Vorschäden vs. Vorsorge
Vorschäden vs. Vorsorge
Vorschäden vs. Vorsorge
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Vorschäden <strong>vs</strong>. <strong>Vorsorge</strong><br />
Die zwei Seiten einer Medaille<br />
Lutz Kettenbeil, HFUK-Kommunalforum 2012<br />
01.10.2012
Prävention<br />
SGB VII<br />
Unfallversicherung<br />
Rehabilitation<br />
&<br />
Kompensation<br />
Mit allen geeigneten Mitteln<br />
Vorschäden <strong>vs</strong>.<strong>Vorsorge</strong> Lutz Kettenbeil HFUK-Kommunalforum 2012 Seite 2
Prävention<br />
Vorschäden <strong>vs</strong>.<strong>Vorsorge</strong> Lutz Kettenbeil HFUK-Kommunalforum 2012 Seite 3
Wenn die Gemeinden alsTräger<br />
der Feuerwehr für die Umlage der<br />
HFUK Nord allein aufzukommen<br />
haben, wollen sie auch die Höhe<br />
der Leistungen über Präventionsvorschriften<br />
beeinflussen.<br />
Vorschäden <strong>vs</strong>.<strong>Vorsorge</strong> Lutz Kettenbeil HFUK-Kommunalforum 2012 Seite 4
Es besteht ein<br />
„geschlossenes<br />
System“<br />
Prävention<br />
Rehabilitation<br />
Kompensation<br />
Vorschäden <strong>vs</strong>.<strong>Vorsorge</strong> Lutz Kettenbeil HFUK-Kommunalforum 2012 Seite 5
Rehabilitation<br />
Kompensation<br />
Prävention<br />
Es besteht ein „geschlossenes<br />
System“<br />
in dem ein<br />
Gleichgewicht erreicht<br />
werden muss<br />
Vorschäden <strong>vs</strong>.<strong>Vorsorge</strong> Lutz Kettenbeil HFUK-Kommunalforum 2012 Seite 6
Prävention<br />
Rehabilitation<br />
Kompensation<br />
Der Versicherte profitiert !<br />
Vorschäden <strong>vs</strong>.<strong>Vorsorge</strong> Lutz Kettenbeil HFUK-Kommunalforum 2012 Seite 7
Versicherte/r<br />
SGB VII<br />
Unfallversicherung<br />
Arbeitsunfall<br />
HFUK Nord<br />
Vorschäden <strong>vs</strong>.<strong>Vorsorge</strong> Lutz Kettenbeil HFUK-Kommunalforum 2012 Seite 8
Der Arbeitsunfall<br />
Arbeitsunfälle sind Unfälle von Versicherten<br />
infolge einer den Versicherungsschutz nach<br />
den §§ …. begründenden Tätigkeit (versicherte<br />
Tätigkeit). Unfälle sind zeitlich begrenzte,<br />
von außen auf den Körper einwirkende<br />
Ereignisse, die zu einem Gesundheitsschaden<br />
oder zum Tod führen.<br />
(§ 8 Abs. 1 SGB VII)<br />
Vorschäden <strong>vs</strong>.<strong>Vorsorge</strong> Lutz Kettenbeil HFUK-Kommunalforum 2012<br />
Seite 9
Der Streitgegenstand<br />
Gegenstand des Streites ist in der Regel ein Bescheid der HFUK<br />
Nord, dass ein Gesundheitsschaden nicht als Arbeitsunfall<br />
anerkannt wird, weil kein von außen auf den Körper einwirkendes<br />
Ereignis vorgelegen hat. Dies sind in der Regel<br />
• Muskelfaserrisse<br />
• Achillessehnenrupturen<br />
• Bandscheibenvorfälle<br />
• Kniegelenksschäden<br />
• Ruptur der Rotatorenmanschette<br />
und einiges mehr …<br />
Vorschäden <strong>vs</strong>.<strong>Vorsorge</strong> Lutz Kettenbeil HFUK-Kommunalforum 2012<br />
Seite 10
Der Streitgegenstand<br />
Bei den Feuerwehrangehörigen trifft es auf Unverständnis, wenn die<br />
versicherte Tätigkeit von der HFUK Nord auch noch angeregt und<br />
empfohlen wurde.<br />
So beispielsweise<br />
Vortragstitel, Autor, Veranstaltung 01.10.2012<br />
Seite 11
Aus der Unfallanzeige<br />
„Der Feuerwehrkamerad xxx nahm am<br />
Dienstsport („Fit for Fire“) in der Turnhalle<br />
teil. Beim Anlaufen zur Aufwärmrunde<br />
verspürte er plötzlich einen<br />
starken Schmerz am linken Unterschenkel<br />
und stürzte zu Boden. Es<br />
wurde sofort Erste Hilfe geleistet (Kühlpacks)<br />
und der Rettungsdienst alarmiert.“<br />
