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unabhängig, überparteilich, legal<br />

hanfjournal.de / Ausgabe #124 / 11.2010<br />

Go,go,go<br />

Proposition 19: Die Entscheidung ist gefallen<br />

wenn Ihr diese Ausgabe des Hanf Journals in den<br />

Händen haltet, haben die Kalifornier/innen bereits<br />

über eine staatliche Regulierung der bisher verbotenen<br />

Pflanze Cannabis abgestimmt. Die Chancen stehen kurz<br />

vor der Abstimmung sehr gut für die Befürworter und alle<br />

Hanf Journal Leser/innen können sich bereits kurz nach Bekanntwerden<br />

des vorläufigen Endergebnisses am Morgen<br />

des 3. November auf www.hanfjournal.de über das Ergebnis<br />

informieren.<br />

Sollten die Kalifornier wirklich für eine kontrollierte Abgabe<br />

an Bürger/innen über 21 Jahren stimmen, stehen sie<br />

schon vor dem nächsten Problem. Präsident Obama hat<br />

bereits angekündigt, er werde eine „Legalisierung“ nicht<br />

kampflos hinnehmen und Generalstaatsanwalt Eric Holder<br />

hat vergangenen Monat gesagt, er werde die prohibtionistischen<br />

Bundesgesetze weiterhin durchsetzen lassen,<br />

Volkswille hin oder her. Das hatten Bundesbehörden und<br />

die DEA übrigens 1996, nach der Legalisierung von medizinischem<br />

Marihuana, auch angekündigt. Heutzutage gibt<br />

es in Kalifornien eine (fast) flächendeckende, legale Versorgung<br />

für Patient/inn/en.<br />

Bei den Demokraten gibt es bereits Bestrebungen, das<br />

Thema Cannabis in den kommenden Wahlkampf einzubinden,<br />

weil man in Kalifornien gesehen hat, dass sich dadurch<br />

viele junge Leute, die unentschlossen waren oder gar<br />

nicht wählen gehen, sich nur deshalb zur Wahlurne begeben.<br />

Wahlentscheidend werden auch 2012 wie immer die so<br />

genannten Swing-States sein, zu denen auch Colorado und<br />

Nevada gehören. Hier ist die Situation ähnlich wie in Kalifornien,<br />

es bestehen bereits Gesetze und Vertriebsstellen<br />

für medizinisches Cannabis und beiden Staaten steht bald<br />

eine Abstimmung wie Kalifornien bevor. Was will Obama<br />

machen, wenn die Kalifornier/innen Hanf regulieren statt<br />

ihn zu verbieten? Die gesamte DEA nach Kalifornien schicken<br />

und so gegen den Willen der Bürger/innen handeln?<br />

Das wird ihm dort und in den beiden anderen erwähnten<br />

(Nachbar)-Staaten wenig Punkte einbringen.<br />

Setzt er sich dafür ein, dass im Falle einer Annahme von<br />

Proposition 19 diese auch umgesetzt wird, was in der Praxis<br />

hieße, er müsste die Bundesdrogenbehörde DEA zurückpfeifen,<br />

ünterstützt er die Legalisierungsbewegung. Das will<br />

er aber nicht. Ließe er DEA gewähren, könnte das gefährlich<br />

für seinen Wahlerfolg 2012 sein, da dieser eng mit jungen<br />

„Swing Voters“ verknüpft ist. Auch das ist eine schlechte<br />

Option für Obama.<br />

Obama wird gezwungen sein, bald Position zu beziehen,<br />

egal wie Proposition 19 entschieden wird.<br />

Ein einfaches „Nein“ könnte hinsichtlich der Wahl 2012<br />

viele Stimmen kosten. Die Cannabisprohibition ist jetzt<br />

schon Wahlkampfthema für 2012, und alte Lösungsansätze,<br />

die auf Panikmache anstatt wissenschaftlicher Grundlagenforschung<br />

basieren, werden in den USA, anders als hier, von<br />

der Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr akzeptiert. Die<br />

Aktualität des Themas und der Grad der Aufklärung der<br />

Mehrheit ist vergleichbar hoch angesiedelt wie in Deutschland<br />

das Thema „Atomkraft“. Obama weiß das und täte gut<br />

daran, endlich Stellung zu beziehen, wie er mit Bundesstaaten<br />

umgehen wird, in denen die Mehrheit für eine regulierte<br />

Cannabisabgabe ist. Denn die Mehrheit der US-Bürger/innen<br />

hat mittlerweile verstanden, welche Tragweite der „War<br />

on Drugs“ auf die aktuelle politische und wirtschaftliche Situation<br />

des Landes hat. Die Europäer hingegen noch nicht.<br />

Eure Hanf Journal Redaktion<br />

4 clubmed 5 guerilla growing 9 wirtschaft 12 cooltour 16 fun&action<br />

Die einzige als Rauschgiftopfer registrierte Person im Landkreis<br />

Miesbach war ein 20-jähriger Italiener. Der Mann war aufgrund seines<br />

kostenaufwändigen Konsums von Cannabisprodukten offenbar in<br />

eine finanzielle Schieflage geraten. Seine Situation veranlasste ihn,<br />

sich im Tegernsee zu ertränken. Da der Drogenkonsum und die daraus<br />

resultierende subjektive Ausweglosigkeit ursächlich für den Suizid<br />

war, wird dies als Rauschgifttodesfall erfasst.<br />

(Aus dem Sicherheitsbericht der Polizeidirektion Oberbayern Süd, Seite 20)<br />

Daraus folgt: Eine Person, die aufgrund von ungezahlten Raten<br />

für den Neuwagen und den daraus resultierenden Problemen<br />

Suizid begeht, ist ein Verkehrstoter.<br />

Schlimmer geht es nimmer, selbst vor einer Manipulation offizieller<br />

Statistiken schrecken die Fahnder nicht zurück, denn<br />

dieser bedauernswerte Selbstmörder wird im Drogensuchtbericht<br />

2009 in die Zahl der Drogentoten einfließen. Auch in<br />

dieser Ausgabe des Hanf Journals ist Bayern mit seiner mittlerweile<br />

menschenverachtenden Drogenpolitik wieder überproportional<br />

oft vertreten (siehe Seite 23 und 24).<br />

Auch die CDU-geführten Länder Baden-Würtemberg und<br />

Hessen lassen dem Hanf konsumierenden Teil der Bevölkerung<br />

news<br />

ENGEL UND ZITRONEN?<br />

Bud Spencers Buds<br />

SPORTZIGARETTE?<br />

Ein Sportler packt aus<br />

LEGAL STONED?<br />

Was wirklich dahinter steckt<br />

Erster Cannabistoter<br />

in Bayern<br />

Text: Michael Knodt<br />

wenig Freiräume, ob dort die Bürgerrechte gerade in Bezug auf<br />

Personen- und Körperkontrollen seitens der ausführenden Organe<br />

immer beachtet werden, ist mehr als fraglich. Autofahrer<br />

aufgrund eines vor Gericht nicht zugelassenen, freiwilligen<br />

Urintests bei positivem Ergebnis<br />

weiter auf Seite 25 ›››<br />

22<br />

6<br />

21<br />

22<br />

Montage: marker<br />

Unbemerkt von der Öffentlichkeit vermeldet die<br />

Polizeidirektion Oberbayern Süd den ersten Cannabistoten


2<br />

comic&anderswo<br />

Online Videos für<br />

interessierte Hanf Nutzer<br />

www.hanfjournal.de/exzessiv<br />

Exzessiv 167 - Mahl Zeit, Grinder Test<br />

Nachdem wir hunderte<br />

von Einsendungen<br />

mit der Bitte<br />

um Grindertests<br />

bekommen haben,<br />

war es naheliegend<br />

eine Grinderfolge zu<br />

bringen.<br />

„Was ist ein Grinder?“, „wie funktioniert das?“, „welche<br />

Typen gibt‘s denn so?“ waren typische Fragen. Getestet<br />

wurde mit wilden Oreganoblüten aus der Türkei (kommt<br />

dem, was ihr eigentlich sehen wollt, am nächsten). Also<br />

entspannt zurücklehen und die kleine Grinderkunde<br />

von exzessiv genießen. Ach ja, natürlich haben wir den<br />

Near Dark Preis für August schon verlost und wie es<br />

der Zufall so wollte, war das ein Grinder der Extraklasse.<br />

Auch diesen Monat wird wieder verlost, also ran an<br />

die Tasten und schreib bis zum 31.10.2010 eine Mail an<br />

gewinnen@exzessiv.tv, Betreff: Abonnentenname, vielleicht<br />

gehörst Du bald zu den glücklichen Gewinnern<br />

des nächsten Überraschungspreises (ein Tipp: es ist aus<br />

Glas)!<br />

www.hanfjournal.de<br />

www.neardark.de<br />

Exzessiv 168 - Hanf Zeit<br />

Micha macht sich<br />

erntereif.<br />

Zu Besuch bei „Hanf-<br />

Zeit“ dem Hersteller<br />

mannigfaltiger<br />

Hanfprodukte (Öle,<br />

Gebäck, Pflege- und<br />

Kosmetikprodukte,<br />

Anti-Stress Duftkissen, Back-und Teezutaten, usw.)<br />

stürzt sich euer Lieblingsmoderator Micha mitten ins<br />

Erntefeld und macht sich darüber schlau, was man<br />

alles von einer erfolgreichen Nutzhanfernte erwarten<br />

kann. Mit Steffen Geyer als Kameramann im Gepäck<br />

bekommt das exzessiv-Team von der Hanf-Zeit Geschäftsführung<br />

Stefan und Bianca einige schöne Einblicke<br />

in die moderne Nutzhanfverwertung.<br />

Wer sich lieber selbst informiert, schaut einfach hier:<br />

www.Hanf-Zeit.com<br />

www.hanfjournal.de<br />

www.usualredant.de<br />

HANF TIMES - Episode 3, Teil 1 siehe Hanf Journal #124/09.2010<br />

#124 / 11.10<br />

Zum ausschneiden und an die Wand hängen!<br />

von Patrick Rennwanz<br />

Doktor Hanfs Patienten Ecke ist den Leserinnen und Lesern des Hanf Journals schon lange ein Begriff, jetzt gibt‘s den Duisburger Cannabis-Patienten<br />

auch als Comic im Hanf Journal. Doktor-Hanf gestattet uns freundlicherweise, seine Geschichte in Form eines Episoden-<br />

Comics, großartig gezeichnet und umgesetzt von Patrick Rennwanz, erstmals in gedruckter Form zu veröffentlichen. Deshalb gibt es<br />

ab jetzt jeden Monat eine neue Folge aus dem Leben von Doktor-Hanf, die Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist, .........ach, lest am<br />

besten selbst, hier Teil 2:<br />

Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum<br />

Verreisen? www.cannabis-cafe.info<br />

Lesen? www.hanfjournal.de<br />

Polen? www.spliff.pl<br />

Tschechien? www.konoptikum.cz<br />

Ukraine? www.konopravda.ua<br />

Legalize It?! www.ELF-online.eu<br />

Einen eigenen Film? film@exzessiv.tv<br />

impressum<br />

Herausgeber:<br />

Agentur Sowjet GmbH<br />

Dunckerstraße 70<br />

10437 Berlin<br />

Tel.: 030/44 79 32 84<br />

Fax.: 030/44 79 32 86<br />

Email: redaktion@hanfjournal.de<br />

Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.)<br />

Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200<br />

Steuer-Nr. 37 220 20818<br />

Redaktion:<br />

Michael Knodt (CvD), Roland Grieshammer, Matthias Meyer, Mark Meritan.<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Dr. Franjo Grotenhermen, mze, Kerstin Koch, KIMO, Kascha, Markus Berger,<br />

Sadhu van Hemp, Doktor Hanf, Bud Spencer, Werner Graf, Denis Magnani.<br />

Layout:<br />

mark marker.<br />

Illustrationen:<br />

mark marker, Lukas Tkotz.<br />

Fotos:<br />

mark marker, Peter Marks, oder im Auftrag des Hanf Journals.<br />

Anzeigen:<br />

Emanuel Kotzian<br />

030/44 67 59 02<br />

vertrieb@hanfjournal.de<br />

Vertrieb:<br />

Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt. Gegen<br />

einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder 100 Euro (Ausland) jährlich, kann das<br />

Hanf Journal beim Herausgeber als Prämium-Abo bezogen werden.<br />

(Abonnement unter www.hanfjournal.de)<br />

Druck:<br />

Union Druckerei Weimar GmbH<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers.<br />

Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber keine Haftung<br />

übernommen.<br />

Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98 distanziert<br />

sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen<br />

Internetadressen und Links.<br />

Achtung!<br />

Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden dazu<br />

auffordern oder animieren, Drogen zu konsumieren oder zu verbreiten.<br />

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de<br />

Die Hanf Journal Foto Ecke<br />

Nice Bud - Foto: anonym, Archiv, konoptikum.cz<br />

liebe Hanf Journal Freundinnen<br />

und Freunde,<br />

wie unsere Schwesterzeitschriften<br />

Konoplyana Pravda<br />

und Konoptikum es vormachen<br />

- machen wir das nun auch. Nice Issue - Foto: Archiv, konopravda.ua<br />

Wir suchen ausdrucksvolle Beweisfotos unserer Leserschaft und<br />

ihrer erfolgreichen Projekte. Laßt euch von euren Freunde oder der<br />

Familie in einstudierten Posen oder spontanem Blitzlichtgewitter<br />

ablichten und schickt die Ergebnisse zwecks Publikation an eure<br />

Lieblingszeitung. Also zu uns. Wir würden uns wahnsinnig über die<br />

Einsendungen zahlreicher Fotografien freuen und sind auf die unterschiedlichen<br />

Motive mehr als gespannt, die euch einfallen werden<br />

unsere Zeitung zu verschönern und die mal ein realistisches Bild der<br />

pro Hanfbevölkerung vermitteln werden. Achtet natürlich auf eure<br />

Darstellung in der Öffentlichkeit und denkt daran, dass andere Leser<br />

die Fotos sehen werden, also vielleicht nicht unbedingt euer Klingelschild<br />

im Hintergrund mit fotografieren. Ansonsten steht euch<br />

frei alles zu knipsen, was ihr gerne veröffentlicht hättet und was der<br />

Rest der Hanf Journal Leserschaft unbedingt mal sehen sollte. Sei<br />

es eure Flötensammlung, die Lacherbsenzucht, Nachbars merkwürdige<br />

Hecke oder einfach ein doofer Polizist mit dem Hanf Journal in<br />

den Händen und einem Fragezeichen über der Mütze. The World is<br />

Yours!<br />

Sendet eure Schnappschüsse an leserfoto@hanfjournal.de Betreff:<br />

Schönheitswettbewerb. Unter allen Einsendungen verlosen wir einmal<br />

im Jahr ein paar Schmankerl, die vom Tisch gefallen sind, aber<br />

zum wegschmeißen zu schade wären. ;)


4 #124 / 11.10<br />

#124 / 11.10 5<br />

club med<br />

guerilla growing<br />

Dr. med. Franjo Grotenhermen<br />

Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).<br />

Psychoaktive Pflanzen unserer Heimat<br />

Cannabis als Substitutionsmittel bei<br />

Alkohol- und Opiatabhängigkeit<br />

es gibt einige Einsatzgebiete für Cannabisprodukte, die<br />

zwar breite Anwendung finden, für die es aber kaum<br />

klinische Untersuchungen gibt. Dabei ist es wichtig, sich<br />

ins Gedächtnis zu rufen, dass eine Anzahl von medizinischen<br />

Indikationen für Cannabisprodukte noch nicht sehr lange akzeptiert<br />

sind. Das gilt vor allem für psychiatrische oder neuropsychiatrische<br />

Störungen, wie beispielsweise Tourette-Syndrom<br />

oder posttraumatische Stressstörung.<br />

Ich würde kürzlich durch die Geschichte eines 60-jährigen<br />

Mannes, der seit seinem 20. Lebensjahr täglich Alkohol konsumiert<br />

hat, daran erinnert. Vor 15 Jahren habe er erstmals versucht,<br />

vom Alkoholismus loszukommen. Er hab eine Vielzahl<br />

von Versuchen des Alkoholentzugs unternommen, zum Teil allein,<br />

zum Teil unter Inanspruchnahme offizieller Hilfsangebote<br />

für Alkoholkranke, wie Selbsthilfegruppen, Ärzte und Psychotherapeuten.<br />

Zur Unterstützung habe er auch eine Anzahl verschiedener<br />

Medikamente eingesetzt. Alle diese Bemühungen<br />

hätten nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt. Im Jahr 2000<br />

habe er schließlich den Eindruck gewonnen, dass die offizielle<br />

Medizin ihm nicht helfen könne, und dass er nur auf seinen<br />

eisernen Willen und absolute Abstinenz bauen könne. Er habe<br />

eine stationäre Entgiftung durchführen lassen. Eher zufällig<br />

habe er dann die Erfahrung gemacht, dass Cannabis ihm dabei<br />

helfe, abstinent zu bleiben. Er schreibt: Bald verstand ich, dass<br />

Cannabis zusammen mit meiner eigenen Arbeit (ich besuchte auch<br />

einmal pro Woche eine Selbsthilfegruppe) an meinem Suchtproblem,<br />

den inneren Druck, Alkohol saufen zu müssen, vollkommen verschwinden<br />

lässt. Es gibt mittlerweile einige klinische Daten, die<br />

Doktor Hanf alias Lars Scheimann leidet an Tourette sowie<br />

ADHS und ist seit Anfang 2009 Besitzer einer Erlaubnis,<br />

seine Symptome mit Cannabis zu lindern.<br />

liebe Hanf Journal Leserinnnen und Leser,<br />

während in Deutschland die Möglichkeit der Antragsstellung<br />

nach § 3 Abs.2 BtMG besteht und sich in den Niederlanden<br />

betroffene Patienten ihr Cannabis auf verschiedene<br />

Art und Weise durch die Möglichkeiten der dortigen Gesetzgebung<br />

besorgen dürfen, wird in Luxemburg bereits der nächste<br />

Mediziner strafrechtlich verfolgt, der den einfachen, aber illegalen<br />

Weg wählte, medizinisches Cannabis zu verordnen.<br />

Ein Beispiel dafür, dass es bisher immer noch nicht gelingen<br />

will, eine weitgehend einheitliche Regelung in der EU zu diesem<br />

Thema zu finden. Am Ende leiden somit in den meisten<br />

Fällen die Patienten, die entweder durch eine Antragsablehnung<br />

oder der fehlenden Rahmenbedingungen für die Nutzung<br />

für die medizinische Verwendung von Cannabis keine<br />

legale Möglichkeit finden, strafffrei diese Therapie zu nutzen.<br />

Nicht das Bild des Patienten rutscht hierbei in den Vordergrund,<br />

sondern das suggerierte Bild des drogenabhängigen<br />

Kiffers. Statistiken haben ergeben, dass sich eine Vielzahl dieser<br />

Menschen bereits bewusst oder auch unbewusst mit Cannabis<br />

therapieren. Kommt es nun zu einer Verurteilung, nützt<br />

die Aussage später vor dem Richter nicht viel, wenn man ihm<br />

sagt, man habe Cannabis genutzt, weil man krank ist. Es liegt<br />

in jedermanns Pflicht, sich zeitnah um eine legale THC Therapieform<br />

zu bemühen, um auf einen eventuellen Notstand zu<br />

verweisen.<br />

solche Erfahrungen untermauern. Auch aus der tierexperimentellen<br />

Forschung gibt es Unterstützung.<br />

In einer Untersuchung aus dem Jahr 2003 mit 408 Heroinabhängigen,<br />

die an einem Methadon-Programm teilnahmen,<br />

war die zusätzliche Verwendung von Cannabis nicht mit einer<br />

erhöhten Rückfallrate während oder nach der Therapie, also<br />

nicht mit der Verwendung von Heroin oder Kokain assoziiert.<br />

Nach Forschung der Klinik für Psychiatrie der Columbia-<br />

Universität in New York verbesserte moderater Cannabiskonsum<br />

die Fortführung einer Naltrexon-Therapie bei Patienten,<br />

die an einer Abhängigkeit von Opiaten wie beispielsweise Heroin<br />

litten. 63 Opiat-abhängige Patienten, die zur stationären<br />

Entgiftung und zum Beginn einer oralen Naltrexon-Behandlung,<br />

begleitet von einer sechsmonatigen Verhaltenstherapie,<br />

aufgenommen worden waren, wurden auf der Basis von<br />

in zweiwöchigen Abständen durchgeführten Urinuntersuchungen<br />

in drei Grade des Cannabiskonsums während der<br />

Behandlung eingeteilt: abstinent (0 Prozent Cannabis-positive<br />

Urinproben), intermittierender Konsum (1 bis 79 Prozent Cannabis-positive<br />

Proben) und konsistenter Konsum (80 Prozent<br />

und mehr Cannabis-positive Proben). Naltrexon ist ein Opiatsrezeptor-Antagonist,<br />

der vor allem bei der Behandlung der<br />

Alkoholabhängigkeit und der Opiatabhängigkeit verwendet<br />

wird. Intermittierende Cannabiskonsumenten wiesen eine bessere<br />

Fortführung der Naltrexonbehandlung auf als die beiden<br />

anderen Gruppen.<br />

1970 erschien ein Bericht des kalifornischen Psychiaters Dr.<br />

Tod Mikuriya, der vor wenigen Jahren verstorben ist und einer<br />

Wie uns allen bekannt ist, ist das Wirkspektrum der einzelnen<br />

Cannabinoide so umfangreich, das sich damit eine Vielzahl<br />

von Erkrankungen erfolgreich therapieren lassen. Es ist somit<br />

wichtig, den Hausarzt im Falle einer Symptomverbesserung<br />

durch die Nutzung von Cannabis zu unterrichten.<br />

Es besteht immer eine ärztliche Schweigepflicht, die dem<br />

Arzt verbietet, über Krankengeschichte, Diagnose sowie Therapieform<br />

mit Dritten zu sprechen!<br />

Ebenfalls sollte auch explizit nach Dronabinol gefragt werden.<br />

Einem THC-haltigen verschreibungsfähigem Medikament,<br />

welches auf einem BtM-Rezept ausgestellt wird. Die<br />

Kosten werden nur in wenigen Fällen von der Krankenkasse<br />

übernommen.<br />

Wichtig ist dennoch, aktenkundig zu machen, dass der Einsatz<br />

von Cannabinoiden bei einer bestehenden Erkrankung hilft<br />

und dass man seinen Hausarzt nach der Behandlungsmöglichkeit<br />

mit dem legalen verschreibungspflichtigen Dronabinol gefragt<br />

hat. Sinn und Zweck eines solchen Verhaltens ist, dass Mediziner<br />

mit dieser Art der Therapieform konfrontiert werden.<br />

Weiter macht es Sinn, die Patientenanzahl steigen zu sehen, die<br />

legal mit dem Wirkstoff THC behandelt werden, auch wenn zuvor<br />

alles andere an üblicher Schulmedizin ausgetestet werden<br />

muss, um eine vergleichbare Verbesserung der Symptomatik<br />

zu erzielen. Sollte dies nicht der Fall sein und ist THC die einzig<br />

erfolgreiche Behandlungsmethode, steigen somit zum Beispiel<br />

der engagiertesten Kämpfer für die medizinische Verwendung<br />

von Cannabis in USA war, in einer Fachzeitschrift über die Behandlung<br />

einer 49jährigen Alkoholikerin. Ihr Arzt registrierte,<br />

dass sie weniger Alkohol trank, wenn sie Cannabis rauchte. Er<br />

ermunterte sie schließlich, immer dann Cannabis zu nehmen,<br />

wenn sie das Bedürfnis nach Alkohol verspürte. Sie versuchten<br />

gemeinsam, die richtige Dosis zu finden, damit sie einerseits,<br />

vom Alkohol lassen konnte, aber anderseits wieder nach und<br />

nach aktiv am sozialen Leben teilnehmen konnte, was auch<br />

gelang: Fünf Monate nach Beginn der Cannabis-Substitutionsbehandlung<br />

hat sich ihre Einsichtsfähigkeit verbessert und sie ‚besucht‘<br />

die sozialen Situationen, in denen sie sonst exzessiv trank und ihr<br />

zwanghaftes Spiel trieb. Sie raucht nun statt dessen Hanf und registriert,<br />

dass sie dabei nicht ihre Selbstkontrolle aufgibt. In der gleichen<br />

Zeit hat sich ihr körperlicher Gesundheitszustand verbessert und sie<br />

findet sich weniger reizbar; sie könne besser denken und sich konzentrieren.<br />

