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#109<br />

kostenlos<br />

unabhängig, überparteilich, legal<br />

HanfJournal.de / Ausgabe 10.09<br />

<br />

Gezwungen zum Schmuggel? Wie und ob Cannabispatienten<br />

ihre Medizin bei Auslandsaufenthalten mit sich führen<br />

dürfen und warum es in dieser Hinsicht akuten Handlungsbedarf<br />

gibt, erklärt Euch Doktor-Hanf auf Seite 4.<br />

<br />

Waldmeista war in Kambodscha. Gras gibt es offen auf dem<br />

Wochenmarkt zu kaufen und Hanf ist Genussmittel Nummer<br />

eins. Natürlich hat das Land noch eine Menge anderer Dinge<br />

zu bieten, auf Seite 7 könnt Ihr lesen, wie sich so etwas anfühlt.<br />

2 news 5 clubmed 6 guerilla growing 7 anderswo 11 cooltour<br />

13 fun&action<br />

SPD schreit nach Hanf<br />

Heißt Let's get stoned* wirklich „Wählt den Steini“?<br />

Text: Michael Knodt<br />

Zeit für eine Versöhnungstüte? Bild: Archiv<br />

Nur der FC Schalke 04 verhinderte am Wahlwochenende<br />

mit seinem 1:0 Erfolg über Dortmund den totalen<br />

schwarz/gelben Triumph.<br />

Für Hanfnutzer hat der Wahlausgang erst einmal keine direkte<br />

Auswirkung, da sich der neue Koalitionspartner von<br />

Frau Merkel drogenpolitisch nicht vom alten unterscheidet,<br />

eine rationale Drogenpolitik wäre ebensowenig bei einer Jamaika-Koalition<br />

oder bei der Fortsetzung der großen Koalition<br />

mehrheitsfähig. Auf lange Sicht kann diese Konstellation für<br />

die Legalisierungsfrage sich sogar eher <strong>als</strong> nützlich erweisen,<br />

denn ab jetzt hat die SPD mindestens vier Jahre Zeit, sich zu<br />

besinnen, Realitäten neu einzuschätzen und sich dann mit Hilfe<br />

des eigenen Nachwuchses neu zu positionieren. Die Jusos<br />

fordern schon seit den 1970er Jahren die Liberalisierung von<br />

Cannabis, ohne ihre Position auch nur in Ansätzen durchsetzen<br />

zu können. Heiko Maas, Andrea Nahles, Björn Böhning oder<br />

sogar Sabine Bätzing sind die bekanntesten aus einer langen<br />

Reihe ehemaliger Jusos, die <strong>als</strong> Partei-Nachwuchkräfte noch<br />

kein Problem mit der kontrollierten Abgabe unter strengsten<br />

Jugendschutzauflagen hatten, seitdem davon aber nichts mehr<br />

hören wollen.<br />

In anderen Ländern Europas wie in Portugal, Spanien, den<br />

Niederlanden, Tschechien, Österreich oder der Schweiz haben<br />

sich Sozialdemokraten schon längst dazu entschieden, eine<br />

echte Entkriminalisierung von Konsument/Innen <strong>als</strong> Politikziel<br />

zu definieren und wo es geht, auch umzusetzen. In Deutschland<br />

hat sie auch auf diesem Feld die Kompetenz an Grüne und<br />

Linke abgegeben, die SPD scheut den Dialog mit mündigen<br />

Bürgern wie der Teufel das Weihwasser, weil vielen Amtsträgern<br />

mittlerweile bewusst ist, dass sie sich argumentativ auf<br />

sehr dünnem Eis bewegen, wenn es um das Gefahrenpotential<br />

von Hanf geht. So langsam sollte auch bei Sozialdemokraten<br />

über 35 Jahren ankommen, dass die Einstiegsdrogentheorie<br />

wissenschaftlicher Unsinn und ein verantwortungsvoller Umgang<br />

mit Cannabis durchaus möglich ist. Werbepromis aus der<br />

Toskana-Ecke wie Günter Grass, Hannelore Elsner, Ottfried Fischer,<br />

Peter Maffay oder Iris Berben verleihen nicht gerade ein<br />

junges, innovatives Profil. Rentner sind eher CDU-Klientel, das<br />

Dilemma aber ist, dass sich kaum jemand unter gefühlten Sechzig<br />

findet, der Werbung für die Ex-Volks- und Arbeiterpartei<br />

machen möchte.<br />

Die Jusos in Konstanz haben damit kurz vor der Wahl schon<br />

angefangen, unter dem Motto „Let's get stoned“ warben sie für<br />

den späteren Wahlverlierer Steinmeier. Selbstredend sollte der<br />

Slogan keine Verherrlichung des Cannabiskonsums darstellen,<br />

sondern sei nur eine lässige Formulierung, um junge Leute<br />

„Steinig werden zu lassen“, <strong>als</strong>o den Frank Walther zu wählen.<br />

Aha.<br />

Vielleicht haben sich da auch wieder mal ein paar Jungsozialisten<br />

zu weit aus dem Fenster gelehnt, um nach den ersten Empörungsrufen<br />

wieder zurück zu rudern, anstatt selbstbewusst<br />

zur eigenen Idee zu stehen? Wünschenswert wäre, dass der<br />

SPD-Nachwuchs seiner Forderung mehr Nachdruck verliehe<br />

und die nächsten vier Jahre nutzt, dieser nach fast 40 vergeblichen<br />

Jahren zumindest im Ansatz auch in der Mutterpartei<br />

zu verankern. Gelänge das nicht wenigstens in Teilen, sollten<br />

die Jusos vor der nächsten Wahl diesen Punkt getrost <strong>als</strong> nicht<br />

durchsetzbar abhaken und ihn aus Gründen der Ehrlichkeit<br />

und der Selbstachtung durch ein drogenpolitisches Vakuum<br />

ersetzen. Denn klar ist: Ohne die SPD wird es drogenpolitisch<br />

auf Bundesebene nicht vorangehen, wenn sie den einmal eingeschlagenen<br />

„CDU-light“ Kurs Richtung Bedeutungslosigkeit<br />

fortsetzen, indem der parteiinterne Status Quo, über Hanf nicht<br />

zu diskutieren, gewahrt bleibt.<br />

Falls die Sozialdemokratie wider Erwarten den Sinn für die<br />

Ängste und Nöte der Bürger/innen wieder erlangt und begreifen<br />

sollte, was gerade ihre junge Zielgruppe interessiert:<br />

Exzessiv.tv weiß, wie man mit neuen Medien umgeht und<br />

junge Wähler anspricht. Das online-Magazin unserer Zeitung<br />

bietet sich gerne an, einer neuen SPD in Sachen Hanf-Aufklärung<br />

beratend zur Seite zu stehen.<br />

*Juso-Konstanz: Wahlslogan für Steinmeier<br />

Hungern gegen die Prohibition<br />

Friedensaktivist Jürgen Hahnel lässt sich<br />

nicht klein kriegen - der Preis dafür ist hoch<br />

Jürgen Hahnel sitzt seit Juli 2009 in der JVA Rottenburg,<br />

weil er sich aus politischen Gründen geweigert<br />

hatte, Sozi<strong>als</strong>tunden für den Besitz von Cannabisprodukten<br />

mit einem Gesamtwirkstoffgehalt von 9,8 Gramm<br />

THC abzuleisten. Er musste seinen ersten Hungerstreik<br />

aufgrund gesundheitlicher Probleme abbrechen, hat jedoch<br />

angekündigt, diesen fortzusetzen, sobald es sein<br />

körperlicher Zustand wieder erlaube. Jürgen hatte nach<br />

eigener Aussage während seines ersten Hungerstreiks<br />

fünf Kilo abgenommen, zu diesem Zeitpunkt Anfang<br />

August wog er nur noch 53 kg. Jürgen Hahnel wird anscheinend<br />

aufgrund seiner konsequenten Haltung von<br />

der Anstaltsleitung eine Sonderbehandlung zuteil: Er ist<br />

lediglich aufgrund von Hanfbesitz verurteilt, die JVA Rottenburg<br />

weigert sich kontinuierlich, das anzuerkennen.<br />

In seiner Gefängnis-Akte ist trotz des Einspruchs des Betroffenen<br />

von Weitergabe die Rede. Ebenso wird ihm ein<br />

zweiter Satz Anstaltskleidung und die Einsicht in seine<br />

Krankenakte verweigert und die Herausgabe von Lektüre<br />

(Grow und Rauschzeichen) mit politisch unbequemen<br />

Inhalten wird bis zu einer gerichtlichen Entscheidung mit<br />

der Begründung, sie gefährde das Vollzugsziel, vorenthalten.<br />

Die September-Ausgabe vom Hanf Journal hingegen<br />

wurde ihm ausgehändigt.<br />

Die Anstaltsleitung konnte oder wollte dem Hanf Journal<br />

auf Anfrage keinerlei Auskünfte über die Situation<br />

von Herrn Hahnel erteilen, so dass wir nur die Briefe von<br />

ihm selbst <strong>als</strong> Informationsgrundlage nutzen können.<br />

Ausgewogene Berichterstattung ist nur dann möglich,<br />

wenn sich beide Seiten äußern, gerne hätten wir die Version<br />

der JVA Rottenburg auch erwähnt. Schon die fehlende<br />

Institution eines Pressesprechers wirft ein Licht auf die<br />

untransparente Außendarstellung, besonders wenn es um<br />

ein so unangenehmes Thema geht, wie einen Kiffer ein<br />

ganzes Jahr für 9,8 Gramm THC einzusperren. Die letzte<br />

Pressemitteilung auf der JVA-Seite stammt aus dem Jahr<br />

2006, ungepflegter kann man die öffentliche Darstellung<br />

einer staatlichen Institution nicht organisieren. Dafür ist<br />

die Kontonummer der JVA drei Mal untereinander aufgeführt.<br />

Das Hanf Journal hat die Bundestagsabgeordneten<br />

von Bündnis90/Die Grünen sowie „Die Linke“ aus Jürgens<br />

Wahlkreis angeschrieben und hofft, dass die Volksvertreter/innen<br />

ihr Möglichstes tun, den Fall öffentlich zu<br />

machen und so helfen, auch die Haftsituation von Herrn<br />

Hahnel menschlicher zu gestalten.<br />

Mehr zum Thema:<br />

www.gruene-hilfe.de , www.sichtbarewelt.de


2<br />

news<br />

Wat läuft?<br />

www.hanfjournal.de/exzessiv<br />

Folge 143:<br />

Exzessiv & Ströbele auf der Wiesenburg<br />

Cannabis-Patient lädt zur Pizza ein<br />

In der neuesten exzessiv-Folge besucht unser<br />

Team die Wiesenburg in Berlin/Wedding. Das ehem<strong>als</strong><br />

größte Obdachlosenasyl der Hauptstadt ist<br />

momentan ein privat initiiertes Kulturprojekt, in dem<br />

unregelmäßige von den Bewohnern organisierte Kulturveranstaltungen<br />

statt finden.<br />

Im Jahr 2007 erhielt ein Cannabispatient aus Würzburg<br />

hier „Asyl“, weil ihm die bayerischen Behörden<br />

aufgrund seiner Medikation nicht wohlgesonnen<br />

waren. Als Dank verteilt er seitdem einmal im Jahr<br />

Gratis-Pizza aus seinem mobilen Pizzawagen „Renta-Pizzeria“.<br />

Geladen waren neben Lehrern und Lehererinnen<br />

einer Berliner Grundschule der Bundestagsabgeordnete<br />

Christian Ströbele, einige Vertreter vom „Selbsthilfenetzwerk<br />

Cannabis <strong>als</strong> Medizin“ (SCM) sowie<br />

das Hanf Journal und exzessiv.tv. In Folge 143 seht<br />

ihr einige Impressionen der wirklich einmalig schönen<br />

Wiesenburg, Christian Ströbele am Pizzawagen und<br />

ein Interview mit drei Mitgleidern des SCM.<br />

www.selbsthilfenetzwerk-cannabis-medizin.de<br />

www.hanfjournal.de<br />

Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum<br />

Verreisen? www.cannabis-cafe.info<br />

Lesen? www.hanfjournal.de<br />

Polen? www.spliff.pl<br />

Tschechien? www.konoptikum.cz<br />

Legalize It?! www.ELF-online.eu<br />

Einen eigenen Film? film@exzessiv.tv<br />

impressum<br />

Herausgeber:<br />

Agentur Sowjet GmbH<br />

Dunckerstraße 70<br />

10437 Berlin<br />

Tel.: 030/44 79 32 84<br />

Fax.: 030/44 79 32 86<br />

Email: redaktion@hanfjournal.de<br />

Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.)<br />

Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr.<br />

89200<br />

Steuer-Nr. 37 220 20818<br />

Redaktion:<br />

Roland Grieshammer, Michael Knodt (CvD), Mark Meritan.<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen,<br />

mze, Steffen Geyer, Kerstin Koch, KIMO, Doktor Hanf,<br />

Waldmeista, Fix & Foxi.<br />

Bundesweite Umfrage zur Wahl 2009:<br />

Cannabis-Konsumenten<br />

bevorzug(t)en „Grün“<br />

Die ca. vier Millionen Cannabis-Konsumenten in Deutschland<br />

bevorzugen „Grünes“ nicht nur bei den konsumier-<br />

an dem Wunsch der Befragten nach einer legalen Abgabemög-<br />

Die Umfragenergebnisse orientieren sich offensichtlich sehr<br />

ten Drogen sondern auch unter den Parteien, dies ergab eine lichkeit für Cannabis an Erwachsene, hierfür votierten fast alle<br />

bundesweite Online-Umfrage des Drogenforschungs-Institutes (95 %) der befragten Konsumenten aber auch gut ein Drittel<br />

INEIDFO mit (am 20.09.09) insgesamt 2.500 Teilnehmern, davon<br />

machten 2.220 Personen Konsumangaben zur Droge Cangabemöglichkeit<br />

von Cannabis setzen sich unter den größeren<br />

der Nicht-Konsumenten jener Droge. Für eine solche legale Abnabis,<br />

von denen 1.830 Umfragenteilnehmer einen Cannabis- Parteien nur die Grünen und eingeschränkt die Linken ein, was<br />

Konsum im letzten Jahr bekundeten.<br />

jene Parteienpräferenz begründen dürfte.<br />

Auf die Frage in Bezug auf eine konkrete Wahlabsicht, wollten<br />

42 % jener Cannabis-Konsumenten, die hierzu Angaben bis von den Befragten in der aktuellen Online-Umfrage damit,<br />

Begründet wurde jene legale Erwerbsmöglichkeit von Canna-<br />

machten, zur nächsten Bundestagswahl Grün wählen; auf die dass die Risiken durch Konsum von Cannabis deutlich geringer<br />

seien <strong>als</strong> bei der legal erhältlichen Droge Alkohol, nur 21 %<br />

Partei der Linken entfielen 20 % der Stimmen, und für kleinere<br />

Parteien, wie die Piraten etc. votierten insgesamt 13 % der sahen hier bei Cannabis, jedoch 89 % der Befragten bei Alkohol<br />

Hanf-Konsumenten; die FDP und die SPD bekamen je 9 % vor ein mittleres oder hohes Risiko. Diese Ansicht der Umfragenteilnehmer<br />

deckt sich im übrigen auch mit wissenschaftlichen<br />

der CDU / CSU mit 7 %. Damit hätten wir künftig eine grün-rot<br />

geführte Bundesregierung, wenn ausschließlich die ca. 5 % aktuellen<br />

Cannabis-Konsumenten der Bevölkerung Deutschlands der britischen Zeitschrift „The Lancet“ rangierte Alkohol in<br />

Untersuchungen: In einer Vergleichsstudie publiziert u.a. in<br />

wählen würden.<br />

Bezug auf die Risiken für die persönliche Gesundheit und die<br />

Der Trend der Cannabis-Konsumenten zu „Grün“ ist demnach<br />

ungebrochen, im Jahre 2001 votierten bereits 32 % jener 5 deutlich vor Cannabis mit Rang 11 (s. SPEGEL Online am<br />

Gesellschaft nach Heroin und Kokain (Ränge 1 und 2) auf Rang<br />

Personen in einer bundesweiten Emnid-Umfrage für jene Partei,<br />

zugleich bekundeten dort 43 % der Wähler der Grünen Die Umfrage unter www.drogenforschung-interaktiv.de soll<br />

23.03.07).<br />

Konsumerfahrungen zu Cannabis.<br />

im Übrigen noch bis Ende des Jahres fortgesetzt werden.<br />

Die Hanflabyrinth-Saison geht zu Ende<br />

Das Hanflabyrinth-Berlin und das RisiKuh-Labyrinth<br />

werden weiterverarbeitet<br />

Am 3. Oktober wird das Hanflabyrinth-Berlin zum letzten<br />

Mal für Gäste geöffnet sein, danach geht es dem Nutzhanf<br />

der Sorte Fedora 17 an den Kragen. Die Organisatoren haben<br />

den ganzen Sommer lang gearbeitet, geschwitzt und gelitten,<br />

um die ausgelaugten Böden der Späth'schen Baumschule<br />

durch die Anpflanzung von Hanf wieder auf Vordermann zu<br />

bringen.<br />

Im Laufe der vergangenen Monate haben sich zahlreiche Besucher<br />

über die Anwendungsgebiete der Cannabispflanze informiert,<br />

im Feld verirrt oder gar eine Hanfpatenschaft übernommen.<br />

Das Hanflabyrinth-Berlin war das erste legale Hanffeld auf<br />

dem Berliner Stadtgebiet und dank der guten Resonanz ein<br />

voller Publikumserfolg. Berlin hat sicher noch ausreichend belastete<br />

Flächen, auf denen sich ein Hanflabyrinth auch 2010 gut<br />

machen würde. Auf ein Neues im kommenden Jahr...<br />

Das RisiKuh-Labyrinth vom Bundesinstitut für Risikowertung<br />

hat auch ein Labyrinth für Besucher angelegt, das über die<br />

Futterpflanze Mais informieren soll. Der äußere Ring besteht<br />

aus circa 1,5 Hektar Mais, im Inneren des Labyrinths stehen<br />

aber auch ganze zwei Hektar Hanf, gepflanzt in „Kuh-Form“.<br />

Der Mais stellt das Futter dar, der Hanf die Kuh an sich. So<br />

kann man auf verschlungenen Pfaden aus reinstem Cannabis<br />

Sativa durch vier Mägen und den Verdauungstrakt wandern,<br />

bevor man die Kuh durch den Hintern wieder verlässt. Leider<br />

#109<br />

wird der hanfige Aspekt des Risikuh-Labyrinths vernachlässigt,<br />

obwohl der größte Teil des Labyrinths aus Hanf besteht,<br />

erfährt man sehr wenig über die reglementierte Nutzpflanze.<br />

Trotzdem ist das Gelände sehr liebevoll eingerichtet und der<br />

Rundgang ist, besonders für Kinder, ein ganz besonders Erlebnis:<br />

Es gibt Tipis, Barfußwege, Gummieuter und Insektenstationen,<br />

an denen nicht nur die Kleinsten ins Stauen kommen.<br />

Hanflabyrinth-Berlin<br />

Späthstr. 110-120<br />

12437 Berlin<br />

S-Bahnhof Baumschulenweg/Bus 170 Rathaus Steglitz<br />

Öffnungszeiten: Täglich von 10-19 Uhr<br />

bis 3. Oktober<br />

www.hanflabyrinth-berlin.de<br />

RisiKuhLabyRind<br />

Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

Standort Marienfelde<br />

Diedersdorfer Weg 1, 12277 Berlin<br />

Öffnungszeitraum:<br />

14. August bis 4.Oktober 2009 jeweils<br />

Donnerstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr<br />

www.bfr.bund.de/cm/225/flyer_maislabyrinth.<strong>pdf</strong><br />

Layout:<br />

mark marker, (Lukas Tkotz).<br />

Illustrationen:<br />

mark marker, Lukas Tkotz.<br />

Fotos:<br />

mark marker, Privat, Im Auftrag des Hanf Journ<strong>als</strong>.<br />

Anzeigen:<br />

Emanuel Kotzian<br />

030/44 67 59 02<br />

vertrieb@hanfjournal.de<br />

Vertrieb:<br />

Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen<br />

Raum verteilt. Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder<br />

100 Euro (Ausland) jährlich, kann das Hanf Journal beim Herausgeber<br />

<strong>als</strong> Prämium-Abo bezogen werden.<br />

(Abonnement unter www.hanfjournal.de)<br />

Druck:<br />

Union Druckerei Weimar GmbH<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung<br />

