bzw. € 2,5 Mio. *)<br />

*Beteiligungen Beteiligungen über € 1,0 Mio. nur in Verbindung mit einer<br />

Sparkasse oder oder Volksbank Raiffeisenbank<br />

GLOSSAR - FÖRDERKONZEPTION<br />

M&A A Mergers & Acquisitions, ein angelsächsischer Sammelbegriff für Unter- Unter-<br />

nehmenstransaktionen, bei denen sich Gesellschaften zusammenschließen<br />

oder den Eigentümer wechseln<br />

EZZANINE Mezzanine-Kapital sind Mittel, die die Finanzierungslücke zwischen Eigen- Eigen-<br />

kapital und Fremdkapital schließen. Stille Beteiligungen sind eine Sonderform<br />

MEZZANINE EZZANINE<br />

MLR Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg<br />

(www.mlr.baden-wuerttemberg.de)<br />

ORTFOLIO In Unternehmen investiertes Kapital einer Beteiligungsgesellschaft<br />

PORTFOLIO ORTFOLIO<br />

RGZS Risikogerechtes Zinssystem - auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des<br />

Unternehmens und der gestellten Sicherheiten abgestimmte Preisfindung<br />

eines Förderkredites<br />

-SALE<br />

Veräußerung von Unternehmensanteilen an einen Investor<br />

TRADE RADE RADE-S -SALE ALE<br />

VC Venture Capital, Risikokapital<br />

VDB Verband Verband Verband Deutscher Bürgschaftsbanken Bürgschaftsbanken Bürgschaftsbanken e.V., Bonn Bonn Bonn<br />

Interessenvertretung der Bürgschaftsbanken und Kreditgarantiegemeinschaf-<br />

Kreditgarantiegemeinschaf-<br />

ten in Deutschland (www.vdb-info.de)<br />

Unterstützung durch Bund und Land: <strong>MBG</strong> profitiert von Rückgarantien von Bund und Land über Bürgschaftsbank<br />

(39 Prozent bzw. 31 Prozent), günstige Refinanzierung über KfW und L-Bank, Landeszuschüsse zur Verbilligung der<br />

Entgelte (Existenzgründung / Unternehmensnachfolge) und Bereitstellung von Mitteln für den Risikokapitalfonds<br />

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B ILDNACHWEIS<br />

Der Schlossplatz im September Landtag mit Staatstheater und neuem Schloss<br />

Blick vom Gaisburger Gaskessel nach Nordosten Außerhalb des Stuttgarter Fernsehturms<br />

Über den Königsbaupassagen In den Königsbaupassagen<br />

Neue Weinsteige Stuttgarter Sommerfest 2005<br />

Blick vom Gaisburger Gaskessel ins Neckartal Stuttgarter Kulturnacht am Haus der Architekten


Neues Schloss unter dem Löwen Über den Dächern der Danneckerstraße<br />

Musikhochschule mit Stuttgarter Zentrum Blick vom Fernsehturm bei Sonnenuntergang<br />

Man kann sagen, dass Josh von Staudachs 360-Grad Pano- Panoramen<br />

mittlerweile Kultstatus erreicht haben. Seit der Instal-<br />

lation der Internetseiten www.stuttgart360.de im März 2005<br />

hat der Fotograf in knapp 3 Jahren über 300 interaktive<br />

Bilder seiner Heimatstadt produziert und ins Web gestellt -<br />

zwar gibt es von jeder größeren Stadt auf der Welt eine<br />

ähnliche Webseite, aber der Umfang dieser Sammlung<br />

dürfte einzigartig sein. Täglich verzeichnen von Staudachs<br />

Seiten ca. 400 Besucher.<br />

Luftaufnahmen: Schrägbilder © BLOM, Senkrechtbilder © GeoContent<br />

BILD- &GRAFIKNACHWEIS<br />

Im Juni <strong>2007</strong> erwarb die Stadt Stuttgart ein 6 Meter 40<br />

breites Panorama des Künstlers, welches seither öffentlich<br />

zugänglich im Foyer des Stuttgarter Rathauses besichtigt<br />

werden kann. Zu den Käufern der großformatigen Werke<br />

von Staudachs gehören beispielsweise auch die Architekten-<br />

kammer oder die EnBW.<br />

Sein Portfolio und weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.joshvonstaudach.de<br />

121


GRAFIKEN<br />

BÜRGSCHAFTSBANK<br />

BB-Grafik 1 - Seite 49 BB-Grafik 2 - Seite 51<br />

BB-Grafik 3 - Seite 52 BB-Grafik 4 - Seite 53 BB-Grafik 5 - Seite 54 BB-Grafik 6 - Seite 54<br />

BB-Grafik 7 - Seite 56 BB-Grafik 8 - Seite 57 BB-Grafik 9 - Seite 58 BB-Grafik 10 - Seite 59<br />

GRAFIKEN<br />

<strong>MBG</strong><br />

<strong>MBG</strong>-Grafik 1 (Seite 89)<br />

<strong>MBG</strong>-Grafik 5 - Seite 94<br />

<strong>MBG</strong>-Grafik 2 - Seite 90 <strong>MBG</strong>-Grafik 3 - Seite 91<br />

<strong>MBG</strong>-Grafik 4 - Seite 93<br />

<strong>MBG</strong>-Grafik 6 - Seite 94 <strong>MBG</strong>-Grafik 7 - Seite 97 <strong>MBG</strong>-Grafik 8 - Seite 102


IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH, Stuttgart<br />

<strong>MBG</strong> <strong>Mittelständische</strong> Beteiligungsgesellschaft<br />

Baden-Württemberg GmbH, Stuttgart<br />

Redaktion: Stephan Jansen<br />

Tel. 0711 1645-703<br />

jansen@buergschaftsbank.de<br />

AGENTUR<br />

Grundler UKOM.<br />

Unternehmensberatung Kommunikation, Waldenbuch<br />

Gesamterstellung, Konzept & Gestaltung<br />

www.grundler-ukom.de<br />

FOTOGRAFIE<br />

Panoramafotos:<br />

Josh von Staudach, Stuttgart<br />

www.circulus.de<br />

Firmenportraits:<br />

Fotostudio Simone Schneider, Stuttgart<br />

www.simoneschneider.com<br />

Tortellino: Luca Siermann, Stuttgart<br />

www.fotodesign-siermann.de<br />

Luftaufnahmen:<br />

GeoContent GmbH, Magdeburg<br />

www.geocontent.de<br />

SATZ & GRAFIKEN<br />

Weyhing Digital, Ostfildern<br />

www.weyhing.de<br />

GESAMTHERSTELLUNG<br />

Offsetdruck Helge Michael Berghoff, Stuttgart<br />

Dieser Geschäftsbericht wurde auf umweltfreundlichem Papier gedruckt<br />

WWW.BUERGSCHAFTSBANK.DE<br />

WWW.<strong>MBG</strong>.DE


BÜRGSCHAFTSBANK<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

<strong>MBG</strong> MITTELSTÄNDISCHE<br />

BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG GMBH<br />

Werastraße 15-17 . 70182 Stuttgart . Tel. 0711 1645-6 . Fax 0711 1645-777<br />

www.mbg.de . info@mbg.de . www.buergschaftsbank.de . info@buergschaftsbank.de<br />

GRUNDLER-UKOM.DE

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