Versandhandel und E-Commerce: Neue Wege im ... - Handelsverband
Versandhandel und E-Commerce: Neue Wege im ... - Handelsverband
Versandhandel und E-Commerce: Neue Wege im ... - Handelsverband
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02 | 2009<br />
Offizielles Medium des <strong>Handelsverband</strong>es<br />
“P.B.B.” Verlagsort Wien<br />
Verlagspostamt 1010 Wien<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bindung<br />
Von Erwartungen<br />
<strong>und</strong> deren Erfüllung<br />
Märkte <strong>und</strong> Europa<br />
Die schwere Geburt eines<br />
österreichischen Postmarktgesetzes<br />
Mode <strong>und</strong> Sport<br />
Der Fachhandel trotzt<br />
erfolgreich der Krise<br />
Alles auf Schiene!<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Wege</strong> <strong>im</strong> <strong>Versandhandel</strong>
Schuhsüchtig?<br />
DIE ANTWORT IM<br />
NEUEN E-shop.<br />
SHOEMANIC.COM
etail intro<br />
Quo vadis?<br />
<strong>Versandhandel</strong> & e-<strong>Commerce</strong> auf Schiene?<br />
Sehr geehrte Leserin,<br />
sehr geehrter Leser,<br />
Der <strong>Versandhandel</strong> steht <strong>im</strong> Fokus dieser<br />
Ausgabe von retail. Österreichs Nachbar,<br />
die Schweiz, ist ein Banken- <strong>und</strong> Handelstandort<br />
mit langer Tradition. Unser Schwesterverband<br />
des Schweizerischen <strong>Versandhandel</strong>s<br />
hat eine eingehende Analyse des Geschehens<br />
durchgeführt <strong>und</strong> uns – Dank an den Zürichsee<br />
– die Erkenntnisse zur Verfügung gestellt.<br />
So wird der Online- <strong>und</strong> Distanzhandel auch<br />
2009 mehr Wachstum aufweisen, als der<br />
stationäre Handel. Das deckt sich mit der<br />
österreichischen Analyse <strong>und</strong> wird<br />
möglicherweise zum Mehrjahrestrend.<br />
Das Internet holt sich K<strong>und</strong>en auf Gr<strong>und</strong><br />
steigender Preissensitivität (Transparenz,<br />
Vergleichbarkeit). Mit der schnellen „Verfügbarkeit“<br />
der bestellrelevanten Informationen<br />
<strong>im</strong> Netz wachsen aber auch die Erwartungen<br />
an das Fulfillment. Kosteneffiziente <strong>und</strong> treffsichere<br />
Logistik werden angesichts weiter<br />
hoher Retouren <strong>im</strong>mer wichtiger. Ein weiterer<br />
Trend: Es drängen zusehends auch stationäre<br />
Unternehmen ins Internet, um zusätzliche<br />
Umsätze zu lukrieren oder einfach bestehende<br />
K<strong>und</strong>en zu halten. Auch dieses Multichanneling<br />
birgt für den bisher ausschließlich<br />
stationären Händler vor allem logistische<br />
Herausforderungen: Der K<strong>und</strong>e erwartet für<br />
Lieferung bzw. Umtausch eine Zugangsmöglichkeit<br />
nach Wahl über Shop <strong>und</strong> Versand.<br />
Lesen Sie mehr ab Seite 8.<br />
Weitere Schwerpunkte dieser Ausgabe sind<br />
das Thema K<strong>und</strong>enbindung (ab Seite 22) <strong>und</strong><br />
<strong>im</strong> Branchenfokus der Textil- <strong>und</strong> der Sportfachhandel,<br />
die sich bravourös durch die<br />
Krise kämpfen (ab Seite 28).<br />
Aber zurück in die Schweiz <strong>und</strong> zu den<br />
Themen Fulfillment <strong>und</strong> Logistik. Auch hier<br />
verbucht der schweizerische <strong>Versandhandel</strong><br />
Erfolge. Bei einem nominellen <strong>Versandhandel</strong>splus<br />
2007/2008 der schweizerischen<br />
Verbandsmitglieder von ca. 3% ging der Umsatz<br />
mit der Swiss Post (Mailings <strong>und</strong> Pakete)<br />
um 2,7% zurück (mehr zur Entwicklung des<br />
österreichischen Postmarktgesetzes in retail<br />
intern ab Seite 34).<br />
Alsdann: Knack’ dir eine Ecke ab! Und viel<br />
Freude be<strong>im</strong> Lesen<br />
Dr. Stefan Mumelter<br />
Michael Schiebel<br />
Stefan Mumelter, <strong>Handelsverband</strong><br />
Michael Schiebel, Chefredakteur<br />
seite 3 | editorial
seite 8<br />
Cover-Themen<br />
retail 02 | 09<br />
seite 8 Alles auf Schiene. Coverstory: <strong>Versandhandel</strong> & e-<strong>Commerce</strong><br />
seite 22 K<strong>und</strong>en & Bindung. kika <strong>und</strong> arvato-AZ zeigen wie<br />
seite 28 Mode & Sport. Der Fachhandel <strong>im</strong> Branchenfokus<br />
seite 34 Märkte & Europa. Stefan Mumelter zum Postmarktgesetz<br />
seite 22<br />
seite 34<br />
seite 28
etail inhalt<br />
Inhalt<br />
seite 3<br />
seite 4<br />
seite 5<br />
seite 6<br />
seite 8<br />
seite 11<br />
seite 14<br />
seite 16<br />
seite 18<br />
seite 20<br />
seite 22<br />
seite 24<br />
seite 26<br />
seite 28<br />
seite 32<br />
intern<br />
seite 33<br />
seite 34<br />
seite 36<br />
seite 38<br />
seite 40<br />
seite 41<br />
seite 42<br />
Editorial.<br />
Inhalt. Cover-Themen.<br />
Inhalt. Impressum.<br />
Shortcuts.<br />
Alles auf Schiene. <strong>Neue</strong> <strong>Wege</strong> <strong>im</strong> <strong>Versandhandel</strong><br />
Multichannel-Strategie. Katalog versus e-<strong>Commerce</strong><br />
50 Jahre Quelle Österreich. Galaktisches Jubiläum<br />
Printkatalog & e-<strong>Commerce</strong>. Best Practice aus Deutschland<br />
Eine Frage des Standpunkts. Freeport Center <strong>im</strong> Fokus<br />
Umsatzplus mit Sicherheit. e-<strong>Commerce</strong>-Partner PayLife<br />
K<strong>und</strong>en & Bindung. kika <strong>und</strong> arvato-AZ zeigen wie<br />
K<strong>und</strong>enbindung. CRM-Experte Ra<strong>im</strong><strong>und</strong> Höslinger <strong>im</strong> Interview<br />
Prospekt Award 2008. Auszeichnung für Kreativität <strong>und</strong> Erfolg<br />
Mode & Sport. Der Fachhandel <strong>im</strong> Branchenfokus<br />
Bewegungsmelder für Beamte. Satire<br />
6. Österreichischer Standorttag.<br />
Märkte & Europa. Stefan Mumelter zum Postmarktgesetz<br />
Postmarktliberalisierung. Positionen & Stand der Dinge<br />
EMOTA. Vom Strategie-Meeting in Göteborg<br />
Der Weg zur Knechtschaft. Buchtipp<br />
Termine.<br />
Personalia.<br />
Impressum:<br />
Offenlegung gem. § 25 MedienG:<br />
retail – Informationen für Handel <strong>und</strong><br />
e-<strong>Commerce</strong>. Eine Publikation des<br />
Österreichischen <strong>Handelsverband</strong>es.<br />
Herausgeber: <strong>Handelsverband</strong>,<br />
Verband österreichischer Mittel- <strong>und</strong><br />
Groß betriebe des Einzelhandels<br />
1080 Wien, Alser Straße 45<br />
Telefon +43 (0)1 406 22 36<br />
Fax +43 (0)1 408 64 81<br />
e-mail@handelsverband.at<br />
www.handelsverband.at<br />
Präsident: Dr. Stephan Mayer-Heinisch<br />
Geschäftsführer: Dr. Stefan Mumelter<br />
Medieninhaber/Verleger: querverkehr,<br />
a division of Web Engineering GmbH<br />
1070 Wien, Kaiserstraße 50/10<br />
Telefon +43 (0)1 966 58 48<br />
Fax +43 (0)1 966 58 48 9<br />
leute@querverkehr.at, www.querverkehr.at<br />
Geschäftsführer: Karl-Heinz Welsch<br />
Produktion: querverkehr<br />
Produktionsleitung:<br />
Daniela Koller (querverkehr)<br />
Petra Denk (<strong>Handelsverband</strong>)<br />
Chefredaktion: Michael Schiebel<br />
Redaktion: Mag. Tanja Dietrich-Hübner<br />
Art Direction & Grafik: Daniela Koller<br />
Anzeigenkontakt: +43 664 301 13 63<br />
Druck: printadvice<br />
Titelbild: Shutterstock<br />
Fotos: <strong>Handelsverband</strong>, Shutterstock<br />
Gr<strong>und</strong>legende Richtung:<br />
Das Magazin retail informiert die<br />
Unternehmen des österreichischen<br />
Einzelhandels über neue Technologien<br />
<strong>und</strong> Aspekte der Betriebsführung.<br />
seite 5 | inhalt
etail news<br />
shortcuts<br />
Veit Dengler, General Manager,<br />
Central and Eastern Europe,<br />
Dell Consumer, betont: „Wir<br />
wollen unsere Marktposition<br />
auch in Österreich weiter stärken.<br />
Der Consumer-Markt ist<br />
für uns dabei von erheblicher<br />
strategischer Bedeutung. Deshalb<br />
haben wir auch in der<br />
jüngsten Vergangenheit unser<br />
Produktportfolio umfassend<br />
erweitert, um den Wünschen<br />
unserer Privatk<strong>und</strong>en bei Technik<br />
<strong>und</strong> Design Rechnung zu<br />
tragen. Dell verfügt heute über<br />
das breiteste Produktportfolio<br />
seiner Unternehmensgeschichte.<br />
Da viele Konsumenten vor einer<br />
Kaufentscheidung ein Produkt<br />
in der Hand halten <strong>und</strong> sich<br />
vom Design <strong>und</strong> ‚Look & Feel’<br />
überzeugen möchten, haben<br />
wir uns entschieden, das Retail-<br />
Geschäft als zusätzlichen<br />
Vertriebskanal in Österreich<br />
einzuführen.“<br />
Dell schließt Retail-Abkommen mit Cosmos<br />
Cosmos, die zweitgrößte Elektronikkette<br />
in Österreich, vertreibt seit dem 4. Juni<br />
2009 auch Dell-Produkte. Mit dem neuen<br />
Partner wird Dell zum ersten Mal <strong>im</strong> österreichischen<br />
Retail-Geschäft aktiv. Dell will<br />
sich damit zusätzliche K<strong>und</strong>ensegmente<br />
erschließen.<br />
Dells Einstieg in den österreichischen<br />
Retail-Markt markiert einen wichtigen<br />
Schritt <strong>im</strong> weiteren Ausbau des Österreich-<br />
Geschäftes. Die Dell-Produkte werden in<br />
allen Filialen von Cosmos erhältlich sein.<br />
Cosmos erwirtschaftete <strong>im</strong> Jahr 2008 mit<br />
etwa 1.200 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />
in 28 Filialen in ganz Österreich einen<br />
Umsatz von r<strong>und</strong> 321 Millionen Euro <strong>und</strong><br />
ist damit die zweitgrößte Elektrohandelskette<br />
Österreichs.<br />
Cosmos-Geschäftsführer Josef Anreiter zur<br />
Kooperation mit Dell: „Wir freuen uns, als<br />
erster Retailer in Österreich unseren K<strong>und</strong>en<br />
ab sofort Dell-Produkte offerieren zu<br />
können. Cosmos stellt mit dieser Sort<strong>im</strong>entserweiterung<br />
einmal mehr seine K<strong>und</strong>enorientierung<br />
unter Beweis. „Wir haben<br />
den Anspruch, unseren K<strong>und</strong>en ein breites<br />
Produktsort<strong>im</strong>ent führender IT- <strong>und</strong> Elektronik-Hersteller<br />
anzubieten. Im PC- <strong>und</strong><br />
Notebook-Bereich führt dabei natürlich an<br />
Dell kein Weg vorbei.“<br />
Zu den angebotenen Notebooks gehört<br />
unter anderem das Inspiron 15, das bereits<br />
ab 499,99 Euro (inklusive Mehrwertsteuer)<br />
verfügbar ist <strong>und</strong> sich an Anwender richtet,<br />
die einen kostengünstigen mobilen Begleiter<br />
suchen. In einem attraktiven Design<br />
mit klarer Linienführung bietet das<br />
Inspiron alle Features, die für die tägliche<br />
Arbeit am Rechner benötigt werden.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen Dell <strong>und</strong><br />
Cosmos begann am 4. Juni 2009. In einem<br />
ersten Schritt werden über Cosmos ausgewählte<br />
Notebooks <strong>und</strong> Netbooks von Dell<br />
erhältlich sein.<br />
aktuell | seite 6
etail news<br />
salamiNEWS:<br />
Schmunzeln gegen die Krise<br />
Inflation<br />
weiter leicht <strong>im</strong> Sinken<br />
salamiNEWS ist die erste deutschsprachige<br />
Nachrichtenagentur für Satire <strong>und</strong> Comedy.<br />
Jeden Tag erscheinen auf salamiNEWS<br />
satirische Meldungen, die sich mit den Themen<br />
beschäftigen, die die Nachrichtenlage<br />
beherrschen. Dabei deckt das Team r<strong>und</strong><br />
um Niko Formanek die Bereiche Politik <strong>und</strong><br />
Wirtschaft ebenso ab, wie Kultur, Chronik<br />
<strong>und</strong> Sport. „Ziel ist es, unseren Besucher-<br />
Innen auf www.salamiNEWS.at jeden Tag<br />
ein paar Minuten “Schmunzeln” zu ermöglichen,<br />
erklärt Formanek.<br />
Mit über 175.000 Leser/innen seit November<br />
2008 hat die Satire-Website richtig eingeschlagen.<br />
„In einem ersten Schritt haben<br />
wir auf salamiNEWS Meldungen vor allem<br />
in Textform präsentiert. In naher Zukunft<br />
wird es Nachrichten aber auch in Form<br />
von Radio- <strong>und</strong> TV-Beiträgen geben“, erläutert<br />
Formanek: „Ziel ist es über alle Medienformen,<br />
sei es Internet, Print, Radio oder<br />
auch TV unser Publikum zu erreichen.“<br />
Plattform Direktvertrieb am Jungunternehmertag<br />
Am 21. Oktober 2009 findet der 19.<br />
Jungunternehmertag <strong>im</strong> Messe Wien<br />
Congress Center statt. Die Veranstaltung<br />
richtet sich an Jungunternehmer <strong>und</strong> alle<br />
an einer selbständigen Tätigkeit Interessierten.<br />
In Vorträgen <strong>und</strong> einer begleitenden<br />
Fachausstellung erhalten die Besucher Informationen<br />
<strong>und</strong> Tipps, wie sie ihre Unternehmervision<br />
zum Erfolg führen können.<br />
Die Plattform Direktvertrieb des <strong>Handelsverband</strong>es<br />
erhofft sich von der Veranstaltung<br />
Kontakte für die Gewinnung neuer<br />
Die Inflationsrate für April 2009 betrug<br />
nach Berechnungen der Statistik Austria<br />
0,7%. Das ist der niedrigste Wert seit<br />
September 1999. Damit liegt die Veränderungsrate<br />
knapp unter dem Niveau des<br />
Vormonates (März 0,8%), jedoch klar unter<br />
den Werten zu Jahresbeginn (Februar<br />
1,3%, Jänner 1,2%). Ausschlaggebend für<br />
die niedrige Inflationsrate sind die starken<br />
Verbilligungen bei Treibstoffen <strong>und</strong> Heizöl.<br />
Ohne diese hätte die Inflationsrate 2,0%<br />
betragen. Hauptpreistreiber waren in diesem<br />
Monat Ausgaben für die Instandhaltung<br />
von Wohnungen.<br />
Quelle Statistik Austria<br />
Partner <strong>und</strong> Partnerinnen. Einige Mitglieder<br />
der Plattform Direktvertrieb des<br />
<strong>Handelsverband</strong>es haben sich dafür entschieden,<br />
auch in diesem Jahr mit einem<br />
Gemeinschaftsstand auf der Messe auszustellen.<br />
