als pdf - Hanfjournal
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#109<br />
kostenlos<br />
unabhängig, überparteilich, legal<br />
HanfJournal.de / Ausgabe 10.09<br />
<br />
Gezwungen zum Schmuggel? Wie und ob Cannabispatienten<br />
ihre Medizin bei Auslandsaufenthalten mit sich führen<br />
dürfen und warum es in dieser Hinsicht akuten Handlungsbedarf<br />
gibt, erklärt Euch Doktor-Hanf auf Seite 4.<br />
<br />
Waldmeista war in Kambodscha. Gras gibt es offen auf dem<br />
Wochenmarkt zu kaufen und Hanf ist Genussmittel Nummer<br />
eins. Natürlich hat das Land noch eine Menge anderer Dinge<br />
zu bieten, auf Seite 7 könnt Ihr lesen, wie sich so etwas anfühlt.<br />
2 news 5 clubmed 6 guerilla growing 7 anderswo 11 cooltour<br />
13 fun&action<br />
SPD schreit nach Hanf<br />
Heißt Let's get stoned* wirklich „Wählt den Steini“?<br />
Text: Michael Knodt<br />
Zeit für eine Versöhnungstüte? Bild: Archiv<br />
Nur der FC Schalke 04 verhinderte am Wahlwochenende<br />
mit seinem 1:0 Erfolg über Dortmund den totalen<br />
schwarz/gelben Triumph.<br />
Für Hanfnutzer hat der Wahlausgang erst einmal keine direkte<br />
Auswirkung, da sich der neue Koalitionspartner von<br />
Frau Merkel drogenpolitisch nicht vom alten unterscheidet,<br />
eine rationale Drogenpolitik wäre ebensowenig bei einer Jamaika-Koalition<br />
oder bei der Fortsetzung der großen Koalition<br />
mehrheitsfähig. Auf lange Sicht kann diese Konstellation für<br />
die Legalisierungsfrage sich sogar eher <strong>als</strong> nützlich erweisen,<br />
denn ab jetzt hat die SPD mindestens vier Jahre Zeit, sich zu<br />
besinnen, Realitäten neu einzuschätzen und sich dann mit Hilfe<br />
des eigenen Nachwuchses neu zu positionieren. Die Jusos<br />
fordern schon seit den 1970er Jahren die Liberalisierung von<br />
Cannabis, ohne ihre Position auch nur in Ansätzen durchsetzen<br />
zu können. Heiko Maas, Andrea Nahles, Björn Böhning oder<br />
sogar Sabine Bätzing sind die bekanntesten aus einer langen<br />
Reihe ehemaliger Jusos, die <strong>als</strong> Partei-Nachwuchkräfte noch<br />
kein Problem mit der kontrollierten Abgabe unter strengsten<br />
Jugendschutzauflagen hatten, seitdem davon aber nichts mehr<br />
hören wollen.<br />
In anderen Ländern Europas wie in Portugal, Spanien, den<br />
Niederlanden, Tschechien, Österreich oder der Schweiz haben<br />
sich Sozialdemokraten schon längst dazu entschieden, eine<br />
echte Entkriminalisierung von Konsument/Innen <strong>als</strong> Politikziel<br />
zu definieren und wo es geht, auch umzusetzen. In Deutschland<br />
hat sie auch auf diesem Feld die Kompetenz an Grüne und<br />
Linke abgegeben, die SPD scheut den Dialog mit mündigen<br />
Bürgern wie der Teufel das Weihwasser, weil vielen Amtsträgern<br />
mittlerweile bewusst ist, dass sie sich argumentativ auf<br />
sehr dünnem Eis bewegen, wenn es um das Gefahrenpotential<br />
von Hanf geht. So langsam sollte auch bei Sozialdemokraten<br />
über 35 Jahren ankommen, dass die Einstiegsdrogentheorie<br />
wissenschaftlicher Unsinn und ein verantwortungsvoller Umgang<br />
mit Cannabis durchaus möglich ist. Werbepromis aus der<br />
Toskana-Ecke wie Günter Grass, Hannelore Elsner, Ottfried Fischer,<br />
Peter Maffay oder Iris Berben verleihen nicht gerade ein<br />
junges, innovatives Profil. Rentner sind eher CDU-Klientel, das<br />
Dilemma aber ist, dass sich kaum jemand unter gefühlten Sechzig<br />
findet, der Werbung für die Ex-Volks- und Arbeiterpartei<br />
machen möchte.<br />
Die Jusos in Konstanz haben damit kurz vor der Wahl schon<br />
angefangen, unter dem Motto „Let's get stoned“ warben sie für<br />
den späteren Wahlverlierer Steinmeier. Selbstredend sollte der<br />
Slogan keine Verherrlichung des Cannabiskonsums darstellen,<br />
sondern sei nur eine lässige Formulierung, um junge Leute<br />
„Steinig werden zu lassen“, <strong>als</strong>o den Frank Walther zu wählen.<br />
Aha.<br />
Vielleicht haben sich da auch wieder mal ein paar Jungsozialisten<br />
zu weit aus dem Fenster gelehnt, um nach den ersten Empörungsrufen<br />
wieder zurück zu rudern, anstatt selbstbewusst<br />
zur eigenen Idee zu stehen? Wünschenswert wäre, dass der<br />
SPD-Nachwuchs seiner Forderung mehr Nachdruck verliehe<br />
und die nächsten vier Jahre nutzt, dieser nach fast 40 vergeblichen<br />
Jahren zumindest im Ansatz auch in der Mutterpartei<br />
zu verankern. Gelänge das nicht wenigstens in Teilen, sollten<br />
die Jusos vor der nächsten Wahl diesen Punkt getrost <strong>als</strong> nicht<br />
durchsetzbar abhaken und ihn aus Gründen der Ehrlichkeit<br />
und der Selbstachtung durch ein drogenpolitisches Vakuum<br />
ersetzen. Denn klar ist: Ohne die SPD wird es drogenpolitisch<br />
auf Bundesebene nicht vorangehen, wenn sie den einmal eingeschlagenen<br />
„CDU-light“ Kurs Richtung Bedeutungslosigkeit<br />
fortsetzen, indem der parteiinterne Status Quo, über Hanf nicht<br />
zu diskutieren, gewahrt bleibt.<br />
Falls die Sozialdemokratie wider Erwarten den Sinn für die<br />
Ängste und Nöte der Bürger/innen wieder erlangt und begreifen<br />
sollte, was gerade ihre junge Zielgruppe interessiert:<br />
Exzessiv.tv weiß, wie man mit neuen Medien umgeht und<br />
junge Wähler anspricht. Das online-Magazin unserer Zeitung<br />
bietet sich gerne an, einer neuen SPD in Sachen Hanf-Aufklärung<br />
beratend zur Seite zu stehen.<br />
*Juso-Konstanz: Wahlslogan für Steinmeier<br />
Hungern gegen die Prohibition<br />
Friedensaktivist Jürgen Hahnel lässt sich<br />
nicht klein kriegen - der Preis dafür ist hoch<br />
Jürgen Hahnel sitzt seit Juli 2009 in der JVA Rottenburg,<br />
weil er sich aus politischen Gründen geweigert<br />
hatte, Sozi<strong>als</strong>tunden für den Besitz von Cannabisprodukten<br />
mit einem Gesamtwirkstoffgehalt von 9,8 Gramm<br />
THC abzuleisten. Er musste seinen ersten Hungerstreik<br />
aufgrund gesundheitlicher Probleme abbrechen, hat jedoch<br />
angekündigt, diesen fortzusetzen, sobald es sein<br />
körperlicher Zustand wieder erlaube. Jürgen hatte nach<br />
eigener Aussage während seines ersten Hungerstreiks<br />
fünf Kilo abgenommen, zu diesem Zeitpunkt Anfang<br />
August wog er nur noch 53 kg. Jürgen Hahnel wird anscheinend<br />
aufgrund seiner konsequenten Haltung von<br />
der Anstaltsleitung eine Sonderbehandlung zuteil: Er ist<br />
lediglich aufgrund von Hanfbesitz verurteilt, die JVA Rottenburg<br />
weigert sich kontinuierlich, das anzuerkennen.<br />
In seiner Gefängnis-Akte ist trotz des Einspruchs des Betroffenen<br />
von Weitergabe die Rede. Ebenso wird ihm ein<br />
zweiter Satz Anstaltskleidung und die Einsicht in seine<br />
Krankenakte verweigert und die Herausgabe von Lektüre<br />
(Grow und Rauschzeichen) mit politisch unbequemen<br />
Inhalten wird bis zu einer gerichtlichen Entscheidung mit<br />
der Begründung, sie gefährde das Vollzugsziel, vorenthalten.<br />
Die September-Ausgabe vom Hanf Journal hingegen<br />
wurde ihm ausgehändigt.<br />
Die Anstaltsleitung konnte oder wollte dem Hanf Journal<br />
auf Anfrage keinerlei Auskünfte über die Situation<br />
von Herrn Hahnel erteilen, so dass wir nur die Briefe von<br />
ihm selbst <strong>als</strong> Informationsgrundlage nutzen können.<br />
Ausgewogene Berichterstattung ist nur dann möglich,<br />
wenn sich beide Seiten äußern, gerne hätten wir die Version<br />
der JVA Rottenburg auch erwähnt. Schon die fehlende<br />
Institution eines Pressesprechers wirft ein Licht auf die<br />
untransparente Außendarstellung, besonders wenn es um<br />
ein so unangenehmes Thema geht, wie einen Kiffer ein<br />
ganzes Jahr für 9,8 Gramm THC einzusperren. Die letzte<br />
Pressemitteilung auf der JVA-Seite stammt aus dem Jahr<br />
2006, ungepflegter kann man die öffentliche Darstellung<br />
einer staatlichen Institution nicht organisieren. Dafür ist<br />
die Kontonummer der JVA drei Mal untereinander aufgeführt.<br />
Das Hanf Journal hat die Bundestagsabgeordneten<br />
von Bündnis90/Die Grünen sowie „Die Linke“ aus Jürgens<br />
Wahlkreis angeschrieben und hofft, dass die Volksvertreter/innen<br />
ihr Möglichstes tun, den Fall öffentlich zu<br />
machen und so helfen, auch die Haftsituation von Herrn<br />
Hahnel menschlicher zu gestalten.<br />
Mehr zum Thema:<br />
www.gruene-hilfe.de , www.sichtbarewelt.de
2<br />
news<br />
Wat läuft?<br />
www.hanfjournal.de/exzessiv<br />
Folge 143:<br />
Exzessiv & Ströbele auf der Wiesenburg<br />
Cannabis-Patient lädt zur Pizza ein<br />
In der neuesten exzessiv-Folge besucht unser<br />
Team die Wiesenburg in Berlin/Wedding. Das ehem<strong>als</strong><br />
größte Obdachlosenasyl der Hauptstadt ist<br />
momentan ein privat initiiertes Kulturprojekt, in dem<br />
unregelmäßige von den Bewohnern organisierte Kulturveranstaltungen<br />
statt finden.<br />
Im Jahr 2007 erhielt ein Cannabispatient aus Würzburg<br />
hier „Asyl“, weil ihm die bayerischen Behörden<br />
aufgrund seiner Medikation nicht wohlgesonnen<br />
waren. Als Dank verteilt er seitdem einmal im Jahr<br />
Gratis-Pizza aus seinem mobilen Pizzawagen „Renta-Pizzeria“.<br />
Geladen waren neben Lehrern und Lehererinnen<br />
einer Berliner Grundschule der Bundestagsabgeordnete<br />
Christian Ströbele, einige Vertreter vom „Selbsthilfenetzwerk<br />
Cannabis <strong>als</strong> Medizin“ (SCM) sowie<br />
das Hanf Journal und exzessiv.tv. In Folge 143 seht<br />
ihr einige Impressionen der wirklich einmalig schönen<br />
Wiesenburg, Christian Ströbele am Pizzawagen und<br />
ein Interview mit drei Mitgleidern des SCM.<br />
www.selbsthilfenetzwerk-cannabis-medizin.de<br />
www.hanfjournal.de<br />
Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum<br />
Verreisen? www.cannabis-cafe.info<br />
Lesen? www.hanfjournal.de<br />
Polen? www.spliff.pl<br />
Tschechien? www.konoptikum.cz<br />
Legalize It?! www.ELF-online.eu<br />
Einen eigenen Film? film@exzessiv.tv<br />
impressum<br />
Herausgeber:<br />
Agentur Sowjet GmbH<br />
Dunckerstraße 70<br />
10437 Berlin<br />
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Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.)<br />
Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr.<br />
89200<br />
Steuer-Nr. 37 220 20818<br />
Redaktion:<br />
Roland Grieshammer, Michael Knodt (CvD), Mark Meritan.<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen,<br />
mze, Steffen Geyer, Kerstin Koch, KIMO, Doktor Hanf,<br />
Waldmeista, Fix & Foxi.<br />
Bundesweite Umfrage zur Wahl 2009:<br />
Cannabis-Konsumenten<br />
bevorzug(t)en „Grün“<br />
Die ca. vier Millionen Cannabis-Konsumenten in Deutschland<br />
bevorzugen „Grünes“ nicht nur bei den konsumier-<br />
an dem Wunsch der Befragten nach einer legalen Abgabemög-<br />
Die Umfragenergebnisse orientieren sich offensichtlich sehr<br />
ten Drogen sondern auch unter den Parteien, dies ergab eine lichkeit für Cannabis an Erwachsene, hierfür votierten fast alle<br />
bundesweite Online-Umfrage des Drogenforschungs-Institutes (95 %) der befragten Konsumenten aber auch gut ein Drittel<br />
INEIDFO mit (am 20.09.09) insgesamt 2.500 Teilnehmern, davon<br />
machten 2.220 Personen Konsumangaben zur Droge Cangabemöglichkeit<br />
von Cannabis setzen sich unter den größeren<br />
der Nicht-Konsumenten jener Droge. Für eine solche legale Abnabis,<br />
von denen 1.830 Umfragenteilnehmer einen Cannabis- Parteien nur die Grünen und eingeschränkt die Linken ein, was<br />
Konsum im letzten Jahr bekundeten.<br />
jene Parteienpräferenz begründen dürfte.<br />
Auf die Frage in Bezug auf eine konkrete Wahlabsicht, wollten<br />
42 % jener Cannabis-Konsumenten, die hierzu Angaben bis von den Befragten in der aktuellen Online-Umfrage damit,<br />
Begründet wurde jene legale Erwerbsmöglichkeit von Canna-<br />
machten, zur nächsten Bundestagswahl Grün wählen; auf die dass die Risiken durch Konsum von Cannabis deutlich geringer<br />
seien <strong>als</strong> bei der legal erhältlichen Droge Alkohol, nur 21 %<br />
Partei der Linken entfielen 20 % der Stimmen, und für kleinere<br />
Parteien, wie die Piraten etc. votierten insgesamt 13 % der sahen hier bei Cannabis, jedoch 89 % der Befragten bei Alkohol<br />
Hanf-Konsumenten; die FDP und die SPD bekamen je 9 % vor ein mittleres oder hohes Risiko. Diese Ansicht der Umfragenteilnehmer<br />
deckt sich im übrigen auch mit wissenschaftlichen<br />
der CDU / CSU mit 7 %. Damit hätten wir künftig eine grün-rot<br />
geführte Bundesregierung, wenn ausschließlich die ca. 5 % aktuellen<br />
Cannabis-Konsumenten der Bevölkerung Deutschlands der britischen Zeitschrift „The Lancet“ rangierte Alkohol in<br />
Untersuchungen: In einer Vergleichsstudie publiziert u.a. in<br />
wählen würden.<br />
Bezug auf die Risiken für die persönliche Gesundheit und die<br />
Der Trend der Cannabis-Konsumenten zu „Grün“ ist demnach<br />
ungebrochen, im Jahre 2001 votierten bereits 32 % jener 5 deutlich vor Cannabis mit Rang 11 (s. SPEGEL Online am<br />
Gesellschaft nach Heroin und Kokain (Ränge 1 und 2) auf Rang<br />
Personen in einer bundesweiten Emnid-Umfrage für jene Partei,<br />
zugleich bekundeten dort 43 % der Wähler der Grünen Die Umfrage unter www.drogenforschung-interaktiv.de soll<br />
23.03.07).<br />
Konsumerfahrungen zu Cannabis.<br />
im Übrigen noch bis Ende des Jahres fortgesetzt werden.<br />
Die Hanflabyrinth-Saison geht zu Ende<br />
Das Hanflabyrinth-Berlin und das RisiKuh-Labyrinth<br />
werden weiterverarbeitet<br />
Am 3. Oktober wird das Hanflabyrinth-Berlin zum letzten<br />
Mal für Gäste geöffnet sein, danach geht es dem Nutzhanf<br />
der Sorte Fedora 17 an den Kragen. Die Organisatoren haben<br />
den ganzen Sommer lang gearbeitet, geschwitzt und gelitten,<br />
um die ausgelaugten Böden der Späth'schen Baumschule<br />
durch die Anpflanzung von Hanf wieder auf Vordermann zu<br />
bringen.<br />
Im Laufe der vergangenen Monate haben sich zahlreiche Besucher<br />
über die Anwendungsgebiete der Cannabispflanze informiert,<br />
im Feld verirrt oder gar eine Hanfpatenschaft übernommen.<br />
Das Hanflabyrinth-Berlin war das erste legale Hanffeld auf<br />
dem Berliner Stadtgebiet und dank der guten Resonanz ein<br />
voller Publikumserfolg. Berlin hat sicher noch ausreichend belastete<br />
Flächen, auf denen sich ein Hanflabyrinth auch 2010 gut<br />
machen würde. Auf ein Neues im kommenden Jahr...<br />
Das RisiKuh-Labyrinth vom Bundesinstitut für Risikowertung<br />
hat auch ein Labyrinth für Besucher angelegt, das über die<br />
Futterpflanze Mais informieren soll. Der äußere Ring besteht<br />
aus circa 1,5 Hektar Mais, im Inneren des Labyrinths stehen<br />
aber auch ganze zwei Hektar Hanf, gepflanzt in „Kuh-Form“.<br />
Der Mais stellt das Futter dar, der Hanf die Kuh an sich. So<br />
kann man auf verschlungenen Pfaden aus reinstem Cannabis<br />
Sativa durch vier Mägen und den Verdauungstrakt wandern,<br />
bevor man die Kuh durch den Hintern wieder verlässt. Leider<br />
#109<br />
wird der hanfige Aspekt des Risikuh-Labyrinths vernachlässigt,<br />
obwohl der größte Teil des Labyrinths aus Hanf besteht,<br />
erfährt man sehr wenig über die reglementierte Nutzpflanze.<br />
Trotzdem ist das Gelände sehr liebevoll eingerichtet und der<br />
Rundgang ist, besonders für Kinder, ein ganz besonders Erlebnis:<br />
Es gibt Tipis, Barfußwege, Gummieuter und Insektenstationen,<br />
an denen nicht nur die Kleinsten ins Stauen kommen.<br />