Nach einer Studie aus dem Jahr 2009 an der Medizinischen<br />

Fakultät der Yale-Universität in New Haven (USA) mit 28 täglichen<br />

Cannabiskonsumenten verstärkten Konsumenten mit<br />

früherem Alkoholmissbrauch oder Alkoholabhängigkeit ihren<br />

Alkoholkonsum während einer Cannabisabstinenz-Periode.<br />

Die Teilnehmer wurden einem 13-tägigen Cannabisabstinenz-<br />

Zeitraum unterworfen, und solche mit früherem problematischen<br />

Alkoholkonsum verstärkten ihren Alkoholkonsum um<br />

durchschnittlich 52 Prozent. Die Autoren stellten fest, dass diese<br />

Studie eine empirische Bestätigung der Drogensubstitution in einer<br />

Untergruppe täglicher Marihuanakonsumenten darstellt.<br />

Doktor-Hanfs Patienten Ecke 18<br />

Cannabis in Medicine<br />

die Chancen auf<br />

Übernahme der Kosten<br />

durch die Krankenkasse<br />

(Dronabinol).<br />

Zu überdenken<br />

ist in einigen Fällen<br />

dann auch die Antragsstellung<br />

bei der<br />

Bundesopiumstelle,<br />

die die Nutzung von<br />

Cannabis zu medizinischen<br />

Zwecken<br />

nach § 3 Abs. 2 BtMG<br />

regeln soll.<br />

Es liegt uns sehr<br />

am Herzen, immer<br />

wieder darauf hin<br />

zu weisen, dass gewisse<br />

Rahmenbe-<br />

Doktor Hanf - Lars Scheimann<br />

dingungen derzeit immer noch erfüllt werden müssen (ob wir<br />

wollen oder nicht), um eine legale, abgesicherte Therapie mit<br />

THC den betroffenen Menschen nahe zu bringen.<br />

Wege entstehen, in dem man sie geht.<br />

euer Doktor Hanf<br />

Gemeines Schilfrohr, Rispengras<br />

Phragmites australis (Cav.) Trinius ex Steudel<br />

Botanische Familie:<br />

Gramineae (Poaceae), Süßgräser<br />

Vorkommen:<br />

Weltweit; häufig in Mitteleuropa an Ufern von Gewässern,<br />

Flachmooren und Riedwiesen.<br />

Aussehen:<br />

Phragmites australis ist ein bis zu vier Meter hohes, aufrecht<br />

wachsendes Sumpfgrasgewächs mit bis zu 50 Zentimeter langen<br />

und bis zu zwei Zentimetern breiten Blättern. Das Schilfrohr<br />

blüht von Juli bis September. Der Samen reift während der<br />

Winterzeit. Phragmites australis wirft ebenfalls während des<br />

Winters seine Blätter. Die Pflanze trägt eine vielblütige Rispe<br />

mit violetten Ährchen.<br />

Wirkstoffe:<br />

N,N-Dimethyltryptamin (N,N-DMT), 5-MeO-Dimethyltryptamin<br />

(5-MeO-DMT), Bufotenin und Gramin im Wurzelstock.<br />

Die stark wirksamen psychedelischen Substanzen N,N-<br />

DMT, 5-MeO-DMT und Bufotenin gehören zur Gruppe der<br />

Tryptamine (Indolalkaloide) und sind nahe mit Psilocybin, Psilocin<br />

und Baeocystin verwandt. Der Inhaltsstoff Gramin weist<br />

eine dem N,N-DMT strukturelle Ähnlichkeit auf, ist aber ein<br />

nicht psychoaktives Alkaloid, das u.a. auch in der Gerste vorkommt.<br />

Geschichte:<br />

In Ägypten diente Phragmites australis schon in der Antike<br />

als Nutzpflanze. Man stellte aus dem Schilfrohr Getränke,<br />

Matten, Musikinstrumente, Nahrungsmittel, Pfeile und Pfeilschäfte,<br />

Zellulose und vieles mehr her. Außerdem diente das<br />

Schilfrohr als Dachabdeckung. Die Serí-Indianer Nordmexikos<br />

benutzen die hohlen Rohrstengel als Tabakpfeife, die Navajo<br />

fertigen Gebetsstangen daraus. Überhaupt ist den Navajo die<br />

Pflanze heilig. Phragmites australis soll, von einem Heiligen<br />

gesandt, das Volk vor der Großen Flut gerettet haben. Mensch<br />

und Tier stieg in den hohlen Stengel, welcher darauf gen Himmel<br />

wuchs.<br />

Medizinisch wurde die Wurzel des Schilfrohrs recht vielseitig<br />

verwendet. Bei den Navajo dient ein Aufguss der pulverisierten<br />

Wurzel als Brechmittel bei Haut- und Magenkrankheiten.<br />

Außerhalb der indianischen Verwendung wurde Phragmites<br />

australis volksmedizinisch angewendet als Pflaster und Diuretikum<br />

(auch in Europa) sowie bei Husten, Lungenproblemen,<br />

Schluckauf und verschleimten Bronchien. Von einer<br />

historischen Verwendung als Entheogen ist trotz der potenten<br />

Inhaltsstoffe nichts bekannt. Neuzeitlicher Gebrauch als Ayahuasca-Analog.<br />

Exkurs:<br />

Was ist Ayahuasca? Und<br />

was ein Ayahuasca-Analog?<br />

Ayahuasca, der berühmte<br />

entheogene Schamanentrunk<br />

aus dem Amazonasgebiet,<br />

sollte eigentlich bekannt sein.<br />

Für originäres Ayahuasca<br />

wird, neben verschiedenen<br />

psychotropen und nicht psychotropen<br />

Pflanzenzusätzen,<br />

in der Hauptsache Banisteriopsis<br />

caapi (eine Lianenart)<br />

mit Blättern von Psychotria viridis<br />

(Chacruna) kombiniert.<br />

Dabei spielt P. viridis die Rolle<br />

des DMT-Lieferanten. Banisteriopsis<br />

caapi mit seinem<br />

Text & Fotos: Markus Berger Hauptalkaloid Harmin (aus<br />

der Gruppe der Harman-Alkaloide),<br />

wird benötigt, um<br />

den Wirkstoff DMT (N,N-Dimethyltryptamin)<br />

für die orale Aufnahme zu aktivieren. DMT<br />

würde anderenfalls vom körpereigenen Monoaminooxidase-<br />

Enzym (MAO) sofort blockiert.<br />

Vereinfacht gesagt: Die Harman-Alkaloide der Liane Banisteriopsis<br />

caapi hemmen die Monoaminooxidase, das körpereigene<br />

Enzym wird temporär „ausgeschaltet“, und das in Psychotria<br />

viridis enthaltene DMT kann seine Wirkung entfalten.<br />

Ohne Beigabe der Liane würde DMT sofort vom körpereigenen<br />

Monoaminooxidase-Enzym unterdrückt und keine Wirkung<br />

freisetzen. Allerdings hat die Hemmung dieses Enzyms<br />

einige entscheidende Nachteile: MAO-Inhibitoren (= Hemmer)<br />

dürfen nicht zusammen mit vielen Lebensmitteln und anderen<br />

Drogen eingenommen werden. Lebensbedrohlich sind Kombinationen<br />

innerhalb 12 Stunden vor und nach der Einnahme<br />

von MAO-Hemmern mit: Alkohol, Amphetaminen, Ananas,<br />

Antihistaminika (Allergie-Medikamente), Asaron (z.B. enthalten<br />

im ätherischen Öl des Kalmus Acorus calamus und des<br />

Matico-Pfeffers Piper angustifolium u.a.), Bananen (vor allem<br />

sehr reife), Beruhigungsmitteln, Dill-, Petersilie- und Fenchelöl,<br />

Ephedrin, Käse, Koffein (Cola, Guarana, Kaffee, Kakao,<br />

Tee, u.ä.), Tranquillanzien, Meskalin (Peyote, San Pedro u.a.),<br />

Macromerin (Donana-Kaktus = Coryphantha spp.), Muskatnuß,<br />

Sauerkraut, Schokolade, Sherry, Tryptophane, Tyrosin (in<br />

Fisch, Geflügelleber, Pferdebohnen, Chianti ...) u.a.<br />

Wo weder Banisteriopsis caapi noch Psychotria viridis verfügbar<br />

sind, können andere DMT- bzw. Harmalaalkaloid-haltige<br />

Gewächse Verwendung finden. Solche Pflanzen werden<br />

Analoga genannt, weil sie genau jene Inhaltsstoffe liefern, die<br />

in der Originalzubereitung verwendet werden.<br />

In unserem Fall würde das Ayahuasca-Analog folgendermaßen<br />

aussehen: Phragmites australis als DTM-Quelle, Peganum<br />

harmala-Samen als MAO-Inhibitor. P. harmala-Samen lassen<br />

sich leicht über den ethnobotanischen Fachhandel beziehen.<br />

Verwendung:<br />

20 bis 50 Gramm des Wurzelstocks (Radix Arundinis vulgaris)<br />

werden etwa 15 Minuten ausgekocht und mit etwa drei<br />

Gramm Steppenrautensamen versetzt. Der Sud wird getrunken.<br />

DOCH VORSICHT!! Diese Rezeptur ist ein hochpotentes<br />

Ayahuasca-Analog! Wer es partout nicht lassen kann,<br />

sollte unbedingt mit einer minimalen Dosierung beginnen.<br />

Wirkung:<br />

DMT muß entweder geraucht, intravenös gespritzt oder geschnupft<br />

werden, um wirksam zu sein. Soll eine DMT-haltige<br />

Pflanze oral aufgenommen, also getrunken oder gegessen werden,<br />

muss das im menschlichen Körper vorhandene MAO-Enzym<br />

kurzzeitig blockiert werden (s.o.).<br />

DMT ist ein sog. kurzwirkendes Tryptamin. Es erzeugt kurze,<br />

heftige Trips, welche in etwa mit LSD-Reisen verglichen werden<br />

könnten. Diese gehen allerdings oft mit unangenehmen physischen<br />

Symptomen (Zittern, Zuckungen, Krämpfen) einher.<br />

Geraucht oder geschnupft hält die Wirkung fünf bis fünfzehn<br />

Minuten an, bei oraler Applikation bis höchstens fünfundvierzig<br />

Minuten. Ansonsten ist ein DMT-Trip von stark visuellem<br />

Charakter. DMT-Reisen sind von schrilleren, farbigeren und<br />

schillernderen Halluzinationen geprägt, als dies bei LSD-25<br />

oder Psilocybin der Fall ist. DMT ist kreuztolerant zu LSD-25.<br />

Gefahren & Nebenwirkungen:<br />

Auslösen einer latent vorhandenen Psychose, Diarrhoe<br />

(Durchfall), Erbrechen, Hypertonus (erhöhter Blutdruck), innere<br />

Unruhe, Kopfschmerz, Mydriasis (Pupillenerweiterung),<br />

Panikattacken, Tachykardie (Anstieg der Herzfrequenz), Tachypnoe<br />

(Anstieg der Atemfrequenz), Übelkeit, übermäßige<br />

Speichelproduktion und Zittern.<br />

Rechtslage:<br />

N,N-DMT ist in Deutschland, der Schweiz und in den USA<br />

als Betäubungsmittel eingestuft und somit eine illegale Substanz.<br />

Die ebenfalls machtvollen psychedelischen Verbindungen<br />

5-MeO-DMT und Bufotenin hingegen, sind nicht erfasst oder<br />

verboten. Der Besitz von 5-MeO-DMT könnte allerdings geahndet<br />

werden, wenn die rechtliche Auslegung auf eine Verwendung<br />

als DMT-Analog pocht. Die Pflanze Phragmites australis<br />

ist weltweit legal und nicht als Drogenpflanze bekannt.<br />

Literatur:<br />

BERGER, MARKUS, Handbuch für den Drogennotfall, Solothurn 2004<br />

DeKorne, J., Aardvark, D., Trout, K., Ayahuasca Analogues and Plant-Based<br />

Tryptamines, The Entheogen Review Book 2000<br />

OTT, JONATHAN, Pharmacotheon, Jonathan Ott Books 1993<br />

OTT, JONATHAN, Ayahuasca Analoge – Pangaeische Entheogene, Löhrbach 1995<br />

Rätsch, Christian, Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen, Aarau 1998<br />

Schuldes, Richard E./Hofmann, A., Pflanzen der Götter, Aarau 1998<br />

SHULGIN, ANN & ALEXANDER, TiHKAL - The Continuation, Transforming Press 1997<br />

Tscharntke, T., Tritrophic interactions in gallmaker communities on Phragmites<br />

australis: testing ecological hypotheses. In: Price, P.W., Mattson, W.J., Baranchikov,<br />

Y. (eds.): The ecology and evolution of gall-forming insects, USDA<br />

Forest Service, North Central Forest Experiment Station, St. Paul, MN, General<br />

Technical Report NC-174: 73-92; 1993<br />

Tscharntke, T., Connections of insect population dynamics with community<br />

structure in Phragmites-habitats. In: P.J. den Boer, P.J.M. Mols, J. Szyszko (eds.):<br />