Veranstaltet wird der Jungunternehmertag<br />
von Bank Austria, Junge Wirtschaft Wien,<br />
Wirtschaftskammer Wien <strong>und</strong> dem Wiener<br />
Wirtschaftsförderungsfonds.<br />
Weitere Information:<br />
www.jungunternehmertag.com<br />
Robert Schneider, Prokurist<br />
w&co MediaServices<br />
Angebot für<br />
Mitglieder:<br />
Online-Kataloge<br />
minus 20 Prozent<br />
Die Kooperationspartner<br />
Meyle+Müller <strong>und</strong> w&co<br />
bieten allen Mitgliedern des<br />
<strong>Handelsverband</strong>es einen<br />
einmaligen Rabatt von<br />
20%. Im Angebot enthalten<br />
sind: Online-Kataloge<br />
mit vielfältigen Funktionen<br />
für Produktshows, Warenpräsentation,<br />
Produktberatung<br />
<strong>und</strong> Integration zum<br />
Webshop. Das Angebot gilt<br />
für Beauftragungen bis zum<br />
30.09.2009.<br />
Kontakt: Robert Schneider,<br />
w&co MediaServices<br />
GmbH & Co KG.<br />
Tel.: +49 (89) 67 80 03-62,<br />
robert.schneider@w-co.de<br />
Weitere Informationen:<br />
www.w-co.de<br />
seite 7 | aktuell
etail cover story<br />
thema | seite 8
etail cover story<br />
Alles auf Schiene!<br />
Warum <strong>und</strong> wie der <strong>Versandhandel</strong> gewinnt<br />
Die gute Nachricht vorweg:<br />
Österreichs <strong>Versandhandel</strong> ist erfolgreich!<br />
Keine Selbstverständlichkeit in Zeiten<br />
der Krise, die längst auch be<strong>im</strong> Konsumenten<br />
angekommen ist. Sorge um den Arbeitsplatz,<br />
Gehaltseinbußen, Kurzarbeit – eine Gemengelage,<br />
welche die Lust auf Konsum durchaus<br />
bremsen kann. Österreichs Gastronomie spürt<br />
dies bereits schmerzlich. Doch nicht alle Branchen<br />
sind gleich betroffen <strong>und</strong> wie wir von<br />
den alten chinesischen Denkern lernen: Jede<br />
Krise kann auch als Chance begriffen werden,<br />
eine Einstellung, die Österreichs <strong>Versandhandel</strong><br />
zu beherzigen scheint.<br />
Wer schläft, verliert!<br />
Dazu bedarf es aber proaktiver Strategien.<br />
Wer wartet <strong>und</strong> lediglich beobachtet,<br />
verliert. Andererseits könnte eine typische<br />
Reaktion auf Krisenzeiten dem Distanzhandel<br />
sogar in die Hände spielen: Cocooning!<br />
Der Rückzug in die (scheinbare) Sicherheit<br />
der eigenen vier Wände. Was die Gastronomie<br />
so schmerzlich erfährt, ist der Umstand, dass<br />
sich zu Hause genau so ein Bierchen oder ein<br />
Glas Wein genießen lässt, wie – abhängig von<br />
den eigenen Kochkünsten – eine feine Mahlzeit.<br />
Was sich jedenfalls hervorragend von zu<br />
Hause aus bewerkstelligen lässt, ist Shopping.<br />
Ob gemütlich <strong>im</strong> Katalog blätternd, oder die<br />
Vorzüge eines aufgeräumten Online-Shops<br />
genießend – Kochen muss man dafür nicht<br />
können.<br />
Doch das Konsumverhalten verändert sich:<br />
Wachstumsfaktor Nummer 1 ist der e-<strong>Commerce</strong>.<br />
Wer diesen Zug verschläft oder sich mit<br />
halbherzigen Lösungen zufrieden gibt, wird<br />
früher oder später bestraft. In Österreich wurden<br />
<strong>im</strong> Jahr 2006 noch 1,55 Milliarden Euro<br />
<strong>im</strong> Einzelhandel über das Internet umgesetzt.<br />
2007 waren es bereits 2, 25 Milliarden, 2008<br />
schon 3,17 Milliarden <strong>und</strong> für 2009 wird mit<br />
einem Einzelhandelsumsatz von 4,29 Milliarden<br />
Euro gerechnet. Für 2010 sind 5,57 Milliarden<br />
<strong>und</strong> für 2011 fast 7 Milliarden Euro<br />
prognostiziert (Quelle: Google).<br />
Angesichts dieser Zahlen verw<strong>und</strong>ert es nicht,<br />
dass in einer aktuellen Studie für<br />
unser Nachbarland Schweiz<br />
für den Online- <strong>und</strong> Distanzhandel<br />
auch 2009 ein<br />
höheres Wachstum ausgewiesen<br />
wird, als für den<br />
stationären Handel.<br />
Das deckt sich mit der österreichischen<br />
Analyse <strong>und</strong> den<br />
Zahlen in Deutschland <strong>und</strong><br />
wird vermutlich zum Mehrjahrestrend.<br />
<strong>Neue</strong> Akteure am<br />
Markt<br />
Das Internet holt sich seine<br />
K<strong>und</strong>en vor allem auch auf<br />
Gr<strong>und</strong> der stetig steigenden Preissensitivität<br />
(Transparenz, Vergleichbarkeit). Mit der<br />
schnellen „Verfügbarkeit“ der bestellrelevanten<br />
Informationen <strong>im</strong> Netz wachsen aber<br />
auch die Erwartungen an das Fulfillment.<br />
Kosteneffiziente <strong>und</strong> treffsichere Logistik<br />
werden angesichts weiter hoher Retouren<br />
für die Versender <strong>im</strong>mer wichtiger.<br />
Darüber hinaus drängen der stationäre Handel,<br />
aber auch Hersteller direkt vermehrt ins<br />
Internet, um zusätzliche Umsätze zu lukrieren<br />
oder ganz einfach bestehende K<strong>und</strong>en zu halten.<br />
Natürlich birgt auch für diese „neuen Distanzhändler“<br />
Multichanneling vor allem logistische<br />
Herausforderungen: So erwartet der<br />
K<strong>und</strong>e beispielsweise für Lieferung <strong>und</strong> Umtausch<br />
eine Zugangsmöglichkeit nach Wahl<br />
über Shop oder Versand.<br />
seite 9 | thema
etail cover story<br />
Jedenfalls gehen die Umsatzzuwachsraten<br />
nicht allein auf das Konto der bisherigen Akteure<br />
am Distanzhandelsmarkt (siehe Kasten).<br />
Spezialisten <strong>und</strong> Tante Emma<br />
Ein weiterer Trend ist zu beobachten: Das<br />
Internet bietet das ideale Business-Modell<br />
für hoch spezialisierte Angebote. Entweder<br />
über entsprechende Plattformen oder gar vom<br />
Hersteller direkt wird ein exakt definiertes<br />
Publikum zielgenau angesprochen. Kaufkräftige<br />
bzw. –willige Zielgruppen, wie Angler,<br />
Golfer oder Gamer haben längst ihre Spezialplattformen<br />
<strong>im</strong> Internet, die neben einschlägigem<br />
content auch <strong>und</strong> vor allem entsprechende<br />
Sort<strong>im</strong>ente aggregieren. Andererseits<br />
bedient das „Händler-Einstiegsportal“ ebay<br />
zusehends (zumindest semiprofessionelle)<br />
Nischenanbieter <strong>und</strong> weitet seine diesbezüglichen<br />
Angebote <strong>im</strong>mer mehr aus.<br />
Was zählt, ist Vertrauen<br />
Die zweite gute Nachricht für den <strong>Versandhandel</strong><br />
zum Schluss: Markenbekanntheit<br />
<strong>und</strong> K<strong>und</strong>envertrauen werden auch <strong>im</strong> Internet<br />
<strong>im</strong>mer wichtiger. Transparente Angebote,<br />
sauberes Fullfilment, langjährige zufriedene<br />
K<strong>und</strong>en, das ist die Erfolg versprechende Gemengelage<br />
in Zeiten des Multichannel-Handels.<br />
Und hier schließt sich der Kreis:<br />
Darin liegen enorme Chancen für die etablierten<br />
Distanzhändler mit ihrer Erfahrung<br />
<strong>und</strong> ihrer Marktposition. Vertrauen wird<br />
wieder zum entscheidenden Faktor.<br />
Michael Schiebel<br />
Umsätze nach Vertriebsformen<br />
<strong>im</strong> deutschen Distanzhandel 2007/08 (in Mio. Euro)<br />
2007 Veränd.in % 2008<br />
17.434 -4,6 16.632 Versender via Internet <strong>und</strong> mindestens einem Katalog<br />
3.255 +38,6 4.511 Online Shops (ohne ebay)<br />
2.503 -16,9 2.079 ebay-Powerseller (nutzen ebay als Plattform)<br />
672 +111,3 1.419 Unternehmen mit Basis <strong>im</strong> stationären Einzelhandel<br />
1.060 +16,0 1.229 Teleshopping-Versender<br />
504 +46,8 739 Hersteller-Versender<br />
341 -6,2 319 Versender auf Portalen mit mehreren Anbietern<br />
54 +11,1 60 Vertreter-Direktversender<br />
1.692 -7,8 1.560 Sonstige Distanzgeschäfte (Software Downloads, Tickets etc.)<br />
27.515 +3,6 28.552 GESAMT<br />
Quelle: B<strong>und</strong>esverband des deutschen <strong>Versandhandel</strong>s<br />
thema | seite 10
etail cover story<br />
Katalog versus e-<strong>Commerce</strong><br />
Multichannel-Strategie<br />
Die OTTO Group vernetzt ihre Vertriebskanäle<br />
Unter dem Cla<strong>im</strong> „baumarkt direkt“ verfolgt<br />
die OTTO Group, führender Katalogversandhändler<br />
<strong>und</strong> weltweit nach Amazon<br />
die Nummer 2 <strong>im</strong> e-<strong>Commerce</strong> eine ausgeklügelte<br />
Multichannel-Strategie. Dabei wurden<br />
zur wechselseitigen Ausschöpfung des<br />
K<strong>und</strong>enpotenzials in Deutschland über die<br />
Vertriebslinien Hagebau <strong>und</strong> OTTO (OTTO,<br />
Schwab <strong>und</strong> Baur) die Vertriebskanäle Katalog,<br />
Internet <strong>und</strong> stationärer Handel perfekt<br />
aufeinander abgest<strong>im</strong>mt.<br />
„Die durchlässigen Vertriebskanäle Hagebau<br />
Direkt, Hagebaumarkt <strong>und</strong> Hagebau TV-<br />
seite 11 | thema
etail cover story<br />
Mag. Harald Gutschi, Sprecher<br />
der Geschäftsführung von<br />
Universal <strong>und</strong> OTTO (UNITO<br />
Versand <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
GmbH)<br />
thema | seite 12<br />
Shopping fördern Channel-Hopping <strong>und</strong> so<br />
erfahrungsgemäß deutlich höhere Durch<br />
schnittsumsätze pro K<strong>und</strong>e, ohne be<strong>im</strong> Kanalwechsel<br />
die K<strong>und</strong>en an den Mitbewerb zu<br />
verlieren“ erklärt Mag. Harald Gutschi, Sprecher<br />
der Geschäftsführung von Universal <strong>und</strong><br />
OTTO (UNITO Versand <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
GmbH) das Konzept. Dabei erhöht eine einheitliche<br />
K<strong>und</strong>enansprache die Bindung –<br />
<strong>und</strong> der K<strong>und</strong>e hat die Wahl.<br />
Dazu bedarf es aber entsprechender Bestell<strong>und</strong><br />
Abwicklungsprozesse. Katalog- <strong>und</strong> Internet-Unit<br />
müssen ebenso von einem Kauf<br />
<strong>im</strong> Markt profitieren wie umgekehrt der<br />
Markt bei Bestellung aus dem Katalog direkt<br />
<strong>im</strong> Markt. „OTTO hat das so gelöst, dass ein<br />
K<strong>und</strong>e, der etwas aus dem Katalog <strong>im</strong> Markt<br />
bestellt, den Katalog-Verkaufspreis direkt <strong>im</strong><br />
Markt bezahlt. Der Markt hingegen ist K<strong>und</strong>e<br />
bei OTTO mit eigener K<strong>und</strong>ennummer <strong>und</strong><br />
löst bei baumarkt direkt eine Versandbestellung<br />
aus. Das ist ein Kaufvertrag zwischen<br />
baumarkt direkt <strong>und</strong> dem Markt. Der Einkaufspreis<br />
errechnet sich dann aus dem<br />
Katalog-VK abzüglich einer Provision (<strong>und</strong><br />
Mehrwertsteuer, Anm. d. Red.). Mit diesem<br />
Modell lässt sich laut Gutschi jede mögliche<br />
Kombination (Katalog, Internet, Markt, TV)<br />
zufrieden stellend organisieren, so dass alle<br />
am betreffenden Geschäftsfall Beteiligten<br />
profitieren <strong>und</strong> entsprechend agieren.<br />
„Das Distanzgeschäft <strong>im</strong> Markt ist noch ungewohnt,<br />
bringt aber für alle Beteiligten Vorteile“,<br />
erklärt Gutschi. Für die OTTO Group<br />
kommt es zu einer zusätzlichenVerteilung von<br />
Katalogen über Stationär-Märkte <strong>und</strong> zur<br />
Erschließung neuer K<strong>und</strong>engruppen.<br />
Abgesehen davon wird der K<strong>und</strong>e über<br />
den Kanalwechsel hinweg begleitet <strong>und</strong> die<br />
Chance erhöht, in trotzdem zu behalten bzw.<br />
zu gewinnen.<br />
„Die K<strong>und</strong>en wiederum freuen sich über ihren<br />
Baumarkt ohne Ladenschluss, kommen<br />
in den Genuss entsprechender Beratung <strong>und</strong><br />
einer Lieferung nach ihren Wünschen. Die<br />
Märkte selbst profitieren vom Zusatzumsatz<br />
mit relativ hohen Durchschnittsumsätzen pro<br />
Bestellung (rd. € 200,-), haben kein Warenrisiko,<br />
keine Logistikkosten <strong>und</strong> keine Kapital-
etail cover story<br />
bindung. Darüber hinaus ergibt sich ein klarer<br />
Sort<strong>im</strong>entsvorteil“, präzisiert Gutschi die<br />
Vorzüge des Multichannel-Modells.<br />
Die OTTO Group forciert daher Kommissionsumsätze<br />
durch zusätzliche Auswahl in den<br />
Katalogen, wenn möglich durch Differenzierung<br />
zwischen Katalog- <strong>und</strong> Marktsort<strong>im</strong>ent.<br />
„Dadurch werden reine Umsatzverlagerungen<br />
zwischen Markt <strong>und</strong> Versand vermieden.<br />
Perspektivisch soll das letztlich zur Opt<strong>im</strong>ierung<br />
der Artikelpräsenz <strong>im</strong> Markt führen. Das<br />
heißt: Verlagerung flächenintensiver Sort<strong>im</strong>ente<br />
mit hohem logistischen Aufwand <strong>und</strong>/<br />
oder langsam drehender Sort<strong>im</strong>ente auf den<br />
Versand“, so Gutschi.<br />
Aber auch Marketingperspektiven ergeben<br />
sich durch diese Multichannel-Strategie: „Die<br />
Kataloge dienen nach der ersten Direktbestellung<br />
aus den Katalogen auch zur Identifikation<br />
<strong>und</strong> direkten Ansprache der bislang anonymen<br />
Baumarktk<strong>und</strong>en. Darüber hinaus<br />
können Erstbesteller in der Folgesaison mit<br />
Katalogen ausgestattet oder zumindest darüber<br />
informiert werden, dass der neue Katalog<br />
<strong>im</strong> Markt ausliegt“, erläutert Gutschi:<br />
„Dadurch ergibt sich eine neue Anstoßkette<br />
für die K<strong>und</strong>en. Darüber hinaus können bekannte<br />
K<strong>und</strong>en zur tieferen Ausschöpfung mit<br />
Spezialkatalogen ausgestattet werden. Ziel ist<br />
der Ausbau <strong>und</strong> die zusätzliche Ausschöpfung<br />
eines qualifizierten K<strong>und</strong>enstamms aus dem<br />
stationären K<strong>und</strong>enkreis.“<br />
Darüber hinaus profitieren die beteiligten<br />
Märkte von Kaufverhaltens-Analysen zur<br />
stationären Angebotsopt<strong>im</strong>ierung, von der<br />
Übernahme landesweiter Mailings für ihren<br />
