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und was glaubst Du? - Bonner Münster

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KOMPAKT<br />

.....................................................<br />

AUS DEM INHALT<br />

Mystik <strong>und</strong> Politik<br />

Aktuelle Kinotipps �Seite 3<br />

Bonn du bess ming Stadt<br />

Zur Session <strong>und</strong> zum<br />

Prinzenpaar�Seite 3<br />

Chorgesang im Wohnzimmer<br />

Eine Familie lebt im Schatten<br />

des <strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong>s�Seite 8<br />

.....................................................<br />

TERMIN<br />

Hl. Messe<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

(1756-1791): Missa brevis B-<strong>Du</strong>r<br />

KV 275 <strong>und</strong> „Te Deum“ KV 141<br />

�Samstag, 1.1.2011<br />

11.00 Uhr,<br />

<strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong><br />

.....................................................<br />

TIPP<br />

Den „wahren“ Nikolaus<br />

gibt es ab sofort wieder<br />

im <strong>Münster</strong>laden!<br />

�www.muensterladen.de<br />

Menschen.<br />

<strong>Münster</strong>.<br />

Mittendrin.<br />

Kostenlose Zeitung der Citypastoral Bonn / AUSGABE 16 / DEZEMBER 2010<br />

Der Papst in Bonn<br />

Vor dreißig Jahren war ganz Bonn auf den Beinen: Papst Johannes Paul II.<br />

besuchte am 15. November 1980 die Märtyrer <strong>und</strong> Stadtpatrone<br />

Cassius <strong>und</strong> Florentius �Seite 4<br />

Das erbitten wir in diesen Tagen ganz besonders von den <strong>Bonner</strong><br />