Hanflabyrinth-Berlin<br />
Späthstr. 110-120<br />
12437 Berlin<br />
S-Bahnhof Baumschulenweg/Bus 170 Rathaus Steglitz<br />
Öffnungszeiten: Täglich von 10-19 Uhr<br />
bis 3. Oktober<br />
www.hanflabyrinth-berlin.de<br />
RisiKuhLabyRind<br />
Bundesinstitut für Risikobewertung<br />
Standort Marienfelde<br />
Diedersdorfer Weg 1, 12277 Berlin<br />
Öffnungszeitraum:<br />
14. August bis 4.Oktober 2009 jeweils<br />
Donnerstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr<br />
www.bfr.bund.de/cm/225/flyer_maislabyrinth.<strong>pdf</strong><br />
Layout:<br />
mark marker, (Lukas Tkotz).<br />
Illustrationen:<br />
mark marker, Lukas Tkotz.<br />
Fotos:<br />
mark marker, Privat, Im Auftrag des Hanf Journ<strong>als</strong>.<br />
Anzeigen:<br />
Emanuel Kotzian<br />
030/44 67 59 02<br />
vertrieb@hanfjournal.de<br />
Vertrieb:<br />
Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen<br />
Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder<br />
100 Euro (Ausland) jährlich, kann das Hanf Journal beim Herausgeber<br />
<strong>als</strong> Prämium-Abo bezogen werden.<br />
(Abonnement unter www.hanfjournal.de)<br />
Druck:<br />
Union Druckerei Weimar GmbH<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung<br />
des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind<br />
willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen.<br />
Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 -<br />
312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich<br />
von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und<br />
Links.<br />
Achtung!<br />
Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen<br />
niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen zu<br />
konsumieren oder zu verbreiten.<br />
Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de
#109 3<br />
cultiva<br />
news<br />
2009<br />
Hanffreunde treffen sich zum zweiten Mal in<br />
Österreichs Hauptstadt<br />
Vom 27. - 29. November 2009 findet die Hanffachmesse<br />
Cultiva in der Pyramide Vösendorf vor den Toren Wiens<br />
statt. Die erste Cultiva-Hanffachmesse im vergangenen Jahr<br />
war ein voller Erfolg, in spektakulärer Umgebung trafen sich<br />
Hanffreunde aus der ganzen Welt, um sich über neueste Entwicklungen<br />
und Trends der Szene zu informieren.<br />
2008 besuchten unzählige Gäste die Veranstaltung, um sich<br />
umfassend über alle Aspekte der Nutz-und Kulturpflanze Hanf<br />
zu informieren oder hier und da ein Schnäppchen beim Growoder<br />
Paraphenalienstand mitzunehmen. Auch in diesem Jahr<br />
werden sich zahlreiche nationale und internationale Aussteller<br />
präsentieren, natürlich sind Hanf Journal und exzessiv.tv auch<br />
wieder mit einem Stand vor Ort, um sich den Fragen interessierter<br />
Leser und Zuschauer zu stellen. Exzessiv.tv hat eine<br />
Sendung zur Cultiva 2008 gedreht, den ihr euch unter www.<br />
youtube.com/watch?v=fqPbAqUDr9g <strong>als</strong> Vorgeschmack auf<br />
die diesjährige Ausgabe anschauen könnt.<br />
Die Neuheiten und Innovationen der Branche verschaffen<br />
dem interessierten Besucher auch 2009 wieder einen Überblick,<br />
in welche Richtung sich die immer noch aufstrebende Hanfbranche<br />
entwickelt. Gerade auf dem osteuropäischen Markt<br />
passiert das rasend schnell, durch die geografische Nähe zu<br />
Osteuropa schenkt die zweite Hanfmesse diesem Aspekt, genau<br />
wie 2008, auch in diesem Jahr erhöhte Aufmerksamkeit.<br />
2. Hanffachmesse Cultiva<br />
Eventpyramide A-2334 Vösendorf<br />
Öffnungszeiten 11:00 - 19:00<br />
Tickets: Der Ticketvorverkauf läuft von 15.10.2009 bis<br />
15.11.2009.<br />
Die Kapazität der Pyramide ist auf 4.000 Besucher begrenzt.<br />
Die Culiva 2009 empfiehlt, das Ticket rechtzeitig<br />
zu sichern und dabei Geld zu sparen!<br />
Preise:<br />
Vorverkaufspreis: 12,- Euro / 5+1 gratis 60,- Euro<br />
Tageskasse: 15,- Euro<br />
Tageskasse: 12,- Euro für Studenten, Pensionisten,<br />
Behinderte Personen mit gültigem Ausweis<br />
Für Gruppen ab 10 Personen Preis nach Vereinbarung<br />
unter info@cultiva.at<br />
Jugendliche unter 18 Jahren nur unter Begleitung<br />
eines Erwachsenen.<br />
Free Marc Emery -<br />
Demo gegen das Hanfsamenverbot<br />
Demonstration in Berlin forderte Freiheit für<br />
kanadischen Hanfaktivisten und will legalen Handel<br />
mit Cannabissaatgut<br />
Seit 1. Februar 1998 ist der Handel und Besitz<br />
von Hanfsamen in Deutschland verboten,<br />
"wenn diese zum illegalen Anbau" von<br />
Cannabis bestimmt sind. Zum ersten Mal in der<br />
Geschichte der Bundesrepublik wurde damit<br />
das BtMG auf Dinge ausgeweitet, die selbst keinerlei<br />
Rauschwirkung haben.<br />
Die Kohlregierung, die mit der Neuregelung<br />
"den starken Mann markieren" wollte, verlor die<br />
Bundestagswahl des gleichen Jahres dennoch.<br />
Wer aber gehofft hatte, dass die Rot-Grüne Regierung<br />
das Hanfsamenverbot wieder rückgängig<br />
machen würde, wurde bitter enttäuscht.<br />
Hanfaktivisten und Juristen fordern<br />
die Abschaffung des Verbots von Cannabissamen<br />
seither regelmäßig. Sie verweisen darauf,<br />
dass es sein Ziel - Verhinderung des illegalen Anbaus<br />
von Hanf - verfehlt hat und auch nicht erreichen kann.<br />
"Im Zeitalter grenzüberschreitenden Internethandels ist es illusorisch<br />
die deutsche Insellösung Samenverbot durchzusetzen.<br />
Jeder Brief aus dem europäischen Ausland müsste durchsucht<br />
werden, jeder Tourist eine gründliche Taschenkontrolle über<br />
sichergehen lassen." so Steffen Geyer, der Anmelder der Demonstration.<br />
Dumme Gesetze gibt es indes nicht nur in Deutschland. Auch<br />
im "freiesten Land der Erde" (Eigenwerbung der USA auf der<br />
offiziellen Tourismuswebseite) ist es illegal, Cannabissamen zu<br />
verkaufen. Beim nördlichen Nachbarn der USA kennt man kein<br />
Hanfsamenverbot und so dachte der kanadische Hanfaktivist<br />
Marc Emery, dass er sich mit seinem in den Neunzigern boomenden<br />
Hanfsamenhandel auf sicherem Boden befindet.<br />
Die DEA sah dies freilich anders und so kam es, wie es immer<br />
kommt, wenn der böse Nachbar einen nicht in Frieden leben<br />
lassen will. US-amerikanische Drogenjäger forderten die<br />
kanadische Regierung auf, Emery auszuliefern, um ihm den<br />
Prozess zu machen - schließlich seien in den Staaten aus seinen<br />
Samen Millionen illegale Hanfpflanzen herangewachsen.<br />
Vor der kanadischen Botschaft in Berlin, Foto: Steffen Geyer<br />
Marc Emery galt plötzlich <strong>als</strong> Supergangster - ihm drohten<br />
hunderte Jahre Haft.<br />
Ein Jahre dauernder Rechtsstreit folgte, an dessen Ende Marc<br />
Emery in den USA zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde.<br />
Diese Haftstrafe muss Marc in ein paar Tagen antreten.<br />
Weltweit stieß das Urteil auf Unverständnis und weckte den<br />
Wunsch, einen der aktivsten Nordamerikanischen Legalizer im<br />
Kampf gegen seine Inhaftierung zu unterstützen.<br />
Den 19.09.2009 hatten die Emery-Freunde zum weltweiten<br />
Aktionstag erklärt und haben in mehr <strong>als</strong> 30 Städten für Marc<br />
demonstriert. Auch in Berlin hat eine solche Demonstration<br />
statt gefunden.<br />
Um 14:00 Uhr trafen sich die Berliner Hanfaktiven vor der<br />
kanadischen Botschaft (Leipziger Platz). Dort haben sie eine<br />
Protestnote an den Botschafter Peter M. Boehm übergeben und<br />
ihn gebeten, sich für eine zügige Überstellung Emerys in ein<br />
kanadisches Gefängnis einzusetzen.<br />
Anschließend führte die Demonstration zur Botschaft der<br />
USA. Leider lehnten es die US-Amerikaner ab, einen Vertreter<br />
zur Demonstration zu entsenden und so blieb nur der Botschaftsbriefkasten,<br />
um das Gnadengesuch in Empfang nehmen,<br />
dass <strong>als</strong> Abschluss und Höhepunkt der "Free Marc Emery"-<br />
Demo übergeben wurde.
4<br />
news<br />
D - Nicht ohne richterlicher Anordnung<br />
Bundesverfassungsgericht - Urteil zu<br />
Hausdurchsuchungen oder Blutentnahmen<br />
Das Oberlandesgericht in Hamm hat für alle Polizeibeamten<br />
und Staatsanwälte im bevölkerungsreichsten Bundesland verpflichtend<br />
entschieden, dass die Entnahme einer Blutprobe gegen<br />
den Willen des Beschuldigten oder eine nächtliche Hausdurchsuchung<br />
nur dann erfolgen darf, wenn sie von einem<br />
Richter angeordnet wurde.<br />
Es verbot gleichzeitig die Verwendung von Beweisen, die durch<br />
Maßnahmen ohne richterlichen Beschluss ermittelt wurden.<br />
Die ersten Profiteure der nur für Nordrhein-Westfalen gültigen<br />
Entscheidung waren ein Mann, bei dem im Rahmen einer illegalen<br />
Hausdurchsuchung "Rauschmittel" gefunden wurden,<br />
und ein junger Mann, bei dem die ungesetzlich erlangte Blutprobe<br />
nach einem Blechschaden einen Blutalkoholwert von 2,6<br />
Promille ergab.<br />
Die NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter<br />
(CDU) kündigte an, den vom Oberlandesgericht geforderten<br />
richterlichen Nacht- und Notdienst nun so schnell wie möglich<br />
einzurichten. Bis dahin müssen die Polizisten des Landes befürchten,<br />
dass die Ergebnisse ihrer des Nachts durchgeführten<br />
Hausdurchsuchungen und Blutentnahmen vor Gericht nicht<br />
verwendet werden dürfen.<br />
Meldung: Deutscher hanf Verband<br />
NL - Kein Zutritt für Ausländer?<br />
Rosige Aussichten: Coffeeshops nicht länger<br />
Touristenattraktion?<br />
Coffeeshops sollen nicht länger Touristenattraktionen sein,<br />
schrieb der niederländische Inneninister in einem Brief, der der<br />
Presse am 8. September übermittelt wurde. Ein von der Regierung<br />
eingesetztes Beratungsgremium erklärte im Juli, dass die<br />
Politik in den vergangenen 15 Jahren "außer Kontrolle" geraten<br />
sei (Anm. des Redakteurs: gemeint ist wohl die Drogenpolitik,<br />
die Politik ist sowieso außer Kontrolle) und dass es notwendig<br />
sei, zu kleinen, privaten Geschäften für lokale Konsumenten<br />
zurückzukehren. Allerdings sind nur zwei der drei Koalitionspartner<br />
für diese Ausländer diskriminierende Regelung, die<br />
niederländische Sozialdemokratie möchte den Cannabisverkauf<br />
stärker liberalisieren und auf diese Weise die Abgabe und<br />
den Konsum besser kontrollieren. Die konservativen Koalitionsparteien<br />
sind für ein Mitgliedersystem der Gemeinden, bei<br />
dem die Mitglieder bis zu drei Gramm Cannabis mit ihren (niederländischen)<br />
Bankkarten kaufen können. Es sollen zudem<br />
Piltotprojekte getestet werden, bei denen Coffee-Shops größere<br />
Mengen an Cannabis vorrätig halten dürfen. Gegenwärtig kann<br />
ein Coffee-Shop maximal 500 Gramm vorrätig haben.<br />
D - Den Umgang mit Cannabis lernen<br />
Berliner Drogenbeauftragte sieht "keinen Anlass zur<br />
Hysterie"<br />
Die Berliner Drogenbeauftragte Christine Köhler-Azara<br />
antwortet der "Berliner Morgenpost" auf die Frage, ob Eltern<br />
Angst haben müssten, wenn das Kind einmal einen Joint rauche<br />
oder betrunken nach Hause käme, erstaunlich moderat:<br />
"Es ist heute so, dass Kinder lernen müssen, mit Substanzen<br />
umzugehen. Bei Alkohol sowieso, denn das ist ja das<br />
Schmiermittel in unserer Gesellschaft, das überall präsent<br />
ist. Eltern sollten schon im Vorfeld darüber reden, was ein<br />
vernünftiger Umgang mit Alkohol ist. Am besten ist es, wenn<br />
Eltern selbst verantwortungsvoll mit Alkohol umgehen. Kinder<br />
und Jugendliche müssen lernen, mit Drogen umzugehen. Dazu<br />
gehört auch Cannabis, denn in einer Stadt wie Berlin muss<br />
man damit rechnen, dass Jugendliche so etwas angeboten<br />
bekommen. Irgendeiner ist immer in der Klasse, der es schon<br />
mal probiert hat. Es gibt keinen Anlass zur Hysterie, wenn<br />
Jugendliche es einmal probieren. Viele lassen es dann ja wieder.<br />
Wenn Jugendliche mithilfe von Cannabis Probleme verdrängen,<br />
dann muss man aufpassen und davor warnen."<br />
CA - Rollstuhlentzug wegen Medizin<br />
Kanada: Pflegepersonal vs. Menschenwürde<br />
Im kanadischen Brook Haven Care Centre in Kelowna/ British<br />
Columbia wurde ein Patient physisch gequält, weil er seine<br />
staatlich verordnete Medizin einnehmen wollte: Neil Nagy leidet<br />
an MS und nimmt am staatlichen Cannabisprogramm der<br />
kanadischen Regierung teil. Zu diesem Zwecke erhält er regelmäßig<br />
medizinisches Marihuana vom Staat. Um Dritte nicht zu<br />
belästigen, verlässt er zur Applikation im Regelfall das Hospitalgelände<br />
in seinem elektrischen Rollstuhl.<br />
Das Pflegeheim, in dem er lebt, hat das nun zum Anlass genommen,<br />
ihn zu bestrafen, weil die Pfleger und Ärzte "nicht an<br />
den Nutzen glaubten". Herr Nagys Rollstuhl wurde konfisziert<br />
und er so der Möglichkeit beraubt, sein Bett zu verlassen oder<br />
gar seine Medizin einzunehmen.<br />
Empörungsemails können an: feedback@interiorhealth.ca<br />
gesendet werden.<br />
D - Aus den Ohren - aus dem Sinn?<br />
Bitte nicht erwähnen:<br />
Hanf in den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten<br />
- Autorin soll ihr Drehbuch ändern.<br />
Kathrin Pilz, österreichische Journalistin und Drehbuchautorin<br />
mit Wohnsitz in Kalifornien, berichtet in den Salzburger<br />
Nachrichten von Zensur seitens deutschsprachiger, öffentlichrechtlicher<br />
Medienanstalten: „Als Drehbuchautorin musste<br />
ich kürzlich das Wort „Gras“ aus einem Dialog streichen.<br />
Redakteure der deutschsprachigen öffentlich-rechtlichen Sender<br />
bekommen offensichtlich Probleme, wenn Marihuana in einer<br />
familienfreundlichen Komödie diskutiert wird - auch wenn im<br />
gleichen TV-Script Nacktszenen durchaus erwünscht waren.“<br />
In den USA geht es anders zu: In der Erfolgsserie „Desperate<br />
Housewives" wurde kürzlich einer der Hauptcharaktere,<br />
Lynette, von ihrer Mutter mit Marihuana-Brownies gefüttert,<br />
um die Nebenwirkungen einer Chemotherapie zu lindern...<br />
D - 15 Jahre für Mord?<br />
Neeee, für Gras!<br />
Die Innenministerin von Nordrhein-Westfalen, Roswitha<br />
Müller-Piepenkötter (CDU), stellte eine Bundesratsinitiative<br />
ihrer Landesregierung vor, der zu Folge die Einfuhr<br />
illegalisierter Drogen in Strafanstalten generell mit Haftstrafen<br />
zwischen einem und fünfzehn Jahr/en geahndet werden soll.<br />
Roswitha Müller-Piepenkötter hat die "Geringe Menge" in NRW<br />
2007 de facto abgeschafft und gegen die Verfassung verstoßen,<br />
indem sie rechtswidrige Hausdurchsungen durchgehen ließ,<br />
bis die Karlsruher Richter diese Praxis kürzlich für nicht<br />
verfassungskonform einstuften. Die Frau ist ein würdige<br />
Nachfolgerin für alle Schäubles oder Becksteins, wenn die<br />
die Polit-Bühne einmal altersbedingt verlassen sollten. Die<br />
Forderung, Drogendelikte genauso hart wie Mord zu bestrafen,<br />
ist in diktatorisch geprägten Banenrepubliken Usus und klingt<br />
beim zweiten Hinhören gar nicht so rechtsstaatlich.<br />
GL - Wusstet ihr schon, dass …<br />
#109<br />
… bei der Weiterzüchtung von Nutzhanf aus den geernteten<br />
Samen der THC-Gehalt in jeder Generation weiter ansteigen<br />
würde, bis er die ursprünglichem Konzentration wieder<br />
erreicht hat? Deshalb dürfen Hanfbauern ihr Saatgut nicht<br />
selbst produzieren, sondern müssen auf staatlich zertifiziertes<br />
(und somit teures) Saatgut zurückgreifen.