Versandk<strong>und</strong>enstamm, von regionalen Direktmarketing-Aktionen<br />
oder der Nutzung<br />
des zusätzlichen Adresspotenzials.<br />
Harald Gutschi ist überzeugt, dass Multi-<br />
Channel-Shopping erst am Anfang steht: „Die<br />
Universalisten verlagern zunehmend Sort<strong>im</strong>ente<br />
ins Internet, die Spezialisten gehen<br />
stark in das Stationär-Geschäft, die Stationärhändler<br />
nutzen die Internet-Chancen <strong>und</strong> die<br />
Markenführung wird best<strong>im</strong>mtes Element der<br />
Unternehmensführung. In diesem Umfeld bewegen<br />
wir uns, wenn wir über Multichannel-<br />
Strategien nachdenken, wobei Nachdenken<br />
nicht reichen wird.“<br />
Die OTTO Group ist eine<br />
weltweit agierende Handels<strong>und</strong><br />
Dienstleistungsgruppe<br />
mit 123 Unternehmen in<br />
19 Ländern auf drei<br />
Kontinenten <strong>und</strong> r<strong>und</strong><br />
52.600 Mitarbeitern.<br />
Die OTTO Group erwirtschaftete<br />
<strong>im</strong> Geschäftsjahr<br />
2007/08 einen Umsatz von<br />
mehr als 11,51 Mrd. Euro<br />
(+2,4% zum Vorjahr).<br />
Michael Schiebel in<br />
Kooperation mit UNITO<br />
seite 13 | thema
etail cover<br />
50 Jahre<br />
Quelle Österreich<br />
Versandhändler <strong>im</strong> galaktischen Jubiläumsjahr<br />
Michael Schiebel in Kooperation mit Quelle<br />
©APA-OTS, Niko Formanek<br />
v.l.n.r.: Christian Kappler (Vorstand Finanzen), Wolfgang Binder (Vorstandsvorsitzender), Andreas Pötzsch (Vorstand Logistik)<br />
thema | seite 14
etail cover<br />
1959 - Quelle Österreich wird<br />
in Vöcklabruck<br />
gegründet<br />
1959 - Umsatz von ÖS 6 Mio.<br />
(Euro 436.000,-),<br />
6 Mitarbeiter<br />
1923 legte Gustav Schickedanz den Gr<strong>und</strong>stein<br />
für das Quelle HOME Shoppingcenter mit<br />
einem Großhandel für Kurz-, Weiß- <strong>und</strong> Wollwaren<br />
in Fürth/Bayern. Am 26 Oktober 1927<br />
wird schließlich die Quelle gegründet. Der erste<br />
Katalog des Versandhändlers erscheint <strong>im</strong><br />
herbst 1928.<br />
Quelle Österreich wurde als erste Auslandstochter<br />
1959 eröffnet.<br />
Bereits <strong>im</strong> ersten Geschäftsjahr erzielt das von<br />
Gustav Schickedanz in Vöcklabruck gegründete<br />
Großversandhaus mit nur sechs Mitarbeitern<br />
r<strong>und</strong> 6 Millionen Schilling Umsatz<br />
(€ 436.000,-). In den nächsten Jahren wuchsen<br />
Umsatz <strong>und</strong> Mitarbeiterzahl kontinuierlich.<br />
In Linz entstand 1965 eine neue Versandzentrale.<br />
1968 überschreitet Quelle die<br />
Umsatzmilliarde (in Schilling).<br />
1990 wird Quelle zur Nummer Eins unter<br />
Österreichs Versandhändlern. Mit dem 1997<br />
erfolgten Start des E-<strong>Commerce</strong>-Portals<br />
www.quelle.at leistet Quelle Pionierarbeit <strong>im</strong><br />
österreichischen Online-<strong>Versandhandel</strong>.<br />
Marktführer <strong>im</strong> österreichischen<br />
<strong>Versandhandel</strong><br />
Heute ist Quelle Österreich mit ihren r<strong>und</strong><br />
1.200 Mitarbeitern <strong>und</strong> einem Bekanntheitsgrad<br />
von über 90 Prozent die größte Auslandstochter<br />
von Quelle. „Im österreichischen<br />
<strong>Versandhandel</strong> sind wir umsatzstärkster Anbieter<br />
<strong>im</strong> Bereich Living. Auch <strong>im</strong> Bereich<br />
Technik konnten wir bei unseren K<strong>und</strong>en<br />
punkten <strong>und</strong> sind stolz auf 95 Prozent Marktanteil<br />
<strong>im</strong> Distanzhandel“, freut sich Wolfgang<br />
Binder, Vorstandsvorsitzender der Quelle AG<br />
Österreich, über die Erfolge.<br />
Mit r<strong>und</strong> 20 Prozent Marktanteil ist Quelle<br />
Marktführer in Österreich.<br />
Highlights <strong>im</strong><br />
Jubiläumsjahr 2009<br />
Unter dem Motto „50 Jahre Quelle <strong>und</strong> das<br />
ist erst der Anfang…“ wird das fünfzigjährige<br />
Bestehen von Quelle mit einer Vielzahl unterschiedlicher<br />
Jubiläumsaktionen gefeiert. Die<br />
Kommunikationsstrategie von Quelle setzt<br />
2009 auf das Generalthema „Quelle Galaxie“.<br />
Diese symbolisiert die unendlichen Weiten<br />
des Quelle HOME Shoppingcenters mit großer<br />
Sort<strong>im</strong>entsbreite <strong>und</strong> –tiefe. „Unsere Kommunikationsstrategie<br />
soll verdeutlichen,<br />
dass Quelle unendliches Shopping-Vergnügen<br />
bedeutet <strong>und</strong> das bei größter Bequemlichkeit“,<br />
erklärt Wolfgang Binder. Das Thema<br />
Quelle Galaxie spiegelt sich daher 2009 in allen<br />
Kommunikationsbereichen wieder, also<br />
in Hörfunkspots, in den verschiedenen Katalogen,<br />
<strong>im</strong> E-<strong>Commerce</strong> <strong>und</strong> in den Quelle-<br />
Shops. Eine effektive 360 Grad Vernetzung<br />
aller Werbe- <strong>und</strong> Kommunikationsinstrumente<br />
soll dabei die Marke Quelle <strong>und</strong> das<br />
Jubiläum bestmöglich transportieren.<br />
2009 wollen wir unseren K<strong>und</strong>enkreis noch<br />
stärker erweitern. Das Ziel ist unsere Position<br />
als Nummer Eins Versandhändler der Österreicher<br />
weiter auszubauen. Dabei wollen wir<br />
noch besser auf K<strong>und</strong>enwünsche eingehen<br />
mit attraktiven Sort<strong>im</strong>enten <strong>und</strong> umfassender<br />
Servicleistung präsent sein“, betont Binder.<br />
retail gratuliert herzlich zum Geburtstag!<br />
1960 - Quelle Kaufhäuser in<br />
Graz <strong>und</strong> Linz<br />
1961 - Gründung Technischer<br />
K<strong>und</strong>endienst<br />
1965 - neue Versandzentrale<br />
Linz, 400 Mitarbeiter<br />
1968 - Quelle Österreich<br />
überschreitet die<br />
Umsatzmilliarde<br />
1972 - neues K<strong>und</strong>en -<br />
bindungsinstrument:<br />
Gründung Quelle<br />
Außendienst<br />
1978 - erstmals telefonische<br />
Bestellannahme<br />
1985 - das Quelle Angebot<br />
überschreitet<br />
2000 Seiten<br />
1988 - Küchen Quelle <strong>und</strong><br />
eigene Quelle<br />
Einrichtungs-Berater<br />
1990 - Quelle ist die Nummer<br />
Eins unter Österreichs<br />
Versendern<br />
1994 - erster Quelle Shop<br />
1995 - Gründung der Quelle-<br />
Tochter Italien<br />
1997 - Website www.quelle.at<br />
2000 - mit neuem Logo<br />
startet Quelle ins<br />
dritte Jahrtausend<br />
2006 - das 100 Millionste<br />
Quelle Paket<br />
2007 - 80 Jahre Marke Quelle<br />
2008 - Quelle „Mein Home<br />
Shopping Center“<br />
2009 - 50 Jahre Quelle<br />
Österreich<br />
seite 15 | thema
etail case study<br />
Best Practice:<br />
Print-Katalog <strong>und</strong><br />
e-<strong>Commerce</strong> aus<br />
einem Guss<br />
w&co MediaServices <strong>und</strong> Erwin Müller<br />
Versandhaus GmbH machen vor, wie es geht<br />
Andreas Plohmann,<br />
Marketingleiter<br />
Erwin Müller Versandhaus<br />
Robert Schneider,<br />
Prokurist w&co MediaServices<br />
thema | seite 16<br />
Shoppen muss auch Spaß machen – egal ob<br />
be<strong>im</strong> Blättern <strong>im</strong> Katalog oder direkt auf der<br />
Website. Dass dies umso eher der Fall ist, je<br />
besser die verschiedenen Vertriebskanäle für<br />
den Konsumenten integriert sind, daran<br />
glauben sowohl Robert Schneider, Prokurist<br />
der w&co MediaServices GmbH als auch<br />
Andreas Plohman, Marketingleiter der Erwin<br />
Müller Versandhaus GmbH aus Buttenwiesen<br />
in Deutschland. retail hat sich die gemeinsam<br />
realisierten Lösungen angesehen <strong>und</strong> bat die<br />
beiden zum Gespräch.<br />
retail: Herr Schneider, als Full Service Mediendienstleister,<br />
spezialisert auf Handel <strong>und</strong> <strong>Versandhandel</strong>,<br />
arbeiten Sie bereits seit vielen Jahren<br />
mit dem Erwin Müller Versand zusammen. Eben<br />
wurden alle Online-Kataloge in Österreich <strong>und</strong><br />
Deutschland neu ausgerüstet. Was macht diese<br />
Zusammenarbeit aus Ihrer Sicht so speziell?<br />
Schneider: Die Erwin Müller Versandhaus<br />
GmbH nutzt neben unseren Leistungen <strong>im</strong> Bereich<br />
Katalogkonzeption, Layouterstellung,<br />
Reinzeichnung <strong>und</strong> Repro aus unserem Online-Portfolio<br />
vor allem die Produkte Online-<br />
KAT classic <strong>und</strong> OnlineKAT statistics.<br />
Plohmann: So ist es. Unser Partner w&co<br />
MediaServices unterstützt uns schon seit einigen<br />
Jahren in der Konzeption, Gestaltung <strong>und</strong><br />
Produktion unserer Kataloge.<br />
Dabei ist es ein großer Vorteil, dass w&co<br />
Lösungen für alle Vertriebskanäle anbietet<br />
<strong>und</strong> wir auf diese Weise Full-Service aus einer<br />
Hand beziehen, ohne uns <strong>im</strong> Detail um die<br />
konkrete Umsetzung kümmern zu müssen.“<br />
retail: Das heißt, Sie beziehen Print- <strong>und</strong> Online-<br />
Lösungen aus einem Guss?<br />
Plohmann: „Ja, mit w&co haben wir auch die<br />
Umsetzung unserer Printobjekte für das Internet<br />
realisiert. Der interaktive, blätterbare Online-Katalog<br />
von w&co mit der Integration zu<br />
unseren Webshops (OnlineKAT classic, Anm.<br />
d. Red.) bildet dabei für uns die ideale Klammer,<br />
die Vertriebskanäle Print <strong>und</strong> e-<strong>Commerce</strong><br />
zu verbinden: Das Emotionale, Haptische<br />
des Printwerbemittels <strong>und</strong> die schnelle<br />
<strong>und</strong> unkomplizierte Bestellung über den Webshop.“<br />
Schneider: „Ganz aktuell haben wir auf den<br />
Plattformen neue Funktionalitäten in die Online-Kataloge<br />
integriert. Die Möglichkeit der<br />
Volltextrecherche, das k<strong>und</strong>enspezifische Inhaltsverzeichnis,<br />
die an<strong>im</strong>ierte Einblendung<br />
werblicher Produkttexte <strong>und</strong> die stufenlose<br />
Vergrößerung für max<strong>im</strong>ale Produktdetails<br />
machen den Einkauf für die K<strong>und</strong>en zu einem<br />
Erlebnis.“
etail case study<br />
w&co MediaServices<br />
w&co MediaServices München, ordentliches Mitglied <strong>im</strong> <strong>Handelsverband</strong><br />
in Österreich, ist auch in Deutschland einer der führenden deutschen Full-<br />
Service Mediendienstleister, spezialisiert auf Handel <strong>und</strong> <strong>Versandhandel</strong><br />
mit vier Leistungssegmenten:<br />
• CreativeServices (Agentur)<br />
• PrePressServices (Druckvorstufe)<br />
• OnlineServices (Anwendungen für e-<strong>Commerce</strong> <strong>und</strong> e-Business)<br />
• ITServices (Consulting, Software- <strong>und</strong> Systementwicklung)<br />
Dieser Ausgabe von retail ist ein Vorzugsangebot<br />
von w&co <strong>und</strong> seinem Kooperationspartner<br />
Meyle+Müller für Mitglieder des <strong>Handelsverband</strong>es<br />
beigelegt. Sollte dieser fehlen, erfahren<br />
Sie mehr unter www.onlinekat.de. Die Shops<br />
der Erwin Müller Versandhaus-GmbH finden<br />
Sie unter at.erwinmueller.com<br />
Erwin Müller<br />
Versandhaus-GmbH<br />
Die inhabergeführte Erwin Müller<br />
Versandhaus GmbH aus Buttenwiesen<br />
ist mit den Versender-Marken<br />
Baby Butt, Kinderbutt, dem Erwin<br />
Müller Wäschekatalog <strong>und</strong> der<br />
neuen Versender-Marke Larita-M<br />
auf dem deutschen Markt sehr erfolgreich.<br />
In Österreich kennt man<br />
vor allem die Marken BabyButt <strong>und</strong><br />
KinderButt (Katalog <strong>und</strong> Webshop)<br />
<strong>und</strong> den Wäschekatalog (nur Webshop).<br />
OnlineKAT mit<br />
dem Statistik-Tool<br />
für Kinderbutt<br />
retail: Das heißt, Ihre K<strong>und</strong>en nehmen das<br />
Channel-übergreifende Angebot an?<br />
Plohmann: „Für unsere K<strong>und</strong>en bieten die<br />
Online-Kataloge vor allem eins: Komfort <strong>und</strong><br />
Spaß be<strong>im</strong> Stöbern. Aber das alleine ist es<br />
nicht. Mit dem Statistikmodul von Online-<br />
KAT können wir genau auswerten, was unsere<br />
K<strong>und</strong>en <strong>im</strong> Online-Katalog tun. Die besten<br />
Seiten, die beliebtesten Produkte, die am<br />
häufigsten benutzten Navigationselemente<br />
<strong>und</strong> noch viele andere Informationen werden<br />
gesammelt <strong>und</strong> von w&co für uns statistisch<br />
ausgewertet - ein wichtiges Instrument<br />
für uns <strong>im</strong> Sinne einer kontinuierlichen Opt<strong>im</strong>ierung.“<br />
Schneider: Durch unsere langjährige Erfahrung<br />
<strong>im</strong> <strong>Versandhandel</strong> <strong>und</strong> unsere Full-Service<br />
Expertise als Mediendienstleister können<br />
wir insbesondere mittelständischen Versendern<br />
für ihre verschiedenen Vertriebskanäle<br />
alles aus einer Hand bieten. Die K<strong>und</strong>en wiederum<br />
finden <strong>im</strong>mer ihre gewohnte Umgebung<br />
vor, egal ob sie online sind oder den<br />
Print-Katalog durchblättern. Aber auch dem<br />
kritischen Moment des Kanalwechsels gilt unser<br />
besonderes Augenmerk. Da gehen die meisten<br />
K<strong>und</strong>en verloren. Wir liefern dem Erwin<br />
Müller Versand das komplette Instrumentarium,<br />
da wirksam gegenzusteuern.<br />
retail: Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Das Gespräch mit Robert<br />
Schneider <strong>und</strong> Andreas Plohmann<br />
führte Michael Schiebel<br />
seite 17 | thema
etail outlet-center<br />
Freeport:<br />
Weiterentwicklung<br />
der Marke<br />
Grenzgeniales Marken Outlet<br />
Seit dem Start <strong>im</strong> Herbst 2003 hat sich das<br />
Freeport International Outlet, das erste<br />
grenzüberschreitende Outlet-Center an der<br />
österreichisch-tschechischen Grenze, vom<br />
einstigen Familieneinkaufscenter zum Marken-Outlet<br />
