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Agatha von Catania - Ökumenisches Heiligenlexikon

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<strong>Agatha</strong> <strong>von</strong> <strong>Catania</strong><br />

file:///F:/Heilige/BiographienA/<strong>Agatha</strong>_<strong>von</strong>_<strong>Catania</strong>.htm<br />

1 <strong>von</strong> 2 22.03.2006 20:26<br />

Ökumenisches <strong>Heiligenlexikon</strong><br />

<strong>Agatha</strong> <strong>von</strong> <strong>Catania</strong><br />

Gedenktag katholisch: 5. Februar<br />

gebotener Gedenktag, bedacht im "Eucharist. Hochgebet I"<br />

Gedenktag orthodox: 5. Februar<br />

Name bedeutet: die Gute (griech.)<br />

Jungfrau, Märtyrerin, Nothelferin<br />

* um 225 in <strong>Catania</strong> auf Sizilien in Italien<br />

† um 250 daselbst<br />

Giovanni Battista Tiepolo: Das Martyrium der heiligen<br />

<strong>Agatha</strong> mit den abgeschnittenen Brüsten, 1756.<br />

Gemäldegalerie, Staatliche Museen Preussischer<br />

Kulturbesitz in Berlin<br />

Die Legende ohne historischen Anhaltspunkt<br />

schildert <strong>Agatha</strong> als eine wohlhabende, adlige<br />

sizilianische Jungfrau <strong>von</strong> großer Schönheit. Sie<br />

wies die Brautwerbung des Statthalters<br />

Quintianus zurück, da sie Christin sei; der nutzte<br />

den kaiserlichen Erlass zur Christenverfolgung,<br />

ließ sie verhaften und ins Bordell der Aphrodisia<br />

bringen, damit sie zur Unzucht verführt werden<br />

sollte. Diese jedoch versuchte das erst gar nicht,<br />

der Statthalter veranlasste Verhöre, Folter und<br />

sadistische Qualen: Mit den Händen an einen<br />

Balken gehängt, wurden <strong>Agatha</strong> die Brüste mit<br />

einer Zange zerrissen, mit einer Fackel gebrannt<br />

und schließlich abgeschnitten. In der Nacht<br />

erschien ihr dann Petrus im Kerker mit<br />

heilendem Balsam, aber sie wies die Erquickung<br />

zurück. Tags darauf legte man sie auf spitze<br />

Scherben und glühende Kohlen, bis ein Erdbeben<br />

die Stadt erschütterte, worauf das Volk<br />

Quintianus bedrohte, bis der <strong>von</strong> <strong>Agatha</strong> abließ<br />

und sie ins Gefängnis warf, wo sie starb.<br />

Ein <strong>von</strong> hellem Licht strahlender Jüngling<br />

erschien und legte eine Marmortafel in den<br />

Sarkophag mit der Aufschrift: "Ein heiliger und<br />

freiwilliger Geist, belohnt <strong>von</strong> Gott, Rettung für<br />

das Land". Quintianus wurde alsbald <strong>von</strong> einem<br />

Pferd getreten und starb. Am ersten Jahrestag<br />

<strong>von</strong> <strong>Agatha</strong>s Todes wurde der die Stadt<br />

bedrohende Lavastrom des Ätna abgelenkt durch<br />

die aus dem Grab sich erhebende Marmortafel,<br />

nach anderer Überlieferung durch einen weißen<br />

Seidenschleier. Die Überlieferung berichtet, dass<br />

der Schleier aus ihrem Grab mehrfach bei<br />

Prozessionen vom Wind da<strong>von</strong>getragen wurde und so den Ausbruch des nahe gelegenen Ätna<br />

ankündigte.<br />

Die Verehrung <strong>von</strong> <strong>Agatha</strong> ging schon bald über Sizilien hinaus: Ambrosius erwähnte sie, Papst<br />

Gregor I. berichtete <strong>von</strong> der Wirkung ihrer Reliquien, bereits um 500 wurde ihr eine Kirche in Rom<br />

errichtet. In der Kirche San Agata al Fornace in <strong>Catania</strong> wird der Platz ihres Martyriums gezeigt, ihre<br />

Gebeine liegen - ebenso wie der Schleier, der den Lavastrom aufhielt - im Dom in <strong>Catania</strong>, wo auch


<strong>Agatha</strong> <strong>von</strong> <strong>Catania</strong><br />

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eine vergoldete und mit vielen Juwelen besetzte Silberbüste mit einer Krone, die Richard Löwenherz<br />

gestiftet habe, zu bewundern ist. Die Bewohner <strong>von</strong> <strong>Catania</strong> verehren sie als Schutzheilige; ab 3.<br />

Februar wird ein großes dreitägiges Straßenfest gefeiert, tausende Mitglieder ihrer Ehrengarde<br />

ziehen sie an Seilen in einem rollenden Tempel durch die Stadt, Abschluss der Feiern ist ein großes<br />

Feuerwerk.<br />

<strong>Agatha</strong> ist auch Schutzheilige <strong>von</strong> Malta, das sie 1551 vor<br />

der türkischen Invasion bewahrt habe. "Agathenbrote"<br />

fütterte man dem Vieh vor dem Almauftrieb, Ochsen vor<br />

dem ersten Anspannen vor einem Pflug und Kühen vor<br />

dem Kalben; in Ecken gestreute Krumen dieses Brotes<br />

bewahren vor Feuer. "Agathenkerzen" schützen vor Feuer.<br />

Attribute: Fackel oder Kerze, auf einer Platte ihre<br />

Brüste tragend<br />

Patronin <strong>von</strong> <strong>Catania</strong> und Malta; der Ammen,<br />

Hirtinnen, Weber, Bergarbeiter, Goldschmiede,<br />

Glockengießer und Hungerleidenden; gegen den Ausbruch<br />

des Ätna; gegen Krankheiten der Brüste, Fieber,<br />

Brandgefahr, Hungersnot, Unwetter, Viehseuchen,<br />

Erdbeben und Unglück<br />

Bauernregeln: "St. <strong>Agatha</strong>, die Gottesbraut, / macht,<br />

dass Schnee und Eis gern taut."<br />

"Am Agathentag rieselt`s Wasser den Berg hinab."<br />

"An St. Agathe Sonnenschein, / bringt recht viel Korn und<br />

Wein."<br />

"Ist Agathe klar und hell / kommt der Frühling nicht so<br />

schnell."<br />

"Der Tag der heiligen Agathe, / der war oftmals reich an<br />

Schnee."<br />

Legenda Aurea: <strong>Agatha</strong> <strong>von</strong> <strong>Catania</strong><br />

Alles Wissenswertes zum Ätna und zur Vulkanologie gibt<br />

es in Englisch auf der "Ätna-Homepage".<br />

Wandmalerei in der <strong>Agatha</strong>-Kirche im Kloster<br />

in Ris bei Vichy in der Auvergne, 15.<br />

Jahrhundert

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