des Herausgebers. Manuskripte, Bilder und Beiträge sind<br />

willkommen, es wird aber keine Haftung übernommen.<br />

Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 -<br />

312 0 85/98 distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich<br />

von allen Inhalten der angegebenen Internetadressen und<br />

Links.<br />

Achtung!<br />

Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen<br />

niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen zu<br />

konsumieren oder zu verbreiten.<br />

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de


#109 3<br />

cultiva<br />

news<br />

2009<br />

Hanffreunde treffen sich zum zweiten Mal in<br />

Österreichs Hauptstadt<br />

Vom 27. - 29. November 2009 findet die Hanffachmesse<br />

Cultiva in der Pyramide Vösendorf vor den Toren Wiens<br />

statt. Die erste Cultiva-Hanffachmesse im vergangenen Jahr<br />

war ein voller Erfolg, in spektakulärer Umgebung trafen sich<br />

Hanffreunde aus der ganzen Welt, um sich über neueste Entwicklungen<br />

und Trends der Szene zu informieren.<br />

2008 besuchten unzählige Gäste die Veranstaltung, um sich<br />

umfassend über alle Aspekte der Nutz-und Kulturpflanze Hanf<br />

zu informieren oder hier und da ein Schnäppchen beim Growoder<br />

Paraphenalienstand mitzunehmen. Auch in diesem Jahr<br />

werden sich zahlreiche nationale und internationale Aussteller<br />

präsentieren, natürlich sind Hanf Journal und exzessiv.tv auch<br />

wieder mit einem Stand vor Ort, um sich den Fragen interessierter<br />

Leser und Zuschauer zu stellen. Exzessiv.tv hat eine<br />

Sendung zur Cultiva 2008 gedreht, den ihr euch unter www.<br />

youtube.com/watch?v=fqPbAqUDr9g <strong>als</strong> Vorgeschmack auf<br />

die diesjährige Ausgabe anschauen könnt.<br />

Die Neuheiten und Innovationen der Branche verschaffen<br />

dem interessierten Besucher auch 2009 wieder einen Überblick,<br />

in welche Richtung sich die immer noch aufstrebende Hanfbranche<br />

entwickelt. Gerade auf dem osteuropäischen Markt<br />

passiert das rasend schnell, durch die geografische Nähe zu<br />

Osteuropa schenkt die zweite Hanfmesse diesem Aspekt, genau<br />

wie 2008, auch in diesem Jahr erhöhte Aufmerksamkeit.<br />

2. Hanffachmesse Cultiva<br />

Eventpyramide A-2334 Vösendorf<br />

Öffnungszeiten 11:00 - 19:00<br />

Tickets: Der Ticketvorverkauf läuft von 15.10.2009 bis<br />

15.11.2009.<br />

Die Kapazität der Pyramide ist auf 4.000 Besucher begrenzt.<br />

Die Culiva 2009 empfiehlt, das Ticket rechtzeitig<br />

zu sichern und dabei Geld zu sparen!<br />

Preise:<br />

Vorverkaufspreis: 12,- Euro / 5+1 gratis 60,- Euro<br />

Tageskasse: 15,- Euro<br />

Tageskasse: 12,- Euro für Studenten, Pensionisten,<br />

Behinderte Personen mit gültigem Ausweis<br />

Für Gruppen ab 10 Personen Preis nach Vereinbarung<br />

unter info@cultiva.at<br />

Jugendliche unter 18 Jahren nur unter Begleitung<br />

eines Erwachsenen.<br />

Free Marc Emery -<br />

Demo gegen das Hanfsamenverbot<br />

Demonstration in Berlin forderte Freiheit für<br />

kanadischen Hanfaktivisten und will legalen Handel<br />

mit Cannabissaatgut<br />

Seit 1. Februar 1998 ist der Handel und Besitz<br />

von Hanfsamen in Deutschland verboten,<br />

"wenn diese zum illegalen Anbau" von<br />

Cannabis bestimmt sind. Zum ersten Mal in der<br />

Geschichte der Bundesrepublik wurde damit<br />

das BtMG auf Dinge ausgeweitet, die selbst keinerlei<br />

Rauschwirkung haben.<br />

Die Kohlregierung, die mit der Neuregelung<br />

"den starken Mann markieren" wollte, verlor die<br />

Bundestagswahl des gleichen Jahres dennoch.<br />

Wer aber gehofft hatte, dass die Rot-Grüne Regierung<br />

das Hanfsamenverbot wieder rückgängig<br />

machen würde, wurde bitter enttäuscht.<br />

Hanfaktivisten und Juristen fordern<br />

die Abschaffung des Verbots von Cannabissamen<br />

seither regelmäßig. Sie verweisen darauf,<br />

dass es sein Ziel - Verhinderung des illegalen Anbaus<br />

von Hanf - verfehlt hat und auch nicht erreichen kann.<br />

"Im Zeitalter grenzüberschreitenden Internethandels ist es illusorisch<br />

die deutsche Insellösung Samenverbot durchzusetzen.<br />

Jeder Brief aus dem europäischen Ausland müsste durchsucht<br />

werden, jeder Tourist eine gründliche Taschenkontrolle über<br />

sichergehen lassen." so Steffen Geyer, der Anmelder der Demonstration.<br />

Dumme Gesetze gibt es indes nicht nur in Deutschland. Auch<br />

im "freiesten Land der Erde" (Eigenwerbung der USA auf der<br />

offiziellen Tourismuswebseite) ist es illegal, Cannabissamen zu<br />

verkaufen. Beim nördlichen Nachbarn der USA kennt man kein<br />

Hanfsamenverbot und so dachte der kanadische Hanfaktivist<br />

Marc Emery, dass er sich mit seinem in den Neunzigern boomenden<br />

Hanfsamenhandel auf sicherem Boden befindet.<br />

Die DEA sah dies freilich anders und so kam es, wie es immer<br />

kommt, wenn der böse Nachbar einen nicht in Frieden leben<br />

lassen will. US-amerikanische Drogenjäger forderten die<br />

kanadische Regierung auf, Emery auszuliefern, um ihm den<br />

Prozess zu machen - schließlich seien in den Staaten aus seinen<br />

Samen Millionen illegale Hanfpflanzen herangewachsen.<br />

Vor der kanadischen Botschaft in Berlin, Foto: Steffen Geyer<br />

Marc Emery galt plötzlich <strong>als</strong> Supergangster - ihm drohten<br />

hunderte Jahre Haft.<br />

Ein Jahre dauernder Rechtsstreit folgte, an dessen Ende Marc<br />

Emery in den USA zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde.<br />

Diese Haftstrafe muss Marc in ein paar Tagen antreten.<br />

Weltweit stieß das Urteil auf Unverständnis und weckte den<br />

Wunsch, einen der aktivsten Nordamerikanischen Legalizer im<br />

Kampf gegen seine Inhaftierung zu unterstützen.<br />

Den 19.09.2009 hatten die Emery-Freunde zum weltweiten<br />

Aktionstag erklärt und haben in mehr <strong>als</strong> 30 Städten für Marc<br />

demonstriert. Auch in Berlin hat eine solche Demonstration<br />

statt gefunden.<br />

Um 14:00 Uhr trafen sich die Berliner Hanfaktiven vor der<br />

kanadischen Botschaft (Leipziger Platz). Dort haben sie eine<br />

Protestnote an den Botschafter Peter M. Boehm übergeben und<br />

ihn gebeten, sich für eine zügige Überstellung Emerys in ein<br />

kanadisches Gefängnis einzusetzen.<br />

Anschließend führte die Demonstration zur Botschaft der<br />

USA. Leider lehnten es die US-Amerikaner ab, einen Vertreter<br />

zur Demonstration zu entsenden und so blieb nur der Botschaftsbriefkasten,<br />

um das Gnadengesuch in Empfang nehmen,<br />

dass <strong>als</strong> Abschluss und Höhepunkt der "Free Marc Emery"-<br />

Demo übergeben wurde.


4<br />

news<br />

D - Nicht ohne richterlicher Anordnung<br />

Bundesverfassungsgericht - Urteil zu<br />

Hausdurchsuchungen oder Blutentnahmen<br />

Das Oberlandesgericht in Hamm hat für alle Polizeibeamten<br />

und Staatsanwälte im bevölkerungsreichsten Bundesland verpflichtend<br />

entschieden, dass die Entnahme einer Blutprobe gegen<br />

den Willen des Beschuldigten oder eine nächtliche Hausdurchsuchung<br />

nur dann erfolgen darf, wenn sie von einem<br />

Richter angeordnet wurde.<br />

Es verbot gleichzeitig die Verwendung von Beweisen, die durch<br />

Maßnahmen ohne richterlichen Beschluss ermittelt wurden.<br />

Die ersten Profiteure der nur für Nordrhein-Westfalen gültigen<br />

Entscheidung waren ein Mann, bei dem im Rahmen einer illegalen<br />

Hausdurchsuchung "Rauschmittel" gefunden wurden,<br />

und ein junger Mann, bei dem die ungesetzlich erlangte Blutprobe<br />

nach einem Blechschaden einen Blutalkoholwert von 2,6<br />

Promille ergab.<br />

Die NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter<br />

(CDU) kündigte an, den vom Oberlandesgericht geforderten<br />

richterlichen Nacht- und Notdienst nun so schnell wie möglich<br />

einzurichten. Bis dahin müssen die Polizisten des Landes befürchten,<br />

dass die Ergebnisse ihrer des Nachts durchgeführten<br />

Hausdurchsuchungen und Blutentnahmen vor Gericht nicht<br />

verwendet werden dürfen.<br />

Meldung: Deutscher hanf Verband<br />

NL - Kein Zutritt für Ausländer?<br />

Rosige Aussichten: Coffeeshops nicht länger<br />

Touristenattraktion?<br />

Coffeeshops sollen nicht länger Touristenattraktionen sein,<br />

schrieb der niederländische Inneninister in einem Brief, der der<br />

Presse am 8. September übermittelt wurde. Ein von der Regierung<br />

eingesetztes Beratungsgremium erklärte im Juli, dass die<br />

Politik in den vergangenen 15 Jahren "außer Kontrolle" geraten<br />

sei (Anm. des Redakteurs: gemeint ist wohl die Drogenpolitik,<br />

die Politik ist sowieso außer Kontrolle) und dass es notwendig<br />

sei, zu kleinen, privaten Geschäften für lokale Konsumenten<br />

zurückzukehren. Allerdings sind nur zwei der drei Koalitionspartner<br />

für diese Ausländer diskriminierende Regelung, die<br />

niederländische Sozialdemokratie möchte den Cannabisverkauf<br />

stärker liberalisieren und auf diese Weise die Abgabe und<br />

den Konsum besser kontrollieren. Die konservativen Koalitionsparteien<br />

sind für ein Mitgliedersystem der Gemeinden, bei<br />

dem die Mitglieder bis zu drei Gramm Cannabis mit ihren (niederländischen)<br />

Bankkarten kaufen können. Es sollen zudem<br />

Piltotprojekte getestet werden, bei denen Coffee-Shops größere<br />

Mengen an Cannabis vorrätig halten dürfen. Gegenwärtig kann<br />

ein Coffee-Shop maximal 500 Gramm vorrätig haben.<br />

D - Den Umgang mit Cannabis lernen<br />

Berliner Drogenbeauftragte sieht "keinen Anlass zur<br />

Hysterie"<br />

Die Berliner Drogenbeauftragte Christine Köhler-Azara<br />

antwortet der "Berliner Morgenpost" auf die Frage, ob Eltern<br />

Angst haben müssten, wenn das Kind einmal einen Joint rauche<br />

oder betrunken nach Hause käme, erstaunlich moderat:<br />

"Es ist heute so, dass Kinder lernen müssen, mit Substanzen<br />

umzugehen. Bei Alkohol sowieso, denn das ist ja das<br />

Schmiermittel in unserer Gesellschaft, das überall präsent<br />

ist. Eltern sollten schon im Vorfeld darüber reden, was ein<br />

vernünftiger Umgang mit Alkohol ist. Am besten ist es, wenn<br />

Eltern selbst verantwortungsvoll mit Alkohol umgehen. Kinder<br />

und Jugendliche müssen lernen, mit Drogen umzugehen. Dazu<br />

gehört auch Cannabis, denn in einer Stadt wie Berlin muss<br />

man damit rechnen, dass Jugendliche so etwas angeboten<br />

bekommen. Irgendeiner ist immer in der Klasse, der es schon<br />

mal probiert hat. Es gibt keinen Anlass zur Hysterie, wenn<br />

Jugendliche es einmal probieren. Viele lassen es dann ja wieder.<br />

Wenn Jugendliche mithilfe von Cannabis Probleme verdrängen,<br />

dann muss man aufpassen und davor warnen."<br />

CA - Rollstuhlentzug wegen Medizin<br />

Kanada: Pflegepersonal vs. Menschenwürde<br />

Im kanadischen Brook Haven Care Centre in Kelowna/ British<br />

Columbia wurde ein Patient physisch gequält, weil er seine<br />

staatlich verordnete Medizin einnehmen wollte: Neil Nagy leidet<br />

an MS und nimmt am staatlichen Cannabisprogramm der<br />

kanadischen Regierung teil. Zu diesem Zwecke erhält er regelmäßig<br />

medizinisches Marihuana vom Staat. Um Dritte nicht zu<br />

belästigen, verlässt er zur Applikation im Regelfall das Hospitalgelände<br />

in seinem elektrischen Rollstuhl.<br />

Das Pflegeheim, in dem er lebt, hat das nun zum Anlass genommen,<br />

ihn zu bestrafen, weil die Pfleger und Ärzte "nicht an<br />

den Nutzen glaubten". Herr Nagys Rollstuhl wurde konfisziert<br />

und er so der Möglichkeit beraubt, sein Bett zu verlassen oder<br />

gar seine Medizin einzunehmen.<br />

Empörungsemails können an: feedback@interiorhealth.ca<br />

gesendet werden.<br />

D - Aus den Ohren - aus dem Sinn?<br />

Bitte nicht erwähnen:<br />

Hanf in den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten<br />

- Autorin soll ihr Drehbuch ändern.<br />

Kathrin Pilz, österreichische Journalistin und Drehbuchautorin<br />

mit Wohnsitz in Kalifornien, berichtet in den Salzburger<br />

Nachrichten von Zensur seitens deutschsprachiger, öffentlichrechtlicher<br />

Medienanstalten: „Als Drehbuchautorin musste<br />

ich kürzlich das Wort „Gras“ aus einem Dialog streichen.<br />

Redakteure der deutschsprachigen öffentlich-rechtlichen Sender<br />

bekommen offensichtlich Probleme, wenn Marihuana in einer<br />

familienfreundlichen Komödie diskutiert wird - auch wenn im<br />

gleichen TV-Script Nacktszenen durchaus erwünscht waren.“<br />

In den USA geht es anders zu: In der Erfolgsserie „Desperate<br />

Housewives" wurde kürzlich einer der Hauptcharaktere,<br />

Lynette, von ihrer Mutter mit Marihuana-Brownies gefüttert,<br />

um die Nebenwirkungen einer Chemotherapie zu lindern...<br />

D - 15 Jahre für Mord?<br />

Neeee, für Gras!<br />

Die Innenministerin von Nordrhein-Westfalen, Roswitha<br />

Müller-Piepenkötter (CDU), stellte eine Bundesratsinitiative<br />

ihrer Landesregierung vor, der zu Folge die Einfuhr<br />

illegalisierter Drogen in Strafanstalten generell mit Haftstrafen<br />

zwischen einem und fünfzehn Jahr/en geahndet werden soll.<br />

Roswitha Müller-Piepenkötter hat die "Geringe Menge" in NRW<br />

2007 de facto abgeschafft und gegen die Verfassung verstoßen,<br />

indem sie rechtswidrige Hausdurchsungen durchgehen ließ,<br />

bis die Karlsruher Richter diese Praxis kürzlich für nicht<br />

verfassungskonform einstuften. Die Frau ist ein würdige<br />

Nachfolgerin für alle Schäubles oder Becksteins, wenn die<br />

die Polit-Bühne einmal altersbedingt verlassen sollten. Die<br />

Forderung, Drogendelikte genauso hart wie Mord zu bestrafen,<br />

ist in diktatorisch geprägten Banenrepubliken Usus und klingt<br />

beim zweiten Hinhören gar nicht so rechtsstaatlich.<br />

GL - Wusstet ihr schon, dass …<br />

#109<br />

… bei der Weiterzüchtung von Nutzhanf aus den geernteten<br />

Samen der THC-Gehalt in jeder Generation weiter ansteigen<br />

würde, bis er die ursprünglichem Konzentration wieder<br />

erreicht hat? Deshalb dürfen Hanfbauern ihr Saatgut nicht<br />

selbst produzieren, sondern müssen auf staatlich zertifiziertes<br />

(und somit teures) Saatgut zurückgreifen.