mit hohem Mode- <strong>und</strong> Lifestyleanspruch<br />
gewandelt.<br />
Während die Umsätze <strong>im</strong> Freeport International<br />
Outlet in Kleinhaugsdorf Jahr für Jahr gesteigert<br />
wurden, ist <strong>im</strong> Hintergr<strong>und</strong> an der Positionierung<br />
<strong>und</strong> am Image des Outlet-Centers<br />
kontinuierlich gefeilt worden. „Am Anfang<br />
hat sich Freeport <strong>im</strong> Kommunikationsauftritt<br />
an der benachbarten Excalibur City orientiert“,<br />
erzählt Jan Prochazka, Center Director<br />
des Freeport International Outlet: „Aber nach<br />
dem Beschluss, eigene <strong>Wege</strong> zu gehen <strong>und</strong><br />
das Image zu verbessern, erfolgte 2006 ein<br />
Rebranding. Seither tritt Freeport als eigenständige<br />
Marke in der Öffentlichkeit auf.“ Begleitend<br />
wurde damals auch ein neuer Werbeauftritt<br />
kreiert. Heuer folgt die nächste wichtige<br />
Veränderungsphase für das Freeport<br />
International Outlet mit dem Zweck, das<br />
Profil weiter zu schärfen.<br />
Vom Familien-Center<br />
zum Marken Outlet<br />
Neben Adaptierungen <strong>im</strong> Gebäudeinneren<br />
sowie r<strong>und</strong> um das Outlet-Center gibt es<br />
einen neuen Werbeauftritt. Dieser ist lebendiger:<br />
„Wir fokussieren auf klare <strong>und</strong> einfache<br />
Motive, bewegender denn je“, erklärt der<br />
Center Director. Zudem wird auch am Mietermix<br />
gearbeitet, der von einer anfangs starken<br />
Fokussierung auf Sport nun auch verstärkt in<br />
Richtung Mode <strong>und</strong> Lifestyle ausgerichtet <strong>und</strong><br />
kontinuierlich durch starke internationale<br />
aktuell | seite 18
Designermarken aufgewertet wird.<br />
Die einstige Positionierung als Center für den<br />
Familieneinkauf entwickelt sich dadurch<br />
stärker in Richtung Markeneinkauf.<br />
Die Tatsache, dass das Freeport International<br />
Outlet Markenwaren zu Tiefstpreisen anbietet,<br />
muss Prochazka zufolge allerdings <strong>im</strong><br />
Bewusstsein der K<strong>und</strong>en noch verstärkt verankert<br />
werden. Hier gebe es vor allem auf<br />
tschechischer Seite, wo Outlet-Center bis dato<br />
nicht denselben Bekanntheitsgrad haben wie<br />
in Österreich, noch Aufklärungsbedarf.<br />
Alle Fotorechte bei Freeport (© Conny de Bauclair)<br />
<strong>Neue</strong>r Auftritt<br />
– bewährtes Marketing<br />
Die Schlüsselaussagen für die Kampagnen<br />
sind daher die <strong>im</strong> Vergleich zu anderen<br />
Einkaufszentren zwischen 30 <strong>und</strong> 70% niedrigeren<br />
Preise, die Top-Marken sowie die<br />
Öffnungszeiten. Mit diesen kann Freeport<br />
bei den österreichischen Konsumenten stark<br />
punkten: Geöffnet ist an 365 Tagen <strong>im</strong> Jahr<br />
bis 21 Uhr. In Zusammenhang damit wird<br />
fortan auch das neue Schlagwort „grenzgenial“<br />
kommuniziert. Dass das kontinuierliche<br />
Umsatz- <strong>und</strong> Besucherwachstum bis dato vor<br />
allem auf gute Werbemaßnahmen zurückzuführen<br />
ist, wurde bei einer <strong>im</strong> Dezember<br />
2008 durchgeführten Studie bestätigt.<br />
73% der Besucher gaben an, durch die Marketing-Kampagne<br />
des Freeport International<br />
Outlet zu einem Besuch des Einkaufszentrums<br />
verlockt worden zu sein. Als effizientester<br />
Werbeträger hat sich dabei das Radio (63%),<br />
gefolgt von Plakatwänden (42%) <strong>und</strong> Flyer<br />
(41%) herausgestellt.<br />
2008 war für das Freeport International<br />
Outlet sehr erfolgreich.<br />
Im Vergleich zu 2007 stiegen der Umsatz<br />
um 21% <strong>und</strong> die Besucherzahlen<br />
um 17%. Bei den meisten Shops hat<br />
sich der Umsatz um 20 bis 30%, bei<br />
einigen sogar um r<strong>und</strong> 50% erhöht.<br />
2009 peilt das Freeport International<br />
Outlet eine Umsatzsteigerung von<br />
über 25% <strong>und</strong> mehr als 1,5 Millionen<br />
Besucher an.<br />
Grenzgenial: der neue Werbeauftritt<br />
des Freeport International<br />
Outlet<br />
Michael Schiebel in Kooperation mit Freeport<br />
seite 19 | aktuell
etail e-commerce<br />
Auch aus Verkäufersicht ist die bargeldlose<br />
Online-Bezahlung die mit Abstand beste<br />
Lösung: Eine Lieferung auf offene Rechnung<br />
birgt ein großes Risiko, <strong>und</strong> auch die Abwicklung<br />
per Nachnahme ist keine Alternative.<br />
Besonders in Branchen mit hohem Spontankäufer-Anteil<br />
ist eine Sendung per Nache-<strong>Commerce</strong>:<br />
Umsatzplus<br />
mit Sicherheit<br />
© PayLife<br />
Online-Shopping boomt – <strong>und</strong> damit auch<br />
der Einsatz von Zahlungskarten <strong>im</strong> Internet.<br />
Sowohl für Konsumenten als auch für<br />
Händler stehen dabei vor allem zwei Dinge <strong>im</strong><br />
Vordergr<strong>und</strong>: Einfachheit <strong>und</strong> Sicherheit. Bereits<br />
30 % aller Konsumentinnen <strong>und</strong> Konsumenten<br />
in Österreich zahlen mit Kreditkarte<br />
<strong>im</strong> Internet. Riesiges Angebot, bequemes Auswählen<br />
des Produkts von zu Hause aus <strong>und</strong><br />
einfaches Bestellen per Mausklick, diese Vorteile<br />
des Online-Shoppings sind dafür verantwortlich.<br />
Der Handel investiert deshalb zunehmend<br />
in diesen stark wachsenden Markt<br />
– sowohl etablierte Unternehmen als auch<br />
Start-ups. Versandhändler <strong>und</strong> Unternehmen<br />
mit physischen Standorten wollen neue Zielgruppen<br />
ansprechen.<br />
Auch Ewald Judt, Geschäftsführer von Pay-<br />
Life, ist von den Chancen, die das Internet<br />
bietet, fasziniert: „Ein kleiner Händler kann<br />
heute mit seinem Online-Shop auch gegen<br />
Größen wie Amazon antreten <strong>und</strong> dabei erfolgreich<br />
sein.“<br />
Online-K<strong>und</strong>en wollen<br />
online zahlen<br />
Ganz entscheidend für den Erfolg von Online-Shops<br />
ist – so zeigen aktuelle Studien<br />
– die Auswahl an Zahlungsmitteln. Online-<br />
K<strong>und</strong>en wollen auch online bezahlen. Eine <strong>im</strong><br />
August 2008 durchgeführte GfK-Befragung<br />
<strong>im</strong> Auftrag von PayLife zeigt: Bereits 30 % aller<br />
Konsumenten zahlen mit Kreditkarte <strong>im</strong><br />
Internet – Tendenz steigend.<br />
Nachnahme <strong>und</strong> offene<br />
Rechnung sind riskant<br />
paylife | seite 20
etail e-commerce<br />
nahme oft riskant. Der spontane Kaufgedanke<br />
ist Tage später wieder weg, wenn die Nachnahme-Benachrichtigung<br />
<strong>im</strong> Postkasten liegt.<br />
Viele Pakete werden dann gar nicht abgeholt<br />
<strong>und</strong> gehen auf Kosten des Händlers wieder<br />
retour. Der Umsatz ist weg <strong>und</strong> die doppelten<br />
Versandkosten bleiben dem Händler. Anders<br />
ist das bei der Abwicklung über Kreditkarte.<br />
Der Händler weiß bereits <strong>im</strong> Moment des Verkaufs,<br />
ob der K<strong>und</strong>e zahlungsbereit <strong>und</strong> zahlungsfähig<br />
ist.<br />
20 bis 25 % Wachstum<br />
pro Jahr<br />
Diese Win-Win-Situation – Vorteile für<br />
Käufer <strong>und</strong> Verkäufer – hat dem bargeldlosen<br />
Zahlen <strong>im</strong> Internet zu überdurchschnittlichen<br />
Steigerungsraten verholfen.<br />
Dazu Ewald Judt: „Während wir in der physischen<br />
Welt Zuwächse von 8-10 % pro Jahr<br />
verzeichnen, sind es be<strong>im</strong> e-<strong>Commerce</strong> zwischen<br />
20 <strong>und</strong> 25 %.“<br />
Vielfalt <strong>und</strong> Sicherheit<br />
Für Händler <strong>und</strong> Dienstleister, die vom Online-Boom<br />
profitieren wollen, ist PayLife<br />
mit Maestro, MasterCard <strong>und</strong> VISA ein idealer<br />
Partner. Denn neben der Vielfalt an Zahlungsmöglichkeiten<br />
deckt PayLife eine weitere Anforderung<br />
ab, die für Konsumenten <strong>und</strong> Unternehmen<br />
gleichermaßen wichtig ist:<br />
Sicherheit auch <strong>im</strong> e-<strong>Commerce</strong>. Um Online-<br />
Zahlungen so sicher wie möglich zu machen,<br />
haben die großen internationalen Kreditkartengesellschaften<br />
vor einigen Jahren mehrstufige<br />
Zahlungsverfahren auf Basis der so genannten<br />
“3D Secure Technologie“ eingeführt:<br />
Maestro SecureCode, MasterCard SecureCode<br />
<strong>und</strong> Verified by VISA.<br />
Durch diese Verfahren authentifiziert sich der<br />
Karteninhaber bei Bekanntgabe seiner Kartendaten<br />
mit einem Passwort, wodurch Missbrauch<br />
mit Kartendaten faktisch ausgeschlossen<br />
ist. Damit steigt sowohl die Sicherheit des<br />
K<strong>und</strong>en, der seine Kartendaten mit einem<br />
Passwort schützt, als auch die Sicherheit des<br />
Händlers, da er für diese Transaktion eine<br />
Zahlungsgarantie erhält. Der e-<strong>Commerce</strong><br />
wird mit einem der 3D Secure Verfahren so<br />
sicher wie das Bezahlen mit der Bankomat-<br />
Kasse am Point of Sale. Die eindeutige Identifizierung<br />
des Gegenübers stellt die Basis für sichere<br />
Transaktionen <strong>und</strong> Geschäftsabschlüsse<br />
<strong>im</strong> Internet dar. Man muss als Konsument wie<br />
auch als Händler sicher sein können, dass es<br />
sich am anderen Ende der elektronischen Leitung<br />
um eine vertrauenswürdige Person bzw.<br />
ein seriöses Unternehmen handelt.<br />
PSP:<br />
Das Bindeglied <strong>im</strong> e-Payment<br />
Payment Service Provider (PSP) erledigen<br />
die technische Anbindung <strong>und</strong> die Zahlungsabwicklung<br />
gegen eine geringe Gebühr.<br />
Wer in seinem Online-Shop Bankomat- <strong>und</strong><br />
Kreditkartenzahlung anbieten will, muss also<br />
nicht viel investieren: Kreditkartendaten sind<br />
ein sensibles Gut, daher haben viele Online-<br />
Händler <strong>und</strong> Dienstleister – zu Recht – großen<br />
Respekt vor dem Thema Online-Zahlsysteme.<br />
Doch die Sorge vor großem Aufwand <strong>und</strong><br />
mangelnder Sicherheit ist unbegründet, sofern<br />
man mit kompetenten Partnern zusammenarbeitet.<br />
PayLife empfiehlt daher, die technische Abwicklung<br />
von bargeldlosen Zahlungen <strong>im</strong><br />
Online-Shop über einen Payment Service<br />
Provider (PSP) vorzunehmen. Sie sind die Spezialisten<br />
für die Übermittlung, Verarbeitung<br />
<strong>und</strong> Speicherung der Daten. Jeder Payment<br />
Service Provider muss nach PCI DSS zertifiziert<br />
sein. Damit ist sichergestellt, dass alle<br />
Daten auch sicher verwahrt werden.<br />
In Folge gibt es für Online-Händler überhaupt<br />
keinen Gr<strong>und</strong> mehr, Kreditkartennummern<br />
zu speichern, die Sicherheit erhöht sich so für<br />
alle Beteiligten.<br />
Weitere Informationen zu e-<strong>Commerce</strong><br />
finden Sie unter<br />
www.paylife.at/e-commerce<br />
Weitere Informationen über PCI DSS<br />
finden Sie auf der Website<br />
www.pcisecuritystandards.org<br />
Ewald Judt<br />
Geschäftsführer von PayLife<br />
PCI – der neue<br />
Sicherheitsstandard<br />
Um das Risiko von Datendiebstählen<br />
zu min<strong>im</strong>ieren, haben<br />
sich die großen internationalen<br />
Kreditkartengesellschaften<br />
auf einen Sicherheitsstandard,<br />
den „Payment Card Industry –<br />
Data Security Standard“ (PCI<br />
DSS) verständigt, der die sichere<br />
Speicherung <strong>und</strong> Verarbeitung<br />
der Kreditkartendaten<br />
regelt. PCI DSS verpflichtet<br />
weltweit alle Vertragspartner,<br />
die Kartendaten übermitteln,<br />
verarbeiten oder speichern,<br />
wirkungsvolle Sicherheitsmaßnahmen<br />
zu ergreifen <strong>und</strong><br />
einzuhalten.<br />
Michael Schiebel in Kooperation<br />
mit PayLife Bank GmbH<br />
seite 21 | paylife
etail marketing<br />
K<strong>und</strong>enbindung auf<br />
höchstem Niveau<br />
Die ROTE KARTE von kika kann etwas mehr!<br />
Alle Fotorechte bei kika<br />
Der professionelle Dialog mit dem K<strong>und</strong>en<br />
<strong>im</strong> Rahmen von K<strong>und</strong>enbindungsprogrammen<br />
erfordert ein ausgefeiltes Datenmanagement<br />
<strong>im</strong> Hintergr<strong>und</strong>. Nur durch gut<br />
aufbereitete Daten lassen sich Marketingstrategien<br />
gezielt setzen.<br />
K<strong>und</strong>enbindungsprogramme sind aus dem<br />
Handel nicht wegzudenken. Dabei wird vor<br />
allem durch die klassische K<strong>und</strong>enkarte versucht,<br />
K<strong>und</strong>en an das Unternehmen zu binden<br />
<strong>und</strong> ihre Loyalität mit speziellen Services<br />
<strong>und</strong> Angeboten zu belohnen. Die Etablierung<br />
eines solchen Programms stellt allerdings einen<br />
erheblichen Aufwand dar, denn es greift<br />
tief in die Geschäftsprozesse eines Unternehmens<br />
hinein. Wer nicht bereit ist, entsprechend<br />
Zeit <strong>und</strong> Geld zu investieren, sollte es<br />
besser bleiben lassen.<br />
Das tragfähige F<strong>und</strong>ament für die Etablierung<br />
einer Customer Relationship Management<br />
(CRM) Lösung wird erst durch ein perfektes Datenmanagement<br />
<strong>und</strong> Datamining geschaffen,<br />
denn: Nur wer aus den Daten „lesen“ kann,<br />
ist in der Lage, seine Marketingstrategie auch<br />
entsprechend dem K<strong>und</strong>enverhalten anzupassen.<br />
Ein Best Practice Beispiel für die erfolgreiche<br />
Einführung einer CRM-Lösung stellt die Zusammenarbeit<br />
zwischen arvato-AZ Direct <strong>und</strong><br />
cover story | seite 22
etail marketing<br />
kika dar. Das Möbelhaus hat <strong>im</strong> März 2008<br />
die ROTE KARTE zur K<strong>und</strong>enbindung <strong>und</strong><br />
