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<strong>Aufbau</strong> <strong>und</strong> <strong>Kalibrierung</strong> <strong>eines</strong> <strong>abbildenden</strong><br />

Spektrometers<br />

Sabrina Schnitt<br />

Bachelorarbeit<br />

eingereicht am Fachbereich Physik<br />

der Freien Universität Berlin<br />

am 20.02.2013<br />

Gutachter: Prof. Dr. Ludger Wöste


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung 1<br />

2 Gr<strong>und</strong>lagen 3<br />

2.1 Fernerk<strong>und</strong>ung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.2 Verwendete Komponenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2.1 Spektrograph . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

2.2.2 Detektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3 <strong>Aufbau</strong> 9<br />

4 <strong>Kalibrierung</strong> 11<br />

4.1 Spektrometercharakterisierende Messungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

4.1.1 Wellenlängenzuordnung <strong>und</strong> Auflösung . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

4.1.2 Unterdrückung von Maxima zweiter Ordnung . . . . . . . . . . . . . 13<br />

4.1.3 Signal-to-Noise Ratio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

4.1.4 Dunkelstrom <strong>und</strong> elektronischer Versatz . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

4.1.5 Gain-Faktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

4.2 Geometrische Effekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

4.2.1 Smile-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

4.2.2 Keystone-Effekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

4.2.3 Streulicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

4.3 Temperaturstabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

5 Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick 29<br />

A Anhang 31<br />

A.1 Berechnung des Signal-to-Noise Ratio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

A.2 Technische Details . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Literaturverzeichnis 35<br />

I


Abbildungsverzeichnis<br />

1.1 Nächtliches Lichtaufkommen über Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

2.1 Funktionsprinzip von Whiskbroom- <strong>und</strong> Pushbroom-Scannern . . . . . . . . 4<br />

2.2 Schematischer <strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> pgp-Elements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.3 Schematischer <strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> hyperspektralen Spektrographen . . . . . . . . 6<br />

2.4 Schematischer <strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> MOS-Kondensators . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.5 Schematischer <strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> EMCCD-Chips . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

3.1 Verwendeter Spektrograph <strong>und</strong> EMCCD-Kamera . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

3.2 Schematischer Laboraufbau zur <strong>Kalibrierung</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

3.3 Prototyp des Spektrometers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

4.1 Polynom-Fit 4. Ordnung zur Bestimmung des spektralen Messbereichs . . . 12<br />

4.2 Theoretisches Vorkommen von Maxima zweiter Ordnung . . . . . . . . . . . 13<br />

4.3 Anordnung des Second-Order Blocking Filters . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

4.4 Unterdrückung von Maxima zweiter Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

4.5 Light Transfer Curve . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

4.6 Signal-to-Noise Ratio in Abhängigkeit der spektralen <strong>und</strong> räumlichen Pixelnummer<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

4.7 Signal-to-Noise Ration in Abhängigkeit des Signalmittelwerts . . . . . . . . 16<br />

4.8 Quantenausbeute des EMCCD-Chips . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

4.9 Erwartete Dunkelstromerhöhung mit steigender Integrationszeit . . . . . . . 17<br />

4.10 Variation des Dunkelstroms in Abhängigkeit von der Integrationszeit . . . . 18<br />

4.11 Variation des Dunkelstroms bei fester Integrationszeit . . . . . . . . . . . . 18<br />

4.12 Einfluss des Gain-Faktors auf das Signal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

4.13 Dunkelstrom bei unterschiedlichen Gain-Einstellungen . . . . . . . . . . . . 19<br />

4.14 Theoretische Abweichungen durch Smile- <strong>und</strong> Keystone-Effekt . . . . . . . . 20<br />

4.15 Gemessener Smile-Effekt bei 587.56 nm <strong>und</strong> 852.11 nm . . . . . . . . . . . . 21<br />

4.16 Abweichungen auf Gr<strong>und</strong> des Keystone-Effekts . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

4.17 Abweichung auf Gr<strong>und</strong> des Keystone-Effekts bei drei ausgewählten Spaltpositionen<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

4.18 Rohdaten der Messungen mit Langpassfiltern . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

4.19 Streulichtvorkommen bei drei verschiedenen Wellenlängen . . . . . . . . . . 24<br />

4.20 <strong>Aufbau</strong> für die Temperaturtests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

4.21 Variation des Signals am Ende der beiden Temperaturverläufe . . . . . . . . 26<br />

4.22 Gemessene Signalvariationen bei sich ändernder Umgebungstemperatur . . . 27<br />

III


1 Einleitung<br />

Ein Leben ohne künstliche Lichtquellen im Alltag ist für uns heutzutage nicht mehr<br />

vorstellbar. Einerseits dienen Lampen der abendlichen Beleuchtung von Wohnräumen,<br />

andererseits zur nächtlichen Erhellung von Straßen, Monumenten <strong>und</strong> Werbetafeln. Das<br />

von den Lichtquellen ausgesandte Licht erhellt dabei jedoch nicht nur den Boden, sondern<br />

durch Reflexionen auch den Nachthimmel. Durch diese sogenannte Lichtverschmutzung ist<br />

es mittlerweile im Großraum von Großstädten schwierig geworden, Sterne zu beobachten.<br />

Wie z.B. in Hölker et al. (2010) oder Kyba et al. (2011) erwähnt, hat das Aufhellen der<br />

Nacht außerdem Einfluss auf die Pflanzen- <strong>und</strong> Tierwelt, sowie auf den Menschen.<br />

Um den „Verlust der Nacht“ mit Messwerten zu belegen, werden u.a. Instrumente der<br />

Fernerk<strong>und</strong>ung verwendet. Diese sammeln vom Boden, Flugzeug oder Satelliten aus Informationen,<br />

ohne mit dem zu untersuchenden Objekt in Berührung zu kommen. Da<br />

satellitengestützte Messungen nur eine vergleichsweise geringe räumliche Auflösung haben<br />

<strong>und</strong> es mit Bodenmessungen schwierig ist, Messungen flächendeckend auszuführen, werden<br />

Flugzeuge als Messträger verwendet. Das Institut für Weltraumwissenschaften der Freien<br />

Universität Berlin verfügt über eine Cessna T 207, in die diverse Fernerk<strong>und</strong>ungsinstrumente,<br />

wie z.B. abbildende Spektrometer, eingebaut werden können. Um die verschiedenen<br />

Lichtquellen Berlins bei Nacht zu untersuchen, flogen Kuechly et al. (2012) in Bahnen über<br />

die Stadt <strong>und</strong> nahmen mit einer hochauflösenden Kamera Fotos auf. Durch Zusammensetzen<br />

der Bilder entstand die in Abb. 1.1 dargestellte Karte der Stadt, mit deren Hilfe<br />

die Verteilung <strong>und</strong> das Aufkommen von Lichtquellen mit einer Auflösung von bis zu 1 m<br />

analysiert werden können.<br />

Abbildung 1.1 – Berlin bei Nacht (Kuechly et al., 2012)


2 1 Einleitung<br />

Um zusätzlich dazu die Lichtquellen auch spektral charakterisieren zu können, wurde<br />

die Idee des in dieser Arbeit aufgebauten <strong>und</strong> kalibrierten <strong>abbildenden</strong> Spektrometers<br />

entworfen. Mit dem Instrument ist es möglich, zusätzlich zu einem Bild gleichzeitig auch<br />

spektrale Informationen über das aufgenommene Licht zu erhalten. Dabei sind die möglichen<br />

Einsatzgebiete des Spektrometers nicht auf nächtliche Lichtmessungen beschränkt, sondern<br />

es können auch tagsüber zur Charakterisierung von Erd- <strong>und</strong> Wasseroberflächen Messungen<br />

durchgeführt werden. Anhand der Daten kann dann z.B. auf die Konzentration verschiedener<br />

Stoffe in Seen geschlossen werden.<br />

In der vorliegenden Arbeit wird der <strong>Aufbau</strong> <strong>und</strong> die <strong>Kalibrierung</strong> des <strong>abbildenden</strong> Spektrometers<br />

beschrieben. Obwohl der <strong>Aufbau</strong> zwar ein essenzieller Bestandteil der Arbeit<br />

im Labor war <strong>und</strong> viel Zeit in Anspruch nahm, liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf der<br />

Präsentation der <strong>Kalibrierung</strong>sergebnisse. Im folgenden Kapitel 2 wird zunächst ein Überblick<br />

über die Fernerk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> abbildende Spektrometer gegeben. Des Weiteren werden<br />

verschiedene Bauweisen <strong>und</strong> Funktionsprinzipien von Spektrographen <strong>und</strong> Lichtdetektoren<br />

erläutert, wobei vor allem auf die im Spektrometer verwendete Charged Coupled Device<br />

(CCD) eingegangen wird. Anschließend werden in Kapitel 3 zunächst allgemeine Informationen<br />

über die verwendeten Geräte gegeben, bevor detailliert auf den <strong>Aufbau</strong> <strong>und</strong> die Justage<br />

im Labor eingegangen wird. Eine Darstellung der durchgeführten Kalibrationsmessungen<br />

<strong>und</strong> die Auswertung der Ergebnisse folgt in Kapitel 4. Im Rahmen der spektrometercharakterisierenden<br />

Effekte werden dabei die Pixel-Wellenlängen-Zuordnung <strong>und</strong> spektrale<br />

Auflösung bestimmt, das Auftauchen <strong>und</strong> die Unterdrückung von Maxima zweiter Ordnung<br />

diskutiert, das Signal-to-Noise Ratio des Instruments berechnet, sowie der Einfluss des<br />

Dunkelstroms, elektronischen Versatzes <strong>und</strong> Gain-Faktors untersucht. Die Messungen <strong>und</strong><br />

Ergebnisse des Smile- <strong>und</strong> Keystone-Effekts sowie die Untersuchung des internen Streulichtvorkommens<br />

werden im Abschnitt zu den geometrischen Effekten präsentiert. Im letzten<br />

Teilabschnitt werden die Ergebnisse der Temperaturstabilitätstests geschildert. Kapitel 5<br />

schließt die Arbeit mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse <strong>und</strong> einem Ausblick über die<br />

noch durchzuführenden Messungen vor dem Einsatz in einer Messkampagne. In Anhang A<br />

sind die Herleitung zur Berechnung des Signal-to-Noise Ratios <strong>und</strong> die technischen Daten<br />

des Instruments zu finden.