Dynamics of Populations, Agricultural University Warsaw, 37-44; 1993


6<br />

guerilla growing<br />

Auch die Engel rauchen Zitronen<br />

Bud Spencer schlägt zurück<br />

nachdem Bud Spencer sich schon einmal mit seinem<br />

Micro Harvester und vier Jack Flash Pflanzen selbst versorgt<br />

hatte, sehnte sich der angehende Hobbybauer nach<br />

etwas frischem Wind in seiner Growkammer.<br />

Mit neuen PH- und EC-Messgeräten von Milwaukee sowie<br />

einer vollen Packung der Schweizer Jungle Boost Produkte ausgestattet,<br />

machte sich Bud auf die Suche nach einigen hübschen<br />

Damen, die er für die nächsten Monate bei sich aufnehmen könne.<br />

Er wurde fündig und erhielt vier kleine Super Lemon Haze<br />

Stecklinge sowie eine Zufallskreuzung, die auf den Namen<br />

„Grüne Hessin“ hörte. Dazu hatte Bud einen alten Samen zum<br />

Keimen gebracht und ihn der Obhut seiner neuen Schrankbewohner<br />

überlassen. Da er bei den Super Lemon Haze Pflanzen<br />

wusste etwas mehr Zeit einplanen zu müssen, machte er sich<br />

bei letzterer Unbekannten keine große Sorgen wegen einer zu<br />

kurzen Blütephase.<br />

Wie schon im ersten Durchgang setzte er alle Stecklinge zum<br />

Ansetzen zehn Tage der Wachstumslampe bei einer Beleuchtungsdauer<br />

von 18 Stunden aus. Dem gewählten Erdboden<br />

wurde während des Gießens etwas Hesi Wurzelkomplex sowie<br />

2ml Grow Booster und 1ml Jungle Grow pro Liter beigefügt,<br />

was den Pflanzen zu kräftigen Wurzeln und gesunder Größe<br />

verhelfen sollte. Ebenso hatte Bud auch ein wenig Jungle Grow<br />

Outdoor Mix der Erde beigemischt, die er dieses Mal aus Zeitmangel<br />

bloß beim Super-Markt um die Ecke erworben hatte.<br />

Nach zehn Tagen Wachstumsphase, in denen die Pflanzen<br />

schon ordentlich zugelegt hatten, stellte Bud die Beleuchtungsstimmung<br />

auf Blüte um. Er wechselte dazu die Lampe und<br />

verringerte die Beleuchtungsdauer auf zwölf Stunden täglich.<br />

Ebenso wurde das Düngeschema geändert.<br />

Anstatt des Grow Boosters wurde nun Jungle Bloom und<br />

Jungle Boost dem Pflanzenwasser zusätzlich zur Jungle Grow<br />

Mixtur beigefügt. Im Ablauf der Wochen stieg der Bedarf der<br />

Millilitermengen von Zwei auf Vier, wobei das EC-Messgerät<br />

immer griffbereit im Holster stecken sollte, um die Werte der<br />

Digitalanzeige abzuchecken.<br />

Die unbekannte Hanfpflanze entwickelte sich dank Fürsorge<br />

wie ihre professionell gezüchteten Schwestern wunderbar<br />

und brachte riesige Indica-Sonnensegel zum Vorschein. Das<br />

Geschlecht war jedoch recht spät erkennbar und so machte sich<br />

Bud eine Weile lang Sorgen, ob es sich bei dieser Schönheit tatsächlich<br />

um eine weibliche Variante der Pflanzengattung Hanf<br />

handelte. Nachdem diese Ungewissheit geklärt war, fand Bud<br />

dann aber doch noch einen anderen Grund, sich um seine Untermieter<br />

Sorgen machen zu müssen. Während der sechsten<br />

Blütewoche entdeckte er eine Ansammlung kleiner, gelblicher<br />

Wesen, die sich an den größeren, höher gelegenen Blättern auffanden.<br />

Blattlausfamilien hatten sich auf einigen, glücklicherweise<br />

wenigen, Blättern ein Zuhause eingerichtet. Wie bei Ernie<br />

im Blumenkasten eben. Wahrscheinlich der Dank für den Einkauf<br />

der Blumenerde im nahe gelegenen Supermarkt, welcher<br />

die Schädlinge anscheinend direkt in der Packung mitliefert.<br />

Da die Pflanzen ansonsten aber keine Mangelerscheinungen<br />

zeigten und bei sechs Individuen auf diesem engem Micro-<br />

Raum eh zu wenig Licht verfügbar war, schlug Bud die befallenen<br />

Blätter einfach ab um eine weitere Verbreitung zu vermeiden<br />

und etwas Licht ins Dunkle zu bringen.<br />

In den restlichen drei Wochen der Blütephase war nichts<br />

mehr von anwesenden Schädlingen bemerkbar.<br />

Daher bekam die „grüne Hessin“ ab Woche Sieben nur noch<br />

pures Wasser, die Super Lemon Haze sowie die geheimnisvolle<br />

Unbekannte wurden ab Woche Acht auf Wasser-ohne-Brot-<br />

Diät gesetzt.<br />

Geerntet wurde die Hessin dann auch eine Woche früher,<br />

also in Woche Neun, was dem schon fast verhungernden Bud<br />

Spencer eine vorzeitige Rückkehr ins Mittelklassegewicht ermöglichte.<br />

Circa 25 Gramm sauberes und wohlriechendes Gras hatte<br />

sich an der Westdeutschen Hausfrau innerhalb der letzten Wochen<br />

gesammelt, die leider etwas übermütig und vorschnell<br />

dem Besitzer zum Opfer fielen. Dennoch war sie schmackhaft,<br />

wohlriechend, jedoch nicht besonders kraftvoll.<br />

Dafür hatten die verbliebenen Anwesenden nun mehr Licht<br />

und Freiraum zur Verfügung, was in der letzten Blütewoche sicherlich<br />

kein Grund zum Jammern darstellen sollte. Im Gegenteil,<br />

die letzten ungestörten Blütetage erhöhten das Volumen<br />

der vorhandenen Knospen erneut auf ein zusehends anständiges<br />

Niveau. Am Blütetag 70 dann, also eine ganze Weile nach<br />

dem Ansetzen der grünen Schönheiten, wurden auch die übrig<br />

gebliebenen Damen aus dem simulierten Sonnenlicht entfernt<br />

und hinterrücks, im eben noch hell erleuchteten Micro Harvester,<br />

nun in tiefer Finsternis zum Trocknen aufgehängt.<br />

Dem leckeren Super Lemon Haze verhalfen die Überreste<br />

der Hessin, sowie Buds eiserner Wille zu einer acht langen Tage<br />

anhaltenden Trockenkur, um den darauf folgenden Fermentierungsprozeß<br />

einzuleiten.<br />

Die unbekannte Sorte hatte sich als nicht besonders schmackhaft<br />

herausgestellt und wird mit ihren blumenkohlisierten Seitentrieben<br />

für eine geplante Haschischproduktion bereitgehalten.<br />

Ebenso bekommen kleinere Blätter aller Pflanzen, die sich<br />

in Knospennähe befanden eine Chance sich der Haschischproduktion<br />

anzuschließen, wofür sie gesammelt, getrocknet und<br />

anschließend eingefroren werden.<br />

#124 / 11.10<br />

Text & Fotos: Bud Spencer<br />

Der Grasertrag aus dieser Ernte entspricht ungefähr dem<br />

ersten Versuch Bud Spencer´s sich selbst zu versorgen. Ungefähr<br />

130 Gramm getrocknetes Marihuana hatte er nach seiner<br />

zwölfwöchigen Heimgartenarbeit zur freien Verfügung. Aber<br />

allein schon die circa 80 Gramm Super Lemon Haze haben den<br />

gesamten Grow mehr als lohnenswert gemacht. Die zweifache<br />

High Times Cannabis Cup Gewinnerin hat ihren Ruf nicht<br />

ohne Grund. Geschmack, Geruch und Wirkung suchen Ihresgleichen<br />

auf weiter Flur. Wenn man sich überlegt, wie viel ein<br />

Gramm dieser Powerfrau in holländischen Coffeeshops kostet,<br />

kann man sich ausrechnen, dass ein Grow@Home alternativlos<br />

die beste Wahl zu sein scheint ... zumindest solange euch nicht<br />

Greenhouse Seeds gehört.<br />

#124 / 11.10 7<br />

guerilla growing<br />

GRO‘gschichten<br />

Der Leser hat das Wort<br />

«Ich hatte letztes Jahr zum ersten Mal mit dem<br />

Eigenanbau begonnen und dachte mir, um nicht<br />

gleich eine Menge Geld kaputt zu machen, falls<br />

etwas schieflaufen würde, kaufe ich zehn normale Samen.<br />

Bedacht auf wenig Aufwand aber vor allem um wenig<br />

Aufmerksamkeit zu erregen, kaufte ich in einem Baumarkt<br />

Kunststofftröge als Pflanzenbehälter, um Zement<br />

zu mischen, und sechs Stück 40 Liter Säcke a 1€. Die Samen<br />

habe ich auf meine Fensterbank vorgezogen und<br />

alle sind aufgegangen. Es waren normale Samen, keine<br />

feminisierten, die mich mit Porto insgesamt 18€ gekostet<br />

haben. Die nun gut durchwurzelte Setzlinge setzte ich à<br />

drei Stück in einen Trog, eine hatte den Luxus, einen 15<br />

Liter Eimer für sich selbst zu haben. Alle Pflanzen wuchsen<br />

gut an und wurden grösser als erwartet. In einem<br />

Dreier-Trog war eine männliche Pflanze drin, die ich abgeschnitten<br />

habe, bevor sie geblüht hat. Somit besaß ich<br />

neun weibliche Pflanzen und freute mich auf die Ernte.<br />

Aber ich glaube, Pflanzen reden doch miteinander, denn<br />

die anderen zwei weiblichen Pflanzen, bei denen ich das<br />

Männchen rausgeschnitten habe, wurden von Tag zu Tag<br />

immer mickriger und starben ab. Aus Mitleid, Kummer<br />

oder Trauer um ihren Nachbar, wer weiß??<br />

Nun waren also nur noch sieben übrig geblieben, wobei<br />

ich sagen muss, zum Glück, denn im kleinen Gewächshaus<br />

wurde es von Tag zu Tag immer enger. Gegossen<br />

habe ich mit Regenwasser und gedüngt wurde mit getrocknetem<br />

Hühnermist, den ich im Gartencenter gekauft<br />

habe. Habe ich aber nur am Anfang gemacht. Danach<br />

habe ich mit üblichem Dünger im Gießwasser gedüngt.<br />

Nach der Maniküre und dem Trocknen habe ich eine<br />

Ernte von 650 Gramm gehabt und dachte mir, nicht<br />

schlecht für den Miniaufwand und Kosten. Das, was nicht<br />

für den Eigenbedarf gedacht war, hab ich unter Freunden<br />

verkauft und meiner Familie und mir einen schönen<br />

Kurzurlaub gegönnt. Ich weiß, dass jedes Produkt auf<br />

dem Markt seine Berechtigung hat, aber wie man sieht,<br />

habe ich ohne Technik, Messgeräte und speziellen Dünger,<br />

wie ich glaube, ein gutes Ergebnis erzielt. Dieses Jahr<br />

habe ich nur vier Samen eingesetzt leider gingen aber nur<br />

drei davon auf. Den Samen habe ich von meinem Freund,<br />

der Reggae Musiker ist, geschenkt bekommen. Was für<br />

eine Sorte es ist? Keine Ahnung, ich weiß nur, dass es drei<br />

Frauen geworden sind und sie fangen an Blüten zu bilden.<br />

Außerdem duften sie schon ohne Blüten schon ganz leicht<br />

und vor allem herrlich. Die drei wurden genauso gezogen<br />

wie die vom letzten Jahr, nur mit einer Ausnahme, sie<br />

stehen im Garten versteckt, da ich auf das Gewächshaus<br />

nicht mehr zurückgreifen kann.<br />

Naja, noch zwei Monate und dann werde ich sehen,<br />

was meine drei Mädels hervorgezaubert haben.»<br />

Henks Tipp des Monats<br />

Trockenboxen für Hobbygärtner<br />

henk hat schon länger nichts von sich hören<br />

lassen, weil er seit einer Weile auf großer Reise<br />

ist, damit er uns bald wieder mit seinen<br />

neuesten guerilla growing Abenteuern unterhalten<br />

kann. Bis dahin müssen wir uns ein wenig gedulden<br />

und haben ihn deshalb gebeten, uns ab und an mit<br />

ein paar Tipps und Tricks zu versorgen:<br />

Die meisten kleinen Heim(lich)-Gärtner trocknen<br />

ihre Ernte, anders als Profis, indem sie im Zelt oder<br />

dem Growschrank einfach das Licht ausmachen<br />

und die Lüftung weiterlaufen lassen. Dagegen ist<br />

prinzipiell auch nichts einzuwenden, es sei denn,<br />

man führt sich vor Augen, wie es auch sein könnte:<br />

• Ein Rohreinschublüfter mit Aktivkohlefilter (ab<br />

59,90 €) mit einer Leistung von 180m³/h<br />

• Eine Homebox XS (ab 99 €, zur Not tut‘s auch ein<br />

faltbarer Kleiderschrank* aus dem Baumarkt für<br />

19,90 €)<br />

• Ein halber Meter Schallschutzschlauch (ca. 5 €),<br />

dazu ein Trockennetz (ca. 15€) eröffnen neue<br />

Dimensionen.<br />

Eine kleine Trockenbox kostet so weniger als 200<br />

Euro und ermöglicht eine ganze Ernte mehr pro<br />

Jahr.<br />

Denn: Wer seine Growbox alle acht bis zehn<br />

Wochen weitere 14 Tage zum Trocknen nutzt, verbringt<br />

im Schnitt ganze acht Wochen im Jahr mit<br />

der Trocknung. In dieser Zeit könnte eine ganze Generation<br />

heranreifen.<br />

Einfach aufbauen, Trockennetz einhängen und<br />

Stecker rein. Wer es besonders leise haben will,<br />

kann den Lüfter sogar noch um bis zu 50 Prozent<br />

dimmen (Niederfrequenz-Dimmer 20-50 €), die Lüfterleistung<br />

reicht so immer noch zum Trocknen.<br />

Kosten: 100-250 Euro<br />

Nutzen: Eine Ernte pro Jahr


#124 / 11.10 9<br />

wirtschaft<br />

Hi Grade Ganja Anthems 3<br />

18 Blazing Classics !!!<br />

seit den 70er Jahren importiert<br />

und veröffentlicht das<br />

britische Label Greensleeves<br />

Records authentischen Reggae. In<br />

West Ealing am Rande Londons<br />

eröffnete im Dezember 1975 der<br />

erste Greensleeves-Plattenladen,<br />

der sich schnell für seine ausgewählte<br />

Soul- und Reggae-Selection<br />

beliebt machte. Inzwischen<br />

hat das gleichnamige, 1977 gegründete Label mehr als 25.000<br />

Songs und mehr als 500 Alben rausgebracht und gilt als eines<br />

der bedeutendsten und wohl bekanntesten innerhalb der Reggae-<br />

und Dancehallszene. Hier legt man darauf Wert, die Musik<br />

nicht zu verfälschen oder zu zensieren. Was in Jamaika soziokulturell<br />

relevant ist, spiegelt sich automatisch in den Texten<br />

der Künstler wieder. Dass man sich von diskriminierenden<br />

Texten jeder Art distanziert, ist klar.<br />

Ganja ist das Kraut der Rastas. Unzählige Compilations versammeln<br />

Songs über das „heilige“ Kraut. Der vorliegende, dritte<br />

Teil der Hi Grade Ganja Anthems ist ein besonders liebevoll<br />

gestalteter Sampler, der nicht nur mit 18 Tracks für eine gechillte<br />

Stimmung sorgt, sondern gleich noch ein Päckchen King<br />

Size Papers - integriert im Cover - mitliefert. Doch Guinney<br />

Pepper lässt im einleitenden „Lick The Chalice“ erstmal ordentlich<br />

das Glasrohr blubbern, bevor ich mit Bushman’s Remake<br />

des Peter-Tosh-Klassikers „Legalize It“ sämtliche Hanfparaden<br />

assoziiere (merkt euch schon mal den 6.August 2011 vor). Während<br />

Ziggi „Ganja Smoke In The Air“ zum Besten gibt, kann<br />

man sich ja mal mit besagten Papers einen rollen. Collie Buddz<br />

liefert mit „Come Around“ seinen internationalen Hit aus dem<br />

Jahre 2006, bevor Slightly Stoopid gemeinsam mit Inner Circle<br />

„No Cocaine“ proklamieren. Fans von Morgan Heritage dürfen<br />

sich über „Plant Up The Herbs“ freuen, Gyptian huldigt dem<br />

„Sensi“ und Tarrus Riley, Demarco & Vybz Kartel sind für die<br />

„Herbs Promotion“ zuständig.<br />

Künstler wie Sizzla, Lukie D oder Queen Ifrica mit ihrer<br />

kraftvollen „Lionrawrrrrstimme“ stehen dem in nichts nach.<br />

Der jamaikanische Dancehall-Star Busy Signal, der stets provokante<br />

Capleton sowie der gefühlsbeladene Richie Spice sind<br />

mit dem Thema natürlich genauso vertraut wie der gebürtige<br />

Sizilianer Alborosie, das begnadete Duo Cocoa Tea & Daddy<br />

Rings oder der Roots Reggae Rastafari Junior Reid. Der Name<br />

Charlie Chaplin war mir allerdings eher aus einer anderen<br />

Branche ein Begriff, aber man lernt ja nie aus.<br />

Hi Grade Ganja Anthems 3 bleibt dem eingeführten Konzept<br />

treu und präsentiert sowohl Gras-Oden der älteren Garde<br />

als auch relaxte Hymnen der jüngeren Fraktion. Nice one!<br />

www.greensleeves.net<br />

www.planetreggae.com<br />

www.vpreggae.com<br />

Sex, drugs and selfcontrol<br />

Auf der Suche nach Liebe und Freiheit<br />

mit Büchern wachsen lautet das Motto des österreichischen<br />

Eigenverlags HerzStern, der sich auf Kinder- und Jugendbücher<br />

spezialisiert, die folgende Schwerpunkte<br />

treffen: Alltags- und Lebenssituationen, in denen es um<br />

Selbstwert, Selbstliebe, Vertrauen, Wünsche, Träume, Umweltbewusstsein,<br />

Verständnis und Gerechtigkeit geht sowie<br />

Jugendproblematiken, die sich mit der Suche nach sich selbst<br />

beschäftigen. Alle Werke von HerzStern fördern die geistige<br />

und seelische Gesundheit, zeigen Verhaltensmuster und<br />

Denkweisen auf, sind Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem<br />