Neuk<strong>und</strong>engewinnung eingeführt. Der<br />
Vorteil der kika Karte: Der K<strong>und</strong>e sammelt<br />
keine Bonuspunkte, sondern erhält seinen<br />
individuellen Preisvorteil gleich an der Kassa.<br />
Das technisch sehr komplexe Management<br />
der K<strong>und</strong>endaten <strong>im</strong> Hintergr<strong>und</strong> sowie einhergehende<br />
Produktionsaufgaben wurde an<br />
arvato-AZ Direct ausgelagert. Der CRM-<br />
Spezialist erfasst <strong>und</strong> validiert seither alle<br />
K<strong>und</strong>endaten. Neben klassischem Kampagnenmanagement<br />
kommen insbesondere<br />
automatisierte Dialogmaßnahmen zum Zug.<br />
Zudem ist die Lösung stark in die kika-Systemlandschaft<br />
integriert: aufwändige Datenabgleiche<br />
sind obsolet. Durch die CRM-Lösung<br />
hat das Möbelhaus die Basis für alle weiteren<br />
Schritte in der zielgruppenspezifischen K<strong>und</strong>enbindung<br />
gesetzt.<br />
Weiters unterstützt arvato-AZ Direct kika bei<br />
der Generierung detaillierter K<strong>und</strong>endaten.<br />
So hat der CRM-Spezialist zur Ermittlung von<br />
e-Mailadressen der K<strong>und</strong>en eine eigene<br />
Registrierungswebsite <strong>im</strong> Rahmen des<br />
K<strong>und</strong>enclubs entwickelt. Durch die Schaffung<br />
dieses Tools kann kika wertvolle Daten für die<br />
zielgruppenspezifische Ansprache via e-Mail<br />
generieren.<br />
„Nach außen hin wirkt alles sehr einfach.<br />
Um ein Datenmanagement in diesem Ausmaß<br />
zu bewerkstelligen, sind aber viele Abst<strong>im</strong>mungsprozesse<br />
<strong>im</strong> Hintergr<strong>und</strong> notwendig.<br />
Nur eine ausgefeilte Softwarelösung ermöglicht<br />
es, die Daten bestmöglich aufzubereiten<br />
<strong>und</strong> in die IT-Infrastruktur des K<strong>und</strong>en zu integrieren“,<br />
so Dipl.-Ing. Ra<strong>im</strong><strong>und</strong> Höslinger,<br />
Mitglied der Geschäftsleitung be<strong>im</strong> CRM-Spezialisten<br />
arvato-AZ Direct.<br />
Dass sich die Investition für kika bereits bezahlt<br />
gemacht hat bestätigt Mag. Martin<br />
Messinger, Leitung Direct Marketing <strong>und</strong><br />
Market Research bei kika, mit Freude: „Durch<br />
die Gutschein- <strong>und</strong> Mailing Aktionen verzeichnen<br />
wir eine signifikante Steigerung bei<br />
Umsatz <strong>und</strong> Frequenz. Die Rücklaufquote bei<br />
den Aktionen beträgt bis zu 30%. Die Karte<br />
bewährt sich somit als hocheffizientes Dialog<br />
Marketing Instrument welches hervorragend<br />
unseren bestehenden Werbemix<br />
ergänzt.<br />
Michael Schiebel in Kooperation mit<br />
arvato-AZ Direkt<br />
Mag. Martin Messinger,<br />
Leitung Direct Marketing<br />
<strong>und</strong> Market Research bei kika<br />
„Schöner Wohnen <strong>und</strong><br />
individuell Einrichten –<br />
höchste Qualität zu besten<br />
Preisen“<br />
lautet das Konzept des von Dr. Herbert Koch 1973 gegründeten<br />
Familienbetriebs. Als Nummer 1 bei Wohnideen bietet<br />
kika eine Vielfalt an Einrichtungslösungen <strong>und</strong> Wohnaccessoires<br />
für jeden Geschmack <strong>und</strong> jede Geldbörse. Mit der Eröffnung eines<br />
kika Cash & Carry Marktes in Olmütz, Tschechien <strong>im</strong> April 2009,<br />
zählt die kika/Leiner Gruppe mit 67 Standorten in Österreich,<br />
Ungarn, der Tschechischen Republik, Kroatien, der Slowakei,<br />
Rumänien <strong>und</strong> Russland zu den führenden Möbelhändlern Europas.<br />
Via Franchise eröffnete kika ebenfalls <strong>im</strong> April 2009 das erste<br />
Einrichtungshaus in Moskau, Russland. Weitere Häuser sind<br />
in Planung. Bereits Ende 2009 wird das erste kika Einrichtungshaus<br />
in Belgrad/Serbien eröffnen.<br />
seite 23 | cover story
etail interview<br />
Renaissance K<strong>und</strong>enbindung:<br />
Verkauf mich<br />
nicht für dumm!<br />
Interview. CRM-Experte Ra<strong>im</strong><strong>und</strong> Höslinger über Do´s & Dont´s<br />
Ra<strong>im</strong><strong>und</strong> Höslinger ist<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
von arvato-AZ Direct.<br />
arvato-AZ Direct versteht<br />
sich als Berater <strong>und</strong> flexibler<br />
Integrator von CRM-Komponenten<br />
in bestehende Systemlandschaften.<br />
Backgro<strong>und</strong> ist<br />
die langjährige Erfahrung <strong>im</strong><br />
Dialogmarketing insbesondere<br />
mit Zielgruppenmanagement<br />
<strong>im</strong> Consumer- <strong>und</strong> Businessbereich.<br />
thema | seite 24<br />
retail: Herr Höslinger, Sie sind Experte für die<br />
Integration von CRM-Komponenten in bestehende<br />
Systemlandschaften. Nun erfreuen sich<br />
K<strong>und</strong>enbindungsprogramme wieder zunehmender<br />
Beliebtheit. Worauf ist der aktuelle Run zurückzuführen?<br />
Höslinger: Wir erleben tatsächlich eine<br />
Renaissance von Loyalty-Programmen. Begründet<br />
ist das einerseits durch kommunizierte<br />
Best Practice Cases sowie die Annahme,<br />
dass K<strong>und</strong>enbindung das Geschäft planbarer<br />
macht, es bestenfalls in einem Aufwärtstrend<br />
stabilisiert.<br />
Und natürlich gibt es einen Zugzwang: was<br />
der Mitbewerber tut, das muss auch ich tun.<br />
Das ist allerdings eine von mehreren Fallen.<br />
retail: ...Fallen?<br />
Höslinger: Erstens: Die Erwartungslage der<br />
K<strong>und</strong>en. Die Chance, dass sich K<strong>und</strong>en via<br />
Loyalty Management mit dem Unternehmen<br />
verstärkt identifizieren, kann durch mangelnde<br />
Mehrwertfunktionen ins Gegenteil kippen.<br />
Resultat: Die Enttäuschung ist groß.<br />
Zweitens: Kompromisse in der technischen<br />
Umsetzung. Hier sage ich: IT follows business.
etail interview<br />
CRM ist Unternehmensstrategie <strong>und</strong> nur in<br />
zweiter Linie IT-Angelegenheit.<br />
Drittens: Das Marketing-Dilemma: Das<br />
Marketing muss mit den seinen Aufgaben entsprechenden<br />
Kompetenzen ausgestattet sein,<br />
denken wir nur an die 4P des Marketing:<br />
product, price, placement, promotion. Keine<br />
Produktentwicklung ohne Marketing. Doch<br />
welche Unternehmen sind so aufgestellt? Das<br />
Gegenteil ist oft der Fall. Die Konsequenz: In<br />
Marketingabteilungen ist die Personalfluktuation<br />
signifikant höher als in anderen Abteilungen.<br />
Und die sollen K<strong>und</strong>enbindung<br />
weiterentwickeln?<br />
retail:Was dagegen tun?<br />
Nur die kompromisslose Umsetzung in<br />
Datenmanagement <strong>und</strong> Datamining liefert<br />
das tragfähige F<strong>und</strong>ament für Customer<br />
Centric Engineering: Das stetige Lernen aus<br />
dem K<strong>und</strong>enverhalten mit Rückkopplung<br />
auf die Unternehmensstrategie.<br />
Oft strapazierte Schlagworte wie Cross<strong>und</strong><br />
Upselling, K<strong>und</strong>ensegmentierung oder<br />
Business Intelligence sind Teilfunktionen,<br />
die sich dahinter verbergen.<br />
Wenn dieser Kreislauf geschlossen ist,<br />
wird Customer Loyalty-Management<br />
zur Success-Story für das ganze<br />
Unternehmen.<br />
Michael Schiebel<br />
Höslinger: Die Gefährdung lautet: Bindungsprogramme<br />
werden zum Selbstzweck <strong>und</strong> verlieren<br />
den Unternehmensbezug. Platzieren Sie<br />
in so einer Situation Dialogmarketing, erzeugen<br />
Sie bestenfalls Befremden. Gesucht ist die<br />
st<strong>im</strong>mige Einbettung in die Unternehmensstrategie.<br />
Das muss sich in der Ausgewogenheit<br />
zwischen emotionalen <strong>und</strong> rationalen<br />
Komponenten des Programms widerspiegeln.<br />
Mit rein rationalen Funktionen – wie Rabatten<br />
– bleibt die Bindung auf der Strecke. Der<br />
Preis als ausschließliches Unterscheidungskriterium<br />
zum Mitbewerber ist ein gefährliches<br />
Spiel. Hier ist die Kompensation mit Servicefunktionen<br />
dringend angesagt.<br />
retail: Wo liegen die Chancen?<br />
Höslinger: Der K<strong>und</strong>e ist kein Esel, der sich die<br />
Plastik-Karte wie eine Karotte vor die Nase<br />
halten lässt. Die Karotte muss schmecken!<br />
Manipulation kann kurzfristig Erfolge einfahren,<br />
die sich in der K<strong>und</strong>enbindung aber<br />
bitter rächen.<br />
Die Vorwärtsstrategie lautet: Sagen, was<br />
Sache ist. Authentisch sein! Es geht um den<br />
Einklang mit dem Unternehmen. Ein Faktum,<br />
das sich in der Namensgebung der Customer-<br />
Loyalty-Solution von arvato ausdrückt:<br />
AZ-accordance.<br />
seite 25 | thema
etail marketing<br />
© DMVÖ<br />
Columbus Gala: Daniela Zeller, Jörg Spreitzer (CEO JWT),<br />
Anja Lenhart (Director Corporate Communications UPC)<br />
Prospekt Award 2008<br />
Die kreativsten & erfolgreichsten Prospekte ausgezeichnet<br />
Die Österreichische Post AG prämierte<br />
<strong>im</strong> Mai zum dritten Mal <strong>im</strong> Rahmen der<br />
Columbus Gala des DMVÖ (Dialog Marketing<br />
Verband Österreich) die Sieger <strong>im</strong> Rennen um<br />
die kreativsten <strong>und</strong> erfolgreichsten Werbeprospekte<br />
des vergangenen Jahres. Über 150 Einreichungen<br />
bestätigen den hohen Stellenwert<br />
dieses Werbepreises. Vorstandsdirektor Walter<br />
Hitziger von der Österreichischen Post AG ließ<br />
es sich nicht nehmen, die Preise an die glücklichen<br />
Gewinner persönlich zu überreichen.<br />
Ö3-Lady Daniela Zeller moderierte die Zeremonie<br />
in der Hochspannungshalle des<br />
Wiener Arsenals.<br />
Der begehrte Prospekt Award 2008 wurde in<br />
vier Kategorien verliehen. In jeder Kategorie<br />
konnten sich fünf Einreicher als Nominierte<br />
qualifizieren, aus denen die Platzierungen<br />
Gold, Silber <strong>und</strong> Bronze ausgewählt wurden.<br />
Bei den „Verbrauchsgütern kurzfristig“ dominierten<br />
die großen Lebensmittelhändler. Hofer<br />
erhielt Gold für seine Flugblätter, Spar freute<br />
sich über Silber <strong>und</strong> Billa über Bronze.<br />
In der Kategorie „Gebrauchsgüter mittelfristig“<br />
kämpften Unternehmen unterschiedlicher<br />
Branchen um die Plätze.<br />
Interspar konnte mit Gold das Rennen für sich<br />
entscheiden, C&A erhielt für Textilien Silber,<br />
bellaflora wurde mit Bronze belohnt.<br />
Bei den „Gebrauchsgütern langfristig“ schafften<br />
es zwei Möbelhäuser auf die ersten beiden<br />
Ränge, Leiner erhielt Gold <strong>und</strong> XXXLutz Silber.<br />
Bronze wurde an die Automarke Mazda<br />
verliehen.<br />
In der Kategorie „Dienstleistungen“ punktete<br />
das Österreichische Verkehrsbüro mit Gold,<br />
thema | seite 26
etail marketing<br />
Verbrauchsgüter kurzfristig<br />
(Lebensmitteleinzelhandel, Drogerie<strong>und</strong><br />
Parfümerie)<br />
© DMVÖ<br />
1. PLATZ GOLD:<br />
Auftraggeber: Hofer<br />
Prospekt: Hofer informiert<br />
Agentur: Strobl+Strobl Advertising<br />
2. PLATZ SILBER:<br />
Auftraggeber: Spar Österreichische<br />
Warenhandels AG<br />
Prospekt: KW48 - Alles um 1,- €<br />
Agentur: Wirz<br />
Werbeagentur GmbH<br />
3. PLATZ BRONZE:<br />
Auftraggeber: Billa AG<br />
Prospekt: Unsere Beeren halten<br />
keinen Winterschlaf<br />
Agentur: Dirnberger de Felice<br />
Grüber GmbH & Co KG<br />
Columbus Gala: Team DRAFTFCBi<br />
be<strong>im</strong> ausgelassenen Feiern<br />
Gebrauchsgüter mittelfristig<br />
(Bekleidung, Textil, Schuhe, Elektrohandel,<br />
Telekom, Spielwaren, Sport, Foto, etc.)<br />
SalzburgerLand Tourismus errang Silber<br />
<strong>und</strong> der Anbieter von Fitnesseinrichtungen<br />
VC-Fitness GmbH ging mit der Bronze-<br />
Platzierung nach Hause.<br />
Konsumenten in ganz Österreich wurden<br />
mittels Computer Assisted Web Interviews<br />
(CAWI) vom Marktforschungsinstitut<br />
marketagent.com online befragt, welche<br />
Prospekte ihnen <strong>im</strong> vorigen Jahr am besten<br />
gefallen hatten. Bewertet wurden Warenangebot,<br />
Inhalt, optische Gestaltung, Übersichtlichkeit<br />
<strong>und</strong> Auffälligkeit sowie Kaufanreiz<br />
<strong>und</strong> Wirksamkeit der Prospekte. Die Sieger pro<br />
Kategorie wurden durch die jeweils höchste<br />
Gesamtpunkteanzahl ermittelt.<br />
1. PLATZ GOLD:<br />
Auftraggeber: INTERSPAR GmbH.<br />
Prospekt: Weihnachtswünsche<br />
werden wahr!<br />
Agentur: Jung von Matt/Donau<br />
2. PLATZ SILBER:<br />
Auftraggeber: C&A Mode GesmbH<br />
Prospekt: Hot Week Folder 2008<br />
Agentur: Gruber & Company<br />
Werbeges.m.b.H<br />
3. PLATZ BRONZE:<br />
Auftraggeber: Bellaflora Gartencenter<br />
Gesellschaft m.b.H.<br />
Prospekt: Eine Pflanze macht noch<br />
keinen Sommer.<br />
Agentur: WIEN NORD<br />
Werbeagentur GmbH<br />
Michael Schiebel<br />
seite 27 | thema
etail branche<br />
Textilbranche<br />
gut aufgestellt<br />
Sportfachhandel opt<strong>im</strong>istisch<br />
cover story | seite 28<br />
Der neue Trend zur Einfachheit bei<br />
Kleidung <strong>und</strong> Schuhen ist signifikant.<br />
Experten sehen die Mode für den kommenden<br />
Herbst/Winter als Antwort auf die Wirtschaftskrise.<br />
Das neue Outfit präsentiert sich<br />
so: Diverse Schattierungen von Naturfarben,<br />
Ethno-Muster, viel Wildleder, weiche Stoffe<br />
<strong>und</strong> Farben von Halbedelsteinen wie Türkis<br />
<strong>und</strong> Aquamarin. Die spannende Frage be<strong>im</strong><br />
Thema „Mode“ in diesem Jahr ist aber nicht so<br />
sehr: „Gefällt sie oder nicht“. Sondern: Können<br />
<strong>und</strong> wollen sich Österreichs Konsumentinnen<br />
<strong>und</strong> Konsumenten die neue Mode<br />
leisten oder nicht?<br />
Die letzte marketagent.com-Branchen anlayse<br />
aus dem Bereich Textilhandel st<strong>im</strong>mt vorsichtig<br />
