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und hier ein Blick in das Programmheft.... - Helgoland

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„Papageitaucher –<br />

wie kl<strong>e<strong>in</strong></strong>e Hobbits aus dem Auenland“<br />

Interview mit Britta Kiesewetter (Producer<strong>in</strong>) <strong>und</strong> Klaus Müller (Schnitt <strong>und</strong> Schnittregie)<br />

Wie kommt man zu <strong>e<strong>in</strong></strong>em Projekt wie DIE<br />

NORDSEE – UNSER MEER?<br />

Britta Kiesewetter: Die Nordsee ist <strong>das</strong> Hausmeer<br />

der Deutschen <strong>und</strong> unsere Redaktion von NDR<br />

Naturfilm ist <strong>in</strong> Hamburg stationiert. Dementsprechend<br />

oft wurde an der Nordsee auch schon<br />

gedreht. Dabei ist uns die Idee gekommen, <strong>e<strong>in</strong></strong>en<br />

K<strong>in</strong>ofilm über die Nordsee zu machen.<br />

Dazu haben wir hochwertige Flugaufnahmen entlang<br />

der Nordsee gedreht. Der Film führt so über<br />

<strong>das</strong> Wattenmeer, die norwegischen Fjorde entlang,<br />

rüber nach Schottland, wo ganz großartige Steilküsten<br />

<strong>und</strong> die Highlands liegen. Dann haben wir über<br />

den Ärmelkanal den Sprung nach Holland gemacht<br />

<strong>und</strong> s<strong>in</strong>d wieder nach Deutschland zurückgekehrt.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wurde <strong>e<strong>in</strong></strong>e weitere, neuartige<br />

Technik angewandt: Superzeitlupen, die zum Beispiel<br />

bei den Basstölpel-Aufnahmen auf <strong>Helgoland</strong><br />

besonders gut zur Geltung kommen. Hier erkennt<br />

man jede Feder <strong>und</strong> man sieht wie fantastisch diese<br />

Vögel <strong>in</strong> der Luft stehen.<br />

KM: Das er<strong>in</strong>nert an die Landeklappen bei <strong>e<strong>in</strong></strong>em<br />

Flugzeug, <strong>und</strong> man kann es wirklich sehr detailliert<br />

sehen, bei bis zu 2.000 Bildern pro Sek<strong>und</strong>e. So<br />

etwas macht schon Spaß.<br />

Die Aufnahmen wurden über <strong>und</strong> unter Wasser<br />

sowie aus der Luft realisiert. Was war aus<br />

Produktionssicht der <strong>in</strong>teressantere Part?<br />

BK: Interessant war tatsächlich alles. Was vielen<br />

vielleicht nicht so klar ist, ist die Entstehung<br />

der Unterwasseraufnahmen. Hier haben wir unter<br />

anderem mit dem Unterwasserkameramann<br />

Florian Graner zusammengearbeitet. Er ist Forschungstaucher<br />

<strong>und</strong> zugleich auch <strong>e<strong>in</strong></strong> sehr erfahrener<br />

Meeresbiologe. S<strong>e<strong>in</strong></strong>e Spezialität ist<br />

zum <strong>e<strong>in</strong></strong>en <strong>das</strong> Tauchen <strong>in</strong> großen Tiefen. Er ist<br />

<strong>in</strong> den Fjorden Norwegens bis zu 60 Meter tief<br />

getaucht, <strong>das</strong> ist schon etwas sehr Besonderes.<br />

Zum anderen arbeitet Florian beim Tauchen mit<br />

<strong>e<strong>in</strong></strong>em Kreislaufsystem, <strong>das</strong> k<strong>e<strong>in</strong></strong>e störenden Blasen<br />

erzeugt. Damit kann er sich zum Beispiel schlafenden<br />

Robben nähern, ohne sie aufzuwecken. In DIE<br />

NORDSEE – UNSER MEER gibt es <strong>e<strong>in</strong></strong>e sehr schöne<br />

Szene mit zwei Kegelrobben <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>er Unterwasserhöhle,<br />

bei der man <strong>das</strong> Gefühl hat, sie<br />

würden sich unterhalten. Ohne dieses so genannte<br />

Rebreather-System wären die Aufnahmen nie entstanden,<br />

die Robben wären geflüchtet.<br />

Gab es bei den Dreharbeiten weitere besondere<br />

Herausforderungen?<br />

BK: Sicherlich <strong>das</strong> gerade beschriebene Tauchen.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Herausforderung lag auch dar<strong>in</strong>, <strong>das</strong>s<br />

die Nordsee so riesig ist. Die Seevogelkolonien,<br />

die Fjorde, die Menschen im Watt, wie etwa der<br />

Schlickschlittenfahrer <strong>und</strong> die vielen Inseln <strong>und</strong> Halligen<br />

wollen erst <strong>e<strong>in</strong></strong>mal bereist s<strong>e<strong>in</strong></strong>. Und schließlich<br />

mussten wir herausf<strong>in</strong>den, wo man besonderes<br />

Tierverhalten an der Nordsee drehen kann. Süß<br />

s<strong>in</strong>d zum Beispiel die Papageitaucher.<br />

KM: Dieses breite Spektrum macht es auch aus. Wir<br />

reisen <strong>e<strong>in</strong></strong>mal komplett um die Nordsee herum, s<strong>in</strong>d<br />

<strong>in</strong> Schottland, England, Holland <strong>und</strong> <strong>in</strong> Norwegen.<br />

Man kennt ja die Nordsee nur als Watt, als Schlick,<br />

als trübes Wasser, <strong>e<strong>in</strong></strong> bisschen Robben, <strong>e<strong>in</strong></strong> bisschen<br />

Möwen… Und wir können jetzt <strong>e<strong>in</strong></strong> buntes Bild von<br />

diesem vielfältigen Meer zeichnen, von riesengroßen<br />

Fischen bis h<strong>in</strong> zu kl<strong>e<strong>in</strong></strong>sten Mikroorganismen.<br />

Gab es während der Produktion auch brenzlige,<br />

gefährliche Situationen?<br />

BK: Glücklicherweise nicht. Florian Graner, <strong>e<strong>in</strong></strong>er<br />

unserer Kameramänner, ist dem Riesenhai schon<br />

besonders nahe gekommen. Da könnte man m<strong>e<strong>in</strong></strong>en,<br />

<strong>das</strong>s man bei <strong>e<strong>in</strong></strong>em so großen Fisch lieber<br />

Abstand nehmen sollte, aber der Riesenhai ist <strong>e<strong>in</strong></strong><br />

Planktonfresser. Trotzdem war <strong>das</strong> für unseren<br />

Kameramann natürlich <strong>e<strong>in</strong></strong> Wahns<strong>in</strong>nserlebnis.<br />

KM: Bei den Pottwalen wurde natürlich <strong>e<strong>in</strong></strong> gewisser<br />

Sicherheitsabstand <strong>e<strong>in</strong></strong>gehalten.<br />

Denn so <strong>e<strong>in</strong></strong>e riesige Flosse möchte man nicht unbed<strong>in</strong>gt<br />

abbekommen. Und so wurde von vorne her<strong>e<strong>in</strong></strong><br />

vermieden, <strong>in</strong> brenzlige Situationen zu geraten.<br />

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