Stadtpatronen Cassius <strong>und</strong> Florentius.<br />

Brunnen im Alten Rathaus<br />

Sieben Gewerke arbeiten gleichzeitig hinter der Plane<br />

Weihnachtlich hat Sponsor Telekom die Rathausfassade rausgeputzt<br />

Sieben Gewerke gleichzeitig<br />

tummeln sich zurzeit auf<br />

der Baustelle Altes Rathaus.<br />

Ende April werden die<br />

Arbeiten abgeschlossen<br />

sein. Die gute Nachricht für<br />

die Karnevalsfre<strong>und</strong>e: Der<br />

Erstürmung des Rathauses am<br />

6. März steht nichts im Wege,<br />

die „Belle Etage“ im ersten<br />

Obergeschoss steht dann bereits<br />

zur Verfügung.<br />

Schützet Bonn<br />

die Stadt am Rhein<br />

Hinter der von der Deutschen<br />

Telekom aufgehängten<br />

Fassade ist der Baufortschritt<br />

an allen Ecken sichtbar: Das<br />

Dach ist wärmegedämmt,<br />

Holzverkleidung <strong>und</strong> Isolierung<br />

sind eingebaut, jetzt kann die<br />

Verschieferung fertig gestellt<br />

werden. Nachdem die Farbe<br />

abgenommen ist <strong>und</strong> die Risse<br />

in der Fassade geschlossen<br />

wurden, begannen jetzt die<br />

Malerarbeiten. Damit ist die<br />

Außenwand fast fertig.<br />

Im Inneren ist der<br />

Aufzugsschacht, der das Haus<br />

künftig behindertengerecht<br />

erschließt, vollendet. Beim<br />

Heizungs- <strong>und</strong> Lüftungskonzept<br />

wurden energetische<br />

Richtlinien mit Vorgaben des<br />

Denkmalschutzes vereinbart. So<br />

werden zukünftig die Räume<br />

einzeln mittels einer Niedertem<br />

Termine Advent & Weihnachten<br />

peraturregulierung beheizt <strong>und</strong><br />

belüftet. Dafür wurden zwei 25<br />

Meter tiefe Brunnen gebohrt, da<br />

dieses moderne Heizungssystem<br />

über das Gr<strong>und</strong><strong>was</strong>ser reguliert<br />

wird.<br />

Überall stießen die Bauarbeiter<br />

auf Überraschungen. So sind<br />

zum Beispiel alte Flursteine <strong>und</strong><br />

Spolien aller Art in den Mauern<br />

verbaut <strong>und</strong> wurden zunächst<br />

sichergestellt. Unerwartet<br />

tauchten auch Gewölbe oder<br />

Deckenträger auf, die zum Teil<br />

zu Umplanungen führten. „Wir<br />

müssen immer wieder auf die<br />

Zeugnisse der Baugeschichte<br />

des Rathauses reagieren <strong>und</strong><br />

manchmal auch umplanen“,<br />

sagt Sabine Ludolph, die für die<br />

Rathaussanierung verantwortliche<br />

Architektin beim Städtischen<br />

Gebäudemanagement.<br />

ib/Foto: Werner D‘hein<br />

Täglich SMS<br />

Jeden Tag versendet das Team des<br />

<strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong>s einen kleinen<br />

Impuls, eine Anregung, et<strong>was</strong><br />

zum Nachdenken. Jeden Tag in<br />

der Adventszeit einen SMS-Impuls<br />

auf Ihr Handy: Kostenlos, aber<br />

sicher nicht umsonst!<br />

Senden Sie einfach eine SMS<br />

mit dem Inhalt „IMPULS“ an die<br />

Nummer 00491636633777.<br />

Licht der Welt<br />

Am 23. November wurde das neue<br />

Buch des Papstes „Licht der Welt“<br />

vorgestellt, das Sie im<br />

<strong>Münster</strong>laden erwerben<br />

können. Im Vorfeld hatt en<br />

Berichte für Furore gesorgt,<br />

Papst Benedikt würde in<br />

besonderen Ausnahmefällen<br />

Kondome gestatt en <strong>und</strong> damit<br />

eine Wende in der kirchlichen<br />

Sexualmoral einleiten. Der<br />

Tübinger Moraltheologe Dietmar<br />

Mieth betont, der Papst habe<br />

nicht Neues gesagt. Er habe<br />

lediglich auf eine Ausnahme vom<br />

Kondomverbot hingewiesen, das<br />

in der katholischen Moraltheologie<br />

seit mehr als 40 Jahren anerkannt<br />

sei. Denn in der Enzyklika<br />

Humanae Vitae, mit der Papst<br />

Paul VI. 1986 das Kondomverbot<br />

begründete, werde lediglich<br />

die Empfängnisverhütung<br />

untersagt. Im Kampf gegen Aids<br />

diene das Kondom aber der<br />

Verhütung einer Ansteckung<br />

mit einer tödlichen Krankheit.<br />

Völlig neu ist in seinen Augen<br />

die Tatsache, dass der Papst<br />

off ensichtlich zur Kenntnis<br />

nimmt, dass Aids alleine mit der<br />

Sexualmoral der Kirche nicht zu<br />

bekämpfen sei.


AUSGABE 16 / DEZEMBER 2010 / SEITE 2 / www.citypastoral-bonn.de<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

ng zur<br />

en im<br />

des<br />

och<br />

<strong>und</strong>urchdringlich erscheinender Grauschleier auf unsere Kirche<br />

gelegt haben. Viele Menschen mögen unentwegt in ihren Herzen<br />

<strong>und</strong> Gebeten gerufen haben: Oh Heiland reiß die Himmel auf! Reiß<br />

ab vom Himmel Tor <strong>und</strong> Tür, reiß ab wo Schloss <strong>und</strong> Riegel für. Es<br />

ist die Sehnsucht danach, dass aufgedeckt wird, <strong>was</strong> möglicherweise<br />

jahrzehntelang vertuscht, verleugnet <strong>und</strong> verschleiert wurde.<br />