2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

In diesem Kapitel wird in Abschnitt 2.1 zunächst ein allgemeiner Überblick über die<br />

Fernerk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> abbildende Spektrometer gegeben. Im darauffolgenden Abschnitt 2.2<br />

wird der <strong>Aufbau</strong> <strong>und</strong> die Funktionsweise von Spektrographen <strong>und</strong> Detektoren detailliert<br />

beschrieben, wobei hauptsächlich die im Spektrometer verwendeten Komponenten behandelt<br />

werden.<br />

2.1 Fernerk<strong>und</strong>ung<br />

Unter Fernerk<strong>und</strong>ung versteht man die Untersuchung von Eigenschaften der Erde aus der<br />

Ferne. Messungen werden also nicht in situ durchgeführt, sondern z.B. vom Flugzeug oder<br />

Satelliten aus. Dabei können zur weiteren Auswertung jedoch auch Bodenmessungen mit in<br />

Betracht gezogen werden. Informationen über die Begebenheiten des zu untersuchenden<br />

Objekts werden in der Regel anhand von elektromagnetischen oder akustischen Signalen<br />

gewonnen (vgl. z.B. Schowengerdt, 2007).<br />

Im Bereich der optischen Fernerk<strong>und</strong>ungsmethoden wird zusätzlich zwischen aktiven <strong>und</strong><br />

passiven Verfahren unterschieden. Bei aktiven Verfahren, wie z.B. dem LIDAR, werden<br />

anhand der Veränderung <strong>eines</strong> ausgesandten Signals nach Wechselwirkung mit einem Objekt<br />

Informationen gewonnen. Passive Instrumente, wie z.B. Spektrometer, senden kein Signal<br />

aus, sondern detektieren nur die natürlich vorhandene Strahlung (Baldenhofer, 2012).<br />

Abbildende Spektrometer zählen zu den passiven Fernerk<strong>und</strong>ungsinstrumenten, die<br />

gleichzeitig spektrale <strong>und</strong> räumliche Informationen detektieren können. Dazu wird ein<br />

Photodetektor, wie z.B. eine CCD-Kamera, mit einem Spektrographen, der das einfallende<br />

Licht in die spektralen Bestandteile zerlegt, <strong>und</strong> mit einer Frontoptik kombiniert (Schott,<br />

1997). Die Größe des entstehenden Bildes wird in räumlicher Ebene durch das Field of View<br />

senkrecht zur Flugrichtung festgelegt. In der spektralen Ebene wird der Messbereich durch<br />

den Messbereich des Spektrographen <strong>und</strong> der Länge der spektralen Achse des Detektors<br />

eingegrenzt.<br />

Je nach verwendetem Detektor wird eine Bildzeile direkt aufgenommen („Pushbroom“-<br />

Spektrometer), oder aus einzeln aufgenommenen Pixeln zusammengesetzt („Whiskbroom“-<br />

Bauweise). In Whiskbroom-Spektrometern werden die Strahlen durch einen rotierenden<br />

Spiegel auf den Detektor geleitet (siehe Abb. 2.1a auf der nächsten Seite). Durch die<br />

gleichzeitige Fortbewegung des Messträgers kann es jedoch dabei zu Verkrümmungen in der<br />

Bildzeile kommen. Pushbroom-Spektrometer dagegen haben durch ihren zweidimensionalen<br />

Detektorarray eine feste, gerade Bildzeile (siehe Abb. 2.1b auf der nächsten Seite) <strong>und</strong>


4 2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

eine höhere Auflösung in räumlicher <strong>und</strong> spektraler Ebene. Dafür müssen aber mehr Pixel<br />

spektral <strong>und</strong> radiometrisch zueinander kalibriert werden (Simmon).<br />

(a) Whiskbroom-Scanner. Senkrecht zur<br />

Flugrichtung wird jedes Pixel einer Bildzeile<br />

mit Hilfe <strong>eines</strong> rotierenden Spiegels<br />

einzeln aufgenommen.<br />

(b) Pushbroom-Scanner. Eine aufgenommene<br />

Bildzeile entspricht einer Zeile im<br />

Detektor. Dadurch werden alle Pixel in<br />

einer Zeile gleichzeitig aufgenommen.<br />

Abbildung 2.1 – Funktionsprinzip von Whiskbroom- <strong>und</strong> Pushbroom-Scannern (nach Sabins,<br />

1997)<br />

2.2 Verwendete Komponenten<br />

2.2.1 Spektrograph<br />

Mit Hilfe des Spektrographen werden die in das Spektrometer einfallenden Lichtstrahlen in<br />

ihre spektralen Bestandteile zerlegt, bevor sie vom Detektor registriert werden. Als dispersive<br />

Elemente werden dabei z.B. Prismen, Gitter oder Prism-Grating-Prism (PGP)-Elemente<br />

verwendet.<br />

Die Brechung von Licht am Prisma erfolgt durch den Übergang von Licht in ein Medium<br />

mit anderen Dispersionseigenschaften. Durch Lichtabsorption des Prismenmaterials haben<br />

Prismenspektrometer allerdings einen Spektralbereich von nur wenigen h<strong>und</strong>ert Nanometern<br />

<strong>und</strong> eine vergleichsweise geringe spektrale Auflösung (Demtröder, 2009a).<br />

Spektrometer mit Gittern erreichen nach Rayleigh (siehe Demtröder, 2007) eine höhere<br />

spektrale Auflösung. Ein Reflexionsgitter besteht aus parallel zum Eintrittsspalt angeordneten<br />

Furchen, an denen die Strahlen reflektiert werden <strong>und</strong> interferieren. Die Gittergleichung<br />

(Glg. (2.2.1) auf der nächsten Seite) beschreibt die Bedingung für konstruktive Interferenz,<br />

wobei α der Einfallswinkel, β der Beugungswinkel, λ die Wellenlänge, d die Gitterkonstante<br />

<strong>und</strong> m die Interferenzordnung bezeichnen.


2.2 Verwendete Komponenten 5<br />

d(sin(α) + sin(β)) = mλ (2.2.1)<br />

Um eine noch höhere Auflösung zu erreichen, baut man Gitter in off-axis Bauweise ins<br />

Spektrometer ein (Widmann et al., 1996). Das Gitter wird dabei so präpariert, dass möglichst<br />

viele hohe Ordnungen durch Verkippung des Spektrums die Fokussierlinse erreichen.<br />

Durch die seitliche Beugung ist der Strahl der zentralen Wellenlänge allerdings nicht länger<br />

parallel zur optischen Achse des Spektrometers <strong>und</strong> es treten Verzerrungseffekte im resultierenden<br />

Bild auf. Um diese zu minimieren, verwendet man in der spektral hochauflösenden<br />

<strong>abbildenden</strong> Spektroskopie deshalb Spektrographen mit pgp-Elementen.<br />

Das pgp-Element besteht aus zwei symmetrischen<br />

Prismen <strong>und</strong> einem in der Mitte<br />

angebrachten Reflexionsgitter, sowie zwei<br />

zusätzlichen Filtern, die den Spektralbereich<br />

begrenzen <strong>und</strong> Streulicht unterdrücken. Wie<br />

in Abb. 2.2 gezeigt, fällt der Strahl der zentralen<br />

Wellenlänge parallel zur optischen<br />

Achse auf das erste Prisma. Dort wird er<br />

gebrochen <strong>und</strong> fällt deshalb nicht senkrecht<br />

auf das off-axis präparierte Reflexionsgitter.<br />

Nach der Beugung werden die zentralen<br />

Wellenlängenstrahlen aller Ordnungen<br />

durch das zweite Prisma wieder zur optischen<br />

Achse parallelisiert. Strahlen mit einer<br />

längeren <strong>und</strong> kürzeren Wellenlänge sind<br />

Abbildung 2.2 – <strong>Aufbau</strong> des pgp-Elements nach<br />

Vaarala <strong>und</strong> Aikio (1997). Der Lichtstrahl wird am offaxis<br />

Reflexionsgitter gebeugt, wobei der resultierende<br />

Lichtstrahl durch Brechung an den Prismen jedoch<br />

parallel zur optischen Achse verläuft.<br />

also symmetrisch relativ zur zentralen Wellenlänge<br />

gebeugt <strong>und</strong> es treten keine Verzerrungseffekte im Bild auf (Jørgensen, 2002).<br />

pgp-Elemente decken dabei einen spektralen Bereich von mehr als 2000 nm ab, der durch<br />

die Transmissivität des Gitters begrenzt wird (Aikio (2001)).<br />

Abbildung 2.3 auf der nächsten Seite zeigt den prinzipiellen <strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> hyperspektralen<br />

Spektrographen mit pgp-Element. Das vom Objekt abgestrahlte Licht wird mithilfe einer<br />

Frontoptik gesammelt <strong>und</strong> auf den Eintrittsspalt fokussiert, der den räumlichen Bereich<br />

begrenzt. Die Strahlen werden im Kollimator parallelisiert, am pgp-Element spektral zerlegt<br />

<strong>und</strong> treffen je nach Wellenlänge aus verschiedenen Winkeln auf den Detektorarray.


6 2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Abbildung 2.3 – Funktionsprinzip <strong>eines</strong> hyperspektralen Spektrographen mit pgp-Element als<br />

dispersivem Element (Jørgensen, 2002)<br />

2.2.2 Detektor<br />

Photodetektoren bestehen aus einer Fläche von<br />

Pixeln, in denen nach dem Prinzip des inneren Fotoeffekt<br />

einfallende Photonen in elektrische Ladungen<br />

umgewandelt werden. Um die Elektronen vor der<br />

Auslesung zu sammeln, werden Chips z.B. nach dem<br />

MOS-Kondensator Prinzip gebaut (vgl Fraser, 1986).<br />

Ein MOS-Kondensator besteht aus einem dotierten<br />

Halbleiter, auf dem eine dünne Isolatorschicht<br />

<strong>und</strong> Metall (gate) aufgedampft sind. Im Fall des in<br />

Abb. 2.4 dargestellten Silizium-Kondensator werden<br />

Abbildung 2.4 – <strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong> p-dotierten<br />

Silizium-MOS-Kondensators<br />

p-dotiertes Silizium als Halbleiterelement, Siliziumoxid (SiO 2 ) als Isolator <strong>und</strong> kristallines<br />

Silizium als gate verwendet. Durch den inneren Fotoeffekt entstehen bei Lichteinfall an<br />

der Grenzfläche zwischen Isolator <strong>und</strong> Halbleiter Elektron-Loch-Paare, die auf Gr<strong>und</strong> der<br />

angelegten Gleichspannung getrennt werden. Durch das dadurch entstehende elektrische<br />

Feld entsteht ein Potentialtopf, in den die ausgelösten Elektronen „fallen“ (Bouillot, 2006).<br />

Falls ein Pixel überbelichtet wird, kann der Potentialtopf auch „überlaufen“ <strong>und</strong> man spricht<br />

vom blooming.<br />

Die Auslesung der Potentialtöpfe kann wie in Active-Pixel-Sensoren (APS) entweder<br />

an jedem Pixel einzeln erfolgen oder, wie in Charged Coupled Devices (CCDs), in einem<br />

separaten Ausleseregister, in das die Ladungen verschoben werden. Durch nur eine Ausleseelektronik<br />

ist in CCD-Chips die Uniformität zwischen den einzelnen Pixeln höher <strong>und</strong> das<br />

Rauschen geringer (Litwiller, 2001).<br />

Während des Auslesevorganges des CCDs sollte kein Licht mehr auf die lichtempfindlichen<br />