#109 5<br />

clubmed<br />

Wenn Cannabinoide giftige Ablagerungen<br />

aus Gehirnzellen entfernen<br />

Diesem Artikel möchte ich eine Vorbemerkung voraus<br />

schicken, da es in diesem Beitrag um Ergebnisse aus der<br />

Grundlagenforschung, d. h. Forschung mit Zellen und Geweben<br />

geht. Ich berichte im Allgemeinen nicht über Zellexperimente.<br />

Denn häufig lassen sich Ergebnisse aus der Grundlagenforschung<br />

nicht auf die Situation am Menschen übertragen,<br />

und ich möchte vermeiden, dass Leser voreilige Schüsse ziehen.<br />

Auch wenn einige nach der Lektüre voreilig annehmen<br />

könnten, dass Cannabis der Alzheimer-Krankheit vorbeugt<br />

oder sie heilt, möchte ich diese Ergebnisse vorstellen. Interessant<br />

sind sie allemal, und vielleicht entwickelt sich ja tatsächlich<br />

in den kommenden Jahren daraus eine Therapie für die<br />

Alzheimer-Demenz.<br />

Die wichtigsten Charakteristika der Alzheimer-Demenz stellen<br />

Ablagerungen eines bestimmten Eiweißstoffes dar, der eine<br />

Entzündung hervor ruft und die Nervenzellen schädigt und<br />

so zu den gravierenden Einbußen der geistigen Leistungsfähigkeit<br />

bei den betroffenen Personen führt. Dieser Eiweißstoff<br />

wird Amyoloid-Beta genannt. Die Alzheimer-Krankheit tritt<br />

gehäuft bei älteren Menschen auf, jedoch können auch schon<br />

50-Jährige betroffen sein. Sie macht sich zunächst durch eine<br />

zunehmende Vergesslichkeit und reduzierte Konzentrationsfähigkeit<br />

bemerkbar und schreitet langsam bis zu einem vollständigen<br />

Verlust der Persönlichkeit mit dem Verlust der eigenen<br />

Geschichte und der Orientierung in Zeit und Raum fort.<br />

Kürzlich wurden in einer Fachzeitschrift die Ergebnisse einer<br />

Forschergruppe von der Universität Madrid in Spanien veröffentlicht,<br />

die in Zellexperimenten Möglichkeiten untersucht<br />

hatten, die Konzentration von Amyoloid-Beta im Hirngewebe<br />

zu reduzieren. Das Hirngewebe stammte von vier Verstorbenen,<br />

die an einem Morbus Alzheimer gelitten hatten. Die<br />

Proben waren bei Leichenschauen gewonnen und die charakteristischen<br />

Amyoloid-Beta-Ablagerungen waren darin nachgewiesen<br />

worden.<br />

Das Hirngewebe enthält - wie andere Gewebe auch - Zellen<br />

des Immunsystems, des Abwehrsystems des Organismus. Es ist<br />

bekannt, dass Zellen des Immunsystems meistens Cannabinoidrezeptoren<br />

enthalten, und dass Cannabinoide an diese Rezeptoren<br />

binden und die Funktion des Immunsystems beeinflussen<br />

können. Die spanischen Forscher untersuchten, ob bestimmte<br />

Immunzellen, so genannte Makrophagen (Fresszellen), in der<br />

Lage sind, Amyoloid-Beta aus sehr dünnen Schichten des Hirngewebes<br />

(0,01 Millimeter Dicke) zu entfernen. Die Fresszellen<br />

enthielten auf ihrer Zelloberfläche den Cannabinoidrezeptor<br />

vom Typ 2 (CB2-Rezeptor). Als diese dünnen Gehirnsschichten<br />

Zellkulturen von Makrophagen ausgesetzt wurden, so geschah<br />

zunächst nichts Auffälliges. Die Amyoloid-Beta-Konzentration<br />

im Hirngewebe wurde nicht beeinflusst, sodass die Forscher<br />

daraus schlossen, dass diese Fresszellen allein keine Fähigkeit<br />

aufwiesen, diese krankhaften Amyoloid-Beta-Ablagerungen<br />

zu entfernen. Wurden dem Kulturmedium allerdings geringe<br />

Konzentrationen eines bestimmten synthetischen Cannabinoids<br />

hinzugefügt, so begannen die Makrophagen Amyloid-Beta<br />

aus dem Hirngewebe zu entfernen. Bei der optimalen Konzentration<br />

des Cannabinoids, das vor allem an den CB2-Rezeptor<br />

bindet, wurde eine Reduzierung der Ablagerungen um etwa<br />

zwei Drittel erzielt.<br />

Diese Untersuchungen fanden vor dem Hintergrund statt,<br />

dass es bisher keine wirksame Therapie der Alzheimer-Erkrankung<br />

gibt, die ihren Verlauf relevant beeinflussen könnte. Die<br />

Therapie konzentriert sich in fortgeschrittenen Stadien auf die<br />

Kontrolle einiger Symptome, wie Unruhe, Erregbarkeit und<br />

Appetitlosigkeit. Kürzlich wurde vorgeschlagen, dass man versuchen<br />

könnte, eine Therapie zu entwickeln, die die Belastung<br />

des Gehirns der Kranken mit Amyloid-Beta reduziert.<br />

Dr. med. Franjo Grotenhermen<br />

Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender<br />

der Arbeitsgemeinschaft Cannabis <strong>als</strong> Medizin<br />

(ACM).<br />

Bis vor wenigen Jahren wurde angenommen, dass CB2-Rezeptoren<br />

nicht im Gehirn vorkommen, sondern dass dort nur<br />

CB1-Rezeptoren, die beispielsweise für den Rausch durch Cannabiskonsum<br />

verantwortlich sind, anzutreffen sind. Mehrere<br />

Forschergruppen fanden jedoch heraus, dass die Konzentration<br />

des CB2-Rezeptors im Gehirn durch Entzündungszustände<br />

verändert wird. So werden bei chronischen Entzündungen, wie<br />

beispielsweise multiple Sklerose oder Entzündungen des Gehirns<br />

durch Viren, deutlich messbare Konzentrationen dieses<br />

Cannabinoidrezeptor-Typs gefunden. Auch bei der Alzheimer-<br />

Erkrankung finden sich im Gehirn Entzündungszeichen und<br />

eine Zunahme des CB2-Rezeptors. Bei solchen Entzündungen<br />

werden auch vermehrt körpereigene Cannabinoide, so genannte<br />

Endocannabinoide gebildet, und dieser Vorgang wird heute<br />

<strong>als</strong> natürlicher körpereigener Schutzmechanismus vor einer<br />

Schädigung von Nerven durch Entzündungen betrachtet.<br />

Sollten eines Tages Cannabinoide zum<br />

Einsatz kommen, um den Verlauf<br />

der Alzheimer-Krankheit zu beeinflussen,<br />

so werden dies sicherlich<br />

nicht Substanzen wie<br />

THC oder Cannabis sein, die<br />

sowohl den CB1- <strong>als</strong> auch<br />

den CB2-Rezeptor aktivieren,<br />

sondern es werden<br />

vermutlich Substanzen<br />

sein, die spezifisch den CB2-<br />

Rezeptor stimulieren, um<br />

die mit der Aktivierung des<br />

CB1-Rezeptors verbundenen<br />

psychischen Wirkungen zu<br />

vermeiden.<br />

Illu: Archiv<br />

Doktor-Hanfs Patienten Ecke 5<br />

Ein- und Ausfuhrverbot für<br />

Medizinische Cannabisblüten<br />

Heute möchte ich mich mal wieder mit meinen derzeitigen<br />

Problemen <strong>als</strong> Erlaubnisinhaber nach §3BtMG Abs.2 an<br />

euch wenden. Wie Ihr wisst, existieren derzeit circa knapp 10<br />

Erlaubnisinhaber, deren Berechtigung darin besteht, mittels<br />

einer Erlaubnis hier in Deutschland Cannabis aus einer deutschen<br />

Apotheke zu beziehen. Die Gramm Preise der zu beziehenden<br />

Cannabisblüten variieren zurzeit zwischen 15-25 Euro.<br />

Ohnehin schon ein beachtlicher Preis für ein Medikament, das<br />

leider nicht von der Krankenkasse übernommen wird.<br />

Dennoch bleibt zu sagen, dass man sich <strong>als</strong> Patient auf eine<br />

absolut keimfrei-schimmelfreie und nicht Pestizid belastete<br />

Ware verlassen kann. Was man leider nicht berücksichtigt hat,<br />

ist die Tatsache, dass einige der Patienten, die die Erlaubnis<br />

zum Bezug dieser Blütenteile haben, auch gerne mal in den Urlaub<br />

fahren würden oder so wie in meinem Fall auf Geschäftsreisen<br />

und Auslandsaufenthalten, die auf Grund meines Projekts<br />

„Doktor Hanf“ erforderlich sind, ihr Medikament nicht<br />

mitnehmen dürfen.<br />

Das bedeutet für uns, dass wir entweder auf unser Medikament<br />

verzichten müssen, oder gar um die erfolgreiche Therapie<br />

mit unserem Medikament weiterführen zu dürfen, hier<br />

in Deutschland bleiben müssen. Ab der deutschen Grenze ist<br />

nämlich Schluss mit der erfolgreichen Therapie. Durch den<br />

Umstand, dass Cannabis, wohlbemerkt Cannabisblütenteile<br />

zur rein medizinischen Behandlung der Erlaubnisinhaber,<br />

nicht in ein anderes Land mit eingeführt werden darf. Auch<br />

der Nachweis der Erlaubnis reicht hierzu nicht aus.<br />

Cannabis ist in jeglicher Form, <strong>als</strong>o auch zur medizinischen<br />

Verwendung durch die Tatsache, dass es nicht in Anlage 3 des<br />

BtMG aufgenommen wurde, somit <strong>als</strong> Medikament nicht einund<br />

ausfuhrberechtigt. Man schlägt vor, auf ähnliche THC-haltige<br />

Produkte wie beispielsweise Dronabinol umzuschwenken.<br />

Diese sind jedoch aufgrund ihrer Applikation der Einnahmeform<br />

nur sehr schlecht zu dosieren, somit dem eigentlichen<br />

Medikament nur sehr schlecht anzupassen und außerdem auch<br />

sehr teuer.<br />

Vor noch nicht all zu langer Zeit war ich in den Niederlanden,<br />

um mir die Produktionstätten von Bedrocan anzuschauen.<br />

Ich wurde sehr nett empfangen und nutzte die Gelegenheit,<br />

um nachzufragen, wie es mit den Urlaubsaufenthalten der<br />

niederländischen Patienten aussieht. Wie durch den sowieso<br />

bekannten Fortschritt in der medizinischen Cannabispoltik<br />

Hollands im Vergleich zu Deutschland sollte ich erfahren, dass<br />

dieses wohl möglich ist. Im Rahmen des Schengener Abkommens<br />

oder mit der zuvor genehmigten Erlaubnis des zu bereisenden<br />

Auslands können unsere niederländischen Patienten-<br />

Freunde in den Urlaub fahren und brauchen in dieser Zeit auch<br />

nicht auf ihre Medikamente zu verzichten.<br />

Interessant ist für uns deutsche Erlaubnisinhaber auch die<br />

derzeitige Grammpreis- Information aus den Niederlanden,<br />

die sich wie folgt zusammensetzt: Der Gramm Preis ab der Produktionsstätte<br />

Bedrocan für den uns bekannten hier in Deutschland<br />

durch die Firma Fagron eingeführten 18%igen Cannabis<br />

beläuft sich auf derzeit 3 Euro ab Abgabe Bedrocan. Von dort<br />

aus wird es sodann entweder vakuumverpackt in 50 Gramm<br />

Tüten an das niederländische Cannabis Büro (Ministerie van<br />

Volksgezondheit, Welzijn en Sport, Bureau voor Medicinale<br />

Cannabis) weitergeleitet und unter sterilsten Bedingungen in 5<br />

Gramm Behältnisse gepackt. Diese Form der Qualitätskontrolle<br />

und Verpackung kostet dann nochm<strong>als</strong> 2 Euro pro verpacktes<br />

Gramm medizinischer Cannabisblütenteile. In einer niederländischen<br />

Apotheke ist es sodann von den niederländischen Patienten<br />

für ca. 9,50 Euro gegen Vorlage eines Rezeptes erhältlich.<br />

Der andere Weg, das heißt ab 3 Euro pro Gramm ab Bedrocan<br />

weitergeleitet zur Groniger Hanfapotheke. Die Hanfapotheke<br />

in Groningen ist ebenfalls dazu berechtigt, wie zuvor erwähnt,<br />

diese Verpackung durchzuführen. Die medizinischen Cannabisblütenteile<br />

sind somit aus der Groninger Hanfapotheke, für<br />

die niederländischen Patienten bereits ab 7,50 Euro erhältlich.<br />

Wie ihr seht, gibt es noch einiges zu tun, um die Umsetzung<br />

der Preisgestaltung sowie die Möglichkeiten für uns Patienten<br />

bezüglich der derzeitigen Freiheitseinschränkungen in<br />

Deutschland umzusetzen. Zurzeit ist es lediglich möglich für<br />

Pharmaunternehmen eine Ein- und Ausfuhrgenehmigung für<br />

medizinale Cannabisblütenteile zu beantragen. Nach Rücksprache<br />

mit der Bundesopiumstelle wollen wir jedoch nun<br />

versuchen, mittels eines neuen Antragsverfahrens diese Möglichkeit<br />

auf die Erlaubnisinhaber zu erweitern, um zu gewährleisten,<br />

dass auch wir deutschen Patienten geschäftliche Auslandsaufenthalte<br />

oder einen Urlaub antreten dürfen, ohne auf<br />

unser Medikament zu verzichten.<br />

Auch Ihr könnt uns dabei helfen, indem ihr unserer Doktor<br />

Hanf Interessengemeinschaft Cannabis in Medicine völlig kostenfrei<br />

auf Facebook, Twitter,<br />

You Tube, My Video oder<br />

My Space beitretet und<br />

eure Erfahrungen<br />

kundtut oder an uns<br />

weiterleitet. Nur gemeinsam<br />

kann man<br />

ändern, was einen<br />

bewegt.<br />

… und Wege<br />

entstehen, in dem<br />

man sie geht.<br />

Euer Doktor Hanf


6<br />

guerilla growing<br />

Lampentuning für Fortgeschrittene mit Fix & Foxi<br />

Text und Fotos: Fix &F oxi<br />

#109<br />

Coolstens<br />

ausgeleuchtet<br />

Ein Adjust-A-Wing ist herkömmlichen Reflektoren weit<br />

überlegen. Die Ausleuchtung ist überragend und der oft<br />

gefürchtete Hotspot wird mit Hilfe des Spreaders (Lichtbrechers)<br />

minimiert. Allerdings haben kleine Grower die Erfahrung<br />

gemacht, dass diese Kombination auf kleinen Anbauflächen<br />

unter 120 cm Breite den Hotspot an den Rand verlagert,<br />

statt in der Mitte verbrennen einige Blätter der außen stehenden<br />

Pflanzen, wenn man den Reflektor so nah über die Mädels<br />

hängt, wie es eigentlich mit einem Wing-Reflektor und einem<br />

Spreader möglich ist (siehe auch Hanf Journal Growing Sonderausgabe<br />

2008, Seite 3: Adjust-A-Wings).<br />

Allerdings ist in kleinen Boxen oder Zelten ein Spreader nicht<br />

unbedingt notwendig, ein „Wing“ ohne Spreader ist für solche<br />

Mini-Kammern allemal besser <strong>als</strong> ein herkömmlicher Reflektor.<br />

Optimal für kleine Räume wäre eine kleinere Adjust-A-Wing/<br />

Spreader Version, die zwar in Australien, jedoch nicht in Europa<br />

angeboten wird. Fix und Foxi haben sich eine andere Lösung<br />

überlegt, die wir hier kurz vorstellen möchten: Sie haben<br />

einen handelsüblichen Cooltube mit einem „Wing“ Reflektor<br />

ausgestattet und ihn so modifiziert, dass die Pflanzen direkt<br />

heranwachsen können. Der nette Nebeneffekt dabei ist, dass<br />

ein Raum, in dem zuvor eine 250 Watt Leuchtmittel genutzt<br />

wurde, jetzt problemlos mit 400 Watt beleuchtet werden kann<br />

und die Temperaturspitzen (29 Grad C°) durch die Eigenkonstruktion<br />

trotz der höheren Lampenleistung um zwei Grad auf<br />

27° zurückgingen.<br />

Leider dürfen Growshops diese einmalige Konstruktion nicht<br />

<strong>als</strong> fertiges Set anbieten, da es sich um Komponenten verschiedener<br />

Hersteller handelt, die eigentlich nicht zusammen verwendet<br />

werden. Die Praxis aber hat gezeigt, dass diese Lösung<br />

bei kleinen Räumen aus oben genannten Gründen optimale<br />

Erträge verspricht.<br />

So wird's gemacht<br />

Entweder man besorgt sich einen “Vertigrow”-Cooltube ohne<br />

Reflektor, oder man entfernt den Reflektor aus einem handelsüblichen<br />

Cooltube.<br />

Dann wird der Cooltube mittig an den Adjust-a-Wing gelegt<br />

und die beiden Stellen auf dem “Wing”, an denen die 125 Millimeter<br />

Ansatzstücke des Cooltubes direkt am Reflektor anliegen,<br />

werden mit einem Marker-Stift auf der Mittelachse des<br />

“Wing” markiert.<br />

Jetzt werden jeweils 0,5 cm neben der Markierung, in Richtung<br />

der Refletor-Längsseite, zwei Löcher mit 0,8 mm Durchmesser<br />

gebohrt und anschließend entgratet.<br />

Dann kann der Cooltube an seinen beiden Ausfallenden mit<br />

je einer Schlauchschelle befestigt werden.<br />

Bevor die Schellen fest angezogen werden, müssen die<br />

beiden Schläuche am Cooltube montiert werden, da sie<br />

ansonsten nicht mehr in den Zwischenraum Tube/Reflektor<br />

passen! Kann man den Schlauch erst in der Box montieren,<br />

müssen die Schellen zur Befestigung des Lüftungsschlauchs<br />

noch einmal ein wenig gelockert werden.<br />

Wer es absolut perfekt haben möchte, klemmt jetzt noch einen<br />

Mini-Ventilator an die Stirnseite des Reflektors, der genau<br />

auf das Leuchtmittel gerichtet ist. So werden die beiden einzig<br />

verbleibenden, kleinen Hotspots direkt neben dem Leuchtmittel<br />

einfach weggepustet und die Pflanzen können bis auf<br />

null (!) Zentimeter an die Lichtquelle heranwachsen. Diese<br />

Technik kompensiert das durch den Cooltube verlorene Licht<br />

und gestattet auf kleinster Fläche Erträge von ein Gramm pro<br />

Watt und mehr, die sonst nur bei größeren Räumen machbar<br />

sind.<br />

Statt des Ventilators kann man auch den Spreader im Cooltube<br />

montieren, allerdings reicht der Platz nur knapp aus und<br />

die Montage erfordert eine Menge Geschick, da die Fassung im<br />

Cooltube eigentlich für die Montage eines Hitzeschildes nicht<br />

vorgesehen ist. Weil die auszuleuchtende Fläche jedoch sowieso<br />

bei unserem Beispiel sehr gering ist, ist die Variante mit Ventilator<br />

genauso effektiv, günstiger und einfach zu montieren.<br />

Deshalb ist ein Mini-Ventilator dem Einsatz eines Spreaders im<br />

Cooltube vorzuziehen.


