WBB.913_R.Delgado.pdf
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und bin durch einen Newsletter auf das WBB gestossen. Mein Interesse war geweckt,<br />
doch der Kurs war recht teuer. Wir waren relativ jung, frisch doktoriert, nur mein<br />
Mann arbei tete und wir hatten ein kleines Kind. Trotzdem meinte mein Mann, es sei<br />
vielleicht das Richtige für mich. Mein Bruder hat uns schliesslich geholfen, eine<br />
Lösung zu finden.<br />
Wie sind Sie zu Ihrer jetzigen Anstellung gekommen? Nach dem WBB<br />
hatte ich mich auf sehr viele Stellenausschreibungen beworben, die meist einen Bezug<br />
zur Universität, zur Wissenschaft oder Kultur hatten. Ich wurde mehrfach eingeladen,<br />
doch bin ich nirgendwo hineingekommen. Als ich bereits daran war, den Mut<br />
zu verlieren, schrieb mir Gudrun Sander, in der Stadtverwaltung in Zürich sei ein<br />
Praktikum zu besetzen. Mein Lebenslauf ging anscheinend auf Reisen, und irgendwann<br />
erhielt ich ein Praktikumsangebot der Fachstelle für Friedhofskultur. Die Chemie<br />
zwischen meiner Chefin und mir hat sofort gestimmt. Es sollte darum gehen, ein<br />
Buch zu machen. Ich war begeistert.<br />
Sie haben Ihre Chefin bei einer Publikation unterstützt? Ja. Das Buch ist<br />
noch nicht publiziert; es erscheint erst im Frühling. Ich habe Forschungen durchgeführt<br />
und die Texte lektoriert. Der Fokus lag auf den Originalquellen, den Dokumenten<br />
und Überlieferungen. Meine Chefin brauchte Unterstützung bei der<br />
Dokumentation der Gräber und der Pflege der Datenbank. Ich konnte meine akademische<br />
Erfahrung wunderbar einbringen.<br />
Wie lange dauerte das Praktikum? Das Praktikum dauerte ursprünglich drei<br />
Monate. Danach war das Projekt Friedhof Forum noch nicht realisiert, und die Arbeit<br />
am Buch war auch noch nicht beendet. So durfte ich bleiben. Ich musste nicht mehr<br />
viel kämpfen, denn dies hat meine Chefin übernommen. Es folgte eine sechsmonatige<br />
Anstellung, und danach wurde ich unbefristet angestellt. Mit jedem Schritt bekam ich<br />
einen höheren Lohn. Eine tolle Entwicklung.<br />
Gab es eine besonders schwierige Situation auf Ihrem Weg zum Ums<br />
t i e g ?<br />
Es war die Kombination aus verschiedenen Frustrationsquellen. Ich fand keinen Job.<br />
Ich war in einem neuen Land und fand nicht richtig hinein. Zudem wollten wir noch