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(WTD 81), Greding

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Wehrtechnik Wehrtechnische Dienststelle der Bundeswehr – <strong>WTD</strong> <strong>81</strong><br />

Wehrtechnische Dienststelle für Informations-<br />

technologie und Elektronik (<strong>WTD</strong> <strong>81</strong>), <strong>Greding</strong><br />

Die Wehrtechnische Dienststelle für Informationstechnologie<br />

und Elektronik (<strong>WTD</strong> <strong>81</strong>) gehört zum Geschäftsbereich des<br />

Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung. Sie befindet<br />

sich in <strong>Greding</strong> (Bayern) und wurde bereits Anfang der sechziger<br />

Jahre gegründet.<br />

Die Aufgaben der <strong>WTD</strong> <strong>81</strong> gliedern sich in die Erprobung und<br />

Analyse von Systemen und Geräten, F&T-Bearbeitung in ausgewählten<br />

Forschungs- und Technologiefeldern sowie die fachtechnische<br />

Zuarbeit zu den Projekten im BWB und IT-AmtBw.<br />

Daneben arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im<br />

Verbund mit Soldatinnen und Soldaten, dem Amtsbereich sowie<br />

verschiedenen Forschungseinrichtungen und der Industrie<br />

in allen Geschäftsfeldern der <strong>WTD</strong> an technischen Lösungen<br />

für die Einsatzkräfte.<br />

Folgende Themen werden bei der <strong>WTD</strong> <strong>81</strong> bearbeitet:<br />

– Informationsübertragung- und verarbeitung:<br />

– IT-Sicherheit,<br />

– Kommunikation,<br />

– Führungs- und Informationssysteme (FüInfoSys) sowie<br />

Führungs- und Waffeneinsatzsysteme (FüWES),<br />

– Simulationsinfrastruktur.<br />

– Informationsgewinnung:<br />

– Zielsuch- und Aufklärungstechnik,<br />

– Sensortechnologie und Robotik,<br />

– Elektronische Kampfführung und Wehrmaterial anderer<br />

Staaten.<br />

– Sondergebiete und Elektronik:<br />

– Elektromagnetische Effekte und Verträglichkeit sowie die<br />

Funkmessstelle der Bundeswehr,<br />

– Modellbildung und Simulation,<br />

– Feuerleittechnik und Navigation,<br />

– Systemtechnik, Prüftechnik, Messmittel.<br />

In einigen der oben genannten Bereiche verfügt die Dienststelle<br />

aufgrund ihrer Erfahrung und Expertise innerhalb der Bundeswehr<br />

und des Rüstungsbereichs über einmalige Kompetenzen.<br />

Eine außerordentlich große Expertise hat die <strong>WTD</strong> <strong>81</strong> beispielsweise<br />

auf dem Gebiet der Abwehr von Sprengfallen (RCIED).<br />

Diese spezielle Thematik wird im Fachgebiet der Elektronischen<br />

Kampfführung federführend bearbeitet. Ein besonders hoher<br />

Stellenwert kommt diesem Bereich schon deshalb zu, weil die<br />

Untersuchungen und Ergebnisse unmittelbar zum persönlichen<br />

Schutz der Soldatinnen und Soldaten beitragen.<br />

Im Folgenden seien hierzu die typischen Bedrohungen durch<br />

Sprengfallen und mögliche Abwehrmaßnahmen aufgezeigt.<br />

Sprengfallen (IED - improvised explosive devices) stellen eine<br />

große Bedrohung für alle regulären Truppen im Einsatz dar.<br />

Maßnahmen zum Schutz unserer Soldatinnen und Soldaten<br />

vor IED werden sowohl in der Einsatztaktik, der Ausbildung<br />

aber auch in der Ausrüstung getroffen. Eine Schutzmaßnahme<br />

ist dabei der kinetische Minenschutz bei Personen und Fahrzeugen,<br />

der die Auswirkungen der Detonation einer Sprengfalle<br />

so weit wie möglich reduzieren soll. Hierbei besteht aber<br />

immer ein erhebliches Restrisiko für Verletzungen der Soldaten.<br />

Darüber hinaus kann das Missionsziel wegen erheblicher<br />

Schäden an der Ausrüstung in der Regel nicht mehr erreicht<br />

werden. Daher sucht man Wege, um mit technischen Mitteln<br />

die Explosion von IED zu verhindern.<br />

Zur Konzeption einer technischen Lösung ist zunächst eine<br />

Analyse der Auslösemechanismen erforderlich. Es gibt unterschiedlichste<br />

Klassifizierungsmöglichkeiten für IED. So wird<br />

zum Beispiel danach unterschieden, wie das IED an den Einsatzort<br />

verbracht wird, also mittels eines Fahrzeugs oder von<br />

einem Selbstmordattentäter. Darüber hinaus lassen sich IED<br />

auch nach deren Auslösung unterscheiden; wie beispielsweise<br />

eine Auslösung durch das Opfer (z.B. durch das Passieren<br />

einer Lichtschranke) oder per Funk. Die verwendete Technik<br />

bei funkausgelösten IED ist vergleichsweise einfach. Jedoch<br />

sind die entsprechenden Sprengfallen schwer zu erkennen,<br />

insbesondere wenn man in einem Konvoi mit Marschgeschwindigkeit<br />

daran vorbeifährt.<br />

Das Geschäftsfeld Elektronischer Kampf und Wehrmaterial<br />

fremder Staaten der <strong>WTD</strong> <strong>81</strong> ist für die Untersuchungen der<br />