Täter <strong>und</strong> Täterinstitutionen mögen vielleicht genau das Gegenteil<br />

ersehnt haben. Der Wunsch nach dem offenen Himmel, also der<br />

Entblößung allen menschlichen Lebens einerseits vor Gott <strong>und</strong> der<br />

Sehnsucht danach, et<strong>was</strong> von Gottes Gegenwart wahrzunehmen<br />

andererseits ist für Menschen des Alten Testamentes gefährlich!<br />

Ist doch der Glaube von der Vorstellung geprägt, dass der sündige<br />

Mensch vor dem gerechten Gott nicht bestehen könne. Noch viel<br />

gefährlicher, weil tödlich, ist die Vorstellung Gott könnte sich entblößen.<br />

Wer Gottes Angesicht schauen würde, müsse sterben, so<br />

die Konsequenz. Wir Christen bereiten uns darauf vor, dass Gott<br />

sich entblößt <strong>und</strong> uns im Kind in der Krippe sein menschliches<br />

Antlitz zeigt. Mit dem Wissen um die Angst des alttestamentlichen<br />

Gläubigen ein unvorstellbarer <strong>und</strong> un-begreiflicher Vorgang! Was<br />

sind wir für Begnadete! Gott zeigt uns sein Antlitz, nicht damit wir<br />

sterben, sondern damit wir leben dürfen! Alles menschliche Leben<br />

kann vor ihm bestehen, nichts muss vertuscht, verborgen oder<br />

verleugnet werden, welche Befreiung! Wer das be-griffen hat kann<br />

sich über die Verhüllung dieses lebensspendenden Geheimnisses in<br />

Advents- <strong>und</strong> Weihnachtskonsum nicht mehr wirklich aufregen!<br />

Ich bin sehr froh, dass auch dieses Jahr 2010 sein Finale in der<br />

Feier dieses Weihnachtsgeheimnisses findet. Gott hat unser Flehen<br />

gehört: Ach dass du doch den Himmel zerrissest! Im Namen des<br />

ganzen Redaktionsteams wünsche ich Ihnen die Erfahrung, dass Gott<br />

Ihnen im Kind in der Krippe sein Antlitz zeigt <strong>und</strong> sie die Erfahrung<br />

machen dürfen, dass vor seiner Liebe nichts verborgen <strong>und</strong> verhüllt<br />

bleiben muss.<br />

Ihr Ralf Birkner<br />

Leiter der Redaktionsgruppe<br />

Der Herr lasse<br />

alle Zeit Seinen Segen<br />

auf Dir ruhen.<br />

Menschen. <strong>Münster</strong>. Mittendrin.<br />

EDITORIAL<br />

Für die Seele...<br />

Er möge Dich begleiten <strong>und</strong> beschützen,<br />

Dir Freude schenken<br />

Dein Leben lang,<br />

Dir Mut zusprechen<br />

<strong>und</strong> Kraft verleihen,<br />

damit <strong>Du</strong> auch in schweren Zeiten<br />

den für Dich besti mmten Weg Þ ndest.<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Katholische <strong>Münster</strong>pfarrgemeinde St. Martin, Gerhard-von-Are-Straße<br />

5, 53111 Bonn, <strong>und</strong> die Citypastoral der Katholischen Kirche Bonn, Gerhard-von-Are-<br />

Straße 1, 53111 Bonn.<br />

Chefredakteur: Ralf Birkner (verantwortlich)<br />

Bildredaktion: Norbert Bach (www.norbertbach.de)<br />

Redaktion: Werner P. D’hein, Jonas Michael Fehres, Friedel Frechen, Barbara Hocke,<br />

Bernd Leyendecker, Reinhard Sentis, Norbert Schmitz, Wilfried Schumacher<br />

www.citypastoral-bonn.de; m@citypastoral-bonn.de, Fax: 0228 / 9858815<br />

Layout, Satz <strong>und</strong> Druckvorstufe: Jonas Michael Fehres<br />

Druck: Rheinpfalz Verlag <strong>und</strong> Druckerei GmbH & Co. KG<br />

M erscheint vierteljährlich in der <strong>Münster</strong>pfarrei <strong>und</strong> der <strong>Bonner</strong> City in einer Auflage von 14.000<br />

