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20.April 2013 (16.KW) - BautzenerBote.de

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Ihr gutes Recht | <br />

Täuschung gemäß § 123<br />

BGB jeweils ignoriert.<br />

Vielmehr wur<strong>de</strong> mit einer<br />

gerichtlichen Durchsetzung<br />

<strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung gedroht. Damit<br />

hielt sich das Unternehmen<br />

bislang jedoch auffällig<br />

zurück.<br />

Während das LG Düsseldorf<br />

im Dezember 2012<br />

<strong>de</strong>r GWE bereits untersagte<br />

mit Folgeschreiben wie<br />

„Rechnung“, „Mahnung“<br />

o<strong>de</strong>r „Inkasso“ getäuschte<br />

Unternehmer zur Zahlung<br />

aufzufor<strong>de</strong>rn, ist in einem<br />

Verfahren nun endlich eine<br />

Mietrecht: Mietrechtsän<strong>de</strong>rungsgesetz<br />

– die 4 wichtigsten Än<strong>de</strong>rungen<br />

Zum 1.5.<strong>2013</strong> tritt das Mietrechtsän<strong>de</strong>rungsgesetz in Kraft<br />

1. Regionale Deckelung<br />

von Mieterhöhungen<br />

Die Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r bekommen<br />

nun per Gesetz die<br />

Möglichkeit, die Mietpreiserhöhung<br />

in attraktiven<br />

Städten o<strong>de</strong>r Stadtteilen<br />

innerhalb von 3 Jahren<br />

auf maximal 15 % zu begrenzen.<br />

Das heißt, Mieterhöhungen<br />

sind bis 15 %<br />

möglich, bisher sind es 20<br />

%. Das gilt allerdings nur<br />

für bestehen<strong>de</strong> Mietverträge.<br />

Eine Begrenzung bei<br />

Neuvermietungen ist jedoch<br />

nicht vorgesehen.<br />

2. Mietmin<strong>de</strong>rung bei<br />

energetischen Mo<strong>de</strong>rnisierungen<br />

Unter energetischer Sanierung<br />

und Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />

sind zukünftig alle Maßnahmen<br />

zu verstehen, die<br />

zur Energieeinsparung<br />

beim Mietobjekt beitragen<br />

sollen.<br />

Bei Baulärm o<strong>de</strong>r<br />

Schmutz wegen einer energetischen<br />

Sanierung <strong>de</strong>s<br />

Wohnhauses (z. B. Einbau<br />

neuer Fenster o<strong>de</strong>r einer<br />

mo<strong>de</strong>rnen Heizungsanlage<br />

o<strong>de</strong>r energetische Sanierung<br />

<strong>de</strong>r Hausfassa<strong>de</strong>)<br />

können Mieter während<br />

Entscheidung getroffen<br />

wor<strong>de</strong>n. Mit Beschluss vom<br />

6.Februar <strong>2013</strong> (I ZR 70/12)<br />

hat <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sgerichtshof<br />

das letzte Rechtsmittel<br />

<strong>de</strong>r GWE gegen ein Berufungsurteil<br />

<strong>de</strong>s Oberlan<strong>de</strong>sgerichts<br />

Düsseldorf vom<br />

14.2.2012 (I-20 U 100/11)<br />

zurückgewiesen. Das Verbotsurteil<br />

ist damit endlich<br />

rechtskräftig. Künftig dürfte<br />

die GWE ihre irreführen<strong>de</strong>n<br />

Formulare<br />

unter Strafandrohung nicht<br />

mehr versen<strong>de</strong>n. Dennoch<br />

versen<strong>de</strong>t die GWE unbeirrt<br />

weiterhin irreführen<strong>de</strong><br />

Offerten Nunmehr in abgewan<strong>de</strong>lter<br />

Form.<br />

Rechtlich gesehen gaben<br />