Diagnose des D-Arztes im Krankenhaus:<br />
Achillessehnenruptur links<br />
01.10.2012 Seite 12
Der Streitgegenstand<br />
Es fehlt das von außen einwirkende schädigende Ereignis wie<br />
Schlag-, Stoß-, Stich- oder Schussverletzungen<br />
Es besteht das gleiche Problem wie bei Herzinfarkten mit und ohne<br />
Todesfolge<br />
01.10.2012 Seite 13
Die Ursachen<br />
Körperliche<br />
Arbeit<br />
50 %-Linie<br />
Büroarbeit<br />
1960 2006<br />
01.10.2012 Seite 14
Lebensalter, Leistungskraft und Degeneration<br />
Leistungskraft<br />
Degeneration<br />
Vorschäden<br />
Einsatzkraft<br />
?<br />
6 24 30 60 66 72<br />
01.10.2012 Seite 15
Die Ursachen<br />
Veränderung der Arbeitswelt<br />
mit Arbeitsverdichtung und späterem Rentenbeginn<br />
statt Vorruhestand<br />
Verändertes Freizeitverhalten<br />
mit größerer Mobilität und Ortsabwesenheit<br />
Nur Sportler treiben regelmäßig Sport<br />
01.10.2012 Seite 16
Das Fazit<br />
Die körperliche Leistungsfähigkeit<br />
der Menschen, auf<br />
die die Feuerwehr zurückgreifen<br />
kann, ist in den letzten<br />
40 bis 50 Jahren zurück<br />
gegangen.<br />
01.10.2012 Seite 17
Die Gerichte<br />
Richter sind auch nur Menschen!<br />
Bei gleich gelagerten Sachverhalten<br />
wird nach einer schon<br />
ergangenen obergerichtlichen<br />
Entscheidung gesucht.<br />
BVG / EuGH<br />
Bundessozialgericht<br />
Landessozialgericht<br />
Sozialgericht<br />
01.10.2012 Seite 18
Die Gerichte<br />
Bei Gesundheitsschäden wie<br />
• Muskelfaserrissen<br />
• Achillessehnenrupturen<br />
• Bandscheibenvorfällen<br />
• Kniegelenksschäden<br />
• Rupturen der Rotatorenmanschette<br />
handelt es sich in der Regel um Gelegenheitsursachen. D.h. diese<br />
Gesundheitsschäden sind schicksalsbedingt und machen sich<br />
erstmalig bei Ausübung einer versicherten Tätigkeit bemerkbar.<br />
01.10.2012 Seite 19
Die Bindung der Verwaltung<br />
an Recht und Gesetz ist unumstößlich. Insoweit wird auch die HFUK<br />
Nord in das „Korsett“ des Sozialgesetzbuches gezwungen. Es gilt<br />
das „Alles-oder-Nichts-Prinzip“.<br />
Dies ist jedoch nicht gleichbedeutet mit einem Denkverbot oder dem<br />
Gucken über den berühmten Tellerrand.<br />
01.10.2012 Seite 20
Die Bindung der Verwaltung<br />
führt dazu, dass letztendlich die Feuerwehrangehörigen die Leidtragenden<br />
sind. Mit Ausnahme von Atemschutzgeräteträgern finden in<br />
den Flächenländern in der Regel keine wiederkehrenden Eignungsuntersuchungen<br />
für den Feuerwehrdienst statt.<br />
Alle haben ein Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit.<br />
Alle haben ein Recht auf die Fürsorge durch den „Dienstherrn“.<br />
Die UVVen fordern eine fachliche und körperliche Eignung.<br />
Die BrSchG gehen von der Eignung der Feuerwehrangehörigen aus.<br />
01.10.2012 Seite 21
<strong>Vorsorge</strong>untersuchun<br />
gen für Funktionen<br />
Gelegenheitsursache<br />
oder Degenerativ<br />
Prävention<br />
Rehabilitation<br />
Kompensation<br />
Vorschäden <strong>vs</strong>.<strong>Vorsorge</strong> Lutz Kettenbeil HFUK-Kommunalforum 2012 Seite 22
<strong>Vorsorge</strong>untersuchun<br />
gen für Funktionen<br />
Gelegenheitsursache<br />
oder Degenerativ<br />
Prävention<br />
Rehabilitation<br />
Kompensation<br />
Grundsatz:<br />
Wenn der Träger der Feuerwehr seinen Verpflichtungen nicht nach kommt, können<br />
Feuerwehrangehörige nicht auf medizinische Ausschlussgründe verwiesen werden.<br />
Vorschäden <strong>vs</strong>.<strong>Vorsorge</strong> Lutz Kettenbeil HFUK-Kommunalforum 2012 Seite 23