#109 5<br />
clubmed<br />
Wenn Cannabinoide giftige Ablagerungen<br />
aus Gehirnzellen entfernen<br />
Diesem Artikel möchte ich eine Vorbemerkung voraus<br />
schicken, da es in diesem Beitrag um Ergebnisse aus der<br />
Grundlagenforschung, d. h. Forschung mit Zellen und Geweben<br />
geht. Ich berichte im Allgemeinen nicht über Zellexperimente.<br />
Denn häufig lassen sich Ergebnisse aus der Grundlagenforschung<br />
nicht auf die Situation am Menschen übertragen,<br />
und ich möchte vermeiden, dass Leser voreilige Schüsse ziehen.<br />
Auch wenn einige nach der Lektüre voreilig annehmen<br />
könnten, dass Cannabis der Alzheimer-Krankheit vorbeugt<br />
oder sie heilt, möchte ich diese Ergebnisse vorstellen. Interessant<br />
sind sie allemal, und vielleicht entwickelt sich ja tatsächlich<br />
in den kommenden Jahren daraus eine Therapie für die<br />
Alzheimer-Demenz.<br />
Die wichtigsten Charakteristika der Alzheimer-Demenz stellen<br />
Ablagerungen eines bestimmten Eiweißstoffes dar, der eine<br />
Entzündung hervor ruft und die Nervenzellen schädigt und<br />
so zu den gravierenden Einbußen der geistigen Leistungsfähigkeit<br />
bei den betroffenen Personen führt. Dieser Eiweißstoff<br />
wird Amyoloid-Beta genannt. Die Alzheimer-Krankheit tritt<br />
gehäuft bei älteren Menschen auf, jedoch können auch schon<br />
50-Jährige betroffen sein. Sie macht sich zunächst durch eine<br />
zunehmende Vergesslichkeit und reduzierte Konzentrationsfähigkeit<br />
bemerkbar und schreitet langsam bis zu einem vollständigen<br />
Verlust der Persönlichkeit mit dem Verlust der eigenen<br />
Geschichte und der Orientierung in Zeit und Raum fort.<br />
Kürzlich wurden in einer Fachzeitschrift die Ergebnisse einer<br />
Forschergruppe von der Universität Madrid in Spanien veröffentlicht,<br />
die in Zellexperimenten Möglichkeiten untersucht<br />
hatten, die Konzentration von Amyoloid-Beta im Hirngewebe<br />
zu reduzieren. Das Hirngewebe stammte von vier Verstorbenen,<br />
die an einem Morbus Alzheimer gelitten hatten. Die<br />
Proben waren bei Leichenschauen gewonnen und die charakteristischen<br />
Amyoloid-Beta-Ablagerungen waren darin nachgewiesen<br />
worden.<br />
Das Hirngewebe enthält - wie andere Gewebe auch - Zellen<br />
des Immunsystems, des Abwehrsystems des Organismus. Es ist<br />
bekannt, dass Zellen des Immunsystems meistens Cannabinoidrezeptoren<br />
enthalten, und dass Cannabinoide an diese Rezeptoren<br />
binden und die Funktion des Immunsystems beeinflussen<br />
können. Die spanischen Forscher untersuchten, ob bestimmte<br />
Immunzellen, so genannte Makrophagen (Fresszellen), in der<br />
Lage sind, Amyoloid-Beta aus sehr dünnen Schichten des Hirngewebes<br />
(0,01 Millimeter Dicke) zu entfernen. Die Fresszellen<br />
enthielten auf ihrer Zelloberfläche den Cannabinoidrezeptor<br />
vom Typ 2 (CB2-Rezeptor). Als diese dünnen Gehirnsschichten<br />
Zellkulturen von Makrophagen ausgesetzt wurden, so geschah<br />
zunächst nichts Auffälliges. Die Amyoloid-Beta-Konzentration<br />
im Hirngewebe wurde nicht beeinflusst, sodass die Forscher<br />
daraus schlossen, dass diese Fresszellen allein keine Fähigkeit<br />
aufwiesen, diese krankhaften Amyoloid-Beta-Ablagerungen<br />
zu entfernen. Wurden dem Kulturmedium allerdings geringe<br />
Konzentrationen eines bestimmten synthetischen Cannabinoids<br />
hinzugefügt, so begannen die Makrophagen Amyloid-Beta<br />
aus dem Hirngewebe zu entfernen. Bei der optimalen Konzentration<br />
des Cannabinoids, das vor allem an den CB2-Rezeptor<br />
bindet, wurde eine Reduzierung der Ablagerungen um etwa<br />
zwei Drittel erzielt.<br />
Diese Untersuchungen fanden vor dem Hintergrund statt,<br />
dass es bisher keine wirksame Therapie der Alzheimer-Erkrankung<br />
gibt, die ihren Verlauf relevant beeinflussen könnte. Die<br />
Therapie konzentriert sich in fortgeschrittenen Stadien auf die<br />
Kontrolle einiger Symptome, wie Unruhe, Erregbarkeit und<br />
Appetitlosigkeit. Kürzlich wurde vorgeschlagen, dass man versuchen<br />
könnte, eine Therapie zu entwickeln, die die Belastung<br />
des Gehirns der Kranken mit Amyloid-Beta reduziert.<br />
Dr. med. Franjo Grotenhermen<br />
Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender<br />
der Arbeitsgemeinschaft Cannabis <strong>als</strong> Medizin<br />
(ACM).<br />
Bis vor wenigen Jahren wurde angenommen, dass CB2-Rezeptoren<br />
nicht im Gehirn vorkommen, sondern dass dort nur<br />
CB1-Rezeptoren, die beispielsweise für den Rausch durch Cannabiskonsum<br />
verantwortlich sind, anzutreffen sind. Mehrere<br />
Forschergruppen fanden jedoch heraus, dass die Konzentration<br />
des CB2-Rezeptors im Gehirn durch Entzündungszustände<br />
verändert wird. So werden bei chronischen Entzündungen, wie<br />
beispielsweise multiple Sklerose oder Entzündungen des Gehirns<br />
durch Viren, deutlich messbare Konzentrationen dieses<br />
Cannabinoidrezeptor-Typs gefunden. Auch bei der Alzheimer-<br />
Erkrankung finden sich im Gehirn Entzündungszeichen und<br />
eine Zunahme des CB2-Rezeptors. Bei solchen Entzündungen<br />
werden auch vermehrt körpereigene Cannabinoide, so genannte<br />
Endocannabinoide gebildet, und dieser Vorgang wird heute<br />
<strong>als</strong> natürlicher körpereigener Schutzmechanismus vor einer<br />
Schädigung von Nerven durch Entzündungen betrachtet.<br />
Sollten eines Tages Cannabinoide zum<br />
Einsatz kommen, um den Verlauf<br />
der Alzheimer-Krankheit zu beeinflussen,<br />
so werden dies sicherlich<br />
nicht Substanzen wie<br />
THC oder Cannabis sein, die<br />
sowohl den CB1- <strong>als</strong> auch<br />
den CB2-Rezeptor aktivieren,<br />
sondern es werden<br />
vermutlich Substanzen<br />
sein, die spezifisch den CB2-<br />
Rezeptor stimulieren, um<br />
die mit der Aktivierung des<br />
CB1-Rezeptors verbundenen<br />
psychischen Wirkungen zu<br />
vermeiden.<br />
Illu: Archiv<br />
Doktor-Hanfs Patienten Ecke 5<br />
Ein- und Ausfuhrverbot für<br />
Medizinische Cannabisblüten<br />
Heute möchte ich mich mal wieder mit meinen derzeitigen<br />
Problemen <strong>als</strong> Erlaubnisinhaber nach §3BtMG Abs.2 an<br />
euch wenden. Wie Ihr wisst, existieren derzeit circa knapp 10<br />
Erlaubnisinhaber, deren Berechtigung darin besteht, mittels<br />
einer Erlaubnis hier in Deutschland Cannabis aus einer deutschen<br />
Apotheke zu beziehen. Die Gramm Preise der zu beziehenden<br />
Cannabisblüten variieren zurzeit zwischen 15-25 Euro.<br />
Ohnehin schon ein beachtlicher Preis für ein Medikament, das<br />
leider nicht von der Krankenkasse übernommen wird.<br />
Dennoch bleibt zu sagen, dass man sich <strong>als</strong> Patient auf eine<br />
absolut keimfrei-schimmelfreie und nicht Pestizid belastete<br />
Ware verlassen kann. Was man leider nicht berücksichtigt hat,<br />
ist die Tatsache, dass einige der Patienten, die die Erlaubnis<br />
zum Bezug dieser Blütenteile haben, auch gerne mal in den Urlaub<br />
fahren würden oder so wie in meinem Fall auf Geschäftsreisen<br />
und Auslandsaufenthalten, die auf Grund meines Projekts<br />
„Doktor Hanf“ erforderlich sind, ihr Medikament nicht<br />
mitnehmen dürfen.<br />
Das bedeutet für uns, dass wir entweder auf unser Medikament<br />
verzichten müssen, oder gar um die erfolgreiche Therapie<br />
mit unserem Medikament weiterführen zu dürfen, hier<br />
in Deutschland bleiben müssen. Ab der deutschen Grenze ist<br />
nämlich Schluss mit der erfolgreichen Therapie. Durch den<br />
Umstand, dass Cannabis, wohlbemerkt Cannabisblütenteile<br />
zur rein medizinischen Behandlung der Erlaubnisinhaber,<br />
nicht in ein anderes Land mit eingeführt werden darf. Auch<br />
der Nachweis der Erlaubnis reicht hierzu nicht aus.<br />
Cannabis ist in jeglicher Form, <strong>als</strong>o auch zur medizinischen<br />
Verwendung durch die Tatsache, dass es nicht in Anlage 3 des<br />
BtMG aufgenommen wurde, somit <strong>als</strong> Medikament nicht einund<br />
ausfuhrberechtigt. Man schlägt vor, auf ähnliche THC-haltige<br />
Produkte wie beispielsweise Dronabinol umzuschwenken.<br />
Diese sind jedoch aufgrund ihrer Applikation der Einnahmeform<br />
nur sehr schlecht zu dosieren, somit dem eigentlichen<br />
Medikament nur sehr schlecht anzupassen und außerdem auch<br />
sehr teuer.<br />
Vor noch nicht all zu langer Zeit war ich in den Niederlanden,<br />
um mir die Produktionstätten von Bedrocan anzuschauen.<br />
Ich wurde sehr nett empfangen und nutzte die Gelegenheit,<br />
um nachzufragen, wie es mit den Urlaubsaufenthalten der<br />
niederländischen Patienten aussieht. Wie durch den sowieso<br />
bekannten Fortschritt in der medizinischen Cannabispoltik<br />
Hollands im Vergleich zu Deutschland sollte ich erfahren, dass<br />
dieses wohl möglich ist. Im Rahmen des Schengener Abkommens<br />
oder mit der zuvor genehmigten Erlaubnis des zu bereisenden<br />
Auslands können unsere niederländischen Patienten-<br />
Freunde in den Urlaub fahren und brauchen in dieser Zeit auch<br />
nicht auf ihre Medikamente zu verzichten.<br />
Interessant ist für uns deutsche Erlaubnisinhaber auch die<br />
derzeitige Grammpreis- Information aus den Niederlanden,<br />
die sich wie folgt zusammensetzt: Der Gramm Preis ab der Produktionsstätte<br />
Bedrocan für den uns bekannten hier in Deutschland<br />
durch die Firma Fagron eingeführten 18%igen Cannabis<br />
beläuft sich auf derzeit 3 Euro ab Abgabe Bedrocan. Von dort<br />
aus wird es sodann entweder vakuumverpackt in 50 Gramm<br />
Tüten an das niederländische Cannabis Büro (Ministerie van<br />
Volksgezondheit, Welzijn en Sport, Bureau voor Medicinale<br />
Cannabis) weitergeleitet und unter sterilsten Bedingungen in 5<br />
Gramm Behältnisse gepackt. Diese Form der Qualitätskontrolle<br />
und Verpackung kostet dann nochm<strong>als</strong> 2 Euro pro verpacktes<br />
Gramm medizinischer Cannabisblütenteile. In einer niederländischen<br />
Apotheke ist es sodann von den niederländischen Patienten<br />
für ca. 9,50 Euro gegen Vorlage eines Rezeptes erhältlich.<br />
Der andere Weg, das heißt ab 3 Euro pro Gramm ab Bedrocan<br />
weitergeleitet zur Groniger Hanfapotheke. Die Hanfapotheke<br />
in Groningen ist ebenfalls dazu berechtigt, wie zuvor erwähnt,<br />
diese Verpackung durchzuführen. Die medizinischen Cannabisblütenteile<br />
sind somit aus der Groninger Hanfapotheke, für<br />
die niederländischen Patienten bereits ab 7,50 Euro erhältlich.<br />
Wie ihr seht, gibt es noch einiges zu tun, um die Umsetzung<br />
der Preisgestaltung sowie die Möglichkeiten für uns Patienten<br />
bezüglich der derzeitigen Freiheitseinschränkungen in<br />
Deutschland umzusetzen. Zurzeit ist es lediglich möglich für<br />
Pharmaunternehmen eine Ein- und Ausfuhrgenehmigung für<br />
medizinale Cannabisblütenteile zu beantragen. Nach Rücksprache<br />
mit der Bundesopiumstelle wollen wir jedoch nun<br />
versuchen, mittels eines neuen Antragsverfahrens diese Möglichkeit<br />
auf die Erlaubnisinhaber zu erweitern, um zu gewährleisten,<br />
dass auch wir deutschen Patienten geschäftliche Auslandsaufenthalte<br />
oder einen Urlaub antreten dürfen, ohne auf<br />
unser Medikament zu verzichten.<br />
Auch Ihr könnt uns dabei helfen, indem ihr unserer Doktor<br />
Hanf Interessengemeinschaft Cannabis in Medicine völlig kostenfrei<br />
auf Facebook, Twitter,<br />
You Tube, My Video oder<br />
My Space beitretet und<br />
eure Erfahrungen<br />
kundtut oder an uns<br />
weiterleitet. Nur gemeinsam<br />
kann man<br />
ändern, was einen<br />
bewegt.<br />
… und Wege<br />
entstehen, in dem<br />
man sie geht.<br />
Euer Doktor Hanf
6<br />
guerilla growing<br />
Lampentuning für Fortgeschrittene mit Fix & Foxi<br />
Text und Fotos: Fix &F oxi<br />
#109<br />
Coolstens<br />
ausgeleuchtet<br />
Ein Adjust-A-Wing ist herkömmlichen Reflektoren weit<br />
überlegen. Die Ausleuchtung ist überragend und der oft<br />
gefürchtete Hotspot wird mit Hilfe des Spreaders (Lichtbrechers)<br />
minimiert. Allerdings haben kleine Grower die Erfahrung<br />
gemacht, dass diese Kombination auf kleinen Anbauflächen<br />
unter 120 cm Breite den Hotspot an den Rand verlagert,<br />
statt in der Mitte verbrennen einige Blätter der außen stehenden<br />
Pflanzen, wenn man den Reflektor so nah über die Mädels<br />
hängt, wie es eigentlich mit einem Wing-Reflektor und einem<br />
Spreader möglich ist (siehe auch Hanf Journal Growing Sonderausgabe<br />
2008, Seite 3: Adjust-A-Wings).<br />
Allerdings ist in kleinen Boxen oder Zelten ein Spreader nicht<br />
unbedingt notwendig, ein „Wing“ ohne Spreader ist für solche<br />
Mini-Kammern allemal besser <strong>als</strong> ein herkömmlicher Reflektor.<br />
Optimal für kleine Räume wäre eine kleinere Adjust-A-Wing/<br />
Spreader Version, die zwar in Australien, jedoch nicht in Europa<br />
angeboten wird. Fix und Foxi haben sich eine andere Lösung<br />
überlegt, die wir hier kurz vorstellen möchten: Sie haben<br />
einen handelsüblichen Cooltube mit einem „Wing“ Reflektor<br />
ausgestattet und ihn so modifiziert, dass die Pflanzen direkt<br />
heranwachsen können. Der nette Nebeneffekt dabei ist, dass<br />
ein Raum, in dem zuvor eine 250 Watt Leuchtmittel genutzt<br />
wurde, jetzt problemlos mit 400 Watt beleuchtet werden kann<br />
und die Temperaturspitzen (29 Grad C°) durch die Eigenkonstruktion<br />
trotz der höheren Lampenleistung um zwei Grad auf<br />
27° zurückgingen.<br />
Leider dürfen Growshops diese einmalige Konstruktion nicht<br />
<strong>als</strong> fertiges Set anbieten, da es sich um Komponenten verschiedener<br />
Hersteller handelt, die eigentlich nicht zusammen verwendet<br />
werden. Die Praxis aber hat gezeigt, dass diese Lösung<br />
bei kleinen Räumen aus oben genannten Gründen optimale<br />
Erträge verspricht.<br />
So wird's gemacht<br />
Entweder man besorgt sich einen “Vertigrow”-Cooltube ohne<br />
Reflektor, oder man entfernt den Reflektor aus einem handelsüblichen<br />
Cooltube.<br />
Dann wird der Cooltube mittig an den Adjust-a-Wing gelegt<br />
und die beiden Stellen auf dem “Wing”, an denen die 125 Millimeter<br />
Ansatzstücke des Cooltubes direkt am Reflektor anliegen,<br />
werden mit einem Marker-Stift auf der Mittelachse des<br />
“Wing” markiert.<br />
Jetzt werden jeweils 0,5 cm neben der Markierung, in Richtung<br />
der Refletor-Längsseite, zwei Löcher mit 0,8 mm Durchmesser<br />
gebohrt und anschließend entgratet.<br />
Dann kann der Cooltube an seinen beiden Ausfallenden mit<br />
je einer Schlauchschelle befestigt werden.<br />
Bevor die Schellen fest angezogen werden, müssen die<br />
beiden Schläuche am Cooltube montiert werden, da sie<br />
ansonsten nicht mehr in den Zwischenraum Tube/Reflektor<br />
passen! Kann man den Schlauch erst in der Box montieren,<br />
müssen die Schellen zur Befestigung des Lüftungsschlauchs<br />
noch einmal ein wenig gelockert werden.<br />
Wer es absolut perfekt haben möchte, klemmt jetzt noch einen<br />
Mini-Ventilator an die Stirnseite des Reflektors, der genau<br />
auf das Leuchtmittel gerichtet ist. So werden die beiden einzig<br />
verbleibenden, kleinen Hotspots direkt neben dem Leuchtmittel<br />
einfach weggepustet und die Pflanzen können bis auf<br />
null (!) Zentimeter an die Lichtquelle heranwachsen. Diese<br />
Technik kompensiert das durch den Cooltube verlorene Licht<br />
und gestattet auf kleinster Fläche Erträge von ein Gramm pro<br />
Watt und mehr, die sonst nur bei größeren Räumen machbar<br />
sind.<br />
Statt des Ventilators kann man auch den Spreader im Cooltube<br />
montieren, allerdings reicht der Platz nur knapp aus und<br />
die Montage erfordert eine Menge Geschick, da die Fassung im<br />
Cooltube eigentlich für die Montage eines Hitzeschildes nicht<br />
vorgesehen ist. Weil die auszuleuchtende Fläche jedoch sowieso<br />
bei unserem Beispiel sehr gering ist, ist die Variante mit Ventilator<br />
genauso effektiv, günstiger und einfach zu montieren.<br />
Deshalb ist ein Mini-Ventilator dem Einsatz eines Spreaders im<br />
Cooltube vorzuziehen.