die Gerichte <strong>de</strong>r GWE ursprünglich<br />

in einem Urteil<br />

vom 13.10.2011 (AZ: 40 C<br />

8543/11) noch recht. Nun<br />

wur<strong>de</strong> aber mit Beschluss<br />

vom 23.11.2011 (AZ: 35<br />

C 9172/11) auf die Klage<br />

eines Betroffenen hin entschie<strong>de</strong>n,<br />

dass die GWE<br />

ein zur Täuschung im<br />

<strong>de</strong>r ersten 3 Monate keine<br />

Mietmin<strong>de</strong>rung mehr beanspruchen<br />

- allerdings nur<br />

dann, wenn durch die Sanierungsmaßnahme<br />

für <strong>de</strong>n<br />

Mieter eine tatsächliche<br />

Kosteneinsparung eintritt.<br />

3. Wärmecontracting<br />

Der Vermieter kann zukünftig<br />

bei Umstellung <strong>de</strong>r<br />

Wärmeversorgung in Eigenregie<br />

auf Wärmelieferung<br />

durch einen gewerblichen<br />

Anbieter die Kosten dieser<br />

Wärmelieferung als Betriebskosten<br />

auf <strong>de</strong>n Mieter<br />

umlegen. Voraussetzungen<br />

sind, dass <strong>de</strong>r Wärmelieferer<br />

eine neue Anlage errichtet<br />

o<strong>de</strong>r die Wärme aus<br />

einem Wärmenetz liefert.<br />

Zu<strong>de</strong>m muss die Umstellung<br />

für die Mieter kostenneutral<br />

sein und rechtzeitig<br />

vorher angekündigt wer<strong>de</strong>n,<br />

damit <strong>de</strong>r betroffene Mieter<br />

prüfen kann, ob die Voraussetzungen<br />

für eine spätere<br />

Umlage als Betriebskosten<br />

tatsächlich gegeben sind.<br />

4. Schutz vor<br />

Mietnoma<strong>de</strong>n<br />

Als Mietnoma<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />

Mieter bezeichnet, die keine<br />

Miete zahlen, häufig<br />

Rechtsverkehr geeignetes<br />

Formular verwen<strong>de</strong>t habe.<br />

Der damit provozierte Vertragsschluss<br />

sei wegen Sittenwidrigkeit<br />

gemäß § 138<br />

BGB nichtig. Zu<strong>de</strong>m wür<strong>de</strong><br />

auch eine Anfechtung <strong>de</strong>s<br />

Vertrags wegen arglistiger<br />

Täuschung durchgreifen.<br />

Entsprechend sieht es auch<br />

das LG Offenburg mit Urteil<br />

vom 15. Mai 2012 (1 S<br />

151/11).<br />

Für Betroffene scheint<br />

sich durch diese Entscheidungen<br />

die Rechtslage zu<br />

entschärfen. Ein Alleingang<br />

ist das jedoch nicht.<br />

Vielmehr empfiehlt es sich<br />

sachkundigen Rat einzuholen,<br />

als durch voreilige<br />

Schreiben Tatsachen zu<br />

schaffen, welche <strong>de</strong>r GWE<br />

beim Durchsetzen ihrer<br />

Wohnungen verwahrlosen<br />

lassen und von Wohnung<br />

zu Wohnung ziehen.<br />

Mittels einer neuen Sicherungsanordnung<br />

kann<br />

<strong>de</strong>r Mieter durch das Gericht<br />

verpflichtet wer<strong>de</strong>n,<br />

für die während eines<br />

Gerichtsverfahrens Monat<br />

für Monat auflaufen<strong>de</strong><br />

Miete eine Sicherheit (z.<br />

B. Bürgschaft, Hinterlegung<br />

von Geld) zu leisten.<br />

Damit soll verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n,<br />

dass <strong>de</strong>r Vermieter<br />

durch das Gerichtsverfahren<br />

einen wirtschaftlichen<br />

Scha<strong>de</strong>n erlei<strong>de</strong>t, weil <strong>de</strong>r<br />