Exemplaren. Wir übernehmen bei den angegebenen Terminen keine Gewähr <strong>und</strong> Haftung.<br />

o<br />

IMPRESSUM<br />

Neue Begegnungshütte<br />

auf der Kirchenmeile<br />

Künstlerin schuf ungewöhnliche Krippe<br />

Weihnachtsgeschichten <strong>und</strong> Basteltipps gibt es auf der Kirchenmeile<br />

Den traditionellen Besuchern<br />

der Kirchenmeile auf dem<br />

<strong>Bonner</strong> Weihnachtsmarkt<br />

fällt in diesem Jahr die neue<br />

Begegnungshütte gleich ins<br />

Auge. Vor allem die große<br />

Krippe im Giebel der Hütte<br />

zieht die Aufmerksamkeit auf<br />

sich. Sie wurde geschaffen von<br />

der Künstlerin Adele Wischner<br />

aus Troisdorf.<br />

Seit sechs Jahren betreiben die<br />

katholische Kirche <strong>und</strong> der evangelische<br />

Kirchenkreis in Bonn<br />

zusammen mit dem Agendabüro<br />

der Stadt die Begegnungshütte<br />

auf der Kirchenmeile am<br />

<strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong>. Diese Hütte<br />

Schenken Sie<br />

drei St<strong>und</strong>en<br />

Ihrer Zeit<br />

Für die ökumenische Begegnungshütte <strong>und</strong><br />

den Verkaufsstand des <strong>Münster</strong>ladens auf<br />

der Kirchenmeile des Weihnachtsmarktes<br />

werden noch Helferinnen <strong>und</strong> Helfer gesucht.<br />

Projektleiterin Katrin Stelzmann bittet:<br />

„Schenken Sie drei St<strong>und</strong>en Ihrer Zeit! 162<br />

Einsätze á drei St<strong>und</strong>en an 27 Tagen sind zu<br />

besetzen, um die Verkaufshütte täglich zwischen<br />

11.00 Uhr <strong>und</strong> 20.00 Uhr zu öffnen.<br />

Motivieren Sie auch Fre<strong>und</strong>e, Bekannte,<br />

Arbeitskollegen mitzumachen. Gönnen Sie<br />

sich ein Stück „handfester” Vorbereitung<br />

auf das diesjährige Weihnachtsfest!<br />

Selbstverständlich bereiten wir Sie auf<br />

Ihren „Einsatz” vor <strong>und</strong> stehen Ihnen vor<br />

<strong>und</strong> während der Aktion mit Rat <strong>und</strong> Tat zur<br />