#109 7<br />

anderswo<br />

Die 40stündige Busfahrt von Hanoi in Nordvietnam nach<br />

Saigon in den Süden gestaltete ich mir erträglicher, indem<br />

ich mehrere Zwischenstopps auf der Strecke einlegte, um<br />

mehr Einblicke ins ländliche Vietnam zu gewinnen. Diese Route<br />

der Reise verlief jedoch nicht weniger strapaziös <strong>als</strong> andere,<br />

und nach einer nächtlichen Buspanne, einer bei Mitreisenden<br />

erlebten Schlägerei und dem mißglückten Versuch bestohlen<br />

zu werden, war ich bereit für Kambodscha.<br />

Dachte ich. Aufgrund eines Feiertages waren die Busse von<br />

Saigon in die Hauptstadt Kambodschas, Phnom Penh, für die<br />

nächsten Tage ausgebucht. Also beschloss ich, ein Flugticket<br />

nach Phnom Penh zu kaufen und irgendwo in diesem fünftärmsten<br />

Land der Welt Freunde, die mich schon zuvor auf meiner<br />

Reise begleiteten, wiederzutreffen.<br />

Kambodscha<br />

Text und Fotos: Waldmeista<br />

Von den Killing Fields zur größten Tempelanlage der Welt<br />

Am Flughafen in der Hauptstadt Kambodschas angekommen<br />

freute ich mich auf einen bequemen Sitzplatz in einem Bus oder<br />

vielleicht sogar luxuriöserweise in einem Taxi. Nach längerem<br />

Erkunden nach dem besten Deal für eine Fahrt vom Flughafen<br />

in die Stadt entschloss ich mich schließlich für die ökonomischste<br />

Alternative. So fuhr ich mit einem rüstigen und freundlichen<br />

Mopedfahrer mitsamt Gepäck an Bord über die, nennen wir es<br />

ruhig mal Anfangsstadium einer Autobahn, in rasanter Khmer-<br />

Mentalität Richtung City. Autos gibt es auch hier, wie in einigen<br />

Nachbarländern, nur wenige. Die Unterkunftsmöglichkeiten in<br />

der mit Abstand größten Stadt des Landes waren durchaus gut.<br />

Wirklich schicke Hotels, mit erstaunenlicherweise europäisch<br />

angehauchter Architektur, boten Unterkunft im Preisrahmen<br />

um die US$10-15 und einfache, aus Brettern bestehende Hütten<br />

auf Holzstegen an einem See erfüllten den Übernächtigungszweck<br />

für schlappe ein bis drei US Dollars die Nacht.<br />

Drei meiner früheren ‚fellow travellers‘ traf ich ein paar Tage<br />

in der Stadt wieder und wir entschlossen uns, alle gemeinsam<br />

in das Backpackerdomizil Nr. 1 der Stadt an den See für die<br />

nächsten Tage zu ziehen. Wunderbarer Blick auf den Sonnenuntergang<br />

vom hauseigenen Steg aus und Kackerlaken im<br />

Hostel über dem Wasser inklusive. Der freundlicherweise zur<br />

Verfügung gestellte Standventilator blies die lästigen Moskitos<br />

in der Nacht weg und somit war es eigentlich ja auch schon<br />

wieder ganz kuschelig. Nach einigen Tempelbesuchen tagsüber<br />

genoss man leckeres, kambodschanisches Gras, das man<br />

von Guesthouseangestellten oder Motorradfahrern mindestens<br />

so leicht wie Bier bekam. Es war nicht das am besten getrocknete<br />

und von Blättern und Samen befreite Ganja, aber trotz<br />

allem voll genussvollem Aroma und den bekannt angenehmen<br />

Sativaeigenschaften, die man von in den Tropen gewachsenem<br />

Outdoorweed erwarten kann.<br />

So vergingen die ersten Tage in Kambodscha recht entspannt<br />

und chillig, was aber auch ganz bewusst eine mentale Chillphase<br />

für alle Beteiligten war, bevor wir die wahrhaft bewegenden<br />

Orte des Landes kennenlernen sollten. Wir waren auf den Besuch<br />

von S21 Tuol Sleng wenig vorbereitet, doch sollte sich dies<br />

beim Betreten der Mauern schnell ändern. S21 trägt heute den<br />

Untertitel „Museum des Völkermords“ – eine ehemalige Schule,<br />

die zum Gefangenen- und Folterlager während der Herrschaft<br />

der Roten Khmer von 1975 – 1979 umfunktioniert wurde.<br />

Manche sprechen von 14.000, andere Quellen von über 60.000<br />

Menschen, auch Kinder und Greise, die dort inhaftiert waren,<br />

gefoltert wurden und schließlich kaltblütig von den Roten<br />

Khmer ermordet wurden. Aus dieser gesamten Epoche waren<br />

es lediglich sieben Menschen, die S21 überlebten. Beim Umherlaufen<br />

in den ehemaligen Klassenzimmern des Gymnasiums,<br />

deren Funktionalität heute die der Folterkammern dieser dunklen<br />

Zeit widerspiegelt, lief uns allen immer wieder ein Schauer<br />

über den Rücken. Neben Folterinstrumenten und minim<strong>als</strong>t<br />

kleinen Schlafkammern wurden viele Informationen auf Tafeln<br />

und Bildern veranschaulicht. Viele der Fotos, die von den meisten<br />

Gefangenen bei der Einlieferung nach S21 gemacht wurden,<br />

hängen heute dort aus, <strong>als</strong> letzten Respekt und Erinnerung an<br />

die Opfer. Während der selbstgenannten Revolution der Roten<br />

Khmer in den Siebziger Jahren wurden etwa zwei Millionen<br />

Menschen, <strong>als</strong>o ein Drittel der Gesamtbevölkerung Kambodschas<br />

zu dem Zeitpunkt, von den Machthabern getötet. Vor<br />

allem frühere Beamte, Intellektuelle, buddhistische Mönche<br />

und, man glaubt es kaum, Brillenträger, wurden innerhalb von<br />

nur vier Jahren ermordet. In diesem Land, reich an Kulturerben<br />

und schöner Natur, fand eine Volksausrottung statt. Heute beträgt<br />

der Altersdurchschnitt in Kambodscha 21 Jahre. Mit einer<br />

Lebenserwartung von mittlerweile 59 Jahren werden schnell<br />

die wahren Verhältnisse in diesem Land auch heutzutage deutlich.<br />

Der Rundgang durch den Gebäudekomplex von S21 endete<br />

für uns mit einer Filmvorstellung in einer dieser besagten<br />

ehemaligen Folterkammern. Mit düsteren Archivaufnahmen<br />

des Gefangenenlagers von dam<strong>als</strong> in den Köpfen verließen wir<br />

Tuol Sleng. Wir mussten uns nun auf die nächsten eventuell<br />

tiefgreifenden Eindrücke am nächsten Tag einstellen.<br />

Ein paar Kilometer vor den Toren Phnom Penhs fuhren wir mit<br />

einem Tuktukfahrer und vollbeladen mit unserem Gepäck zu<br />

einem weiteren wichtigen Ort in der Geschichte Kambodschas.<br />

Wir waren auf der Fahrt zu den sogenannten ‚Killing Fields‘.<br />

Diese Felder sind einer der Orte, an dem politisch geplante<br />

Massenmorde über Jahre hinweg stattfanden. Schätzungsweise<br />

200.000 Menschen wurden hier ermordet. Kinder, Frauen, Männer.<br />

Da die Roten Khmer zu wenig Munition für diese Massaker<br />

hatten, wurden die Todgeweihten selten erschossen, sondern<br />

mit einem harten Gegenstand erschlagen und schließlich<br />

in Massengräbern verschachert. Gänsehaut erfasst den ganzen<br />

Körper, sobald man mit seinen Füßen über genau diesen Boden<br />

an diesem Ort läuft. Es ist schon ein etwas merkwürdiges<br />

Gefühl, wenn man trotz dieser Geschehnisse vor 30 Jahren an<br />

diesem gleichen Ort scharenweise kleiner Khmerkinder neben<br />

all den alten Massengräbern spielen sieht. Die Welt dreht sich<br />

nun einmal immer weiter.<br />

Als Gedenken dieser vielen Opfer dieser Greueltaten wurden<br />

die aus dem Sand ausgegrabenen Überreste der Ermordeten<br />

teilweise konserviert für die Öffentlichkeit und die Nachwelt<br />

ausgestellt. Neben den getragenen Kleidungsstücken der Opfer<br />

werden tausende ihrer Schädel in einer Art pyramidenför-<br />

>>>


8<br />

>>><br />

anderswo<br />

migem, verglasten Gebäude aufbewahrt. Ein Anblick, den man<br />

nicht mehr so schnell vergisst.<br />

Diesen Tag ließen wir am Abend betäubend bei einigen Cocktails<br />

ausklingen, denn die Eindrücke saßen bei allen einfach<br />

zu tief. Ein spontanes Treffen mit einem Südafrikaner, den ich<br />

in einem Internetcafe in Phnom Penh einige Tage zuvor kennenlernte,<br />

stellte sich <strong>als</strong> interessant, aber mehr <strong>als</strong> riskant<br />

heraus. Er bot mir eine Mitbeteiligung an einem der Hostels<br />

an dem besagten See in Phnom Penh an, für sage und schreibe<br />

mickrige US$ 1000. Verschiedene Faktoren deuteten jedoch zu<br />

sehr auf einen Betrugsversuch hin und ich lehnte das Geschäft<br />

freundlich ab. Gedanklich befand ich mich auch noch bei den<br />

tausenden Toten und deren aufgebahrte Schädel. Mir war nicht<br />

danach, mich auf ein riskantes Unterfangen einzulassen. Am<br />

Tag danach war es mal wieder soweit aus unserer Unterkunft<br />

auszuchecken und mit dem Bus ein paar hundert Kilometer<br />

Richtung Norden, nach Siem Reap, zu fahren. Wir konnten<br />

es kaum erwarten die sagenumwobenen Tempelanlagen von<br />

Angkor kennenzulernen.<br />

Da ein Großteil der Straße von Phnom Penh nach Siem Reap<br />

nicht asphaltiert ist, ist eine Überlandverbindung nur in der<br />

Trockenzeit möglich, in der Regenzeit lediglich per Boot. Wir<br />

hatten Glück und konnten auf die schnellere Alternative auf<br />

Rädern ausweichen und waren nach mehreren Stunden auf<br />

staubigen Pisten an unserem Zielort der nächsten Tage angelangt.<br />

Ein wunderschönes, kleines Guesthouse mit Innenhof<br />

und kleinem Garten sollte unser neues Domizil für einige wenige<br />

Dollar im Nordwesten Kambodschas sein. Bei leckerer<br />

selbstgemachter Khmer-Küche in unserem guesthouseeigenen<br />

Outdoorrestaurant ließen wir es uns kulinarisch so richtig gutgehen<br />

und natürlich blieb auch hier der obligatorische Gang<br />

zum Taximopedfahrer um die Ecke nicht aus, um hier und da<br />

das örtliche Gras zu verköstigen.<br />

Andere Reisende hatten uns bereits empfohlen, mindestens<br />

einen Drei-Tage-Paß für die Angkor Wat Tempelanlagen zu<br />

kaufen, es lohne sich und man benötige die Zeit. Das klingt ja<br />

fast wie in Disney World, dachte ich mir. Wie recht sie doch<br />

hatten, und wie glücklich wir waren, uns mit unseren personifizierten<br />

Drei-Tage-Pässen und unserem für diese Zeit gemieteten<br />

Tuktukfahrer durch diese imposanten und absolut beeindruckenden<br />

Tempelanlagen bewegen zu können. Die ältesten<br />

der teilweise gut erhaltenen, teilweise einsturzgefährdeten<br />

Ruinen stammen aus dem 10. Jahrhundert und wurden über<br />

mehrere Jahrhunderte danach mit vielen weiteren Tempeln auf<br />

einer riesigen Fläche errichtet. Einer schien schöner <strong>als</strong> der andere.<br />

Die Angkor Wat Tempelanlagen sind nicht nur die größten<br />

der Welt, sondern man kann (fast) ungehindert alles ohne<br />

Einschränkung erkunden und auf die Gebäude der (nicht nur)<br />

pyramidenförmigen Tempelanlagen klettern. Und was für Ausblicke<br />

man von diesen Gebäuden und Türmen umgeben von<br />

Dschungel genießen kann, ist unglaublich. Dieser Ort ist solch<br />

ein Juwel der Natur auf diesem Planten, dass wir uns den Sonnenaufgang<br />

am zweiten Tag um kurz vor sechs Uhr morgens<br />

einfach nicht entgehen lassen konnten und sich uns <strong>als</strong> herrliches<br />

Naturschaupiel in prächtigen Farben präsentierte.<br />

In der Mittagshitze zeigte sich Angkor in der Trockenzeit von<br />

seiner erbarmungslosesten Seite, wir ertranken fast in unserem<br />

eigenen Schweiß, so heiß war es, und umso größer die Tempel,<br />

desto näher krackselten wir der sengenden Hitze der Sonne<br />

entgegen. Wir hatten uns auf einen Rhythmus geeinigt, nach jeder<br />

einzelnen Tempelanlage eine Pause mit Flüssigkeitszufuhr<br />

einzulegen. Die Gefahr innerhalb nur kurzer Zeit zu dehydrieren<br />

war groß. Die Kulissen waren so beeindruckend und man<br />

fühlte sich wie in Tomb Raider, dessen Szenen hier an den Origin<strong>als</strong>chauplätzen<br />

gedreht wurden, worauf wir von Einheimischen<br />

immer wieder gerne hingewiesen wurden. Nicht zuletzt<br />

hat sich die, wenn auch noch sehr kleine, Tourismusindustrie<br />

und Gaststättenbranche voll und ganz darauf eingestellt und<br />

einer der angesagtesten Cocktails im Nachtleben von Siem<br />

Reap ist, wie kann es anders sein, ein Angelina Jolie Cocktail.<br />

Nach dem Schrecken vor 30 Jahren haben die heutigen Khmer<br />

#109<br />

ja auch ein Recht auf ein besseres Leben und Frieden, und da<br />

gehört so etwas anscheinend dazu.<br />

Am dritten Tag in den Tempelanlagen taten unsere Füße schon<br />

merklich weh und unsere Körper teilten ihre Überanstrengungen<br />

der letzten Tage mit. Trotz allem ein gutes Gefühl, es hatte<br />

sich gelohnt, ganze drei Tage an diesem Ort zu verbringen und<br />

viele kleine Winkel zu erkunden. Die Präsenz von in orangenen<br />

Roben gekleideten buddhistischen Mönchen verlieh ein weiteres<br />

Gefühl der Ruhe und Besinnlichkeit an diesem magischen<br />

Ort. Bei einem kühlen Drink, einem dicken kambodschanischen<br />

Tütchen und der Kulisse von Angkors Tempeln und <strong>als</strong> Transportmittel<br />

dienenden Elefanten, die langsam traben, kommt<br />

man dem Frieden und Glückseligkeit vielleicht selten so nah im<br />

Leben. Solange einem kein Elefant seinen Darm auf den Kopf<br />

entleert beim Chillen… Unschön sind die Gedanken, die mit<br />

diesem ehemaligen Ort der Macht Kriege verbinden und dass<br />

die Bauten und deren ursprüngliche Schätze nach und nach<br />

von Invasoren geplündert wurden. Die Angkor Wat Tempelanlagen<br />

gehören heute deshalb dem UNSECO Weltkulturerbe an<br />

und werden mittlerweile nach und nach restauriert.<br />

Am darauffolgenden Tag trennten sich unsere Wege wieder.<br />

Vier Weggefährten aus drei Ländern sind am Ende ihrer gemeinsamen<br />

Reise zusammengekommen, zusammen gereist<br />

und trennten sich wieder, ohne sich danach je wieder gesehen<br />

zu haben, alle mit ihren eigenen Eindrücken, Erfahrungen und<br />

Erinnerungen, die jeder für sich für ein Leben lang mitnimmt.<br />

Ich beschloss am gleichen Tag, mein Flugticket nach Bangkok<br />

zu kaufen. Mit meinem Ticket und nur noch etwa US$ 50 Reisekasse<br />

in der Hand gönnte ich mir etwas zu Essen an einem<br />

Stand am Straßenrand und hatte nach einer langen Reise ein<br />

nettes Gespräch mit einem Mann, der sich zu mir setzte. Es sollte<br />

die letzte ausführliche Konversation dieser gesamten Reise<br />

sein. Er entpuppte sich <strong>als</strong> Klavierspieler aus Malaysia, der jeden<br />

Abend den Touristen und Neureichen des Landes in einem<br />

Luxushotel Musik vorspielt, während seine Frau, Familie und<br />

Freunde in Malaysia lebten. Wir unterhielten uns noch lange<br />

auf dieser Bank, philosophierten über das Leben und das Reisen,<br />

über Glück und Unglück. Auch wir haben uns nach diesem<br />

Ereignis nie wieder gesehen, doch manchmal im Leben genügt<br />

eine einzige Konversation oder ein einizger Mensch, an einem<br />

ungewöhnlichen Ort und unter ungewöhnlichen Umständen,<br />

um sich neuen Dingen zu öffnen und seinen eigenen Weg zu<br />

finden. Meist führt nur nicht der kürzeste Weg an das Ziel. Und<br />

außerdem - man sieht sich immer zweimal im Leben, bin mal<br />

gespannt wo …<br />

Rollingerstr. 2<br />

76646 Bruchsal<br />

www.planet-plant.de<br />

(DHV Mitglied)


#109 9<br />

wirtschaft<br />

Spieglein, Spieglein an der Wand<br />

... wie gut reflektiert's vom Rand ?<br />

Neue Spiegelfolien von Grow In: Mehr Licht und<br />

Sicherheit für die Liebsten<br />

Reflektionsfolien sind neben der Wahl des<br />

richtigen Reflektors ein entscheidender<br />

Faktor der Lichtausbeute und<br />

somit für Quali- sowie Quantität<br />

der @home Gärtnerei. Hierbei<br />

ist wichtig zu wissen, dass<br />

Diamond Folie<br />

unterschiedliche Materialien<br />

ganz verschiedene<br />

Reflektionseigenschaften<br />

aufweisen. Ein handelsüblicher<br />

Spiegel reflektiert<br />

ungefähr 70 Prozent<br />

des einfallenden Lichts,<br />

weil 30 Prozent des<br />

Lichts von der Glasplatte<br />

über der sehr dünnen<br />

Folie absorbiert werden.<br />

Eine frisch gestrichene weiße<br />

Wand wirft fast 90 Prozent<br />

der künstlichen Sonne in<br />

den Raum zurück, genau wie<br />

die handelsübliche schwarz/weiße<br />

Plastikfolie, die zum Verkleiden von<br />

Indoorbeet-Wänden oft genutzt wird.<br />

Die effektivste Variante jedoch ist Diamond,<br />

Stucco oder Micro-Pearl-Spiegelfolie, die bis zu 95 Prozent<br />

des auftreffenden Lichts in Richtung Beet zurückstrahlt.<br />

Das liegt einerseits am Material, der auf einer<br />

stabilen Schicht Plastikfolie aufgebrachten Schicht biaxial<br />

orientierter Polyester-Folie, anderseits an der Form<br />

der Oberfläche: Winzig kleine Erhebungen vergrößern die<br />

Oberfläche und reflektieren dadurch noch mehr Licht <strong>als</strong> alle<br />

bisher handelsüblichen Reflektionsfolien.<br />

Ein netter Nebeneffekt dieser fast 100 %igen Reflektion ist die<br />

perfekte Wärmeisolation - auf einem Infrarotbild würde man<br />

keine Wärmequelle im Raum erkennen - der Beweis für die positive<br />

Ökobilanz dieser neuartigen Folie :-). Nebenbei sind alle<br />

drei hochwertigen Spiegelfolien absolut lichtdicht und sparen<br />

so auch die Anschaffung extra dicker Folie für „lichtempfindliche“<br />

Bereiche wie Fenster und Türen. Zudem ist<br />

die Montage aufgrund der hohen Stabilität sehr<br />

einfach: Die Dicke des Materi<strong>als</strong> lässt eine einfache<br />

Anbringung mit Reißnägeln oder Tackernadeln<br />

zu, ohne dass die Folie durch<br />

ihr Eigengewicht einreißt.<br />

Alle Spiegelfolien, egal ob Diamond,<br />

Stucco oder Micro-Pearl Folien sowie<br />

eine Menge anderer Neuheiten gibt<br />

es im Ladengeschäft von Grow In<br />

in der Kaiserin-Augusta-Allee 29<br />

in 10553 Berlin oder auch online,<br />

diskret und schnell unter:<br />

www.grow-in-berlin.de<br />

Händleranfragen an die Grow<br />

In AG in der Flottenstraße 24c in<br />

13407 Berlin sind ausdrücklich<br />

erwünscht.<br />

Fotos: Grow In Berlin<br />

Prima-Klimawandel:<br />

So wird's nie zu warm<br />

Der Rohrlüfter PK 400 mit GSE-Controller<br />

Eine Klimasteuerung für Rohrventilatoren hat gleich mehrere<br />

Vorteile: Sie sorgt dafür, dass der Lüfter leiser und somit<br />

auch energiesparender läuft und auf diese Weise gleichzeitig<br />

immer für eine angenehme Temperatur. Bis vor Kurzem gab<br />

es diesen sogenannten Controller nur <strong>als</strong> Extra- Feature, das<br />

man zum Lüfter kaufen konnte und extern montiert wurde.<br />

Prima Klima erfreut das Growerherz immer wieder mit technischen<br />

Innovationen, jetzt bieten die Klimaexperten eine neue<br />

Generation Rohrlüfter an, die schon ab Werk über einen intergrierten<br />

GSE-Controller verfügen. Der Controller steuert die<br />

Lüfterleistung temperaturabhängig und sorgt so immer für<br />

das richtige Klima im Heimgarten. Bei beiden Komponenten<br />

handelt es sich um hochwertige Qualitätsware, der PK Lüfter<br />

verfügt über ein Schweizer Innenleben von ebm-papst mit<br />

rückwärts gekrümmten Lüfterschaufeln, der GSE Controller<br />

ist digital gesteuert, hat einen externen Fühler mit extra langem<br />

Kabel und regelt so die Temperatur gradgenau, ohne beim<br />

Drosseln auch nur das leiseste Brummen, das sonst beim Dimmen<br />

von Rohrlüftern oft zu beklagen ist, zu erzeugen.<br />

Die neuen Prima Klima Lüfter gibt es bei der Kaya Foundation<br />

in Berlin (www.kayagrow.de), bei der Hanfburg aus Hamburg<br />

(www.pflanzburg.de) oder auch in jedem anderen ambitionierten<br />

Growshop ab 123 Euro.<br />

Hans Cousto<br />

Psychonautik, Hedonismus und Ekstase<br />

Anfang der 80er Jahre wurde Roger Liggenstorfer noch<br />

polizeilich verfolgt und wegen „Aufforderung zum Drogenkonsum“<br />

zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Doch er ließ<br />

sich durch das Urteil nicht entmutigen und gründete 1984 in<br />

Solothurn den Nachtschatten Verlag, der heute eine etablierte<br />

Aktiengesellschaft ist und sich <strong>als</strong> weltweit bedeutendster<br />