#109 7<br />
anderswo<br />
Die 40stündige Busfahrt von Hanoi in Nordvietnam nach<br />
Saigon in den Süden gestaltete ich mir erträglicher, indem<br />
ich mehrere Zwischenstopps auf der Strecke einlegte, um<br />
mehr Einblicke ins ländliche Vietnam zu gewinnen. Diese Route<br />
der Reise verlief jedoch nicht weniger strapaziös <strong>als</strong> andere,<br />
und nach einer nächtlichen Buspanne, einer bei Mitreisenden<br />
erlebten Schlägerei und dem mißglückten Versuch bestohlen<br />
zu werden, war ich bereit für Kambodscha.<br />
Dachte ich. Aufgrund eines Feiertages waren die Busse von<br />
Saigon in die Hauptstadt Kambodschas, Phnom Penh, für die<br />
nächsten Tage ausgebucht. Also beschloss ich, ein Flugticket<br />
nach Phnom Penh zu kaufen und irgendwo in diesem fünftärmsten<br />
Land der Welt Freunde, die mich schon zuvor auf meiner<br />
Reise begleiteten, wiederzutreffen.<br />
Kambodscha<br />
Text und Fotos: Waldmeista<br />
Von den Killing Fields zur größten Tempelanlage der Welt<br />
Am Flughafen in der Hauptstadt Kambodschas angekommen<br />
freute ich mich auf einen bequemen Sitzplatz in einem Bus oder<br />
vielleicht sogar luxuriöserweise in einem Taxi. Nach längerem<br />
Erkunden nach dem besten Deal für eine Fahrt vom Flughafen<br />
in die Stadt entschloss ich mich schließlich für die ökonomischste<br />
Alternative. So fuhr ich mit einem rüstigen und freundlichen<br />
Mopedfahrer mitsamt Gepäck an Bord über die, nennen wir es<br />
ruhig mal Anfangsstadium einer Autobahn, in rasanter Khmer-<br />
Mentalität Richtung City. Autos gibt es auch hier, wie in einigen<br />
Nachbarländern, nur wenige. Die Unterkunftsmöglichkeiten in<br />
der mit Abstand größten Stadt des Landes waren durchaus gut.<br />
Wirklich schicke Hotels, mit erstaunenlicherweise europäisch<br />
angehauchter Architektur, boten Unterkunft im Preisrahmen<br />
um die US$10-15 und einfache, aus Brettern bestehende Hütten<br />
auf Holzstegen an einem See erfüllten den Übernächtigungszweck<br />
für schlappe ein bis drei US Dollars die Nacht.<br />
Drei meiner früheren ‚fellow travellers‘ traf ich ein paar Tage<br />
in der Stadt wieder und wir entschlossen uns, alle gemeinsam<br />
in das Backpackerdomizil Nr. 1 der Stadt an den See für die<br />
nächsten Tage zu ziehen. Wunderbarer Blick auf den Sonnenuntergang<br />
vom hauseigenen Steg aus und Kackerlaken im<br />
Hostel über dem Wasser inklusive. Der freundlicherweise zur<br />
Verfügung gestellte Standventilator blies die lästigen Moskitos<br />
in der Nacht weg und somit war es eigentlich ja auch schon<br />
wieder ganz kuschelig. Nach einigen Tempelbesuchen tagsüber<br />
genoss man leckeres, kambodschanisches Gras, das man<br />
von Guesthouseangestellten oder Motorradfahrern mindestens<br />
so leicht wie Bier bekam. Es war nicht das am besten getrocknete<br />
und von Blättern und Samen befreite Ganja, aber trotz<br />
allem voll genussvollem Aroma und den bekannt angenehmen<br />
Sativaeigenschaften, die man von in den Tropen gewachsenem<br />
Outdoorweed erwarten kann.<br />
So vergingen die ersten Tage in Kambodscha recht entspannt<br />
und chillig, was aber auch ganz bewusst eine mentale Chillphase<br />
für alle Beteiligten war, bevor wir die wahrhaft bewegenden<br />
Orte des Landes kennenlernen sollten. Wir waren auf den Besuch<br />
von S21 Tuol Sleng wenig vorbereitet, doch sollte sich dies<br />
beim Betreten der Mauern schnell ändern. S21 trägt heute den<br />
Untertitel „Museum des Völkermords“ – eine ehemalige Schule,<br />
die zum Gefangenen- und Folterlager während der Herrschaft<br />
der Roten Khmer von 1975 – 1979 umfunktioniert wurde.<br />
Manche sprechen von 14.000, andere Quellen von über 60.000<br />
Menschen, auch Kinder und Greise, die dort inhaftiert waren,<br />
gefoltert wurden und schließlich kaltblütig von den Roten<br />
Khmer ermordet wurden. Aus dieser gesamten Epoche waren<br />
es lediglich sieben Menschen, die S21 überlebten. Beim Umherlaufen<br />
in den ehemaligen Klassenzimmern des Gymnasiums,<br />
deren Funktionalität heute die der Folterkammern dieser dunklen<br />
Zeit widerspiegelt, lief uns allen immer wieder ein Schauer<br />
über den Rücken. Neben Folterinstrumenten und minim<strong>als</strong>t<br />
kleinen Schlafkammern wurden viele Informationen auf Tafeln<br />
und Bildern veranschaulicht. Viele der Fotos, die von den meisten<br />
Gefangenen bei der Einlieferung nach S21 gemacht wurden,<br />
hängen heute dort aus, <strong>als</strong> letzten Respekt und Erinnerung an<br />
die Opfer. Während der selbstgenannten Revolution der Roten<br />
Khmer in den Siebziger Jahren wurden etwa zwei Millionen<br />
Menschen, <strong>als</strong>o ein Drittel der Gesamtbevölkerung Kambodschas<br />
zu dem Zeitpunkt, von den Machthabern getötet. Vor<br />
allem frühere Beamte, Intellektuelle, buddhistische Mönche<br />
und, man glaubt es kaum, Brillenträger, wurden innerhalb von<br />
nur vier Jahren ermordet. In diesem Land, reich an Kulturerben<br />
und schöner Natur, fand eine Volksausrottung statt. Heute beträgt<br />
der Altersdurchschnitt in Kambodscha 21 Jahre. Mit einer<br />
Lebenserwartung von mittlerweile 59 Jahren werden schnell<br />
die wahren Verhältnisse in diesem Land auch heutzutage deutlich.<br />
Der Rundgang durch den Gebäudekomplex von S21 endete<br />
für uns mit einer Filmvorstellung in einer dieser besagten<br />
ehemaligen Folterkammern. Mit düsteren Archivaufnahmen<br />
des Gefangenenlagers von dam<strong>als</strong> in den Köpfen verließen wir<br />
Tuol Sleng. Wir mussten uns nun auf die nächsten eventuell<br />
tiefgreifenden Eindrücke am nächsten Tag einstellen.<br />
Ein paar Kilometer vor den Toren Phnom Penhs fuhren wir mit<br />
einem Tuktukfahrer und vollbeladen mit unserem Gepäck zu<br />
einem weiteren wichtigen Ort in der Geschichte Kambodschas.<br />
Wir waren auf der Fahrt zu den sogenannten ‚Killing Fields‘.<br />
Diese Felder sind einer der Orte, an dem politisch geplante<br />
Massenmorde über Jahre hinweg stattfanden. Schätzungsweise<br />
200.000 Menschen wurden hier ermordet. Kinder, Frauen, Männer.<br />
Da die Roten Khmer zu wenig Munition für diese Massaker<br />
hatten, wurden die Todgeweihten selten erschossen, sondern<br />
mit einem harten Gegenstand erschlagen und schließlich<br />
in Massengräbern verschachert. Gänsehaut erfasst den ganzen<br />
Körper, sobald man mit seinen Füßen über genau diesen Boden<br />
an diesem Ort läuft. Es ist schon ein etwas merkwürdiges<br />
Gefühl, wenn man trotz dieser Geschehnisse vor 30 Jahren an<br />
diesem gleichen Ort scharenweise kleiner Khmerkinder neben<br />
all den alten Massengräbern spielen sieht. Die Welt dreht sich<br />
nun einmal immer weiter.<br />
Als Gedenken dieser vielen Opfer dieser Greueltaten wurden<br />
die aus dem Sand ausgegrabenen Überreste der Ermordeten<br />
teilweise konserviert für die Öffentlichkeit und die Nachwelt<br />
ausgestellt. Neben den getragenen Kleidungsstücken der Opfer<br />
werden tausende ihrer Schädel in einer Art pyramidenför-<br />
>>>
8<br />
>>><br />
anderswo<br />
migem, verglasten Gebäude aufbewahrt. Ein Anblick, den man<br />
nicht mehr so schnell vergisst.<br />
Diesen Tag ließen wir am Abend betäubend bei einigen Cocktails<br />
ausklingen, denn die Eindrücke saßen bei allen einfach<br />
zu tief. Ein spontanes Treffen mit einem Südafrikaner, den ich<br />
in einem Internetcafe in Phnom Penh einige Tage zuvor kennenlernte,<br />
stellte sich <strong>als</strong> interessant, aber mehr <strong>als</strong> riskant<br />
heraus. Er bot mir eine Mitbeteiligung an einem der Hostels<br />
an dem besagten See in Phnom Penh an, für sage und schreibe<br />
mickrige US$ 1000. Verschiedene Faktoren deuteten jedoch zu<br />
sehr auf einen Betrugsversuch hin und ich lehnte das Geschäft<br />
freundlich ab. Gedanklich befand ich mich auch noch bei den<br />
tausenden Toten und deren aufgebahrte Schädel. Mir war nicht<br />
danach, mich auf ein riskantes Unterfangen einzulassen. Am<br />
Tag danach war es mal wieder soweit aus unserer Unterkunft<br />
auszuchecken und mit dem Bus ein paar hundert Kilometer<br />
Richtung Norden, nach Siem Reap, zu fahren. Wir konnten<br />
es kaum erwarten die sagenumwobenen Tempelanlagen von<br />
Angkor kennenzulernen.<br />
Da ein Großteil der Straße von Phnom Penh nach Siem Reap<br />
nicht asphaltiert ist, ist eine Überlandverbindung nur in der<br />
Trockenzeit möglich, in der Regenzeit lediglich per Boot. Wir<br />
hatten Glück und konnten auf die schnellere Alternative auf<br />
Rädern ausweichen und waren nach mehreren Stunden auf<br />
staubigen Pisten an unserem Zielort der nächsten Tage angelangt.<br />
Ein wunderschönes, kleines Guesthouse mit Innenhof<br />
und kleinem Garten sollte unser neues Domizil für einige wenige<br />
Dollar im Nordwesten Kambodschas sein. Bei leckerer<br />
selbstgemachter Khmer-Küche in unserem guesthouseeigenen<br />
Outdoorrestaurant ließen wir es uns kulinarisch so richtig gutgehen<br />
und natürlich blieb auch hier der obligatorische Gang<br />
zum Taximopedfahrer um die Ecke nicht aus, um hier und da<br />
das örtliche Gras zu verköstigen.<br />
Andere Reisende hatten uns bereits empfohlen, mindestens<br />
einen Drei-Tage-Paß für die Angkor Wat Tempelanlagen zu<br />
kaufen, es lohne sich und man benötige die Zeit. Das klingt ja<br />
fast wie in Disney World, dachte ich mir. Wie recht sie doch<br />
hatten, und wie glücklich wir waren, uns mit unseren personifizierten<br />
Drei-Tage-Pässen und unserem für diese Zeit gemieteten<br />
Tuktukfahrer durch diese imposanten und absolut beeindruckenden<br />
Tempelanlagen bewegen zu können. Die ältesten<br />
der teilweise gut erhaltenen, teilweise einsturzgefährdeten<br />
Ruinen stammen aus dem 10. Jahrhundert und wurden über<br />
mehrere Jahrhunderte danach mit vielen weiteren Tempeln auf<br />
einer riesigen Fläche errichtet. Einer schien schöner <strong>als</strong> der andere.<br />
Die Angkor Wat Tempelanlagen sind nicht nur die größten<br />
der Welt, sondern man kann (fast) ungehindert alles ohne<br />
Einschränkung erkunden und auf die Gebäude der (nicht nur)<br />
pyramidenförmigen Tempelanlagen klettern. Und was für Ausblicke<br />
man von diesen Gebäuden und Türmen umgeben von<br />
Dschungel genießen kann, ist unglaublich. Dieser Ort ist solch<br />
ein Juwel der Natur auf diesem Planten, dass wir uns den Sonnenaufgang<br />
am zweiten Tag um kurz vor sechs Uhr morgens<br />
einfach nicht entgehen lassen konnten und sich uns <strong>als</strong> herrliches<br />
Naturschaupiel in prächtigen Farben präsentierte.<br />
In der Mittagshitze zeigte sich Angkor in der Trockenzeit von<br />
seiner erbarmungslosesten Seite, wir ertranken fast in unserem<br />
eigenen Schweiß, so heiß war es, und umso größer die Tempel,<br />
desto näher krackselten wir der sengenden Hitze der Sonne<br />
entgegen. Wir hatten uns auf einen Rhythmus geeinigt, nach jeder<br />
einzelnen Tempelanlage eine Pause mit Flüssigkeitszufuhr<br />
einzulegen. Die Gefahr innerhalb nur kurzer Zeit zu dehydrieren<br />
war groß. Die Kulissen waren so beeindruckend und man<br />
fühlte sich wie in Tomb Raider, dessen Szenen hier an den Origin<strong>als</strong>chauplätzen<br />
gedreht wurden, worauf wir von Einheimischen<br />
immer wieder gerne hingewiesen wurden. Nicht zuletzt<br />
hat sich die, wenn auch noch sehr kleine, Tourismusindustrie<br />
und Gaststättenbranche voll und ganz darauf eingestellt und<br />
einer der angesagtesten Cocktails im Nachtleben von Siem<br />
Reap ist, wie kann es anders sein, ein Angelina Jolie Cocktail.<br />
Nach dem Schrecken vor 30 Jahren haben die heutigen Khmer<br />
#109<br />
ja auch ein Recht auf ein besseres Leben und Frieden, und da<br />
gehört so etwas anscheinend dazu.<br />
Am dritten Tag in den Tempelanlagen taten unsere Füße schon<br />
merklich weh und unsere Körper teilten ihre Überanstrengungen<br />
der letzten Tage mit. Trotz allem ein gutes Gefühl, es hatte<br />
sich gelohnt, ganze drei Tage an diesem Ort zu verbringen und<br />
viele kleine Winkel zu erkunden. Die Präsenz von in orangenen<br />
Roben gekleideten buddhistischen Mönchen verlieh ein weiteres<br />
Gefühl der Ruhe und Besinnlichkeit an diesem magischen<br />
Ort. Bei einem kühlen Drink, einem dicken kambodschanischen<br />
Tütchen und der Kulisse von Angkors Tempeln und <strong>als</strong> Transportmittel<br />
dienenden Elefanten, die langsam traben, kommt<br />
man dem Frieden und Glückseligkeit vielleicht selten so nah im<br />
Leben. Solange einem kein Elefant seinen Darm auf den Kopf<br />
entleert beim Chillen… Unschön sind die Gedanken, die mit<br />
diesem ehemaligen Ort der Macht Kriege verbinden und dass<br />
die Bauten und deren ursprüngliche Schätze nach und nach<br />
von Invasoren geplündert wurden. Die Angkor Wat Tempelanlagen<br />
gehören heute deshalb dem UNSECO Weltkulturerbe an<br />
und werden mittlerweile nach und nach restauriert.<br />
Am darauffolgenden Tag trennten sich unsere Wege wieder.<br />
Vier Weggefährten aus drei Ländern sind am Ende ihrer gemeinsamen<br />
Reise zusammengekommen, zusammen gereist<br />
und trennten sich wieder, ohne sich danach je wieder gesehen<br />
zu haben, alle mit ihren eigenen Eindrücken, Erfahrungen und<br />
Erinnerungen, die jeder für sich für ein Leben lang mitnimmt.<br />
Ich beschloss am gleichen Tag, mein Flugticket nach Bangkok<br />
zu kaufen. Mit meinem Ticket und nur noch etwa US$ 50 Reisekasse<br />
