Agatha von Catania - Ãkumenisches Heiligenlexikon
Agatha von Catania - Ãkumenisches Heiligenlexikon
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<strong>Agatha</strong> <strong>von</strong> <strong>Catania</strong><br />
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Ökumenisches <strong>Heiligenlexikon</strong><br />
<strong>Agatha</strong> <strong>von</strong> <strong>Catania</strong><br />
Gedenktag katholisch: 5. Februar<br />
gebotener Gedenktag, bedacht im "Eucharist. Hochgebet I"<br />
Gedenktag orthodox: 5. Februar<br />
Name bedeutet: die Gute (griech.)<br />
Jungfrau, Märtyrerin, Nothelferin<br />
* um 225 in <strong>Catania</strong> auf Sizilien in Italien<br />
† um 250 daselbst<br />
Giovanni Battista Tiepolo: Das Martyrium der heiligen<br />
<strong>Agatha</strong> mit den abgeschnittenen Brüsten, 1756.<br />
Gemäldegalerie, Staatliche Museen Preussischer<br />
Kulturbesitz in Berlin<br />
Die Legende ohne historischen Anhaltspunkt<br />
schildert <strong>Agatha</strong> als eine wohlhabende, adlige<br />
sizilianische Jungfrau <strong>von</strong> großer Schönheit. Sie<br />
wies die Brautwerbung des Statthalters<br />
Quintianus zurück, da sie Christin sei; der nutzte<br />
den kaiserlichen Erlass zur Christenverfolgung,<br />
ließ sie verhaften und ins Bordell der Aphrodisia<br />
bringen, damit sie zur Unzucht verführt werden<br />
sollte. Diese jedoch versuchte das erst gar nicht,<br />
der Statthalter veranlasste Verhöre, Folter und<br />
sadistische Qualen: Mit den Händen an einen<br />
Balken gehängt, wurden <strong>Agatha</strong> die Brüste mit<br />
einer Zange zerrissen, mit einer Fackel gebrannt<br />
und schließlich abgeschnitten. In der Nacht<br />
erschien ihr dann Petrus im Kerker mit<br />
heilendem Balsam, aber sie wies die Erquickung<br />
zurück. Tags darauf legte man sie auf spitze<br />
Scherben und glühende Kohlen, bis ein Erdbeben<br />
die Stadt erschütterte, worauf das Volk<br />
Quintianus bedrohte, bis der <strong>von</strong> <strong>Agatha</strong> abließ<br />
und sie ins Gefängnis warf, wo sie starb.<br />
Ein <strong>von</strong> hellem Licht strahlender Jüngling<br />
erschien und legte eine Marmortafel in den<br />
Sarkophag mit der Aufschrift: "Ein heiliger und<br />
freiwilliger Geist, belohnt <strong>von</strong> Gott, Rettung für<br />
das Land". Quintianus wurde alsbald <strong>von</strong> einem<br />
Pferd getreten und starb. Am ersten Jahrestag<br />
<strong>von</strong> <strong>Agatha</strong>s Todes wurde der die Stadt<br />
bedrohende Lavastrom des Ätna abgelenkt durch<br />
die aus dem Grab sich erhebende Marmortafel,<br />
nach anderer Überlieferung durch einen weißen<br />
Seidenschleier. Die Überlieferung berichtet, dass<br />
der Schleier aus ihrem Grab mehrfach bei<br />
Prozessionen vom Wind da<strong>von</strong>getragen wurde und so den Ausbruch des nahe gelegenen Ätna<br />
ankündigte.<br />
Die Verehrung <strong>von</strong> <strong>Agatha</strong> ging schon bald über Sizilien hinaus: Ambrosius erwähnte sie, Papst<br />
Gregor I. berichtete <strong>von</strong> der Wirkung ihrer Reliquien, bereits um 500 wurde ihr eine Kirche in Rom<br />
errichtet. In der Kirche San Agata al Fornace in <strong>Catania</strong> wird der Platz ihres Martyriums gezeigt, ihre<br />
Gebeine liegen - ebenso wie der Schleier, der den Lavastrom aufhielt - im Dom in <strong>Catania</strong>, wo auch
<strong>Agatha</strong> <strong>von</strong> <strong>Catania</strong><br />
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eine vergoldete und mit vielen Juwelen besetzte Silberbüste mit einer Krone, die Richard Löwenherz<br />
gestiftet habe, zu bewundern ist. Die Bewohner <strong>von</strong> <strong>Catania</strong> verehren sie als Schutzheilige; ab 3.<br />
Februar wird ein großes dreitägiges Straßenfest gefeiert, tausende Mitglieder ihrer Ehrengarde<br />
ziehen sie an Seilen in einem rollenden Tempel durch die Stadt, Abschluss der Feiern ist ein großes<br />
Feuerwerk.<br />
<strong>Agatha</strong> ist auch Schutzheilige <strong>von</strong> Malta, das sie 1551 vor<br />
der türkischen Invasion bewahrt habe. "Agathenbrote"<br />
fütterte man dem Vieh vor dem Almauftrieb, Ochsen vor<br />
dem ersten Anspannen vor einem Pflug und Kühen vor<br />
dem Kalben; in Ecken gestreute Krumen dieses Brotes<br />
bewahren vor Feuer. "Agathenkerzen" schützen vor Feuer.<br />
Attribute: Fackel oder Kerze, auf einer Platte ihre<br />
Brüste tragend<br />
Patronin <strong>von</strong> <strong>Catania</strong> und Malta; der Ammen,<br />
Hirtinnen, Weber, Bergarbeiter, Goldschmiede,<br />
Glockengießer und Hungerleidenden; gegen den Ausbruch<br />
des Ätna; gegen Krankheiten der Brüste, Fieber,<br />
Brandgefahr, Hungersnot, Unwetter, Viehseuchen,<br />
Erdbeben und Unglück<br />
Bauernregeln: "St. <strong>Agatha</strong>, die Gottesbraut, / macht,<br />
dass Schnee und Eis gern taut."<br />
"Am Agathentag rieselt`s Wasser den Berg hinab."<br />
"An St. Agathe Sonnenschein, / bringt recht viel Korn und<br />
Wein."<br />
"Ist Agathe klar und hell / kommt der Frühling nicht so<br />
schnell."<br />
"Der Tag der heiligen Agathe, / der war oftmals reich an<br />
Schnee."<br />
Legenda Aurea: <strong>Agatha</strong> <strong>von</strong> <strong>Catania</strong><br />
Alles Wissenswertes zum Ätna und zur Vulkanologie gibt<br />
es in Englisch auf der "Ätna-Homepage".<br />
Wandmalerei in der <strong>Agatha</strong>-Kirche im Kloster<br />
in Ris bei Vichy in der Auvergne, 15.<br />
Jahrhundert