partizipatives Quartiermarketing - HafenCity Universität Hamburg
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HCU<br />
<strong>HafenCity</strong> <strong>Universität</strong><br />
<strong>Hamburg</strong><br />
urban and regional studies working paper no 8<br />
Stadtteil), „Wirtschaftlich stabilisieren“ (Fokus Wohnungsbestand), „Standortprofil schärfen“ (Fokus Gewerbeflächen,<br />
Investitionen) und „Stadtteilimage verändern“. Letzt genannter Punkt erhält dabei als<br />
neuer Faktor in der Stadtentwicklung besondere Bedeutung und wird umfangreich diskutiert. Es wird<br />
zunächst analysiert, welche Merkmale und Bedeutungen ein Image im Allgemeinen hat sowie im Folgenden<br />
die Auswirkungen respektive Folgerungen der Implementierung des Imagegedankens in den<br />
Bereich der Stadtentwicklung.<br />
Das Image wird hier definiert als „Vorstellungsbild durch Auswahl, Reduzierung und Vereinfachung<br />
von Informationen“. Es sei „langlebig, aber durch herausragende Ereignisse kurzfristig veränderbar“, so<br />
dass ein Imagewandel Folge, aber durchaus auch Auslöser von Veränderungen sein kann. Dabei gilt<br />
das Außenimage als vereinfachter, das Binnenimage als differenzierter. Die Bedeutung des Images wird<br />
darin gesehen, dass Gefühle und Bewertungen ausgelöst werden, wodurch ein sich negativ oder positiv<br />
selbstverstärkender Prozess in Gang gesetzt wird. Die Kommunikationskanäle für die Übertragung<br />
des Images sind sowohl soziale als auch technische Kommunikation, wodurch in verschiedenen Bereichen<br />
Handlungsänderungen ausgelöst werden können. Zum Beispiel regt das Image eines Produkts<br />
zum Kauf oder zum Nichtkauf an. Das Image eine Touristenregion entscheidet darüber, ob ich dort<br />
Urlaub machen möchte oder nicht. Bezogen auf das Image eines Stadtteils geht es vor allem darum,<br />
ob potentielle Bewohnerinnen und Bewohnern dort wohnen möchten oder nicht. Daher kann der<br />
Imagegedanke ein gestalterisches Element in der Stadtteilentwicklung sein.<br />
Für das eher generalisierte Außenimage gilt es Maßnahmen mit Signalwirkung anzuwenden, ein<br />
öffentliches Bewusstsein zu schaffen sowie ein authentisches Bild der Veränderung zu transportieren.<br />
Folgende Leitgedanken wurden für Tenever formuliert: Die Gesamtstadt soll für Tenever sensibilisiert<br />
und dabei der Stadtteil positiv aufgeladen werden. Es gilt jetzige sowie künftige Bewohner zu informieren<br />
und integrieren, eine selbstbewusste Identität zu vermitteln und das Quartier für neue Mieter<br />
attraktiv machen. Die Gesamtkampagne erhebt den Anspruch informativ, selbstbewusst, emotional<br />
und kontinuierlich zu sein. Der zeitliche Rahmen der Kampagne umfasst drei Jahre, die in drei Phasen<br />
unterteilt sind. Phase 1 widmet sich der Bekanntmachung gefolgt von einer informierenden Periode<br />
(Phase 2) in der gleichzeitig eine Imagekampagne entwickelt werden soll. Phase 3 ist die Konsolidierungsphase,<br />
in der die Leitgedanken umgesetzt oder eingelöst werden. In allen Phasen werden beständig<br />
themen- und maßnahmenbezogene Kommunikationsbausteine eingesetzt. Diese Bausteine<br />
bestehen aus Plakaten, Events, Flyern, einem Infoshop, Presseartikeln, etc. Markante beispielhafte Slogans<br />
im Fall Tenever sind:<br />
- „Der kluge Mann baut nicht vor, sondern zurück.“ oder<br />
- „Manchmal ist weniger einfach mehr“,<br />
die dem Rückbau der Großwohnsiedlungen ein positives Image verpassen sollen. In diesem Rahmen<br />
fand auch ein Sponsoring statt, bei dem Ohrstöpsel (Oropax) mit der Aufschrift „Ohren zu und durch!“<br />
in Umlauf gebracht wurden.<br />
Weitere Informationen: Sartoris, Hans (2004): Stadtteilmarketingkonzept Bremen Osterholz-Tenever.<br />
Nicola Diehl, Jutta Deffner, Immanuel Stieß<br />
Image verbessern durch <strong>partizipatives</strong> <strong>Quartiermarketing</strong> –<br />
Konzeptionelle Überlegungen für ein kommunikatives Instrument im Nutzungszyklusmanagement<br />
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