in der Hand gönnte ich mir etwas zu Essen an einem<br />
Stand am Straßenrand und hatte nach einer langen Reise ein<br />
nettes Gespräch mit einem Mann, der sich zu mir setzte. Es sollte<br />
die letzte ausführliche Konversation dieser gesamten Reise<br />
sein. Er entpuppte sich <strong>als</strong> Klavierspieler aus Malaysia, der jeden<br />
Abend den Touristen und Neureichen des Landes in einem<br />
Luxushotel Musik vorspielt, während seine Frau, Familie und<br />
Freunde in Malaysia lebten. Wir unterhielten uns noch lange<br />
auf dieser Bank, philosophierten über das Leben und das Reisen,<br />
über Glück und Unglück. Auch wir haben uns nach diesem<br />
Ereignis nie wieder gesehen, doch manchmal im Leben genügt<br />
eine einzige Konversation oder ein einizger Mensch, an einem<br />
ungewöhnlichen Ort und unter ungewöhnlichen Umständen,<br />
um sich neuen Dingen zu öffnen und seinen eigenen Weg zu<br />
finden. Meist führt nur nicht der kürzeste Weg an das Ziel. Und<br />
außerdem - man sieht sich immer zweimal im Leben, bin mal<br />
gespannt wo …<br />
Rollingerstr. 2<br />
76646 Bruchsal<br />
www.planet-plant.de<br />
(DHV Mitglied)
#109 9<br />
wirtschaft<br />
Spieglein, Spieglein an der Wand<br />
... wie gut reflektiert's vom Rand ?<br />
Neue Spiegelfolien von Grow In: Mehr Licht und<br />
Sicherheit für die Liebsten<br />
Reflektionsfolien sind neben der Wahl des<br />
richtigen Reflektors ein entscheidender<br />
Faktor der Lichtausbeute und<br />
somit für Quali- sowie Quantität<br />
der @home Gärtnerei. Hierbei<br />
ist wichtig zu wissen, dass<br />
Diamond Folie<br />
unterschiedliche Materialien<br />
ganz verschiedene<br />
Reflektionseigenschaften<br />
aufweisen. Ein handelsüblicher<br />
Spiegel reflektiert<br />
ungefähr 70 Prozent<br />
des einfallenden Lichts,<br />
weil 30 Prozent des<br />
Lichts von der Glasplatte<br />
über der sehr dünnen<br />
Folie absorbiert werden.<br />
Eine frisch gestrichene weiße<br />
Wand wirft fast 90 Prozent<br />
der künstlichen Sonne in<br />
den Raum zurück, genau wie<br />
die handelsübliche schwarz/weiße<br />
Plastikfolie, die zum Verkleiden von<br />
Indoorbeet-Wänden oft genutzt wird.<br />
Die effektivste Variante jedoch ist Diamond,<br />
Stucco oder Micro-Pearl-Spiegelfolie, die bis zu 95 Prozent<br />
des auftreffenden Lichts in Richtung Beet zurückstrahlt.<br />
Das liegt einerseits am Material, der auf einer<br />
stabilen Schicht Plastikfolie aufgebrachten Schicht biaxial<br />
orientierter Polyester-Folie, anderseits an der Form<br />
der Oberfläche: Winzig kleine Erhebungen vergrößern die<br />
Oberfläche und reflektieren dadurch noch mehr Licht <strong>als</strong> alle<br />
bisher handelsüblichen Reflektionsfolien.<br />
Ein netter Nebeneffekt dieser fast 100 %igen Reflektion ist die<br />
perfekte Wärmeisolation - auf einem Infrarotbild würde man<br />
keine Wärmequelle im Raum erkennen - der Beweis für die positive<br />
Ökobilanz dieser neuartigen Folie :-). Nebenbei sind alle<br />
drei hochwertigen Spiegelfolien absolut lichtdicht und sparen<br />
so auch die Anschaffung extra dicker Folie für „lichtempfindliche“<br />
Bereiche wie Fenster und Türen. Zudem ist<br />
die Montage aufgrund der hohen Stabilität sehr<br />
einfach: Die Dicke des Materi<strong>als</strong> lässt eine einfache<br />
Anbringung mit Reißnägeln oder Tackernadeln<br />
zu, ohne dass die Folie durch<br />
ihr Eigengewicht einreißt.<br />
Alle Spiegelfolien, egal ob Diamond,<br />
Stucco oder Micro-Pearl Folien sowie<br />
eine Menge anderer Neuheiten gibt<br />
es im Ladengeschäft von Grow In<br />
in der Kaiserin-Augusta-Allee 29<br />
in 10553 Berlin oder auch online,<br />
diskret und schnell unter:<br />
www.grow-in-berlin.de<br />
Händleranfragen an die Grow<br />
In AG in der Flottenstraße 24c in<br />
13407 Berlin sind ausdrücklich<br />
erwünscht.<br />
Fotos: Grow In Berlin<br />
Prima-Klimawandel:<br />
So wird's nie zu warm<br />
Der Rohrlüfter PK 400 mit GSE-Controller<br />
Eine Klimasteuerung für Rohrventilatoren hat gleich mehrere<br />
Vorteile: Sie sorgt dafür, dass der Lüfter leiser und somit<br />
auch energiesparender läuft und auf diese Weise gleichzeitig<br />
immer für eine angenehme Temperatur. Bis vor Kurzem gab<br />
es diesen sogenannten Controller nur <strong>als</strong> Extra- Feature, das<br />
man zum Lüfter kaufen konnte und extern montiert wurde.<br />
Prima Klima erfreut das Growerherz immer wieder mit technischen<br />
Innovationen, jetzt bieten die Klimaexperten eine neue<br />
Generation Rohrlüfter an, die schon ab Werk über einen intergrierten<br />
GSE-Controller verfügen. Der Controller steuert die<br />
Lüfterleistung temperaturabhängig und sorgt so immer für<br />
das richtige Klima im Heimgarten. Bei beiden Komponenten<br />
handelt es sich um hochwertige Qualitätsware, der PK Lüfter<br />
verfügt über ein Schweizer Innenleben von ebm-papst mit<br />
rückwärts gekrümmten Lüfterschaufeln, der GSE Controller<br />
ist digital gesteuert, hat einen externen Fühler mit extra langem<br />
Kabel und regelt so die Temperatur gradgenau, ohne beim<br />
Drosseln auch nur das leiseste Brummen, das sonst beim Dimmen<br />
von Rohrlüftern oft zu beklagen ist, zu erzeugen.<br />
Die neuen Prima Klima Lüfter gibt es bei der Kaya Foundation<br />
in Berlin (www.kayagrow.de), bei der Hanfburg aus Hamburg<br />
(www.pflanzburg.de) oder auch in jedem anderen ambitionierten<br />
Growshop ab 123 Euro.<br />
Hans Cousto<br />
Psychonautik, Hedonismus und Ekstase<br />
Anfang der 80er Jahre wurde Roger Liggenstorfer noch<br />
polizeilich verfolgt und wegen „Aufforderung zum Drogenkonsum“<br />
zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Doch er ließ<br />
sich durch das Urteil nicht entmutigen und gründete 1984 in<br />
Solothurn den Nachtschatten Verlag, der heute eine etablierte<br />
Aktiengesellschaft ist und sich <strong>als</strong> weltweit bedeutendster<br />
Fachverlag für Drogen-<br />
Foto: Nachtschatten Verlag<br />
25 berauschende Jahre<br />
aufklärung bezeichnen<br />
darf.<br />
Das oberste Credo war<br />
immer die „harm reduction“,<br />
<strong>als</strong>o Schadensminderung:<br />
Nur wer die nötigen<br />
Informationen über<br />
die einzelnen Drogen und<br />
Substanzen hat, kann die<br />
Risiken abschätzen und<br />
einen risikoarmen Umgang<br />
praktizieren. Ebenso<br />
wichtig war und ist<br />
Roger die Anerkennung<br />
der Tatsache, dass die<br />
Berauschung ein uraltes<br />
Bedürfnis der Menschen<br />
ist. Wohl kaum ein anderer<br />
Autor hat die Verlagsgeschichte so hautnah und von Anbeginn<br />
miterlebt wie der Mathematiker und Musikforscher Hans<br />
Cousto. Gemeinsam mit dem Nachtschatten Verlag sind in den<br />
letzten 25 Jahren zahlreiche Aktionen, engagierte Anlässe, viele<br />
berauschende Momente und natürlich einige wichtige Bücher<br />
entstanden. Die Festschrift zum 25jährigen Bestehen beinhaltet<br />
neben der Verlags-Chronik eine Gesamtauflistung der veröffentlichten<br />
Bücher und anderen Publikationen eine Reihe von<br />
Gratulationen (von Autoren und Freunden des Verlages wie<br />
beispielsweise Eve & Rave und des Hanf Journ<strong>als</strong>) sowie die<br />
Hauptartikel „Manipulation versus Information“ und „Das<br />
Weltkulturerbe der Psychonautik“. Der letztgenannte Artikel<br />
ist verbunden mit der Forderung, die Drogenkultur in das immaterielle<br />
Weltkulturerbe der UNESCO aufzunehmen. Diese<br />
Petition, die auf Initiative von Hans Cousto entstand, wurde am<br />
5. September 2009 anlässlich der 25-Jahre Feier des Verlages in<br />
Interlaken dem Publikum und den Medien vorgestellt. Da gerade<br />
die Schweiz eine lange Geschichte zur Drogenkultur hat,<br />
sollte sie dieses Anliegen für eine gesellschaftliche Akzeptanz<br />
der Psychonautik unterstützen. Die Geschichte des Schweizer<br />
Verlages zeigt seine Entstehung aufgrund von Bücherverbrennungen,<br />
Highlights der Verlagsgeschichte (z.B. das Buch „Die<br />
berauschte Schweiz“) und richtungsweisende Aufsätze zur<br />
Drogenkultur und Politik.<br />
Dieses sehr empfehlenswerte Buch ist nur direkt über den<br />
Nachtschatten Verlag erhältlich!<br />
ISBN: 978-3-03788-199-6<br />
www.weltkulturerbe-psychonautik.org<br />
www.nachtschattenverlag.ch<br />
Foto: Prima Klima<br />
User-O-Ton Hanfburg-Forum: „Das ist DER Toplüfter,<br />
besser und leiser (<strong>als</strong>) wie jeder andere den ich bisher hatte.<br />
Ideal für 400W und 1qm. Kann das Ding nur empfehlen.“<br />
Prima Klima im Netz: www.primaklima.biz
10<br />
wirtschaft<br />
#109<br />
Der Buschmann fährt ab<br />
- und Ihr dürft mitkommen<br />
Kaffeefahrt auf Coffeeart nach Amsterdam vom 27. - 29.11.2009<br />
Der Growshop „Buschmann“ aus Berlin-Lichtenberg veranstaltet<br />
direkt im Anschluss an den diesjährigen Cannabis-Cup<br />
eine Mund-trockene, fröhliche Kaffeefahrt mit buntem<br />
Rahmenprogramm nach A'Dam. Auf der Hinfahrt wird der<br />
Berliner Underground Rapper Imbiss Bronko den ersten Teil<br />
seiner aktuellen Show präsentieren, anschließend gibt es zum<br />
gemütlichen Ausklang des Tages die neusten Howard Marks<br />
Filme. Angekommen im Venedig Nordeuropas bietet das ambitionierte<br />
Buschmann-Team ein abwechslungsreiches und<br />
buntes Programm für alle teilnehmenden Gäste, das neben den<br />
anderen Speci<strong>als</strong> auch im Fahrpreis von 159 € mit einbegriffen<br />
ist:<br />
Nach einem Coffeeshopbesuch im „Rasta Baby“ und einer Vaporizer<br />
Show gibt es eine gemeinsame abendliche Tour durch's<br />
berühmt-berüchtigte Bahnhofsviertel, an deren Ende wohl nur<br />
noch ein relaxter Chill-Out auf dem Hotelzimmer steht. Im<br />
Anschluss an das Frühstück am nächsten Morgen kann man,<br />
je nach Zustand, noch an einer Grachtenfahrt teilnehmen oder<br />
einfach vor der Rückfahrt ein bisschen in der Stadt abhängen.<br />
Um 16 Uhr geht es dann zurück Richtung Berlin, wobei Bronkos<br />
zweiter Show-Teil sowie der Kult-Film „Haschisch“ für<br />
Kurzweil sorgen werden.<br />
Anmeldungen bis zum 15.11.2009 bitte bei:<br />
Buschmann-Tour - Berlin-A'Dam-Berlin<br />
buschmann-shop@hotmail.com<br />
Buschmann<br />
Wönnichstr. 10, 10317 Berlin<br />
030 / 510 60 761<br />
Die Teilnehmer treffen sich am 27.11.2009 um 22.00 Uhr vor<br />
dem Laden.<br />
oder<br />
Green Planet+Klaus d. Gärtner<br />
Green Planet<br />
Ebertystr. 49, 10249 Berlin<br />
030 / 49 85 48 50<br />
Die Teilnehmer treffen sich am 27.11.2009 um 21.15 Uhr vor<br />
dem Laden.<br />
Preis pro Teilnehmer:<br />
159 € incl. 1x Übernachtung / 2x Frühstück / Programm /<br />
Eine Geschenküberaschung. Grachtenfahrt-Aufpreis 7€.<br />
Teilnahme ab 18 Jahre, bitte Personalausweis nicht vergessen.<br />
Schärfer geht nicht:<br />
Schaut man auf wikipedia nach „Scoville“ erscheint<br />
folgendes.:<br />
„Der Scoville-Test (ursprüngliche Bezeichnung<br />
Scoville Organoleptic Test), beruhend auf der Scoville-Skala,<br />
ist eine 1912 durch den Pharmakologen<br />
Wilbur L. Scoville entwickelte Methode zur<br />
Bestimmung der Schärfe von Früchten der Paprikapflanze.<br />
Zunächst wurde der Wert indirekt<br />
und rein subjektiv ermittelt, heute kann er jedoch auch experimentell<br />
bestimmt werden. Der Wert ist abhängig vom Anteil<br />
des in der getrockneten Frucht enthaltenen Capsaicin, einem<br />
Alkaloid, welches Schmerzrezeptoren der Schleimhäute reizt<br />
und somit die Schärfeempfindung auslöst.“<br />
So viel zur Theorie. Wer im echten Leben scharfe Grenzerfahrungen<br />
machen möchte, sollte einmal einmal eines der Produkte<br />
aus dem Hause scoville.com ausprobieren:<br />
Scovilla`s Dragonfire Extreme Hot Sauce<br />
Die Sauce ist schärfer <strong>als</strong> jede Schlange<br />
und schlägt jedes UFO in die Flucht.<br />
Sie zählt zu den schärfsten Hot Sauces<br />
weltweit.<br />
Exzellent scharfe Chilis, püriert und<br />
kombiniert mit einer mystischen Mischung<br />
feinster Zutaten bringen mit der<br />
Dragonfire Extreme Hot Sauce den totalen<br />
Genuss.<br />
Scovilla<br />
die schärfsten Saucen der Welt<br />
XE : Extreme Extract (1,5 Mio. SCU)<br />
Diese Substanz wird zu 100%<br />
aus Chilischoten gewonnen und<br />
ist extremst scharf. Eine Pipette ermöglicht<br />
ein genaues Dosieren ...<br />
Der Inhalt ist in einem bruchsicheren<br />
Tank untergebracht. Die Schraubkappe<br />
ist präzisionsgefertigt. Jede Bullet ist<br />
mit einer Anleitung umwickelt, die Sicherheitshinweise<br />
und nützliche Informationen<br />
zum sicheren Betrieb enthält.<br />
Die Bullet ist in zwei Größen erhältlich,<br />
ein Waffenschein wird empfohlen.<br />
Scovilla`s Powerdrops (1 Mio. SCU)<br />
Ein Tropfen von diesem Stoff wäre einfach schon zuviel.<br />
Deshalb befindet sich in der Verschlusskappe ein Dosierstab,<br />
der für die Portionierung unbedingt empfohlen wird.<br />
Der Inhalt reicht für über 100 Ladungen extremster Schärfe.<br />
Die Wirkweise: Powerdrops wirken emotional. Sie suggerieren<br />
den körpereigenen Thermorezeptoren exorbitante Schwingungen,<br />
die sich im<br />
Gehirn in einer empfindlichen<br />
Wahrnehmung<br />
von Hitze äußern.<br />
Ausgelöst wird<br />
dies von ausgewählten<br />
Chiliextrakten mit<br />
einer Schärfe von einer<br />
Million Scoville Units.<br />
Alle scoville produkte gibt es im Onlineshop von<br />
www.neardark.de (Händleranfragen sind ausdrücklich<br />
erwünscht) oder im ausgewählten Fachhandel.
