weil Gesundheit durch den Magen geht - Ein Herz für Tiere

Titelthema Ernährung
FOTOS: PHOTOLIBRARY.COM, GETTY
ICH HABE HUNGER
Katzen sind Weltmeis ter
im Einfordern von
Delikatessen. Lieber
vier- bis fünfmal kleine
Portionen füttern als
einmal die Tagesration
10
fragen von
Katzenbesitzern
1
Ist Kuhmilch wirklich
ungesund?
Als regelmäßiger Durstlöscher ja. Nur
Jungtiere können den enthaltenen Milchzucker
verdauen. Wenn sie keine Muttermilch
mehr trinken, produzieren sie
immer weniger Enzyme, die den Zucker
aufschließen. Durchfall ist die Folge
2
Kann man Katzen
vegetarisch ernähren?
Das ist sehr schwer bis unmöglich. Gebiss,
Magen und Darm der Katze sind auf
tierische Kost ausgerichtet, in der alle
lebensnotwendigen Nährstoffe enthalten
sind. Katzen brauchen Aminosäuren
(Taurin), die nur in Fleisch enthalten sind.
Rein pflanzliche Kost führt zu Mangelerscheinungen
und ist nicht artgerecht.
3
Ist gemischte Kost
empfehlenswert?
Ja. Katzen spezialisieren sich sehr schnell
auf bestimmtes Futter und verweigern
dann andere Nahrung. Wer abwechslungsreich
füttert, hat keine Probleme
beim Umstellen auf Diät-Futter.
4
Wie speckt man eine
zu dicke Katze ab?
Auf keinen Fall darf man Fastentage einlegen,
die können schlimmstenfalls zu einer
Lebervergiftung führen. FdH ist das
sicherste Mittel in Verbindung mit mehr
Bewegung. Für verfressene Katzen füllt
man zur halben Ration Sättigungsbeilagen
ohne Nährwert, etwa Weizenkleie, oder
Fertigfutter für übergewichtige Katzen, das
ausgewogen, aber kalorienarm ist.
5
Wie viel müssen Katzen
trinken?
Das hängt von der Ernährung ab. Die
natürlichen Beutetiere bestehen zu über
60 Prozent aus Wasser, weshalb Mäusefänger
nur sehr selten trinken. Auch wenn
sie mit Feuchtfutter ernährt werden,
brauchen sie nicht viel Wasser. Katzen,
die Trockennahrung zu sich nehmen,
müssen zum Trinken angeregt werden
und sollten verschiedene Wasserangebote
vorfinden.
6
Wann ist Ergänzungsfutter
ratsam?
Wer selber kocht oder Rohfütterung betreibt,
kommt meistens um Nahrungsergänzungsmittel
nicht herum. Allerdings
sollte die Zugabe mit dem Tierarzt abgestimmt
werden. Auch sehr alte Katzen, nieren-
oder zuckerkranke Tiere benötigen
meist zusätzliche Nährstoffkomponenten,
die ebenfalls nach Tierarztrat gegeben
werden sollten. Nahrungsergänzungsmittel
zusätzlich zum Alleinfutter anzubieten
ist bestenfalls sinnlos, schlimmstenfalls
führt es zu Gesundheitsstörungen.
7
Was tun, wenn die Katze
das verordnete
futter nicht akzeptiert?
Bei Diätnahrung kommt das öfter vor.
Dann sollte man das Futter anwärmen,
eventuell mit einem Hauch Ölsardine
oder Thunfisch stärker duften lassen.
Anfangs nimmt man das gewohnte Futter
und die Diät, um dann sukzessive den
Normalfutteranteil zu reduzieren.
8
Ist selbst gekochtes
futter ungesund?
Nein, wenn die Rezepte ausgewogen zusammengestellt
wurden. Ob das der Fall
ist, kann ein spezialisierter Tierarzt feststellen.
Dort kann man sich auch spezielle
Rezepte geben lassen.
9
Stimmen die Mengenangaben
auf Dosen und Packungen
von fertigfutter?
Die Mengenangaben beziehen sich meistens
auf eine normal aktive, gesunde, erwachsene
Katze und sind deshalb Durchschnittswerte.
Die richtige Tagesration
für die eigene Katze kann nur der Halter
selbst erkennen, wenn er die Katze einmal
im Monat wiegt.
10
Brauchen Katzen
Katzengras?
Nicht unbedingt. Aber die Pflanzenfasern
fördern die Verdauung und helfen der
Katze, abgeschluckte Haare auf natürliche
Weise wieder loszuwerden.
18 EIN HERZ fÜR TIERE NOVEMBER 2010