Leben, lassen Situationen erkennen und verstehen, zeigen Ursache<br />

und Wirkung, sind Spiegelbild der Gesellschaft, bieten<br />

mögliche Lösungswege, haben oder wandeln sich in eine positive<br />

Grundstimmung, geben Kraft und machen Mut.<br />

Das Buch „Sex, drugs and selfcontrol“ erzählt die persönliche<br />

Geschichte der Autorin Bravo Birgit und ihren Erfahrungen im<br />

Umgang mit Ess-Störungen, Drogen-Sucht und dem Sinn oder<br />

Unsinn des Lebens. Auch Fragen von Jugendlichen wurden in<br />

diesem Buch beantwortet, da sie selbst jahrelang den Leidensweg<br />

gegangen ist, bevor sie es schaffte, sich von der Sucht loszureissen<br />

und Liebe und Freiheit in ihr Leben brachte. Es ist mir<br />

wichtig, dass ich dir mit meinen Erfahrungen Wege aufzeigen kann,<br />

die dir helfen, frei zu sein. Die dich auf deinem Weg unterstützen<br />

und begleiten. Die dir Mut und Kraft geben, dass du dir den Glauben<br />

an dich zurückschenkst!, sagt die Autorin, die auch Vorträge an<br />

Schulen hält. Auf 188 aufschlussreichen Seiten gibt sie hier ihre<br />

Erfahrungen an junge Menschen weiter, um Suchtprävention<br />

greifbar zu machen.<br />

Am zweiten Band dieser Bücherreihe kannst Du selbst<br />

mitwirken, wenn Du eine wertvolle Erfahrung zum Thema<br />

(Selbstliebe, Freundschaften, Drogen, Ess-Störungen, Selbstzerstörung,<br />

Selbsthass, Probleme mit sich oder dem eigenen<br />

Körper usw.) an Menschen weitergeben möchtest, die diesen<br />

Weg noch vor sich haben. Schicke Deine Geschichte an ink@<br />

bravo-ink.at (Du bleibst anonym, wenn du möchtest). BravoINK<br />

ist eine Initiative für junge Menschen, ein Sprachrohr<br />

für Menschen, die den Mut haben auszubrechen, und eine Lebenseinstellung,<br />

die nicht urteilt und jedem seinen persönlichen<br />

Freiraum zugesteht. Hierbei geht es um einen Gegenstrom zu<br />

einer Gesellschaft, in der Leistungsdruck und Schönheitswahn<br />

vorherrschen. Die von Bravo Birgit gegründete Initiative hilft<br />

jungen Menschen, sich selbst zu entdecken und zu erfahren<br />

(Persönlichkeitsbildung, Selbsterfahrung, Suchtprävention,<br />

Berufsorientierung etc.). BravoINK schafft Netzwerke für Projekte,<br />

Events, Online-Shops und andere Aktionen, welche die<br />

eigene Persönlichkeit in den Mittelpunkt brINKt.<br />

Mit Kompetenz und dem nötigen Einfühlungsvermögen<br />

macht Bravo Birgit ihr Buch „Sex, drugs and selfcontrol“ zu<br />

einem wertvollen Lebensratgeber. In Deutschland und der<br />

Schweiz läuft der Vertrieb über den Syntropia Spezialbuchversand.<br />

Bravo, Birgit<br />

Sex, drugs and selfcontrol<br />

Das Jugendbuch über Ess-Störungen<br />

und und Drogen-Sucht<br />

HerzStern - Eigenverlag, 2010<br />

ISBN: 978-3-9502903-0-1<br />

www.herzstern.at<br />

www.syntropia.de<br />

www.bravo-birgit.at<br />

www.bravo-ink.at<br />

www.bravo-shop.at<br />

Growfix.de<br />

Mehr Wachstum für den Stadtstaat<br />

nur einen Steinwurf vom Botanischen Garten in Bremen<br />

entfernt finden Kenner einen kleinen, wohlsortierten<br />

und ganz speziellen Laden, der sich ebenfalls ganz der<br />

Botanik widmet, vornehmlich jedoch der des Innen- und Gewächshausanbaus<br />

von Kulturpflanzen: Growfix.<br />

Seit 2009 bietet der ambitionierte Growshop alles, was Anfänger,<br />

Fortgeschrittene, Hobby- oder Profi-Gärtner brauchen,<br />

um auch in den eigenen vier Wänden einen immergrünen,<br />

nachhaltigen und ertragreichen Kleingarten einzurichten. Das<br />

Sortiment umfasst über 1500 sorgfältig ausgewählte Artikel<br />

ausschließlich namhafter Hersteller aus dem Growing-Bereich:<br />

Vom Anzuchtzubehör über pfiffig zusammengestellte<br />

Komplettsets bis hin zu den Zipper-Bags kann man sich auf<br />

der übersichtlichen gestalteten Homepage www.growfix.de<br />

erst einmal in Ruhe informieren, bevor man seinen Einkauf<br />

am Achterndiek 68a in Bremen/Horn-Lehe erledigt. Natürlich<br />

kann man im Webshop auch alles schnell, einfach und diskret<br />

nach Hause bestellen, ab 100 Euro innerhalb Deutschlands sogar<br />

lieferkostenfrei.<br />

Im Laden oder auch im www-Forum sind individuelle Beratung<br />

und ein guter sowie fixer Kundenservice oberstes Gebot,<br />

Inhaber Henning hat immer ein offenes Ohr für die Fragen,<br />

Wünsche oder auch Sorgen seiner Kundinnen und Kunden.<br />

Growfix hat sich seit seinem Bestehen auf neue und fortgeschrittene<br />

Techniken für die Anzucht von Pflanzen wie Gemüse<br />

oder Obst auf verschiedensten Hydrokulturen spezialisiert,<br />

aber auch Neueinsteiger finden bei Growfix das notwendige<br />

Know-How sowie eine umfassende, fachgerechte Beratung,<br />

auch mit einfachen Mitteln und vergleichsweise geringen Aufwand<br />

einen schönen Bio-Kräutergarten für die Küchenecke zu<br />

konstruieren.<br />

Besondere Mühe gibt sich Growfix mit dem hausinternen<br />

Blog, erreichbar über blog.growfix.de: Hier werden neue Produkte<br />

vorgestellt und getestet, so dass man sich schon direkt<br />

nach Markteinführung über Details und erste Praxiserfahrungen<br />

informieren kann.<br />

growfix<br />

Achterdiek 68a<br />

28359 Bremen<br />

Fon: 0421/57799136<br />

www.growfix.de<br />

Foto: growfix


10<br />

wirtschaft<br />

Ein kühles Weißes<br />

Energiesparleuchtmittel für die Wachstumsphase<br />

von der Grow In AG<br />

viele Grower sind aus Energiespar- und Hitzegründen<br />

dazu übergegangen, für die Wachstumsphase Energiesparleuchtmittel<br />

zu nutzen, besonders seit der Entwicklung<br />

leistungsstarker und effizienter Stecklingsarmaturen,<br />

die problemlos auch für ein bis zwei Mutterpflanzen genutzt<br />

werden können.<br />

Für Hochdruck-Dampflampen gilt: Je stärker ein Leuchtmittel<br />

ist, desto besser wächst die Pflanze. Bei den immer beliebter<br />

werdenden Energiesparleuchtmitteln hingegen spielt, neben<br />

der eingesetzten Energie, auch die Form des Leuchtmittels eine<br />

entscheidende Rolle für dessen Effizienz. Um einen möglichst<br />

guten Effekt bei der Pflanzenzucht zu erzielen, sollte die Lampe<br />

nicht mehr als fünf Zentimeter über der Pflanzenspitze hängen,<br />

da die Lichtintensität bei 20 Zentimeter Abstand schon so<br />

gering ist wie die einer Hochdrucklampe, die mehr als einen<br />

Meter entfernt hängt.<br />

Viele Energiesparleuchtmittel zentrieren das Licht in einem<br />

sehr kleinen Bereich, so dass man nur den Bereich direkt darunter<br />

als Stellplatz nutzen kann und somit viele Energiesparleuchtmittel<br />

braucht, um den gewünschten, mit Hochdruckdampflampen<br />

vergleichbaren Erfolg, zu erzielen. .<br />

Der Acker<br />

Berlins südlichster Growshop jetzt auf über 200 m²<br />

Bei der neuen Stecklingsarmatur der Grow In AG wird das<br />

Licht aufgrund der Form der Leuchtmittel und des Reflektors<br />

über die gesamte Reflektionsfläche optimal verteilt, so<br />

dass mit 2x 55 Watt auf einer Fläche von 80x35 Zentimetern<br />

Mutterpflanzen und Stecklinge optimal beleuchten kann und<br />

zudem an anderer Stelle Energie spart: Zur Belüftung reicht<br />

bei der Verwendung von CFL-Leuchtmitteln ein Rohrventilator<br />

mit geringer Leistung vollkommen aus, als Faustregel gilt<br />

hier: Die halbe Lampenleistung entspricht selbst in kleinsten<br />

Räumen der benötigten Lüfterleistung. Beispiel: Bei einer 110<br />

Watt CFL-Leuchtmittel würde ein Lüfter mit 55m³/Stunde ausreichen<br />

(110 x ½= 55).<br />

Interessiert? Das Team der Grow In AG erwartet euch im Shop in der<br />

Kaiserin-Augusta-Allee 29 in 10553 Berlin, geöffnet werktags von 10.30-<br />

18.30 Uhr, sonnabends 10.30-14 Uhr. Oder bestellt die neue Stecklingsarmatur<br />

rund um die Uhr auf der Homepage von www.grow-in-berlin.<br />

de. Händleranfragen in der Flottenstr. 24c in 13407 Berlin und unter 030<br />

34 99 80 70 sind ausdrücklich erwünscht.<br />

der Berliner Süden war in Sachen Growkultur lange ein<br />

weißes Blatt. Vor sechs Jahren beendete „Der Acker“ diesen<br />

Missstand in Form eines ersten Shops in der Berliner<br />

Großbeerenstraße. Aufgrund des regen Interesses des Berliner<br />

Publikums an der @home-Gärtnerei, des erstklassigen (Liefer)-<br />

Services, des breit gefächerten Angebots und der fachgerechten<br />

Beratung reichte der Platz im Ladengeschäft schon bald nicht<br />

mehr aus und das Team um Marcel musste sich nach geeigneteren<br />

Räumlichkeiten umschauen. Nach einigem Suchen<br />

wurde man fündig und konnte so im Sommer neue Räumlichkeiten<br />

in der gleichen Straße beziehen: Der neue Shop in<br />

der Großbeerenstraße 171 bietet auf über 200m² Verkaufs- und<br />

Austellfläche eine großzügige Präsentation der Dinge, die die<br />

moderne Indoorgärtnerei erfordert, sowie einen Überblick<br />

über neuste Trends und Entwicklungen im Growbereich. Ein<br />

besonderes Anliegen des Teams ist dabei, auch extravagante<br />

Kundenwünsche zu erfüllen.<br />

Abseits der großen Einkaufszentren sind ausreichend Parkmöglichkeiten<br />

im Hof vorhanden und auch mit den Öffentlichen<br />

ist der im Stadtteil Mariendorf gelegene Growshop von<br />

überall schnell und gut erreichbar. Präsentationstische verschiedener<br />

Anbausysteme mit diversen Kräuter- und Gemüsepflanzungen<br />

und eine gemütliche Sitzecke laden Kunden zum<br />

Verweilen ein und schaffen gleichzeitig eine angenehm grüne<br />

Atmosphäre. Die Produktpalette lässt nichts vermissen und ist<br />

auch detailliert im Internetshop unter www.der-acker.de einzusehen.<br />

Vom Adjust-a-Wing-Reflektor bis hin zur Zirkulationspumpe<br />

findet sich im riesigen<br />

Showroom alles gut und übersichtlich<br />

sortiert. Der Versand<br />

im Online-Shop geht innerhalb<br />

eines Tages vonstatten und erfolgt<br />

selbstverständlich diskret<br />

in einem neutralen Paket.<br />

Kurzum: Das Verhältnis Preis-<br />

Leistung-Beratung-Ambiente<br />

stimmt beim „Acker“, denn<br />

selbst das beste Set kostet am<br />

Ende ohne kompetentes „Grow-<br />

Personal“ die entsprechende<br />

Kundenberatung und die notwendige<br />

Händler-Kulanz bei<br />

eventuell auftretenden Problemen<br />

viel Nerven, Zeit, Geld oder<br />

gar Schlimmeres.<br />

Der Acker<br />

Grossbeerenstraße 171<br />

12277 BerlinDeutschland<br />

S-Bhf: Marienfelde (3 Minuten Fussweg)<br />

Telefon: 030/70 76 76 65<br />

Öffnungszeiten: Mo-Fr 13 - 19 Uhr<br />

www.der-acker.de<br />

#124 / 11.10<br />

Energiesparend - Foto: Grow In<br />

200m² Ladenfläche, der-acker.de<br />

#124 / 11.10<br />

wenn Mathias Bröckers zu einer notwendigen, weltweiten<br />

Legalisierung des Drogenhandels aufruft, sollte<br />

man dem bekannten investigativen Bestsellerautor<br />

einiges mehr zutrauen als bloß ein Recht auf Rausch für alle<br />

einzufordern. Was nämlich zuerst vielleicht wie eine Aufforderung<br />

nach Anarchie klingt, ist in Wahrheit der erste Schritt zu<br />

einer wirklichen, demokratischen und humanistischen Gesellschaft.<br />

Bröckers ist seit Jahren mit der Thematik Hanf sowie Verschwörungen<br />

vertraut und schrieb über beide Themen die<br />

wohl wichtigsten deutschen Bücher der beiden vergangenen<br />

Jahrzehnte.<br />

Mit „Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“, das<br />

in Zusammenarbeit mit Jack Herer entstand, sowie mit „Verschwörungen,<br />

Verschwörungstheorien und die Geheimnisse<br />

des 11. Septembers“ bewies Bröckers mehr, als sich nur leichtfertig<br />

aktuellen Themen anzunehmen.<br />

Durch konkrete Recherchen, genaue Analysen und abgesicherte<br />

Ergebnisse ist Mathias Bröckers zu einem der glaubwürdigsten<br />

Bestsellerautoren Deutschlands geworden, der es<br />

sich nicht unbedingt zum Ziel gesetzt hat geltende Normen zu<br />

stören, aber durch die gewonnenen Erkenntnisse seiner Forschungen<br />

meist gar keine andere Wahl bekommt als sie systemkritisch<br />

anklingen zu lassen. So gräbt er fachmännisch Gründe<br />

für geltende Gegebenheiten aus und serviert sie verständlich<br />

dem schockierten Leser, der sich langsam ein Bild im Hintergrund<br />

ablaufender Machenschaften zeichnen kann.<br />

In seinem neuesten Buch „Die Drogenlüge - Warum Drogenverbote<br />

den Terrorismus fördern und Ihrer Gesundheit<br />

schaden“ setzt sich Bröckers intensiv mit dem vergangenen<br />

Jahrhundert der Drogenprohibition auseinander, die nach den<br />

Erkenntnissen des Autors in hohem Ausmaß für einen Großteil<br />

globaler rechtlicher Schieflagen und gesellschaftlicher Probleme<br />

verantwortlich ist.<br />

Dazu zeigt Bröckers Verbindungen verschiedener Regierungen,<br />

Organisationen und Wirtschaftsinteressen auf, welche<br />

alle zusammen unter dem Deckmantel der Fürsorge die anhaltende<br />

Produktion verschiedenster Drogensubstanzen durch<br />

Terroristen weltweit und mutwillig unterstützen. Die Finanzierungen<br />

der Terroristen werden zum größten Teil genau aus diesen<br />

Einnahmen der illegalen Drogengeschäfte erwirtschaftet.<br />

Neu bei Atami: Root-C<br />

Für gesunde und kräftige Wurzeln<br />

eine große und gesunde Wurzelstruktur<br />

trägt in hohem<br />

Maße zu einer gut entwickelten<br />

Pflanze bei. Um dies zu ermöglichen,<br />

sorgt dieser organische<br />

Wurzelstimulator für ein schnelleres<br />

und kräftigeres Wachstum<br />

der Wurzelstruktur und hat eine<br />

vorbeugende Wirkung gegen Bodenkrankheiten<br />

wie zum Beispiel<br />

Pythium, Fusarium und Wurzellaus.<br />

Die Wurzeln werden sich schneller<br />

verzweigen und auch das Wurzelvolumen<br />

wird stark zunehmen,<br />

wodurch die Pflanze mehr Halt<br />

bekommt und sich auch unter der<br />

Erde stark ausbreiten wird. Ebenso<br />

wird die Pflanze mit einer gut entwickelten<br />

und festen Wurzelstruktur<br />

im Endstadium mehr Blüten<br />

tragen können, was sich schließlich<br />

in einer besseren Ernte auszahlt.<br />

www.atami.com<br />

Dies kann den Prohibitionisten anscheinend nicht bewusst sein,<br />

da sie ihren Kurs seit Jahren steif weiterverfolgen, ohne nur ein<br />

Quäntchen ihrer angepeilten Effizienz umzusetzen. Mathias<br />

Bröckers schaut sich daher genau um, wer und was von diesem<br />

Raubzug, der seit Beginn des „War on Drugs“ über unsere Welt<br />

wütet, profitiert und warum ein Ende dieser Zustände in Wirklichkeit<br />

von manchen Menschen in Machtpositionen gar nicht<br />

gewünscht wird. Um hinter solch eingespielte Mechanismen<br />

blicken zu können, betrachtet er den Anfang der Drogenverbote<br />

zu Beginn des letzten Jahrhunderts und die Entstehungsgeschichte<br />

dahinter. Wie groß die wirtschaftlichen Interessen<br />

ganzer Länder an den Drogenhandel waren und wie sich ein<br />

machtpolitischer Kampf um Substanzen entwickelte, lässt sich<br />

dank genauer Aufzeichnungen und Zitate rekonstruieren. Wie<br />

die Logik hinter diesen historischen Abläufen funktionierte,<br />

wird dem Leser aber erst durch die sinnvolle Zusammenstellung<br />

der Ausschnitte durch den Autoren bewusst, der es dabei<br />

versteht nicht zu viel zu sagen, um das eigentliche Verständnis<br />

im Leser keimen zu lassen.<br />

Ohne den Pfad der Prohibition zu verlassen, stellt Bröckers<br />

in „Die Drogenlüge - Warum Drogenverbote den Terrorismus<br />

fördern und Ihrer Gesundheit schaden“ Zusammenhänge zwischen<br />

Terror, Junkies und Dow Jones dar, die den Glauben an<br />

unsere Politik ein weiteres Mal erschüttern lassen. Hinter den<br />

Verboten und dem Gutmenschentum verbirgt sich ein riesiges<br />

Geschäftsmodell, das sich aufzugeben nicht erdenken kann<br />

und das aus guten Gründen seit jeher mit so starrer Faust geführt<br />

wird. Die Gründe sind natürlich Geld und Macht, die<br />

in einem weitaus größeren Umfang zum Tragen kommen als<br />

sich der Normalbürger, selbst nach einem Filmabend mit Tony<br />

Montana aus „Scarface“, vorstellen mag. Die echten Geschäfte<br />

fangen nämlich erst da an, wo Brian De Palma´s Meisterwerk<br />

endet - bei den Banken und deren Businessfreunden aus Politik<br />

und Wirtschaft. Bei den Spitzeln der Geheimdienste, die im<br />

Auftrag des Staatssystems Rollen übernehmen, die sie eigentlich<br />

bekämpfen sollten und bei denen die Moral, die sie verkörpern,<br />

per Knopfdruck ausgeschaltet werden kann.<br />

Der utopische Versuch dieses Systems, den Einzelnen so<br />

kontrollieren zu können, dass er sich seine Lebensweise und<br />

Konsummuster vorschreiben lässt, ist Grund genug den Prohibitionsgesetzen<br />

zuwider zu wirken. Die Auswirkungen dieses<br />

wirtschaft<br />

Die Drogenlüge<br />

Drogenverbote schaden der Gesundheit & fördern den Terrorismus<br />

Das neue Buch von Mathias Bröckers<br />

Rezension: Maze<br />

11<br />

Vorhabens sind aber in solch einem Maße desaströs gegen die<br />

gesamte Bevölkerung der Welt, dass selbst die Milliarden hohen<br />

Gewinne dieses Geschäftsmodells nicht mehr im Kontext<br />

stehen können. Nach Jahrzehnten der Diffamierungen ganzer<br />

Bevölkerungsgruppen, Verbreitung von Unwahrheiten, wie<br />

dreisten Lügen ist es mehr als an der Zeit sich über den Kontext<br />

der Prohibition Gedanken zu machen und sich gegen die<br />

globalen Drogenkrieger zur Wehr zu setzen.<br />

Sieht man die kurzgeschlossenen Interessen und Zusammenhänge<br />

der Verantwortlichen, zieht man den Bogen über die gesamte<br />

Menschheitsgeschichte, so wird einem eindeutig klar,<br />

dass der Krieg gegen die Drogen und ihrer Konsumenten eine<br />

durchgeplante Aufführung von Scharlatanen ist, denen nichts<br />

wichtiger ist, als der Aufbau und Erhalt eines Systems, das ihnen<br />

uneingeschränkte Befugnisse über andere erlaubt. Mathias<br />

Bröckers schafft es in seinem Buch „Die Drogenlüge - Warum<br />

Drogenverbote den Terrorismus fördern und Ihrer Gesundheit<br />

schaden“ die Effizienz eines Global wirkenden Systems aufzuzeigen,<br />

das unter dem Deckmantel des Gesundheitsschutzes zu<br />

einem der machtvollsten Druckmittel dieser Welt wurde und<br />

das dazu für den Aufstieg und Fall ganzer Reiche verantwortlich<br />

war und ist.<br />

It´s time to Panic!<br />

„Die Drogenlüge - Warum<br />

Drogenverbote den Terrorismus<br />

fördern und Ihrer Gesundheit<br />

schaden“ von Mathias Bröckers ist<br />

im Piper / Westendverlag<br />

erschienen und kostet 15,95€.<br />

www.broeckers.com<br />

www.piper-verlag.de/westend/<br />

ISBN: 978-3-938060-51-3


12 #124 / 11.10<br />

#124 / 11.10 13<br />

cooltour<br />

cooltour<br />

›››<br />

Rolys Silberscheiben des Monats - Fortsetzung<br />

Rolys Silberscheiben des Monats<br />

Various: Selected Label Works 2<br />

Roland Grieshammer<br />

(permanent vacation)<br />

Squarepusher presents<br />

Shobaleader One: D’Demonstrator<br />

(warp records)<br />

Neben Aphex Twin gehört er zu den<br />

kreativen Wahnsinnigen vom Kultlabel<br />

Warp, das wohl die (!) Kreativzelle der<br />

englischen Musiklandschaft sein dürfte.<br />

Seine Klangexperimente zwischen Drill’n’Bass, Electronica und<br />

Freejazz sind für mich immer wieder eine grosse Freude. Nachdem<br />

die Warp-Ikone Tom Jenkinson aka Squarepusher bereits<br />

auf seinem letzten Album „Just A Souvenir“ in der Kraftwerk-<br />

Hommage „A Real Woman“ selbst zum Vocoder-Mikro griff,<br />

debütierte er mit seinem neuen Projekt Shobaleader One inzwischen<br />

auf Ed Banger und überzuckert nun auch sein neues<br />

Album „D’Demonstrator“ mit diesem spezifisch frankophonen<br />

Flair, das manch einen schnell an Daft Punk oder auch Air erinnern<br />

mag.<br />

Gemeinsam mit vier scheinbar bekannten R&B-affinen Metal-<br />

Musikern, die allerdings unerkannt bleiben wollen, arbeitete er<br />

erstmals songstrukturiert, spielt Bass und singt per Vocoder im<br />

aufgesetzten Roboterhelm. Brillante Tracks wie „Plug Me In“,<br />

„Into The Blue“, „Frisco Wave“, „Abstract Lover” und „Endless<br />

Night” laden zum Kuscheln oder Abdriften ein, während „Laser<br />

Rock“ psychedelisch durch den Raum wabert, „Megazine“<br />

und „Cryptic Motion“ mit kräftigen Bassläufen funky grooven<br />

und sich das finale „Maximum Planck“ in einer ziemlich abgedrehten<br />

Metal-Collagierung verliert. Der feine Herr fasziniert<br />

mit verträumtem Space Pop der extraterrestrischen Art, der<br />

wie Zuckerwatte auf schicken Beats klebt. Und wer Warp liebt,<br />

wird aktuell auch wieder von Flying Lotus und seiner 7-Track<br />

starken EP „Pattern + Grid World“ glücklich gemacht. Bezaubernd!<br />

www.myspace.com/doyouknowsquarepusher<br />

www.squarepusher.net/shobaleader-one<br />

Danny Byrd: Rave Digger<br />

(hospital)<br />

Aus dem kleinen Örtchen Bath im<br />

Südwesten Englands kommt der gute<br />

Mann, der bereits seit vielen Jahren mit<br />

grandiosen Produktionen und seinem<br />

selbst titulierten „Original Fast Soul“ für<br />

verdammt gute Stimmung auf den Dancefloors der Welt sorgt.<br />

1993 entdeckte er seine Liebe zum gebrochenen Beat. Nach einigen<br />

Jahren der Stilsuche und einer klassischen musikalischen<br />

Ausbildung war 1998 die Zeit reif für sein erstes Release auf<br />

Picasso Records. Das Label gibt es mittlerweile nicht mehr,<br />

aber Danny Byrd hat sich mit seinem vocallastigen, treibenden<br />

Drum’n’Bass durchgesetzt. Seit dem Jahre 2000 hält er dem britischen<br />

Label Hospital Records die Treue, auf seinem Debüt-Album<br />

„Supersized“ begeisterte mich vor allem sein erstklassiger<br />

Jungle Smasher „Shock Out“ – ein zeitloser Tune, der für mich<br />

Drum’n’Bass in all seinen Facetten definiert. Sein Trademark-<br />

Sound ist gekennzeichnet durch funky Riffs & Samples, positive<br />

Vibes, verspielte Vocals, pushende Drums und natürlich<br />

drückende Subbässe.<br />

Nun erscheint sein zweiter Longplayer mit dem vielversprechenden<br />

Titel „Rave Digger“. Die Single „Ill Behaviour“ feat.<br />

I-Kay gab schon mal die Richtung vor, und die feine Oldschool<br />

Reminiszenz des Liquid-Klassikers „Sweet Harmony“ ist sicherlich<br />

der Höhepunkt. Neben zwei amüsanten „Rave TV<br />

Skits“ gibt’s euphorische Unterstützung von Cyantific, Netsky,<br />

Tomahawk, London Elektricity, Terri Pace und Zarif. Für die<br />

gepflegte Abfahrt eignen sich vor allem Tracks wie „Hot Fuzz“,<br />

„We Can Have It All“, „Planet Earth“ und „Amen Alley“, die<br />

den Spirit Anfang der 90er vermitteln. Und so bringt Danny<br />

Byrd mit „Rave Digger“ den Spass im Drum’n’Bass zurück.<br />

High Quality!<br />

www.myspace.com/dannybyrduk<br />

www.byrdfeed.co.uk<br />

Saalschutz: Entweder Saalschutz<br />

(audiolith)<br />

Nach der french touchigen „Byterockin’<br />

EP“ von ULTRNX und dem wundervollen<br />

Split-Release „Tote Tiere“<br />

von Supershirt & Captain Capa erteilt<br />

uns nun Hamburg’s finest Audiolith<br />

„Entweder Saalschutz“ oder das dritte Album des Zürcher<br />

Ravepunk-Duos, das seit 2001 für einen Umsturz der Verhältnisse<br />

sorgt. Im Kopf, im Bauch und in den Beinen. Auf ihrem<br />

Debüt-Longplayer „Das ist nicht mein Problem“ liessen M T<br />

Dancefloor und DJ Flumroc reflektiert und popbewusst Stile<br />

und Vorbilder wie Kraftwerk und Prince verschmelzen und<br />

proklamierten in Songs wie „Leerer, inhaltsloser Ausdruck“<br />

und „Diedrich Diederichsen“ Antiintellektualismus wie auch<br />

ihr fröhliches Bekenntnis zum hemmungslosen Verkopfen. Ihr<br />

Tonträger „Saalschutz macht’s möglich“ lieferte ironisches Sloganizing<br />

und Synthie-Tech-Punk mit catchy 90s Attitude.<br />

Nach der aktuellen Single „Ravepunk für eine bessere Welt“<br />