Fachverlag für Drogen-<br />

Foto: Nachtschatten Verlag<br />

25 berauschende Jahre<br />

aufklärung bezeichnen<br />

darf.<br />

Das oberste Credo war<br />

immer die „harm reduction“,<br />

<strong>als</strong>o Schadensminderung:<br />

Nur wer die nötigen<br />

Informationen über<br />

die einzelnen Drogen und<br />

Substanzen hat, kann die<br />

Risiken abschätzen und<br />

einen risikoarmen Umgang<br />

praktizieren. Ebenso<br />

wichtig war und ist<br />

Roger die Anerkennung<br />

der Tatsache, dass die<br />

Berauschung ein uraltes<br />

Bedürfnis der Menschen<br />

ist. Wohl kaum ein anderer<br />

Autor hat die Verlagsgeschichte so hautnah und von Anbeginn<br />

miterlebt wie der Mathematiker und Musikforscher Hans<br />

Cousto. Gemeinsam mit dem Nachtschatten Verlag sind in den<br />

letzten 25 Jahren zahlreiche Aktionen, engagierte Anlässe, viele<br />

berauschende Momente und natürlich einige wichtige Bücher<br />

entstanden. Die Festschrift zum 25jährigen Bestehen beinhaltet<br />

neben der Verlags-Chronik eine Gesamtauflistung der veröffentlichten<br />

Bücher und anderen Publikationen eine Reihe von<br />

Gratulationen (von Autoren und Freunden des Verlages wie<br />

beispielsweise Eve & Rave und des Hanf Journ<strong>als</strong>) sowie die<br />

Hauptartikel „Manipulation versus Information“ und „Das<br />

Weltkulturerbe der Psychonautik“. Der letztgenannte Artikel<br />

ist verbunden mit der Forderung, die Drogenkultur in das immaterielle<br />

Weltkulturerbe der UNESCO aufzunehmen. Diese<br />

Petition, die auf Initiative von Hans Cousto entstand, wurde am<br />

5. September 2009 anlässlich der 25-Jahre Feier des Verlages in<br />

Interlaken dem Publikum und den Medien vorgestellt. Da gerade<br />

die Schweiz eine lange Geschichte zur Drogenkultur hat,<br />

sollte sie dieses Anliegen für eine gesellschaftliche Akzeptanz<br />

der Psychonautik unterstützen. Die Geschichte des Schweizer<br />

Verlages zeigt seine Entstehung aufgrund von Bücherverbrennungen,<br />

Highlights der Verlagsgeschichte (z.B. das Buch „Die<br />

berauschte Schweiz“) und richtungsweisende Aufsätze zur<br />

Drogenkultur und Politik.<br />

Dieses sehr empfehlenswerte Buch ist nur direkt über den<br />

Nachtschatten Verlag erhältlich!<br />

ISBN: 978-3-03788-199-6<br />

www.weltkulturerbe-psychonautik.org<br />

www.nachtschattenverlag.ch<br />

Foto: Prima Klima<br />

User-O-Ton Hanfburg-Forum: „Das ist DER Toplüfter,<br />

besser und leiser (<strong>als</strong>) wie jeder andere den ich bisher hatte.<br />

Ideal für 400W und 1qm. Kann das Ding nur empfehlen.“<br />

Prima Klima im Netz: www.primaklima.biz


10<br />

wirtschaft<br />

#109<br />

Der Buschmann fährt ab<br />

- und Ihr dürft mitkommen<br />

Kaffeefahrt auf Coffeeart nach Amsterdam vom 27. - 29.11.2009<br />

Der Growshop „Buschmann“ aus Berlin-Lichtenberg veranstaltet<br />

direkt im Anschluss an den diesjährigen Cannabis-Cup<br />

eine Mund-trockene, fröhliche Kaffeefahrt mit buntem<br />

Rahmenprogramm nach A'Dam. Auf der Hinfahrt wird der<br />

Berliner Underground Rapper Imbiss Bronko den ersten Teil<br />

seiner aktuellen Show präsentieren, anschließend gibt es zum<br />

gemütlichen Ausklang des Tages die neusten Howard Marks<br />

Filme. Angekommen im Venedig Nordeuropas bietet das ambitionierte<br />

Buschmann-Team ein abwechslungsreiches und<br />

buntes Programm für alle teilnehmenden Gäste, das neben den<br />

anderen Speci<strong>als</strong> auch im Fahrpreis von 159 € mit einbegriffen<br />

ist:<br />

Nach einem Coffeeshopbesuch im „Rasta Baby“ und einer Vaporizer<br />

Show gibt es eine gemeinsame abendliche Tour durch's<br />

berühmt-berüchtigte Bahnhofsviertel, an deren Ende wohl nur<br />

noch ein relaxter Chill-Out auf dem Hotelzimmer steht. Im<br />

Anschluss an das Frühstück am nächsten Morgen kann man,<br />

je nach Zustand, noch an einer Grachtenfahrt teilnehmen oder<br />

einfach vor der Rückfahrt ein bisschen in der Stadt abhängen.<br />

Um 16 Uhr geht es dann zurück Richtung Berlin, wobei Bronkos<br />

zweiter Show-Teil sowie der Kult-Film „Haschisch“ für<br />

Kurzweil sorgen werden.<br />

Anmeldungen bis zum 15.11.2009 bitte bei:<br />

Buschmann-Tour - Berlin-A'Dam-Berlin<br />

buschmann-shop@hotmail.com<br />

Buschmann<br />

Wönnichstr. 10, 10317 Berlin<br />

030 / 510 60 761<br />

Die Teilnehmer treffen sich am 27.11.2009 um 22.00 Uhr vor<br />

dem Laden.<br />

oder<br />

Green Planet+Klaus d. Gärtner<br />

Green Planet<br />

Ebertystr. 49, 10249 Berlin<br />

030 / 49 85 48 50<br />

Die Teilnehmer treffen sich am 27.11.2009 um 21.15 Uhr vor<br />

dem Laden.<br />

Preis pro Teilnehmer:<br />

159 € incl. 1x Übernachtung / 2x Frühstück / Programm /<br />

Eine Geschenküberaschung. Grachtenfahrt-Aufpreis 7€.<br />

Teilnahme ab 18 Jahre, bitte Personalausweis nicht vergessen.<br />

Schärfer geht nicht:<br />

Schaut man auf wikipedia nach „Scoville“ erscheint<br />

folgendes.:<br />

„Der Scoville-Test (ursprüngliche Bezeichnung<br />

Scoville Organoleptic Test), beruhend auf der Scoville-Skala,<br />

ist eine 1912 durch den Pharmakologen<br />

Wilbur L. Scoville entwickelte Methode zur<br />

Bestimmung der Schärfe von Früchten der Paprikapflanze.<br />

Zunächst wurde der Wert indirekt<br />

und rein subjektiv ermittelt, heute kann er jedoch auch experimentell<br />

bestimmt werden. Der Wert ist abhängig vom Anteil<br />

des in der getrockneten Frucht enthaltenen Capsaicin, einem<br />

Alkaloid, welches Schmerzrezeptoren der Schleimhäute reizt<br />

und somit die Schärfeempfindung auslöst.“<br />

So viel zur Theorie. Wer im echten Leben scharfe Grenzerfahrungen<br />

machen möchte, sollte einmal einmal eines der Produkte<br />

aus dem Hause scoville.com ausprobieren:<br />

Scovilla`s Dragonfire Extreme Hot Sauce<br />

Die Sauce ist schärfer <strong>als</strong> jede Schlange<br />

und schlägt jedes UFO in die Flucht.<br />

Sie zählt zu den schärfsten Hot Sauces<br />

weltweit.<br />

Exzellent scharfe Chilis, püriert und<br />

kombiniert mit einer mystischen Mischung<br />

feinster Zutaten bringen mit der<br />

Dragonfire Extreme Hot Sauce den totalen<br />

Genuss.<br />

Scovilla<br />

die schärfsten Saucen der Welt<br />

XE : Extreme Extract (1,5 Mio. SCU)<br />

Diese Substanz wird zu 100%<br />

aus Chilischoten gewonnen und<br />

ist extremst scharf. Eine Pipette ermöglicht<br />

ein genaues Dosieren ...<br />

Der Inhalt ist in einem bruchsicheren<br />

Tank untergebracht. Die Schraubkappe<br />

ist präzisionsgefertigt. Jede Bullet ist<br />

mit einer Anleitung umwickelt, die Sicherheitshinweise<br />

und nützliche Informationen<br />

zum sicheren Betrieb enthält.<br />

Die Bullet ist in zwei Größen erhältlich,<br />

ein Waffenschein wird empfohlen.<br />

Scovilla`s Powerdrops (1 Mio. SCU)<br />

Ein Tropfen von diesem Stoff wäre einfach schon zuviel.<br />

Deshalb befindet sich in der Verschlusskappe ein Dosierstab,<br />

der für die Portionierung unbedingt empfohlen wird.<br />

Der Inhalt reicht für über 100 Ladungen extremster Schärfe.<br />

Die Wirkweise: Powerdrops wirken emotional. Sie suggerieren<br />

den körpereigenen Thermorezeptoren exorbitante Schwingungen,<br />

die sich im<br />

Gehirn in einer empfindlichen<br />

Wahrnehmung<br />

von Hitze äußern.<br />

Ausgelöst wird<br />

dies von ausgewählten<br />

Chiliextrakten mit<br />

einer Schärfe von einer<br />

Million Scoville Units.<br />

Alle scoville produkte gibt es im Onlineshop von<br />

www.neardark.de (Händleranfragen sind ausdrücklich<br />

erwünscht) oder im ausgewählten Fachhandel.


#109<br />

cooltour<br />

11<br />

Rolys Silberscheiben des Monats Oktober<br />

Roland Grieshammer<br />

Jochen Distelmeyer: Heavy<br />

(columbia)<br />

Mit seiner Band und deren Auseinandersetzungen<br />

mit der Gesellschaft,<br />

Konflikte, Depressionen, Widerstand<br />

und Protest prägte er 17 Jahre Popgeschichte<br />

und eine ganze Generation<br />

von Künstlern. Gerade die Alben<br />

„Ich-Maschine“ (1992), „L’Etat et<br />

Moi“ (1994), „Old Nobody“ (1999) und „Testament der Angst“<br />

(2001) haben mich stark beeinflusst. Die Texte reflektieren die<br />

eigenen Lebensverhältnisse, und ich bin meinem alten Freund<br />

Johannes immer wieder dankbar, dass er mich dam<strong>als</strong> in Hamburg<br />

mit dieser Musik vertraut gemacht hat. Und auch wenn<br />

der Schock über den Verlust der vielleicht stilprägendsten<br />

Band Deutschlands tief saß, hatte sich von „Ich-Maschine“ bis<br />

„Verbotene Früchte“ ein Kreis geschlossen. Zusammen mit<br />

Andreas Herbig (u.a. Deichkind, a-ha und Udo Lindenberg)<br />

eröffnet Distelmeyer mit „Heavy“ ein neues Kapitel seines<br />

künstlerischen Schaffens und präsentiert sich einmal mehr <strong>als</strong><br />

Songwriter der Stunde. Sein Acapella-Intro „Regen“ schlägt<br />

eine Brücke zum letzten Blumfeld-Opener „Schnee“, bevor er<br />

mit klaren Ansagen in „Wohin mit dem Hass?“ in der Tiefgarage<br />

abrockt und in „Er“ von schizoiden Doppelgängerspielchen<br />

singt. Seine erste Single „Lass uns Liebe sein“ bietet mit positivem<br />

Up-Tempo-Songwriter-Pop eine beschwingte Seelsorge.<br />

Mit „Hinter der Musik“ und „Hiob“ gibt’s massiven Rock auf<br />

die Ohren, während er sein „Jenfeld Mädchen“ mit einem Liebeslied<br />

voller Fernweh beglückt und „Murmel“ von einem Leben<br />

ohne ständige Statusmeldungen auf den sogenannten „sozialen<br />

Netzwerken“ erzählt. Neben diesem großartigen Song<br />

liebe ich vor allem die melancholische Super-Ballade „Bleiben<br />

und gehen“ mit ihren zweifelnden Gedanken und die erkenntnisreiche<br />

Ehrlichkeitshymne „Nur mit Dir“. Mit eindringlicher<br />

Klarheit und emotionaler Frische behandelt Distelmeyer die<br />

existentiell menschlichen Themen von Liebe und Glück, Verlust<br />

und Trauer, Freude und Wut vor dem Hintergrund einer<br />

Welt im Wandel. Das Schöne und Doppelbödige ist hier …<br />

www.myspace.com/jochendistelmeyer<br />

www.jochendistelmeyer.de<br />

Funny van Dannen:<br />

Saharasand<br />

(jkp / warner music)<br />

Seit 1995 kommentiert der Liedermacher<br />

aus Berlin auf eigenwillige<br />

Weise, gewürzt mit viel Sarkasmus<br />

und beißendem Witz, die politischen<br />

und gesellschaftlichen Befindlichkeiten<br />

unserer Republik. Seit 1999<br />

arbeitet er <strong>als</strong> Co-Autor mit den Toten Hosen zusammen, und<br />

zwei Jahre nach „Trotzdem Danke“ präsentiert Funny van<br />

Dannen erneut eine kurzweilige Songkollektion. Sein elftes<br />

Album gleicht fast einem Hörbuch mit 21 Kurzgeschichten<br />

über Menschen und Tiere. Große Gefühle, kleine Dramen, Politisches,<br />

Absurdes, Beiläufiges, Beobachtungen, Ernstes und<br />

Nebensächlichkeiten. Es beginnt mit einem humoristischen<br />

Rachefeldzug, bei dem er mit seiner „Katzenpissepistole“ neben<br />

Charityladies, Parteien, Hedgefondsherren, Banker, Nazis<br />

und Kriegsprofiteure ins Visier nimmt. Nachdem er in der<br />

„Pflanzendisco“ den Pflanzen beim Tanzen zugeschaut hat,<br />

berichtet er über ein Paar im Museum, das mit „Jugendstil“<br />

nicht allzu viel anfangen kann. In „29 Marienkäfer“ hinterfragt<br />

er das Handeln der Bundesregierung kritisch, und auch „Aktienpaket“<br />

beschäftigt sich mit der angespannten wirtschaftlichen<br />

Weltlage. Seine melancholischen Betrachtungen „Wenn<br />

die Strasse ein Fluss wäre“, „Instinkte“ und „Magnolie“ sind<br />

Chansons zum Schmunzeln, während sich der Titelsong mit<br />

rassistischen Polizisten auseinandersetzt. Die Freundin soll mit<br />

einem „Simpsons-Plakat“ überrascht werden, geht aber lieber<br />

fremd. „Samenstau“ führt zu reizbaren Männern, „Innehalten“<br />

entspannt dann wieder, und meine Katzen denken, dass<br />

ich „auch nur ein Tier bin“. Erstklassig sind auch die Balladen<br />

„Sternschuppen“, „Wenn die Liebe sich nicht mehr lohnt“ und<br />

„Zum Leben“. Funny van Dannen ist nicht nur ein moderner<br />

Poet mit klassischen Mitteln, sondern auch ein Künstler mit<br />

feinem musikalischem Händchen. Sein Songwriter-Pop umschmeichelt<br />

obskure Geschichten.<br />

www.myspace.com/funnyvandannen<br />

www.funny-van-dannen.de<br />

Harmonia & Eno ’79:<br />

Tracks & Traces<br />

(groenland / cargo)<br />

David Bowie und The Human<br />

League berufen sich auf diese Band,<br />

die im Mai 1973 von den Cluster-Musikern<br />

Dieter Moebius und Hans-Joachim<br />

Roedelius sowie Michael Rother<br />

(zuvor bei Kraftwerk und Neu!)<br />

gegründet wurde und nur zwei Jahre existierte. Die beiden Alben<br />

„Musik von Harmonia“ (1974) und „Deluxe“ (1975) gelten<br />

heute <strong>als</strong> Klassiker des Krautrock, wobei Harmonia eigentlich<br />