Seite”. Interessenten können mehr erfahren<br />

unter 0228-9858862!<br />

hat sich in den vergangen<br />

Jahren als Begegnungshütte,<br />

Veranstaltungsort <strong>und</strong><br />

Informationsquelle bewährt<br />

<strong>und</strong> ist ein fester Bestandteil<br />

des <strong>Bonner</strong> Weihnachtsmarktes<br />

geworden. Sie hat auch wesentlich<br />

dazu beigetragen,<br />

den nichtkommerziellen Teil<br />

des Weihnachtsmarktes als<br />

„Sinnmeile“ zu erfahren.<br />

Mit Hilfe von vielen <strong>Bonner</strong><br />

Sponsoren konnte in diesem<br />

Herbst eine neue Hütte<br />

gebaut werden. <strong>Du</strong>rch eine<br />

solide Konstruktion, durch<br />

Isolierung <strong>und</strong> durch zertifizierte<br />

Materialien wurde<br />

die Hütte nach den Kriterien<br />

der Nachhaltigkeit gebaut.<br />

Selbstverständlich hat sie einen<br />

behindertengerechten Zugang.<br />

Das inhaltliche Angebot der<br />

Begegnungshütte steht in diesem<br />

Jahr unter dem Motto:<br />

„Weihnachten mit allen Sinnen<br />

erfahren“. An verschiedenen<br />

Orten in der Hütte kann man<br />

mit allen Sinnen der Advents-<br />

<strong>und</strong> Weihnachtszeit nachspüren.<br />

Darüber hinaus gibt es ein ganz<br />

buntes Programm. So wird u.a.<br />

Sonntags von 15.00 Uhr bis<br />

15.30 Uhr unter dem Motto:<br />

Verstehst du, <strong>was</strong> du singst? über<br />

den Ursprung von Advents- <strong>und</strong><br />

Weihnachtsliedern berichtet. An<br />

anderen Tagen werden Advents-<br />

<strong>und</strong> Weihnachtsgeschichten<br />

gelesen, es wird gebastelt<br />

<strong>und</strong> es gibt Tipps zur<br />

Vermeidung vom Stress unterm<br />

Weihnachtsbaum. Dann gibt<br />

es ein großes Advents- <strong>und</strong><br />

Weihnachtsquiz, es gibt alternative<br />

Weihnachtsgeschenkideen<br />

<strong>und</strong> leckeren Adventstee aus<br />

einem großen Samowar. Wer<br />

eine gute Idee für einen neuen<br />

Namen für die Begegnungshütte<br />

hat, kann diesen Vorschlag<br />

auch in der Hütte abgeben.<br />

Die Begegnungshütte auf der<br />

Kirchenmeile ist täglich von<br />

11.00 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet.<br />

Pater Gerd Hemken


Die Geigerin<br />

im Pfarrbüro<br />

Christiane Roshto verbindet Welten<br />

Familie <strong>und</strong> Geige: Christiane Roshto<br />

Menschen, die am <strong>Münster</strong><br />

arbeiten – oft sieht man sie<br />

nur in ihrer Funktion. Die<br />

vielen Lebens-Qualifikationen<br />

der Mitarbeitenden aber bereichern<br />

das <strong>Münster</strong> noch<br />

zusätzlich.<br />

Da ist Christiane Roshto, die<br />

Pfarrsekretärin. Diese Stellen<br />

werden allgemein mit den unterschiedlichsten<br />

beruflichen<br />

Hintergründen besetzt, professionelle<br />

Geigerinnen findet man<br />

dort allerdings selten. Doch<br />

Frau Roshto, die willkommend<br />

hinter ihrem Schreibtisch sitzt,<br />

hat genau das studiert. In Essen,<br />

dazu Musikwissenschaften<br />

<strong>und</strong> eine Weiterbildung zur<br />

Musikredakteurin in Bonn.<br />

Musik machen <strong>und</strong> Schreiben,<br />