Mieter am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Prozesses<br />

nicht mehr in <strong>de</strong>r<br />

Lage ist, die während <strong>de</strong>s<br />

Prozesses aufgelaufenen<br />

Mietschul<strong>de</strong>n zu bezahlen.<br />

Befolgt dann <strong>de</strong>r Mieter<br />

bei einer Räumungsklage<br />

wegen Zahlungsverzugs<br />

eine vom Gericht erlassene<br />

Sicherungsanordnung<br />

nicht, kann <strong>de</strong>r Vermieter<br />

im Wege <strong>de</strong>s einstweiligen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Cornelius Hartmann<br />

Rechtsanwalt<br />

Gerhard Pohlan<br />

Rechtsanwalt<br />

• Verkehrsrecht<br />

• Arbeitsrecht<br />

• Baurecht<br />

Rechtsanwalt<br />

Frank Kunkel<br />

Fachanwalt für Familienrecht<br />

Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht<br />

Rechtsanwalt<br />

Sven Biebrach<br />

Macherstraße 58 Wallstraße 9<br />

01917 Kamenz 02625 Bautzen<br />

Tel.: 03578 / 78 40 10 Tel.: 03591 / 27 18 80<br />

Ansprüche behilflich sind.<br />

Oftmals reicht es jedoch<br />

aber bereits aus, sich vor<br />

<strong>de</strong>m Unterzeichnen von<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Michaela Rothe<br />

Rechtsanwältin<br />

FA für Familienrecht<br />

Manuela Schimansky<br />

Rechtsanwältin<br />

Tätigkeitsschwerpunkte u.a.:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

• Mietrecht<br />

• Unterhaltsrecht<br />

• Familien- und Eherecht<br />

02625 Bautzen · Taucherstraße 22<br />

(gegenüber <strong>de</strong>m Justizgebäu<strong>de</strong>)<br />

Telefon (0 35 91) 44 22 8 · Telefax (0 35 91) 46 01 44<br />

Rechtsschutzes schneller<br />

als bisher ein Räumungsurteil<br />

erwirken.<br />

Zu<strong>de</strong>m wird die in <strong>de</strong>r<br />

Praxis entwickelte „Berliner<br />

Räumung“ gesetzlich<br />

normiert. Hat ein Vermieter<br />

vor Gericht ein Räumungsurteil<br />

erwirkt, soll<br />

nun <strong>de</strong>r Gerichtsvollzieher<br />

die Wohnung räumen können,<br />

ohne gleichzeitig die<br />

Wegschaffung und Einlagerung<br />

<strong>de</strong>r Gegenstän<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>r Wohnung durchzuführen.<br />

Die Wohnungsräumung<br />

beschränkt sich<br />

also nunmehr darauf, <strong>de</strong>n<br />

Mieter aus <strong>de</strong>r Wohnung<br />

zu setzen. Das ist für <strong>de</strong>n<br />

info@kunkel-anwaelte.<strong>de</strong><br />

Rechtsanwältin<br />

Ulrike Kruszek<br />

Fachanwältin für Familienrecht<br />

Schriftstücken diese vollständig<br />

durchzulesen. Nehmen<br />

SIe sich die Zeit.<br />

Vermieter kostengünstiger,<br />

da er nicht mehr <strong>de</strong>n Transport<br />

und die Einlagerung<br />

<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Wohnung befindlichen<br />

Gegenstän<strong>de</strong> bezahlen<br />

muss. Der Vermieter<br />

haftet nur dann für die in<br />

<strong>de</strong>r Wohnung verbliebenen<br />

Gegenstän<strong>de</strong>, wenn er grob<br />

fahrlässig o<strong>de</strong>r vorsätzlich<br />

gehan<strong>de</strong>lt hat.<br />

Cornelius Hartmann<br />

Rechtsanwalt

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