ein Vertreter der elektronischen Musik war. Im Frühsommer<br />

1976 reiste ein gewisser Brian Eno zu gemeinsamen Sessions<br />

nach Deutschland. Elf Tage lang jammten sie gemeinsam, und<br />

33 Jahre später liegt nun (nach der Veröffentlichung 1997) endlich<br />

eine rundum befriedigende Version eines lange verloren<br />

geglaubten Schatzes vor. Die digital remasterten 4-Spuraufnahmen<br />

von „Tracks & Traces“ klingen nicht nur erstaunlich frisch<br />

und dank des Analog-Booms auch modern, sie sind schon aus<br />

historischen Gründen interessant. Mit dem unglaublich schönen<br />

Entree „Welcome“ und dem anschließenden Track „Atmosphere“<br />

baut sich das Werk langsam auf, bevor mit „Vamos<br />

Compañeros“ ein Groove in Gestalt eines sich wiederholenden<br />

Dampflok-Sounds heranrauscht, der von stark verzerrten Gitarren<br />

begleitet wird. Nach dem idyllischen „By The Riverside“<br />

wird es experimentell, abstrakt und düster. „Don’t get lost on<br />

Lüneburg Heath!“, singt Brian Eno mit warnendem Zeigefinger,<br />

bevor mir das sanft wogende Klanggebilde „Sometimes in<br />

Autumn" fast 16 Minuten lang ein romantisches Lächeln auf<br />

mein Gesicht zaubert. „Almost“ dürfte wohl mein Lieblingstrack<br />

sein, bei „Les Demoiselles“ ist dann elektronischer Walzer<br />

mit melodiösen Synthies angesagt, und am Ende verstärkt<br />

„Aubade“ den Eindruck eines versöhnlichen Ausklangs. Brian<br />

Eno nannte Harmonia „die wichtigste Rockgruppe der Welt“,<br />

wobei mir hier der pastoral starke Ambient-Charakter am besten<br />

gefällt. Auf Spurensuche machen, bitte!<br />

www.myspace.com/roedelius<br />

www.myspace.com/gronlandrecords<br />

Zion Train:<br />

Live As One Remixed<br />

(universal egg)<br />

Auch nach zwei Jahrzehnten musikalischem<br />

Bestehen darf man noch<br />

immer von sich behaupten, frischen<br />

und unverbrauchten Sound abzuliefern.<br />

Der künstlerische Output dieser<br />

fantastischen Band ist kaum zu toppen,<br />

kein anderer duborientierter Act spielt international in<br />

so vielen Ländern wie Zion Train. Diese Beliebtheit verdanken<br />

sie sicher keinen stylischen Klischees, sondern ihrer Lust, Stile<br />

nach Herzenslaune zu verquicken. Nach diversen Trennungsprozessen<br />

ist Zion Train inzwischen ein Alter-Ego-Projekt von<br />

dem nach Köln übergesiedelten Mastermind Neil Perch geworden.<br />

Im Jahre 2007 wurde mit „Live as One“ der neunte Longplayer<br />

veröffentlicht, 2008 noch kurz der „Reggae Grammy“<br />

für das beste Dub-Album abgegriffen, und nun meldet sich<br />

„The Worlds Premier Dub Act“ mit einer überarbeiteten Remixversion<br />

zurück. Neil Perch und seine Crew haben ihr Album<br />

„Live As One“ ein Mal durch die halbe Welt gereicht und von<br />

Produzenten wie Rob Smith, Digital und Dub Terror remixen<br />

lassen. Alambic Conspiracy’s „Why“ versprüht dank Paolo Baldini<br />

nun italienischen Flair, während Bungalo Dub mit mexikanischem<br />

Drum’n’Bass zum Tanz bittet. Dub Creator’s „What A<br />

Situation“ lädt zum Abdriften ein, dagegen erscheint De Niro’s<br />

Version im bassbetonten Dubstep-Gewand. „Boxes And Amps“<br />

kommt gleich in vier Remixes und gefällt mir natürlich in der<br />

Drum’n’Bass-Variante von Dub Terror am besten. Von den drei<br />

Neuinterpretationen von „Baby Father“ sorgt Dubsync für den<br />

coolsten Drive, und „Terror Talk“ überzeugt polskamässig mit<br />

Studio As One sowie mit feinstem Drum’n’Bass von Digital &<br />

Lutin. Zion Train liefern hier ein grooviges Werk in gewohnter<br />

Spannung zwischen Heiterkeit und Nachdenklichkeit, Roots-<br />

Culture und stilistischer Experimentierfreude!<br />

www.myspace.com/ziontraindub<br />

www.wobblyweb.com<br />

KRS-One & Buckshot:<br />

Survival Skills<br />

(duck down)<br />

Zwei Hip-Hop-Legenden geben sich<br />

die Ehre. Der eine lebte Mitte der 80er<br />

noch in einem Männerwohnheim in<br />

der South Bronx und ist heute der Inbegriff<br />

des amerikanischen „Way Of<br />

Life“. Gemeinsam mit Scott La Rock<br />

gründete er die Boogie Down Crew, aus der später BDP (Boogie<br />

Down Produktions) entstand. Mit Tracks wie „South Bronx“<br />

und „Criminal Minded“ machten sich BDP vor allem durch die<br />

sozialkritischen Texte einen Namen innerhalb der New Yorker<br />

Szene, mit seiner Kritik an der Gewalt und Drogen kam KRS bei<br />

Jugendlichen sehr gut an und wurde dabei von Afrika Bambaata<br />

stark unterstützt. Nach dem Tod von Scott La Rock sah KRS<br />

die Chance, die Augen der Öffentlichkeit auf die angespannte<br />

Situation von überwiegend schwarzen Jugendlichen zu richten.<br />

Fortan gab er Vorlesungen in vielen Universitäten und referierte<br />

über die Situation der amerikanischen Großstadtghettos.<br />

Auch musikalisch entwickelte KRS-One sich durch fette Beats<br />

und ansprechende Lyrics zu einem Vorreiter in der amerika-<br />

>>>


12<br />

>>><br />

cooltour<br />

nischen Hip Hop-Szene. Buckshot, ein Boot-Camp-Clik- und<br />

Black-Moon-Mitglied, dagegen ist seit 17 Jahren dabei und hat<br />

mit Duck Down Records eines der größten Hip Hop-Labels in<br />

der Geschichte mitgegründet. Nach einigen Verschiebungen erscheint<br />

jetzt ihr Kollaboalbum mit dem Titel „Survival Skills“,<br />

auf dem die beiden Ausnahme-MC's aus Brooklyn zeigen, dass<br />

sie immer noch genug Skills haben und vor allem ihrer Kultur<br />

und deren Inhalten treu geblieben sind. Produziert wurde dieser<br />

äusserst empfehlenswerte Longplayer von Havoc, 9th Wonder,<br />

Black Milk, Ill Mind, Coptic, Moss, Nottz, Marco Polo und<br />

Khrysis. Zusammen mit Mary J Blige, Rock (Heltah Skeltah),<br />

Talib Kweli, Smif N Wessun, K’naan, Pharoahe Monch, Sean<br />

Price & Loudmouf, Bounty Killer, Slug (Atmosphere), Melanie<br />

Fiona & Naledge (Kidz In The Hall) gibt’s bunt gemischten<br />

Boom-Bap mit Consciousness. Watch out for „The Gospel Of<br />

Hip-Hop: The First Instrument”. Halleluja!<br />

www.myspace.com/krsoneandbuckshot<br />

www.duckdown.com<br />

Bugz In The Attic:<br />

Got The Bug 2<br />

(bbe records)<br />

Zehn Jahre nach ihrer Gründung<br />

legten die Jungs Ende 2006 mit ihrem<br />

Debütalbum „Back In The Doghouse“<br />

ein seelenreiches Partymonster hin.<br />

Das neunköpfige Kollektiv aus DJs,<br />

Musikern und Produzenten hat den<br />

sogenannten „West London Sound“ geprägt. Bugz in the Attic<br />

sind für Broken Beats sowas wie die Speerspitze eines vertrackt<br />

deep digital swingenden Sounds, der aber dennoch immer<br />

wieder zu dem analog weichen Flair von Soul zurück will und<br />

darin keinen Widerspruch sieht. Mit „Got The Bug“ veröffentlichten<br />

bereits 2005 sie eine Retrospektive ihrer feinsten Remixe<br />

für grossartige Künstler wie 4 Hero, Jazzanova, Basement Jaxx,<br />

Amp Fiddler, Viktor Duplaix oder auch Macy Gray. Außerdem<br />

gab’s mit „Booty (La La)“ einen hauseigenen Clubhit. Nun endlich<br />

erscheint der zweite Teil ihrer gesammelten (und besten)<br />

Remixe, die erneut eindrucksvoll demonstrieren, wie sich die<br />

Bugz ganz nach oben katapultiert haben. Hervorzuheben sind<br />

ihre funkigen Neuinterpretationen für Amy Winehouse, Ruben<br />

Blades & Willie Colon, Basement Jaxx, Mark de Clive-Lowe,<br />

J.Viewz und vor allem Roisin Murphy. Neben dem durchgebreakten<br />

„Zombie“ feat. Wunmi und dem housigen „Flappy<br />

Days“ befindet sich hier auch ein exklusiver, neuer Bugz Track:<br />

„Expression“ ist ein extrem grooviges Tribut an die Soul II Soul<br />

Hymne „Fairplay“. Ihr würziges Konzentrat aus Jazz, Soul<br />

und Neo Funk über Breakbeats und Afrobeat bis hin zu Deep<br />

House und Techno ist schön funky, macht gute Laune und<br />

könnte kaum besser vermischt und perfekt aufeinander abgestimmt<br />

werden. Hier werden rhythmische Brücken geschlagen<br />

und Avantgarde radiotauglich. So haben sie mit Gilles Peterson<br />

wohl ihren größten Fan, und ich zähle mich auch dazu.<br />

www.myspace.com/bugzintheattic<br />

www.bugzintheattic.co.uk<br />

Jobarteh Kunda: AHA!<br />

(aimland records)<br />

Der Begriff „Weltmusik“ hat ja in<br />

den letzten Jahren etwas gelitten,<br />

nichtsdestotrotz wird Musik, die zur<br />

Verständigung der Völker beiträgt,<br />

immer gerne gehört. „Kunda“ steht<br />

für Clan, und bei diesem Musikprojekt<br />

sind gleich acht Musiker der weit<br />

verzweigten Sippe „Jobarteh“ dabei, u.a. der geborene Münchner<br />

Tormenta Jobarteh, der im westafrikanischen Land Gambia<br />

seine Wahlheimat und -familie fand. Hier hörte er zum ersten<br />

Mal das wundervolle Klangbild einer Kora, gespielt von einem<br />

Musiker, der dieses großartige westafrikanische Instrument<br />

virtuos beherrschte. Bei seinem musikalischen Mentor Basuro<br />

Jobarteh, dem anerkannten Griot von Boraba, Fulladou vergingen<br />

für Tormenta acht Jahre in Boraba, bis das intensive Studium<br />

der Kora sowie der Mandinka Sprache und der gesamten<br />

Mande-Kultur erfolgreich abgeschlossen war. Seine seit 1999<br />

bestehende Band Jobarteh Kunda wurde für den Weltmusikpreis<br />

Ruth 2005 und den BBC Award 2005 nominiert. Sie spielte<br />

u.a. <strong>als</strong> Vorgruppe bei Manu Dibango, Miriam Makeba und Dobet<br />

Gnahore. Zahlreiche Auftritte folgten und festigten sowohl<br />

das Repertoire <strong>als</strong> auch den guten Ruf dieser Band. Nach und<br />

nach wurden traditionelle Songs umarrangiert, modernisiert<br />

und mit neuen Titeln zu einem in sich stimmigen Programm<br />

vereinigt. Nach 16 Monaten Studioarbeit ist nun ihr drittes Album<br />

„AHA!“ auf ihrem eigenen Label mit leicht veränderter<br />

Band eingespielt. Der Stilmix aus Musik des traditionellen Afrikas<br />

und der Karibik, angereichert durch Jazz, Reggae und Hip<br />

Hop, begeistert mit 12 mitreissenden Songs, in denen die Kora<br />

und der Manding Sound nach wie vor der rote Faden sind.<br />

Vielseitige Grooves und farbenfrohe Harmonien verschmelzen<br />

hier mit Charme und ansteckender Lebensfreude.<br />

www.myspace.com/jobartehkunda<br />

www.jobarteh-kunda.de<br />

DVD History<br />

#109<br />

Defiance<br />

(constantin film)<br />

Geschichten des aktiven jüdischen<br />

Widerstandskampfes während des<br />

Zweiten Weltkriegs finden eher selten<br />

ihren Weg ins Kino. Doch Filme von<br />

Edward Zwick begeistern immer wieder<br />

durch wunderschöne Bilder, Emotionen und packende Stories.<br />

Auf Grundlage des historischen Sachbuchs „Bewaffneter<br />

Widerstand“ der US-Professorin Nechama Tec erzählt Zwick<br />

in seinem neuen Film „Defiance“ (Unbeugsam) eine wahre Geschichte.<br />

Die jüdischen Gebrüder Bielski überleben im Jahre<br />

1941 nur knapp eine Säuberungsaktion in ihrer polnischen Heimat,<br />

doch ihre Eltern und weitere Familienangehörige fallen<br />

dem Tötungswahn der SS und deren Kollaborateuren zum Opfer.<br />

So wagt das Trio die Flucht in weissrussische Wälder und<br />

versucht mit weiteren Flüchtlingen ein provisorisches Waldlager<strong>als</strong><br />

Unterschlupf zu errichten. Auch im Lande Stalins macht<br />

die Vernichtungspolitik der Nazis keinen Halt, und die Bielskis<br />

wollen sich nicht nur verstecken, sondern auch kämpfen, auch<br />

wenn dadurch ein im jüdischen Glauben verankertes Gebot gebrochen<br />

werden muss. Ging es anfangs noch um das eigene<br />

Überleben, müssen die Bielskis nun Verantwortung für viele<br />

Menschen übernehmen. Zusammen mit russischen Widerstandkämpfern<br />

wird eine Partisanengruppe aufgebaut, was die<br />

beiden älteren Brüder spaltet. Während Zus (Liev Schreiber) die<br />

feindlichen Besatzer nun im Sinne des Partisanenkampfes töten<br />

will, gilt es für Tuvia (Daniel Craig) im gnadenlosen Winter das<br />

Überleben der in die Hunderte gestiegene Zahl der Flüchtlinge<br />

zu sichern. Mit Überfällen auf Militärkonvois werden Waffen<br />

und von russischen Bauernhöfen Nahrung organisiert. So stehen<br />

nicht die unzähligen Massenexekutionen in den Wäldern<br />

im Vordergrund, sondern eher der Bruderkonflikt, den auch<br />

Asael Bielski (Jamie Bell), der Jüngste unter ihnen, nicht klären<br />

kann. Während die Beziehung der Brüder untereinander<br />

durchweg glaubhaft dargestellt ist, wird die Geschichte, die<br />

voller Tragik, Leid, Kampf, Aufbegehren und Hoffnung ist,<br />

nicht ernsthaft vertieft. Die Wahrheit, die diese Menschen wirklich<br />

erlebt haben müssen, war sicherlich viel trauriger und erschütternder<br />

(siehe Schindlers Liste). Da durch den Einsatz der<br />

drei Brüder mehr <strong>als</strong> 1200 jüdische Kinder, Frauen und Männer<br />

gerettet werden konnten, zählt „Defiance“ zu den wichtigsten<br />

Filmen der letzten Jahre, die sich dem Thema des Holocausts<br />

angenommen haben.<br />

www.defiance.film.de<br />

www.constantin-film.de


#109 13<br />

fun&action<br />

Oktober. Die Spieleenthusiasten treffen sich wie jedes Jahr in Essen um die neuesten Spiele zu testen. Und<br />

ich, ich habe noch ein paar Altlasten zu bearbeiten. Allerdings ist das Wort Altlasten etwas irreführend, denn<br />

das, was ich euch vorstellen will, ist eher eine Bereicherung: „Confuzius“ habe ich mit dem Autor und zwei mir<br />

unbekannten Spielern im vergangenen Jahr erstm<strong>als</strong> angetestet. Dazu gesellt sich „Tannhäuser“ ein Spiel, das<br />

vor Jahren von Pro Ludo vertrieben wurde und inzwischen beim Heidelberger Spieleverlag gelandet ist und der<br />

daraus ein Superspiel gemacht hat.<br />

Confuzius ...<br />

... ist ein Spiel nach meinem Geschmack. Die Regeln sind relativ<br />

einfach und haben trotzdem eine enorme Spieltiefe. Am<br />

besten spielt sich „Confuzius“ zu viert oder fünft. Zu Beginn<br />

wird der Startspieler willkürlich bestimmt, in den folgenden<br />

Runden gibt der aktive Startspieler diese Option einem beliebigen<br />

anderen Spieler. Zwar macht dessen linker Nachbar die<br />

erste Aktion, dafür kann der Startspieler am Ende der Runde<br />

eine beliebige Aktion machen, was oft von großem Vorteil ist.<br />

Möglich sind zwölf Aktionen, zusätzliche nicht einbezogen.<br />

Zu Beginn des Spiels stehen den Mitspielern nur drei Aktionswürfel<br />

zur Verfügung und damit maximal drei Aktionen. Das<br />

heißt mal wieder die Qual der Wahl und man muss sich entscheiden,<br />

wie man Siegpunke machen will.<br />

Auf politischem Weg, dann besticht und sichert man Beamte<br />

oder nominiert Gelehrte, die sich einer Beamtenprüfung unterziehen<br />

müssen, damit einer von ihnen in eines der drei Ministerien<br />

gelangt. Sobald dort alle Beamten zumindest bestochen<br />

wurden, kommt es zu einer Machtübernahme und derjenige,<br />

der dort den größten Einfluss, <strong>als</strong>o die meisten Beamten hat,<br />

und der zweitplatzierte bekommen Siegpunkte. Ein anderer<br />

Weg ist das Reisen, dafür muss man zuerst Dschunken kaufen<br />

und sollte man fünf Dschunken haben, ist es an der Zeit<br />

eine Reise anzutreten und abzuschließen. Fürs Entdecken gibt<br />

es ebenfalls Siegpunkte. Bleiben noch die Armeen, diese können<br />

ebenfalls gekauft werden und anschließend fremde Länder<br />

angreifen, sobald dort genügend Armeen stationiert sind,<br />

bekommen alle Siegpunkte, die am Kampf teilnehmen. Doch<br />

ewig Zeit hat man dafür nicht.<br />

Fehlen noch zwei Sachen, erstens, die Aktionen sind nicht umsonst.<br />

Denn neben mindestens einem Aktionswürfel kosten sie<br />

auch Münzen oder Lizenzen. Diese Konfuziuskarten bekommt<br />

man entweder durch Handelserträge, das heißt Karten tauschen<br />

oder durch Steuereinnahmen, da zieht man zwei Karten.<br />

Bleiben noch die Geschenke, die „Confuzius“ zu einem besonderen<br />

Spiel machen.<br />

Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler Geschenkkarten, von<br />

denen er das Geschenk mit dem Wert eins direkt überreichen<br />

kann. Alle höherwertigen Geschenke müssen wieder mit einer<br />

Aktion gekauft und mit einer weiteren Aktion überreicht werden.<br />

Und derjenige, der ein Geschenk überreicht bekommt, ist<br />

dem Geber ab sofort verpflichtet, zumindest solange, bis er diesem<br />

selbst ein mindestens gleichwertiges Geschenk gemacht<br />

hat. Oder wenn es unwirksam wurde, was in der Regel ganz<br />

schön teuer erkauft werden muss, aber stellenweise unumgänglich<br />

ist, denn die Einschränkungen durch die Verpflichtungen<br />

sind ganz schön groß. Allerdings verhelfen überreichte<br />

und empfangene Geschenke zu mehr Aktionswürfeln.<br />

Das sind die Grundlagen und für Fortgeschrittene gibt es noch<br />

eine weitere Aktion, das Bittgesuch an den Kaiser, wodurch so<br />

manche sicher geglaubten Siegpunkte verloren gehen können.<br />

Das Ganze findet natürlich auf einem Spielplan statt, der zwar<br />

recht nichtssagend aussieht, doch seinen Zweck erfüllt. Da ist<br />

genügend Platz vorhanden, Aktionsfelder auf denen die Würfel<br />

platziert werden, drei Ministerien für Beamte, Plätze für die<br />

Gelehrten, die Armeen, die Dschunken, eigentlich für alles.<br />

Sehr übersichtlich.<br />

„Confuzius“ ist ein Spiel, das so schnell nicht langweilig wird,<br />

wenn man die vielen Siegpunktoptionen und den Einfluss der<br />

Geschenke bedenkt. Ich freue mich auf die nächste Partie und<br />

bevor ich es vergesse.<br />

„Confuzius“ ist ein<br />

Strategiespiel, einzig<br />

die Konfuziuskarten<br />

fordern das Glück heraus,<br />

was in diesem Fall<br />

allerdings den Spannungsfaktor<br />

erhöht.<br />

Confucius<br />

Autor: Alan Paull<br />

Verlag: Surprised Stare Games Ltd.<br />

Spieler: 3–5<br />

Alter: ab 12<br />

Dauer: mindestens 90 Minuten<br />

Tannhäuser<br />

Wir schreiben das Jahr 1949. Die Operation Tannhäuser<br />

durch die Union ist gestartet. Die deutsche 13. okkulte Division<br />

hat Relikte ausgegraben, die es ihnen ermöglicht, das Reich<br />

der Dämonen zu öffnen. Und dies sollen die fünf Besten der<br />

Unionsarmee verhindern. Doch ihre Gegner sind keine Geringeren<br />

<strong>als</strong> Mitglieder der Blutsturm-Division und des Obscura<br />

Korps, deren dringlichstes Ziel ist, eine Verbindung des Reichs<br />

mit der Unterwelt herzustellen. Dies ist die Geschichte, die für<br />

mich <strong>als</strong> Rollenspielerin der erste Pluspunkt des Spiels ist.<br />