Pixel fallen. Dies wird entweder mit einem mechanischen Shutter erreicht (Full-Frame-CCD),<br />

oder durch Verschiebung der Ladungen in einen separaten, verdunkelten Auslesebereich<br />

(Frame-Transfer CCD) (Cramme, 2009). Während des Verschiebevorgangs können jedoch


2.2 Verwendete Komponenten 7<br />

noch Photonen auf den Bildbereich fallen, die zusätzliche Elektronen erzeugen. Dies wird<br />

als Smear-Effekt bezeichnet (Olbert, 1999).<br />

Um die Qualität des Signals vor allem<br />

bei Messungen mit geringer Intensität zu<br />

erhöhen, werden EMCCD-Kameras verwendet<br />

(siehe Abb. 2.5). In diesen gibt es ein<br />

zusätzliches Verstärkungsregister, in dem<br />

das Signal nach dem Frame Transfer noch<br />

vor der Digitalisierung proportional zum<br />

eingestellten Gain (electron multiplier) verstärkt<br />

wird. Außerdem wird das Ausleserauschen,<br />

das bei normalen CCDs ca. 10 Elektronen<br />

beträgt, auf 1 Elektron verringert<br />

(Andor, 2013). Da das Ausleserauschen konstant<br />

bleibt, erhöht sich bei verstärktem<br />

Signal das Signal-to-Noise Ratio der Kamera.<br />

Ein Teil des erhaltenen Signals besteht<br />

aus dem Dunkelstrom, der die Elektronen,<br />

die thermisch bedingt in den Potentialtopf<br />

Abbildung 2.5 – Schematischer <strong>Aufbau</strong> <strong>eines</strong><br />

EMCCD-Chips. Im lichtempfindlichen Bildbereich<br />

werden Photonen in elektrische Ladung umgewandelt.<br />

Die Ladungen werden aus dem Bildbereich in<br />

den Speicherbereich weitergereicht <strong>und</strong> zeilenweise im<br />

Ausleseregister ausgelesen. Vor der Umwandlung in<br />

ein digitales Signal durch den Analog-Digital (AD)-<br />

Wandler werden sie proportional zum eingestellten<br />

electron multiplier im Verstärkungsregister verstärkt<br />

(Andor, 2013).<br />

fallen, bezeichnet. Um den Dunkelstrom, der proportional zur Integrationszeit <strong>und</strong> zur<br />

Temperatur ist, zu verringern, wird der Chip thermisch stabilisiert.


3 <strong>Aufbau</strong><br />

Das entwickelte abbildende Spektrometer setzt sich aus dem Spektrographen V10E (Spectral<br />

Imaging Ltd., siehe Abb. 3.1a) <strong>und</strong> der 2D-CCD-Kamera Luca-R 604 (Andor Technology,<br />

siehe Abb. 3.1b) zusammen. Mit Hilfe <strong>eines</strong> C-Mounts können beide Bestandteile direkt<br />

miteinander verschraubt werden. Vor den 30 µm breiten Eintrittsspalt des Spektrographen<br />

kann außerdem eine Frontlinse angebracht werden.<br />

Der Chip der Kamera verfügt über 1004 räumliche Pixel (Spalten) <strong>und</strong> 1002 spektrale<br />

Pixel (Zeilen) zur Aufnahme <strong>eines</strong> Bildes <strong>und</strong> wird durch einen internen Ventilator auf<br />

eine Betriebstemperatur von −20 ◦ C gekühlt. Die Kamera wird per USB-Anschluss mit<br />

dem Messrechner verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> mit Hilfe der vom Hersteller gelieferten Messsoftware<br />

Andor Solis angesteuert. Die Daten werden im .fits-Format gespeichert <strong>und</strong> mit selbst<br />

geschriebenen IDL-Routinen ausgewertet.<br />

(a) Spektrograph V10E (b) Luca-R 604<br />

Abbildung 3.1 – Verwendeter Spektrograph <strong>und</strong> EMCCD-Kamera<br />

Das Spektrometer wurde Schritt für Schritt bis zum in Abb. 3.2 dargestellten <strong>Kalibrierung</strong>saufbau<br />

aufgebaut.<br />

Abbildung 3.2 – <strong>Aufbau</strong> während der <strong>Kalibrierung</strong> der Kamera im Labor.<br />

1: optische Bank, 2: höhen- <strong>und</strong> seitenverstellbare Stütze, 3: Montageplatte, 4: Spektrograph,<br />

5: CCD-Kamera, 6: optische Achse der Geräte, 7: Lichtquelle


10 3 <strong>Aufbau</strong><br />

Die Spektrometer- <strong>und</strong> Kameraachse müssen genau übereinanderliegen. Deshalb wurde<br />

mit Hilfe <strong>eines</strong> He-Ne-Lasers die optische Achse der Geräte definiert, die genau parallel zur<br />

Ebene der optischen Bank verläuft. Die Montageplatte wurde auf einem höhenverstellbaren<br />

Sockel angebracht, der durch eine Schiene auch in der horizontalen Ebene senkrecht zur<br />

Bank verschiebbar ist. Um die Montageplatte als Referenzebene der Geräte zu definieren,<br />

wurde sie in der optischen Ebene ausgerichtet. Die Neigung wurde dabei so lange geändert,<br />

bis der Rückreflex des Laserstrahls an einem Spiegel genau in den Laserursprung zurückfiel.<br />

Nach Justierung der Platte wurde der Spektrograph auf die Platte geschraubt. Um die<br />

Gitterebene senkrecht zur optischen Achse auszurichten, wurden Schälscheiben verwendet,<br />

durch die die Neigung <strong>und</strong> Höhe des Geräts in Mikrometergenauigkeit verändert werden<br />

konnte. Eine perfekte Position war dann erreicht, als der Ursprungspunkt des Lasers <strong>und</strong><br />

sein Reflex am Gitter parallel übereinander lagen.<br />

Die Kamera wurde relativ zum Spektrographen, also auch zur optischen Achse, auf<br />

Schälscheiben montiert. Um die bestmögliche Position zu finden, wurde der Laserstrahl<br />

aufgeweitet <strong>und</strong> alle räumlichen Pixel gleichzeitig beleuchtet. Die Position der Kamera<br />

wurde so lange angepasst, bis das Signal auf der gesamten räumlichen Achse auf dem<br />

gleichen spektralen Pixel registriert wurde. Abb. 3.3 zeigt das fertig aufgebaute abbildende<br />

Spektrometer, wobei im weiteren Verlauf der <strong>Kalibrierung</strong> auf Gr<strong>und</strong> von Variabilitäten<br />

bei der Montage auf die im Bild sichtbare Frontlinse verzichtet wurde.<br />

Während der <strong>Aufbau</strong>arbeiten im Labor<br />

war vor allem die genaue Ausrichtung der<br />

Geräte relativ zueinander <strong>und</strong> zur Montageplatte<br />

sehr zeitaufwendig. Durch die hohe<br />

spektrale Auflösung des Instruments im Nanometerbereich<br />

führt nur ein geringes Bewegen<br />

der Geräte zu einer signifikanten Änderung<br />

des Signals. Um die Genauigkeit der<br />

Justage mit dem Laseraufweiter zwischen<br />

der Ausrichtung von Kamera <strong>und</strong> Spektrograph<br />

zu überprüfen, wurden zusätzlich starke<br />

Linien von Linienkalibrationslampen verwendet<br />

(vgl. Abschnitt 4.2.1 auf Seite 20).<br />

Abbildung 3.3 – Prototyp des aufgebauten Spektrometers<br />

auf der optischen Bank


4 <strong>Kalibrierung</strong><br />

Nach <strong>Aufbau</strong> <strong>und</strong> Justierung im Labor wurde mit der <strong>Kalibrierung</strong> begonnen. Die vorgenommenen<br />

Messungen können in drei Klassen unterteilt werden: Messungen zur Spektrometercharakterisierung,<br />

Untersuchung geometrischer Effekte <strong>und</strong> Tests zur Temperaturstabilität.<br />

Im Folgenden werden jeweils kurz die Gr<strong>und</strong>lagen zur jeweiligen Messung <strong>und</strong> deren<br />

Durchführung erläutert <strong>und</strong> anschließend die Ergebnisse präsentiert. Eine Übersicht der<br />

technischen <strong>Kalibrierung</strong>sdetails ist in Abschnitt A.2 auf Seite 33 zu finden.<br />

4.1 Spektrometercharakterisierende Messungen<br />

4.1.1 Wellenlängenzuordnung <strong>und</strong> Auflösung<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Nach Beugung von Lichtstrahlen am Gitter ist die Intensitätsverteilung der Spektrallinie<br />

gaußförmig (Demtröder, 2009b). Der Schwerpunkt der Kurve entspricht der zentralen<br />

Wellenlänge der Linie, das Full Width Half Maximum der Kurve (FWHM) bestimmt die<br />

Auflösung. Nimmt man bekannte Spektren von Linienlampen auf, kann den gemessenen<br />

Rohdatenpeaks eine genaue Wellenlänge zugeordnet werden. Da mit den Lampen jedoch<br />

nicht der gesamte Spektralbereich des Spektrometers abgedeckt wird, werden die Wellenlängen<br />

der restlichen Pixel mit einem Polynomfit berechnet. Je nach Genauigkeit des<br />

Spektrometers werden meistens Polynomfunktionen 4., 5. oder 6. Ordnung verwendet, deren<br />

Koeffizienten g-Koeffizienten genannt werden.<br />

Ergebnisse<br />

Es wurden 26 Linien aus Kalibrationsliniendampflampen bestehend aus den Elementen<br />

Cäsium (Cs), Natrium (Na), Kalium (K), Argon (Ar), Quecksilber (Hg), Helium (He),<br />

Krypton (Kr), Sauerstoff (O) <strong>und</strong> Wasserstoff (H) aufgenommen. Dadurch konnten 26<br />

Pixeln eindeutige Wellenlängen zugeordnet werden. Die Wellenlängen der restlichen Pixel<br />

wurden mit Hilfe <strong>eines</strong> Polynomfits vierter Ordnung ermittelt (siehe Abb. 4.1 auf der<br />

nächsten Seite).