#109<br />
cooltour<br />
11<br />
Rolys Silberscheiben des Monats Oktober<br />
Roland Grieshammer<br />
Jochen Distelmeyer: Heavy<br />
(columbia)<br />
Mit seiner Band und deren Auseinandersetzungen<br />
mit der Gesellschaft,<br />
Konflikte, Depressionen, Widerstand<br />
und Protest prägte er 17 Jahre Popgeschichte<br />
und eine ganze Generation<br />
von Künstlern. Gerade die Alben<br />
„Ich-Maschine“ (1992), „L’Etat et<br />
Moi“ (1994), „Old Nobody“ (1999) und „Testament der Angst“<br />
(2001) haben mich stark beeinflusst. Die Texte reflektieren die<br />
eigenen Lebensverhältnisse, und ich bin meinem alten Freund<br />
Johannes immer wieder dankbar, dass er mich dam<strong>als</strong> in Hamburg<br />
mit dieser Musik vertraut gemacht hat. Und auch wenn<br />
der Schock über den Verlust der vielleicht stilprägendsten<br />
Band Deutschlands tief saß, hatte sich von „Ich-Maschine“ bis<br />
„Verbotene Früchte“ ein Kreis geschlossen. Zusammen mit<br />
Andreas Herbig (u.a. Deichkind, a-ha und Udo Lindenberg)<br />
eröffnet Distelmeyer mit „Heavy“ ein neues Kapitel seines<br />
künstlerischen Schaffens und präsentiert sich einmal mehr <strong>als</strong><br />
Songwriter der Stunde. Sein Acapella-Intro „Regen“ schlägt<br />
eine Brücke zum letzten Blumfeld-Opener „Schnee“, bevor er<br />
mit klaren Ansagen in „Wohin mit dem Hass?“ in der Tiefgarage<br />
abrockt und in „Er“ von schizoiden Doppelgängerspielchen<br />
singt. Seine erste Single „Lass uns Liebe sein“ bietet mit positivem<br />
Up-Tempo-Songwriter-Pop eine beschwingte Seelsorge.<br />
Mit „Hinter der Musik“ und „Hiob“ gibt’s massiven Rock auf<br />
die Ohren, während er sein „Jenfeld Mädchen“ mit einem Liebeslied<br />
voller Fernweh beglückt und „Murmel“ von einem Leben<br />
ohne ständige Statusmeldungen auf den sogenannten „sozialen<br />
Netzwerken“ erzählt. Neben diesem großartigen Song<br />
liebe ich vor allem die melancholische Super-Ballade „Bleiben<br />
und gehen“ mit ihren zweifelnden Gedanken und die erkenntnisreiche<br />
Ehrlichkeitshymne „Nur mit Dir“. Mit eindringlicher<br />
Klarheit und emotionaler Frische behandelt Distelmeyer die<br />
existentiell menschlichen Themen von Liebe und Glück, Verlust<br />
und Trauer, Freude und Wut vor dem Hintergrund einer<br />
Welt im Wandel. Das Schöne und Doppelbödige ist hier …<br />
www.myspace.com/jochendistelmeyer<br />
www.jochendistelmeyer.de<br />
Funny van Dannen:<br />
Saharasand<br />
(jkp / warner music)<br />
Seit 1995 kommentiert der Liedermacher<br />
aus Berlin auf eigenwillige<br />
Weise, gewürzt mit viel Sarkasmus<br />
und beißendem Witz, die politischen<br />
und gesellschaftlichen Befindlichkeiten<br />
unserer Republik. Seit 1999<br />
arbeitet er <strong>als</strong> Co-Autor mit den Toten Hosen zusammen, und<br />
zwei Jahre nach „Trotzdem Danke“ präsentiert Funny van<br />
Dannen erneut eine kurzweilige Songkollektion. Sein elftes<br />
Album gleicht fast einem Hörbuch mit 21 Kurzgeschichten<br />
über Menschen und Tiere. Große Gefühle, kleine Dramen, Politisches,<br />
Absurdes, Beiläufiges, Beobachtungen, Ernstes und<br />
Nebensächlichkeiten. Es beginnt mit einem humoristischen<br />
Rachefeldzug, bei dem er mit seiner „Katzenpissepistole“ neben<br />
Charityladies, Parteien, Hedgefondsherren, Banker, Nazis<br />
und Kriegsprofiteure ins Visier nimmt. Nachdem er in der<br />
„Pflanzendisco“ den Pflanzen beim Tanzen zugeschaut hat,<br />
berichtet er über ein Paar im Museum, das mit „Jugendstil“<br />
nicht allzu viel anfangen kann. In „29 Marienkäfer“ hinterfragt<br />
er das Handeln der Bundesregierung kritisch, und auch „Aktienpaket“<br />
beschäftigt sich mit der angespannten wirtschaftlichen<br />
Weltlage. Seine melancholischen Betrachtungen „Wenn<br />
die Strasse ein Fluss wäre“, „Instinkte“ und „Magnolie“ sind<br />
Chansons zum Schmunzeln, während sich der Titelsong mit<br />
rassistischen Polizisten auseinandersetzt. Die Freundin soll mit<br />
einem „Simpsons-Plakat“ überrascht werden, geht aber lieber<br />
fremd. „Samenstau“ führt zu reizbaren Männern, „Innehalten“<br />
entspannt dann wieder, und meine Katzen denken, dass<br />
ich „auch nur ein Tier bin“. Erstklassig sind auch die Balladen<br />
„Sternschuppen“, „Wenn die Liebe sich nicht mehr lohnt“ und<br />
„Zum Leben“. Funny van Dannen ist nicht nur ein moderner<br />
Poet mit klassischen Mitteln, sondern auch ein Künstler mit<br />
feinem musikalischem Händchen. Sein Songwriter-Pop umschmeichelt<br />
obskure Geschichten.<br />
www.myspace.com/funnyvandannen<br />
www.funny-van-dannen.de<br />
Harmonia & Eno ’79:<br />
Tracks & Traces<br />
(groenland / cargo)<br />
David Bowie und The Human<br />
League berufen sich auf diese Band,<br />
die im Mai 1973 von den Cluster-Musikern<br />
Dieter Moebius und Hans-Joachim<br />
Roedelius sowie Michael Rother<br />
(zuvor bei Kraftwerk und Neu!)<br />
gegründet wurde und nur zwei Jahre existierte. Die beiden Alben<br />
„Musik von Harmonia“ (1974) und „Deluxe“ (1975) gelten<br />
heute <strong>als</strong> Klassiker des Krautrock, wobei Harmonia eigentlich<br />
ein Vertreter der elektronischen Musik war. Im Frühsommer<br />
1976 reiste ein gewisser Brian Eno zu gemeinsamen Sessions<br />
nach Deutschland. Elf Tage lang jammten sie gemeinsam, und<br />
33 Jahre später liegt nun (nach der Veröffentlichung 1997) endlich<br />
eine rundum befriedigende Version eines lange verloren<br />
geglaubten Schatzes vor. Die digital remasterten 4-Spuraufnahmen<br />
von „Tracks & Traces“ klingen nicht nur erstaunlich frisch<br />
und dank des Analog-Booms auch modern, sie sind schon aus<br />
historischen Gründen interessant. Mit dem unglaublich schönen<br />
Entree „Welcome“ und dem anschließenden Track „Atmosphere“<br />
baut sich das Werk langsam auf, bevor mit „Vamos<br />
Compañeros“ ein Groove in Gestalt eines sich wiederholenden<br />
Dampflok-Sounds heranrauscht, der von stark verzerrten Gitarren<br />
begleitet wird. Nach dem idyllischen „By The Riverside“<br />
wird es experimentell, abstrakt und düster. „Don’t get lost on<br />
Lüneburg Heath!“, singt Brian Eno mit warnendem Zeigefinger,<br />
bevor mir das sanft wogende Klanggebilde „Sometimes in<br />
Autumn" fast 16 Minuten lang ein romantisches Lächeln auf<br />
mein Gesicht zaubert. „Almost“ dürfte wohl mein Lieblingstrack<br />
sein, bei „Les Demoiselles“ ist dann elektronischer Walzer<br />
mit melodiösen Synthies angesagt, und am Ende verstärkt<br />
„Aubade“ den Eindruck eines versöhnlichen Ausklangs. Brian<br />
Eno nannte Harmonia „die wichtigste Rockgruppe der Welt“,<br />
wobei mir hier der pastoral starke Ambient-Charakter am besten<br />
gefällt. Auf Spurensuche machen, bitte!<br />
www.myspace.com/roedelius<br />
www.myspace.com/gronlandrecords<br />
Zion Train:<br />
Live As One Remixed<br />
(universal egg)<br />
Auch nach zwei Jahrzehnten musikalischem<br />
Bestehen darf man noch<br />
immer von sich behaupten, frischen<br />
und unverbrauchten Sound abzuliefern.<br />
Der künstlerische Output dieser<br />
fantastischen Band ist kaum zu toppen,<br />
kein anderer duborientierter Act spielt international in<br />
so vielen Ländern wie Zion Train. Diese Beliebtheit verdanken<br />
sie sicher keinen stylischen Klischees, sondern ihrer Lust, Stile<br />
nach Herzenslaune zu verquicken. Nach diversen Trennungsprozessen<br />
ist Zion Train inzwischen ein Alter-Ego-Projekt von<br />
dem nach Köln übergesiedelten Mastermind Neil Perch geworden.<br />
Im Jahre 2007 wurde mit „Live as One“ der neunte Longplayer<br />
veröffentlicht, 2008 noch kurz der „Reggae Grammy“<br />
für das beste Dub-Album abgegriffen, und nun meldet sich<br />
„The Worlds Premier Dub Act“ mit einer überarbeiteten Remixversion<br />
zurück. Neil Perch und seine Crew haben ihr Album<br />
„Live As One“ ein Mal durch die halbe Welt gereicht und von<br />
Produzenten wie Rob Smith, Digital und Dub Terror remixen<br />
lassen. Alambic Conspiracy’s „Why“ versprüht dank Paolo Baldini<br />
nun italienischen Flair, während Bungalo Dub mit mexikanischem<br />
Drum’n’Bass zum Tanz bittet. Dub Creator’s „What A<br />
Situation“ lädt zum Abdriften ein, dagegen erscheint De Niro’s<br />
Version im bassbetonten Dubstep-Gewand. „Boxes And Amps“<br />
kommt gleich in vier Remixes und gefällt mir natürlich in der<br />
Drum’n’Bass-Variante von Dub Terror am besten. Von den drei<br />
Neuinterpretationen von „Baby Father“ sorgt Dubsync für den<br />
coolsten Drive, und „Terror Talk“ überzeugt polskamässig mit<br />
Studio As One sowie mit feinstem Drum’n’Bass von Digital &<br />
Lutin. Zion Train liefern hier ein grooviges Werk in gewohnter<br />
Spannung zwischen Heiterkeit und Nachdenklichkeit, Roots-<br />
Culture und stilistischer Experimentierfreude!<br />
www.myspace.com/ziontraindub<br />
www.wobblyweb.com<br />
KRS-One & Buckshot:<br />
Survival Skills<br />
(duck down)<br />
Zwei Hip-Hop-Legenden geben sich<br />
die Ehre. Der eine lebte Mitte der 80er<br />
noch in einem Männerwohnheim in<br />
der South Bronx und ist heute der Inbegriff<br />
des amerikanischen „Way Of<br />
Life“. Gemeinsam mit Scott La Rock<br />
gründete er die Boogie Down Crew, aus der später BDP (Boogie<br />
Down Produktions) entstand. Mit Tracks wie „South Bronx“<br />
und „Criminal Minded“ machten sich BDP vor allem durch die<br />
sozialkritischen Texte einen Namen innerhalb der New Yorker<br />
Szene, mit seiner Kritik an der Gewalt und Drogen kam KRS bei<br />
Jugendlichen sehr gut an und wurde dabei von Afrika Bambaata<br />
stark unterstützt. Nach dem Tod von Scott La Rock sah KRS<br />
die Chance, die Augen der Öffentlichkeit auf die angespannte<br />
Situation von überwiegend schwarzen Jugendlichen zu richten.<br />
Fortan gab er Vorlesungen in vielen Universitäten und referierte<br />
über die Situation der amerikanischen Großstadtghettos.<br />
Auch musikalisch entwickelte KRS-One sich durch fette Beats<br />
und ansprechende Lyrics zu einem Vorreiter in der amerika-<br />
>>>
12<br />
>>><br />
cooltour<br />
nischen Hip Hop-Szene. Buckshot, ein Boot-Camp-Clik- und<br />
Black-Moon-Mitglied, dagegen ist seit 17 Jahren dabei und hat<br />
mit Duck Down Records eines der größten Hip Hop-Labels in<br />
der Geschichte mitgegründet. Nach einigen Verschiebungen erscheint<br />
jetzt ihr Kollaboalbum mit dem Titel „Survival Skills“,<br />
auf dem die beiden Ausnahme-MC's aus Brooklyn zeigen, dass<br />
sie immer noch genug Skills haben und vor allem ihrer Kultur<br />
und deren Inhalten treu geblieben sind. Produziert wurde dieser<br />
äusserst empfehlenswerte Longplayer von Havoc, 9th Wonder,<br />
Black Milk, Ill Mind, Coptic, Moss, Nottz, Marco Polo und<br />
Khrysis. Zusammen mit Mary J Blige, Rock (Heltah Skeltah),<br />
Talib Kweli, Smif N Wessun, K’naan, Pharoahe Monch, Sean<br />
Price & Loudmouf, Bounty Killer, Slug (Atmosphere), Melanie<br />
Fiona & Naledge (Kidz In The Hall) gibt’s bunt gemischten<br />
Boom-Bap mit Consciousness. Watch out for „The Gospel Of<br />
Hip-Hop: The First Instrument”. Halleluja!<br />
www.myspace.com/krsoneandbuckshot<br />
www.duckdown.com<br />
Bugz In The Attic:<br />
Got The Bug 2<br />
(bbe records)<br />
Zehn Jahre nach ihrer Gründung<br />
legten die Jungs Ende 2006 mit ihrem<br />
Debütalbum „Back In The Doghouse“<br />
ein seelenreiches Partymonster hin.<br />
Das neunköpfige Kollektiv aus DJs,<br />
Musikern und Produzenten hat den<br />
sogenannten „West London Sound“ geprägt. Bugz in the Attic<br />
sind für Broken Beats sowas wie die Speerspitze eines vertrackt<br />
deep digital swingenden Sounds, der aber dennoch immer<br />
wieder zu dem analog weichen Flair von Soul zurück will und<br />
darin keinen Widerspruch sieht. Mit „Got The Bug“ veröffentlichten<br />
bereits 2005 sie eine Retrospektive ihrer feinsten Remixe<br />
für grossartige Künstler wie 4 Hero, Jazzanova, Basement Jaxx,<br />
Amp Fiddler, Viktor Duplaix oder auch Macy Gray. Außerdem<br />
gab’s mit „Booty (La La)“ einen hauseigenen Clubhit. Nun endlich<br />
erscheint der zweite Teil ihrer gesammelten (und besten)<br />
Remixe, die erneut eindrucksvoll demonstrieren, wie sich die<br />
Bugz ganz nach oben katapultiert haben. Hervorzuheben sind<br />
ihre funkigen Neuinterpretationen für Amy Winehouse, Ruben<br />
Blades & Willie Colon, Basement Jaxx, Mark de Clive-Lowe,<br />
J.Viewz und vor allem Roisin Murphy. Neben dem durchgebreakten<br />
„Zombie“ feat. Wunmi und dem housigen „Flappy<br />
Days“ befindet sich hier auch ein exklusiver, neuer Bugz Track:<br />
„Expression“ ist ein extrem grooviges Tribut an die Soul II Soul<br />
Hymne „Fairplay“. Ihr würziges Konzentrat aus Jazz, Soul<br />
und Neo Funk über Breakbeats und Afrobeat bis hin zu Deep<br />
House und Techno ist schön funky, macht gute Laune und<br />
könnte kaum besser vermischt und perfekt aufeinander abgestimmt<br />
werden. Hier werden rhythmische Brücken geschlagen<br />
und Avantgarde radiotauglich. So haben sie mit Gilles Peterson<br />
wohl ihren größten Fan, und ich zähle mich auch dazu.<br />
www.myspace.com/bugzintheattic<br />
www.bugzintheattic.co.uk<br />
Jobarteh Kunda: AHA!<br />
(aimland records)<br />
Der Begriff „Weltmusik“ hat ja in<br />
den letzten Jahren etwas gelitten,<br />
nichtsdestotrotz wird Musik, die zur<br />
Verständigung der Völker beiträgt,<br />
immer gerne gehört. „Kunda“ steht<br />
für Clan, und bei diesem Musikprojekt<br />
sind gleich acht Musiker der weit<br />
verzweigten Sippe „Jobarteh“ dabei, u.a. der geborene Münchner<br />
Tormenta Jobarteh, der im westafrikanischen Land Gambia<br />
seine Wahlheimat und -familie fand. Hier hörte er zum ersten<br />
Mal das wundervolle Klangbild einer Kora, gespielt von einem<br />
Musiker, der dieses großartige westafrikanische Instrument<br />
virtuos beherrschte. Bei seinem musikalischen Mentor Basuro<br />
Jobarteh, dem anerkannten Griot von Boraba, Fulladou vergingen<br />
für Tormenta acht Jahre in Boraba, bis das intensive Studium<br />
der Kora sowie der Mandinka Sprache und der gesamten<br />
Mande-Kultur erfolgreich abgeschlossen war. Seine seit 1999<br />
bestehende Band Jobarteh Kunda wurde für den Weltmusikpreis<br />
Ruth 2005 und den BBC Award 2005 nominiert. Sie spielte<br />
u.a. <strong>als</strong> Vorgruppe bei Manu Dibango, Miriam Makeba und Dobet<br />
Gnahore. Zahlreiche Auftritte folgten und festigten sowohl<br />
das Repertoire <strong>als</strong> auch den guten Ruf dieser Band. Nach und<br />
nach wurden traditionelle Songs umarrangiert, modernisiert<br />
und mit neuen Titeln zu einem in sich stimmigen Programm<br />
vereinigt. Nach 16 Monaten Studioarbeit ist nun ihr drittes Album<br />
„AHA!“ auf ihrem eigenen Label mit leicht veränderter<br />
Band eingespielt. Der Stilmix aus Musik des traditionellen Afrikas<br />
und der Karibik, angereichert durch Jazz, Reggae und Hip<br />
Hop, begeistert mit 12 mitreissenden Songs, in denen die Kora<br />
und der Manding Sound nach wie vor der rote Faden sind.<br />
Vielseitige Grooves und farbenfrohe Harmonien verschmelzen<br />
hier mit Charme und ansteckender Lebensfreude.<br />
www.myspace.com/jobartehkunda<br />
www.jobarteh-kunda.de<br />
DVD History<br />
#109<br />
Defiance<br />
(constantin film)<br />
Geschichten des aktiven jüdischen<br />
Widerstandskampfes während des<br />
Zweiten Weltkriegs finden eher selten<br />
ihren Weg ins Kino. Doch Filme von<br />
Edward Zwick begeistern immer wieder<br />
durch wunderschöne Bilder, Emotionen und packende Stories.<br />
Auf Grundlage des historischen Sachbuchs „Bewaffneter<br />
Widerstand“ der US-Professorin Nechama Tec erzählt Zwick<br />
in seinem neuen Film „Defiance“ (Unbeugsam) eine wahre Geschichte.<br />
Die jüdischen Gebrüder Bielski überleben im Jahre<br />
1941 nur knapp eine Säuberungsaktion in ihrer polnischen Heimat,<br />
doch ihre Eltern und weitere Familienangehörige fallen<br />
dem Tötungswahn der SS und deren Kollaborateuren zum Opfer.<br />
So wagt das Trio die Flucht in weissrussische Wälder und<br />
versucht mit weiteren Flüchtlingen ein provisorisches Waldlager<strong>als</strong><br />
Unterschlupf zu errichten. Auch im Lande Stalins macht<br />
die Vernichtungspolitik der Nazis keinen Halt, und die Bielskis<br />
wollen sich nicht nur verstecken, sondern auch kämpfen, auch<br />
wenn dadurch ein im jüdischen Glauben verankertes Gebot gebrochen<br />
werden muss. Ging es anfangs noch um das eigene<br />
Überleben, müssen die Bielskis nun Verantwortung für viele<br />
Menschen übernehmen. Zusammen mit russischen Widerstandkämpfern<br />
wird eine Partisanengruppe aufgebaut, was die<br />
beiden älteren Brüder spaltet. Während Zus (Liev Schreiber) die<br />
feindlichen Besatzer nun im Sinne des Partisanenkampfes töten<br />
will, gilt es für Tuvia (Daniel Craig) im gnadenlosen Winter das<br />
Überleben der in die Hunderte gestiegene Zahl der Flüchtlinge<br />
zu sichern. Mit Überfällen auf Militärkonvois werden Waffen<br />
und von russischen Bauernhöfen Nahrung organisiert. So stehen<br />
