Nierentumore - Hauner Journal
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| Dr. von Hau nersche s K i nderspit a l<br />
4a<br />
4b<br />
4a<br />
Postchemotherapeutische Kernspintomographie<br />
eines Patienten mit doppelseitigem Wilmstumor:<br />
Rechte Niere Unterpol, linke Niere zentral<br />
4b<br />
Intraoperativer Situs der rechten Niere: Erkennbar<br />
die tumoröse, weißliche Veränderung im<br />
Bereich des Unterpoles. Eine Tumorentfernung<br />
unter Erhalt der Restniere (PN) ist hier problemlos<br />
möglich.<br />
4c<br />
Intraoperativer Situs der linken Niere: Erkennbar<br />
der große zentral sitzende Tumor. Eine radikale<br />
Tumorentfernung - ohne Tumorreste zurückzulassen<br />
(Stadium III) - unter Erhalt der Restniere ist<br />
hier technisch sehr anspruchsvoll.<br />
4c<br />
4d<br />
Intraoperativer Situs der linken Niere nach<br />
Entfernung des Tumors unter Erhalt der funktionierenden<br />
Restniere. Der Tumor konnte ohne verbliebene<br />
mikroskopische Tumorreste vollständig<br />
entfernt werden (postop. Stadium I)<br />
4e<br />
Sonographie der linken Niere 4 Monate postoperativ:<br />
Erkennbar ist gut erhaltenes Nierengewebe<br />
bei annähernd normaler Nierenkonfiguration. Die<br />
Nierenfunktion des Patienten ist bis heute normal<br />
(Abb. 4 a-e). Erscheint die Gegenseite<br />
nicht operabel, können beide Nieren<br />
auch in zwei Operationen saniert werden.<br />
Es erfolgt dann zwischenzeitlich<br />
eine weitere chemotherapeutische<br />
Behandlung, um im Anschluss den<br />
Tumor der zweiten Niere zu entfernen.<br />
Ggf. kann bei erhaltener Nierenfunktion<br />
der zuerst operierten Niere die totale<br />
Tumornephrektomie (N) der Gegenseite<br />
erfolgen.<br />
Beidseitige Tumornephrektomien<br />
sind nur in extremen Ausnahmefällen<br />
erlaubt. Etwa 1-2% der Patienten sind<br />
davon betroffen (SIOP2001). Eine Nierentransplantation<br />
ist dann 2 Jahre nach<br />
Eintreten einer Vollremission möglich.<br />
In diesem Beitrag sollen die Erfahrungen<br />
in der Behandlung beidseitiger<br />
Wilms´ Tumore am Dr. v. <strong>Hauner</strong>schen<br />
Kinderspital anhand einer großen Serie<br />
von 15 Patienten dargestellt werden.<br />
Dabei wird nicht nur der rein onkologische<br />
Ausgang berichtet sondern auch<br />
die Nierenfunktion besonders vor dem<br />
Hintergrund des diesbezüglichen Wertes<br />
der partiellen Nephrektomie (PN)<br />
gegenüber der totalen Tumornephrektomie<br />
(N) beleuchtet.<br />
PATIeNTen<br />
Vorgestellt werden 15 Patienten, die in<br />
den Jahren 2004 bis 2007 mit beidseitigen<br />
Wilms´ Tumoren am Dr. v. <strong>Hauner</strong>schen<br />
Kinderspital operiert wurden.<br />
Dabei konnte bei 8 Patienten eine beidseitige<br />
nierenerhaltende Tumorentfernung<br />
(PN/PN) vorgenommen werden,<br />
während bei 7 Patienten dies nur auf<br />
einer Seite möglich war (N/PN). Insge-<br />
samt wurden also 23 Tumore nierenerhaltend<br />
operiert und 7 Nieren komplett<br />
mit Tumor entfernt (Abb. 5).<br />
Postoperative Stadien: Die postoperativen<br />
Stadien der einzelnen Nieren<br />
sind in Tabelle 2 (S. 34) dargestellt.<br />
Dabei kann gezeigt werden, dass<br />
in den meisten Fällen auch durch eine<br />
Tumorentfernung unter Nierenerhalt<br />
postoperativ ein Stadium I oder<br />
II erreicht werden kann (17/23 Nieren).<br />
Allerdings fällt auf, dass nach PN<br />
in 6 Fällen postoperativ ein Stadium<br />
III resultierte, also der Tumor mikroskopisch<br />
nicht komplett entfernt werden<br />
konnte. In nur 3 Fällen resultierte<br />
allerdings dies wegen mikroskopischer<br />
Tumorreste in der verbliebenen Restniere,<br />
in den 3 anderen Fällen aufgrund<br />
der Tatsache, dass der Tumor bereits in<br />
die regionalen Lymphknoten gestreut