Der nächste ist das so genannte „Pathfinding System“. Der<br />

Spielplan mit zwei Seiten, auf dem einmal das Erdgeschoss<br />

und auf der anderen Seite die Katakomben der Burg Ksiaz<br />

abgebildet sind, ist mit vielen bunten Kreisen übersät. Diese<br />

Pfade geben die Sichtlinien vor. Nur wer auf einem Feld der<br />

gleichen Farbe steht, wird vom Gegner gesehen und kann gegebenenfalls<br />

angegriffen werden. Was oft bei dieser Art von<br />

Spielen sehr umstritten ist. So gibt es keine spielverzögernden<br />

blöden Diskussionen mehr. Und die Abgrenzungen machen<br />

Sinn.<br />

Pluspunkt Nummer 3. Es gibt echte Spielfiguren, keine blöden<br />

Holzpöppel sondern Miniaturen, die auch ganz schön angemalt<br />

sind. Wer Lust hat, seine Charaktere selbst zu gestalten,<br />

kann sich diese auch unbemalt bestellen.<br />

Kerstin Koch<br />

Und der nächste Pluspunkt folgt sogleich. Es gibt vier verschiedene<br />

Spielmodi, von Story- bis Deathmatch-Modus. Davon<br />

sind Siegpunkte, Marker und Gewinnoption abhängig.<br />

Außerdem kann „Tannhäuser“ in verschiedenen Schwierigkeitsgraden<br />

gespielt werden, die dazu führen, dass kein bis<br />

zwei Soldaten jeder Seite nach ihrem Tod einmal zurückkehren<br />

können. So kommt bestimmt so schnell keine Langeweile<br />

auf.<br />

Pluspunkt Nummer 5. Jeder der zehn Charaktere hat seine<br />

eigene Ausrüstung, wobei er aus drei verschiedenen Gepäckkombinationen<br />

auswählen kann und einem Spezialobjekt. So<br />

entstehen individuelle Charaktere. Gespielt wird eigentlich zu<br />

zweit, da allerdings immer alle Charaktere im Spiel sind, können<br />

bis zu zehn an einer Partie teilnehmen.<br />

Nach Spielaufbau und der eigenen Gepäckwahl kann es losgehen.<br />

Die Gruppen betreten an zwei verschiedenen Eingängen<br />

den Spielplan und abwechselnd machen sie ihr Aktionen.<br />

Wer dran ist, kann seine Spielfigur die charakterabhängige<br />

Anzahl von Feldern bewegen, wobei so manche ganz schön<br />

schwer zu überqueren sind und einiges an Bewegung kosten.<br />

Außerdem kann er eine weitere der folgenden Aktionen machen,<br />

wobei eine Unterbrechung der Bewegung möglich ist.<br />

Durchbrechen, um an einem gegnerischen Spieler vorbeizukommen.<br />

Ausrüstung benutzen, Ausrüstung übergeben und/<br />

oder ablegen, Ausrüstung nehmen und/oder ablegen, zu Beispiel<br />

um Platz zu schaffen um andere Gegenstände von Toten<br />

aufzunehmen, Kiste durchsuchen und last but not least einen<br />

Gegner angreifen. Denn, wer zwei Helden eliminiert, erhält<br />

zwei Siegpunkte und wer zwei Soldaten eliminiert einen. Und<br />

diese sind nicht zu unterschätzen. Außerdem ein paar weniger<br />

Gegner auf dem Spielfeld erhöht die Chance, Spielziel erfolgreich<br />

abzulegen.<br />

Waren alle Charaktere einmal dran, beginnt die nächste Runde<br />

und es wird solange gespielt, bis je nach Modus das Spiel<br />

beendet wird. Dann werden die ebenfalls modusabhängigen<br />

Siegpunkte gezählt und es<br />

gewinnt das Team mit den<br />

meisten. Oder wie beim<br />

Deathmatch, der der übrigbleibt.<br />

Und nach einer<br />

Partie hat man auf alle Fälle<br />

Lust auf die nächste und<br />

die nächste ...<br />

Tannhäuser<br />

Autor: William Grosselin<br />

Verlag: Heidelberger Spieleverlag (deutsche Ausgabe)<br />

Spieler: 2–10<br />

Alter: ab 12<br />

Dauer: mind. zwei Stunden


#109 15<br />

fun&action<br />

Die Hanfberatung im HanfJournal<br />

Erste Hilfe für Kiffer<br />

kascha@hanfjournal.de<br />

Kascha ist ab sofort per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen.<br />

Also ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.<br />

Bolle (ohne Alter und Wohnort) fragt:<br />

„Hi Kascha,<br />

und zwar hab ich da mal eine Frage und wäre dir sehr dankbar,<br />

wenn du sie mir beantworten könntest. Ich habe mich<br />

schon erkundigt bei Sensi Seeds, aber ich bin zu keinem Entschluss<br />

gekommen. Ich möchte eine weibliche Canna... Pflanze<br />

anbauen, <strong>als</strong>o die mit den Blüten, und hab mir auch schon<br />

einen schönen Platz an einem Fluss ausgesucht, wo man sie<br />

nicht entdeckt.<br />

Wind und Sonne bekommt sie da genug, nun wollte ich aber<br />

mal fragen, ob es sich lohnt, outdoor zu pflanzen, weil ich indoor<br />

leider nicht machen kann (lebe in einer WG).<br />

Nun weiß ich nicht, da ich noch nie angebaut habe, welche<br />

Pflanze ich nehmen kann, die an so einem Ort leben kann und<br />

FÜR ANFÄNGER geeignet ist, und wann ich sie dann anbauen<br />

muss.<br />

Mein Freund meint, im März.“<br />

Kascha antwortet:<br />

„Hallo Bolle,<br />

wenn man sich überlegt, outdoor anzubauen, sollte man sich<br />

natürlich zunächst Gedanken über die möglichen strafrechtlichen<br />

Konsequenzen machen. Gerade <strong>als</strong> Anfänger ist man<br />

auch mit solchen Themen weniger erfahren – und muss entsprechend<br />

entscheiden, ob man dieses Risiko eingehen möchte.<br />

Jedenfalls kann ich dir aus diesem Grund an dieser Stelle nicht<br />

mit Anbautipps weiterhelfen. Ein paar theoretische Informationen<br />

kann ich dir aber geben.<br />

Ein Unterschied zwischen Indoor- und Outdooranbau ist, dass<br />

Indooranbau jahreszeitunabhängig ist und kleinere Pflanzen<br />

produziert, die aber mehrm<strong>als</strong> im Jahr geerntet werden können.<br />

Außerdem ist die Gefahr geringer, dass die Pflanzen von<br />

männlichen Pflanzen aus der Umgebung bestäubt werden<br />

und Samen produzieren. Outdoorpflanzen können ziemlich<br />

groß werden, Sativa-Sorten können draußen bis 4 Meter Höhenwuchs<br />

erreichen. Entsprechend fällt auch der Ertrag aus<br />

– aber eben nur einmal pro Jahr. Die Saison beginnt, da hat<br />

dein Freund recht, gegen Ende März, wenn die Nächte frostfrei<br />

bleiben. Geerntet wird dann üblicherweise im September<br />

oder Oktober.<br />

Die Entscheidung, welche Pflanze man wählt, hängt nicht nur<br />

von der Frage Indoor oder Outdoor ab, sondern auch davon,<br />

was man am Ende erhalten möchte: Eine eher harzreiche Indicapflanze<br />

oder eine Sativapflanze mit großen Blüten oder<br />

eine Kreuzung aus beiden oder eine Pflanze, in die Cannabis<br />

Ruderalis mit hinein gezüchtet wurde, so dass die Blüte nicht<br />

abhängig von der Sonnenscheindauer sondern von einem bestimmten<br />

Zeitraum beginnt, oder vieles andere mehr. Da kann<br />

dir Google oder ein gut beschriebener Samenkatalog wie Sensi<br />

Seeds sicher weiter helfen.“<br />

Tamara (18) aus Aachen möchte wissen:<br />

„High Kascha,<br />

ein Freund hat mal etwas von Erdloch rauchen erzählt, und<br />

dass das total geil sein soll, aber keiner weiß genau, wie das<br />

geht. Wir haben letztens im Park ein kleines<br />

Loch in die Erde gegraben und hatten auch<br />

einen Joint, aber wir hatten keine Ahnung,<br />

wie das zusammen gehen soll. Kannst du<br />

erklären, wie das geht und gibt es noch andere<br />

so krasse Rauchmethoden?“<br />

Kascha erklärt:<br />

„Hallo Tamara,<br />

gut, dass du fragst. Mit einfach ein Loch<br />

buddeln ist es nicht getan, Erdlochrauchen<br />

(im Winter auch in der Variante Schneeloch<br />

möglich) erfordert ein wenig an Vorbereitung.<br />

Dafür ist es in der Tat eine krasse Variante,<br />

denn die Erde gibt dem Rauch neben<br />

angenehmer Kühlung auch einen ganz eigenen<br />

Geschmack. Im Grunde sollte die Technik aber<br />

Erdtunnel heißen, denn einen solchen muss<br />

man dazu bohren. Das geht gut mit Stöcken und<br />

noch besser mit Rohren, und der Boden sollte<br />

auch dafür geeignet sein, sich <strong>als</strong>o bearbeiten<br />

lassen und nicht gleich wieder zusammenfallen.<br />

Du bohrst <strong>als</strong>o einen Tunnel von vielleicht 3-5 cm<br />

Durchmesser in den Boden, der idealerweise V-<br />

förmig verläuft und zwei Öffnungen hat. In eine<br />

steckt man ein Chyllum, einen Joint oder etwas<br />

ähnliches (auch die Aufsätze für Flaschen, die man<br />

zum Eimern verwendet, eignen sich, sollten aber<br />

wegen der Länge des Tunnels großzügig konstruiert<br />

werden), am anderen Ende kann man ziehen.<br />

Wünscht man ein Raucherlebnis ohne knirschenden Sand zwischen<br />

den Zähnen kann man auch hier ein Mundstück, z.B.<br />

aus einem Flaschenh<strong>als</strong>, verwenden. Beim Schneeloch braucht<br />

man im Grunde kein Mundstück, ein Chyllum eignet sich aber<br />

besser <strong>als</strong> ein Joint, da der durch den Schnee früher oder später<br />

durchnässen könnte. Mit ein bisschen Übung bekommt man<br />

das aber auch in den Griff.<br />

Eine andere nicht so bekannte, aber dennoch ganz witzige<br />

Methode ist das ,,Apfel-Rauchen“. Dazu macht man im Grunde<br />

dasselbe, nur mit einem Apfel anstelle von Erdboden. Solche<br />

Spielereien lassen sich mit vielen Obstsorten anfangen, Insider<br />

schwören auf Paprika, aber auch auf Melonen oder Kokosnuss.<br />

Solltest du ein anderes besonders gut geeignetes Obst oder Gemüse<br />

heraus finden, zögere nicht, es uns mitzuteilen.“<br />

Johann (22) aus Berlin fragt:<br />

„Hi Kascha,<br />

ich habe mal von solchen Geräten gehört, die das THC konzentrieren,<br />

so dass man das Kondensat dann einatmen kann,<br />

ohne dass etwas verbrannt wird? Kannst du mir sagen, wie so<br />

was heißt und wie das funktioniert? Lohnt sich das?“<br />

Illu: lukas<br />

Kascha antwortet:<br />

„Hi Johann,<br />

ich nehme an, du meinst einen Vaporizer. Das ist ein Gerät,<br />

in dem das THC, <strong>als</strong>o der Wirkstoff, aus dem Gras verdampft<br />

wird ohne dass das Gras dabei verbrennt. Das passiert, indem<br />

warme Luft mit einer bestimmten Temperatur (etwa 190°C),<br />

bei der das THC verdampft, durch das Gras geblasen wird.<br />

Dabei gibt es sehr verschiedene Geräte, die sich grundsätzlich<br />

in zwei Klassen aufteilen lassen: Die Stromvaporizer, das sind<br />

elektrische Geräte, die mit einer Heizspirale oder ähnlich die<br />

Luft erhitzen und dann selbst durch das Gras blasen, so dass<br />

man den Dampf in einem Beutel oder durch einen Schlauch<br />

bekommt. Und die Feuerzeugvaporizer, die meist kleiner und<br />

transportabel sind und bei denen die Luft mit einem Feuerzeug<br />

erhitzt wird und meist dann beim Inhalieren durch das<br />

Gras gezogen wird. Vor dem kommerziellen Erfolg der Vaporizer<br />

vor einigen Jahren war man noch darauf angewiesen,<br />

sich solche Geräte mit einem Heißluftföhn und einigen Glaskolben<br />

selbst zu bauen. Insgesamt sind Vaporizer eine sehr gesundheitsverträgliche<br />

Lösung, da die potentiellen Risiken des<br />

Rauchens minimiert werden, während die Dosierung wesentlich<br />

einfacher ist <strong>als</strong> bei z.B. Haschischkeksen. Ach ja, es wird<br />

übrigens nicht das Kondensat eingeatmet, denn das wäre der<br />

kondensierte Dampf und der ist wieder flüssig – eingeatmet<br />

wird der Dampf, <strong>als</strong>o das verdampfte THC.“<br />

LOMBRICO - Regenwurmdung<br />

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16<br />

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Buschmann-Shop, 030/51060761<br />

Wönnichstr. 10, 10317 Berlin<br />

Mo-Fr 11-21 Uhr, Sa 10-16 Uhr<br />

S+U Bhf-Lichtenberg<br />

Kayagrow.de<br />

Schliemannstr. 26<br />

10437 Berlin<br />

Grow-in-Europe.de<br />

Kaiserin-Augusta-Allee 29<br />

10553 Berlin<br />

Gras Grün<br />

Oranienstr. 183<br />

10999 Berlin<br />

Greenlight-Shop.de<br />

Industriestr. 4-9<br />

12099 Berlin<br />

Turn Systems<br />

Albrechtstr. 125<br />

12165 Berlin<br />

Sun Seed Bank<br />

Amsterdamerstr. 23<br />

13347 Berlin<br />

Blackmarket<br />

Dortustr. 65<br />

14467 Potsdam<br />

0331-6256927<br />

Udopea Hamburg<br />

Schanzenstr.95<br />

20357 Hamburg<br />

amsterdam-headshop.com<br />

Reeperbahn 155<br />

20359 Hamburg<br />

Shisha Shop Isis<br />

Bremer Str.6<br />

21233 Buchholz<br />

Smoke-Temple.de<br />

Salzstrasse 7<br />

21335 Lüneburg<br />

Ganja Shop Lüneburg<br />

Am Berge 33<br />

21335 Lüneburg<br />

Headshop Grasweg<br />

Infohotline: 040-69692727<br />

22299 Hamburg<br />

Harlequin Headshop<br />

Kurhausstr. 61a<br />

lokal>direkt>effektiv<br />

23795 Bad Segeberg<br />

Fantasia Head&Growshop<br />

Staulinie 16-17<br />

26122 Oldenburg<br />

Para Vision Headshop<br />

Vaderkeborg 16<br />

26789 Leer<br />

growlager.de<br />

0049(0)4273-979940<br />

27245 Barenburg bei Bremen<br />

Groovy Headshop & Growshop<br />

Kurze Geismarstr. 6<br />

37073 Göttingen<br />

Bloomtech Growshop+Versand<br />

Königsstieg 94a<br />

37081 Göttingen<br />

https://ssl.bloomtech.de<br />

L’Afrique<br />

Böcklerstr. 10<br />

38102 Braunschweig<br />

Freakshop Smokey Headshop<br />

Hochstr. 5 - 7<br />

42853 Remscheid<br />

Green Galaxy<br />

Ringofenstr. 37<br />

44287 Dortmund<br />

Grow NRW<br />

Königsheide 49<br />

44536 Lünen-Brambauer<br />

Progrow<br />

Herner Straße 357<br />

44807 Bochum<br />

Freakshop<br />

Friedrich Ebert Str.46<br />

45468 Mühlheim / Ruhr<br />

Ohrwurm-Recordstore.de<br />

Bahnhofstr. 32<br />

48431 Rheine<br />

UnserLagerLaden.de<br />

Gustavstr. 6-8<br />

50937 Köln<br />

Hanfzeichen<br />

Bahnhofsstr. 89<br />

55218 Ingelheim<br />

KrinsKram<br />

Goldene Ecke 8<br />

58511 Lüdenscheid<br />

GBK-Shop.de<br />

Valve 40a<br />

59348 Lüdinghausen<br />

NEUTRAL Headshop<br />

Fahrgasse 97<br />

60311 Frankfurt<br />

Subcity Grow-Head-Shishashop<br />

Große Seestrasse 36<br />

60486 Frankfurt<br />

Bong-Headshop.de<br />

Elisabethenstr. 21<br />

60594 Frankfurt<br />

Hanf Galerie<br />

Großherzog-Friedrichstr. 6<br />

66115 Saarbrücken<br />

GANJA Grow & Headshop<br />

Goethestr. 15a<br />

67063 Ludwigshafen<br />

Greensmile.de<br />

Kämmererstr. 69<br />

67547 Worms<br />

New Asia Shop Mannheim<br />

F1, 10<br />

68159 Mannheim<br />

Glasshouse<br />

Kettengasse 13<br />

69117 Heidelberg<br />

Udopea Stuttgart<br />

Marienstr. 19<br />

70178 Stuttgart<br />

Pot-de-Fleurs.de<br />

Hohenheimerstraße 56<br />

70184 Stuttgart<br />

Ghouse.de<br />

Glasshouse<br />

Vordere Karlstr.37<br />

73033 Göppingen<br />

Planet-Plant.de<br />

Rollingerstr. 2<br />

76646 Bruchsal<br />

Highlight<br />

Alte Lange Str. 2<br />

77652 Offenburg<br />

Storz-Bickel.com<br />

Rote Strasse 1<br />

78532 Tuttlingen<br />

Green Ocean<br />

Münsterplatz 32<br />

89073 Ulm<br />

Coffee Shop<br />

Georgenstrasse 45<br />

92224 Amberg<br />

Smoukit Grashüpfer<br />

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Hauptstraße 69<br />

97493 Bergrheinfeld<br />

G-SPOT ® High End Bongs<br />

Head & Growshop<br />

Dietenhaner Straße 11<br />

97877 Wertheim - Urphar<br />

Chillhouse.de Erfurt<br />

Juri-Gagarin-Ring 96-98<br />

99084 Erfurt<br />

Werners Headshop Erfurt<br />

Marktstr. 15<br />

99084 Erfurt<br />

Biocultivator.de<br />

Friedrichsweg 2<br />

99735 Bielen<br />

Sound0911.de<br />

Herrenstraße 12<br />

99947 Bad Langensalza<br />

LUXEMBOURG<br />

Placebo Headshop<br />

41 Avenue de la Gare<br />

16 11 Luxemburg<br />

NIEDERLANDE<br />

www.kronkel.nl<br />

Vlaamsegas 26/36<br />

6511 HR Nijmegen<br />

ÖSTERREICH<br />

Blumen per Lumen<br />

Neustift Ecke Ziglergasse 88-90<br />

01070 Wien<br />

House of Reggae<br />

Erzherzog Karl Str. 14<br />

01220 Wien<br />

HUG´s<br />

Wienerstrasse 115 1.2<br />

02700 Wiener Neustadt<br />

Flower Power<br />

Rathausplatz 15<br />

03100 St Pölten<br />

Viva Sativa<br />

HempFashionHeadshop<br />

Goethestr. 6a<br />

04020 Linz<br />

Viva Sativa<br />

HempFashionHeadshop<br />

Stadtplatz 28<br />

04600 Wels<br />

PuffandStuff.at<br />

Müllner Hauptstraße 12<br />

05020 Salzburg<br />

Cosmic5.at<br />

Hubert Sattler Gasse 8<br />

05020 Salzburg<br />

Hanfin.com<br />

St. Julienstr. 8<br />

05020 Salzburg<br />

Tiroler Hanfhaus<br />

Wilhelm-Greil-Strasse 1<br />

06020 Innsbruck<br />

www.Miraculix.co.at<br />

Maurachgasse 1<br />

06900 Bregenz<br />

www.smoky-shop.at<br />

Dornburggasse 85<br />

A-7400 Oberwart<br />

Hanf im Glück<br />

Münzgrabenstr. 5<br />

08010 Graz<br />

Cannapot.at.tc<br />

Kirchberg 112<br />

08591 Maria Lankowitz<br />

SCHWEIZ<br />

Fourtwenty Growcenter<br />

Dorngasse 10c (Hintereingang)<br />

3007 Bern<br />

Tel: +41 31 311 40 18<br />

fourtwenty.ch<br />

Kramgasse 3<br />

03011 Bern<br />

Tel: +41-313114018<br />

Growbox.ch<br />

Altelsweg 9<br />

03661 Uetendorf<br />

Bullet Shop<br />

Brühlgasse 35/37<br />

09000 St.Gallen<br />

HOLOS GmbH / www.holos.ch<br />

Samstagernstr. 105, 8832 Wollerau<br />

Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-17 Uhr<br />

Tel +41 447861419, Fax +41 447862512<br />

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#109<br />

Alternative Nutzungsmöglichkeiten von: Handys<br />

Ausbruch aus<br />

der Funkzelle<br />

Das gute alte Handy hat, kaum eingeführt, auch schon wieder ausgedient.<br />

Funklöcher direkt in den Kopf zu brennen war dann doch<br />

nicht die ultimative Idee. Heutzutage reicht ein Headset, das sich per<br />

Bluetooth mit dem Miniaturlaptop in unserer Tasche verbindet. Dabei<br />

hatte die gute alte Gurke so viele Vorteile. Denn sollte tatsächlich einmal<br />

der Strom aus- und die Zivilisation untergehen, hätte man damit<br />

wenigstens noch kleine Tiere erschlagen können.<br />

Also entweder das Handy findet ein neues Beschäftigungsfeld oder<br />

es wird gnadenlos upgegradet -Handytuning! Mit Tieferlegen, Spoiler<br />

und Alufelgen ist es nicht getan, wir brauchen unbedingt überlebensnotwendige-i-Phone-Applikationen,<br />

wie z.B.:<br />

"Memorizer pocket"<br />

Die altbewährte Helmkamera jetzt auch <strong>als</strong> i-App. Damit lässt sich der komplette Lebensweg<br />

aufzeichnen, um später zermürbende Diaabende von seinen Spaziergängen vorführen<br />

zu können. Inklusive Streckenprotokoll bei google Earth. Der Memorizer - er weiß, was du<br />

gestern getan hast!<br />

Und NEU mit der Zusatzfunktion: "Memorize your friends" - schickt willkürlich MMS-Bilder,<br />

was du gerade machst, an jemanden aus deinem Telefonbuch (Achtung, vorher Eltern<br />

daraus löschen!)<br />

"my new best friend"<br />

ist eine Computerstimme, die in regelmäßigen Abständen "m-hm", "ja", "ach so", "echt?" und<br />