pumpen sie auch auf ihrem neuen Album jede Menge Energie<br />

in so tolle Songs wie „Ihr wollt ja doch nur pogen“, „Laserboy<br />

erwacht“, „Der Widerspruch“, „In Deiner Nähe sein“, „The Anthem“<br />

und „Headliner der Herzen“, während für’s Outro extra<br />

ein Flügel gemietet wurde. „Die Texte sind uns sehr wichtig,<br />

gerade weil das heutzutage keine Sau mehr zu interessieren<br />

scheint.“ Und so zielen ihre Hooklines, Melodien und Beats<br />

voll auf Herz und Bauch - aus letzterem wurde übrigens gerade<br />

auch entschieden, dass man in Zukunft eventuell unter dem<br />

Namen „The Stravinskys“ weitermacht, weil die Nazivorwürfe<br />

zu sehr genervt haben. Den jüdischen Naturwissenschaftler<br />

und Mathematiker Louis Saalschütz kennt halt nicht jeder. Im<br />

Nirgendwo zwischen Punkrocktal, Tranceheim und Elektro-<br />

Funkenhausen ist das aber egal – wir tanzen und denken weiter.<br />

Eigensinnig, groovy und herzlich!<br />

www.myspace.com/saalschutz<br />

www.audiolith.net<br />

Pony Pony Run Run: You Need<br />

(3ème bureau / wagram music)<br />

Diese drei Jungs, die sich im Jahre 2005<br />

während ihres Studiums der Kunstwissenschaften<br />

an der École supérieure des<br />

beaux arts de Nantes Métropole kennenlernten,<br />

verfügen über einen ziemlich<br />

breiten musikalischen Background. Die zwei Brüder Gaëtan<br />

(Gitarre/Gesang) und Amaël Réchin Lê Ky-Huong (Bass) bilden<br />

gemeinsam mit ihrem Freund Antonin Pierre (Piano) das Trio<br />

Pony Pony Run Run und gehen an Musik ohne festgefahrene<br />

Haltung und stilistische Werturteile heran. Anfang des Jahres<br />

2009 erschien ihr Debüt-Album „You Need Pony Pony Run<br />

Run“, das wie ihre erste Single „Hey You“ die französischen<br />

Charts eroberte. Nach ihrer zweiten Single „Walking On A<br />

Line“ und Konzerten auf mehr als 120 Bühnen europaweit<br />

wurden sie in diesem Jahr mit dem wichtigsten französischen<br />

Radio Award „Victoire de la Musique“ ausgezeichnet.<br />

Nun erscheint ihr Album auch bei uns und begeistert mich<br />

sehr. Traumhafte 80er Synthie-Pop-Melodien mischen sich auf<br />

elf echten Hits mit verspielten Bass- und Gitarrenklängen und<br />

einer sympathischen Dosis Ironie und Schlitzohrigkeit. Denn<br />

das Trio ist brillant und schmutzig zugleich und verbindet<br />

synthetische Klarheit mit einem charmanten Quäntchen Lo-<br />

Fi-Attitüde. Songs wie „Out Of Control”, „Hey You“, „Cherry<br />

Love Brazil“, „First Date Mullet“, „What I Feel”, „Love Veritable”<br />

und „Girl I Know” traben bzw. galoppieren sofort ins<br />

Ohr. Vom Pop berauscht übermalen die Künstler aus Nantes<br />

die Musikwelt mit ihrem ureigenen Verständnis von knalligen<br />

Regenbogenfarben.<br />

www.myspace.com/ponyponyrunrun<br />

www.ponyponyrunrun.net<br />

Anoraak: Wherever The Sun Sets<br />

(naïve)<br />

Frankreich, das Mekka elektronischer<br />

Tanzmucke, feiert einen neuen Synthie-<br />

Helden. Frédéric Rivière war früher<br />

Drummer bei der bereits erwähnten<br />

Band Pony Pony Run Run. Wie Russ<br />

Chimes und Moulinex ist auch er ein absolutes Liebkind des<br />

französischen Valerie-Labels. Als Solo-Künstler unter dem Namen<br />

Anoraak habe ich ihn Mitte letzten Jahres erstmals mit seinem<br />

80s angehauchten Track „Make It Better“ auf dem Because<br />

Music Label-Sampler „A New French Electronic Generation“<br />

gehört.<br />

Nach dem Mini-Album „Nightdrive With You“ aus dem Jahre<br />

2008 veröffentlicht er nun auf Naïve sein Album „Wherever<br />

The Sun Sets“, bei dessen Titel und Cover man wohl erstmal<br />

eine Chill-Lounge-CD vermutet. Doch der Franzose sucht mehr<br />

die Nähe zu Italo-Disco und etwas Motown Funk und frischt<br />

seine 11 Tracks mit einer guten Portion sehnsuchtsvollem Pop<br />

auf. In dem Panorama-Video „Above Your Head“ luden uns<br />

Milosh Lucynnski und Anoraak in die französischen Alpen ein,<br />

die verträumten und zugleich pushenden Synthie-Linien sowie<br />

sein hypnotischer Gesang ziehen sich durch alle Stücke. Freue<br />

mich besonders über „Don’t Be Afraid“, wenn sich die schwedische<br />

Disco Diva Sally Shapiro mit ihrer supersüssen Stimme<br />

dazu gesellt. Aber auch Songs wie „Long Hot Summer Night”,<br />

„You Taste Like Cherry“, „Cloud / Rain / Love“, „Midnight<br />

Sunset“, „Here You Go“ und „Dolphins & Highways“ mit der<br />

Folk-Sängerin Siobhan Wilson sind wie Sonnenuntergänge in<br />

feinstem Clubpop-Gewand. Für die einen vielleicht kitschige<br />

Mädchenmusik, für mich ein sepiafarbener Mondschein-<br />

Soundtrack!<br />

www.myspace.com/anoraak<br />

www.anoraakmusic.com<br />

›››<br />

Das von Tom Bioly und Benjamin<br />

Fröhlich im Jahre 2006 gegründete Label<br />

hat mir in den letzten Jahren viel Freude<br />

bereitet. Ihre Musik steht vom Grundgedanken<br />

fest auf einem Disco- und Cosmic-Fundament,<br />

doch in den letzten zwei Jahren sind die beiden<br />

neue Wege gegangen und haben ihr Portfolio variiert. Vor<br />

allem die Alben von Kathy Diamond und Sally Saphiro fand<br />

ich sehr heiss, während Antenas Kult-Album „Camino Del<br />

Sol“ und die „Mandarinenträume“ mit alten Perlen aus dem<br />

ostdeutschen AMIGA-Archiv für mich historisch ziemlich aufschlussreich<br />

waren. In einem Zeppelin hoch über den Münchner<br />

Wolken wird nun der vierjährige Geburtstag und die 50.<br />

Veröffentlichung mit der zweiten Ausgabe der „Selected Label<br />

Works“ gefeiert.<br />

Auf zwei CDs bzw. 22 bisher nur auf Vinyl erhältlichen Highlights<br />

des letzten Jahres wird Disco in all seinen neuen Spielarten<br />

wieder dahin zurückgeholt, wo Giorgio Moroder vor<br />

über 30 Jahren mit seiner Munich Machine und Donna Summer<br />

den Sound der Clubs massgeblich prägte. Irgendwo zwischen<br />

Power Pop, Italo House und anderen Disco-Hybriden sind<br />

besonders „Need Your Loving“ und „Coma Cat“ (Tensnake),<br />

„Reckless (With Your Love)“ (Azari & III), „Delta NRG“ (Lauer),<br />

„Come To Die“ (DMX Krew), „Miracle“ und „My Fantasy“<br />

(Sally Saphiro / Bogdan Irkük + Bottin Remix) sowie „I Need<br />

You Tonight” (Moonoton feat Olga Ponomaryova), „Serenity“<br />

(Lexx) und „L-O-V-E“ (Boom Clap Bachelors), hervorzuheben,<br />

die fantastische Vibes mit sich bringen. Gratulation und weiterhin<br />

einen groovigen Urlaub!<br />

www.myspace.com/permanentvacationrecords<br />

www.perm-vac.com<br />

Gilles Peterson presents:<br />

Worldwide – A celebration of his<br />

syndicated radio show<br />

(bbe music)<br />

Sein Name ist mit der Radioshow<br />

„Worldwide“ untrennbar verbunden.<br />

Doch Gilles Peterson sollte Kennern und<br />

Liebhabern von Funk, Soul, Jazz, Fusion und anderen Sounds<br />

ohnehin ein Begriff sein, die nicht sein Wirken über den Äther<br />

verfolgen. Mitte der 1980er Jahre prägte er den Terminus „Acid<br />

Jazz“ für einen Musikstil, der stark vom Jazz und Funk der<br />

1970er Jahre beeinflusst war, und gründete 1988 zusammen mit<br />

Eddie Piller das gleichnamige Label. 1990 verliess er Acid Jazz<br />

und rief das Label Talkin’ Loud ins Leben, das mit Künstlern<br />

wie Courtney Pine, MJ Cole, The Young Disciples, Reprazent,<br />

4Hero, Incognito, Terry Callier und Galliano für Furore sorgte.<br />

Seit seine Sendung „Worldwide“ 1998 auf BBC Radio 1 startete,<br />

beweist er immer wieder sein unglaubliches Talent für Neuentdeckungen<br />

und macht diese seinen Hörern rund um den Globus<br />

schmackhaft wie kein anderer.<br />

Mit der nun vorliegenden Compilation erweist BBE einer<br />

bahnbrechenden Radioshow, ihrer vielfältigen Musik und einer<br />

einzigartigen Persönlichkeit die Ehre. Der Fokus liegt dabei<br />

auf einer ganz besonderen Auswahl von zeitlosen Perlen, die<br />

bei „Worldwide“ zum ersten Mal liefen. Von Nitin Sawhney,<br />

Cinematic Orchestra feat. Roots Manuva, Q-Tip, Erykah Badu<br />

und Jill Scott über Herbert, Amy Winehouse, M.I.A., Vikter Duplaix<br />

und Sa-Ra bis zu Steve Spacek, Amerie, Sebastien Tellier,<br />

Little Dragon und Darkstar gibt’s hier eine sehr sympathische<br />

Weltreise für DJs, Radiofans und Musikliebhaber. Und wer<br />

mehr Hip Hop braucht, checkt mal bitte die Pugs Atomz und<br />

ihr neues Album „The Decade“. Fein!<br />

www.myspace.com/gillespeterson<br />

www.gillespetersonworldwide.com<br />

High Tone: Out Back<br />

(jarring effects)<br />

Setzt man sich intensiv mit Elektro-<br />

Dub auseinander, kommt man früher<br />

oder später nicht an High Tone vorbei.<br />

Seit über zehn Jahren erobern die fünf<br />

Franzosen jede Stadt und jeden Club<br />

im Sturm. Die kreativen Alchemiker aus Lyon transzendieren<br />

exotische Ethno-Samples mit Industrial-Sounds, Hip Hop und<br />

Trip Hop Elementen zu einem erstklassigen Novo-Dub zwischen<br />

Vintage-Tradition und moderner Elektro-Atmosphäre.<br />

Nachdem ihnen ihr letztes Album „Underground Wobble“<br />

im Treibwasser der Dubstep-Bewegung auch international<br />

noch mehr Gehör verschafft hat, wirbeln High Tone auch auf<br />

ihrem neuen Doppelalbum „Out Back“ wieder allerlei Zutaten<br />

wild durcheinander. Mit tief im Raum versteckten Drums,<br />

pulsierenden Basslines, mystischen Melodien und verspielten<br />

Sampling-Methoden wird auf 16 Tracks ein faszinierender<br />

Klangteppich ausgebreitet. Nach dem orientalischen Dubstep-Brummer<br />

„Spank” stampft das flirrende „Dirty Urban<br />

Beat“ nach vorne und „Dub Wha“ preist die Offbeats. Der<br />

New Yorker MC Oddateee rappt auf „Liqor“, Pupa Jim präsentiert<br />

ein klassisches „Rub-A-Dub Anthem”, während die<br />

KRS-One-Hommage „Boogie Dub Production“ mit Synthies<br />

und gescratchten Vocalsamples arrangiert wurde. Die zweite<br />

CD gibt in einer eher filmischen Atmosphäre den akustischen<br />

Instrumenten mehr Raum, ihre bildreiche Klangtextur zu entwickeln.<br />

Gefüllt mit bassgewaltiger Energie, düsterem Ideenreichtum<br />

und einer kontrastreichen Dramaturgie gleicht „Out<br />

Back“ einem bizarren Abenteuerspielplatz ohne Kindersicherung.<br />

Schön dynamisch!<br />

www.hightone.org<br />

www.jarringeffects.net<br />

Aloe Blacc: Good Things<br />

(stones throw)<br />

Der Soul ist zurück in der schwarzen<br />

Musik Amerikas. So tritt mit Aloe Blacc,<br />

als MC von der Gruppe Emanon seit<br />

1995 bereits bekannt, der nächste Stones<br />

Throw Künstler auf den Plan, um die alte<br />

Musik mit Leben zu füllen. Als Solo-Künstler hat er sich dem<br />

Gesang hingegeben und veröffentlicht nun mit „Good Things“<br />

sein zweites Soloalbum. Die von Armut und Sucht erzählende<br />

Soul-Nummer „I Need A Dollar“ mit Staccato-Klavier und<br />

smoothen Bläsersätzen wurde als Titelmusik zur Fernsehserie<br />

„How To Make It In America“ des amerikanischen Pay-TV Senders<br />

HBO verwendet und schaffte es bereits zwei Wochen vor<br />

Veröffentlichung in die Top 100 Airplay-Charts.<br />

Waren es beim Vorgänger „Shine Trough“ (2006) noch die<br />

Latino-Eckpfeiler, auf denen das Soundgerüst getragen wurde,<br />

so bewegt sich Aloe Blacc diesmal vermehrt in der klassischen<br />

Soul-Ecke. Inhaltlich dreht sich die neue Platte um Themen wie<br />

Arbeits- und Obdachlosigkeit, Plünderungen und wirtschaftliches<br />

Ungleichgewicht. Blacc selbst sagt dazu: „Für mich hat<br />

Musik die Aufgabe unser Zusammenleben, unsere Gesellschaft<br />

zu verbessern.“ Im Herzen bezeichnet sich Blacc als ein „musikalischer<br />

Robin Hood“ im Zeitalter der Wirtschaftrezession.<br />

Gekonnt verbindet er auf „Good Things“ die Wärme von<br />

Bill Withers Stimme mit dem politischen Bewusstsein Marvin<br />

Gayes, covert Velvet Underground („Femme Fatale“) und zitiert<br />

Gil Scott-Herons Spruch „The revolution will not be televised“.<br />

Mit seiner eindrucksvollen Stimme und den eingespielten<br />

Instrumenten vermittelt er das Soulgefühl der frühen 70er Jahre.<br />

Good Things.<br />

www.myspace.com/aloeblaccmusic<br />

www.aloeblacc.com<br />

Blumio: Tokio Bordell<br />

(japsensoul)<br />

Irokesenschnitt, verrückte Videos und<br />

witzige Texte – spätestens seit seinem<br />

ersten Solo-Longplayer „Yellow Album”<br />

im Juni 2009 mischt der Düsseldorfer<br />

Rapper die deutsche Rapszene kräftig<br />

auf. Und nach seinem vorbildlichen Song „Hey Mr. Nazi“<br />

geht’s im „Tokio Bordell“ fröhlich weiter. Schon das Cover, auf<br />

dem Blumio als rockende Geisha ironisch mit den Geschlechterrollen<br />

jongliert, verspricht einiges. Zusammen mit Hausproduzent<br />

Don Tone und ab und zu begleitet von Jessica Jean trifft<br />

er auf 20 Songs genau den Zeitgeist.<br />

In „Eberhard“ erklärt er Heranwachsenden den richtigen<br />

Umgang mit dem World Wide Web. „Wag es nicht, eine Lady<br />

eine Schlampe zu nennen, wag es nicht, meinen Bauch eine<br />

Wampe zu nennen“ heisst im nächsten Song (die Flöte kenn’<br />

ich doch). „Grenzenlos“ beschreibt das Schlafen im Tourbus<br />

und Gedankenmachen während der Fahrt sowie das Kribbeln<br />

vor dem Aufritt. Offenherzig ist er „Für immer Mamas Liebling“,<br />

beschäftigt sich mit Hasskommentaren auf Youtube („Ich<br />

bin doch gar kein Hurensohn“) und quatscht über „Die Fliege“,<br />

bevor „Der ehrlichste Song der Welt“ eine tiefe Sinnkrise<br />

schildert. Zwischen zwei alberne Skits setzt er das schaurige<br />

„Hab keine Angst“ und erläutert dann in „Die Welt ist schwul“,<br />

was passieren würde, wenn die Heterosexuellen in der Minderheit<br />

wären. Super sind auch das paranoide „Blockbuster“, wenn<br />

er vom fehlenden Vertrauen gegenüber der eigenen Freundin<br />

spricht, der spassige Bouncer „So geht Hip Hop heute“ und<br />

die drei Bonus-Tracks. Japsensouls funky Freigeist zeigt allen<br />

Gangster-Rappern, dass ihre Zeit langsam aber sicher abläuft.<br />

Nieder mit sinnlosen Phrasen mit Kindergartenflow und Pitbull-Attitüde,<br />

zurück zum Rap mit intelligentem Wortwitz<br />

und originellen Storytelling. Hier wird ein verloren geglaubtes<br />

Spektrum aus der goldenen Deutschrap-Ära wieder aufgerissen.<br />

Prima, dieses Freudenhaus!<br />

www.myspace.com/blumio<br />

www.blumio.net<br />

Wir wissen‘s einfach besser...<br />

www.hanfjournal.de


14<br />

cooltour<br />

#124 / 11.10<br />

#124 / 11.10 15<br />

fun&action<br />

DVD-Roadmovie<br />

Vincent will meer –<br />

VÖ: 04.11.2010<br />

constantin film<br />

florian David Fitz<br />

hat mit „Vincent<br />

will meer“ das<br />

Drehbuch für den bisher<br />

erfolgreichsten<br />

deutschen Film des Jahres<br />

geschrieben, in dem<br />

er auch die Hauptrolle<br />

spielt. Als Vincent leidet<br />

er am Tourette-Syndrom:<br />

eine neurologisch-psychiatrischen<br />

Erkrankung, die ihn<br />

unvermittelt unkontrolliert<br />

zucken sowie gelegentlich<br />

Obszönes brüllen<br />

lässt. Nach dem Tod<br />

seiner Mutter wird er<br />

vom Vater, einem Lokalpolitiker<br />

(Heino<br />

Ferch), in die Reha-Anstalt von Frau Dr. Rose (Katharina Müller-Elmau)<br />

abgeschoben. Hier trifft Vincent auf die rebellische,<br />

magersüchtige Marie (Karoline Herfurth) und den zwangsneurotischen<br />

Bach-Liebhaber Alexander (Johannes Allmayer). Vincent<br />

aber will - mit der Asche seiner Mutter, die er in einer Bonbondose<br />

aufbewahrt - ans Meer. Nach San Vicente, wo sie einst<br />

ihre glücklichste Zeit erlebt hat. Im Auto der Heimleiterin flüchten<br />

die drei und machen sich auf den Weg nach Italien. Während<br />

für die drei Ausreisser eine abenteuerliche Reise beginnt,<br />

sind ihnen Vincents herrischer Vater (Heino Ferch) und die<br />

überforderte Psychologin Frau Dr. Rose (Katharina Müller-Elmau)<br />

auf den Fersen. - Was anfangs einen uninspirierten Abklatsch<br />

von „Knocking On Heaven’s Door“ vermuten lässt, erweist<br />

sich als überraschend gelungener Film, der nie seine<br />

Protagonisten verrät und die Balance zwischen Komik und<br />

Sentimentalität virtuos beherrscht. Ohne sich je über die pathologische<br />

Lage der drei ungleichen Reisenden lustig zu machen<br />

oder in erdrückender Schwere zu versinken, nutzt der Film die<br />

unfreiwillige Komik, die sich zwangsläufig ergibt, wenn Tourette-Kranke<br />

und Zwangsneurotiker gemeinsam auf engstem<br />

Raum unterwegs sind. Das Tourette-Syndrom, an dem je nach<br />

Definition zwischen 40 000 und einer Million Menschen hierzulande<br />

leiden, ist so vielfältig, dass eine allgemeingültige Darstellung<br />

wohl zum Scheitern verurteilt gewesen wäre. Doch<br />

Ralf Huettners Film gestattet einen Blick hinter die Fassaden,<br />

wo sich glaubhaft dargestellte Verwerfungen aus Einsamkeit,<br />

Sehnsucht nach Akzeptanz oder Harmonie offenbaren. Eine bezaubernde<br />

Tragikomödie mit Dialogwitz und Tiefgang, die von<br />

der Filmbewertungsstelle (FBW) mit dem Prädikat besonders<br />

wertvoll ausgezeichnet wurde.<br />

In freundlicher Zusammenarbeit mit Constantin Film verlosen wir<br />

drei DVD-Exemplare. Sollte dein Interesse durch dieses Review<br />

geweckt worden sein, schreibe uns eine Mail mit dem Betreff „Vincent<br />

will mehr“ und deiner Postanschrift an gewinnen@hanfjournal.de<br />

– Einsendeschluss ist der 30.11.2010.<br />

www.vincent.film.de<br />

www.constantin-film.de<br />

DVD – Tanzfilm inkl. 3D-Brille<br />

StreetDance 3D<br />

VÖ: 05.11.2010<br />

universal film<br />

ob „Beat Street“, „Breakin’“,<br />

„Electric Booglaoo“ oder<br />

auch „Fame”, „Flashdance”<br />

und „B-Girl” – die Tradition<br />

klassischer Tanzfilme ist bekannt.<br />

Die Geschichten sind nie<br />

besonders anspruchsvoll, mit der<br />

richtigen Erwartungshaltung<br />

sollte man sich lediglich interessante<br />

Choreographien und gute<br />

Musik versprechen.<br />

Und man muss anerkennen,<br />

dass der Tanzfilm besonders geeignet<br />

ist, um die Vorzüge der<br />

3-D-Technik im Kino zu zeigen,<br />

die ja seit einiger Zeit wieder große Konjunktur hat. Denn so<br />

werden Körper in ihrer Bewegung durch den Raum wirklich<br />

sichtbar gemacht und zueinander positioniert. Der erste moderne<br />

europäische Live-Action-Film in 3D führt Ballett mit<br />

Street Dance zusammen, erzählt unaufdringlich von der Kollision<br />

zweier Welten und lässt genügend Freiraum für viele<br />

Tanzszenen. - Als Carly (Nichola Burley) von ihrem Freund Jay<br />

(Ukweli Roach) verlassen wird, steht auch ihre Street Dance<br />

Crew Wochen vor den britischen Meisterschaften vor der Auflösung.<br />

Auf der Suche nach neuen Proberäumen lernt Carly<br />

zufällig Helena Fitzgerald (Charlotte Rampling) kennen, die<br />

an der renommierten Royal Dance School Ballett unterrichtet.<br />

Der Deal ist, diese Räumlichkeiten nur nutzen zu dürfen, wenn<br />

die Street Dancer die ungeliebten Balletschüler in ihr Training<br />

mit einbeziehen und ihnen etwas Unterricht in Sachen Leidenschaft<br />

und Esprit geben. Nicht nur ihre unterschiedlichen Tanzkulturen<br />

scheinen unvereinbar zu sein. Sie müssen sich auch<br />

ihrer Herkunft, ihren Zielen, Ängsten und Hoffnungen stellen.<br />

Sie kämpfen und finden ihre gemeinsame Sprache. Mit jeder<br />

Drehung, jedem Tanzschritt, jedem Takt der Musik kommen sie<br />

sich näher und machen das Unmögliche möglich. „StreetDance<br />

3D“ kommt deutlich weniger grossspurig daher als amerikanische<br />

Pendants. Pathos und Superlative findet man hier also<br />

selten, und dieses britische Understatement macht den Film<br />

gleich viel sympathischer, auch wenn der Soundtrack bis auf<br />

die Musik beim grossen Finale nicht mein Ding ist.<br />

Doch mit dem Waving, Locking, Breaking und anderen Stilformen,<br />

habe ich meinen Spass. Sympathische Charaktere, eine<br />

melodramatisch nie überspitzte Story und ein Finale Grande,<br />

das Ballett und Street Dance beeindruckend verschmelzen<br />

lässt.<br />

www.streetdance-derfilm.de<br />

www.universumfilm.de<br />

Johannes Honecker<br />

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht<br />

Badensche Straße 33<br />

D-10715 Berlin<br />

TEL (030) - 86 20 17 87<br />

FAX (030) - 86 20 17 86<br />

e-mail: anwalt.honecker@t-online.de<br />

DVD - Melodram<br />

Same Same But Different<br />

VÖ: 11.11.2010<br />

delphi filmverleih<br />

überschreitet man<br />

die Grenze nach<br />

K a m b o d s c h a ,<br />

akzeptiert man Dinge,<br />

die man vorher nie für<br />

möglich gehalten hätte.<br />

Hier hat ein einziger<br />

Moment die Kraft, das<br />

ganze Leben für immer<br />

zu verändern. Der junge<br />

Deutsche Ben (David<br />

Kross, „Krabat“, „Der<br />

Vorleser“) macht sich<br />

zusammen mit seinem<br />

besten Kumpel Ed (Stefan<br />

Konarske, „NVA“,<br />

„Knallhart“) auf einen<br />

abenteuerlichen Trip<br />

durch Asien. Sie wollen<br />

ein bisschen Gefahr erleben<br />

und ansonsten vor allem relaxen. Über das Land, in dem<br />

sie sich befinden, machen sie sich nur wenig Gedanken. Doch<br />

dann lernt Ben in Phnom Penh die geheimnisvolle Sreykeo<br />

(Apinya Sakuljaroensuk) kennen, die seine eher bisher unbeschwerte<br />

Lebensphilosophie radikal auf den Prüfstand stellt.<br />

Ben wird aus der unbeschwerten Freiheit des Touristen in die<br />

Wirklichkeit des krassen, sozialen Brennpunktes Phnom Penh<br />

entführt. Nach seiner Rückkehr bleiben die beiden in Kontakt,<br />

bis er sich plötzlich entscheiden muss, wie weit er bereit ist, für<br />

seine Liebe zu gehen. Denn der chronische Husten von Sreykeo<br />

geht nicht auf eine Mandelentzündung zurück, die Hiobsbotschaft<br />

lautet HIV. So beginnt für beide eine harte Bewährungsprobe.<br />

– Hinter dem Drama beschwört der Film eine fesselnde<br />

und nachdenklich stimmende Atmosphäre, in der die Beschränkungen<br />

und Sorgen des westlichen Alltags unendlich weit weg<br />

zu sein scheinen. Regisseur Detlev Buck, bekannt für seine<br />

Vielseitigkeit und sein Gespür für besondere Erzählstoffe, hat<br />

sich erneut auf unbekanntes Terrain begeben, erstmalig ausserhalb<br />

Deutschlands gedreht und seinen Film nach dem Erfolgsroman<br />

„Wohin Du auch gehst“ von Benjamin Prüfer mit eindringlichen,<br />

atmosphärisch dichten Bildern und mitreissender<br />

Musik einfühlsam in Szene gesetzt. Ohne Pathos entwickelt der<br />

Film durch die dargebotene Form der Thematik eine eigene<br />

Dynamik, deren Faszination man sich nicht entziehen kann.<br />

„Same Same But Different“ wurde auf dem Filmfestival in Locarno<br />

mit dem „Variety Piazza Grande Award“ ausgezeichnet.<br />

Ein sensibel inszeniertes Melodram zwischen Magie und knallharter<br />

Realität.<br />

In freundlicher Zusammenarbeit mit dem Delphi Filmverleih verlosen<br />

wir drei superschicke Pakete (bestehend aus jeweils einer<br />

DVD, einem Soundtrack und Benjamin Prüfers Buch zum Film).<br />

Sollte dein Interesse durch dieses Review geweckt worden sein,<br />

schreibe uns eine Mail mit dem Betreff „Same Same But Different“<br />

und deiner Postanschrift an gewinnen@hanfjournal.de – Einsendeschluss<br />

ist der 30.11.2010.<br />

www.samesame-themovie.com<br />

www.delphi-film.de


16<br />

fun&action<br />

#124 / 11.10<br />

#124 / 11.10 17<br />

fun&action<br />

redaktionsschluss 15.10.2010. Die Spielemesse fängt aber erst am 21.10. an. Für mich äußert ungünstig. Was soll ich also<br />

in dieser Ausgabe schreiben. Neues kann ich noch nicht vorstellen. Altes? Na ja, ich gebe zu, Ungespieltes liegt zwar<br />

noch immer rum, mehr aber auch nicht. Was bleibt, ist ein kleiner Rückblick und eine Vorschau auf das Kommende.<br />