verschiedenen Methoden und Wirksamkeitsuntersuchungen<br />

gegen funkausgelöste Sprengfallen verantwortlich.<br />

Grundlagen und Ausrüstung<br />

Das grundlegende Verfahren wird in Bild 1 darstellt. Um<br />

die eigenen Kräfte, die in einem Konvoi unterwegs sind,<br />

vor funkausgelösten Sprengfallen zu schützen, setzt man<br />

Wirkprinzip der aktiven Störsender gegen funkferngesteuerte<br />

Sprengfallen durch ein permanentes Störsignal auf allen<br />

eingestellten Frequenzbereichen.<br />

Prinzip des reaktiven Störsenders durch kurzzeitige<br />

Störausstrahlung auf der Täterfrequenz.<br />

66<br />

HHK 2/2012


Wehrtechnische Dienststelle der Bundeswehr – <strong>WTD</strong> <strong>81</strong><br />

beispielsweise Störsender ein. Diese sind so ausgelegt,<br />

dass innerhalb eines Schutzbereiches die Funksignale<br />

des Täters von dem Empfänger im Auslösemechanismus<br />

nicht mehr in Zündsignale umgesetzt werden können.<br />

Eine Auslösung der Sprengfalle durch den Täter kann<br />

somit während der Vorbeifahrt verhindert werden.<br />

Die Wirksamkeit dieser Störsender und damit die Größe<br />

des Schutzbereiches hängen von vielen Faktoren ab. So ist<br />

zum Beispiel die Entfernung zwischen Täter und Sprengfalle<br />

oder das verwendete „Funkgerät“ von Bedeutung.<br />

Der Begriff „Funkgerät“ bedeutet hier alle möglichen<br />

Geräte zur Übertragung eines Funksignals. Es besteht<br />

mindestens aus einem Sender am Ort des Täters und einem<br />

Empfänger am Ort der Sprengfalle. Die verwendeten<br />

Funkgeräte unterscheiden sich unter anderem in der<br />

Signalfrequenz, der Signalleistung und der Signalform<br />

(Modulationsart). Eine der Herausforderungen für die<br />

Auslegung von Störsendern besteht darin, die Vielfalt der<br />

für RCIED genutzten Funkübertragungsverfahren abzudecken.<br />

Darüber hinaus muss im Rahmen der Fahrzeugintegration<br />

dafür gesorgt werden, dass die Kombination<br />

aus Fahrzeug, Sender und Antenne gut aufeinander abgestimmt<br />

sind. Diese Systemleistung der verschiedenen<br />

Störsysteme messtechnisch zu bewerten, ist die erste<br />

zentrale Aufgabe der <strong>WTD</strong> <strong>81</strong> in diesem Bereich.<br />

Damit die Störsender gegen die verschiedenen Bedrohungen<br />

gut wirken, müssen sie in allen wesentlichen funktechnischen<br />

Parametern einstellbar sein. Hieraus ergibt<br />

sich ein zweites Betätigungsfeld der <strong>WTD</strong> <strong>81</strong> im Bereich<br />

der Optimierung von Signalparametern der Störsender<br />

für bestimmte Einsatzzwecke.<br />

Gemeinsam mit den Soldatinnen und Soldaten, die ihre<br />

Erfahrungen aus dem Einsatz einbringen und der messtechnischen<br />

Expertise der <strong>WTD</strong> <strong>81</strong> werden durch Messreihen<br />

in einsatznahen Szenarien die Einstellungen für<br />

den Störsender ermittelt, die einen optimalen Schutz gewährleisten.<br />

Diese Parametersätze werden dann direkt<br />

von der Truppe im Einsatz verwendet.<br />

Auf diese Weise werden das technische Wissen der <strong>WTD</strong><br />

und die Erfahrungen aus dem Einsatz direkt kombiniert<br />

und auf schnelle und unkomplizierte Weise für die<br />

neueste Ausrüstung im Einsatz optimal genutzt.<br />

Bereits erfolgreich eingeführt sind Störausstattungen,<br />

für die nur ein Fahrzeug benötigt wird, um mehrere<br />

Fahrzeuge zu schützen sowie Schutzausstattungen, die<br />

überwiegend dem Selbstschutz dienen. Zum Schutz<br />

großer Konvois ist eine Kombination aus beiden Ausstattungsvarianten<br />

erforderlich.<br />

Ausblick<br />

Die <strong>WTD</strong> <strong>81</strong> begleitet darüber hinaus mehrere F&T-Studien,<br />

um neue Konzepte für einen wirksameren Schutz zu<br />

finden. Dabei werden sowohl frühzeitige Erkennungsmethoden<br />

von IED untersucht, als auch die gezielte<br />

Bekämpfung der IED. Ein Beispiel dafür ist der reaktive<br />

Störsender. Bei diesem Konzept wird der Störsender nur<br />

dann kurzzeitig eingeschaltet, wenn ein Tätersignal entdeckt<br />

wurde. Bild 2 zeigt das zugrundeliegende Prinzip.<br />

Dazu muss der komplette Frequenzbereich dauernd überwacht<br />

werden. Wird ein Tätersignal erkannt, schaltet sich<br />

der Störsender sehr schnell und nur in diesem Frequenzbereich<br />

der Täterfrequenz ein. Dies hat unter anderem<br />

den Vorteil, dass eigene Funksysteme beispielsweise zur<br />

Kommunikation, weniger gestört werden.<br />

HHK 2/2012<br />

Autorenteam <strong>WTD</strong> <strong>81</strong><br />

Grafiken: <strong>WTD</strong> <strong>81</strong><br />

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