das sollte es sein. In der<br />

Familienphase (ein Sohn, eine<br />

Tochter) wurden die Karten -<br />

wie bei Frauen nicht ungewöhnlich<br />

- neu gemischt. Offen für<br />

neue Wege hat sich Frau Roshto<br />

vor elf Jahren am <strong>Münster</strong><br />

beworben <strong>und</strong> verbindet nun<br />

mehrere Welten miteinander.<br />

Vormittags Büro, mittags die<br />

Familie <strong>und</strong> Unterricht in Geige<br />

<strong>und</strong> Bratsche erteilen, abends in<br />

verschiedenen Ensembles spielen<br />

– so sieht manch ein Tag bei<br />

ihr aus. Besonders gerne spielt<br />

sie in Kammerorchestern <strong>und</strong><br />

natürlich ist sie auch im <strong>Münster</strong><br />

zu hören.<br />

Die Arbeit im Sekretariat hat ihr<br />

Neues erschlossen – bewusst das<br />

Kirchenjahr <strong>und</strong> seine Feste erleben,<br />

z.B. Und bei ihr im Büro<br />

geben sich alle, wirklich alle<br />

gesellschaftlichen Gruppen die<br />

Klinke in die Hand.<br />

Auf die Frage, <strong>was</strong> sich in den<br />

elf Jahren am <strong>Münster</strong> geändert<br />

hat, nennt sie zuvorderst den<br />

Umbruch, dem die Kirche auch<br />

in Bonn ausgesetzt ist: <strong>und</strong><br />

dieser fällt einigen schwer. Mit<br />

den Jahren sieht Frau Roshto<br />

aber, dass es den Menschen<br />

selbstverständlicher geworden<br />

ist, Neuerungen als natürlichen<br />

Wandel, nicht als Abwertung<br />

von Gewohntem zu sehen.Eine<br />

Herausforderung bleibt die<br />

Vermittlung von Tradition <strong>und</strong><br />

Aufbruch dennoch.<br />

Übrigens, der Nachname: der<br />

war mal französisch <strong>und</strong> ist<br />

über den Umweg Amerika (Herr<br />

Roshto ist US-Amerikaner)<br />

nach Deutschland gekommen.<br />

Unterwegs hat er seine<br />

Schreibweise geändert.<br />

Für die Zukunft hat auch Frau<br />

Roshto sich Beständigkeit <strong>und</strong><br />

Wandel vorgenommen: weiterhin<br />

am <strong>Münster</strong> zu arbeiten, aber<br />

ihr musikalisches Repertoire um<br />

Klezmer- <strong>und</strong> Folkklänge zu<br />

erweitern.<br />

Das Gespräch führte<br />

Barbara Hocke<br />

IM VORBEIGEHEN...<br />

www.citypastoral-bonn.de / SEITE 3 / AUSGABE 16 / DEZEMBER 2010<br />

Christoph I. <strong>und</strong> Bonna Karin IV. sind das <strong>Bonner</strong> Prinzenpaar<br />

Bonn du bess<br />

ming Stadt<br />

Ökumenischer Gottesdienst im <strong>Münster</strong><br />

„Bonn du bess ming Stadt“<br />

Unter diesem Motto feiern<br />

die Bönnschen Jecken die<br />

Session 2011. An der Spitze<br />

der Jecken werden als <strong>Bonner</strong><br />

Prinzenpaar Prinz Christoph<br />

I. (Schada von Borzyskowsky)<br />

<strong>und</strong> Bonna Karin IV.<br />

(Bilanovic) stehen.<br />

Beide haben sich am 11.11.<br />

auf dem <strong>Bonner</strong> Marktplatz<br />

dem närrischen Volk präsentiert.<br />

OB Jürgen Nimptsch hat<br />

bei dieser Gelegenheit seine<br />

Bonn-Hymne passend zum<br />

Sessionsmotto präsentiert.<br />

Auch der M<strong>und</strong>artgottesdienst<br />

im <strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong> wird unter<br />