Test & Text: mze<br />

Kerstin Koch<br />

Anfangen will ich mit dem Deutschen Spielepreis, der am<br />

Abend vor dem offiziellen Messebeginn verliehen wird. Jener<br />

Preis, der nicht von einer Jury, sondern von Spielern vergeben<br />

wird. Gewonnen hat ihn Fresco, was schon für das Spiel des<br />

Jahres nominiert war. Und ich kann euch nichts darüber sagen,<br />

denn mir wurde das Spiel von Queen Games leider nicht<br />

zugeschickt. So viel ich mitbekommen habe, ist das Besondere<br />

an dem Spiel der Mechanismus, vor allem wann die Arbeiter<br />

täglich ihre Arbeit aufnehmen. Und auch bei den Kollegen von<br />

der Fairplay steht dieses Spielchen gerade hoch im Kurs. Mir<br />

persönlich sagt das Thema nicht so zu: Eine Decke bunt anmalen,<br />

ich weiß nicht.<br />

Zugegebenermaßen war ich in diesem Jahr nicht so spielfreudig<br />

wie die vergangenen Jahre, auch hatten ich, meine Mitspieler<br />

und Mitspielerinnen weniger Zeit und einige sind derzeit<br />

eher dem Table-Top-Spielen verfallen. Folglich landeten<br />

weniger Spiele auf meinem Küchentisch, dafür haben mir die<br />

gespielten ganz gut bis sehr gut gefallen. So richtig doof fand<br />

ich auf alle Fälle keins. Zu den Top Spielen gehört seit Oktober<br />

2009 Die Insel der Steinernen Wächter, bei dem sich zwei bis<br />

vier Spieler von Anfang an kämpfend von Feld zu Feld vorarbeiten,<br />

um die Hauptstadt des Inselreichs zu erobern und eine<br />

bestimmte Zeit zu halten.<br />

Als Imperial-Liebhaberin<br />

hat natürlich auch<br />

der Nachfolger Imperial<br />

2030 mein Herz erobert,<br />

vor allem, weil einige<br />

kleine Mängel des<br />

Vorgängers abgeschafft<br />

wurden und das Spiel<br />

insgesamt für mich eine<br />

neue Herausforderung<br />

darstellt. Denn trotz der<br />

wenigen Änderungen<br />

spielt es sich anders als<br />

Imperial.<br />

God‘s Playground,<br />

Rise of Empires, Steam<br />

mit der Erweiterung<br />

Steam Barons und Waterloo<br />

von Martin Wallace<br />

gehören natürlich zu<br />

den guten, weil ich seine<br />

Spiel mag, sie immer<br />

komplex und abendfüllend<br />

und damit so richtig nach<br />

meinem Geschmack sind.<br />

Magister Navis und Die<br />

Werft haben mich als kleinere<br />

Spiele überzeugt und zählen<br />

zu denjenigen, die ich immer<br />

wieder auspacken würde.<br />

Revolution, Im Wandel der<br />

Zeiten – das Würfelspiel und<br />

Langfinger gehören für mich<br />

zu den Spielen, mit denen ein<br />

Spieleabend angenehm ausklingt.<br />

Mir macht auch Fabrikmanager<br />

von Friedemann Friese<br />

Spaß, meine Mitspieler hat es<br />

weniger überzeugt. Zu trocken.<br />

Dafür fies.<br />

Zu den eher mittelmäßigen<br />

Spielen zählen Chaos<br />

in der Alten Wald und Carson<br />

City.<br />

Wohingegen Maria von<br />

Histogames seinem Vorgänger<br />

Friedrich ebenbürtig<br />

ist.<br />

Komme ich nach Insel<br />

der steinernen Wächter zu<br />

meinem zweiten Topspiel<br />

des Jahres: Lluna Lena. Obwohl es im derzeitigen Hype-Genre<br />

von Werwölfen angesiedelt ist. Zumindest, was die Bücherwelt<br />

angeht. Mich hat Lluna Lena<br />

begeistert. Den Weg durch<br />

den Wald zu finden und dabei<br />

möglichst nicht von den Werwölfen<br />

zerfleischt zu werden,<br />

ist eine echte Herausforderung.<br />

Ohne Einschränkungen<br />

zu empfehlen. Und der Verlag<br />

Gen X Games kommt ja<br />

mit einer Erweiterung auf der<br />

Messe. Und darf die Rollenspielhalle<br />

nach zwei Jahren<br />

verlassen. Endlich, da dürften mehr Spieler auf den spanischen<br />

Verlag aufmerksam geworden sein. Damit bin ich schon bei<br />

der Vorschau.<br />

Für mich gibt es vor und während der Messe gewisse Routinen.<br />

Am Mittwoch vor Messebeginn auf der Neuheitenschau<br />

die Spiele oberflächlich anschauen und nachmittags die ersten<br />

Spiele holen. Und zwar in diesem Jahr bei Warfrog: London<br />

und Age of Industries. Interessant ist natürlich die Halle 4, dort<br />

geben sich die Neulinge, also kleine und unbekannte Verlage<br />

mit ihren Spielen ein Stelldichein. Dort ist das eine oder andere<br />

Schnäppchen zu finden. Und auch Czech Games Edition hat<br />

dort angefangen. Dann sind da noch die großen und etablierten<br />

Verlage, denen ein Besuch abgestattet wird und die Spiele<br />

zumindest angespielt werden. Bei Pegasus ist Junta – Das<br />

Kartenspiel erschienen und bei Kosmos erscheint Schwarzer<br />

Freitag von Friedemann Friese, ein angeblich staubtrockenes<br />

Nebenprodukt seines Freitag-Projektes. Die Fortschritte des<br />

Projektes können online verfolgt werden (www.2f-spiele.de).<br />

Jeden Freitag arbeitet Friese eine bestimmte Zeit mit F, z.B.<br />

fünf Minuten oder fünf Stunden oder vielleicht auch fünfzehn<br />

Stunden an der Entwicklung eines Spiels. Und was er da so<br />

macht oder wo er sich da grade befindet oder auch warum er<br />

gerade nicht so wirklich daran arbeiten kann, das könnt ihr auf<br />

der Webseite lesen.<br />

Die meiste Zeit werde ich wohl beim Heidelberger Spieleverlag<br />

verbringen, denn wenn ich mir deren Neuerscheinungsliste<br />

anschaue, könnte ich mich eigentlich auf deren<br />

Angebot beschränken. Sie vertreiben Fantasy Flight Games,<br />

Importspiele, die strategisch meiner Kragenweite entsprechen.<br />

Phalanx Games, die ebenfalls Spiele herausbringen, die lange<br />

Spielregeln haben und dementprechend auch eine lange Spielzeit.<br />

Allein 14 Titel gibt es beim Heidelberger Stand, die auf<br />

meiner persönlichen Liste stehen. Was auch daran liegt, dass<br />

der Vertrieb inzwischen die Spiele diverser kleiner Verlage unters<br />

Volk bringt. Zum Beispiel die von Czech Games Edition,<br />

deren Dungeon Lord ich leider immer noch nicht ausprobiert<br />

habe.<br />

Insgesamt sind es ungefähr 660 Neuerscheinungen. Eigentlich<br />

unvorstellbar. Die Qual der Wahl. Deshalb heißt es auch in<br />

diesem Jahr wieder: Nur Spiele, die ab 12 oder unwiderstehlich<br />

sind. Doch es bleiben immer noch zu viele übrig: Auf der Seite<br />

von Spielbox Online stehen die Neuerscheinungen ja schon im<br />

Vorfeld und am 11.10. waren auf meiner Liste noch über 100<br />

Spiele. Davon ausgehend, dass ich in zwölf Ausgaben Hanf<br />

Journal maximal 50 Spiele besprechen kann, und im nächsten<br />

Jahr noch einige dazu kommen, heißt es mit Argusaugen über<br />

die Messe laufen und vieles, was nicht sofort überzeugt, am<br />

besten schon beim Anschauen, links liegen lassen. Aber ich<br />

bin fest entschlossen, nur noch die Spiele mitzunehmen oder<br />

zu ordern, die ich wirklich spielen will und zwar öfter als ein<br />

einziges Mal. Gut, dass ich mit dem Zug nach Essen fahre. Im<br />

Rucksack ist nicht so viel Platz.<br />

Bevor ich losfahre, gibt es noch einiges zu tun, denn die Verlage,<br />

deren Spiele ich bespreche, wollen natürlich auch Belege<br />

sehen, also heißt es die Rezensionen ausdrucken und für jeden<br />

kopieren. Und weiterhin die Spiele unter die Lupe nehmen,<br />

um auf der Messe die Highlights nicht zu übersehen. Ich freue<br />

mich auf Automobile, dass im vergangenen Jahr schon zu Beginn<br />

der Messe vergriffen war, Civilization weil ich Spiele mit<br />

diesem Namen einfach<br />

haben muss. Gespannt<br />

bin ich auf MageStorm,<br />

ein 2-Personen-Spiel im<br />

Reich der Magie, und<br />

Navegador von Mac<br />

Gerdts, dem Autor von<br />

Imperial und und und<br />

…<br />

Tja und das alles, was ich bisher von mir gegeben habe, ist ja<br />

inzwischen Schnee von gestern. Was ich nun alles mitgebracht<br />

habe und meine Eindrücke und Bilder von der Messe gibt es<br />

dann ab Dezember an dieser Stelle zu lesen.<br />

PS: Ich habe mich entschieden. Meine beiden Lieblingsspiele der letzten<br />

Messe heißen: Insel der steinernen Wächter und Lluna Lena.<br />

Wenn der Erfinder der beliebt-berüchtigten Resident Evil<br />

Serie Shinji Mikami sich daran macht, ein standartisiertes Allerweltsgenre<br />

aufzumischen, sitzen Zocker gespannt in Wartehaltung<br />

und Freaks reiben sich schon mal hoffnungsvoll die<br />

Hände. Mikami ist bekannt dafür kompromisslos Ideen umzusetzen,<br />

die anderen Herstellern, vielleicht im Traum einfallen,<br />

diese vor den Verantwortlichen aber niemals anzusprechen<br />

wagen. Sega hat sich dem Genie nun angenommen, um mit<br />

Vanquish endlich wieder ein japanisches Spiel in einem westlich<br />

dominierten Genre zu veröffentlichen.<br />

Der Titel ist an sich ein typischer Third-Person Shooter, bei<br />

dem der Protagonist hinter allen möglichen Gegenständen und<br />

Wänden in Deckungen gehen muss, um zielgenau und taktisch<br />

mit der gegnerischen Macht abzurechnen. In Vanquish bedient<br />

sich Shinji San an den alten, beliebten und trashigen Tagen<br />

des Kalten Krieges, was die Russen mal wieder zum Erzfeind<br />

macht. Er vermischt diese Stimmung alter US-Zeichentrickserien<br />

mit einer futuristischen und androgyn wirkenden Welt.<br />

Roboter und Kampfanzüge gehören in die toll gestalteten<br />

Umgebungen von Vanquish genauso wie Hochgeschwindigkeitszüge,<br />

die an der Decke fahren.<br />

Hauptheld Sam Gideon ist neben einem Päckchen Zigaretten<br />

mit einer absoluten Neuentwicklung bestückt - dem ARS. Dies<br />

ist ein Anzug, der nicht nur Schutz vor Projektilen gibt, sondern<br />

auch mit eurem Nervensystem verbunden ist und euch<br />

neben besonderer Agilität zum schnelleren Verarbeiten eurer<br />

Sinneswahrnehmung verhilft. Die so erhaltene Freiheit in Zeit<br />

und Raum agieren zu können ist neben den verschiedenen Zukunftsknarren<br />

eure Methode zwischen den tausend umher fliegenden<br />

Geschossen am Leben zu bleiben.<br />

Mit der US-Army im Schlepptau geht es durch aufwendige<br />

Levelkonstruktionen, um riesigen Mechs, Robotsoldaten und<br />

dem gemeinen Russen in die Suppe zu spucken und die Weltherrschaft<br />

eben dieser miesen Meute weiter nach hinten zu verschieben.<br />

Die Steuerung des Einzelkämpfers ist Shinji typisch aufs<br />

Detail beschränkt, was bei den gegebenen Möglichkeiten des<br />

ARS-Anzuges aber dennoch eine längere Eingewöhnungsphase<br />

vom Spieler verlangt, da jeder Knopf des Joypads genutzt<br />

wird und gerne auch kombiniert gehört.<br />

Die Action in Vanquish sucht dafür Vergleiche vergebens.<br />

Selbst die neuesten und beliebtesten Entwicklungen in diesem<br />

Genre können es mit dem hier Erlebten definitiv nicht aufnehmen.<br />

Während in den üblichen Ballereien Muskelprotze hässliche<br />

Monster im Sekundentakt aus sicherer Deckung erschießen,<br />

ist der Spieler in Vanquish andauernd in Bewegung und nutzt<br />

alle zur Verfügung stehenden Spezialfähigkeiten. Ihr surft mit<br />

Raketenantrieb über die glänzenden Metallböden, um im anschließenden<br />

Flick-Flack Manöver die Zeitlupe anzuschalten,<br />

Kopfschüsse zu verteilen, auf euch zu rauschenden Geschossen<br />

auszuweichen und hinter dem nächsten Mauerstück in Deckung<br />

zu hechten.<br />

Kommt ein Gegner dabei zu nah, vermöbelt ihr ihn mit der<br />

Dampfhammerkraft eures Spezialanzuges.<br />

Doch nicht nur ihr selbst seid ein ständiger Hingucker, der<br />

durch übertriebene Tapferkeit aufzufallen weiß, auch die ständig<br />

aufwartenden Zwischen und Obermotze sorgen regelmäßig<br />

für die sonst schon viel zu lang vermissten Oha-Effekte, die<br />

man an Videospielen so schätzt.<br />

Mit Vanquish erscheint nach längerer Durststrecke endlich<br />

wieder ein mit Effekten geladenes Actionfeuerwerk aus Japan,<br />

das Spieler durch brachiale Action, famose Spielbarkeit und<br />

grandioses Design in seinen Bann zieht und der Konkurrenz<br />

gleichzeitig zeigt, wo der Ballerhammer hängt.<br />

Viewtiful!<br />

PS3-ASIN: B003ZUXY3W<br />

XBOX360-ASIN: B003ZUXY3M<br />

Circa 60€ USK 18<br />

Abb.: Sega<br />

Die alteingesessene Castlevania Serie gehörte wohl anstandslos<br />

zu den schönsten Videospielen der vergangenen<br />

2D-Ära.<br />

Als Spiele sich wandelten und in ein texturiertes Gittergewand<br />

gesteckt wurden, versuchten alle Hersteller ihre bekannten<br />

Helden auch in der dritten Dimension Heldentaten<br />

vollbringen zu lassen.<br />

Konami scheiterte mit Castlevania seinerzeit mit vier<br />

verschiedenen Spielen für unterschiedliche Systeme (den<br />

diesjährigen Prügelausflug auf Nintendos Wii vergessen<br />

wir lieber mal ganz), Fans der Serie auch nur ansatzweise<br />

zufrieden zu stellen. Nun, zwölf Jahre nach dem ersten<br />

Versuch, erscheint mit Castlevania: Lords of Shadows der<br />

neueste Streich der vampirlastigen Peitschenoper im Polygongewand.<br />

Die Herstellung des Games wurde auf das Entwicklerteam<br />

Mercurysteam ausgelagert, aber durch Konamis Vorzeigeentwickler<br />

Hideo Kojima, bekannt für seine Metal<br />

Gear Serie, unterstützt.<br />

Anstatt erneut eine frei erkundbare Horrorumgebung,<br />

mit schlecht justierbarer Kamera zu servieren, gestalten sich<br />

die nun aufwartenden Level als recht gradlinige Areale, bei<br />

denen die Perspektiven festgelegt sind. In diesen schnetzelt<br />

ihr Hack´n Slay typisch mit eurer erweiterbaren Peitsche<br />

allerlei Ungetüm vom Bildschirm und weicht gekonnt den<br />

gegnerischen Angriffen aus. Dazu kommen Kletterpartien<br />

durch höchst dekorativ gestaltete Level oder auf imposanten<br />

Titanen sowie einige Rätseleinlagen, die das Spiel<br />

auflockern. Durch die schön depressive Geschichte führen<br />

euch gelungene Zwischensequenzen und der tolle Sprecher<br />

Patrick Steward. Er erzählt von Gabriel Belmont, der sein<br />

Leben aufgibt, um das Verlorene seiner Frau Maria wieder<br />

zu erlangen. Dafür benötigt er eine Maske, die Tote zurückbringen<br />

kann. Diese befindet sich in den Händen der Herren<br />

des Schatten, welche auch für das Übel verantwortlich sind,<br />

das über das Land wütet. Gabriel durchwandert daher das<br />

opulent gestaltete Land Castlevania und stellt sich den<br />

Heerscharen der Finsternis und ihren Anführern.<br />

Auch wenn sich das neue Castlevania: Lords of Shadows<br />

gelungen durch die aktuelle Softwarelandschaft peitscht<br />

und sich vor Konkurrenzprodukten, vor allem durch die<br />

opulente grafische Gestaltung, dem guten Soundtrack sowie<br />

dem großen Umfang nicht verstecken muss, kommt<br />

Liebhabern der Wiedererkennungswert zu den geliebten,<br />

vergangenen Peitschenabenteuern aus vergangenen Bitmaptagen<br />

definitiv zu kurz. Serientypisch dagegen dürft ihr<br />

mit dazugewonnenen Fähigkeiten bestandene Level erneut<br />

erforschen und nach kleineren Geheimnissen suchen. Somit<br />

ist Castlevania: Lords of Shadow nicht unbedingt für alte<br />

Castlevania Fans, dafür aber für alle, die es noch werden<br />

wollen. Stilistisch und atmosphärisch betrachtet, hat der Titel<br />

viel zu bieten.<br />

PS3-ASIN: B003ZCVR7A<br />

XBOX360-ASIN: B003ZCVR8O<br />

Circa 55€ USK 16<br />

Abb.: Konami


18<br />

fun&action<br />

#124 / 11.10<br />

#124 / 11.10 19<br />

gss<br />

Die Hanfberatung im HanfJournal<br />

Erste Hilfe für Kiffer<br />

kascha@hanfjournal.de<br />

Kascha ist ab sofort per e-Mail zu erreichen.<br />

Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.<br />

Bremer (ohne Alter und Wohnort) möchte<br />

wissen:<br />

„Hallo Kascha,<br />

folgendes ist mir passiert: Bei einer Kontrolle<br />

im Leverkusener Fussballstadion wurde<br />

von deren Security eine geringfügige Menge<br />

Cannabis bei mir gefunden, ca. 1g.<br />

Diese haben mich dann direkt in die<br />

integrierte Polizeiwache gebracht<br />

und mich dort angezeigt. Die Polizei<br />

sagte mir, dass das Verfahren<br />

wahrscheinlich wegen Geringfügigkeit<br />

eingestellt werden wird.<br />

So weit, so gut. Die Frage, die<br />

mir bleibt, ist, ob trotz Einstellung<br />

des Verfahrens irgendwo<br />

etwas hängen bleibt, was mir,<br />

insbesondere bei routinemässigen<br />

Polizeikontrollen im Straßenverkehr,<br />

irgendwelche weiteren<br />

Drogentests oder sonstige<br />

Prozeduren bescheren könnte?<br />

Ich habe mich schon versucht<br />

im Netz zu informieren, werde<br />

aber aus den Foren nicht ganz<br />

schlau. Das Ganze hat sich in Leverkusen<br />

zugetragen und ich lebe<br />

auch in NRW. Ich bin vorher noch<br />

nie auffällig geworden wegen BTM.<br />

Ich würde mich über eine kompetente<br />

Erklärung sehr freuen! Danke<br />

für Ihre Aufmerksamkeit und LG!“<br />

Kascha antwortet:<br />

„Hallo Bremer,<br />

die Zusammenarbeit privater Securities<br />

mit der Polizei bei Großveranstaltungen<br />

ist für Btm-Konsumenten oft ein<br />

großes Ärgernis, zumal ich eine Menge<br />

von einem Gramm nicht wirklich für sicherheitsrelevant<br />

halte.<br />

Wenn dies deine erste Anzeige wegen Btm-Besitz<br />

ist, wird das Verfahren ziemlich wahrscheinlich<br />

eingestellt, da haben die beteiligten Polizisten<br />

Recht. Es ist möglich, dass du noch aufgefordert wirst, schriftlich<br />

oder in der Wache zu dem Vorfall Stellung zu nehmen<br />

– das würde ich nicht tun, da hierbei vor allem Informationen<br />

gegen dich für die Anklage gesammelt werden können. Der<br />

Staatsanwalt stellt das Verfahren dann ohne dein Zutun ein,<br />

was sich auch ein wenig hin ziehen kann, je nachdem wie voll<br />

sein Schreibtisch gerade ist.<br />

Mit einem nach §31a BtmG eingestellten Strafverfahren hast<br />

du keinen Eintrag im Vorstrafenregister, bist also in dieser<br />

Hinsicht gewissermaßen „sauber“. Je nach Bundesland gibt es<br />

aber bei der Polizei interne Akten und Datenbanken, die bei<br />

Kontrollen den Umgang mit den Kontrollierten erleichtern sollen<br />

– per Funk bekommen die Polizisten dann also möglicherweise<br />

Informationen wie „Btm-Konsument“, „Sexualstraftäter“<br />

oder „unkooperativ bei Kontrollen“. Dabei unterscheiden sich<br />

nicht nur die Bundesländer, mit einer besonderen Sammelwut<br />

in Bayern, Baden-Württemberg und Brandenburg, sondern<br />

auch die einzelnen Dienststellen: Neben den offiziellen, dem<br />

Datenschutzbeauftragten des Landes bekannten Datenbanken,<br />

gibt es manchmal auch inoffizielle, die keinerlei Regulierung<br />

unterliegen. Ob nun in deinem Fall tatsächlich ein Eintrag in<br />

eine Polizeiakte erfolgt, hängt auch spezifisch von deinem<br />

Fall ab, also davon, ob ein solcher Eintrag als gewinnbringend<br />

für die polizeiliche Arbeit gesehen wird – es gibt leider keine<br />

Kriterien nach denen ich dir von hier aus sagen kann: Ja oder<br />

Nein. Eigentlich ist eine Grenze von 10g Cannabis für solche<br />

Einträge vorgesehen, die aber oft nicht eingehalten wird. Du<br />

kannst allerdings Auskunft über die von dir gespeicherten<br />

Daten anfordern: Unter https://www.datenschmutz.de/cgibin/auskunft<br />

kannst du dir die entsprechenden Schreiben an<br />

die betreffenden Behörden sogar einfach als PDF generieren<br />

lassen und ausdrucken. Ansonsten mach einfach mal den Test<br />

und fahre ein paar Mal nach Holland und zurück, bis du kontrolliert<br />

wirst, am Verhalten des dich kontrollierenden Polizisten<br />

vor- und nach der Personalienüberprüfung wirst du sicher<br />

auch etwas darüber erfahren, was sie über dich wissen.“<br />

Jimmy (ohne Alter und Wohnort) fragt:<br />

„Gude an das Exzessiv-Team. Ich hab mal eine Frage, und zwar<br />

ist von einem Kumpel der Bruder Polizist. Und mein Kumpel<br />

raucht auch „Sport-Kippen“ und das weiß der Polizisten-Bruder<br />

und er hat zu ihm gesagt: Ich geb‘ dir einen Tipp, wenn<br />

dich die Polizei anhält und du was geraucht hast, sagst du,<br />

hast ein Bier getrunken damit sie dich blasen lassen. Weil,<br />

wenn sie dich blasen lassen, dürfen sie dich nicht mehr<br />

pinkeln lassen, weil sie pro Kontrolle nur einen Test<br />

machen dürfen (Urintest oder Alk-Test), stimmt das?<br />

Dürfen sie ein nur einen Test machen?“<br />

Kascha antwortet:<br />

„Lieber Jimmy,<br />

leider ist auch vielen Polizisten nicht klar, was<br />

sie eigentlich genau tun dürfen und was nicht.<br />

Daher obliegt es uns Cannabiskonsumenten,<br />

um neben der Willkür der Strafverfolgung<br />

nicht auch noch Opfer polizeilicher Willkür<br />

zu werden, unsere Rechte genau zu kennen.<br />

In solchen Fällen ist dies aber nicht<br />

ganz einfach: Polizei ist Ländersache, und<br />

daher sind die meisten Polizeidinge in jedem<br />

Bundesland einzeln geregelt – ich weiß<br />

leider nicht, aus welchem Bundesland du<br />

kommst.<br />

Von einer solchen Vorschrift ist mir nichts<br />

bekannt, und ich denke nicht, dass es dafür<br />

eine gesetzliche Grundlage gibt: Die Schnelltests,<br />

sei es auf Alkohol oder auf Drogen, sind<br />

ohnehin freiwillig. Das heißt, wenn du den Test<br />

verweigerst, wird er auch nicht durchgeführt<br />

– egal wie viele oder welche Tests schon gemacht<br />

wurden und was du denen erzählst. Sollte aber der<br />

Verdacht bestehen, dass du unter Drogeneinfluss<br />

stehst (Rote Augen, Riesenpupillen, Nervosität, verwaschene<br />

Aussprache, sonstige Ausfallerscheinungen,<br />

in einigen Regionen auch dunkle Hautfarbe, Dreadlocks<br />

oder Rauchgeruch im Auto) kommst du bei Verweigerung<br />

des Schnelltestes zur Blutentnahme mit auf die Wache. Sollte<br />

dieser Test negativ ausfallen, kannst du die Blutentnahme<br />

als Körperverletzung anzeigen, daher wird so etwas in der Regel<br />

nur gemacht, wenn der Eindruck von Drogeneinfluss den<br />

Polizisten deutlich genug ist.<br />

Dass in der Regel nur ein Schnelltest gemacht wird, könnte<br />

daran liegen, dass diese Tests auch Geld kosten und nur in begrenzen<br />

Stückzahlen an der Kontrollstelle vorrätig sind. Das ist<br />

dann aber eher eine interne Vorschrift als etwas, worauf man<br />

sich allgemein bei Verkehrskontrollen verlassen sollte. Wenn<br />

man etwas durch den Wind erscheint, kann ein negativer Alkoholtest<br />

auch noch zusätzlich den Verdacht auf Drogenkonsum<br />

erhärten – hat man dagegen 0,2 Promille „Restalkohol“ kann<br />

man damit sicher einiges an roten Augen etc. begründen. Auch<br />

das ist aber riskant: Wird der Mischkonsum von Alkohol und<br />

Cannabis nachgewiesen, kann man recht sicher davon ausgehen,<br />

dass die Fahreignung angezweifelt wird, das heißt der<br />

Führerschein erst einmal weg wäre. Du kannst ja den Bruder<br />

deines Kumpels noch einmal genauer fragen, wie denn seine<br />

Erfahrungen in der Verkehrskontroll-Praxis mit dem Testverhalten,<br />

aber auch mit Ausreden der Fahrer sind.“<br />

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Bahnhofsstr. 89<br />

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Wilhelm-Greil-Strasse 1<br />

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www.Miraculix.co.at<br />

Maurachgasse 1<br />

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www.smoky-shop.at<br />

Dornburggasse 85<br />

07400 Oberwart<br />

Hanf im Glück<br />

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Kirchberg 113<br />

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Dorngasse 10c (Hintereingang)<br />

03007 Bern<br />

Tel: +41 31 311 40 18<br />

Fourtwenty.ch<br />

Kramgasse 3<br />

03011 Bern<br />

Tel: +41 31 311 40 18<br />

Growbox.ch<br />

Growbox.eu<br />

Altelsweg 9<br />

03661 Uetendorf<br />

Werners Head Shop Zürich<br />

www.wernersheadshop.ch<br />

Langstrasse 230, 08005 Zürich<br />

Mo-Fr 9:30-18:30 , Sa 9 - 17 Uhr<br />

HOLOS GmbH / holos.ch<br />

Samstagernstr. 105, 08832 Wollerau<br />

Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-17 Uhr<br />

Tel +41 447861419, Fax<br />

+41 447862512<br />

BREAKshop / breakshop.ch<br />

Brühlgasse 35/37, 09000 St.Gallen<br />

Mo-Fr 10:30-18:30 , Sa 10-17 Uhr<br />

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gss reformieren Deutschland III<br />

deutschland geht den Bach hinunter und du bist mitten drin statt nur dabei.<br />

Deutschland schafft sich ab, doch ganz anders als die meisten dachten ...<br />

wer hätte schon vorhergesehen, dass ausgerechnet die rechten, konservativen<br />

Parteien Deutschland ruinieren. Nun gut, von uns hätte ja keiner was anderes<br />

erwartet, aber wir waren es nicht! WIRKLICH, wir stecken da nicht dahinter,<br />

wir sind selber ganz perplex.<br />

Aber seien wir ehrlich, auch das Ruinieren hätten wir besser hinbekommen. Daher<br />

nun der dritte und letzte Teil unseres Deutschlands, wie es sein sollte:<br />

§ 9. Staatsfeinde<br />

§ 9.1. Die Würde der Staatsfeinde ist antastbar.<br />

§ 9.2. Die CDU wird zur Spaßpartei und alle Mitglieder bekommen eine Achterbahnfahrt<br />

gratis, die aus der CSU dürfen so lange fahren bis sie kotzen,<br />

dank Alkohol dauert das ja eh nicht so lange (es müssen aber alle im Karussell<br />

gekotzt haben). Alle anderen Parteimitglieder bekommen eine Biokartoffel ...<br />

damit sind Wahlen obsolet.<br />

§ 9.3. Kohlrabi wird verboten.<br />

§ 10. Totmachen<br />

§ 10.1. Jeder Bürger muss in seinem Leben irgendwas erschiessen, vorzugsweise<br />

etwas, was als lieb gilt, beispielsweise Hunde.<br />

§ 10.2. Für jede tot abgegebene Taube und Ratte gibt es einen Keks.<br />

§ 10.3. Die Führungsriege von bp muss uns mit bloßen Händen ein Schloss im<br />

Himalaya bauen.<br />

§ 11. Aussenspolitik<br />

§ 11.1. Weltkriege werden mit der Fussball-WM zusammengelegt. Alle Fussballspieler<br />

bekommen eine Waffe.<br />

§ 11.2. Deutsche Staats-Verbündete: Kim Jong Il/Un, Gadaffi und Berlusconi<br />

§ 11.3. Die Mauer wird wieder aufgebaut. Durchlass nur nach erfolgter Gesichtskontrolle.<br />

Könige sind ausgenommen bzw. gelten als wunderschön.<br />

§ 11.4. Bayern wird, da nicht mehr benötigt, unter den dortigen Warlords aufgeteilt.<br />

