BSL Rasengräser 2012_Internet.indd - Bundessortenamt
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RISPENARTEN / ROHRSCHWINGEL 41<br />
Rispenarten<br />
(Poa L.)<br />
1. Gemeine Rispe - Poa trivialis L. -<br />
Die Gemeine Rispe bevorzugt feuchte, schwere Böden und gedeiht auch, im<br />
Gegensatz zur Wiesenrispe, in schattigen Lagen. Durch oberirdische Kriechtriebe,<br />
die bei längerer Trockenheit absterben, verfilzt die relativ dichte Narbe. Wegen ihrer<br />
hellgrünen Blattfarbe ist die Gemeine Rispe ein schwieriger Mischungspartner.<br />
2. Hainrispe - Poa nemoralis L. -<br />
Die Hainrispe ist ein schattenverträgliches Gras, das in Laub-, vor allem in Buchenwäldern,<br />
verbreitet auftritt. Sie ist sehr empfi ndlich gegen Schnitt und kann daher nie<br />
Bestandteil eines Vielschnittrasens sein. Als Begrünung an sehr schattigen Stellen,<br />
z. B. unter Bäumen oder an der Nordseite von Hecken hat sie eine gewisse<br />
Bedeutung.<br />
3. Lägerrispe - Poa supina Schrad. -<br />
Die Lägerrispe ist ein ausdauerndes und strapazierfähiges Gras aus Gebirgsregionen,<br />
welches durch oberirdische Ausläufer eine dichte Narbe bildet. Die Kombination mit<br />
einer hohen Schattenverträglichkeit verleiht dieser Art seine Bedeutung. Die Art ist<br />
jedoch anfällig gegenüber Hitze- und Trockenstress.<br />
Rohrschwingel<br />
(Festuca arundinacea Schreber)<br />
Der Rohrschwingel ist ein ausdauerndes, tiefwurzelndes, horstbildendes Obergras<br />
wechselfeuchter Lagen, das für Rasenanlagen vorwiegend unter sehr trockenen<br />
Bedingungen verwendet wird. Zunehmend Bedeutung gelangt diese Art in südlicheren<br />
Verbreitungsgebieten in Europa. Ältere Sorten von Rohrschwingel bilden unter<br />
Rasennutzung wegen der sehr breiten Blätter eine grobe, unruhige Narbe, die seine<br />
Verwendbarkeit im Gebrauchsrasen stark eingrenzt.<br />
Jedoch liegen inzwischen auch wesentlich feinblättrigere, dichtnarbigere Züchtungen<br />
vor, für die die vorgenannten Einschränkungen kaum noch Gültigkeit besitzen.