UKS - Eine Lösung für die Zukunft?<br />
Wer hat‘s erfunden?<br />
01.10.2012 Seite 24
UKS - Eine Lösung für die Zukunft?<br />
Die Praxis zeigt, dass sich Feuerwehren und Gemeindeväter eine<br />
Lösung wünschen, die dem ehrenamtlichen Engagement der Feuerwehrangehörigen<br />
gerecht wird. Etwaige Mehraufwendungen, die<br />
sich in überschaubarem Rahmen halten, werden dabei „billigend in<br />
Kauf“ genommen.<br />
Ein Blick über die Grenzen<br />
könnte die Lösung bringen.<br />
01.10.2012 Seite 25
UKS - Eine Lösung für die Zukunft?<br />
Achillessehnenriss beim Aufstehen<br />
CaseTex Nr. 5533 Fundort: U 159/06<br />
Instanz: EVG 29.08.2006<br />
__________________________________________<br />
Beim Aufspringen aus dem Bürostuhl liegt zwar nicht eine ungewöhnliches<br />
Ereignis vor, es hat aber eine abrupte Änderung der Körperlage stattgefunden,<br />
der ein gesteigertes Gefährdungspotential innewohnt; die unfallähnliche<br />
Körperschädigung wird bejaht.<br />
__________________________________________<br />
Sachverhalt:<br />
Es ist "überwiegend wahrscheinlich", dass der als Dozent Vt aus Freude über<br />
die günstigen Konditionen für den Abschluss einer Hypothek aus seinem Bürostuhl<br />
aufgesprungen ist und dabei einen Achillessehnenriss erlitten hat. Bei der<br />
Unfallschilderung durch den Vt verneinte dieser die Frage, ob die Verletzung auf<br />
etwas Ausserordentliches ("Schlag, Sturz, Ausrutschen usw.") zurückzuführen<br />
sei. Ist ein UKS -unfallähnliche Körperschädigung - gegeben ?<br />
01.10.2012 Seite 26
UKS - Eine Lösung für die Zukunft?<br />
832.202<br />
Verordnung<br />
über die Unfallversicherung<br />
(UVV)<br />
vom 20. Dezember 1982 (Stand am 1. Januar 2012)<br />
Der Schweizerische Bundesrat, gestützt auf Artikel 81 des<br />
Bundesgesetzes vom 6. Oktober 2000 über den Allgemeinen<br />
Teil des Sozialversicherungsrechts (ATSG), auf das Bundesgesetz<br />
vom 20. März 1981 über die Unfallversicherung (Gesetz<br />
/ UVG) sowie auf die Artikel 5 Absatz 3 und 44 des Versicherungsaufsichtsgesetzes<br />
vom 23. Juni 1978, verordnet:<br />
Erster Titel: Versicherte Personen<br />
01.10.2012 Seite 27
UKS - Eine Lösung für die Zukunft?<br />
Zweiter Titel: Gegenstand der Versicherung<br />
1. Kapitel: Allgemeines<br />
Artikel 9<br />
Unfallähnliche Körperschädigungen<br />
01.10.2012 Seite 28
UKS - Eine Lösung für die Zukunft?<br />
Folgende, abschliessend aufgeführte Körperschädigungen sind, sofern sie nicht<br />
eindeutig auf eine Erkrankung oder eine Degeneration zurückzuführen sind, auch<br />
ohne ungewöhnliche äussere Einwirkung Unfällen gleichgestellt:<br />
Knochenbrüche;<br />
Verrenkungen von Gelenken;<br />
Meniskusrisse;<br />
Muskelrisse;<br />
Muskelzerrungen;<br />
Sehnenrisse;<br />
Bandläsionen;<br />
Trommelfellverletzungen.<br />
Keine Körperschädigung im Sinne von Absatz 2 stellen nicht unfallbedingte<br />
Schäden an Sachen dar, welche infolge einer Krankheit eingesetzt wurden und<br />
einen Körperteil oder eine Körperfunktion ersetzen.<br />
01.10.2012 Seite 29
Ein möglicher Lösungsweg<br />
1. Änderung der Brandschutz- / Feuerwehrgesetze<br />
im Geschäftsgebiet HFUK Nord,<br />
um eine gesetzliche Grundlage zu schaffen<br />
2. Beauftragung der HFUK Nord mit der Entschädigung<br />
der UKS in Höhe der Differenz<br />
KV / UV<br />
3. Erhebung einer gesonderten Umlage bei<br />
den Trägern der Feuerwehr analog EFG<br />
01.10.2012 Seite 30
Ein möglicher Lösungsweg<br />
Alle Leistungen aus einer Hand<br />
01.10.2012 Seite 31