Münchner Natur und Umwelt - Bund Naturschutz in Bayern e.V. ...

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Natur Umwelt Alle Fotos: Archiv BN Neubiberg Jubiläumsradtour im Münchner Süden Auf die Räder - Fertig - Los! Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir am 21. Juli pünktlich um 9.00 Uhr bereits mit einer stattlichen Gruppe von ca. 20 Personen am Ottobrunner Bahnhofsplatz, die Räder geschmückt mit BN Fahnen und BN Luftballons. Organisiert von der BUND Naturschutz Ortsgruppe Ottobrunn-Neubiberg-Hohenbrunn- Putzbrunn ging es zur ersten Station, unserer Streuobstwiese in Hohenbrunn. Dort haben wir dann diesen Herbst am letzten Septemberwochenende auch wieder ein Apfelerntefest mit Saftpressen veranstaltet.Weiter führte die Tour zur Leonhardikirche und zum lehrreichen Walderlebnispfad mit schönem Insektenhotel der OG Höhenkirchen- Siegertsbrunn / Brunnthal. Gemeinsam mit Ayinger und Höhenkirchner BN Mitgliedern waren wir inzwischen auf über 30 Personen angewachsen und radelten über das Gut Riedhausen, Brunnthal, Gut Portenläng Richtung Oberhaching. Bei der Auf dem Weg nach Deisenhofen. Ulrichskapelle nahe Sauerlach gab es eine wohlverdiente Zwischenrast mit Getränkepause, bevor wir uns frisch erholt Richtung Kugleralm weiter auf den Weg machten. Dort wurden wir schon von Oberhachinger und Taufkirchner Ortsgruppenmitgliedern erwartet. Nach einer größeren Pause im schattigen Biergarten mit angeregten Gesprächen fuhren wir zum Viecherlturm der Ortsgruppe, wo wir Dank der guten Beziehungen von Eike Hagenguth den Siebenschläfer mit Apfel und Trauben füttern durften und dieser die vielen Besucher mit Gelassenheit ertrug. Durch den Perlacher Forst ging’s weiter nach Unterhaching, wo sich ein kleiner Eisdielenstopp im Ortszentrum natürlich nicht vermeiden ließ. Auf dem ehemaligen Flugplatzgelände in Neubiberg bekamen wir interessante Informationen zum Landschaftspark und zur Renaturierung des Hachinger Baches. Am neuangelegten Wechselkrötenbiotop sahen wir nicht nur Kaulquappen, sondern auch jede Menge Hüpferlinge am Teichrand. Den Abschluss unserer Tour bildete der Zukunftswald 2000 beim Neubiberger Friedhof, der von unserer Ortsgruppe mit Baumspenden von Bürgern Ende des letzten Jahrhunderts gepflanzt wurde. Gemütlicher Ausklang der Tour war im Bistro Bareso in Ottobrunn, wo wir bereits mit einer erfrischenden Apfel-Giersch- und Zitronenlimonade erwartet wurden. Herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen der Tour beigetragen haben, es war wunderschön, wir haben viele neue Anregungen bekommen! Ich freue mich schon auf künftige gemeinsame Räder mit BN-Schmuck und ein kleiner „Hüpferling“ am Unterhachinger BN-Biotop Aktionen mit unseren benachbarten Ortsgruppen. 100 Jahre BUND Naturschutz in Bayern ist glaube ich für uns alle ein Grund zum Feiern. Maxi Königer-Reuß, BN Ortsgruppe Mehr Infos: Tourlänge: ca. 40 km Tourenbeschreibung, Tourplan & Fotos unter www.bn-ottobrunn.de i 12 Heft 58, November 2013 bis April 2014