12 4 <strong>Kalibrierung</strong><br />

1200<br />

1000<br />

Wellenlänge [nm]<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

0 200 400 600 800 1000<br />

spektrale Pixel<br />

Abbildung 4.1 – Polynom-Fit 4. Ordnung zur Bestimmung des spektralen Messbereichs<br />

Mit den folgenden g-Koeffizienten ergab sich ein spektraler Messbereich von 340.26 nm<br />

bis 1100.56 nm mit folgenden g-Koeffizienten:<br />

g 0 = 340.26321<br />

g 1 = 6.9143248 · 10 −1<br />

g 2 = 1.1966136 · 10 −4<br />

g 3 = 3.0221805 · 10 −8<br />

g 4 = −8.2399600 · 10 −11<br />

Der durchschnittliche Abstand zwischen spektralen Nachbarpixeln beträgt rechnerisch<br />

0.8 nm.<br />

Die sich aus dem Gauß-Fit ergebenden FWHMs ausgewählter Linien sind in Tabelle 4.1<br />

aufgelistet. Im Bereich des sichtbaren Lichts sind die Linien zwischen 2 nm <strong>und</strong> 2.5 nm<br />

aufgelöst. Im NIR-Bereich sinkt die Auflösung von 2 nm bis auf r<strong>und</strong> 1.9 nm. Im UV-Bereich<br />

wurde keine Lampe vermessen. Die Linie am Randbereich zum UV (Hg: 404.66 nm) ist<br />

allerdings um 27 % besser aufgelöst als die Linie bei 486.13 nm, wodurch eine Auflösungssteigerung<br />

im UV-Bereich auf unter 2 nm zu erwarten ist. Die Auflösung gibt den Fehler<br />

der zugeordneten zentralen Wellenlänge für jedes spektrale Pixel an.<br />

Element Spektrallinie [nm] Pixelnummer Auflösung [nm]<br />

Hg 404.66 91.47 1.79<br />

H 486.13 205.03 2.45<br />

Hg 546.07 282.89 2.43<br />

He 587.56 337.26 2.31<br />

He 667.82 440.92 2.49<br />

He 706.52 490.40 2.01<br />

Cs 852.11 675.72 1.98<br />

Kr 892.87 726.30 1.88<br />

Tabelle 4.1 – Spektrale Pixelnummer <strong>und</strong> Auflösung ausgewählter Spektrallinien.


4.1 Spektrometercharakterisierende Messungen 13<br />

4.1.2 Unterdrückung von Maxima zweiter Ordnung<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Die Beugung von Lichtstrahlen am Gitter erfolgt<br />

nach der Gittergleichung (Glg. (2.2.1)<br />

auf Seite 5) <strong>und</strong> wird für verschiedene Kombinationen<br />

von Wellenlänge λ <strong>und</strong> Beugungsordnung<br />

m erfüllt. In Spektrometern<br />

mit einem weiten spektralen Bereich von<br />

mehreren h<strong>und</strong>ert Nanometern treten deshalb<br />

auch Maxima zweiter Ordnung in den<br />

Rohdaten auf. Zum Beispiel würde in den<br />

Rohdaten <strong>eines</strong> Lampenspektrums, welches<br />

bei 450 nm eine Linie hat, auch ein Peak<br />

zweiter Ordnung bei 900 nm gemessen werden.<br />

Abbildung 4.2 – Zur Visualisierung des Vorkommens<br />

von Maxima zweiter Ordnung bei λ = 900 nm (Vane,<br />

1986)<br />

Ergebnis<br />

Die Rohdaten für die ersten Messungen der Hg-Dampflampe<br />

ohne einen entsprechenden Filter zeigen Maxima im NIR-<br />

Bereich bei 795 nm, 860 nm <strong>und</strong> 1075 nm (Abb. 4.4a auf<br />

der nächsten Seite). Sie entsprechen den Maxima zweiter<br />

Ordnung der Linien bei 404.66 nm, 435.83 nm <strong>und</strong> 546.07 nm,<br />

die auf Gr<strong>und</strong> von Unlinearitäten etwas verschoben sind.<br />

Zu ihrer Unterdrückung wurde ein Langpasskantenfilter mit<br />

Cut-On Wellenlänge bei 570 nm so vor den EMCCD-Array<br />

eingesetzt, dass im langwelligen Bereich der spektralen Achse<br />

nur Linien mit höherer Wellenlänge passieren können (siehe<br />

Abb. 4.3). Somit werden zwar Maxima erster Ordnung<br />

durchgelassen, die zweiter Ordnung aber unterdrückt (siehe<br />

Abb. 4.4b).<br />

Abbildung 4.3 – Anordnung des<br />

Second-Order Blocking Filters vor<br />

dem Detektorarray. Der gelbe Bereich<br />

des Filters ist beschichtet <strong>und</strong><br />

blockierend, der weiße Bereich ist<br />

transmittierend.


14 4 <strong>Kalibrierung</strong><br />

2.0•10 4<br />

2.0•10 4<br />

1.5•10 4<br />

1.5•10 4<br />

Intensität [DN]<br />

1.0•10 4<br />

Intensität [DN]<br />

1.0•10 4<br />

5.0•10 3<br />

5.0•10 3<br />

0<br />

200 400 600 800 1000 1200<br />

Wellenlänge [nm]<br />

0<br />

200 400 600 800 1000 1200<br />

Wellenlänge [nm]<br />

(a) Hg-Linie mit Maxima zweiter Ordnung<br />

(b) Hg-Linie mit Filter<br />

Abbildung 4.4 – Unterdrückung Maxima zweiter Ordnung durch Einsetzen <strong>eines</strong> Langpasskantenfilters<br />

mit Cut-On Wellenlänge bei 570 nm<br />

4.1.3 Signal-to-Noise Ratio<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Werden mehrere Messungen in einer Messreihe aufgenommen, beschreibt der Mittelwert ¯x<br />

der Reihe das Ergebnis. Die dazugehörige Standardabweichung σ beschreibt das Rauschen<br />

des Signals. Um die Qualität digitaler Messungen vergleichen zu können, wird das Signalto-Noise<br />

Ratio (SNR) nach Glg. (4.1.1) definiert.<br />

SNR =<br />

Signal<br />

Rauschen = ¯x σ<br />

(4.1.1)<br />

Das Rauschen σ DN <strong>eines</strong> Photodetektorsignals setzt sich aus drei Varianzen zusammen:<br />

der Dunkelstromvarianz σdc 2 , der geräte-induzierten Varianz σ2 f<br />

(noise floor) <strong>und</strong> der<br />

photothermisch induzierten Varianz σphoto 2 des Signals. Aus der Gesamtvarianz σ2 DN ergibt<br />

sich das Gesamtrauschen σ DN nach Glg. (4.1.2).<br />

√<br />

σ DN = σDN<br />

2<br />

√<br />

= σf 2 + σ2 photo + σ2 dc<br />

(4.1.2)<br />

Die Dunkelstromkomponente σdc 2 tritt bei gleichen Temperaturbedingungen <strong>und</strong> gleicher<br />

Integrationszeit in jeder Messreihe gleichmäßig auf. Sie kann also in einer unabhängigen<br />

Messung bestimmt <strong>und</strong> vom späteren Ergebnis abgezogen werden.<br />

Das restliche Gesamtrauschen, das nur noch von σ f <strong>und</strong> σ photo abhängt, ergibt sich mit<br />

Hilfe der Light Transfer Curve (LTC) nach Gleichung (4.1.3) <strong>und</strong> es kann mit Glg. (4.1.4)<br />

auf der nächsten Seite das SNR berechnen werden (die Herleitung der Gleichungen befindet<br />

sich in Anhang A.1).


4.1 Spektrometercharakterisierende Messungen 15<br />

1<br />

σ DN =√<br />

¯x + b (4.1.3)<br />

g<br />

⇒ SNR = ¯x<br />

σ DN<br />

=<br />

¯x<br />

√<br />

1<br />

g ¯x + b (4.1.4)<br />

g bezeichnet dabei den Übertragungsfaktor der AD-Wandlung, b den Ordinatenabschnitt<br />

der LTC <strong>und</strong> ¯x den Signalmittelwert.<br />

Ergebnisse<br />

Um die LTC aufzunehmen, wurde als Lichtquelle eine Ulbrichtkugel verwendet, die durch<br />

ihren <strong>Aufbau</strong> annähernd perfekt diffuses Licht aussendet. Das Spektrometer wurde so nah<br />

wie möglich ohne Übersteuerung des Signals vor der Lichtquelle positioniert um alle Pixel<br />

gleichmäßig zu beleuchten <strong>und</strong> es wurden 300 Frames aufgenommen.<br />

Aus dem Mittelwert <strong>und</strong> der Varianz der<br />

Messwerte wurde anschließend die LTC erstellt<br />

(siehe Abb. 4.5). Um den Fehler bei<br />

der Berechnung des SNR durch hohes Rauschen<br />

in Signalen mit kleinen Intensitäten<br />

zu minimieren, wurden nur Signale mit mehr<br />

als 2300 DN berücksichtigt. Dies entsprach<br />

einem spektralen Bereich von 550 nm bis<br />

950 nm. Mit der Steigung <strong>und</strong> dem Ordinatenabschnitt<br />

wurden der Übertragungsfaktor<br />

g <strong>und</strong> das geräte-induzierte Rauschen<br />

σ f nach Gleichung (A.1.7) <strong>und</strong> Glg. (A.1.8)<br />

auf Seite 32 bestimmt:<br />

Varianz σ 2 [DN 2 ]<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0 2000 4000 6000 8000 10000<br />

Signalmittelwert [DN]<br />

Abbildung 4.5 – Light Transfer Curve. Dargestellt<br />

ist die Varianz pro Signalmittelwert aller Frames, wobei<br />

nur Signale mit mindestens 2300 DN berücksichtigt<br />

wurden. Die rote Linie fittet die Daten in einen Polynomfit<br />

erster Ordnung.<br />

g = 515.36 e−<br />

DN<br />

σ f = 2.99 DN<br />

Im Vergleich zum <strong>abbildenden</strong> Spektrometer CASI, das in Olbert (1999) kalibriert wurde,<br />

ist das geräte-induzierte Rauschen um r<strong>und</strong> 55 % höher. Der Übertragungsfaktor g beträgt<br />

ca. das 11fache.


