FPX-Merkblatt Perimeterdämmung: Pdf-Download - ENEV-Online.de
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8 <strong>FPX</strong>-Perimeter-<strong>Merkblatt</strong><br />
wur<strong>de</strong> auch DIN EN ISO 10456, Baustoffe und Bauprodukte:<br />
Verfahren zur Bestimmung <strong>de</strong>r wärmeschutztechnischen<br />
Nenn- und Bemessungswerte [5]<br />
bin<strong>de</strong>nd. Mit einem statistischen Verfahren wird aus<br />
<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Herstellung <strong>de</strong>r Dämmstoffe<br />
gemessenen Werten ein statistisches Toleranzintervall<br />
(Vertrauensfraktile) berechnet und im Falle <strong>de</strong>r<br />
Wärmeleitfähigkeiten ein „Nennwert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit“<br />
λ D<br />
sowie ein Nennwert <strong>de</strong>s Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s<br />
R D<br />
eines Dämmstoffes einer <strong>de</strong>finierten<br />
Plattendicke ermittelt.<br />
Aus einer Min<strong>de</strong>stanzahl einzelner Messwerte (≥ 10)<br />
<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit wird <strong>de</strong>r Mittelwert und die<br />
Standardabweichung ermittelt. Aus diesen Werten<br />
wird ein statistisches Toleranzintervall als „Vertrauenswert“<br />
λ 90/90<br />
berechnet, <strong>de</strong>r einen 90 %-Anteil mit<br />
90 % Vertrauensbereich charakterisiert:<br />
λ 90/90<br />
= λ Mittel<br />
+ k · s λ<br />
wobei „k“ ein statistischer Faktor für ein einseitiges<br />
90 %-Toleranzintervall mit 90 % Vertrauensbereich<br />
ist. „k“ ist umso kleiner, je mehr Messwerte zur Verfügung<br />
stehen. Aus λ 90/90<br />
wird <strong>de</strong>r Nennwert <strong>de</strong>r<br />
Wärmeleitfähigkeit so festgelegt (<strong>de</strong>klariert), dass<br />
λ D<br />
≥ λ 90/90<br />
ist.<br />
Der 90 %-Anteil mit 90 % Vertrauensbereich für <strong>de</strong>n<br />
Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand ist:<br />
R 90/90<br />
= d N<br />
/ λ 90/90<br />
wobei d N<br />
die Nenndicke <strong>de</strong>s Dämmstoffes ist.<br />
Der Nennwert <strong>de</strong>s Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s<br />
entsteht durch Abrundung <strong>de</strong>s Wertes R 90/90<br />
auf<br />
0,05 (m²·K)/W-Stufen.<br />
Auf <strong>de</strong>n Etiketten <strong>de</strong>r Produkte o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Produkten<br />
selbst sind die Nennwerte <strong>de</strong>s Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s<br />
und gegebenenfalls auch<br />
<strong>de</strong>r Nennwert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit ausgewiesen.<br />
Für die wärmeschutztechnische Dimensionierung<br />
und <strong>de</strong>n Wärmeschutznachweis darf in<br />
Deutschland <strong>de</strong>r Nennwert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />
λ D<br />
jedoch nicht herangezogen wer<strong>de</strong>n. Der<br />
Wärmeschutznachweis für <strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>stwärmeschutz<br />
o<strong>de</strong>r gemäß EnEV muss mit <strong>de</strong>m Bemessungswert<br />
<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit geführt wer<strong>de</strong>n.<br />
4.1.3 Bemessungswert <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit<br />
Die Festlegung <strong>de</strong>r Bemessungswerte für <strong>de</strong>n<br />
wärmeschutztechnischen Nachweis erfolgt mit <strong>de</strong>n<br />
nach DIN EN ISO 10456 ermittelten Werten nach<br />
DIN V 4108-4 [6].<br />
Für Wärmedämmstoffe nach harmonisierten europäischen<br />
Normen sind dort zwei Kategorien für<br />
Wärmeleitfähigkeitsbemessungswerte festgelegt.<br />
In Kategorie I wird ausgehend vom Nennwert<br />
<strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit λ D<br />
<strong>de</strong>r Bemessungswert λ<br />
durch 20 % Zuschlag auf λ D<br />
ermittelt. Wärmedämmstoffe<br />
mit einem Nennwert λ D<br />
von beispielsweise<br />
0,030 W/(m·K) haben danach einen Bemessungswert<br />
von λ = 0,036 W/(m·K).<br />
Im Rahmen einer technischen Spezifikation, zum<br />
Beispiel einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung<br />
<strong>de</strong>s DIBt, kann für <strong>de</strong>n jeweiligen Dämmstoff<br />
ein Grenzwert festgelegt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Herstellung<br />
nicht überschritten wer<strong>de</strong>n darf. In diesem<br />
Fall kann <strong>de</strong>r Bemessungswert λ aus <strong>de</strong>m festgelegten<br />
Grenzwert λ grenz<br />
mit einem Zuschlagsfaktor<br />
1,05 berechnet wer<strong>de</strong>n:<br />
λ = 1,05 · λ grenz<br />
in W/(m·K)<br />
Der Nachweis <strong>de</strong>r Grenzwerte erfolgt durch ein<br />
Übereinstimmungszertifikat einer notifizierten Prüfstelle.<br />
4.1.4 Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand<br />
Der Wi<strong>de</strong>rstand, <strong>de</strong>n eine Bauteilschicht <strong>de</strong>r Dicke d<br />
mit <strong>de</strong>r Wärmeleitfähigkeit λ <strong>de</strong>m Wärmedurchfluss<br />
entgegenstellt, wird als Wärmedurchlasswi<strong>de</strong>rstand<br />
R in (m²·K)/W bezeichnet.<br />
R = d / λ Dicke / Wärmeleitfähigkeit in (m²·K)/W<br />
4.1.5 Wärmeübergangswi<strong>de</strong>rstand<br />
Bei <strong>de</strong>r Wärmeübertragung wird <strong>de</strong>m Grenzbereich<br />
zwischen Bauteil und angrenzen<strong>de</strong>r Luft ein<br />
auf Erfahrung basieren<strong>de</strong>r charakteristischer Übergangswi<strong>de</strong>rstand<br />
zugeordnet. Er beträgt nach<br />
DIN 4108-4 innen beispielsweise R i<br />
= 0,13 (m²·K)/W<br />
und außen R a<br />
= 0,04 (m²·K)/W. In <strong>de</strong>n Bereichen,<br />
in <strong>de</strong>nen an <strong>de</strong>r Außenseite keine Luft angrenzt,<br />
son<strong>de</strong>rn direkt das Erdreich, ist <strong>de</strong>r Übergangswi<strong>de</strong>rstand<br />
R a<br />
= 0 (m²·K)/W.