Natur Umwelt Foto: Frank Krönke Gehen ist mehr als nur gesund Die unterschätzte Mobilität Die Internationale Automobilausstellung IAA in Frankfurt oder die EUROBIKE in Friedrichshafen sind bekannte Veranstaltungen für Autonarren und Radlfreaks. Eine Veranstaltung rein für Fußgänger dagegen ist kaum bekannt. Zudem erscheint eine Konferenz zum Zu-Fuß-Gehen auf den ersten Blick paradox. Jeder tut es, ohne groß darüber nachzudenken. Dementsprechend waren auch die Kommentare aus der Opposition im Münchner Rathaus, und trotz dieser Unkenrufe fand vom 11. bis 13. Sep tember die Walk21, die größte Fußgängerkonferenz der Welt, in München statt. Es diskutierten mehr als 500 Experten aus 43 Ländern, welche Herausforderungen, aber auch welche Vorteile das Zu-Fuß-Gehen für die Städte bringt. Eine der Hauptdiskussionen drehte sich dann auch um die Schwierigkeit, wie man Fußgängerfreundlichkeit denn messen könne. Für alle anderen Verkehrsteilnehmer gibt es feste Vorschriften. Diese reichen beim Fußverkehr allerdings nicht aus. Die Attraktivität eines Fußwegs hängt eben nicht nur von seiner Breite ab, sondern von vielen verschiedenen Faktoren. Die Fragen die sich daher stellen lauten also, wie können Stadtplaner, Politiker und wir von Nichtregierungsorganisationen erkennen, wann, wo und warum Menschen zu Fuß gehen? Nur so lassen sich möglicherweise Schlüsse daraus ziehen, die dazu führen, die Situation für Fußgänger zu verbessern. Aber auch hier ist dann wiederum die Frage, wie messe ich, welchen Anteil eine Veränderung an der Zunahme im Zu-Fuß-gehen hat. Diese Punkte konnten nicht abschließend beantwortet werden. Allerdings hat sich herauskristallisiert, dass zum einen Aufenthaltsqualität und Städtebau eine tragende Rolle spielen. Des Weiteren ist die Rolle der Bürgerschaft nicht zu vernachlässigen. Projekte, die aktiv von Bürgern entwickelt oder von der Verwaltung in enger Beteiligung durchgeführt worden sind, waren die erfolgreichsten. Hier zeigte sich auch der größte Unterschied zu München. Viele Kommunen weltweit gehen weit radikaler gegen den ruhenden Autoverkehr vor. Parkplätze machen Platz für Sitzgelegenheiten und werden so zum öffentlichen Raum, wie z.B. die Parklets in San Francisco. Dieses und andere Projekte betonen, welche tragende Rolle öffentlicher Raum für die Attraktivität von Städten spielt. Dieser darf nicht einfach dem ruhenden Verkehr - sprich parkenden Autos - geopfert werden. Diesen Mut, der an den verschiedensten Orten der Welt aufgebracht wird, wünscht der BN in München auch der Stadtverwaltung und den lokalen Politikern. Sie sollten sich ein Beispiel nehmen. Nur so kann München werden, was es gern wäre: die Avantgarde des Fußverkehrs. Nahverkehrskongress Am 24. Oktober fand im Vorhoelzer Forum der Technischen Universität München der 2. Nahverkehrskongress von BUND Naturschutz München und dem Arbeitskreis Attraktiver Nahverkehr im Münchner Forum statt. Professor Dr.-Ing. Gebhard Wulfhorst, Professor Alain Thierstein (beide TUM) und Dipl.-Ing. Gregor Stratil- Sauer, Mitarbeiter im Referat für Stadtentwicklung und Stadtplanung aus Wien, diskutierten mit Experten und Politikern während des nicht-öffentlichen Teils der Veranstaltung die Zusammenhänge zwischen Siedlungsentwicklung und Stadtplanung und der verkehrlichen Entwicklung. Die anschließende öffentliche Podiumsdiskussion beschäftigte sich mit der Frage: „Plan und Realität: Potenziale und Probleme einer abgestimmten ÖPNV- und Stadtplanung“. Es ging vor allem darum, festzustellen, warum hehre Pläne oft nur zu gemischten Ergebnissen führen. Eine Mischung aus lokalen Experten und Experten aus dem Ausland diskutierten vor allem Probleme, die während der Umsetzung von Vorhaben auftauchen. Dominik Lypp, Nachhaltige Mobilität Roter Teppich für Fußgänger in München - leider nur beim Kongress WALK21 Heft 58, November 2013 bis April 2014 13
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