Zum Abschied des Landes tönt über die Volkslautsprecher ein kurzes<br />

„Muh“.<br />

§ 12. Verschönerungsmaßnahmen<br />

§ 12.1. Aus dem Müll werden in der Stadt<br />

große Berge zum Skifahren gebaut.<br />

§ 12.2. Sowohl die Nord- als auch die Ostsee<br />

wird an die Spree verlegt. Berlin wird dadurch<br />

zur Insel. Bundesländer nördlich von Berlin<br />

dürfen wegen Unwichtigkeit bedenkenlos geflutet<br />

werden.<br />

§ 12.3. Jeder Bürger muss Ledertangas tragen.<br />

Das Einschmieren mit Wund- und Heilsalben<br />

wird mitunter verboten. Bei Zuwiderhandlung<br />

wird eine Häutung durchgeführt.<br />

§ 12.4. Die Polizei trägt ab sofort rosa Uniformen,<br />

vorzugsweise als Häschenkostüm.<br />

§ 13. Sinnvolles Recht<br />

§ 13.1. Es darf nichts mehr gefunden werden<br />

(suchen ist ok, mehr nicht).<br />

§ 13.2. Die Könige dürfen wahlweise jedes<br />

Auto nützen, das herumsteht. Um dies zu gewährleisten,<br />

müssen immer alle Schlüssel im<br />

Zündschloss stecken bleiben. Sollten die „Besitzer“<br />

noch im Auto sein, dürfen sie kniend<br />

und dankend das Auto übergeben.<br />

Die komplette neue Verfassung von Paragraph 1 bis<br />

13 findet ihr im Netz unter www.grossstadtsurvivor.de.<br />

Jeder, der sich ab sofort daran hält, bekommt ein Eis,<br />

alle anderen werden der blutigen Revolution zum Opfer<br />

fallen.<br />

Was Merkel begonnen hat, führen wir zu Ende: Nie<br />

wieder Deutschland.<br />

deine<br />

grossstadtsurvivor<br />

Teil3<br />

Illu: marker


#124 / 11.10 21<br />

reader‘s finest<br />

Die Sportzigarette danach<br />

Text: Sadhu van Hemp<br />

Jährlich werden unzählige Sportlerkarrieren vorzeitig beendet,<br />

und das wegen angeblichen Dopings mit Tetrahydrocannabinol.<br />

Die Richtlinien der internationalen Sportverbände sind eindeutig:<br />

Cannabiskonsum hat im Sport keinen Platz – und dazu zählt auch der<br />

Après-Joint nach der Turnstunde.<br />

Welcher Sportfreund kennt es nicht, das Bierchen danach?<br />

Für viele Turnbrüder und Turnschwestern ist die dritte Halbzeit<br />

die schönste, wenn man im Schweiße seines Angesichts<br />

und von körpereigenen Endorphinen durchflutet im Kreise<br />

seiner Mannschaftskollegen sitzt und die Seele baumeln lässt.<br />

In vielen deutschen Fußballteams ist nicht der der wichtigste<br />

Mann, der die Tore schießt, sondern der, der den Bierkasten<br />

trägt. Bei den Bayern aus München ist es sogar gute alte Tradition,<br />

mit Gerstensaft zu duschen.<br />

Nun würde kein Sportverband der Welt auf die Idee kommen,<br />

das Genussmittel Bier auf die Dopingliste zu setzen und<br />

die Konsumenten als unsportliche Betrüger zu ächten, obwohl<br />

das Betäubungsmittel Alkohol erwiesenermaßen im Wettkampf<br />

eingesetzt zu Schwankungen in der Leistung, Motivation<br />

und Konzentration führt. Insbesondere Sonntag morgens auf<br />

deutschen Fußballplätzen um die Ecke wird dieses Phänomen<br />

sichtbar, wenn sich restalkoholisierte Freizeitkicker ohne Sinn<br />

und Verstand gegenseitig in die Knochen treten, und das vor<br />

den blutunterlaufenen Augen des Schiedsrichters, der es noch<br />

gerade so vom Tresen in den Mittelkreis des Schlackeplatzes<br />

geschafft hat.<br />

Ganz anders verhält es sich jedoch, wenn der Sportler nach<br />

dem Training ein bisschen Cannabis oder Haschisch inhaliert,<br />

um zur Ruhe zu kommen. Im Amateur- und Profibereich unserer<br />

Sportvereine gilt nämlich der Grundsatz des absoluten<br />

Cannabis-Verbots, das das Deutsche Sportgericht in unzähligen<br />

Schuldsprüchen in Stein gemeißelt hat: „Spieler unter<br />

THC-Einfluss erleben eine Distanz zur aktuellen Spielsituation,<br />

sind risikobereiter und können daher für Mitspieler eine<br />

erhöhte potenzielle Verletzungsgefahr darstellen.“<br />

Diese Argumentation offenbart den geistigen Kleinwuchs<br />

der Sportfunktionäre, die mal eben die Wirkung<br />

des Alkohols dem Hanf andichten und mit dieser Lüge<br />

schamlos zu Felde ziehen. Dass die Sportverbände dabei<br />

gegen das vom Bundesverfassungsgericht 1994 bestätigte<br />

Recht auf Rausch hinsichtlich des Cannabisgenusses<br />

verstoßen, wird völlig ausgeblendet – offensichtlich sind<br />

im Anti-Doping-Krieg Kollateralschäden zulässig, wenn<br />

es um den Endsieg geht. Dass es bis heute kein Athlet gewagt<br />

hat, sein Grundrecht auf Rausch einzuklagen, zeigt,<br />

dass Angst vor Repressionen die Seele auffrisst, auch die<br />

der kiffenden Sportskanone. Die Spritköppe der großen<br />

deutschen Sportverbände stoßen auf keinen nennenswerten<br />

Widerstand, was das THC-Verbot betrifft, und<br />

der unselige Slogan „KEINE MACHT DEN DROGEN“<br />

ist nach wie vor die Parole, wenn es darum geht, Kinder<br />

und Jugendliche frühzeitig auf den Konsum einer der<br />

härtesten Drogen der Welt zu trainieren – den Alkohol.<br />

Diese kleine Freizeit-Ethik der Sportfunktionäre ist dann<br />

auch die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit, besonders<br />

im Juniorenbereich, wo ein Joint genügt, um sich<br />

die Karriere im Leistungssport zu verbauen. Statt jungen<br />

Erwachsenen, die wie alle in diesem Alter noch auf der<br />

Suche sind, einen lebensnahen und offenen Hort zu bieten,<br />

vergrault man die Talente, schneidet ihnen wegen<br />

Missachtung des Grundsatzes „Saufen ja – Kiffen nein!“<br />

die Ehre ab.<br />

die nötige Brisanz verlieh und dem sportiven Dreadlock-Träger<br />

eine Nacht hinter Gittern und eine Schlagzeile im amerikanischen<br />

Blätterwald einbrachte. Der Manager der Chicago<br />

Bulls brachte es schließlich auf den Punkt: „Hätte er mal den<br />

Hennessy weggelassen.“ Die Strafe betrug satte 406 Dollar, die<br />

der NBA-Superstar wohl aus der Tagesportokasse bezahlt hat,<br />

wenn man sich vergegenwärtigt, dass der Haschbruder der<br />

Bulls gerade einen Fünf-Jahres-Vertrag über 60 Millionen Dollar<br />

abgeschlossen hat.<br />

Auch in Deutschland fliegen regelmäßig THC-gedopte Basketballer<br />

von Korb zu Korb, gerade so als wäre diese Leibesübung<br />

extra für Kiffer erfunden worden. Kaum hat die BBL-<br />

Saison begonnen, kann man die Uhr danach stellen, bis der<br />

erste Dribbelkünstler den Doping-Kontrolleuren ins Netz geht.<br />

Auch die deutsche Rangliste ertappter Korbballer hat Rang<br />

und Namen: Vorneweg Heiko Schaffartzik. Der aktuelle Guard<br />

der Nationalmannschaft wurde 2005 des THC-Dopings überführt,<br />

genauso wie Nate Fox, der 2008 erwischt wurde und für<br />

den Sponsor seines Clubs, die Pharmabude Bayer-Schering,<br />

schlechte, sehr schlechte Reklame machte. Selbst in der 2. Basketballbundesliga<br />

finden sich Spieler, die fleißig THC-Abbauprodukte<br />

ins Röhrchen machen, wie z.B. Ermen Reyes-Napoles<br />

von Science City Jena.<br />

Endlos ist die Liste der Schuldigen, und sie wird mit jedem<br />

Wettkampf länger. In Fachkreisen wird gemunkelt, dass ca.<br />

15 Prozent der in Deutschland ermittelten positiven Dopingproben<br />

mit den Abbauprodukten des gemeinen Hanfes kontaminiert<br />

sind. Kiffer gehören demnach zur größten Sünderfraktion<br />

der dopenden Athleten. In die Schlagzeilen kommt<br />

aber nicht jeder kiffende Leistungssportler, denn letztlich gehört<br />

dem Champion die ganz große Aufmerksamkeit, und der<br />

wird sich hüten, ausgerechnet durch die lächerliche Substanz<br />

THC aufzufliegen. Hasch-Doper aus dem zweiten und dritten<br />

Glied und Semiprofis einer Randsportart werden still und leise<br />

bestraft und suspendiert. Die große Medienshow bleibt den<br />

Hardcorejunkies aus der Radsportszene wie Alberto Contador<br />

oder Jan Ullrich vorbehalten, es sei denn, man schwimmt Weltrekorde<br />

und heißt Michael Phelps. Ausgerechnet dieser Prototyp<br />

eines amerikanischen Traumschwiegersohnes brüskiert die<br />

Weltöffentlichkeit, indem er, der vierzehnfache Olympiasieger,<br />

ungeniert an der Wasserpfeife saugt, anstatt in Milch schwimmende<br />

Cornflakes zu schlabbern. Leider zeigte die kraulende<br />

Werbe-Ikone kein Rückgrat. Brav hat er den Schwanz eingezogen,<br />

alles bereut – und vom Teufelskraut abgeschworen.<br />

Die Frage, wer die Macht hat, Cannabis von der Dopingliste<br />

zu nehmen, ist daher nicht so einfach zu beantworten. Den<br />

Bonzen der Sportdachverbände fehlt die nötige Unabhängigkeit<br />

von den politischen Entscheidungsträgern, die ihrerseits<br />

nur Vasallen des Großkapitals sind. Nicht von ungefähr tragen<br />

die Bundesligaspieler aus Leverkusen den Namen eines Pharmakonzerns<br />

im Vereinswappen, und die Balljungen in der Veltins-Arena<br />

sind die Biertrinker von morgen. Die einzigen, die<br />

wirklich etwas bewegen können, sind die Sportler selbst. Ein<br />

leises Aufbegehren zeigte letztes Jahr die internationale Spielervereinigung<br />

der Profifußballer Fifpro. Usbekistan und die Niederlande<br />

(wer sonst?) haben eine mutige Initiative gestartet, die<br />

für eine Legalisierung von Cannabis eintritt. Die Spielervereinigung<br />

argumentiert u.a. damit, dass bislang kein Nachweis auf<br />

eine bessere oder außergewöhnliche Leistung bei Sportlern unter<br />

Cannabiseinfluss erbracht wurde. Übrigens: Der Deutsche<br />

Fußballbund (DFB), mit sechs Millionen Mitgliedern der größte<br />

Sportverband der Welt, gehört der Fifpro nicht an – wer sonst!<br />

Die NBA-Korbjäger lachen hingegen über die Dopingrichtlinien<br />

des Deutschen Sportbundes, denn wie die<br />

New York Times zu berichten weiß, rauchen 70% der<br />

Basketballprofis regelmäßig Pot – und die Sportfunktionäre<br />

gucken weg, schließlich sind die hochbezahlten<br />

Ballkünstler das lebende Kapital der Clubeigentümer. Da<br />

hat es keinen Schnüffler der World Anti-Doping Agency<br />

(WADA) zu interessieren, ob die Kunst stoned ausgeübt<br />

wird oder nicht. Dem Publikum ist es sowieso schnurz,<br />

Hauptsache schnelle Dribblings, scharfe No-Look-Pässe<br />

und präzise Dreierwürfe sorgen für Kurzweil. Die ewige<br />

Bestenliste der kiffenden Riesen führt große Namen<br />

auf, darunter lebende Legenden wie Charles Barkley,<br />

Dennis Rodman oder Damon Stoudamire, die längst keinen<br />

Hehl mehr daraus machen, dass Hanf als homöopathisches<br />

Hausmittelchen gegen den Stress der Liga mit<br />

über 82 Spielen bestens geeignet ist.<br />

Der Umgang mit kiffenden Sportlern ist aber auch in<br />

den USA verlogen und treibt so manche Blüte. Zum Beispiel<br />

die des Forward der Chicago Bulls Joakim Noah.<br />

Das Söhnchen des einstigen French-Open-Siegers und<br />

heutigen Popsängers Yannik Noah wurde 2008 während<br />

der Off-Season nach einer durchzechten Nacht in Florida<br />

von einer Polizeistreife aufgegriffen, nachdem man<br />

ihn mit einer Plastikflasche angetroffen hatte, in der eine<br />

gold-gelbe Flüssigkeit glänzte. Nein, er trug nicht seine<br />

Notdurft mit sich herum, auch nicht öffentliches Kiffen<br />

wurde dem Zwei-Meter-Hünen zum Verhängnis, sondern<br />

der niedliche Umstand, dass das Durststillen in der<br />

Öffentlichkeit mit Cognac verboten ist. Auf dem Revier<br />

fand sich dann aber noch eine Marihuana-Zigarette an,<br />

die der Strafanzeige wegen öffentlichen Komasaufens<br />

Illu: marker<br />

„Spieler unter THC-Einfluss erleben eine Distanz zur aktuellen Spielsituation,<br />

sind risikobereiter und können daher für Mitspieler eine erhöhte<br />

potenzielle Verletzungsgefahr darstellen.“<br />

Das Deutsche Sportgericht


22 #124 / 11.10<br />

#124 / 11.10<br />

23<br />

news<br />

news<br />

Legal Highs -<br />

eine nüchterne Bestandsaufnahme<br />

Chemische Derivate der Prohibition<br />

seit Spice & Co ist eine Diskussion entbrannt, die ohne ein<br />

sinn- und zweckloses BtMG wohl nie entstanden wäre.<br />

Es geht hierbei um so genannte „Legal Highs“, also Produkte,<br />

die eine berauschende Wirkung haben, jedoch nicht unter<br />

die jeweils aktuellste Fassung des BtMG fallen.<br />

Wir hatten schon im November 2008 darauf hingewiesen,<br />

dass nach dem Verbot der vier künstlichen Cannabinoide CP 47,<br />

497 sowie JWH-018, JWH-019 und JWH-073 bald schon andere,<br />

nicht dem BtmG unterstellte Cannabinoide, die entstandene<br />

Lücke füllen werden. Das passierte dann auch ziemlich schnell<br />

und die Bundesregierung hat trotz vieler Hinweise zugeschaut<br />

und tut es noch. Obwohl reihenweise Kräutermischungen mit<br />

unbekannten Inhaltsstoffen auf den Markt gekommen sind, haben<br />

sich die Verantwortlichen seit dem ersten Verbot um gar<br />

nichts gekümmert und können sich so auch nicht darauf berufen,<br />

die derzeitige Entwicklung habe keiner kommen sehen.<br />

Selbst wer im JWH-xxx Rausch Auto fährt, riskiert nichts, denn<br />

diese Stoffe sind schlicht mit derzeitigen Methoden nicht nachweisbar.<br />

In Polen hat die Unwissenheit der Politik gar die drogenpolitische<br />

Lachnummer des Jahres hervorgebracht, denn<br />

dort sind die Kräuter, die in Spice enthalten waren, jetzt teilweise<br />

dem BtmG unterstellt, obwohl sie keinerlei berauschenden<br />

Inhaltsstoffe beherbergen.<br />

Während unserer Recherche sind wir auf über 200 künstliche<br />

Cannabinoide gestoßen, die man ganz legal in Fernost<br />

und seit Kurzem sogar in den USA direkt kaufen kann. In den<br />

USA wurden bereits 2009 große Bestände der Marke „Spice“<br />

beschlagnahmt, das mit dem Cannabinoid HU-210 vesetzt war.<br />

Eigentlich dienen künstliche Cannabinoide chemischen Labors<br />

als Trägerstoffe für andere Substanzen, aber in China schert<br />

man sich ohnehin einen feuchten Kehricht um die Pläne eines<br />

zahlungskräftigen Abnehmers. Ein Gramm eines künstlichen<br />

Cannabinoids kostet so um die 50 Euro und ergibt ungefähr<br />

60 Gramm verkaufsfertige Räuchermischung. Bei einem durchschnittlichen<br />

Verkaufspreis von 8 Euro/Gramm kann sich jede/<br />

r ausrechenen, was vom Kuchen übrig bleibt. Die zugefügten<br />

Pflanzen haben übrigens, anders als oft behauptet, in den zugefügten<br />

Dosen keinerlei berauschende Wirkung.<br />

Das Aufbringen des Chemo Harzes auf die Kräuter erfolgt<br />

dann Pi mal Daumen, indem man das eine Gramm des Cannabinoids<br />

zuerst in vier Gramm Aceton löst, um es dann auf die<br />

an sich wirkungslosen Kräuter zu sprühen.<br />

Ganz findige Unternehmer haben ihr gesamtes Betätigungsfeld<br />

komplett nach Hongkong verlegt und regeln alles über das<br />

www, denn in Deutschland versuchen die Behörden immer<br />

wieder mal vergeblich, die Händler solcher Legal Highs aufgrund<br />

eines Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz zu verurteilen.<br />

Die sichern sich jedoch ab, indem sie das Produkt zwar<br />

ähnlich wie eine Droge bewerben, jedoch mit dem Hinweis versehen,<br />

es handle sich um eine Räuchermischung. Mittlerweile<br />

gibt es auch legalen Koks oder Ecstasy-Ersatz in Form von<br />

Düngerpillen und Badesalzen. Wo das alles hinführen kann,<br />

ist sehr schwer einzuschätzen, sicher ist, dass eine zeitgemäße<br />

Drogenpolitik diese halb-seidenen Produkte schnell verschwinden<br />

ließe. Wir maßen uns nicht an, ein Thema abschließend zu<br />

bewerten, bei dem sich beide Seiten, Händler und Gesetzgeber,<br />

alle Mühe geben, so wenig transparent wie nur möglich zu<br />

handeln.<br />

Wozu Panikmache statt rationale Aufklärung bei sochen „Legal<br />

Highs“ führen kann, verdeutlicht das Beispiel der ehemaligen<br />

Drogenbeauftragten Marion-Caspers-Merk:<br />

Unter ihrer Regie führte Ende der 1990er Jahre eine mit aller<br />

Medienmacht betriebene Kampagne gegen die neue Killerdroge<br />

„Liquid Ectasy“ dazu, dass GHB (4-Hydroxybutansäure) in<br />

der Partyszene Fuß fassen konnte. Ihre Horrormeldung wurde<br />

so zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung, alle späteren Versuche,<br />

den GBL-Mißbrauch einzudämmen, sind seitdem gescheitert,<br />

da die Grundsubstanz in vielen gängigen Baumarktprodukten<br />

enthalten ist.<br />

Um uns nicht in eine Reihe mit Panikmachern und Populisten<br />

zu stellen, haben wir uns bemüht, die Argumente der Gegner<br />

sowie der Befürworter dieser neuartigen „Legal High“ Substanzen<br />

aufzulisten (Siehe Kasten).<br />

Nix sehen, nix hören, nix sagen<br />

Wir hatten die Möglichkeit, mit einem Händler von „Legal<br />

High“-Produkten ein Kurzinterview per e-mail zu führen. Hier<br />

ein paar Ausschnitte:<br />

Ha Jo: Hallo Mr. X!<br />

Mr. X: Hi!<br />

Ha Jo: Wir, das Hanf Journal, stehen, wie du ja sicher<br />

weißt, für Drogenmündigkeit und Aufklärung sowie<br />

gegen die Verteufelung jedweder Substanz um ihrer<br />

selbst willen. Was passiert, wenn man die Badesalze oder<br />

Düngerpillen aus Versehen schluckt oder anderweitig<br />

einnimmt?<br />

Mr. X: Entzieht sich unserer Kenntnis, darüber können wir keine<br />

Auskunft geben.<br />

Ha Jo: Enthalten diese Produkte Stoffe, die beim oben<br />

beschrieben Fall (der versehentlichen Einnahme)<br />

ähnlich wie Amphetamin / Ecstasy / Kokain wirken,<br />

jedoch nicht unter das BtMG fallen?<br />

Mr. X: In allen Produkten sind ausschließlich legale chemische<br />

Substanzen verarbeitet, die weder unter das BtMG noch unter das<br />

AmG fallen, da sie nicht zur menschlichen Einnahme / Konsum verkauft<br />

/ angewendet / beworben werden dürfen. Eine Frage zur Wirkung<br />

auf den menschlichen Körper kann von daher nicht beantwortet werden,<br />

da unsere Produkte aus rechtlichen Gründen ausschließlich zu<br />

den in unseren AGB bestimmten Zwecken angewendet werden dürfen.<br />

Zweckentfremdung zu anderen als diesen bestimmten Zwecken<br />

gehen immer auf eigenes Risiko des Käufers unserer Produkte, welches<br />

du rechtlich mit der Situation vergleichen kannst, wenn jemand<br />

Verdünner / Lösungsmittel / Benzin / Feuerzeuggas in Geschäften<br />

käuflich erwirbt und diese zweckentfremdeten Nutzungen zuführt.<br />

Die Produkte müssen nicht spezifiziert werden, da unsere Produkte<br />

nicht zur menschlichen Einnahme gedacht sind. In diesem Fall gibt es<br />

keine Kennzeichnungspflicht.<br />

Ha Jo: Enthält eure angebotene Räuchermischung ein<br />

legales, künstliches Cannabinoid?<br />

Mr. X: In allen Produkten sind keine illegalen chemischen Substanzen<br />

verarbeitet - mehr kann ich dir dazu leider nicht sagen!<br />

Pro<br />

Pro Legal Highs<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Weder Konsument noch Händler müssen mit einer<br />

Strafverfolgung rechen.<br />

Wenn doch mal ein meist unvorsichtiger Händler den<br />

„nicht einnehmen“-Hinweis nicht erwähnt hat und vor<br />

Gericht gestellt wird, fallen die Strafen geringer als bei<br />

BtMG-Verstößen aus.<br />

Sind im Blut, Haaren oder Urin nicht nachweisbar.<br />

Bei Spice und anderen Kräutermischungen sind bisher<br />

keine Todesfälle bekannt.<br />

Einfach zu haben.<br />

Contra Legal Highs<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Contra<br />

Alternative Legal Highs?<br />

Man weiß nicht, was man nimmt.<br />

Es gibt keinerlei Erkenntnisse über Suchtpotential oder<br />

Langzeitfolgen. Bei Spice gibt es jedoch zahlreiche Hinweise<br />

langjähriger Konsumenten, die ahnen lassen, dass<br />

ein regelmäßiger JWH-wasweißich-Konsum starke Nebenwirkungen<br />

hat, die viel schlimmer sein sollen, als die<br />

eines regelmäßigen Cannabisgebrauchs.<br />

Die Dosierung kann Glückssache sein, da auch viele<br />

Hersteller nicht über ausreichendes pharmazeutisches<br />

Grundwissen sowie die geeigneten Techniken verfügen.<br />

Man unterstützt Händler, für die Konsumentensicherheit<br />

ein Fremdwort ist und denen der kurzfristige Profit<br />

wichtiger ist, als durch eine Regulierung des Cannabismarktes<br />

eine langfristige Grundlage für ein erfolgreiches<br />

Geschäftsmodell zu gestalten.<br />

Wir wussten aufgrund zahlreicher Recherchen zum Thema<br />

schon vorher, dass man diese Substanzen nicht einnehmen darf<br />

und sie auch nicht in diesem Zusammenhang bewerben darf.<br />

Deshalb haben wir versucht, unserem Interviewpartner<br />

durch die Formulierung der ersten Frage eine Brücke zu bauen<br />

und haben von einer „versehentlichen“ Einnahme gesprochen.<br />

Wir hätten erwartet, dass zumindest für diesen Fall ein Warnhin-<br />

und Verhaltensweis gegeben werden könnte, so wie auf<br />

jeder Shampooflasche. Falsch gedacht. Drei Affen eben.<br />

Auf der anderen Seite sollte man jedoch auch bedenken, dass<br />

jeder Schritt in Richtung Konsumentensicherheit ein rechtliches<br />

Risiko für Produzenten und Händler darstellt, da die<br />

Politik selbst Warnhinweise immer noch als Aufforderung zum<br />

Mißbrauch versteht. Abwägen fällt da sehr schwer, wir sagen<br />

trotzdem: In dubio pro consumendo.<br />

Sicher ist, dass dieses unkontrollierte Drogen-Wettrüsten nur<br />

durch eine Regulierung des Cannabismarktes unter strengen<br />

Jugendschutzbestimmungen beendet werden kann.<br />

Konsumenten- und Jugendschutz 2010 heißt: Regulate It!<br />

Neuester DHV Protestmailer:<br />

Schluss mit Krimi<br />

Verfolgung von Cannabiskonsumenten in Bayern beenden!<br />

fordert die verantwortlichen Politiker in Bayern auf, Cannabisnutzer<br />

zu entkriminalisieren, die aggressive Strafverfolgung<br />

zu beenden und Verfahren bei „geringer Menge“<br />

konsequent einzustellen.<br />

Selbst bei Cannabisdelikten werden oftmals wegen geringster<br />

Mengen Hausdurchsuchungen durchgeführt und ansonsten<br />

unbescholtene Bürger erkennungsdienstlich behandelt.<br />

Darüber, dass trotz der aggressiven Strafverfolgung der Konsum<br />

gerade unter den Bayerischen Jugendlichen und jungen<br />

Erwachsenen weiter verbreitet ist als in den Niederlanden,<br />

wird stillschweigend hinweggesehen. Die drastischen drogenpolitischen<br />

Maßnahmen in Bayern verfehlen also ihr eigenes<br />

Ziel völlig, den Cannabiskonsum der Bevölkerung zu senken.<br />

Dafür wird ein erheblicher Teil der Bayrischen Bürger durch<br />

sinnlose Verfolgung, Überwachung und Bestrafung drangsaliert.<br />

Eine EMNID-Umfrage ergab im Juli, dass eine Mehrheit der<br />

Bevölkerung die derzeitige Cannabispolitik ablehnt und sich<br />

einen liberaleren Umgang mit Hanffreunden wünscht - auch<br />

in Bayern.<br />

Fordere deshalb die Bayerische Staatsregierung und die Vorsitzenden<br />

der im Bayrischen Landtag vertretenen Parteien auf,<br />

Cannabiskonsumenten konsequent zu entkriminalisieren, also<br />

• die „geringe Menge“ anzuheben, bis zu der Strafverfahren<br />

gegen Konsumenten eingestellt werden können,<br />

• Verfahren bis zu dieser Menge, wenn kein Handel vorliegt,<br />

konsequent einzustellen, z.B. auch bei Wiederholungstätern,<br />

• alle konsumvorbereitenden Handlungen mit in die Entkriminalisierung<br />

einzubeziehen, also auch Einfuhr und Erwerb<br />

geringer Mengen sowie den Anbau weniger Pflanzen<br />

zum Eigenkonsum.<br />

• keine Geldstrafen und Fahrverbote zu verhängen oder<br />

MPUs anzuordnen, nur weil Autofahrer unwirksame Restmengen<br />

und Abbauprodukte von THC im Blut haben.<br />

• keine Hausdurchsuchungen oder erkennungsdienstlichen<br />

Behandlungen mehr wegen kleiner Mengen Cannabis<br />

durchzuführen.<br />

Zur Teilnahme bitte besucht uns im Web. Danke.<br />

http://hanfverband.de/index.php/aktiv-werden/protestmailer/1203<br />

Cannabis im<br />

Straßenverkehr?<br />

Anfragen im hessischen<br />

Landtag eingereicht<br />

in Zusammenarbeit mit der gesundheits- und sozialpolitischen<br />

Sprecherin der Fraktion „Die Linke im hessischen<br />

Landtag“, Marjana Schott, will die „linke Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Drogenpolitik Hessen“ die öffentliche und politische<br />

