Auf Achse - Nasa
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Im Gespräch<br />
Zusätzliche Abtauanlagen, mehr Personal, neue Technik<br />
Winter ist nicht immer planbar<br />
© DB AG / Gerhard Thiel<br />
Jan Haußner<br />
© DB AGM / Böhme<br />
Wie viel kosten die Wintervorbereitungen?<br />
Unsere Region setzt für die zusätzlichen<br />
Abtauanlagen rund eine halbe<br />
Million Euro ein. Neben diesem <strong>Auf</strong>wand<br />
stehen im Winter 17 Triebfahrzeugführer<br />
zum Warmhalten der Triebfahrzeuge<br />
in Bereitschaft. Ansonsten<br />
nutzen wir natürlich die Erfahrungen<br />
und Anschaffungen der vergangenen<br />
Winter. Schneefräsen und Werkzeug<br />
werden nicht in jedem Jahr neu beschafft,<br />
sondern rechtzeitig auf ihre<br />
Funktionstüchtigkeit geprüft und bei<br />
Bedarf ersetzt.<br />
Schneeschleuder im Einsatz<br />
Im vergangenen Winter ist es der<br />
Bahn gelungen, den Wetterkapriolen<br />
zu trotzen. Das lag unter anderem an der<br />
verbesserten Abstimmung zwischen<br />
den Verantwortlichen, sodass es keine<br />
Fahrzeugengpässe gab und die Reisenden<br />
pünktlich an ihr Ziel kamen. Auch<br />
dieses Jahr bereitet sich DB Regio<br />
intensiv auf den Winter vor. <strong>Auf</strong> <strong>Achse</strong><br />
sprach darüber mit dem Sprecher<br />
des Verkehrsbetriebes Elbe-Saale<br />
Jan Haußner.<br />
Herr Haußner, die DB Regio hat den<br />
letzten Winter gut gemeistert. Was<br />
hat Ihnen dennoch Kopfschmerzen<br />
bereitet?<br />
Probleme bereitete die Anlaufphase<br />
des Winters sowie plötzliche heftige<br />
Schneefälle, welche meist mit Störungen<br />
am Fahrweg verbunden waren.<br />
Sensible Fahrzeugtechnik, wie die<br />
Neigetechnik am VT der Baureihe 612<br />
sowie die Magnetschienenbremse des<br />
Elektrotrieb wagens 442, war häufig<br />
Störungsursache.<br />
Wie bereitet sich die Bahn auf diesen<br />
Winter vor, gibt es mehr Personal,<br />
mehr Fahrzeuge, neue Technik?<br />
Für den kommenden Winter werden<br />
wieder zusätzliche Abtaukapazitäten<br />
in Form von Zelten und Heizlüftern<br />
zur Verfügung stehen. So können Fahrzeuge<br />
vergleichsweise schnell von<br />
Schnee und Eis befreit in die Werkstatt<br />
gebracht werden. Und unsere<br />
Triebfahrzeugführer kümmern sich<br />
um abgestellte Fahrzeuge, sodass<br />
diese nach eisigen Nächten pünktlich<br />
eingesetzt werden können. Am Standort<br />
Halle wird ein neues Abtausystem<br />
getestet, um hier den Betrieb der neuen<br />
S-Bahn stabil und kostengünstig zu<br />
sichern. Zusätzliche Fahrzeuge werden<br />
aus der Reserve bereitgehalten.<br />
Wie funktionieren eigentlich Weichenheizungen<br />
und Enteisungsanlagen?<br />
Die Weichenheizungen funktionieren<br />
im Regelfall elektrisch und halten die<br />
beweglichen Teile der Anlagen schneeund<br />
eisfrei. Enteisungsanlagen für<br />
Fahrzeuge arbeiten in unserer Region<br />
mit Warmluftgebläsen, die direkt auf<br />
die vereisten Fahrzeug teile ausgerichtet<br />
werden und so den Abtauvorgang<br />
beschleunigen. Darüber hinaus gibt es<br />
etwa beim Fernverkehr Anlagen, die<br />
mittels Warmwasser Fahrgestelle und<br />
Fahrzeugunterbauten (z. B. an ICE) von<br />
Schnee und Eis befreien.<br />
Für den kommenden Winter werden Schnee und Eis befreien.<br />
„Am Standort Halle wird<br />
ein neues Abtaussystem<br />
getestet, um hier den<br />
Betrieb der neuen S-Bahn<br />
stabil und kostengünstig<br />
zu sichern.“<br />
Was ist im Winter auch bei bester Vorbereitung<br />
nicht planbar?<br />
Wintereinbrüche, insbesondere starker<br />
Schneefall verbunden mit starkem<br />
Wind, werden auch im kommenden<br />
Winter für Einschränkungen sorgen.<br />
Das Freihalten der Fahrwege ist unter<br />
extremen Witterungsbedingungen<br />
nicht in jedem Fall möglich. Die Kollegen<br />
aus den verschiedenen Geschäftsbereichen<br />
werden sich mit aller Kraft<br />
bemühen, die Auswirkungen so gering<br />
wie möglich zu halten. Bei Häufung von<br />
Störungen an Fahrzeugen und Fahrwegen<br />
können trotz bester Vorbereitung<br />
Einschränkungen im Betrieb auftreten.<br />
Dann müssen wir auf Schienenersatzverkehr<br />
zurückgreifen.<br />
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