nicht die unzähligen Massenexekutionen in den Wäldern<br />
im Vordergrund, sondern eher der Bruderkonflikt, den auch<br />
Asael Bielski (Jamie Bell), der Jüngste unter ihnen, nicht klären<br />
kann. Während die Beziehung der Brüder untereinander<br />
durchweg glaubhaft dargestellt ist, wird die Geschichte, die<br />
voller Tragik, Leid, Kampf, Aufbegehren und Hoffnung ist,<br />
nicht ernsthaft vertieft. Die Wahrheit, die diese Menschen wirklich<br />
erlebt haben müssen, war sicherlich viel trauriger und erschütternder<br />
(siehe Schindlers Liste). Da durch den Einsatz der<br />
drei Brüder mehr <strong>als</strong> 1200 jüdische Kinder, Frauen und Männer<br />
gerettet werden konnten, zählt „Defiance“ zu den wichtigsten<br />
Filmen der letzten Jahre, die sich dem Thema des Holocausts<br />
angenommen haben.<br />
www.defiance.film.de<br />
www.constantin-film.de
#109 13<br />
fun&action<br />
Oktober. Die Spieleenthusiasten treffen sich wie jedes Jahr in Essen um die neuesten Spiele zu testen. Und<br />
ich, ich habe noch ein paar Altlasten zu bearbeiten. Allerdings ist das Wort Altlasten etwas irreführend, denn<br />
das, was ich euch vorstellen will, ist eher eine Bereicherung: „Confuzius“ habe ich mit dem Autor und zwei mir<br />
unbekannten Spielern im vergangenen Jahr erstm<strong>als</strong> angetestet. Dazu gesellt sich „Tannhäuser“ ein Spiel, das<br />
vor Jahren von Pro Ludo vertrieben wurde und inzwischen beim Heidelberger Spieleverlag gelandet ist und der<br />
daraus ein Superspiel gemacht hat.<br />
Confuzius ...<br />
... ist ein Spiel nach meinem Geschmack. Die Regeln sind relativ<br />
einfach und haben trotzdem eine enorme Spieltiefe. Am<br />
besten spielt sich „Confuzius“ zu viert oder fünft. Zu Beginn<br />
wird der Startspieler willkürlich bestimmt, in den folgenden<br />
Runden gibt der aktive Startspieler diese Option einem beliebigen<br />
anderen Spieler. Zwar macht dessen linker Nachbar die<br />
erste Aktion, dafür kann der Startspieler am Ende der Runde<br />
eine beliebige Aktion machen, was oft von großem Vorteil ist.<br />
Möglich sind zwölf Aktionen, zusätzliche nicht einbezogen.<br />
Zu Beginn des Spiels stehen den Mitspielern nur drei Aktionswürfel<br />
zur Verfügung und damit maximal drei Aktionen. Das<br />
heißt mal wieder die Qual der Wahl und man muss sich entscheiden,<br />
wie man Siegpunke machen will.<br />
Auf politischem Weg, dann besticht und sichert man Beamte<br />
oder nominiert Gelehrte, die sich einer Beamtenprüfung unterziehen<br />
müssen, damit einer von ihnen in eines der drei Ministerien<br />
gelangt. Sobald dort alle Beamten zumindest bestochen<br />
wurden, kommt es zu einer Machtübernahme und derjenige,<br />
der dort den größten Einfluss, <strong>als</strong>o die meisten Beamten hat,<br />
und der zweitplatzierte bekommen Siegpunkte. Ein anderer<br />
Weg ist das Reisen, dafür muss man zuerst Dschunken kaufen<br />
und sollte man fünf Dschunken haben, ist es an der Zeit<br />
eine Reise anzutreten und abzuschließen. Fürs Entdecken gibt<br />
es ebenfalls Siegpunkte. Bleiben noch die Armeen, diese können<br />
ebenfalls gekauft werden und anschließend fremde Länder<br />
angreifen, sobald dort genügend Armeen stationiert sind,<br />
bekommen alle Siegpunkte, die am Kampf teilnehmen. Doch<br />
ewig Zeit hat man dafür nicht.<br />
Fehlen noch zwei Sachen, erstens, die Aktionen sind nicht umsonst.<br />
Denn neben mindestens einem Aktionswürfel kosten sie<br />
auch Münzen oder Lizenzen. Diese Konfuziuskarten bekommt<br />
man entweder durch Handelserträge, das heißt Karten tauschen<br />
oder durch Steuereinnahmen, da zieht man zwei Karten.<br />
Bleiben noch die Geschenke, die „Confuzius“ zu einem besonderen<br />
Spiel machen.<br />
Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler Geschenkkarten, von<br />
denen er das Geschenk mit dem Wert eins direkt überreichen<br />
kann. Alle höherwertigen Geschenke müssen wieder mit einer<br />
Aktion gekauft und mit einer weiteren Aktion überreicht werden.<br />
Und derjenige, der ein Geschenk überreicht bekommt, ist<br />
dem Geber ab sofort verpflichtet, zumindest solange, bis er diesem<br />
selbst ein mindestens gleichwertiges Geschenk gemacht<br />
hat. Oder wenn es unwirksam wurde, was in der Regel ganz<br />
schön teuer erkauft werden muss, aber stellenweise unumgänglich<br />
ist, denn die Einschränkungen durch die Verpflichtungen<br />
sind ganz schön groß. Allerdings verhelfen überreichte<br />
und empfangene Geschenke zu mehr Aktionswürfeln.<br />
Das sind die Grundlagen und für Fortgeschrittene gibt es noch<br />
eine weitere Aktion, das Bittgesuch an den Kaiser, wodurch so<br />
manche sicher geglaubten Siegpunkte verloren gehen können.<br />
Das Ganze findet natürlich auf einem Spielplan statt, der zwar<br />
recht nichtssagend aussieht, doch seinen Zweck erfüllt. Da ist<br />
genügend Platz vorhanden, Aktionsfelder auf denen die Würfel<br />
platziert werden, drei Ministerien für Beamte, Plätze für die<br />
Gelehrten, die Armeen, die Dschunken, eigentlich für alles.<br />
Sehr übersichtlich.<br />
„Confuzius“ ist ein Spiel, das so schnell nicht langweilig wird,<br />
wenn man die vielen Siegpunktoptionen und den Einfluss der<br />
Geschenke bedenkt. Ich freue mich auf die nächste Partie und<br />
bevor ich es vergesse.<br />
„Confuzius“ ist ein<br />
Strategiespiel, einzig<br />
die Konfuziuskarten<br />
fordern das Glück heraus,<br />
was in diesem Fall<br />
allerdings den Spannungsfaktor<br />
erhöht.<br />
Confucius<br />
Autor: Alan Paull<br />
Verlag: Surprised Stare Games Ltd.<br />
Spieler: 3–5<br />
Alter: ab 12<br />
Dauer: mindestens 90 Minuten<br />
Tannhäuser<br />
Wir schreiben das Jahr 1949. Die Operation Tannhäuser<br />
durch die Union ist gestartet. Die deutsche 13. okkulte Division<br />
hat Relikte ausgegraben, die es ihnen ermöglicht, das Reich<br />
der Dämonen zu öffnen. Und dies sollen die fünf Besten der<br />
Unionsarmee verhindern. Doch ihre Gegner sind keine Geringeren<br />
<strong>als</strong> Mitglieder der Blutsturm-Division und des Obscura<br />
Korps, deren dringlichstes Ziel ist, eine Verbindung des Reichs<br />
mit der Unterwelt herzustellen. Dies ist die Geschichte, die für<br />
mich <strong>als</strong> Rollenspielerin der erste Pluspunkt des Spiels ist.<br />
Der nächste ist das so genannte „Pathfinding System“. Der<br />
Spielplan mit zwei Seiten, auf dem einmal das Erdgeschoss<br />
und auf der anderen Seite die Katakomben der Burg Ksiaz<br />
abgebildet sind, ist mit vielen bunten Kreisen übersät. Diese<br />
Pfade geben die Sichtlinien vor. Nur wer auf einem Feld der<br />
gleichen Farbe steht, wird vom Gegner gesehen und kann gegebenenfalls<br />
angegriffen werden. Was oft bei dieser Art von<br />
Spielen sehr umstritten ist. So gibt es keine spielverzögernden<br />
blöden Diskussionen mehr. Und die Abgrenzungen machen<br />
Sinn.<br />
Pluspunkt Nummer 3. Es gibt echte Spielfiguren, keine blöden<br />
Holzpöppel sondern Miniaturen, die auch ganz schön angemalt<br />
sind. Wer Lust hat, seine Charaktere selbst zu gestalten,<br />
kann sich diese auch unbemalt bestellen.<br />
Kerstin Koch<br />
Und der nächste Pluspunkt folgt sogleich. Es gibt vier verschiedene<br />
Spielmodi, von Story- bis Deathmatch-Modus. Davon<br />
sind Siegpunkte, Marker und Gewinnoption abhängig.<br />
Außerdem kann „Tannhäuser“ in verschiedenen Schwierigkeitsgraden<br />
gespielt werden, die dazu führen, dass kein bis<br />
zwei Soldaten jeder Seite nach ihrem Tod einmal zurückkehren<br />
können. So kommt bestimmt so schnell keine Langeweile<br />
auf.<br />
Pluspunkt Nummer 5. Jeder der zehn Charaktere hat seine<br />
eigene Ausrüstung, wobei er aus drei verschiedenen Gepäckkombinationen<br />
auswählen kann und einem Spezialobjekt. So<br />
entstehen individuelle Charaktere. Gespielt wird eigentlich zu<br />
zweit, da allerdings immer alle Charaktere im Spiel sind, können<br />
bis zu zehn an einer Partie teilnehmen.<br />
Nach Spielaufbau und der eigenen Gepäckwahl kann es losgehen.<br />
Die Gruppen betreten an zwei verschiedenen Eingängen<br />
den Spielplan und abwechselnd machen sie ihr Aktionen.<br />
Wer dran ist, kann seine Spielfigur die charakterabhängige<br />
Anzahl von Feldern bewegen, wobei so manche ganz schön<br />
schwer zu überqueren sind und einiges an Bewegung kosten.<br />
Außerdem kann er eine weitere der folgenden Aktionen machen,<br />
wobei eine Unterbrechung der Bewegung möglich ist.<br />
Durchbrechen, um an einem gegnerischen Spieler vorbeizukommen.<br />
Ausrüstung benutzen, Ausrüstung übergeben und/<br />
oder ablegen, Ausrüstung nehmen und/oder ablegen, zu Beispiel<br />
um Platz zu schaffen um andere Gegenstände von Toten<br />
aufzunehmen, Kiste durchsuchen und last but not least einen<br />
Gegner angreifen. Denn, wer zwei Helden eliminiert, erhält<br />
zwei Siegpunkte und wer zwei Soldaten eliminiert einen. Und<br />
diese sind nicht zu unterschätzen. Außerdem ein paar weniger<br />
Gegner auf dem Spielfeld erhöht die Chance, Spielziel erfolgreich<br />
abzulegen.<br />
Waren alle Charaktere einmal dran, beginnt die nächste Runde<br />
und es wird solange gespielt, bis je nach Modus das Spiel<br />
beendet wird. Dann werden die ebenfalls modusabhängigen<br />
Siegpunkte gezählt und es<br />
gewinnt das Team mit den<br />
meisten. Oder wie beim<br />
Deathmatch, der der übrigbleibt.<br />
Und nach einer<br />
Partie hat man auf alle Fälle<br />
Lust auf die nächste und<br />
die nächste ...<br />
Tannhäuser<br />
Autor: William Grosselin<br />
Verlag: Heidelberger Spieleverlag (deutsche Ausgabe)<br />
Spieler: 2–10<br />
Alter: ab 12<br />
Dauer: mind. zwei Stunden
#109 15<br />
fun&action<br />
Die Hanfberatung im HanfJournal<br />
Erste Hilfe für Kiffer<br />
kascha@hanfjournal.de<br />
Kascha ist ab sofort per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen.<br />
Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.<br />
Bolle (ohne Alter und Wohnort) fragt:<br />
„Hi Kascha,<br />
und zwar hab ich da mal eine Frage und wäre dir sehr dankbar,<br />
wenn du sie mir beantworten könntest. Ich habe mich<br />
schon erkundigt bei Sensi Seeds, aber ich bin zu keinem Entschluss<br />
gekommen. Ich möchte eine weibliche Canna... Pflanze<br />
anbauen, <strong>als</strong>o die mit den Blüten, und hab mir auch schon<br />
einen schönen Platz an einem Fluss ausgesucht, wo man sie<br />
nicht entdeckt.<br />
Wind und Sonne bekommt sie da genug, nun wollte ich aber<br />
mal fragen, ob es sich lohnt, outdoor zu pflanzen, weil ich indoor<br />
leider nicht machen kann (lebe in einer WG).<br />
Nun weiß ich nicht, da ich noch nie angebaut habe, welche<br />
Pflanze ich nehmen kann, die an so einem Ort leben kann und<br />
FÜR ANFÄNGER geeignet ist, und wann ich sie dann anbauen<br />
muss.<br />
Mein Freund meint, im März.“<br />
Kascha antwortet:<br />
„Hallo Bolle,<br />
wenn man sich überlegt, outdoor anzubauen, sollte man sich<br />
natürlich zunächst Gedanken über die möglichen strafrechtlichen<br />
Konsequenzen machen. Gerade <strong>als</strong> Anfänger ist man<br />
auch mit solchen Themen weniger erfahren – und muss entsprechend<br />
entscheiden, ob man dieses Risiko eingehen möchte.<br />
Jedenfalls kann ich dir aus diesem Grund an dieser Stelle nicht<br />
mit Anbautipps weiterhelfen. Ein paar theoretische Informationen<br />
kann ich dir aber geben.<br />
Ein Unterschied zwischen Indoor- und Outdooranbau ist, dass<br />
Indooranbau jahreszeitunabhängig ist und kleinere Pflanzen<br />
produziert, die aber mehrm<strong>als</strong> im Jahr geerntet werden können.<br />
Außerdem ist die Gefahr geringer, dass die Pflanzen von<br />
männlichen Pflanzen aus der Umgebung bestäubt werden<br />
und Samen produzieren. Outdoorpflanzen können ziemlich<br />
groß werden, Sativa-Sorten können draußen bis 4 Meter Höhenwuchs<br />
erreichen. Entsprechend fällt auch der Ertrag aus<br />
– aber eben nur einmal pro Jahr. Die Saison beginnt, da hat<br />
dein Freund recht, gegen Ende März, wenn die Nächte frostfrei<br />
bleiben. Geerntet wird dann üblicherweise im September<br />
oder Oktober.<br />
Die Entscheidung, welche Pflanze man wählt, hängt nicht nur<br />
von der Frage Indoor oder Outdoor ab, sondern auch davon,<br />
was man am Ende erhalten möchte: Eine eher harzreiche Indicapflanze<br />
oder eine Sativapflanze mit großen Blüten oder<br />
eine Kreuzung aus beiden oder eine Pflanze, in die Cannabis<br />
Ruderalis mit hinein gezüchtet wurde, so dass die Blüte nicht<br />
abhängig von der Sonnenscheindauer sondern von einem bestimmten<br />
Zeitraum beginnt, oder vieles andere mehr. Da kann<br />
dir Google oder ein gut beschriebener Samenkatalog wie Sensi<br />
Seeds sicher weiter helfen.“<br />
Tamara (18) aus Aachen möchte wissen:<br />
„High Kascha,<br />
ein Freund hat mal etwas von Erdloch rauchen erzählt, und<br />
dass das total geil sein soll, aber keiner weiß genau, wie das<br />
geht. Wir haben letztens im Park ein kleines<br />
Loch in die Erde gegraben und hatten auch<br />
einen Joint, aber wir hatten keine Ahnung,<br />
wie das zusammen gehen soll. Kannst du<br />
erklären, wie das geht und gibt es noch andere<br />
so krasse Rauchmethoden?“<br />
Kascha erklärt:<br />
„Hallo Tamara,<br />
gut, dass du fragst. Mit einfach ein Loch<br />
buddeln ist es nicht getan, Erdlochrauchen<br />
(im Winter auch in der Variante Schneeloch<br />
möglich) erfordert ein wenig an Vorbereitung.<br />
Dafür ist es in der Tat eine krasse Variante,<br />
denn die Erde gibt dem Rauch neben<br />
angenehmer Kühlung auch einen ganz eigenen<br />
Geschmack. Im Grunde sollte die Technik aber<br />
Erdtunnel heißen, denn einen solchen muss<br />
man dazu bohren. Das geht gut mit Stöcken und<br />
noch besser mit Rohren, und der Boden sollte<br />
auch dafür geeignet sein, sich <strong>als</strong>o bearbeiten<br />
lassen und nicht gleich wieder zusammenfallen.<br />
Du bohrst <strong>als</strong>o einen Tunnel von vielleicht 3-5 cm<br />
Durchmesser in den Boden, der idealerweise V-<br />
förmig verläuft und zwei Öffnungen hat. In eine<br />
steckt man ein Chyllum, einen Joint oder etwas<br />
ähnliches (auch die Aufsätze für Flaschen, die man<br />
zum Eimern verwendet, eignen sich, sollten aber<br />
wegen der Länge des Tunnels großzügig konstruiert<br />
werden), am anderen Ende kann man ziehen.<br />
Wünscht man ein Raucherlebnis ohne knirschenden Sand zwischen<br />
den Zähnen kann man auch hier ein Mundstück, z.B.<br />
aus einem Flaschenh<strong>als</strong>, verwenden. Beim Schneeloch braucht<br />
man im Grunde kein Mundstück, ein Chyllum eignet sich aber<br />
besser <strong>als</strong> ein Joint, da der durch den Schnee früher oder später<br />
durchnässen könnte. Mit ein bisschen Übung bekommt man<br />
das aber auch in den Griff.<br />
Eine andere nicht so bekannte, aber dennoch ganz witzige<br />
Methode ist das ,,Apfel-Rauchen“. Dazu macht man im Grunde<br />
dasselbe, nur mit einem Apfel anstelle von Erdboden. Solche<br />
Spielereien lassen sich mit vielen Obstsorten anfangen, Insider<br />
schwören auf Paprika, aber auch auf Melonen oder Kokosnuss.<br />
Solltest du ein anderes besonders gut geeignetes Obst oder Gemüse<br />
heraus finden, zögere nicht, es uns mitzuteilen.“<br />
Johann (22) aus Berlin fragt:<br />
„Hi Kascha,<br />
ich habe mal von solchen Geräten gehört, die das THC konzentrieren,<br />
so dass man das Kondensat dann einatmen kann,<br />
ohne dass etwas verbrannt wird? Kannst du mir sagen, wie so<br />
was heißt und wie das funktioniert? Lohnt sich das?“<br />
Illu: lukas<br />
Kascha antwortet:<br />
„Hi Johann,<br />
ich nehme an, du meinst einen Vaporizer. Das ist ein Gerät,<br />
in dem das THC, <strong>als</strong>o der Wirkstoff, aus dem Gras verdampft<br />
wird ohne dass das Gras dabei verbrennt. Das passiert, indem<br />
warme Luft mit einer bestimmten Temperatur (etwa 190°C),<br />
bei der das THC verdampft, durch das Gras geblasen wird.<br />
Dabei gibt es sehr verschiedene Geräte, die sich grundsätzlich<br />
in zwei Klassen aufteilen lassen: Die Stromvaporizer, das sind<br />
elektrische Geräte, die mit einer Heizspirale oder ähnlich die<br />
Luft erhitzen und dann selbst durch das Gras blasen, so dass<br />
man den Dampf in einem Beutel oder durch einen Schlauch<br />
bekommt. Und die Feuerzeugvaporizer, die meist kleiner und<br />
transportabel sind und bei denen die Luft mit einem Feuerzeug<br />
erhitzt wird und meist dann beim Inhalieren durch das<br />
Gras gezogen wird. Vor dem kommerziellen Erfolg der Vaporizer<br />
vor einigen Jahren war man noch darauf angewiesen,<br />
sich solche Geräte mit einem Heißluftföhn und einigen Glaskolben<br />
selbst zu bauen. Insgesamt sind Vaporizer eine sehr gesundheitsverträgliche<br />
Lösung, da die potentiellen Risiken des<br />
Rauchens minimiert werden, während die Dosierung wesentlich<br />