16 4 <strong>Kalibrierung</strong><br />

Mit Hilfe von g <strong>und</strong> σ f wurde das SNR<br />

mit Glg. (4.1.4) auf der vorherigen Seite für<br />

alle spektralen Pixel berechnet <strong>und</strong> ist für<br />

10 räumliche Pixel in Abb. 4.6 dargestellt.<br />

Die Abweichungen der Kurven zueinander<br />

in der räumlichen Ebene sind vernachlässigbar<br />

gering, woraus geschlossen werden kann,<br />

dass das SNR bei gleichmäßiger Belichtung<br />

des Arrays nur von den spektralen Pixeln<br />

abhängt.<br />

Abbildung 4.7 zeigt das SNR in Abhängigkeit<br />

des Signalmittelwerts ¯x. Bei abnehmenden<br />

Intensitäten <strong>und</strong> dem gleichzeitig<br />

konstanten Gr<strong>und</strong>rauschen fällt das SNR<br />

Signal−to−Noise Ratio<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

0 200 400 600 800 1000<br />

spektrale Pixel<br />

Abbildung 4.6 – Signal-to-Noise Ratio aller spektralen<br />

Pixel in Abhängigkeit von der räumlichen Pixelnummer<br />

(in verschiedenen Farben dargestellt). Die<br />

Werte im UV-Bereich können vernachlässigt werden,<br />

da die Intensität der Ulbrichtkugel dort gering ist.<br />

an den Randbereichen des Spektrums schnell auf 0. Das maximale SNR beträgt 1930:1<br />

<strong>und</strong> wird an spektralem Pixel 491 <strong>und</strong> räumlichen Pixel 491 erreicht. Dies entspricht einer<br />

Wellenlänge von 707 nm, bei der eine Intensität von 8734 DN gemessen wurde.<br />

2000<br />

1500<br />

Signal−to−Noise Ratio<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

0 2000 4000 6000 8000 10000<br />

Signalmittelwert [DN]<br />

Abbildung 4.7 – Signal-to-Noise Ratio in Abhängigkeit des Signalmittelwerts


4.1 Spektrometercharakterisierende Messungen 17<br />

Aus den SNR-Werten kann mit Hilfe <strong>eines</strong><br />

kalibrierten Radianzstandards die Quantenausbeute<br />

jedes spektralen Pixels bestimmt<br />

werden. Da die verwendete Ulbrichtkugel<br />

jedoch zur Zeit nicht kalibriert ist, stellt<br />

Abb. 4.8 die Angaben des Herstellers dar.<br />

Demnach ist der Chip im sichtbaren Bereich<br />

am empfindlichsten mit einer maximalen<br />

Quantenausbeute von 65 % im Bereich von<br />

600 nm. Im NIR-Bereich fällt die Ausbeute<br />

bis auf unter 10 % ab. Über den Wellenlängenbereich<br />

unter 400 nm liegen keine<br />

Angaben vor.<br />

Abbildung 4.8 – Wellenlängenabhängige Quantenausbeute<br />

des EMCCD-Chips nach Herstellerangaben<br />

(Andor, 2009)<br />

4.1.4 Dunkelstrom <strong>und</strong> elektronischer Versatz<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Führt man eine Messung in völliger Dunkelheit<br />

durch, wird trotzdem ein Signal aufgenommen,<br />

das sich aus einer Dunkelstromkomponente<br />

<strong>und</strong> dem elektronischen Versatz<br />

(electronic offset, EO) zusammensetzt.<br />

Der EO entsteht bei der Analog-Digital<br />

Wandlung als Nebenprodukt um mögliche<br />

negative Ausgangswerte, die durch Rauschen<br />

entstehen können, zu überlagern (Olbert,<br />

1999). Mit steigender Integrationszeit<br />

wird ein linearer Anstieg des Dunkelstroms<br />

bei konstantem EO erwartet (siehe Abb. 4.9<br />

<strong>und</strong> Abschnitt 2.2.2 auf Seite 6).<br />

Abbildung 4.9 – Erwartetes Ansteigen des Dunkelstroms<br />

mit steigender Integrationszeit. Der y-<br />

Achsenabschnitt ist dabei der elektronische Versatz<br />

(Bösche, 2002).<br />

Ergebnisse<br />

Der Dunkelstrom wurde bei zehn verschiedenen Integrationszeiten aufgenommen. Wie<br />

in Abb. 4.10 auf der nächsten Seite sichtbar, steigt er mit der Integrationszeit nicht<br />

merklich an. Es ist deswegen anzunehmen, dass die Kamera bereits über eine interne


18 4 <strong>Kalibrierung</strong><br />

Dunkelstromkorrektur verfügt <strong>und</strong> es sich beim sichtbaren Signal um den EO handelt. Im<br />

Mittel beträgt der EO 503.8 DN, variiert aber je nach Integrationszeit um ±1.0 DN.<br />

Abbildung 4.10 – Über alle spektralen Pixel gemittelter Dunkelstrom in Abhängigkeit von der<br />

Integrationszeit<br />

Die Variabilität des EO bei einer festen<br />

Integrationszeit von 100 ms ist in Abb. 4.11<br />

dargestellt. Im Mittel beträgt der EO<br />

503.3 DN, variiert aber je nach spektraler<br />

Pixelnummer mit bis zu ±2.5 DN.<br />

Trotz interner Dunkelstromkorrektur der<br />

Kamera sollte deshalb vor jeder Messung<br />

der EO integrationszeitabhängig für jedes<br />

spektrale Pixel bestimmt <strong>und</strong> abgezogen<br />

werden<br />

Abbildung 4.11 – Variation des elektronischen Offsets<br />

auf der spektralen EMCCD-Achse bei einer Integrationszeit<br />

von 100 ms<br />

4.1.5 Gain-Faktor<br />

In EMCCDs kann die Anzahl der ausgelesenen Elektronen vor der Digitalisierung des<br />

Signals durch eine elektronische Verstärkung (electron multiplier) erhöht werden (siehe<br />

Abschnitt 2.2.2 auf Seite 6). Besonders bei Messungen mit geringer Lichtintensität hebt sich<br />

dadurch das Signal deutlicher vom Rauschen ab, wodurch die Qualität des Bildes steigt.


4.1 Spektrometercharakterisierende Messungen 19<br />

Der Einfluss des einstellbaren<br />

electron multipliers wurde in<br />

80 Frames des Ulbrichtkugelspektrums<br />

bei einer Integrationszeit<br />

von 100 ms untersucht. Die Rohdaten<br />

sind in Abb. 4.12 dargestellt<br />

<strong>und</strong> zeigen die Verstärkung des<br />

Signals bis zur Übersteuerung des<br />

EMCCDs.<br />

Es wurde ebenfalls die mögliche<br />

Variation des Dunkelstroms bei<br />

verschiedenen Einstellungen überprüft<br />

(siehe Abb. 4.13). Wird ein<br />

Gain eingestellt, variieren die gemessenen<br />

Werte nur um ±0.5 DN<br />

Abbildung 4.12 – Rohdaten der Ulbrichtkugel bei unterschiedlichen<br />

electron multiplier-Einstellungen bis zur Übersteuerung<br />

der Kamera<br />

um den Mittelwert von 504.2 DN. Bei der Messung ohne eingestellten Gain liegt der EO<br />

bei 507.1 DN <strong>und</strong> damit signifikant höher. Der hier gemessene Wert von 503.9 DN für einen<br />

Gain von 2 liegt im ersten Fehlerintervall des in Abschnitt 4.1.4 auf Seite 17 ermittelten<br />

Werts von 503.3 DN.<br />

Durch die Varianzen zwischen den Werten empfiehlt es sich also, die Dunkelstrommessungen<br />

auch in Abhängigkeit des eingestellten electron multipliers durchzuführen.<br />

Abbildung 4.13 – Variation des Dunkelstroms der Kamera bei gleichbleibender Integrationszeit<br />

in Abhängigkeit des eingestellten Gains


20 4 <strong>Kalibrierung</strong><br />

4.2 Geometrische Effekte<br />

4.2.1 Smile-Effekt<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Durch den Smile-Effekt wird die Variabilität<br />

der zentralen Wellenlänge einer Linie über<br />

die räumliche Achse bezeichnet (Fisher et<br />

al., 1998). Bildlich gesprochen bedeutet dies,<br />

dass eine Wellenlänge selbst bei perfekter<br />

senkrechter Ausrichtung des Gitters je nach<br />

räumlicher Pixelnummer nicht zwingend auf<br />

dem gleichen spektralen Pixel abgebildet<br />

wird <strong>und</strong> eine Bildzeile dementsprechend<br />

nicht perfekt gerade ist. Die Abweichungen<br />

beschreiben die Form einer Parabel, weshalb<br />

vom Smile-Effekt gesprochen wird (siehe<br />

Abb. 4.14).<br />

Abbildung 4.14 – Während in einem perfekten Spektrometer<br />

sowohl die Zeilen als auch die Spalten genau<br />

gerade verlaufen würden, treten in realen Spektrometern<br />

je nach Position auf der räumlichen (Smile-<br />

Effekt), oder der spektralen Achse (Keystone-Effekt)<br />

Verkrümmungen auf (nach Mouroulis <strong>und</strong> McKerns,<br />

2000).<br />

Im Zuge der Messungen kann gleichzeitig die senkrechte Ausrichtung des Spektrographen<br />

zur optischen Achse relativ zur Kamera in Subpixelgenauigkeit überprüft werden. Falls die<br />

sich ergebende Parabel geneigt ist, muss die Ausrichtung der Kamera nachjustiert werden.<br />

In diesem Falle muss danach eine erneute spektrale <strong>Kalibrierung</strong> erfolgen.<br />

Ergebnisse<br />

Um den Smile-Effekt zu messen, wurden Rohdaten von verschiedenen <strong>Kalibrierung</strong>slinienlampen<br />

bei einer Integrationszeit von 100 ms aufgenommen. Die zentrale Wellenlänge der<br />

jeweils stärksten Linie des Spektrum wurde mit Hilfe <strong>eines</strong> Gauß-Fits an jedem räumlichen<br />

Pixel bestimmt. Die Ergebnisse der He-587.56 nm- <strong>und</strong> Cs-852.11 nm-Linie sind in Abb. 4.15<br />

auf der nächsten Seite dargestellt.<br />

Die nicht optimal senkrechte Ausrichtung der Kamera zur optischen Achse des Gitters<br />

wird durch die nicht horizontal verlaufende Ausgleichsgerade in Abb. 4.15 auf der nächsten<br />

Seite verdeutlicht. Die dadurch bedingte Abweichung liegt bei weniger als 0.05 nm.<br />

Aus Abb. 4.15 auf der nächsten Seite wird ebenfalls ersichtlich, dass die Ausrichtung<br />

der Parabel je nach Wellenlängenbereich variiert. Im mittleren sichtbaren Bereich bei einer<br />

Wellenlänge von 587.56 nm ist sie nach unten hin geöffnet <strong>und</strong> die maximale Ausdehnung<br />

beträgt 0.18 Pixel. Im NIR-Bereich bei einer Wellenlänge von 852.11 nm hat sich die<br />

Orientierung gedreht. Die Parabel ist nach oben geöffnet <strong>und</strong> die maximale Ausdehnung in


4.2 Geometrische Effekte 21<br />

337.8<br />

676.0<br />

337.6<br />

675.9<br />

Schwerpunkt spektrale Pixel<br />

337.4<br />

337.2<br />

337.0<br />

Schwerpunkt spektrale Pixel<br />

675.8<br />

675.7<br />

336.8<br />

675.6<br />

336.6<br />

0 200 400 600 800 1000<br />

räumliche Pixel<br />

675.5<br />

0 200 400 600 800 1000<br />

räumliche Pixel<br />

(a) He-Linie bei 587.56 nm<br />

(b) Cs-Linie bei 852.11 nm<br />

Abbildung 4.15 – Variation der Abbildung von Wellenlängen in Abhängigkeit von der Position<br />

auf der räumlichen Achse am Beispiel von zwei Spektrallinien. Die rote Linie ist die<br />