Diskussion zu „Cannabis im Straßenverkehr“ versachlichen<br />

und die Umsetzung nachvollziehbarer Regelungen<br />

voranbringen. Gemeinsam mit dem Frankfurter Rechtsanwalt<br />

Dr. Leo Teuter wurden zwei kleine Anfragen ausgearbeitet und<br />

im September von Marjana Schott im hessischen Landtag eingereicht.<br />

Die Beantwortung der Anfragen wird vorraussichtlich<br />

in 2-3 Monaten erfolgen.<br />

In der kleinen Anfrage „Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren<br />

wg. Cannabis im Straßenverkehr“ werden die Themen<br />

Nachweisdauer und Fehlerquote von Drogenschnelltests, Verkehrsunfälle<br />

mit Personenschaden „unter dem Einfluss von<br />

Cannabis“, Verkehrsunfälle mit Personenschaden unter dem<br />

Einfluss von Alkohol, Nachweis-Methoden zu „Fahren unter<br />

Cannabiseinfluss“, die Begründung der relativen Fahruntüchtigkeit,<br />

die Richtlinien zu Ordnungswidrigkeitsverfahren nach<br />

§24a StVG sowie die Gleichsetzung von Nachweis- und Wirkungsdauer<br />

hinterfragt.<br />

In der kleinen Anfrage „Anwendung der Fahrerlaubnisverordnung<br />

wg. Cannabis im Straßenverkehr“ werden jeweils die<br />

Zahl der Überprüfungen der Fahreignung wegen Cannabis<br />

und Alkohol sowie die Zahl der Fahrerlaubnis-Entziehungen<br />

wegen Cannabis und Alkohol angefragt. Desweiteren wird<br />

die Unterscheidung von „gelegentlichem und regelmäßigem“<br />

Cannabis-Konsum und die Nachweisdauer der angewendeten<br />

Drogen-Screenings hinterfragt.<br />

Rechtsanwalt Dr. Leo Teuter zur Problematik „Cannabis im<br />

Straßenverkehr“ in einem kurzen Statement: Leider könne man<br />

sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es dem Gesetzgeber, manchen<br />

Gerichten und den Fahrerlaubnisbehörden in Wirklichkeit um<br />

die Bekämpfung des an sich straffreien Cannabiskonsums und nicht<br />

wirklich um die Sicherheit des Straßenverkehrs gehe.<br />

Weitere Informationen zum Thema können im Internet unter<br />

www.linke-drogenpolitik.de (siehe Materialien) in der Broschüre<br />

„Cannabis im Straßenverkehr“ als <strong>pdf</strong> heruntergeladen<br />

werden.<br />

Text: Jo Biermanski


24<br />

news<br />

UNODC-Botschafter mit Pilzerfahrung<br />

Nicolas Cage: Auf Psilos mit seiner Katze<br />

Nicolas Cage wurde im Dezember 2009 zum „Botschafter<br />

für globale Gerechtigkeit des UN-Büros für Drogen und<br />

organisierte Kriminalität (UNODC)“ ernannt<br />

In seiner Funktion als Gerechtigkeits-Botschafter hat mit dem<br />

neuen Chef der UNODC, Yury Fedotov, ein Mittagessen<br />

einnehmen dürfen. ENCOD hat einen offenen Brief an Cage<br />

verfasst, in dem der Schauspieler aufgefordert wird, sich bei<br />

Fedotov für den inhaftierten marokkanischen Menschenrechtsund<br />

Hanfaktivisten Chakib El Khayari einzusetzten<br />

Ob er dem in Fachkreisen als Hardliner bekannten Fedetov<br />

seine Haltung zu halluzinogenen Pilzen unterbreitet hat, darf<br />

bezweifelt werden. Cage hatte im Juli damit geprahlt, als junger<br />

Mann Pilze zusammen mit seiner Hauskatze eingeworfen zu<br />

haben<br />

D - Knast für legale Substanz zum<br />

Eigenbedarf<br />

Bayerischer Amoklauf geht weiter<br />

Beim Thema Drogenpolitik hat sich der Freistaat anscheinend<br />

endgültig von rechtsstaatlichen Prinzipien verabschiedet:<br />

In Neuhaus wurde ein 21-Jähriger zu Freizeitarresten<br />

verurteilt, weil er zusammen mit einem Freund zwei Gramm<br />

eines legalen Aufputschmittels erworben hatte, das dieser für<br />

Speed hielt.<br />

Schon die Absicht zum illegalen Drogenerwerb reiche aus, begründete<br />

der Richter sein Urteil.<br />

USA - War on Pot in Kalifornien?<br />

Generalstaatsanwalt hält Proposition 19 für nicht bindend<br />

US-Generalstaatsanwalt Eric Holder hat<br />

angekündigt, den Besitz und den Handel<br />

selbst dann weiterzuverfolgen, wenn die<br />

Kalifornier/innen sich am 2.November entscheiden,<br />

den Handel, Anbau und Konsum<br />

staatlich zu regulieren<br />

Wörtlich sagte Holder, er werde die (Bundes)-<br />

Gesetze, die den Handel, die Weitergabe und den<br />

Anbau von Marihuana verbieten, mit aller Kraft durchsetzen.<br />

Ähnliche Worte kamen schon 1996 aus Washington, als mit der<br />

Entscheidung über Proposition 215 der legale Umgang mit medizinischem<br />

Cannabis eine Gesetzesgrundlage erhielt.<br />

Der damalige Generalstaatsanwalt Naysayers sagte seiner Zeit,<br />

dass die Verabschiedung von Proposition 215 eine symbolische<br />

Geste sei und die Bundesregierung auch weiterhin jedweden<br />

Cannabisgebrauch verfolgen werde. Nach Jahren der Hatz von<br />

der Bundesdrogenpolizei DEA auf legale Patienten, Ärzte und<br />

Versorger wurde klar, dass ein Verbot gegen den Willen der<br />

eigenen Bevölkerung nicht durchsetzbar ist und Obama selbst<br />

beendete die andauernden repressiven Maßnahmen kurz nach<br />

seiner Wahl<br />

Ob die Obama Administration wirklich den Mut und die Ressourcen<br />

hat, den „War on Cannabis“ wie angekündigt auch<br />

massiv gegen das eigene Volk und gegen dessen Willen zu führen,<br />

wird die Zukunft zeigen.<br />

CH - Das dauert<br />

Bussenmodell vor der Umsetzung?<br />

Bei der Ablehnung der Hanfintiative 2008 wurde gleichzeitig<br />

eine Revision des Schweizer Betäubungsmittelgesetzes<br />

beschlossen, dem zufolge es nur noch Bussen für‘s Kiffen<br />

geben sollte. Die Umsetzung wurde auch schon mehrfach<br />

angekündigt, allerdings wurde die Revision bis dato nicht<br />

realisiert, es gilt immer noch das alte Gesetz, nach dem selbst<br />

der Konsum von Cannabis eine Straftat ist. Das könnte aber<br />

kommendes Jahr endgültig der Vergangenheit angehören:<br />

Vergangenen Donnerstag hat die Gesundheitskommission<br />

(SGK) des Nationalrats mit 18 zu 7 Stimmen beschlossen, dass<br />

Kiffer nicht mehr zwingend angezeigt werden, sondern künftig<br />

noch eine Busse zahlen müssen.<br />

Allerdings bestehe noch Uneinigkeit über Details wie die Höhe<br />

der Bussen oder darüber, wie mit Minderjährigen verfahren<br />

werden solle, so die „NZZ“-online.<br />

www.nzz-online.ch<br />

LU - UFCM Vorsitzender wegen<br />

Cannabis strafrechtlich verfolgt<br />

Meldung vom IACM: Vorsitzender der UFCM wegen<br />

Verschreibung von Cannabis strafrechtlich verfolgt<br />

Dr. Jean Colombera, Arzt und Abgeordneter des Luxemburger<br />

Parlaments, wird nach einem kürzlich ausgestrahlten<br />

Fernsehinterview über die Verschreibung von Cannabis an<br />

Patienten aus Luxemburg von der Staatsanwaltschaft wegen<br />

Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz strafrechtlich<br />

verfolgt. Er ist Vorsitzender der UFCM (Union Francophone<br />

pour les Cannabinoïdes en Médecine, Französischsprechende<br />

Vereinigung für Cannabinoide in der Medizin). Dr. Colombera<br />

verschreibt seit 18 Monaten Cannabis an Patienten, die diese<br />

Rezepte in holländischen Apotheken einlösen.<br />

Der Gesundheitsminister<br />

von Luxemburg sei über<br />

das Verhalten von Dr.<br />

Colombera empört.<br />

Er habe sich dazu<br />

entschlossen, sein Handeln<br />

publik zu machen, um<br />

auf die aktuelle Situation<br />

aufmerksam zu machen,<br />

erklärte Dr. Colombera in<br />

einer Stellungnahme. Ihm<br />

werde die Verschreibung<br />

und der Import von illegalen<br />

Luxemburg: Auf dem Rücken der Patienten.<br />

Substanzen und die<br />

Verschreibung zu hoher<br />

Mengen vorgeworfen. Er könne nun keine Verschreibungen<br />

mehr durchführen und müsse seine Patienten in einer<br />

schwierigen, zum Teil verzweifelten Situation zurücklassen.<br />

Quelle: Union Francophone pour les Cannabinoïdes en Médecine (UFCM)<br />

D - Ermessensspielraum bei der<br />

Drogenbekämpfung?<br />

Polizei-NRW: GdP-Landesvorsitzender Frank Richter meint<br />

„Konsumentenverfolgung bindet ungeheuere Ressourcen“<br />

Der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Nordrhein<br />

Westfalen, Frank Richter, hat anlässlich eines dreitägigen Fachseminars<br />

seiner Gewerkschaft „mehr Ermessensspielraum“ bei<br />

der Verfolgung von Cannabiskonsument/innen gefordert.<br />

In einer entsprechenden Pressemeldung heisst es, dass in<br />

Deutschland ein Drittel aller 12- bis 25-Jährigen mindestens einmal<br />

im Leben Cannabis probiert hätten und das Ausprobieren<br />

von Cannabis zu einer vorübergehenden Lebenserfahrung für<br />

viele Jugendliche gehöre. Diese Lebensrealität vieler Jugendlicher<br />

muss der Gesetzgeber zur Kenntnis nehmen. Wichtiger als die Verfolgung<br />

jedes Gramms Cannabis-Besitzes ist die konsequente Verfolgung<br />

der Dealer und Profiteure des Drogenhandels und der Ausbau<br />

von Hilfsangeboten für Drogenabhängige, fordert der GdP-Vorsitzende<br />

auf dem Seminar in Grefrath/Niederrhein.<br />

D - Aftershow bei der Polizei<br />

Bayern: Einem als Konsument „bekanntem“ Bürger<br />

widerfährt erfolgreiche Schließmuskel-Begutachtung<br />

Bayrische Polizisten sind an<br />

der Grenze zu Tschechien<br />

nicht davor zurückgeschreckt,<br />

einem Deutschen Staatsbürger<br />

in den Allerwertesten zu<br />

schauen, um dort eine Geringe<br />

Wer im Glashaus sitzt.... Foto: Archiv<br />

Menge Speed zu finden. Da<br />

nach Aussage der Polizei bei<br />

dem als Drogenkonsument bekannten Mann bei einer Standard-Kontrolle<br />

nichts zu finden war, riefen die Beamten einen<br />

Arzt herbei, der sich ein wenig mit dem After des Verdächtigen<br />

beschäftigte. Dort entdeckte er eine Geringe Menge Amphetamin.<br />

Die muss dann auch sehr gering gewesen sein, da in Bayern alles<br />

über einem halben Gramm keine Geringe Menge mehr ist.<br />

USA - Regulierung des Cannabismarktes<br />

lässt Profite der Kartelle sinken<br />

Rand-Studie in den USA vorgestellt<br />

Das US- amerikanische „Rand Cooperation“ war bislang für<br />

ihre „Pro-Drug-War“ Studien berüchtigt und hatte vor nicht<br />

allzu langer Zeit eine dubiose Studie zur Proposition 19 in Kalifornien<br />

veröffentlicht. Doch selbst die konservativen Forscher<br />

mussten in ihrer jüngsten Studie zugeben, dass eine Regulierung<br />

des Cannabismarkts die Profite der Drogenkartelle massiv<br />

mindern würde. In der Zusammenfassung liest sich das dann<br />

aber so: [...] würden die Gewinne nicht dramatisch verringern.<br />

Aha, nicht dramatisch. Die betreffende Passage in der Studie<br />

liest sich ein wenig anders. Frei nach dem Motto: „Was sein soll,<br />

darf nicht sein.“<br />

PER/ES - Nobelpreisträger für<br />

Legalisierung<br />

#124 / 11.10<br />

Vargas Llosa: Legalisierung ist die einzige Lösung<br />

Der neue Literatur-Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa hat<br />

sich angesichts der unabsehbaren Folgen des „War On Drugs“<br />

für eine Legalisierung aller Drogen ausgesprochen: Dies (eine<br />

Legalisierung) ist die einzige Lösung. Der Drogenschmuggel kann<br />

nicht mit militärischen Mitteln besiegt werden. Es wird ihn geben,<br />

solange es Abnehmer von Rauschgift gibt.<br />

Diese Aussage überraschte ein wenig, denn der Peruaner, der<br />

vergangenen Donnerstag die wichtigste literarische Auszeichnung<br />

weltweit zugesprochen bekommen hatte, ist politisch<br />

eher dem neo-liberalen Lager zuzuordnen. Er hatte 1990 als<br />

Präsidentschaftskandidat mit einen marktliberalen Programm<br />

kandidiert, war jedoch dem späteren Präsidenten Fujimori unterlegen.<br />

›››<br />

#124 / 11.10 25<br />

news<br />

››› Weltweit breit - Fortsetzung<br />

NL - Könnte eng werden<br />

Neue Coffeeshopregelung:<br />

Private Clubs statt öffentliche Geschäfte?<br />

Zwar gab es in den vergangenen Jahren mehrere Pläne, den<br />

Coffeeshoptourismus in die Niederlande einzudämmen, die in<br />

Form einiger Modellversuche in Form eines so genannten „Coffeeshop-Ausweises“<br />

jedoch bis heute immer auf grenznahe<br />

Gemeinden beschränkt waren. Das Coffeeshopmodell an sich<br />

wurde selbst von der letzten konservativen Regierung nicht in<br />

Frage gestellt.<br />

Die nach der Wahl enstandene unheilige Koalition aus Konservativen<br />

unter der Duldung des islamfeindlichen Populisten<br />

Wilders hat jetzt Pläne vorgestellt, denen zufolge das Ausweis-<br />

Modell einiger grenznaher Gemeinden jetzt auf das gesamte<br />

Land ausgedehnt werden soll. Im Klartext hieße das: Coffeeshops<br />

wären dann private Clubs, in denen nur noch Menschen,<br />

die über einen Wohnsitz in den Niederlanden verfügen, eine<br />

Zutrittsberechtigung in Form einer Mitgliedskarte erhielten.<br />

Quelle: azaruis.net<br />

USA - High Five für Arni<br />

Gouverneur entkriminalisiert kleine Mengen Cannabis<br />

Kurz vor der Abstimmung über eine komplette Legalisierung<br />

am 2. November diesen Jahres hatte das kalifornische<br />

Unterhaus, die „California State Assembly“, vor einem Monat<br />

ein Gesetz verabschiedet, das den Besitz von weniger als einer<br />

Unze (28,5 Gramm) Cannabis von einer geringfügigen Straftat<br />

zu einer Ordnungswidrigkeit umstufte.<br />

Untergraben: Die Hanf Prohibition in Kalifornien - Illu: marker<br />

Die notwendige Zustimmung von Gouverneur Arnold<br />

Schwarzenegger gab es dann vergangenen Freitag. Er sei zwar<br />

weiterhin gegen eine Legalisierung von Cannabis, das Budget<br />

lasse es jedoch nicht zu, eine einem Verkehrsdelikt ähnliche<br />

Verfehlung weiterhin strafrechtlich zu ahnden.<br />

Das Gesetz, das wahrscheinlich schon Anfang nächsten Jahres<br />

in Kraft treten wird, sieht eine einfache Strafe in Höhe von 100<br />

US$ für den Besitz von bis zu einer Unze Gras vor.<br />

USA - Wann legalisiert Oregon?<br />

Abgeordneter plant Gesetzesinitiative<br />

›››<br />

„Erster Cannabistoter in Bayern<br />

Unbemerkt von der Öffentlichkeit vermeldet die Polizeidirektion<br />

Oberbayern Süd den ersten Cannabistoten“<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

erkennungsdienstlich zu behandeln, ohne irgendwelche verbotenen<br />

Substanzen zu finden, ist eines Rechtsstaates definitiv<br />

nicht würdig. Hanfaktivisten werden, trauen sie sich mal an de<br />

Öffentlichkeit, im Süden sofort mit undemokratischen Mitteln<br />

an ihrer Arbeit gehindert und kriminalisiert: In Fürth ermittelt<br />

die Staatsanwaltschaft gegen einen jungen Mann, der Flugblätter<br />

des Deutschen Hanfverbands an Bushaltestellen ausgelegt<br />

hatte wegen angeblicher Aufforderung zur Sachbeschädigung.<br />

Denn, so wird argumentiert, die Kritik an der Werbeaktion der<br />

Stadtwerke, könnte von der „Szene“ als Aufruf zum Graffiti<br />

verstanden werden.<br />

Stein des Anstoßes war ein Bus der Stadtwerke, auf dem die<br />

Polizei Fürth einen durchgestrichenen Joint und ein Cannabisblatt<br />

mit dem Untertitel „Drogen machen cool“ neben einer<br />

Leiche abgebildet hatten. Eine Buchung von Werbeflächen für<br />

den DHV auf Münchner Bussen hingegen hatten die dortigen<br />

Stadtwerke kurz zuvor abgelehnt: Fünf Busse sollten für den<br />

DHV drei Monate lang in München mit der Botschaft „Schluss<br />

mit Krimi - Cannabis normal“ fahren. Die Antwort auf die Frage,<br />

warum man nicht buchen dürfe, war eindeutig: Sie wissen ja,<br />

was der DHV macht.<br />

Selbst Akzeptanz orientierte Drogenberatung und -arbeit,<br />

anderswo selbstverständlich, werden in Bayern staatlich sanktioniert,<br />

ebenso leistet sich das südöstliche Bundesland eine im<br />

oberen Drittel der Statistik angesiedelte Zahl an Drogentoten<br />

bundesweit, mit steigender Tendenz. Trotzdem weigert man<br />

sich beharrlich, am nachgewiesen erfolgreichen Abgabeprogramm<br />

von Heroin für Schwerstabhägige teilzunehmen.<br />

Wo Kruzifixe in den Gerichtssälen hängen, wiegt die Stigmatisierung<br />

Abhängiger schwerer als eine Überlebenshilfe. Der<br />

Tod von Drogenabhängigen wird, durch die Weigerung an der<br />

Heroinabgabe teilzunehmen, von den Verantwortlichen billigend<br />

in Kauf genommen, während Ärzte, die Abhängigen aus<br />

Notlagen helfen, strafrechtlich verfolgt und verurteilt werden.<br />

Wenn sich Menschen mit einem wohl begründeten, politischen<br />

Anliegen demokratisch und verfassungsgemäß organisieren<br />

und deshalb von den örtlichen Behörden durch anhaltende<br />

Schikanen daran gehindert werden, in einigen Teilen des<br />

Landes ihren Aktivitäten oder ihrer Arbeit nachzugehen, ist<br />

das diskriminierend.<br />

Stellen wir uns vor, wenn man ausgegrenzt wird und ständig Sticheleien<br />

ertragen muss. Toleranz heisst, offen für Andere zu sein, sich<br />

auch in die Lage Anderer hineinzudenken. Dann weiß man auch:<br />

‚Niemand darf diskriminiert werden. Niemand.‘ sagte vor nicht allzu<br />

langer Zeit Bundeskanzlerin Angela Merkel.<br />

„Es sei denn, es geht um Cannabis oder andere, illegalisierte<br />

Substanzen“ sollte man hinzufügen.<br />

Wir wissen‘s einfach besser...<br />

www.hanfjournal.de<br />

www.cannabistaxact.org<br />

Die Unterstützer/innen einer Legalisierung von Cannabis in<br />

Oregon haben dieses Jahr ihr Ziel verfehlt, den Oregon Cannabis<br />

Tax Act (OCTA) auf die Liste für die nächste Volksabstimmung<br />

zu bekommen.<br />

Der Abgeordnete Dave Buckley hat daraufhin angekündigt, im<br />

Repräsentantenhaus von Oregon einen Gesetzesvorschlag zur<br />

Legalisierung von Cannabis einzubringen, weil der OCTA seiner<br />

Meinung nach eine „guter Entwurf“ gewesen sei.<br />

Oregons Cannabisaktivist/innen hingegen wollen nicht abwarten,<br />

ob Buckley den Entwurf wirklich zur Abstimmung bringt,<br />

sie arbeiten jetzt schon daran, den OCTA auf die Abstimmungsliste<br />

für 2012 zu bekommen.<br />

USA - Wissenschaft: Kosten der Prohibition<br />

Meldung der IACM<br />

Nach einem Bericht des Cato-Instituts (USA) würde die „Legalisierung<br />

von Drogen ungefähr 41,3 Milliarden US-Dollar<br />

[etwa 30 Milliarden EUR] pro Jahr an Ausgaben der Regierung<br />

für die Durchsetzung des Verbots einsparen. Von diesen Einsparungen<br />

würden 25,7 Milliarden Dollar auf staatliche und<br />

örtliche Regierungen entfallen, während 15,6 Milliarden Dollar<br />

auf die Bundesregierung entfallen würden“.<br />

Die Legalisierung von Cannabis würde allein 8,7 Milliarden<br />

US-Dollar [etwa 6,2 Milliarden EUR] jährlich an reduzierten<br />

Ausgaben für Strafverfolgungsbehörden und erhöhten Steuereinnahmen<br />

einbringen.<br />

Quelle: www.cato.org

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