einfacher ist <strong>als</strong> bei z.B. Haschischkeksen. Ach ja, es wird<br />
übrigens nicht das Kondensat eingeatmet, denn das wäre der<br />
kondensierte Dampf und der ist wieder flüssig – eingeatmet<br />
wird der Dampf, <strong>als</strong>o das verdampfte THC.“<br />
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Mo-Fr 11-21 Uhr, Sa 10-16 Uhr<br />
S+U Bhf-Lichtenberg<br />
Kayagrow.de<br />
Schliemannstr. 26<br />
10437 Berlin<br />
Grow-in-Europe.de<br />
Kaiserin-Augusta-Allee 29<br />
10553 Berlin<br />
Gras Grün<br />
Oranienstr. 183<br />
10999 Berlin<br />
Greenlight-Shop.de<br />
Industriestr. 4-9<br />
12099 Berlin<br />
Turn Systems<br />
Albrechtstr. 125<br />
12165 Berlin<br />
Sun Seed Bank<br />
Amsterdamerstr. 23<br />
13347 Berlin<br />
Blackmarket<br />
Dortustr. 65<br />
14467 Potsdam<br />
0331-6256927<br />
Udopea Hamburg<br />
Schanzenstr.95<br />
20357 Hamburg<br />
amsterdam-headshop.com<br />
Reeperbahn 155<br />
20359 Hamburg<br />
Shisha Shop Isis<br />
Bremer Str.6<br />
21233 Buchholz<br />
Smoke-Temple.de<br />
Salzstrasse 7<br />
21335 Lüneburg<br />
Ganja Shop Lüneburg<br />
Am Berge 33<br />
21335 Lüneburg<br />
Headshop Grasweg<br />
Infohotline: 040-69692727<br />
22299 Hamburg<br />
Harlequin Headshop<br />
Kurhausstr. 61a<br />
lokal>direkt>effektiv<br />
23795 Bad Segeberg<br />
Fantasia Head&Growshop<br />
Staulinie 16-17<br />
26122 Oldenburg<br />
Para Vision Headshop<br />
Vaderkeborg 16<br />
26789 Leer<br />
growlager.de<br />
0049(0)4273-979940<br />
27245 Barenburg bei Bremen<br />
Groovy Headshop & Growshop<br />
Kurze Geismarstr. 6<br />
37073 Göttingen<br />
Bloomtech Growshop+Versand<br />
Königsstieg 94a<br />
37081 Göttingen<br />
https://ssl.bloomtech.de<br />
L’Afrique<br />
Böcklerstr. 10<br />
38102 Braunschweig<br />
Freakshop Smokey Headshop<br />
Hochstr. 5 - 7<br />
42853 Remscheid<br />
Green Galaxy<br />
Ringofenstr. 37<br />
44287 Dortmund<br />
Grow NRW<br />
Königsheide 49<br />
44536 Lünen-Brambauer<br />
Progrow<br />
Herner Straße 357<br />
44807 Bochum<br />
Freakshop<br />
Friedrich Ebert Str.46<br />
45468 Mühlheim / Ruhr<br />
Ohrwurm-Recordstore.de<br />
Bahnhofstr. 32<br />
48431 Rheine<br />
UnserLagerLaden.de<br />
Gustavstr. 6-8<br />
50937 Köln<br />
Hanfzeichen<br />
Bahnhofsstr. 89<br />
55218 Ingelheim<br />
KrinsKram<br />
Goldene Ecke 8<br />
58511 Lüdenscheid<br />
GBK-Shop.de<br />
Valve 40a<br />
59348 Lüdinghausen<br />
NEUTRAL Headshop<br />
Fahrgasse 97<br />
60311 Frankfurt<br />
Subcity Grow-Head-Shishashop<br />
Große Seestrasse 36<br />
60486 Frankfurt<br />
Bong-Headshop.de<br />
Elisabethenstr. 21<br />
60594 Frankfurt<br />
Hanf Galerie<br />
Großherzog-Friedrichstr. 6<br />
66115 Saarbrücken<br />
GANJA Grow & Headshop<br />
Goethestr. 15a<br />
67063 Ludwigshafen<br />
Greensmile.de<br />
Kämmererstr. 69<br />
67547 Worms<br />
New Asia Shop Mannheim<br />
F1, 10<br />
68159 Mannheim<br />
Glasshouse<br />
Kettengasse 13<br />
69117 Heidelberg<br />
Udopea Stuttgart<br />
Marienstr. 19<br />
70178 Stuttgart<br />
Pot-de-Fleurs.de<br />
Hohenheimerstraße 56<br />
70184 Stuttgart<br />
Ghouse.de<br />
Glasshouse<br />
Vordere Karlstr.37<br />
73033 Göppingen<br />
Planet-Plant.de<br />
Rollingerstr. 2<br />
76646 Bruchsal<br />
Highlight<br />
Alte Lange Str. 2<br />
77652 Offenburg<br />
Storz-Bickel.com<br />
Rote Strasse 1<br />
78532 Tuttlingen<br />
Green Ocean<br />
Münsterplatz 32<br />
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Georgenstrasse 45<br />
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99084 Erfurt<br />
Biocultivator.de<br />
Friedrichsweg 2<br />
99735 Bielen<br />
Sound0911.de<br />
Herrenstraße 12<br />
99947 Bad Langensalza<br />
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Viva Sativa<br />
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Tel: +41-313114018<br />
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#109<br />
Alternative Nutzungsmöglichkeiten von: Handys<br />
Ausbruch aus<br />
der Funkzelle<br />
Das gute alte Handy hat, kaum eingeführt, auch schon wieder ausgedient.<br />
Funklöcher direkt in den Kopf zu brennen war dann doch<br />
nicht die ultimative Idee. Heutzutage reicht ein Headset, das sich per<br />
Bluetooth mit dem Miniaturlaptop in unserer Tasche verbindet. Dabei<br />
hatte die gute alte Gurke so viele Vorteile. Denn sollte tatsächlich einmal<br />
der Strom aus- und die Zivilisation untergehen, hätte man damit<br />
wenigstens noch kleine Tiere erschlagen können.<br />
Also entweder das Handy findet ein neues Beschäftigungsfeld oder<br />
es wird gnadenlos upgegradet -Handytuning! Mit Tieferlegen, Spoiler<br />
und Alufelgen ist es nicht getan, wir brauchen unbedingt überlebensnotwendige-i-Phone-Applikationen,<br />
wie z.B.:<br />
"Memorizer pocket"<br />
Die altbewährte Helmkamera jetzt auch <strong>als</strong> i-App. Damit lässt sich der komplette Lebensweg<br />
aufzeichnen, um später zermürbende Diaabende von seinen Spaziergängen vorführen<br />
zu können. Inklusive Streckenprotokoll bei google Earth. Der Memorizer - er weiß, was du<br />
gestern getan hast!<br />
Und NEU mit der Zusatzfunktion: "Memorize your friends" - schickt willkürlich MMS-Bilder,<br />
was du gerade machst, an jemanden aus deinem Telefonbuch (Achtung, vorher Eltern<br />
daraus löschen!)<br />
"my new best friend"<br />
ist eine Computerstimme, die in regelmäßigen Abständen "m-hm", "ja", "ach so", "echt?" und<br />
"krass" sagt. Damit kann man sich sämtliche echte Freunde sparen, entlastet die Telefonrechnung<br />
massiv.<br />
Der „Wow, ich bin so beliebt-Service“<br />
ruft willkürlich, im Schnitt aber alle 20 Minuten an und ein anderer Telefonist (Geschlecht<br />
wählbar) gesteht dir wortreich seine Liebe.<br />
"Ja, ich brauch’s!"<br />
wählt automatisch die Nummern von Dealern, Pizzaservice und willigen Bettsportpartnern,<br />
sobald das mitgelieferte Hormonmessgerät Bedarf anzeigt.<br />
"Schnuffelweich"<br />
simuliert eine Klopapier-ähnliche Oberfläche auf dem Display, so dass man sich damit prima<br />
den Arsch abwischen kann. Anwendung ist abwaschbar.<br />
"Schnitzeljagd"<br />
Wir entführen dein Kind und per GPS-Ortung kannst du dann verzweifelt versuchen, uns<br />
zu folgen.<br />
"Terrorism"<br />
ermöglicht es dir ganz ohne Aufwand andere in den Wahnsinn zu treiben. Die Funktion<br />
wählt alle 10 Sekunden die einprogrammierte Nummer an und legt nach dem ersten Klingeln<br />
sofort wieder auf.<br />
"Test it"<br />
testet alles für dich, was du willst, nur durch reines Auflegen. Sei es der Aidstest per Finger<br />
(für Frauen rechnet es auch gerne den Zyklus aus) oder die Reinheit der Droge. Besonders toll<br />
daran: Ergebnis kann vorher eingegeben werden - damit man auch keinen Spaß versäumt.<br />
"Ja, ich brauch’s!"<br />
wählt automatisch die Nummern von Dealern, Pizzaservice und willigen Bettsportpartnern,<br />
sobald das mitgelieferte Hormonmessgerät Bedarf anzeigt.<br />
Zwar kein i-Phone-App, dafür für alle herkömmlichen Handys super zu gebrauchen: Das<br />
Schweizer-Aufsteckset - mit Taschenmesser, Flaschenöffner, Papers, Feuerzeug und Ziehröhrchen,<br />
halt allem, was man so braucht.<br />
Aber auch ohne Aufrüstung ist unser Mobilfunkgerät ein nützliches Spielzeug. Denn man<br />
kann mit dem Handy-Display prima sein Ohr von Innen beleuchten. Man kann auch super<br />
seine Persönlichkeit damit ausdrücken, indem man es mit hübschen aber nutzlosen Dingen<br />
behängt und beklebt: Wurst zum Beispiel. Damit werfen unterstreicht Wutausdrücke mit<br />
einem kräftigen "Auf Nimmerwiederhören". Wenn man vorher noch eine Taste drückt, ist es<br />
sogar ein Leuchtspurgeschoss! In Pärchenwohnungen kann man zwei Handys<br />
gegenüberstellen und hat somit die kleinste Mikrowelle der Welt. Ebenso<br />
funktioniert das Gerät <strong>als</strong> steckdosenunabhängiger Elektrogrill für Entwicklungsländer.<br />
Und nicht zuletzt ist es der erste rechteckige Vibrator<br />
der Welt - für ein besonders kantiges Feeling. Achtung: Mailbox<br />
ausschalten, sonst wird's für den zwingend notwendigen Assistenten<br />
schnell kostspielig.<br />
Mit dem Handy könnte man aber auch super seine Untertanen<br />
überwachen, indem man den Fernsprecher zur<br />
Abhöreinrichtung mit Ortssensor umfunktioniert. Ach<br />
so, ups, wird ja bereits gemacht. Dann vielleicht hier<br />
noch ein letzter Tip: Durch den hohen Plastikanteil<br />
brennt das Ding ziemlich lang und bunt - ist <strong>als</strong>o<br />
eine optimale Deko für die nächste Goaparty!<br />
Tüdelü<br />
Eure<br />
grossstadtsurvivor<br />
Illu: marker
#109 17<br />
fun&action<br />
Need for Speed: Shift<br />
Drink Fast! Smoke Faster!<br />
Electro Gaming<br />
Das erste "Need for Speed" orientierte sich an dem Homecomputerklassiker<br />
"Test Drive", das trotz altbackener<br />
Bitmapgrafik mit Cockpitperspektive, Polizeifrühwarnssystem<br />
und einem großen realistischen Anspruch daherkam.<br />
Diese Ideen fand man auch in der 1994 erschienen EA Raserei<br />
wieder, welche aber schon im dreidimensionalen Polygongewand<br />
daherkam. Dazu gesellten sich die schnellsten Autos dieser<br />
Zeit und aufwendig inszenierten Filmsequenzen, so dass einen<br />
das Gesamtwerk auf die Raserlaune einstimmte und nicht<br />
vergessen ließ.<br />
Dass seinerzeit alles richtig gemacht wurde, lässt sich allein<br />
duch die Langlebigkeit der Serie beweisen. Mittlerweile sind 14<br />
verschiedene NFS Teile erschienen, die sich immer mehr oder<br />
weniger vom Orginalkonzept unterschieden. Vom straighten<br />
Cannonball Verfolgungsrennen über chaotische Tuning-Großstadtrasereien<br />
bis hin zur Undercover Polizeiarbeit hatte man<br />
mittlerweile alle möglichen Hinter- und Untergründe in das<br />
beliebte Fahrgeschäft integriert.<br />
Nun hat die Serie den Weg in Richtung des anspruchsvollen<br />
Rennkurses im professionellen Racingbusiness eingeschlagen.<br />
Die Richtungsänderung von EA ist richtig und durchdacht.<br />
Dies zeigt ganz klar die Qualität des neuen Need for Speed:<br />
Shift.<br />
Man hat sich eindeutig an den beliebtesten Modi und den<br />
sonst gebotenen Möglichkeiten der anderen Rennspielvertreter<br />
orientiert, um allen Ansprüchen der flitzenden Zockergemeinde<br />
gerecht zu werden. Angefangen vom knackigen Motorensound,<br />
zu wundervoll designte Polygonmodellen , geht es mit<br />
einem zweischneidigen Punktesystem an den Start der neuen<br />
Racingleague. Nicht nur die Platzierungen bringen bare Münze<br />
ins Sparschwein, sondern Eure Art zu fahren bestimmt das<br />
Vorankommen im Pilotensitz. Perfekt gemeistere Kurven, das<br />
Ausnutzen des Slipstreams und durch saubere Überholmanöver<br />
lassen sich Eure Fahrerqualitäten stetig verbessern. Auch<br />
das genaue Gegeneteil; agressives Fahren, Rempeln und Gewinnen<br />
wird Euch auf das Sigertreppchen führen, aber Euch<br />
auch bis zum Ende Eurer Karriere anhaften.<br />
Eurem fahrerrischen Können entsprechend werdet Ihr zu gewissen<br />
Events eingeladen, in welchen Ihr Euer trainiertes Wissen<br />
sogleich zum Einsatz bringen müsst.<br />
Der Fuhrpark umfasst mit über 70 Automobilen eine ganze<br />
Reihe Schmuckstücke und lässt sich mit entsprechender Münze<br />
vom Standard-Strassenflitzer zum extremen Convertible<br />
mutieren. Ebenso ist die Optische Gestaltung den Bestitzern<br />
Foto: EA<br />
überlassen, wobei gerade die Innenaustattung positiv ins Gewicht<br />
fällt. Dass man diese auch wirklich während der Rennen<br />
bewundern kann, ist einer der besten Neuerungen in "Need for<br />
Speed: Shift". Die Einführung einer Kopfperspektive, die das<br />
Geschehen unabhängig vom Automobil, physikalisch korrekt<br />
auf den Bildschirm bringt gab es so noch nicht. So werdet ihr<br />
bei Zusammenstössen wirklich virtuell durchgeschüttelt und<br />
verliert dabei sicherlich öfters die Orientierung. Dabei verschwimmt<br />
die Sicht und die Farben der Umgebung verschwinden.<br />
Störend, aber eben verdammt nah an der Realität; und so<br />
läßt sich das Spiel vielleicht auch am besten vergleichen.<br />
Echt am Limit!<br />
(PC, PS3, Xbox360)(EA, ca.59€)<br />
Batman:<br />
Arkham Asylum<br />
Sind wir nicht alle ein bisschen Joker?<br />
E<br />
Foto: Eidos<br />
s ist schon eine Krux mit dem Superheldendasein. Da fängt<br />
man einen Schurken nach dem anderen ein und dann stellen<br />
einem die Bösewichter an dem Ort, an dem man es am wenigsten<br />
erwartet, eine Falle. In ihrem eigenen Gefängnis.<br />
Dieses ist in Batmans Heimat Gotham City das städtische<br />
Irrenhaus, welches den schmucken Namen Arkham Asylum<br />
trägt und alle der berüchtigten Superschurken beherbergt.<br />
So kommt es, dass ihr <strong>als</strong> Batman zum Staatsfeind Nummer<br />
Eins auf Gothams berüchtigter Insel werdet, <strong>als</strong> der Joker seinen<br />
neusten Gag beginnt, die Falle zuschnappen lässt und sein<br />
finsterer Plan, Batman die Welt endlich mit seinen Augen sehen<br />
zu lassen, langsam Form annnehmen lässt. Ganz allein <strong>als</strong><br />
Gotham’s dunkler Ritter, seid ihr von nun an darauf gestellt unbemerkt<br />
in die Tiefen des Asyls einzudringen und den ausgebrochenen<br />
Widersachern zu vermitteln, dass ihr Freigang nur<br />
von kurzer Dauer ist. Hierfür greift ihr tief in Batmans ständig<br />
erweiterbare Gadget-Kiste, die euch mit Batarangs, Bat-Grappler,<br />
Bat-Explosionsschaum und praktischen Bat-Senses sinnvoll<br />
unterstützt. Dass "The World Greatest Detective" nicht nur<br />
starke Graue Zellen hat, die er auch im Lösen von überall verstreuten<br />
Riddlerrätseln einsetzt, beweist der schlagkräftige Fledermausmann<br />
in den vielen kleineren wie größeren Keilereien<br />
mit den ausgebrochenen, geisteskranken Gefangenen. Dank<br />
seines Freeflow Kampfstils, hält der „alter-ego-nde“ Millardär<br />
einige Dutzend Schwerverbrecher gleichzeitig in Schach, wobei<br />
er auch direkt auf Angriffe mit Countern reagieren kann. Dennoch<br />
ist es taktisch klüger, sich im Verborgenen zu bewegen<br />
und mit Überraschungsangriffen einen einzelnen Gegner auszuschalten<br />
und seinen Kameraden damit ordentlich die Angst<br />
zu schüren. Hierzu bewegt ihr euch durch Lüftungsschächte,<br />
hangelt euch von Brüstungen und schwingt euch von Vorsprüngen<br />
ins unheimliche Dunkle, um die Gerechtigkeit nach<br />
Gotham zurückzubringen. Die Eidos Entwickler von Remedy<br />
haben es bei diesem Batman Titel tatsächlich geschafft nicht nur<br />
spielerisch ein sehr abwechslungsreiches Abenteuer rund um<br />
Gotham’s Superhelden zu kreieren, sondern auch eine absolut<br />
dichte Batman Geschichte in das Arkham Asyl zu integrieren.<br />
Freunde der Fledermaus werden sich auf ein Wiedersehen mit<br />
vielen Bekannten freuen, steigen dank Scarecrow´s Gratis-Drogencocktail<br />
tief in Batmans Psyche und sehen zur Abwechlsung<br />
mal, was Killer Croc zum Frühstück isst. Comicfetischisten erfreuen<br />
sich dazu noch am Stil der gewählten Vorlage, die aus<br />
der etwas groteskeren Feder von Carlos D´anda stammt.<br />
Es ist sehr erfreulich, dass ein Batman Spiel ohne große Filmlizenz<br />
im Hintergrund, mit einer derartigen Sorgfalt produziert<br />
wurde, wie es bei Arkham Asylum stattgefunden hat. Nicht<br />
nur Flattermänner und Frauen sollten sich diesen Titel einmal<br />
mit ihren Sonarempfängern anpeilen, denn durch die abwechslungsreiche<br />
Gestaltung und die dichte Erzählung sollte jeder<br />
seinen Spaß mit "Batman: Arkham Asylum" haben können -<br />
selbst der Joker!<br />
(Eidos, ca.59€) (ab16)
18<br />
fun&action<br />
#109<br />
N GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN GE<br />
sg1717<br />
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•<br />
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Glasdicke 3,5mm<br />
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der gleichen Adresse werden leider nicht berücksichtigt. Also, schnell<br />
für eine der zahlreichen Möglichkeiten entscheiden und ran an die Tasten.<br />
Als Betreffzeile gebt bitte den über dem Text angegebenen Code<br />
(zb. GW-150) ein. Für den iolite schickt bitte eine e-mail mit „iolite“<br />
in der Betreffzeile an info@reinhart-gbr.de . Der Rechtsweg ist wie<br />
immer ausgeschlossen, teilnehmen dürfen alle Personen ab 18 Jahren<br />
(mit Ausnahme der Mitarbeiter der Agentur Sowjet, smoketown.de und<br />
vaporizer-markt.de). Einsendeschluss ist der 31.10.2009<br />
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Durchmesser 50mm<br />
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•<br />
Höhe 26cm<br />
Durchmesser 36mm<br />
Glasdicke 3,5mm<br />
exakter 14,5er Schliff<br />
Inkl. Chillum<br />
edle Optik<br />
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Dieser kleine aber feine Winkelzylinder<br />
ist garantiert überall der<br />
absolute Hingucker.<br />
Fotos: Smoketown<br />
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