Stephanus - Ãkumenisches Heiligenlexikon
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<strong>Stephanus</strong><br />
2<br />
spätere Paulus, stimmte nach eigenem Bekunden der Hinrichtung zu und bewachte die Kleider der<br />
Zeugen, die gegen <strong>Stephanus</strong> ausgesagt hatten. <strong>Stephanus</strong>' Steinigung war der Auftakt zu einer<br />
großen Christenverfolgung in Jerusalem Apostelgeschichte 8, 1 - 3).<br />
Von Nikodemus und Gamaliel wurde <strong>Stephanus</strong> nach der Überlieferung in einem neuen Grab<br />
des Ackers von Gamaliel begraben. Hier setzen die besonders gefeierten Ereignisse der Legende ein:<br />
Einem Priester Lucianus erschien zur Zeit des Kaisers Honorius um 417 dreimal Gamaliel als<br />
würdiger Greis im weißen, goldgestickten Gewand; er forderte ihn auf, die Gebeine aus den<br />
verwahrlosten Gräbern zu überführen, die an vier Körben zu erkennen seien: an einem goldenen<br />
Korb mit roten Rosen das Grab des <strong>Stephanus</strong>, an zwei weiteren goldenen Körben mit weißen Rosen<br />
die Gräber des Nikodemus und des Gamaliel, an einem silbernen Korb mit Saffran schließlich das<br />
Grab von Gamaliels Sohn. Lucianus und die Bischöfe von Jerusalem fanden die Gräber und<br />
bestatteten <strong>Stephanus</strong> in der Zionskirche von Jerusalem.<br />
Jahre darauf<br />
starb ein<br />
Senator aus<br />
Bernardo Daddi: Das Martyrium des <strong>Stephanus</strong>, Fresko, 1324, in der Kirche Santa Croce in<br />
Florenz<br />
Konstantinopel in Jerusalem und ordnete an, neben <strong>Stephanus</strong> begraben zu werden, dem er eine<br />
Kapelle hatte bauen lassen. Als nun dessen Frau nach Konstantinopel zurückkehren und den Sarg<br />
ihres Mannes mitnehmen wollte, verwechselte sie ihn mit dem des <strong>Stephanus</strong>. Auf dem Schiff hörte<br />
man erst der Engel Gesang, dann aber das Wüten der Dämonen, die dem Schiff mit Untergang<br />
drohten, aber vom Erzengel Michael in den Abgrund gedrängt wurden. Der Sarg des <strong>Stephanus</strong><br />
wurde in Konstantinopel in einer Kirche beigesetzt. Wieder Jahre darauf wurde Eudoxia, die Tochter<br />
des Kaisers Theodosius, schwer von Dämonen besessen, die ihr andeuteten, nur <strong>Stephanus</strong> könne<br />
sie heilen. Ihr Vater ließ Eudoxia nach Konstantinopel kommen, dort forderte der böse Geist die<br />
Überführung der Gebeine des <strong>Stephanus</strong> nach Rom, was 425 ausgeführt wurde, worauf ihre Heilung<br />
erfolgte. 560 sollte er in der Krypta von S. Lorenzo fuori le mura in Rom neben dem Leichnam des<br />
römischen Diakons Laurentius bestattet werden, worauf dessen Leichnam zur Seite gerückt sei,<br />
um seinem Vorbild <strong>Stephanus</strong> Platz zu machen.<br />
In der Krypta dieser römischen Kirche enthält ein antiker Sarkophag die Gebeine von <strong>Stephanus</strong> und<br />
Laurentius. Ein Mosaik der unter Papst Pelagius II. um 585 erweiterten Kirche stellt <strong>Stephanus</strong><br />
mit Pelagius, Laurentius mit Hippolytus dar. <strong>Stephanus</strong> und Laurentius gelten als die<br />
Stadtpatrone von Rom, seitdem wurden die beiden Erzdiakone und Erzmärtyrer häufig zusammen<br />
dargestellt. Sie gehörten zu den im Mittelalter am meisten verehrten Märtyrern.<br />
<strong>Stephanus</strong> wurde im Osten schon im 4. Jahrhundert, im Westen seit dem 5. Jahrhundert verehrt.