opt<strong>im</strong>istisch. Gegenüber den Monaten<br />
Jänner <strong>und</strong> Februar wurde <strong>im</strong> März wieder<br />
mehr Geld ausgegeben. Der Trend setzte<br />
sich <strong>im</strong> April fort. Das gute Wetter kurbelte<br />
den Verkauf deutlich an. Mit der Gesamt-Performance<br />
der Branche darf man bisher jedenfalls<br />
zufrieden sein. Trotz schwieriger Marktsituation<br />
sind seit Jahresbeginn nur leichte<br />
Umsatz-Rückgänge gegenüber dem Vorjahr zu<br />
verzeichnen. Manche Textil-Retailer konnten<br />
sogar zulegen wie C&A. Der deutsche Textilriese<br />
hat seinen Österreich-Umsatz <strong>im</strong> Geschäftsjahr<br />
2008/2009 um 4,6 Prozent auf<br />
386 Millionen Euro gesteigert.<br />
Auch wenn angesichts der Wirtschaftskrise<br />
eine Prognose für 2009/2010 schwierig<br />
sei, wolle man laut Unternehmens sprecher<br />
Herbert Asamer, „den Umsatz stabil halten“.<br />
Auch der schwedische Textilkonzern<br />
Hennes&Mauritz (H&M) hat seinen Wachstumskurs<br />
trotz der Krise gehalten. 2008
etail branche<br />
konnte er seinen Umsatz um 13 Prozent<br />
gegenüber 2007 steigern, den Nettogewinn<br />
um 12,5 Prozent. 2009 will man weiter<br />
expandieren: Europaweit sollen 225 neue<br />
Kaufhäuser eröffnet <strong>und</strong> dadurch zwischen<br />
6.000 <strong>und</strong> 7.000 zusätzliche Stellen<br />
geschaffen werden.<br />
Bestnoten für H&M <strong>und</strong> C&A<br />
Besonders in wirtschaftlich schwierigen<br />
Zeiten spielt Werbung eine wichtige Rolle.<br />
Wird das Marketingbudget knapp, wollen die<br />
Verantwortlichen umso mehr wissen, ob<br />
die Konsumenten die Werbung auch registriert<br />
haben. Bei der Online-Umfrage von<br />
marketagent.com <strong>im</strong> März nannten r<strong>und</strong><br />
27 Prozent der Konsumenten H&M spontan<br />
als ersten Namen bei der Frage: „Welche<br />
Mode- <strong>und</strong> Bekleidungs-Einzelhandelsketten<br />
sind Ihnen zumindest namentlich bekannt?“<br />
Vier von zehn Österreichern haben den<br />
schwedischen Filialisten in den vergangenen<br />
vier Wochen besucht. Bei den Frauen zwischen<br />
14 <strong>und</strong> 59 Jahren liegt der Anteil gar<br />
bei 50 Prozent. „H&M ist sicher der he<strong>im</strong>liche<br />
Gewinner“, fasst Thomas Schwabl, Chef des<br />
Online- Marktforschers marketagent.com<br />
gegenüber dem Wirtschaftsblatt, die aktuelle<br />
K<strong>und</strong>enbefragung zum Textilhandel zusammen.<br />
Vor allem jüngere Konsumenten wollen in<br />
Sachen Fashion auch in Zukunft auf H&M<br />
setzen. Nach ihrer Einschätzung ist das Unternehmen<br />
innovativ, Trendsetter der Branche,<br />
aufstrebend <strong>und</strong> cool. Bei der Umfrage<br />
gab es aber nicht nur Lob: Durchschnittlich<br />
schnitt das schwedische Unternehmen in<br />
Sachen Sauberkeit der Geschäfte <strong>und</strong> Kompetenz<br />
des Personals ab.<br />
Image versus Preis<br />
Klarer Image-Sieger war zum wiederholten<br />
Male Palmers. Nicht nur die Werbung<br />
des Wäschekonzerns gefällt am meisten. Auch<br />
mit Fre<strong>und</strong>lichkeit, Kompetenz <strong>und</strong> dem Engagement<br />
der Mitarbeiter konnte Palmers bei<br />
den Konsumenten punkten.<br />
Auf der anderen Seite der Image-Skala findet<br />
sich der Textil-Discounter kik. Dafür aber<br />
steht er bei den Konsumenten ganz oben in<br />
der Gunst, wenn es um den Preis geht. Damit<br />
führt der Diskonter bei der marketagent.<br />
com-Umfrage den Smart-Shopper-Index deutlich<br />
an, der die Ergebnisse preisrelevanter Fragen<br />
zusammenfasst. So gilt kik zwar weder als<br />
sympathisch noch vertrauenswürdig, dafür<br />
aber als „verdammt günstig“. Ganz wie es die<br />
Werbung verspricht.<br />
Apropos Werbung: Prospekte sind mit über<br />
60 Prozent für Konsumenten als Entscheidungshilfe<br />
<strong>und</strong> Sympathieträger absoluter<br />
Spitzenreiter. Auf Platz 2 <strong>und</strong> 3 liegen Direct<br />
Mailing <strong>und</strong> TV-Spots, die jedoch jeweils nur<br />
Werte um die 30 Prozent erzielten.<br />
Die letzte marketagent.com-<br />
Branchenanalayse aus dem<br />
Bereich Textilhandel st<strong>im</strong>mt<br />
opt<strong>im</strong>istisch. Bestnoten der<br />
Konsument erhielten das<br />
schwedische Modehaus H&M<br />
(Bekanntheit), der Wäscheproduzent<br />
Palmers (Image)<br />
<strong>und</strong> der Textil-Discounter kik<br />
(Preis).<br />
Im Sport- <strong>und</strong> Freizeitbereich<br />
heißen die Sieger<br />
Hervis (Werbeerinnerung<br />
<strong>und</strong> Bekanntheit) <strong>und</strong><br />
Intersport Eybl (Image).<br />
Der Online-Marktforscher<br />
marketagent.com untersucht<br />
<strong>im</strong> Monatsabstand die wichtigsten<br />
Handelsbranchen.<br />
Interviewt werden 1000<br />
Web-aktive Personen <strong>im</strong> Alter<br />
zwischen 14 <strong>und</strong> 59 Jahren.<br />
seite 29 | cover story
etail branche<br />
Outdoor ist „in“<br />
Steigende Bedeutung in der Modebranche<br />
kommt der zunehmenden Zahl an modebewussten<br />
Männern sowie der kaufkräftigen<br />
älteren Generation zu, die man für Mode begeistern<br />
kann. Stark <strong>im</strong> Trend - sowohl bei der<br />
Mode wie be<strong>im</strong> Sport - ist das Thema „outdoor“.<br />
Im Sport- <strong>und</strong> Freizeitbereich werden besonders<br />
Produkte zum Thema Sicherheit stark<br />
nachgefragt. Helme <strong>und</strong> Protektoren sind<br />
zum absoluten Verkaufsrenner geworden.<br />
Bei Intersport Eybl <strong>und</strong> Sports Experts verdoppelte<br />
sich die Zahl der verkauften Ski-<br />
Helme. Mit dem ersten faltbaren Kletterhelm<br />
ist Edelried der Branche einen großen Schritt<br />
voraus. Dank des innovativen Faltmechanismus<br />
verringert sich das Packmaß um fast<br />
50 Prozent <strong>im</strong> Vergleich zu herkömmlichen<br />
Helmen. Mit wenigen Handgriffen lässt sich<br />
dieser Hybridhelm zusammenfalten <strong>und</strong> in<br />
jedem Rucksack verstauen. Damit bleibt genügend<br />
Platz für den Rest der Ausrüstung.<br />
Bei der diesjährigen Sportartikelmesse ISPO in<br />
München machten auch Natur-Materialien<br />
Furore. So erfreut sich Bambus als Rohstoff<br />
für Ski <strong>und</strong> Snowboards einer <strong>im</strong>mer größeren<br />
Beliebtheit. Mit dem neuen „Shogun“<br />
präsentiert Salomon seinen ersten Freeride-<br />
Ski aus dem fernöstlichen Material.<br />
Hightech <strong>und</strong> Lifestyle<br />
V<br />
iele Hersteller investieren stark in die Entwicklung<br />
neuer Produkte, die neben dem<br />
Sicherheitsaspekt auch den Lifestyleanspruch<br />
des Trägers berücksichtigen. Auch bei Schuhen<br />
<strong>und</strong> Bekleidung kommen <strong>im</strong>mer mehr<br />
High-Tech-Materialien zum Einsatz.<br />
Be<strong>im</strong> Sporttextil-Hersteller O´Neil hat die<br />
„NavJacket“ Eingang in die neue Kollektion<br />
gef<strong>und</strong>en, eine Gore-Tex-Skijacke mit integriertem<br />
Navigationssystem. Ein Display<br />
auf dem Arm <strong>und</strong> ein Lautsprecher in der<br />
Kapuze weisen den Weg durch die Berge.<br />
cover story | seite 30
etail branche<br />
Ein so genannter „Friend-Finder“ ermöglicht<br />
zudem das Wiederfinden von Begleitern oder<br />
das Nachverfolgen von deren Abfahrtsrouten.<br />
Nach den beheizten Skischuhen sorgt nun<br />
auch die beheizte Jacke für Wohlbefinden auf<br />
der Piste. Die Jacke „Fire“ von Alpenheat bietet<br />
fünf Heizstufen mit einem speziellen Heizzellensystem<br />
aus Bio-Thermal-Fasern, die in<br />
den Rückenbereich des Kleidungsstücks eingearbeitet<br />
sind. Ein Knopfdruck am Heizstufenregler,<br />
der sich in der Innentasche der<br />
Jacke befindet, steuert die Wärmeabgabe<br />
<strong>und</strong> wärmt je nach Stufe für zwei bis acht<br />
St<strong>und</strong>en.<br />
„Sport-Lifestyle-Mode“ ist ein wachsender<br />
Markt, der den Sportartikel-Herstellern in den<br />
letzten Jahren satte Gewinne beschert hat.<br />
Branchenkenner schätzen, dass mittlerweile<br />
80 Prozent der Trikots, Trainingsjacken oder<br />
Sportschuhe als bequeme Freizeitkleidung getragen<br />
werden <strong>und</strong> nicht be<strong>im</strong> Sport.<br />
2008 konnte der Sportfachhandel gegen den<br />
Trend um 3,2 Prozent auf 2,3 Milliarden<br />
Euro zulegen. Für 2009 bleibt man trotz<br />
Wirtschaftskrise opt<strong>im</strong>istisch.<br />
Bisher haben sich jedenfalls der schneereiche<br />
Winter <strong>und</strong> der warme Frühling positiv auf<br />
den Verkauf von Ski-Artikeln <strong>und</strong> Fahrrädern<br />
ausgewirkt. Auch für Sportartikelhersteller<br />
wie Adidas <strong>und</strong> Nike läuft es am he<strong>im</strong>ischen<br />
Markt gut - <strong>im</strong> Gegensatz zu den einbrechenden<br />
Absatzmärkte in Asien <strong>und</strong> Osteuropa. In<br />
Österreich <strong>und</strong> Deutschland wird bei Sportartikeln<br />
derzeit offenbar noch nicht gespart.<br />
Damit das auch so bleibt, wird kräftig in die<br />
Werbung investiert.<br />
auch die TV-Werbung mit Test<strong>im</strong>onial<br />
Armin Assinger. Platz 2 <strong>und</strong> 3 bei der Werbeerinnerung<br />
belegen Intersport <strong>und</strong> Intersport<br />
Eybl. Das Schlusslicht bildet Giga Sport. Be<strong>im</strong><br />
Image belegt laut aktuellem Handels-Check<br />
Intersport Eybl den Spitzenplatz. Das Erlebnissporthaus<br />
punktet mit Sympathie, Vertrauen,<br />
Qualität, Beratungskompetenz <strong>und</strong> seinem<br />
Premiumsegment. Platz 1 bei der Markenbekanntheit<br />
belegt Hervis.<br />
Das dritte Jahr in Folge untersucht der Online-<br />
Marktforscher marketagent.com <strong>im</strong> Auftrag<br />
von TMC The Media Consultants <strong>und</strong> in Kooperation<br />
mit dem Wirtschaftsblatt <strong>im</strong><br />
Monatsabstand die wichtigsten Handelsbranchen.<br />
Interviewt werden 1000 Web-aktive<br />
Personen <strong>im</strong> Alter zwischen 14 <strong>und</strong> 59 Jahren.<br />
In dieser Altersgruppe geht man von<br />
3.691.000 web-aktiven Österreicherinnen<br />
<strong>und</strong> Österreichern aus.<br />
Tanja Dietrich-Hübner<br />
Hervis <strong>und</strong> Intersport Eybl auf<br />
Platz 1<br />
Bei der diesjährigen marketagent.com-<br />
Branchenanlayse für den Sportfachhandel<br />
zeigte sich die Werbung von Hervis als<br />
besonders erfolgreich: 2/3 der Österreicher<br />
erinnern sich an die Hervis-Werbung, wobei<br />
die Prospekte den Konsumenten am besten in<br />
Erinnerung sind. Überdurchschnittlichen Eindruck<br />
macht gegenüber den Mitbewerbern<br />
seite 31 | cover story
etail satire<br />
Satire<br />
Massenpanik in Großraumbüro!<br />
Bewegungsmelder dreht Beamten das Licht ab<br />
Um Energie zu sparen, lässt die Republik<br />
Österreich seit einiger Zeit <strong>im</strong> Zuge der<br />
Modernisierung ihrer Amtsgebäude Bewegungsmelder<br />
einbauen. Wenn sich in einem<br />
Raum 15 Minuten nichts bewegt, schaltet<br />
sich das Licht automatisch ab. Nun regen<br />
sich erste Proteste der Beamtengewerkschaft.<br />
Auch kam es bereits zu Unfällen<br />
<strong>und</strong> teilweise schweren Verletzungen.<br />
„Bei uns türmen sich die Beschwerden der<br />
Kollegen, dass ihnen ständig während der<br />
Arbeit das Licht ausgeht“, heißt es in der<br />
Beamtengewerkschaft. Für eine offizielle<br />
Stellungnahme sei es aber zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt noch zu früh. Der Hintergr<strong>und</strong><br />
des Problems sei aber klar. Durch<br />
die automatische Abschaltung des Lichts<br />
komme es <strong>im</strong>mer wieder zu gefährlichen<br />
Situationen für die ihren Dienst verrichtenden<br />
Beamten. Besonders dramatisch war<br />
ein Fall, der sich bereits <strong>im</strong> Jänner zugetragen<br />
haben soll. Dabei kam es in<br />
einem Großraumbüro zu einer Massenpanik,<br />
als sich knapp nach 15:00 Uhr<br />
das Licht abschaltete.<br />
„Es war ein düsterer Tag <strong>und</strong> auch die Dämmerung<br />
setzte bereits ein. Etwa 200 Beamte<br />
versahen ganz normal ihren Dienst in dem<br />
Raum. Der einwandfrei funktionierende Bewegungsmelder<br />
ging jedoch davon aus, dass<br />
der Raum leer sei. So nahm das Unglück seinen<br />
Lauf“, schildert ein Augenzeuge die<br />
schrecklichen Szenen.<br />
Plötzlich sei es dunkel gewesen, Kollegen<br />
fielen von ihren Stühlen, wodurch wieder<br />
andere aus dem Schlaf gerissen wurden <strong>und</strong><br />
sich teilweise extrem ängstigten.<br />
Besonders gefährdet seien Beamte, die ihre<br />
Füße auf den Tisch legen, weiß man auch<br />
aus anderen Fällen.<br />
Auch ein anderes Problem sei offensichtlich<br />
nicht bedacht worden: „Oft merken die Kollegen<br />
erst nach St<strong>und</strong>en, dass sich das Licht<br />
abgeschaltet hat“, warnt die Gewerkschaft.<br />
Wenn dann zehn Minuten vor Dienstschluss<br />
der Handy-Wecker läutet, seien die Beamten<br />
oft Minuten lang völlig ohne Orientierung.<br />
Das Problem verlor zwar mit den länger<br />
werdenden Tagen etwas an Schärfe, man<br />
dürfe aber sicher nicht unvorbereitet in<br />
den nächsten Winter gehen.<br />
Michael Schiebel<br />
meinung | seite 32
etail intern<br />
Eine Frage des<br />
Standpunkts?<br />
6. Standorttag des <strong>Handelsverband</strong>s:<br />
Einkaufszentren, quo vadis?<br />
Am 7. Oktober 2009 veranstaltet der<br />
Österreichische <strong>Handelsverband</strong> den<br />
6. Österreichischen Standorttag. Im Rahmen<br />
einer Podiumsdiskussion diskutieren<br />
