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Leseprobe - Delius Klasing

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8<br />

Einleitung<br />

Eine lange, bewegte Geschichte kurz und prägnant<br />

darzustellen ist nicht einfach, kurze Epochen<br />

auszuwählen wäre Stückwerk.<br />

Um dem Leser daher einen Einblick in die gesamte<br />

Geschichte der Stuttgarter Karosseriewerk<br />

Reutter & Co. GmbH zu ermöglichen, wird auch<br />

die Zeit vor der ersten Zusammenarbeit mit dem<br />

Konstruktionsbüro Porsche zusammengefasst<br />

dargestellt (Kapitel 1). Im zweiten Kapitel werden<br />

die ab 1931 gegenseitig bestehenden Geschäftsbeziehungen<br />

anhand der einzelnen, gemeinschaftlich<br />

hergestellten Porsche-Typen geschildert.<br />

Diese können als Vorläufer der Volkswagen und<br />

damit auch des Porsche 356 angesehen werden.<br />

Aus den Erfahrungen der Vorkriegszeit resultierte<br />

die erneute Kooperation nach Porsches Rückkehr<br />

aus Gmünd. Kapitel 3 beschreibt chronologisch<br />

geordnet (1949 bis 1964) diese „Vernunftehe aus<br />

Sympathie“. Hier ist die frühe Produktion der Porsche<br />

356 eingefügt, die in den Jahren 1950 bis<br />

1953 im Reutter-Werk I in der Stuttgarter Augustenstraße<br />

erfolgte. Auch viele seltene Porsche-<br />

Prototypen, bis hin zum 356er-Nachfolger 901<br />

– bei Reutter konstruiert und gebaut – finden in<br />

diesem Abschnitt Erwähnung. Bindeglied zur anschließenden<br />

Darstellung der Produktionsabläufe<br />

ist eine kurze Beschreibung der Lehrwerkstatt<br />

von Reutter – die eigene Kaderschmiede für hoch<br />

qualifizierte Mitarbeiter (Kapitel 4). Das fünfte Kapitel<br />

zeigt einmalig ausführlich die Karosserieproduktion<br />

vom rohen Blech bis zur Auslieferung der<br />

fertigen Aufbauten. Die Beschreibung beschränkt<br />

sich dabei auf die Herstellung der Porsche 356<br />

von 1953 bis 1964 im Reutter-Werk II in Stuttgart-<br />

Zuffenhausen. Die in Kapitel 6 zeitlich geordneten<br />

Anzeigen und Werbungen von Reutter mit Bezug<br />

zu Porsche fassen die Kooperation der beiden<br />

Stuttgarter Unternehmen zusammen.<br />

„Porsche 356 – made by Reutter“: Der Gedanke<br />

zur Darstellung der Porsche 356 Karosserieproduktion<br />

greift eine Idee aus dem Jahre 1953 auf:<br />

In einem kleinen Album wurde anhand von 24 Fotos<br />

die Entstehung einer Porsche 356 Karosserie<br />

im damals gerade erweiterten Reutter-Werk II in<br />

Stuttgart-Zuffenhausen geschildert. Erste schriftlich<br />

festgehaltene Berichte über Betriebsabläufe<br />

finden sich – wenn auch sehr humoristisch –<br />

in der Mitarbeiter-Zeitung „Reutter Spiegel“ aus<br />

dem Jahre 1955. Hier eine Kostprobe:<br />

17. Dezember 1955 – Besuch Werk II<br />

Es war ein Sonnabend, und in der Verwaltungsbaracke<br />

gerade die obligatorische Meisterbesprechung fällig.<br />

Entsprechend den bundesdemokratischen Gepflogenheiten<br />

nahmen die dort versammelten Ingenieure<br />

und Meister die Anweisungen und Vorwürfe entgegen<br />

und gingen sichtlich beeindruckt an ihre Arbeit.<br />

Wir machten uns an den Leiter der AVO heran und<br />

wollten etwas über die Produktionsziffern wissen. Er<br />

war allerdings sehr vorsichtig und meinte, die Zahlen<br />

seien so geheim, dass er sie schon selbst nicht mehr<br />

wisse. Wir erfuhren sie dann aber doch durch einen<br />

zufällig anwesenden Reisevertreter. (…) Noch während<br />

wir interessiert den Darstellungen lauschten, ertönte<br />

ein eruptionsartiges Geräusch von einer Werkhalle<br />

her. Wie wir erfuhren war es das Blechlager.

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