Ausgleichsgerade der Daten, die grüne Linie stellt einen Polynomfit zweiter Ordnung dar.<br />

spektraler Richtung beträgt 0.12 Pixel. Ausgedrückt in Nanometern beträgt die Ausdehnung<br />

der beiden Parabeln nicht mehr als 0.14 nm.<br />

Durch den Smile-Effekt ergeben sich also zusätzliche Fehler bei der Pixel-Wellenlängen<br />

Zuordnung. Die Abweichungen sind jedoch geringer als 0.14 nm <strong>und</strong> liegen signifikant<br />

unterhalb des theoretisch berechneten spektralen Pixelabstands von 0.8 nm. Sie können<br />

deshalb vernachlässigt werden.<br />

4.2.2 Keystone-Effekt<br />

Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Der Keystone-Effekt bezeichnet die Variabilität der Abbildung des Eintrittsspalts auf<br />

dem CCD-Chip bei unterschiedlichen Wellenlängen (Mouroulis, 1999). Anders ausgedrückt<br />

können die Spalten des Bildes verkippt sein, wodurch sich das aufgenommene Spektrum<br />

<strong>eines</strong> räumlichen Pixels mit dem Spektrum der benachbarten räumlichen Pixel vermischen<br />

kann (vlg. Abb. 4.14 auf der vorherigen Seite <strong>und</strong> siehe Mouroulis <strong>und</strong> Thomas (1998)).<br />

Ergebnisse<br />

Um die Einflüsse des Keystone-Effekts im Spektrometer zu messen, wurde ähnlich wie<br />

in Mouroulis <strong>und</strong> McKerns (2000) vorgegangen, indem durch einen 100 µm breiten Spalt<br />

jeweils nur ein bestimmter Teil des Chips beleuchtet wurde. Es wurden bei 10 verschiedenen<br />

Spaltpositionen jeweils 50 Frames der Ulbrichtkugel aufgenommen. Bei einem perfektem<br />

Spektrometer würde man erwarten, dass bei einer Spaltposition das Zentrum der räumlichen<br />

Gauß-Intensitätsverteilung bei jeder Wellenlänge gleich ist.


22 4 <strong>Kalibrierung</strong><br />

800<br />

−−: 1te Pos. −−: 2te Pos. −−: 3te Pos. −−: 4te Pos. −−: 5te Pos.<br />

−−: 6te Pos. −−: 7te Pos. −−: 8te Pos. −−: 9te Pos. −−: 10te Pos.<br />

700<br />

600<br />

räumliche Pixel<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

400 600 800 1000<br />

Wellenlänge [nm]<br />

Abbildung 4.16 – Räumlicher Intensitätsschwerpunkt für jede Wellenlänge bei 10 verschiedenen<br />

Spaltpositionen<br />

Abb. 4.16 zeigt das reale Verhalten des Spektrometers bei den verschiedenen Spaltpositionen.<br />

Es ist deutlich erkennbar, dass die Spaltabbildung auf der räumlichen Achse<br />

wellenlängenabhängig variiert. Im Randbereich unter 470 nm bzw. über 970 nm zeigen die<br />

Graphen eine leichte Tendenz der Verkrümmung, die im Bereich der räumlichen Pixel bis<br />

Nummer 500 nach oben, im Bereich der Pixelnummern über 500 nach unten gekrümmt sind.<br />

Zur Verdeutlichung zeigt Abb. 4.17 auf der nächsten Seite die Rohdaten von Spaltposition<br />

1, 6 <strong>und</strong> 10 in diesem Wellenlängenbereich. Anders ausgedrückt kann man feststellen, dass<br />

in den Randbereichswellenlängen das Spektrum in Richtung des Zentrums der räumlichen<br />

Achse verkippt ist. Die Verkippung ist in den räumlichen Randbereichen stärker ausgeprägt<br />

als im Zentrum des EMCCD-Arrays.<br />

Spalt- Spaltposition im mittlere Abposition<br />

Mittel [Pixel] weichung [%]<br />

1 336.38 0.73<br />

2 364.45 0.57<br />

3 403.22 0.76<br />

4 435.84 0.53<br />

5 470.98 0.46<br />

6 497.50 0.48<br />

7 520.63 0.43<br />

8 552.91 0.42<br />

9 614.10 0.43<br />

10 654.78 0.44<br />

Tabelle 4.2 – Zentrale räumliche Spaltposition <strong>und</strong> jeweilige auf den Keystone-Effekt zurückzuführende<br />

mittlere Abweichung in Prozent. Es wurden nur die Werte zwischen 470 <strong>und</strong> 970 nm<br />

berücksichtigt.


4.2 Geometrische Effekte 23<br />

Tabelle 4.2 auf der vorherigen Seite zeigt die jeweilige mittlere Abweichung in Prozent<br />

von der mittleren räumlichen zentralen Spaltposition zwischen 470 <strong>und</strong> 970 nm. Entlang der<br />

gesamten räumlichen Achse des Detektorarrays liegt sie in diesem Wellenlängenbereich nicht<br />

über 0.8 %. Nach Mouroulis et al. (2000) sollte sie 5 % nicht übertreffen. Die Auswirkungen<br />

des Keystone-Effekts können also in diesem Bereich vernachlässigt werden.<br />

Im Bereich unterhalb von 470 nm <strong>und</strong> überhalb von 970 nm sind die Abweichungen stärker.<br />

Im NIR können diese auf die in Abb. 4.8 auf Seite 17 gezeigte geringe Quantenausbeute<br />

zurückgeführt werden. Da die Ulbrichtkugel im UV-Bereich nur eine geringe Intensität<br />

hat, kann über die Abweichungen in diesem Wellenlängenbereich keine Aussage getroffen<br />

werden.<br />

400<br />

520<br />

380<br />

500<br />

räumliche Pixel<br />

360<br />

räumliche Pixel<br />

480<br />

340<br />

460<br />

320<br />

500 600 700 800 900<br />

Wellenlänge [nm]<br />

440<br />

500 600 700 800 900<br />

Wellenlänge [nm]<br />

(a) Spaltposition 1<br />

(b) Spaltposition 6<br />

680<br />

660<br />

räumliche Pixel<br />

640<br />

620<br />

600<br />

500 600 700 800 900<br />

Wellenlänge [nm]<br />

(c) Spaltposition 10<br />

Abbildung 4.17 – Variation der Vergrößerung am Eintrittsspalt auf Gr<strong>und</strong> des Keystone-Effekts<br />

bei drei ausgewählten Spaltpositionen. Der Verlauf der Ausgleichsgerade (grüne Linie) zeigt den<br />

Unterschied des Verhaltens der Abweichung in Abhängigkeit von der Position des Spalts.


24 4 <strong>Kalibrierung</strong><br />

4.2.3 Streulicht<br />

Auf Gr<strong>und</strong> von Reflexionen im optischen<br />

Gang des Spektrometers kann internes<br />

Streulicht auftreten. Um den Anteil des<br />

Streulichts zu messen, wurden Kantenfilter<br />

vor die Ulbrichtkugel angebracht <strong>und</strong><br />

jeweils 100 Frames aufgenommen. Es wurden<br />

Langpassfilter mit Cut-On Wellenlängen<br />

bei 590 nm, 715 nm <strong>und</strong> 850 nm verwendet.<br />

Jedes Signal, das nach der Dunkelstromkorrektur<br />

direkt unterhalb der Cut-<br />

On-Wellenlänge des Filters noch aufgezeichnet<br />

wird, ist dabei Streulicht. Abb. 4.18<br />

Abbildung 4.18 – Rohdaten der Messungen mit drei<br />

verschiedenen Langpassfiltern<br />

zeigt die Rohdaten der Messungen, aus denen die Kantensteilheit der Filter ermittelt wurde.<br />

Das Streulichtvorkommen in Prozent im Vergleich zu den Rohdaten der Ulbrichtkugel<br />

ohne Filter wird in Abb. 4.19 dargestellt. Daraus wurde die reale Kante, also die Wellenlänge,<br />

bei der das Streulichtvorkommen in der Nähe der vom Hersteller angegebenen Cut-On<br />

Wellenlänge am Geringsten war, bestimmt. Der jeweilige Fehler wurde aus der Auflösung der<br />

Spektrallinien in diesem Wellenlängenbereich abgeschätzt (siehe Tabelle 4.1 auf Seite 12).<br />

Der Wert des Streulichts ergibt sich aus dem Mittelwert der Werte der 50 spektralen<br />

Pixel, die an das Kantenpixel angrenzen, wobei die Standardabweichung als entsprechender<br />

Fehler angegeben wird. Die Messergebnisse lassen sich Tabelle 4.3 auf der nächsten Seite<br />

entnehmen.<br />

Abbildung 4.19 – Streulichtvorkommen in Prozent bei den Wellenlängen 590 nm, 715 nm <strong>und</strong><br />

850 nm am räumlichen Pixel 500


4.2 Geometrische Effekte 25<br />

theoretische reale Kanten- Streulicht-<br />

Kantenwellenlänge [nm] Kantenwellenlänge [nm] steilheit [%] vorkommen [%]<br />

590 (341) 562.43 (305) 4.67 ± 0.48 1.39 ± 0.15<br />

715 (501) 691.58 (471) 3.32 ± 0.33 0.400 ± 0.098<br />

850 (670) 825.89 (640) 2.80 ± 0.28 0.230 ± 0.010<br />

Tabelle 4.3 – Kantensteilheit <strong>und</strong> Streulichtvorkommen bei drei verwendeten Langpassfiltern.<br />

Die Werte in Klammern geben die entsprechenden spektralen Pixel an.<br />

Es ist erkennbar, dass im Bereich von 590 nm das Streulichtvorkommen mit r<strong>und</strong> 1.4 %<br />

am Höchsten ist. Mit steigender Wellenlänge <strong>und</strong> abnehmender prozentualer Kantensteilheit<br />

des Filters nimmt das Streulicht bis auf 0.23 % bei 850 nm ab. In Richtung der<br />

niedrigeren Wellenlängen steigt das Streulicht unterhalb von ca. 570 nm dagegen bis zu im<br />

Mittel 4 % bei 400 nm an. Das Ansteigen des Streulichts in diesem Bereich könnte mit der<br />

Ausrichtung des Second-Order Blocking Filters, dessen Cut-On Wellenlänge bei 570 nm<br />

liegt, zusammenhängen.<br />

Die Streulichtwerte sind im Vergleich zum Herstellerwert, der ein Streulichtvorkommen<br />

von 0.8 % bei 546 nm angibt, in diesem Wellenlängenbereich um etwa 8 % höher. Genauere<br />

Untersuchungen in dieser Hinsicht hätten den Rahmen dieser Arbeit überschritten, sollten<br />

aber noch durchgeführt werden.