Standortexperten, Projektentwickler <strong>und</strong><br />
Händler über die Zukunft der Shopping<br />
Center. Stephan Mayer-Heinisch, Präsident<br />
des Österreichischen <strong>Handelsverband</strong>es,<br />
bringt die Fragen auf den Punkt: „Geht<br />
die Projektentwicklung von Einkaufs- <strong>und</strong><br />
Fachmarktzentren am Bedarf der Händler<br />
vorbei? Wie steht es um die Zukunft der<br />
Standorte in der Peripherie? Gewinnen innerstädtische<br />
Lagen wieder an Bedeutung?<br />
Wie stellt sich die Angebotssituation aus<br />
K<strong>und</strong>ensicht dar?“<br />
Die Ausgangssituation:<br />
„Die Shoppingcenter-Flächen wurden in den<br />
letzten zwanzig Jahren in Österreich vor allem<br />
in Gewerbegebieten r<strong>und</strong> um die Ballungszentren<br />
stark ausgebaut.<br />
Heute gilt die Erschließung der attraktiven<br />
Flächen in der Peripherie an den wichtigsten<br />
Verkehrswegen großteils als abgeschlossen.<br />
Experten sehen bereits einen Knick in diesem<br />
Trend voraus <strong>und</strong> prognostizieren Wachstum<br />
in innerstädtischen Lagen. Im zunehmenden<br />
Wettbewerb gilt es nun, Stärken <strong>und</strong> Schwächen<br />
der Einkaufszentren genau auszuloten“,<br />
erklärt Stephan Mayer Heinisch, selbst seit<br />
Jahren mit Standortfragen befasst, die Ausgangssituation.<br />
Die Diskutanten der Podiumsdiskussionwerden<br />
den wichtigsten Fragen über die Zukunft<br />
von Einkaufszentren auf den Gr<strong>und</strong> gehen<br />
<strong>und</strong> einen Blick in die Zukunft der Standortentwicklung<br />
riskieren.<br />
Einkaufszentren, quo vadis?<br />
6. Österreichischer Standorttag:<br />
7. Oktober 2009,<br />
13:00 bis 17:00 Uhr<br />
<strong>im</strong> Österreichischen <strong>Handelsverband</strong>,<br />
1080 Wien, Alserstrasse 45<br />
Dr. Stephan Mayer-Heinisch<br />
Präsident des Österreichischen<br />
<strong>Handelsverband</strong>es<br />
seite 33 | aktuell
etail intern<br />
Von<br />
w<strong>und</strong>erschönen<br />
Mädchen…<br />
Der Mythos schreibt die Namensgebung<br />
unseres Kontinents in einer griechischen<br />
Sage nieder, die vom römischen Dichter<br />
Ovid (43 v. Chr. bis 17 n. Chr.) in seinen<br />
„Metamorphosen“ wiedergegeben wurde:<br />
„Einst sah Jupiter diese w<strong>und</strong>erschöne<br />
Königstochter Europa <strong>und</strong> er beschloss,<br />
brennend vor Liebe, auf die Erde hinunter<br />
zu steigen, um Europa näher zu sein. Europa<br />
aber <strong>und</strong> ihre Fre<strong>und</strong>innen waren zur Küste<br />
gegangen, um sich an Spielen zu erfreuen.<br />
Es gab dort eine Menge Stiere, unter welchen<br />
die Mädchen einen weißen Stier erblickten.<br />
Sie hatten niemals zuvor einen so schönen<br />
Stier gesehen! Denn Jupiter war nämlich in<br />
der Form des Stieres anwesend, damit er nicht<br />
irgendein Mädchen erschrecken würde <strong>und</strong><br />
damit sich besonders nicht Europa fürchten<br />
könnte. Und kein Mädchen ahnte diese List.“<br />
Europa in der Gestalt der Europäischen<br />
Union hat heute wohl nichts mehr<br />
jungmädchenhaftes, unschuldiges<br />
oder spielerisches. Im Gegenteil: Ein<br />
wesentlicher Bestandteil der Gründungsidee<br />
der Europäischen Gemeinschaften war<br />
die Schaffung eines harmonisierten<br />
Binnenmarkts, also eines europäischen<br />
Handelsraums mit vereinheitlichten<br />
technischen <strong>und</strong> wettbewerblichen Regeln.<br />
kommentar | seite 34
etail intern<br />
Das Binnenmarktkonzept ist ein<br />
wirtschaftspolitischer Renner:<br />
Dem Binnenmarkt für Konsumwaren<br />
folgte einer für Versicherungen,<br />
Bankdienstleistungen, für Energie, für<br />
Telekom …. <strong>und</strong> für Postdienstleistungen!<br />
Weg also mit den staatlichen <strong>und</strong>/<br />
oder monopolgeschützten Post- <strong>und</strong><br />
Telegraphenämtern samt Zustellrayonen?<br />
Die Brief- <strong>und</strong> Paketzustellung in die Hände<br />
schlechtestbezahlter Hilfskräfte? Am Land<br />
(wo ist das?) wird die Post nur mehr einmal in<br />
der Woche zugestellt? Und was ist mit meinem<br />
goldenen Postkasterl?<br />
Kurzum: Postdienstleistung als commodity,<br />
welche der erbringen darf, der den K<strong>und</strong>en<br />
den besten Preis bietet? Keine qualitäts- <strong>und</strong><br />
flächendeckenden Versorgungsgarantien?<br />
UNSERE Post soll am Manchester-<br />
Liberalismus kollabieren? Und das wegen des<br />
spielenden, verführerischen Mädchens (siehe<br />
Kasten) – pardon, Europa?<br />
Die Europäische Union gibt in einem<br />
recht detaillierten Regelwerk vor, wie ein<br />
regulierter Postmarkt auszusehen hat. Die<br />
Richtlinie spricht sogar die Behandlung von<br />
den in den nationalen Rechtsvorschriften<br />
festgelegten Arbeitsbedingungen an – hier<br />
ist einer der wenigen Räume, wo tatsächlich<br />
Umsetzungsspielraum besteht.<br />
Die Realität: Seit mehr als vier Wochen<br />
versuchen das Verkehrsministerium <strong>und</strong><br />
das Finanzministerium gemeinsam, die lex<br />
austriaca postalis zu erfinden, um – dem<br />
König der Götter Jupiter gleich – Europa<br />
täuschen zu können – mit Liebesschwüren<br />
auf den Lippen.<br />
Und das aus durchaus löblichen Gründen:<br />
Das schwarze Ministerium versucht, die<br />
Eigentümerinteressen (Sonderdividende<br />
etc.) der Post zu sichern, indem man die<br />
regulatorische Leine möglichst lang lässt.<br />
Das rote Ministerium versucht, eine hohe<br />
Postamtsdichte festzuschreiben, um vor<br />
den anstehenden Landtagswahlen die<br />
kommunalen <strong>und</strong> regionalen Fronten zu<br />
begradigen <strong>und</strong> die Gewerkschaften zu<br />
beschwichtigen. Die Farben können auch<br />
gewechselt werden. Wie man hört, war die<br />
Europäische Kommission bei einem Besuch<br />
in Wien ob solcher Praktiken nicht sehr<br />
angetan.<br />
Fazit: Wenn man wirklich auch ein aus<br />
europa- <strong>und</strong> verfassungsrechtlicher<br />
Sicht wackliges Konstrukt produzieren will,<br />
riskiert man wohl, dass sich weder Post<br />
noch andere Marktteilnehmer in sicheren<br />
Rahmenbedingungen gewinnbringend<br />
(weiter)entwickeln können. Eher wird<br />
man blaue Briefe <strong>und</strong> Klagen aus Brüssel<br />
beantworten müssen.<br />
Schade, eigentlich. Doris Bures hätte doch<br />
so gerne mit dem Mädchen Europa <strong>und</strong> dem<br />
weißen Stier Jupiter <strong>im</strong> Wasser gespielt.<br />
Stefan Mumelter<br />
Übrigens: Die einzige Kritik,<br />
die das B<strong>und</strong>eskanzleramt <strong>im</strong><br />
Begutachtungsverfahren zum Postmarktgesetz<br />
übt, ist: dass „zum Thema<br />
Geschlechtergerechter Sprachgebrauch“<br />
[…] „personenbezogene Ausdrücke so zu<br />
wählen [sind], dass Frauen <strong>und</strong> Männer<br />
gleichermaßen bezeichnet sind.“ Es könnte<br />
sich <strong>im</strong> obigen Artikel also durchaus um<br />
die Begegnung eines Mannes in den besten<br />
Jahren <strong>und</strong> einer Kuh handeln.<br />
seite 35 | kommentar
etail intern<br />
Starke Post <strong>im</strong><br />
fairen Wettbewerb!<br />
Vorschläge für ein „sauberes“ Postmarktgesetz<br />
Michael Schiebel<br />
Prof. Dr. Heinrich Otruba,<br />
Sprecher der Initiative<br />
Zukunft Postmarkt<br />
Spätestens mit 1.1.2011 muss es zur vollständigen<br />
Öffnung der europäischen Postmärkte<br />
kommen. Österreich hat die in der relevanten<br />
EU-Postrichtlinie 2008 beinhalteten<br />
Vorgaben <strong>und</strong> damit die Marktöffnung 2011<br />
mit Hilfe eines nationalen Postmarktgesetzes<br />
umzusetzen. Aus diesem Anlass haben sich<br />
namhafte Unternehmen <strong>und</strong> Verbände<br />
unter der Federführung von <strong>Handelsverband</strong>,<br />
Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ),<br />
Zentralverband Spedition & Logistik, DPD,<br />
DHL, redmail, Styria Medien AG <strong>und</strong> TNT post<br />
zur Initiative Zukunft Postmarkt zusammengeschlossen<br />
(www.zukunftpostmarkt.at).<br />
Diese offene Plattform hat sich das Ziel gesetzt,<br />
gemeinsam mit allen Beteiligten in einen<br />
Dialog einzutreten <strong>und</strong> sich dafür einzusetzen,<br />
dass das neue Postgesetz einen Postmarkt mit<br />
klaren Regeln <strong>und</strong> somit fairen Wettbewerb<br />
ermöglicht, der allen Teilnehmern auf diesem<br />
Markt Qualität <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enorientierung,<br />
erschwingliche Preise, innovative Produkte<br />
sowie Versorgungssicherheit bietet.<br />
„Im Zuge unzähliger direkter Gesprächstermine<br />
aber auch anlässlich eines breit besetzten<br />
Meetings <strong>im</strong> Verkehrsministerium konnte<br />
aber leider nicht der Eindruck gewonnen werden,<br />
dass an einer Verbesserung des Enwurfs<br />
ernsthaftes Interesse besteht“, beklagt der<br />
Sprecher der Initiative Professor Dr. Heinrich<br />
Otruba, Leiter des Instituts für Quantitative<br />
Volkswirtschaftslehre sowie des Forschungsinstituts<br />
für Regulierungsökonomie an der<br />
Wirtschaftsuniversität Wien.<br />
Das Gesetz sei voller – zum Teil bewusst<br />
in Kauf genommener – legistischer Fehler,<br />
Verfassungs- <strong>und</strong> EU-Rechtswidrigkeiten,<br />
ja „ geradezu ein Musterbeispiel dafür, wie<br />
ein Gesetzentwurf nicht aussehen sollte, <strong>und</strong><br />
wie Märkte – zumal solche von ganz besonderem<br />
öffentlichem Interesse – so nicht liberalisiert<br />
werden sollten, dass es für wesentliche<br />
Teile des Marktes de facto be<strong>im</strong> Monopol bleibt<br />
<strong>und</strong> von der Möglichkeit des Entstehens eines<br />
funktionierenden Marktes nicht gesprochen<br />
werden kann“, wie es wörtlich in einem Brief<br />
des rennomierten Juristen <strong>und</strong> Universitätsprofessors<br />
Dr. Dr. Walter Barfuß an den Österreichischen<br />
<strong>Handelsverband</strong> heißt.<br />
aktuell | seite 36
etail intern<br />
Der <strong>Handelsverband</strong> hat daher in seiner<br />
offiziellen Stellungnahme zum Entwurf des<br />
Postmarktgesetzes sieben konkrete<br />
Verbesserungsvorschläge eingebracht:<br />
1<br />
„Es bedarf einer klaren Abgrenzung zwischen<br />
der Gr<strong>und</strong>versorgung der Bevölkerung<br />
mit Postdiensten <strong>und</strong> höherwertigen Express-,<br />
Kurier- <strong>und</strong> Speditionsdiensten, damit<br />
ersteres sichergestellt wird <strong>und</strong> zweites sich<br />
in einem fairen Wettbewerb <strong>im</strong> Interesse der<br />
Konsumenten entfalten kann“, ist Mumelter<br />
überzeugt.<br />
2Besonderen Sanierungsbedarf gebe es <strong>im</strong><br />
Bereich des Universaldienstes. Dieser solle<br />
die flächendeckende Gr<strong>und</strong>versorgung sicherstellen.<br />
Der Gesetzesentwurf definiert den<br />
Universaldienst nicht richtlinienkonform. Es<br />
wäre nicht länger sichergestellt, dass der ländliche<br />
Raum mit Kontoauszügen, Rechnungen<br />
etc. versorgt wird. Mumelter weist darauf hin,<br />
dass mehr als 60% aller Briefsendungen (ca.<br />
90% der Postpakete <strong>und</strong> 85% der adressierten<br />
Werbung), die derzeit dem Universaldienst<br />
unterliegen, dem Entwurf zufolge ab 2011<br />
vom Universaldienst ausgenommen wären.<br />
3Problematisch seien auch das gewählte<br />
Konzessionssystem <strong>und</strong> der festgeschriebene<br />
Mindestlohn. „Ein qualifiziertes Anmeldesystem<br />
würde ausreichen <strong>und</strong> die gesetzliche<br />
Festlegung dessen, was in Österreich<br />
üblicher Weise die Kollektivvertragspartner<br />
aushandeln, ist nicht nur ein Systembruch,<br />
sondern wird jeden Wettbewerb <strong>und</strong> die<br />
Schaffung neuer Arbeitsplätze verhindern“,<br />
ist Mumelter überzeugt. Das zeigten nicht zuletzt<br />
internationale Beispiele wie Deutschland.<br />
4Auch bei den Laufzeiten sei nachzujustieren.<br />
Der Gesetzesentwurf sieht einen engen<br />
Rahmen für die Laufzeiten von Briefsendungen<br />
<strong>und</strong> Postpaketen vor. Diese Regelung<br />
sei unangemessen, weil es Postdienstanbieten<br />
ungeachtet der vorgeschriebenen Laufzeitvorgaben<br />
möglich sein müsse, mit<br />
ihren K<strong>und</strong>en individuelle Laufzeiten<br />
für Briefsendungen <strong>und</strong><br />
Postpakete zu vereinbaren, meint<br />
Mumelter.<br />
5<br />
„Alles steht <strong>und</strong> fällt aber<br />
mit dem gleich berechtigen<br />
Zugang zu Hausbrieffachanlagen<br />
<strong>und</strong> Landabgabekästen“, ist<br />
Mumelter überzeugt. „Ohne freien<br />
Zugang durch Umrüstung auf<br />
Schlitzanlagen bzw. eine Schlüsselregelung<br />
als Übergang gibt es<br />
keinen Wettbewerb <strong>und</strong> erübrigt sich das Gesetz<br />
<strong>und</strong> jede weitere Diskussion.“ Die diesbezüglich<br />
vorgesehenen Fristen für die Umrüstung<br />
seien zu lang <strong>und</strong> die Finanzierung pro<br />
Kopf der Marktteilnehmer ein Markteintrittshindernis.<br />
Das hieße nämlich, dass der erste<br />
eintretende Konkurrent der Post von ihr<br />
50% der Umrüstungskosten in Rechnung gestellt<br />
bekäme. Ab dem nächsten Markteintritt<br />
würde die Aufteilung dann gedrittelt <strong>und</strong> so<br />
weiter. Das berücksichtige überhaupt nicht die<br />
Größe des Wettbewerbers <strong>und</strong> schalte kleinere<br />
Spezialdienstleister von vorn herein aus.<br />
6Ein weiteres wesentliches Kriterium für<br />
den Erfolg des Postmarktgesetzes seien<br />
die Kompetenzen der Regulierungsbehörde.<br />
„Ohne rechtlich <strong>und</strong> materiell entsprechend<br />