"krass" sagt. Damit kann man sich sämtliche echte Freunde sparen, entlastet die Telefonrechnung<br />

massiv.<br />

Der „Wow, ich bin so beliebt-Service“<br />

ruft willkürlich, im Schnitt aber alle 20 Minuten an und ein anderer Telefonist (Geschlecht<br />

wählbar) gesteht dir wortreich seine Liebe.<br />

"Ja, ich brauch’s!"<br />

wählt automatisch die Nummern von Dealern, Pizzaservice und willigen Bettsportpartnern,<br />

sobald das mitgelieferte Hormonmessgerät Bedarf anzeigt.<br />

"Schnuffelweich"<br />

simuliert eine Klopapier-ähnliche Oberfläche auf dem Display, so dass man sich damit prima<br />

den Arsch abwischen kann. Anwendung ist abwaschbar.<br />

"Schnitzeljagd"<br />

Wir entführen dein Kind und per GPS-Ortung kannst du dann verzweifelt versuchen, uns<br />

zu folgen.<br />

"Terrorism"<br />

ermöglicht es dir ganz ohne Aufwand andere in den Wahnsinn zu treiben. Die Funktion<br />

wählt alle 10 Sekunden die einprogrammierte Nummer an und legt nach dem ersten Klingeln<br />

sofort wieder auf.<br />

"Test it"<br />

testet alles für dich, was du willst, nur durch reines Auflegen. Sei es der Aidstest per Finger<br />

(für Frauen rechnet es auch gerne den Zyklus aus) oder die Reinheit der Droge. Besonders toll<br />

daran: Ergebnis kann vorher eingegeben werden - damit man auch keinen Spaß versäumt.<br />

"Ja, ich brauch’s!"<br />

wählt automatisch die Nummern von Dealern, Pizzaservice und willigen Bettsportpartnern,<br />

sobald das mitgelieferte Hormonmessgerät Bedarf anzeigt.<br />

Zwar kein i-Phone-App, dafür für alle herkömmlichen Handys super zu gebrauchen: Das<br />

Schweizer-Aufsteckset - mit Taschenmesser, Flaschenöffner, Papers, Feuerzeug und Ziehröhrchen,<br />

halt allem, was man so braucht.<br />

Aber auch ohne Aufrüstung ist unser Mobilfunkgerät ein nützliches Spielzeug. Denn man<br />

kann mit dem Handy-Display prima sein Ohr von Innen beleuchten. Man kann auch super<br />

seine Persönlichkeit damit ausdrücken, indem man es mit hübschen aber nutzlosen Dingen<br />

behängt und beklebt: Wurst zum Beispiel. Damit werfen unterstreicht Wutausdrücke mit<br />

einem kräftigen "Auf Nimmerwiederhören". Wenn man vorher noch eine Taste drückt, ist es<br />

sogar ein Leuchtspurgeschoss! In Pärchenwohnungen kann man zwei Handys<br />

gegenüberstellen und hat somit die kleinste Mikrowelle der Welt. Ebenso<br />

funktioniert das Gerät <strong>als</strong> steckdosenunabhängiger Elektrogrill für Entwicklungsländer.<br />

Und nicht zuletzt ist es der erste rechteckige Vibrator<br />

der Welt - für ein besonders kantiges Feeling. Achtung: Mailbox<br />

ausschalten, sonst wird's für den zwingend notwendigen Assistenten<br />

schnell kostspielig.<br />

Mit dem Handy könnte man aber auch super seine Untertanen<br />

überwachen, indem man den Fernsprecher zur<br />

Abhöreinrichtung mit Ortssensor umfunktioniert. Ach<br />

so, ups, wird ja bereits gemacht. Dann vielleicht hier<br />

noch ein letzter Tip: Durch den hohen Plastikanteil<br />

brennt das Ding ziemlich lang und bunt - ist <strong>als</strong>o<br />

eine optimale Deko für die nächste Goaparty!<br />

Tüdelü<br />

Eure<br />

grossstadtsurvivor<br />

Illu: marker


#109 17<br />

fun&action<br />

Need for Speed: Shift<br />

Drink Fast! Smoke Faster!<br />

Electro Gaming<br />

Das erste "Need for Speed" orientierte sich an dem Homecomputerklassiker<br />

"Test Drive", das trotz altbackener<br />

Bitmapgrafik mit Cockpitperspektive, Polizeifrühwarnssystem<br />

und einem großen realistischen Anspruch daherkam.<br />

Diese Ideen fand man auch in der 1994 erschienen EA Raserei<br />

wieder, welche aber schon im dreidimensionalen Polygongewand<br />

daherkam. Dazu gesellten sich die schnellsten Autos dieser<br />

Zeit und aufwendig inszenierten Filmsequenzen, so dass einen<br />

das Gesamtwerk auf die Raserlaune einstimmte und nicht<br />

vergessen ließ.<br />

Dass seinerzeit alles richtig gemacht wurde, lässt sich allein<br />

duch die Langlebigkeit der Serie beweisen. Mittlerweile sind 14<br />

verschiedene NFS Teile erschienen, die sich immer mehr oder<br />

weniger vom Orginalkonzept unterschieden. Vom straighten<br />

Cannonball Verfolgungsrennen über chaotische Tuning-Großstadtrasereien<br />

bis hin zur Undercover Polizeiarbeit hatte man<br />

mittlerweile alle möglichen Hinter- und Untergründe in das<br />

beliebte Fahrgeschäft integriert.<br />

Nun hat die Serie den Weg in Richtung des anspruchsvollen<br />

Rennkurses im professionellen Racingbusiness eingeschlagen.<br />

Die Richtungsänderung von EA ist richtig und durchdacht.<br />

Dies zeigt ganz klar die Qualität des neuen Need for Speed:<br />

Shift.<br />

Man hat sich eindeutig an den beliebtesten Modi und den<br />

sonst gebotenen Möglichkeiten der anderen Rennspielvertreter<br />

orientiert, um allen Ansprüchen der flitzenden Zockergemeinde<br />

gerecht zu werden. Angefangen vom knackigen Motorensound,<br />

zu wundervoll designte Polygonmodellen , geht es mit<br />

einem zweischneidigen Punktesystem an den Start der neuen<br />

Racingleague. Nicht nur die Platzierungen bringen bare Münze<br />

ins Sparschwein, sondern Eure Art zu fahren bestimmt das<br />

Vorankommen im Pilotensitz. Perfekt gemeistere Kurven, das<br />

Ausnutzen des Slipstreams und durch saubere Überholmanöver<br />

lassen sich Eure Fahrerqualitäten stetig verbessern. Auch<br />

das genaue Gegeneteil; agressives Fahren, Rempeln und Gewinnen<br />

wird Euch auf das Sigertreppchen führen, aber Euch<br />

auch bis zum Ende Eurer Karriere anhaften.<br />

Eurem fahrerrischen Können entsprechend werdet Ihr zu gewissen<br />

Events eingeladen, in welchen Ihr Euer trainiertes Wissen<br />

sogleich zum Einsatz bringen müsst.<br />

Der Fuhrpark umfasst mit über 70 Automobilen eine ganze<br />

Reihe Schmuckstücke und lässt sich mit entsprechender Münze<br />

vom Standard-Strassenflitzer zum extremen Convertible<br />

mutieren. Ebenso ist die Optische Gestaltung den Bestitzern<br />

Foto: EA<br />

überlassen, wobei gerade die Innenaustattung positiv ins Gewicht<br />

fällt. Dass man diese auch wirklich während der Rennen<br />

bewundern kann, ist einer der besten Neuerungen in "Need for<br />

Speed: Shift". Die Einführung einer Kopfperspektive, die das<br />

Geschehen unabhängig vom Automobil, physikalisch korrekt<br />

auf den Bildschirm bringt gab es so noch nicht. So werdet ihr<br />

bei Zusammenstössen wirklich virtuell durchgeschüttelt und<br />

verliert dabei sicherlich öfters die Orientierung. Dabei verschwimmt<br />

die Sicht und die Farben der Umgebung verschwinden.<br />

Störend, aber eben verdammt nah an der Realität; und so<br />

läßt sich das Spiel vielleicht auch am besten vergleichen.<br />

Echt am Limit!<br />

(PC, PS3, Xbox360)(EA, ca.59€)<br />

Batman:<br />

Arkham Asylum<br />

Sind wir nicht alle ein bisschen Joker?<br />

E<br />

Foto: Eidos<br />

s ist schon eine Krux mit dem Superheldendasein. Da fängt<br />

man einen Schurken nach dem anderen ein und dann stellen<br />

einem die Bösewichter an dem Ort, an dem man es am wenigsten<br />

erwartet, eine Falle. In ihrem eigenen Gefängnis.<br />

Dieses ist in Batmans Heimat Gotham City das städtische<br />

Irrenhaus, welches den schmucken Namen Arkham Asylum<br />

trägt und alle der berüchtigten Superschurken beherbergt.<br />

So kommt es, dass ihr <strong>als</strong> Batman zum Staatsfeind Nummer<br />

Eins auf Gothams berüchtigter Insel werdet, <strong>als</strong> der Joker seinen<br />

neusten Gag beginnt, die Falle zuschnappen lässt und sein<br />

finsterer Plan, Batman die Welt endlich mit seinen Augen sehen<br />

zu lassen, langsam Form annnehmen lässt. Ganz allein <strong>als</strong><br />

Gotham’s dunkler Ritter, seid ihr von nun an darauf gestellt unbemerkt<br />

in die Tiefen des Asyls einzudringen und den ausgebrochenen<br />

Widersachern zu vermitteln, dass ihr Freigang nur<br />

von kurzer Dauer ist. Hierfür greift ihr tief in Batmans ständig<br />

erweiterbare Gadget-Kiste, die euch mit Batarangs, Bat-Grappler,<br />

Bat-Explosionsschaum und praktischen Bat-Senses sinnvoll<br />

unterstützt. Dass "The World Greatest Detective" nicht nur<br />

starke Graue Zellen hat, die er auch im Lösen von überall verstreuten<br />

Riddlerrätseln einsetzt, beweist der schlagkräftige Fledermausmann<br />

in den vielen kleineren wie größeren Keilereien<br />

mit den ausgebrochenen, geisteskranken Gefangenen. Dank<br />

seines Freeflow Kampfstils, hält der „alter-ego-nde“ Millardär<br />

einige Dutzend Schwerverbrecher gleichzeitig in Schach, wobei<br />

er auch direkt auf Angriffe mit Countern reagieren kann. Dennoch<br />

ist es taktisch klüger, sich im Verborgenen zu bewegen<br />

und mit Überraschungsangriffen einen einzelnen Gegner auszuschalten<br />

und seinen Kameraden damit ordentlich die Angst<br />

zu schüren. Hierzu bewegt ihr euch durch Lüftungsschächte,<br />

hangelt euch von Brüstungen und schwingt euch von Vorsprüngen<br />

ins unheimliche Dunkle, um die Gerechtigkeit nach<br />

Gotham zurückzubringen. Die Eidos Entwickler von Remedy<br />

haben es bei diesem Batman Titel tatsächlich geschafft nicht nur<br />

spielerisch ein sehr abwechslungsreiches Abenteuer rund um<br />

Gotham’s Superhelden zu kreieren, sondern auch eine absolut<br />

dichte Batman Geschichte in das Arkham Asyl zu integrieren.<br />

Freunde der Fledermaus werden sich auf ein Wiedersehen mit<br />

vielen Bekannten freuen, steigen dank Scarecrow´s Gratis-Drogencocktail<br />

tief in Batmans Psyche und sehen zur Abwechlsung<br />

mal, was Killer Croc zum Frühstück isst. Comicfetischisten erfreuen<br />

sich dazu noch am Stil der gewählten Vorlage, die aus<br />

der etwas groteskeren Feder von Carlos D´anda stammt.<br />

Es ist sehr erfreulich, dass ein Batman Spiel ohne große Filmlizenz<br />

im Hintergrund, mit einer derartigen Sorgfalt produziert<br />

wurde, wie es bei Arkham Asylum stattgefunden hat. Nicht<br />

nur Flattermänner und Frauen sollten sich diesen Titel einmal<br />

mit ihren Sonarempfängern anpeilen, denn durch die abwechslungsreiche<br />

Gestaltung und die dichte Erzählung sollte jeder<br />

seinen Spaß mit "Batman: Arkham Asylum" haben können -<br />

selbst der Joker!<br />

(Eidos, ca.59€) (ab16)


18<br />

fun&action<br />

#109<br />

N GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN GEWINNEN GE<br />

sg1717<br />

1x<br />

42cm Winkelzylinderbong<br />

mit sandgestrahltem Muster<br />

und Koffer<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Höhe 42cm<br />

Durchmesser 50mm<br />

Glasdicke 3,5mm<br />

exakter 18er Schliff<br />

Inkl. Chillum<br />

edle Optik<br />

Inkl. schützendem Koffer<br />

•<br />

Diese edel gemusterte Bong<br />

macht macht nicht nur in der Vitrine<br />

eine gute Figur.<br />

GW-150<br />

1x<br />

46cm Softball Eisbong<br />

•<br />

•<br />

14er Schliff<br />

Glasdicke 3,5mm<br />

Saubere DIN Schliffe<br />

•<br />

Mal was ganz neues<br />

und ausgefallenes.<br />

Smoketown spendiert unseren Lesern Bongs und mehr,<br />

der Vaporizer-Markt.de hat noch einen hochwertigen iolite<br />

draufgepackt. So geht’s:<br />

Für alle Preise mit Ausnahme des iolite schickt bitte eine email an<br />

smoketownshop@web.de . Pro Person bitte nur eine e-mail zu einem<br />

der Artikel an Smoketown, Einsendungen für zwei oder mehr Artikel von<br />

der gleichen Adresse werden leider nicht berücksichtigt. Also, schnell<br />

für eine der zahlreichen Möglichkeiten entscheiden und ran an die Tasten.<br />

Als Betreffzeile gebt bitte den über dem Text angegebenen Code<br />

(zb. GW-150) ein. Für den iolite schickt bitte eine e-mail mit „iolite“<br />

in der Betreffzeile an info@reinhart-gbr.de . Der Rechtsweg ist wie<br />

immer ausgeschlossen, teilnehmen dürfen alle Personen ab 18 Jahren<br />

(mit Ausnahme der Mitarbeiter der Agentur Sowjet, smoketown.de und<br />

vaporizer-markt.de). Einsendeschluss ist der 31.10.2009<br />

iolite<br />

1x<br />

Iolite<br />

Der Luxusliner unter den<br />

Reisevaporisierer. Diskret<br />

und effektiv.<br />

Besser „auf die Schnelle<br />

einen dampfen“ geht nicht!<br />

01084<br />

2x<br />

30cm Kugel Eisbong<br />

mit Turbo Kick<br />

•<br />

•<br />

Edle Optik<br />

Durchmesser 50mm<br />

18er Schliff<br />

•<br />

Eine Bong für alle, die auf saubere<br />

Finger nach dem Rauchen stehn!<br />

Bleitest10<br />

2x<br />

Bleitest für<br />

Pflanzenmaterial 10er<br />

• für 10 Anwendungen<br />

• Sicherheit geht vor!<br />

• hergestellt in Deutschland<br />

Aufgrund der aktuellen Bleigrasmeldungen<br />

aus Hannover<br />

und München endlich im<br />

Angebot.<br />

01342<br />

1x<br />

38cm Boost Light<br />

Base Glas Bong<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Edle Sandstrahloptik<br />

Beleuchtet mit Farbwechsler<br />

Durchmesser 50mm<br />

18er Schliff<br />

•<br />

Diese absolut edle bong schickt<br />

einen auf eine Reise ins Land der<br />

Farben.<br />

GCH-02<br />

1x<br />

50cm Black Leaf Light Base<br />

5mm Glasbong<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Edle Optik aus Stabilem 5mm<br />

Glas<br />

Beleuchtet mit Farbwechsler<br />

Durchmesser 50mm<br />

aus 5mm Borosil Glas<br />

•<br />

Diese absolut edle Bong schickt<br />

einen auf eine Reise in das Land<br />

der Farben.<br />

GW-3-XXL<br />

1x<br />

46cm Kugelbong<br />

<strong>als</strong> Stecksystem<br />

•<br />

•<br />

•<br />

18er Schliff<br />

Glasdicke 3,5mm<br />

Durchmesser 40mm,<br />

Kugel 140mm<br />

Saubere DIN Schliffe<br />

•<br />

Endlich wieder da, die guten<br />

Steckbongs - ideal zum transportieren<br />

und kombinieren.<br />

02339<br />

1x<br />

38cm Boost 5mm<br />

Curve Bong<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Edle Optik aus Stabilem 5mm<br />

Glas<br />

18er Schliff<br />

Durchmesser 50mm<br />

aus 5mm Borosil Glas<br />

•<br />

Diese Boost Curve Bong hebt sich<br />

mit ihrem Design ganz besonders<br />

von den sonst üblichen Formen<br />

wie Kugel oder Zylinder ab.<br />

02363<br />

1x<br />

55cm Artistique<br />

5mm Glasbong<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Edle Optik aus Stabilem 5mm<br />

Glas<br />

18er Schliff<br />

Durchmesser 50mm<br />

aus 5mm Borosil Glas<br />

•<br />

Absolut unbeschreibliche Optik<br />

und brutale Stabilität zeichnen<br />

diese Stylische Bong aus, man<br />

könnte sie Panzer nennen.<br />

sg1009<br />

3x<br />

26cm Winkelzylinder Bong<br />

mit sandgestrahltem Muster<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Höhe 26cm<br />

Durchmesser 36mm<br />

Glasdicke 3,5mm<br />

exakter 14,5er Schliff<br />

Inkl. Chillum<br />

edle Optik<br />

•<br />

Dieser kleine aber feine Winkelzylinder<br />

ist garantiert überall der<br />

absolute Hingucker.<br />

Fotos: Smoketown<br />

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