26 4 <strong>Kalibrierung</strong><br />

4.3 Temperaturstabilität<br />

Flugzeuggestützte Messungen mit dem Spektrometer werden in der Cessna T 207 des<br />

Instituts für Weltraumwissenschaften durch ein Loch im Boden durchgeführt. Die Umgebungstemperatur<br />

der Kamera ist dadurch nicht konstant <strong>und</strong> variiert je nach Flughöhe <strong>und</strong><br />

Wetterbedingungen.<br />

<strong>Aufbau</strong><br />

Um die Stabilität der Messungen bei sich ändernder<br />

Außentemperatur zu untersuchen,<br />

wurde das stabile Licht der Ulbrichtkugel<br />

in einer Klimakammer vom Typ Weiß Umwelttechnik,<br />

125SB detektiert (<strong>Aufbau</strong> siehe<br />

Abb. 4.20). Es wurden zwei Messreihen<br />

durchgeführt, um die Stabilität des Instruments<br />

sowohl auf rapide, als auch auf stetige<br />

Temperaturänderungen zu überprüfen. Die<br />

Temperatur wurde in der ersten Messreihe<br />

mit 3.7 ◦ C pro Minute von 0 ◦ C auf 29.5 ◦ C<br />

erhöht, wobei jede Minute 100 Frames aufgenommen<br />

wurden. In der zweiten Messreihe<br />

wurde die Temperatur in 5 ◦ C-Schritten von<br />

Abbildung 4.20 – <strong>Aufbau</strong> zur Messung der Temperaturstabilisierung<br />

in einer Klimakammer<br />

30 ◦ C auf 0 ◦ C gesenkt. Bei jedem Schritt wurden 100 Frames aufgenommen, nachdem die<br />

Temperatur vorher mindestens 15 Minuten konstant war.<br />

Ergebnisse<br />

Die Abweichung der letzten Messung zur<br />

Referenzmessung zu Beginn der Messreihe<br />

ist in Abb. 4.22 auf der nächsten Seite dargestellt.<br />

Da die Intensität der Ulbrichtkugel<br />

unterhalb von 400 nm gering ist <strong>und</strong> die<br />

Quantenausbeute des EMCCD-Chips ab ca.<br />

1000 nm unter 10 % beträgt, werden nur die<br />

spektralen Pixel Nummer 80 bis 860 berücksichtigt.<br />

Abweichung [%]<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

−−: Messreihe 1<br />

−−: Messreihe 2<br />

0 200 400 600 800<br />

spektrale Pixel<br />

Die größte Abweichung in Messreihe 1<br />

liegt im Bereich von Pixel 220 <strong>und</strong> beträgt<br />

Abbildung 4.21 – Variation des Signals am Ende<br />

der beiden Temperaturverläufe in Abhängigkeit der<br />

spektralen Pixelnummer. Auf der y-Achse ist die Abweichung<br />

zum Anfangssignal in Prozent abgetragen.


4.3 Temperaturstabilität 27<br />

maximal 11.6 %. Die Abweichungen in Messreihe 2 liegen in diesem Bereich im Mittel<br />

bei 3.9 %. Ab ca. Pixel 320 sinkt die Abweichung in Messreihe 2 bis auf 0 % bei Pixel<br />

640, <strong>und</strong> steigt dann wieder bis zum Ende des betrachteten spektralen Bereichs bis im<br />

Mittel auf 6.5 % bei Pixel 860 an. In Messreihe 1 fällt die Rate zwischen Pixel 300 <strong>und</strong> 350<br />

bis auf weniger als 1 % ab, ist aber im Bereich ab Pixel 400 trotz lokaler Minima immer<br />

höher als die Rate in Messreihe 2. Am Ende des betrachteten spektralen Bereichs liegt die<br />

Abweichungsrate in beiden Messreihen bei ca. 6.5 %.<br />

Um den Verlauf der Abweichungen mit der sich ändernden Temperatur für vier einzelne<br />

Pixel zu betrachten, ist in Abb. 4.22 für die Wellenlängen 502.8 , 667.1 , 857.7 <strong>und</strong><br />

997.5 nm die jeweilige Abweichung zum Referenzsignal in Abhängigkeit von der Temperatur<br />

dargestellt.<br />

14<br />

12<br />

−−: Pixel 860 (997.5 nm)<br />

−−: Pixel 680 (857.7 nm)<br />

−−: Pixel 440 (667.1 nm)<br />

−−: Pixel 226 (502.8 nm)<br />

14<br />

12<br />

−−: Pixel 860 (997.5 nm)<br />

−−: Pixel 680 (857.7 nm)<br />

−−: Pixel 440 (667.1 nm)<br />

−−: Pixel 226 (502.8 nm)<br />

Abweichung [%]<br />

10<br />

8<br />

6<br />

Abweichung [%]<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

4<br />

2<br />

2<br />

0<br />

0 10 20 30<br />

Temperatur [ o C]<br />

(a) 1. Messreihe<br />

0<br />

30 20 10 0<br />

Temperatur [ o C]<br />

(b) 2. Messreihe<br />

Abbildung 4.22 – Variation des aufgenommenen Signals von vier Wellenlängen zum<br />

Anfangssignal in Abhängigkeit von der Außentemperatur. Auf der y-Achse ist jeweils die relative<br />

Änderung zum Anfangssignal in Prozent abgetragen.<br />

Aus Abb. 4.22a ergibt sich die Antwortzeit des Systems zu ca. 4 Minuten, da ab diesem<br />

Messpunkt die Variationsrate signifikant ansteigt. Die Pixel im Randbereich des Spektrums<br />

(hier spektrale Pixel 226 <strong>und</strong> 860 ) scheinen sensibler auf Temperaturänderungen als die<br />

mittleren Pixel zu reagieren, was auch durch Messreihe 2 in Abbildung 4.22b bestätigt wird.<br />

Wie erwartet, nimmt die Abweichung mit der Dauer der Messung im Mittel zu. Warum<br />

z.B. bei spektralem Pixel 860 in Messreihe 1 ein Abnehmen der Abweichung beim letzten<br />

Messschritt zu erkennen ist, sollte in weiterführenden Messungen geklärt werden.<br />

Obwohl die Wahl der Temperaturänderungsrate so nicht in der Natur anzutreffen ist, sind<br />

die Abweichungen im Signal von bis zu mehr als 10 % sehr hoch. Sollten die Werte auch durch<br />

weitere Tests mit anderen Temperaturverläufen bestätigt werden, ist das Spektrometer<br />

nicht für Messungen bei instabilen Temperaturbedingungen geeignet


5 Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />

Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein abbildendes Pushbroom-Spektrometer aufgebaut <strong>und</strong><br />

kalibriert. Primärer Einsatzbereich des Instruments sollen flugzeuggestützte Messungen sein,<br />

mit denen z.B. nächtliche Lichtquellen lokalisiert <strong>und</strong> spektral analysiert werden können.<br />

Um Spektrograph <strong>und</strong> Kamera immer relativ zueinander kalibriert zu lassen, wurde das<br />

Instrument im Labor auf einer universal einbaubaren Montageplatte aufgebaut. Dadurch<br />

genügt es beim Einbau ins Flugzeug, das Instrument neu zu kalibrieren, nicht aber die<br />

Ausrichtung der Geräte relativ zueinander. Die Ausrichtung des Spektrographen relativ<br />

zur Montageplatte wurde mit Hilfe <strong>eines</strong> He-Ne Justierlasers durchgeführt. Die Kamera<br />

wurde dann relativ zum Spektrographen ausgerichtet. Eine Veränderung der Position <strong>eines</strong><br />

der beiden Geräte im Mikrometerbereich führt bereits zu sichtbaren Veränderungen in der<br />

Pixel-Wellenlängenzuordnung des Instruments. Beim Einbau ins Flugzeug muss deswegen<br />

besondes darauf geachtet werden, jegliche Berührung der Geräte zu vermeiden. Generell<br />

wurden alle <strong>Kalibrierung</strong>smessungen ohne die Frontlinse durchgeführt. Es müssen also noch<br />

das Verhalten des Instruments bei verschiedenen Blendeneinstellungen überprüft, sowie<br />

entsprechende Kalibrationskoeffizienten ermittelt werden.<br />

Im Laufe der <strong>Kalibrierung</strong> des Instruments wurden spektrometercharakterisierende Eigenschaften<br />

<strong>und</strong> Effekte, die auf die Geometrie des Instruments zurückzuführen sind, untersucht.<br />

Da sich bei Messkampagnen im Flugzeug die Umgebungstemperatur des Instruments<br />

verändern kann, wurden zusätzliche Tests zur Stabilität des Signals bei Umgebungstemperaturänderungen<br />

durchgeführt. Alle quantitativen Ergebnisse der Messungen sind in<br />

Tabelle A.1 auf Seite 33 zusammengefasst.<br />

Das Instrument verfügt über einen spektralen Bereich von 340.26 bis 1100.56 nm bei einer<br />

Auflösung von unter 2.5 nm im sichtbaren <strong>und</strong> unter 2 nm im Randbereich des aufgelösten<br />

Wellenlängenbereichs. Durch den Second-Order Blocking Filter werden Maxima zweiter Ordnung<br />

vor der Kamera geblockt. Das Signal-to-Noise Ratio des EMCCD-Chips liegt maximal<br />

bei 1930:1 in der Mitte des Arrays. Dort wird nach Herstellerangaben eine Quantenausbeute<br />

von über 60 % erreicht. An den Rändern des Spektralbereichs fällt das SNR schnell auf 0<br />

ab <strong>und</strong> die Quantenausbeute sinkt im NIR-Bereich bis unter 10 % ab. Um den Fehler der<br />

LTC zu minimieren, müssten die Messungen mit einer höheren frame-Anzahl durchgeführt<br />

werden. Wird dabei ein absolut kalibrierter Radianzstandard mit ausreichender Intensität im<br />

UV-Bereich als Lichtquelle verwendet, kann die Quantenausbeute überprüft <strong>und</strong> zusätzlich<br />

in den Randbereichen des Wellenlängenbereichs bestimmt werden. Die Kamera verfügt<br />

außerdem über eine automatische Dunkelstromkorrektur, die aber nicht den elektronischen<br />

Versatz (EO) berücksichtigt. Auf Gr<strong>und</strong> der Variabilitäten des EO in Abhängigkeit der


30 5 Zusammenfassung <strong>und</strong> Ausblick<br />

Integrationszeit <strong>und</strong> der spektralen Pixelanzahl sollte eine Dunkelstromkorrektur für jedes<br />

Pixel einzeln erfolgen. Dabei muss zusätzlich die Einstellung des signalverstärkenden<br />

Gain-Faktors (electron multipliers) berücksichtigt werden.<br />

Die durch den Smile-Effekt spektral bedingten Abweichungen sind vernachlässigbar,<br />

da sie im Vergleich zum spektralen Abstand zwischen benachbarten Pixeln gering sind.<br />

Interessant wäre es, die Wellenlänge, ab der sich die Ausrichtung der Parabel umdreht, durch<br />

Betrachtung weiterer Linien zu bestimmen. Auch die Abweichungen des Keystone-Effekts<br />

sind zwischen 470 <strong>und</strong> 970 nm nach Vergleich mit Mouroulis et al. (2000) vernachlässigbar,<br />

da die Variation der Vergrößerung am Eintrittsspalt 0.8 % nicht übersteigt. In den spektralen<br />