ausgestattete Regulierungsbehörde wird es<br />
keinen funktionierenden Markt <strong>und</strong> fairen<br />
Wettbewerb geben“, warnt Mumelter: „Das<br />
gleiche gilt für den Zugang zur postalischen<br />
Infrastruktur, weil es – wie bei Autobahnen<br />
oder Schienennetzen auch – keinen Sinn<br />
macht, Infrastrukturen zu verdoppeln.“<br />
7Letztlich müssten auch die wettbewerbsverzerrenden<br />
Vorteile der Post <strong>im</strong> Bereich<br />
der (unechten) Umsatzbesteuerung für Postdienstleistungen<br />
abgeschafft werden. Diesbezüglich<br />
wäre aus Sicht des <strong>Handelsverband</strong>es<br />
ein ermäßigter einheitlicher Steuersatz denkbar,<br />
so Mumelter abschließend.<br />
Dr. Stefan Mumelter,<br />
Geschäftsführer des<br />
<strong>Handelsverband</strong>es<br />
seite 37 | aktuell
etail intern<br />
Mitspielen oder<br />
Zuschauen!<br />
Stefan Mumelter berichtet vom<br />
EMOTA-Strategie-Meeting<br />
am 25. April 2009 in Göteborg<br />
Stefan Mumelter<br />
europa | seite 38<br />
Der <strong>Versandhandel</strong> – mit über 111 Milliarden<br />
Euro Umsatz europaweit – boomt<br />
ungebrochen. Die letzte Dekade brachte aber<br />
dennoch eine Fülle neuer Herausforderungen:<br />
Veränderte K<strong>und</strong>enbedürfnisse <strong>und</strong> Erwartungen,<br />
sich ständig weiter entwickelnde neue<br />
Technologien, stete Veränderungen des regulatorischen<br />
Umfelds <strong>im</strong> (mitunter nur scheinbaren)<br />
Interesse der Konsumenten sowohl auf<br />
europäischer als auch auf nationaler Ebene,<br />
sowie zur weiteren Realisierung des Binnenmarktes<br />
<strong>und</strong> nicht zuletzt <strong>im</strong>mer neue Wettbewerber<br />
einerseits aus dem Bereich des<br />
niedergelassenen Handels mit neuen Multi-<br />
Channel-Strategien, andererseits aber auch<br />
reine Internet-Anbieter.<br />
Das bedeutet für die Dachorganisation der europäischen<br />
„Distance Selling Organizations“<br />
<strong>im</strong>mer neue Herausforderungen. Die EU-Institutionen<br />
arbeiten mit Nachdruck an der<br />
Weiterentwicklung der Regelungen für den<br />
Einzelhandel <strong>im</strong> Binnenmarkt <strong>und</strong> ganz speziell<br />
in den Bereichen e-<strong>Commerce</strong> <strong>und</strong> <strong>Versandhandel</strong>.<br />
Insbesondere die digitale Welt<br />
steht dabei <strong>im</strong> Rampenlicht. Die eben abgehaltenen<br />
Wahlen zum Europäischen Parlament,<br />
aber auch die neue Europäische Kommission<br />
ab Oktober 2009 werden zusätzliche<br />
Bewegung in die legislativen Bemühungen der<br />
EU bringen. Das erfordert besonders exaktes<br />
Monitoring. Einen zusätzlichen Spin können<br />
Präsidentschaften, wie beispielsweise die<br />
schwedische <strong>im</strong> zweiten Halbjahr 2009 den<br />
Eu-Initiativen verschaffen. Darüber hinaus<br />
sollte keine Zeit verloren werden, die Ideen<br />
von EMOTA <strong>und</strong> die Interessen des <strong>Versandhandel</strong>s<br />
auch be<strong>im</strong> EU-Regulator mit Nachdruck<br />
zu deponieren <strong>und</strong> die Wichtigkeit des<br />
Sektors darzustellen.<br />
In der Brüsseler Arena<br />
EMOTA hat sich in Brüssel eine Reputation als<br />
vertrauenswürdige Organisation mit starken<br />
Mitgliedern <strong>und</strong> hohem Vertretungsanspruch<br />
erarbeitet. Trotzdem erzeugen die Initiativen<br />
anderer Organisation beständig neue Herausforderungen<br />
<strong>und</strong> neuen Wettbewerb. Insbesondere<br />
der e-<strong>Commerce</strong> ist ein zukunftsreicher<br />
Sektor <strong>und</strong> verschiedene Stakeholder<br />
bemühen sich um „ein Stück des Kuchens“.<br />
Das macht eine schlagkräftige EMOTA so<br />
wichtig, um die Rolle als führende e-<strong>Commerce</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Versandhandel</strong>sorganisation zu<br />
verteidigen.<br />
Die Ziele von EMOTA<br />
2009 bis 2011<br />
Die e-<strong>Commerce</strong>-Anbieter <strong>und</strong> Versandhändler,<br />
die über ihre nationalen Organisationen<br />
Teil des EMOTA-Netzwerks sind, sollen<br />
auf EU-Ebene weiterhin effizient vertreten<br />
werden, um auf die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
<strong>im</strong> Interesse ihrer Unternehmensentwicklung<br />
<strong>und</strong> ihrer Profitabilität entsprechend<br />
einzuwirken. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />
hat das EMOTA Strategy Committee in seinem<br />
Meeting am 10. März 2009 noch einmal
etail intern<br />
bestärkt, dass das wesentlichste Ziel der Organisation<br />
die gezielte Interessenvertretung seiner<br />
Mitglieder in Brüssel bleibt (siehe Kasten).<br />
Dafür ist es notwendig, das Brüsseler Büro<br />
entsprechend auszustatten <strong>und</strong> EMOTA weiter<br />
zu erlauben, insbesondere <strong>im</strong> Bereich des<br />
e-<strong>Commerce</strong> die Themenführerschaft gegenüber<br />
anderen Organisationen oder Beratern<br />
<strong>im</strong> selben Umfeld wahrzunehmen <strong>und</strong> auszubauen.<br />
Dies in beide Richtungen: gegenüber<br />
anderen Organisationen mit gleichen<br />
oder ähnlichen Positionen, vor allem aber<br />
auch gegenüber potenziellen Gegnern.<br />
Im Falle einer finanziellen, vor allem aber<br />
personellen Unterausstattung des Büros<br />
würde EMOTA von der Masse der Lobbyisten,<br />
welche die EU-Politik <strong>und</strong> ihre Entscheidungsträger<br />
kontinuierlich hofieren, früher oder<br />
später überrannt. Herbst 2009 <strong>und</strong> Frühjahr<br />
2010 werden erfahrungsgemäß besonders intensive<br />
Zeiten, da den neuen Abgeordneten<br />
<strong>und</strong> der neuen Kommission von allen Organisation<br />
mit längerfristigen Zielen förmlich die<br />
Tür eingetreten werden wird. EMOTA ist aber<br />
entschlossen, sich der Aufgabe zu stellen <strong>und</strong><br />
seine führende Rolle weiter auszubauen.<br />
EMOTA - European e-commerce and Mail Order Trade Association<br />
Die aktuellen Herausforderungen bedeuten für<br />
EMOTA, in den nächsten drei Jahren ihr Engagement<br />
in folgenden Bereichen fortzusetzen,<br />
allenfalls sogar noch zu verstärken:<br />
1. Proaktive Teilnahme an der legislativen<br />
Entwicklung der Europäischen Union: konstantes<br />
Monitoring, Analyse von Trends <strong>und</strong><br />
Entwicklungen kombiniert mit einem Früh<br />
warnsystem für die Mitglieder<br />
2. Zielgerichtetes Lobbying – speziell <strong>im</strong><br />
Europäischen Parlament <strong>und</strong> der Europäischen<br />
Kommission<br />
3. Kontinuierliches Networking<br />
4. Schnelle <strong>und</strong> effiziente Positionierung gegenüber<br />
neuen Initiativen wie beispiels<br />
weise <strong>im</strong> Bereich des Konsumenten<br />
schutzes <strong>und</strong> ge gebenenfalls entspre<br />
chende Anpassung der Strategien<br />
5. Solide, faktenbasierte Kommunikation<br />
<strong>und</strong> PR-Arbeit zur weiteren Erhöhung der<br />
Glaubwürdigkeit <strong>und</strong> des Einflusses<br />
(EMOTA Reports, Statistiken, Pressearbeit,<br />
Teilnahme an Konferenzen…)<br />
6. Ständiger Ausbau der Plattform für den<br />
Austausch ihrer Mitglieder.<br />
seite 39 | europa
etail intern<br />
Buchtipp:<br />
Der Weg<br />
zur Knechtschaft<br />
von Friedrich August von Hayek<br />
Friedrich August von Hayek:<br />
Der Weg zur Knechtschaft<br />
Geb<strong>und</strong>ene Ausgabe 323 Seiten<br />
Verlag: Olzog (Sept. 2007)<br />
Sprache: Deutsch € 39,-<br />
ISBN-10: 3789282278<br />
ISBN-13: 978-3789282270<br />
Gegenwärtig wird John Maynard Keynes mit<br />
seiner „General Theory of Employment“ auch<br />
in bürgerlichen Regierungsstuben wieder mit<br />
gleicher prophetischer Zuversicht <strong>und</strong> Inbrunst<br />
wie die Hl. Schrift gelesen. Die US-Regierung<br />
stützt die Wirtschaft mit der unvorstellbaren<br />
Summe von 1,5 Trillionen US$ <strong>und</strong><br />
der europäische Steuerzahler wurde <strong>im</strong>merhin<br />
mit 200 Billionen € zur Kasse gebeten.<br />
Es lohnt sich also sehr – nicht nur der intellektuellen<br />
Debatte willen – sich mit den Gegnern<br />
des Staatsinterventionismus kritisch auseinanderzusetzen.<br />
Der <strong>im</strong> Wiener fin de siècle geborene Friedrich<br />
August von Hayek widmete seine 1944 <strong>im</strong><br />
englischen Original “The Road to Serfdom” erschienene<br />
Kampfschrift „Der Weg zur Knechtschaft“<br />
den „Sozialisten in allen Parteien“.<br />
Das Buch führt nach leicht lesbaren Auseinandersetzungen<br />
mit der politischen Idee der<br />
Freiheit <strong>und</strong> ihrer (deutschen) Geschichte<br />
über die illusionäre „Utopie des demokratischen<br />
Sozialismus“ zur ersten Dichotomie<br />
„Individualismus <strong>und</strong> Kollektivismus“. Diese<br />
soll nicht dem Laissez-faire überlassen werden,<br />
sondern ist mit einer rationellen Wettbewerbsordnung<br />
zu bändigen.<br />
In den folgenden Kapiteln wird die Planwirtschaft<br />
den Kategorien Demokratie, Rechtsstaat<br />
<strong>und</strong> Totalitarismus gegenübergestellt.<br />
Hayek desillusionierend: „Wenn Menschen<br />
dahin übereinkommen, dass es eine zentrale<br />
Planwirtschaft geben muss, aber über die Ziele<br />
verschiedener Ansicht sind, so läuft das ungefähr<br />
auf dasselbe hinaus, wie wenn eine<br />
Gruppe von Personen sich zu einer gemeinsamen<br />
Reise entschließen würde, ohne sich<br />
jedoch über das Reiseziel einig zu sein, was<br />
zur Folge hat, dass sie alle eine Reise unternehmen<br />
müssen, die die meisten ganz <strong>und</strong> gar<br />
nicht machen wollen.“ Eine Erkenntnis, die<br />
Helmut Qualtinger 12 Jahre später mit seiner<br />
Interpretation des Liedes von Gerhard Bronner<br />
„Der Wilde mit seiner Maschin’“ erst so<br />
richtig populär gemacht hat.<br />
Zurück zu Hayek, der den Kollektivismus als<br />
gesellschaftliches Pendant der Planwirtschaft<br />
entlarvt <strong>und</strong> unter dem Zwischentitel „Der<br />
Triumph der menschlichen Gemeinheit“ über<br />
die Pflichten des kollektivistischen Staatsleiters<br />
F.H. Knight zitiert: „[…] <strong>und</strong> die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass die Machthaber Individuen<br />
sind, die den Besitz <strong>und</strong> die Ausübung<br />
der Macht verabscheuen, ist ungefähr so groß<br />
wie diejenige, dass ein ungewöhnlich zart<br />
besaiteter Mensch die Stelle eines Peitschenmeisters<br />
auf einer Sklavenplantage erhält.“<br />
Bevor Hayek mit einem Ausblick auf die internationale<br />
Ordnung schließt, zeigt er das kollektivistische<br />
Element des Nationalsozialismus<br />
von einer anderen als der gewohnten Seite:<br />
Das „Dritte Reich“ sollte den Deutschen einen<br />
Sozialismus geben, „der ihrer Natur angepasst<br />
<strong>und</strong> von den liberalen Ideen des Westens nicht<br />
verunreinigt war. Und das tat es auch.“<br />
Ein gut lesbares Sachbuch mit pointierten<br />
Standpunkten. Gerade weil es bereits vor<br />
65 Jahren geschrieben wurde, schärft es<br />
den Blick auf Gegenwärtiges enorm.<br />
Stefan Mumelter<br />
tipp | seite 40
etail intern<br />
Termine<br />
Online Retail &<br />
Multi-Channel Strategies<br />
24. bis 25.6.2009<br />
NH Barbizon Palace, Amsterdam<br />
www.eng-nl.com<br />
Global E-<strong>Commerce</strong> Summit<br />
27. bis 29.10.2009<br />
Amsterdam<br />
www.emota.eu<br />
6. Österreichischer<br />
Standorttag<br />
7. 10.2009,<br />
<strong>Handelsverband</strong>, Wien<br />
www.handelsverband.at<br />
© Foto: Reed Exhibitions<br />
19. Jungunternehmertag<br />
21.10.2009, Messe Wien<br />
www.jungunternehmertag.com<br />
seite 41 | aktuell
etail intern<br />
Personalia<br />
Angela Schünemann neue Vorsitzende der Plattform<br />
<strong>Versandhandel</strong> <strong>im</strong> <strong>Handelsverband</strong><br />
Angela Schünemann,<br />
Geschäftsführerin der<br />
Weltbild Verlag GmbH<br />
Im Rahmen der außerordentlichen Generalsversammlung<br />
des Österreichischen<br />
<strong>Handelsverband</strong>s am 16. April 2009 wurde<br />
Angela Schünemann zur Vizepräsidentin<br />
des <strong>Handelsverband</strong>es gewählt.<br />
Einer der ersten Arbeitsschwerpunkte<br />
Schünemanns <strong>im</strong> Rahmen des <strong>Handelsverband</strong>es<br />
wird <strong>im</strong> weiteren Ausbau fairer<br />
Bedingungen <strong>im</strong> Postmarkt liegen.<br />
Nach dem Studium an der Universität Augsburg<br />
trat Angela Schünemann 1987 in die<br />
Verlagsgruppe Weltbild in Augsburg ein, wo<br />
sie sich um den Auf- <strong>und</strong> Ausbau der Bereiche<br />
Marketing/Werbung <strong>im</strong> Geschäftsbereich<br />
<strong>Versandhandel</strong> sowie um den Aufbau eines<br />
selbständigen Profitcenters für Firmenk<strong>und</strong>en<br />
kümmerte. Seit 2001 ist sie Geschäftsführerin<br />
der Weltbild Verlag GmbH in Salzburg<br />
(vorm. A&M Verlagsbuchhandlung GmbH<br />
<strong>und</strong> A&Mplus Bücherläden GmbH).<br />
Michael Schiebel<br />
Verlagsgruppe Weltbild<br />
Die Verlagsgruppe Weltbild ist mit r<strong>und</strong><br />
7.400 Mitarbeiter/innen <strong>und</strong> einem Konzernumsatz<br />
von fast zwei Milliarden Euro <strong>im</strong><br />
Buchverlagswesen sowie <strong>im</strong> Buch- <strong>und</strong> Me‐<br />
dienversandhandel tätig. Weltbild ist damit<br />
der größte clubfreie Buchversender in Österreich,<br />
Deutschland <strong>und</strong> der Schweiz <strong>und</strong> die<br />
Nummer 2 <strong>im</strong> Internet-Buchhandel.<br />
aktuell | seite 42
Ohne Ihre Hilfe sind wir hilflos.