Versuche in der Landespflege Gemeinsame Veröffentlichung ... - FLL
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ERGEBNISSE<br />
Bei artenreichen Mischungen galt es zunächst, e<strong>in</strong>en geeigneten Erntezeitpunkt zu f<strong>in</strong>den.<br />
Die laufenden TM-Bestimmungen ergaben, dass im ersten Standjahr am besten ab Ende<br />
August bis Ende September geerntet wird, im zweiten und dritten Standjahr bei den Mischungen<br />
mit heimischen Stauden ab Mitte Juli bis August, bei jenen mit erweitertem Herkunftsspektrum<br />
ab Ende August bis Anfang Oktober.<br />
Die Biomasseerträge streuten im ersten Standjahr stärker, bei den Mischungen mit heimischen<br />
Stauden lagen sie meist zwischen 4 und 9 t Trockenmasse pro ha. Ab dem zweiten<br />
Standjahr wurden regelmäßig zwischen 8 und 15 t Trockenmasse pro ha erzielt. Die Mischungen<br />
mit erweitertem Herkunftsspektrum lagen im ersten Standjahr deutlich vor und<br />
ab dem zweiten Standjahr h<strong>in</strong>ter den Mischungen mit heimischen Stauden. Die Methanausbeute<br />
<strong>der</strong> Wildpflanzen pro kg Trockenmasse lag etwas unter dem Niveau von Silomais.<br />
Die Bestandsgründung bei Aussaat im Frühjahr bereitet dann noch Probleme, wenn längere<br />
Trockenphasen folgen. Daran wird im Versuch weiter gearbeitet. Es ist nicht ganz e<strong>in</strong>fach,<br />
Saatgutmischungen mit diversen Korngrößen so auszusäen, dass e<strong>in</strong> sicheres<br />
gleichmäßiges Auflaufen auch unter wechselnden Keimungsbed<strong>in</strong>gungen gewährleistet<br />
ist. Zurzeit wird das Saatgut im Regelfall auf fe<strong>in</strong>krümeligen und unkrautfrei vorbereiteten<br />
Ackerböden oberflächlich abgelegt und angewalzt. <strong>Versuche</strong> mit Herbstsaat folgen. Erste<br />
Untersaaten unter Sommergerste mit Verzicht auf e<strong>in</strong>jährige Arten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wildpflanzenmischung<br />
brachten ermutigende Ergebnisse.<br />
Bei den Praxisversuchen kam es manchmal noch zu technischen Schwierigkeiten im Umgang<br />
mit dem <strong>in</strong>homogenen Erntegut; <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Landwirte kam jedoch gut mit den<br />
Energiepflanzenmischungen zurecht, sofern die Anbauempfehlungen <strong>der</strong> LWG genau beachtet<br />
worden s<strong>in</strong>d. Für die Ernte ist e<strong>in</strong> reihenunabhängiger Häcksler erfor<strong>der</strong>lich. E<strong>in</strong>e<br />
häufige Ursache für unbefriedigende Ergebnisse waren zu tiefe Ablage des Saatguts, zu<br />
späte Ernte o<strong>der</strong> auch zu hohe Düngung bei guten Ackerböden, weil dann die Sonnenblumen<br />
mastig wuchsen und bei Starknie<strong>der</strong>schlägen vielfach <strong>in</strong>s Lager g<strong>in</strong>gen.<br />
Bei allen untersuchten Tierartengruppen konnte gezeigt werden, dass die Testflächen e<strong>in</strong>e<br />
höhere Arten- und Individuenzahl aufwiesen als benachbarte Maisflächen. Die Anzahl gefährdeter<br />
Arten war ebenfalls deutlich höher. Honigbienen und an<strong>der</strong>e Blütenbesucher<br />
nutzten die Testflächen als wichtige Nektar- und Pollenquelle bis <strong>in</strong> den Spätsommer,<br />
wenn im Umfeld fast nichts mehr blüht. Die Insekten locken Vögel und Fle<strong>der</strong>mäuse an; so<br />
wurden im Umfeld <strong>der</strong> Versuchsflächen schon im ersten Untersuchungsjahr 30 Vogelarten<br />
(davon 15 gefährdete Arten <strong>der</strong> Roten Liste) sowie bis zu 9 Fle<strong>der</strong>mausarten gezählt.<br />
Als Projektpartner beteiligen sich neben Saaten Zeller die Bayerische Landesanstalt für<br />
Landwirtschaft (LfL) und das Technologie- und För<strong>der</strong>zentrum im Kompetenzzentrum für<br />
Nachwachsende Rohstoffe (TFZ), ebenso das Bundessortenamt (BSA) und die Landwirtschaftskammer<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen.<br />
Nähere Informationen zum Projekt: www.lwg.bayern.de/landespflege/landschaftspflege<br />
KRITISCHE ANMERKUNGEN<br />
Für e<strong>in</strong>e optimale Biogasausbeute ist e<strong>in</strong> früher Ernteterm<strong>in</strong> zu wählen, aus Sicht <strong>der</strong><br />
Tierwelt e<strong>in</strong> möglichst später. Hier muss e<strong>in</strong> tragfähiger Kompromiss zwischen Ökonomie<br />
und Ökologie gefunden werden. Weiterh<strong>in</strong> besteht noch großer Forschungsbedarf h<strong>in</strong>sichtlich<br />
<strong>der</strong> optimalen Mischungszusammenstellung an verschiedenen Standorten, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
bei Verwendung fremdländischer Staudenarten.