Randbereichen des Spektrometers sollten weiterführende Messungen erfolgen, um<br />

festzustellen, ob in diesem Bereich ein größerer Einfluss zu erkennen ist.<br />

Das experimentell ermittelte Streulichtaufkommen im Bereich von 590 nm beträgt<br />

1.39 ± 0.15 % <strong>und</strong> liegt um ca. 8 % über dem vom Hersteller angegebenen Wert. In Richtung<br />

der langen Wellenlängen ist ein Abnehmen bis zu 0.23 % bei 850 nm festzustellen. Da<br />

das Streulicht mit steigender Filterqualität, also niedrigerer prozentualer Kantensteilheit,<br />

abzunehmen scheint, wäre es ratsam, die Messungen mit genaueren Filtern noch einmal<br />

durchzuführen. Sollte auch hier das Streulichtaufkommen im Bereich von 570 nm zunehmen,<br />

sollte die Ausrichtung des Second-Order Blocking Filters überprüft werden.<br />

Die Tests zur Überprüfung der Stabilität des aufgenommenen Signals bei variablen<br />

Umgebungstemperaturen ergaben keine zufriedenstellenden Ergebnisse. Bei stetiger Außentemperaturänderung<br />

von 3.7 ◦ C pro Minute lag die maximale Abweichung bei 11.6 % im<br />

Bereich von 500 nm. Im Wellenlängenbereich von 400 nm bis 1000 nm steigt die Änderungsrate<br />

mit der Wellenlänge bis zu 6.5 % an. Die Antwortzeit des Spektrometers beträgt ca.<br />

4 Minuten. Die spektralen Randpixel scheinen dabei sensibler auf Temperaturänderungen<br />

zu reagieren als die Pixel in der Mitte des Chips.<br />

Obwohl die gewählten Temperaturbereiche <strong>und</strong> -änderungsgeschwindigkeiten in der Natur<br />

so nicht vorkommen, müssen vor einem Einsatz des Spektrometers in einer Kampagne<br />

weitere Messungen dahingehend durchgeführt werden. Dazu sollte zunächst die Stabilität des<br />

<strong>Aufbau</strong>s in der Klimakammer, sowie die möglichen, durch den <strong>Aufbau</strong> bedingten Lichtreflektionen<br />

kontrolliert werden. Möglicherweise sind auch die betriebsbedingten Vibrationen der<br />

Klimakammer ein störender Faktor. Zusätzlich dazu sollten Messungen über einen Zeitraum<br />

von mehreren St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> bei naturgemäßeren Bedingungen durchgeführt werden. Sollten<br />

auch weiterführende Messungen keine anderen Ergebnisse bringen, ist das Instrument durch<br />

die hohen temperaturbedingten Signalvariationen nicht für Messungen außerhalb stabiler<br />

Temperaturbedingungen geeignet.


A Anhang<br />

A.1 Berechnung des Signal-to-Noise Ratio<br />

Die Berechnung fasst die Herleitungen aus Olbert (1999), Gwinner (1995) <strong>und</strong> Newberry<br />

(1998) zusammen.<br />

Um das SNR des Spektrometers zu berechnen, muss das Rauschen des digitalen Ausgangssignals<br />

¯x bestimmt werden. Diese hängt nach Glg. (A.1.1) mit der Anzahl an einfallenden<br />

Elektronen e − zusammen.<br />

¯x = e− g<br />

(A.1.1)<br />

g ist dabei der Übertragungsfaktor des AD-Wandlers, der angibt, wie viele Elektronen<br />

nötig sind, um 1 DN digitales Signal zu erzeugen.<br />

Vor der AD-Wandlung kann die Gesamtvarianz der Ladungsträgeranzahl s 2 e<br />

wie in<br />

−<br />

Glg. (A.1.2) dargestellt berechnet werden. Da freie Ladungsträger Poisson-verteilt sind,<br />

entspricht die Varianz s 2 e − photo dem Mittelwert der Ladungsträger e− vor der Verstärkung.<br />

s 2 e − = s 2 fe − + s 2 e − photo = s2 fe − + e −<br />

(A.1.2)<br />

Die nach der AD-Wandlung vorkommende geräte-induzierte Varianz σ 2 fe − <strong>und</strong> Gesamtvarianz<br />

σ DN hängen über Glg. (A.1.1) mit dem Übertragungsfaktor g zusammen (Glg. (A.1.3)).<br />

σ 2 f = s2 fe −<br />

g 2 ⇔ s fe − = σ 2 fe − · g 2 (A.1.3)<br />

σ 2 DN = s2 DN<br />

g 2 ⇔ s DN = σ 2 DN · g 2 (A.1.4)<br />

Setzt man nun Glg. (A.1.1) umgestellt nach dem Ladungsträgermittelwert e − , sowie<br />

Glg. (A.1.3) <strong>und</strong> Glg. (A.1.4) in Glg. (A.1.2) ein, so erhält man die Varianz des Signals nach<br />

der AD-Wandlung in Abhängigkeit vom Übertragungsfaktor g <strong>und</strong> der geräte-induzierten<br />

Varianz σ f (Glg. (A.1.5)).<br />

σ 2 DN · g 2 = s 2 fe − · g 2 + ¯x · g<br />

⇔<br />

σ 2 DN = σ 2 f + ¯x g<br />

(A.1.5)


32 A Anhang<br />

Das Rauschen σ DN nach der AD-Wandlung lässt sich also nach Glg. (A.1.5) auf der<br />

vorherigen Seite in Abhängigkeit des Übertragungsfaktors g <strong>und</strong> des Signalmittelwerts ¯x<br />

bestimmen.<br />

Da weder der Übertragungsfaktor g, noch die exakte Anzahl der durch den noise-floor<br />

erzeugten Ladungen σ f bekannt ist, werden sie mit Hilfe der Light Transfer Curve (LTC)<br />

experimentell bestimmt (Olbert, 1999). Die Kurve gibt das Verhältnis von Signalmittelwert<br />

<strong>und</strong> jeweiliger Varianz für jedes spektrale Pixel an <strong>und</strong> kann mit einer Geradengleichung<br />

beschrieben werden (Glg. (A.1.6)).<br />

σ 2 DN(¯x) = m¯x + b<br />

(A.1.6)<br />

Durch Koeffizientenvergleich von Glg. (A.1.5) auf der vorherigen Seite mit Glg. (A.1.6)<br />

ergibt sich der Übertragungsfaktor g nach Glg. (A.1.7) <strong>und</strong> die Varianz der durch den<br />

noise-floor erzeugten Ladungen σ f nach Glg. (A.1.8).<br />

g = 1 m<br />

σ 2 f = b<br />

(A.1.7)<br />

(A.1.8)<br />

Durch Einsetzen in Glg. (A.1.5) auf der vorherigen Seite ergibt sich das Gesamtrauschen<br />

σ DC des Signals in Abhängigkeit von messbaren Größen nach Glg. (A.1.9). Daraus folgt<br />

die Berechnung des SNR nach Glg. (A.1.10).<br />

√ 1<br />

σ DN = ¯x + b (A.1.9)<br />

g<br />

⇒ SNR = ¯x<br />

σ DN<br />

=<br />

¯x<br />

√<br />

1<br />

g ¯x + b<br />

(A.1.10)


A.2 Technische Details 33<br />

A.2 Technische Details<br />

Spektrographmodell<br />

V10E_1210_408<br />

Spaltgröße 30 µm<br />

Kamera Modell<br />

Luca R DL-604M-OEM<br />

Pixel räumliche Achse 1004<br />

Pixel spektrale Achse 1002<br />

aktive Fläche 8 x 8 mm 2<br />

Betriebstemperatur<br />

−20 ◦ C<br />

spektraler Bereich<br />

340.26 nm - 1100.56 nm<br />

Unterdrückung Maxima 2. Ordnung<br />

ja<br />

g-Koeffizienten 340.26321<br />

6.9143248 · 10 −1<br />

spektrale Auflösung<br />

1.1966136 · 10 −4<br />

3.0221805 · 10 −8<br />

−8.2399600 · 10 −11<br />

404.66 nm : 1.79 nm<br />

546.07 nm : 2.43 nm<br />

667.82 nm : 2.49 nm<br />

892.87 nm : 1.88 nm<br />

Signal-to-Noise Ratio<br />

1930:1 (maximal) bei 707 nm<br />

Dunkelstrom<br />

Electronic Offset<br />

interne Korrektur<br />

503 ± 3 DN<br />

Streulicht 590 nm : 1.39 %<br />

715 nm : 0.40 %<br />

850 nm : 0.23 %<br />

Smile-Effekt<br />

587 & 852 nm < 0.14 nm<br />

Keystone-Effekt 450 – 1000 nm: < 0.8 %<br />

Randbereiche : zu überprüfen<br />

Temperaturvariabilität 500 nm : bis zu 11.6 %<br />

1000 nm : ca. 6.5 %<br />

Tabelle A.1 – ermittelte technische Daten des Spekrometers


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Technologie hochintegrierter Schaltungen. Kap. 4, S. 135, Springer, 1996


Danksagung<br />

Ich möchte Prof. Dr. Ludger Wöste für die Betreuung der Arbeit am Fachbereich Physik<br />

danken. Bei Prof. Dr. Jürgen Fischer <strong>und</strong> dem gesamten Institut für Weltraumwissenschaften<br />

bedanke ich mich für die angenehme Arbeitsatmosphäre während der Zeit am Institut.<br />

Insbesonders gilt mein Dank Dr. Thomas Ruhtz, der nie müde wurde, meine Fragen<br />

zu beantworten, im Labor immer mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite stand, <strong>und</strong> in Bastel- <strong>und</strong><br />

Handwerksfragen immer der richtige Ansprechpartner war. Neben einigen Personen, die<br />

durch diesen Satz nicht ganz ungenannt bleiben sollen, bedanke ich mich vor allem bei<br />

Isabel Grohé für Tipps <strong>und</strong> Tricks beim letzten Feinschliff.<br />

Last but not least danke ich Jazzradio Berlin <strong>und</strong> TSF Jazz Paris für Inspiration im Labor<br />

<strong>und</strong> am Schreibtisch, sowie meinen Eltern für die Unterstützung in allen Lebenslagen.


Selbstständigkeitserklärung:<br />

Hiermit versichere ich, Sabrina Schnitt, die vorliegende Arbeit selbstständig <strong>und</strong> nur<br />

mit den angegebenen Quellen <strong>und</strong> Hilfsmitteln verfasst zu haben. Außerdem erkläre ich,<br />

dass die vorgelegte Arbeit zuvor weder von mir, noch – soweit mir bekannt ist – von einer<br />

anderen Person an dieser oder einer anderen Universität eingereicht wurde.<br />

Paris, den 20.02.2013

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