dem Motto „Bonn du bess ming<br />

Stadt“ stehen. Der Festausschuss<br />

<strong>Bonner</strong> Karneval <strong>und</strong> die beiden<br />

christlichen Kirchen laden ein<br />

zum festlichen ökumenischen<br />

Gottesdienst zur Eröffnung<br />

der Karnevalssession 2011 am<br />

Freitag, 7. Januar 2011 um<br />

19.30 Uhr im <strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong>.<br />

Alle Mitgliedsvereine des<br />

Für Diebe<br />

<strong>und</strong> Lügner<br />

Der Pranger am <strong>Münster</strong><br />

– längst nicht alle wissen mit dem<br />

Rechtssymbol aus dem Mittelalter<br />

vor dem Hauptportal der Basilika<br />

et<strong>was</strong> anzufangen. Es ist ein<br />

Schandpfahl, der zum Vollzug<br />

von Ehrenstrafen genutzt wurde,<br />

vor allem bei Eigentumsdelikten,<br />

Meineiden <strong>und</strong> Treuebruch. Zweck<br />

Festausschusses werden erstmals<br />

mit ihren Standarten <strong>und</strong><br />

Vereins- bzw. Corpsfahnen in<br />

das <strong>Münster</strong> einziehen, das<br />

Prinzenpaar wird eine Kerze tragen,<br />

die bis zum Aschermittwoch<br />

für alle Jecken aber auch für alle<br />

die Menschen brennet, denen<br />

nicht zum Lachen zumute ist.<br />

Mit einer Gabenprozession<br />

bringen die Jecken Insignien<br />

des Fastelovends aber auch jet<br />

zu Süffele un zu Müffele zum<br />

Altar, um den Segen Gottes zu<br />

erbitten. Stadtdechant Wilfried<br />

Schumacher <strong>und</strong> Superintendent<br />

Eckard Wüster werden das designierte<br />

<strong>Bonner</strong> Prinzenpaar Prinz<br />

Christoph I. <strong>und</strong> Bonna Karin IV.<br />

sowie die Tollitäten aus Beuel,<br />

LiKüRa <strong>und</strong> Bad Godesberg<br />

<strong>und</strong> alle Mitgliedsvereine<br />

des Festausschusses <strong>Bonner</strong><br />

Karneval segnen <strong>und</strong> ihnen mit<br />

einem kräftigen Bonn-Alaaf die<br />

Tür in eine lange Session öffnen.<br />

Zur Teilnahme wird herzlich<br />

eingeladen.<br />

der Strafe, so ist 1983 in den<br />

Mitteilungen des Rheinischen<br />

Amtes für Denkmalpflege<br />

„Was ist ein Baudenkmal?“<br />

zu lesen, war die „öffentliche<br />

Ausstellung des Verurteilten,<br />

die auf Beschimpfung <strong>und</strong> Spott<br />

durch das Volk abzielte“. Der<br />

kleine Obelisk ist ein 2,70 hoher<br />

Sandstein römischen Ursprungs.<br />

Er ist von einer Trachytkugel,<br />

dem Hoheitszeichen des<br />

Gerichtsherrn, bekrönt.<br />

Werner D‘hein<br />

IM KINO<br />

Mystik <strong>und</strong> Politik<br />

In diesem Jahr könnte man<br />

die Weihnachtspredigten in<br />

den Kirchen ausfallen lassen<br />

<strong>und</strong> statt dessen ins Kino<br />

bitten. Denn VON MENSCHEN<br />

UND GÖTTERN (Rex-Kino ab<br />

16.12.) führt den Kern der<br />

christlichen Botschaft eindrucksvoll<br />

vor Augen. Der ungewöhnliche<br />

Weihnachtsfilm<br />

handelt von französischen<br />

Mönchen in den Bergen<br />

Algeriens. Sie leben in friedlicher<br />

Nachbarschaft mit der<br />

muslimischen Bevölkerung.<br />

Doch dann rückt der islamistische<br />

Terror näher. Flüchten<br />

oder standhalten?<br />

Xavier Beauvois’ vielprämierter<br />

Film verbindet Mystik<br />

<strong>und</strong> Politik. Angesichts einer<br />

historischen Begebenheit<br />

gewährt er einen tiefergehenden<br />

Blick auf menschliches<br />

Leben, der die Radikalität<br />

<strong>und</strong> Anstößigkeit der<br />

Menschwerdung zeigt (<strong>und</strong><br />

deren Verbindung zur Passion<br />

freilegt). Er führt zur Frage:<br />

Wenn Gott Mensch geworden<br />

ist aus Solidarität mit den<br />

Menschen <strong>und</strong> aus Liebe zu<br />

ihnen, wie werde ich selbst<br />

ein solidarischer <strong>und</strong> liebender<br />

Mensch?<br />

Um Politik <strong>und</strong> deren Folgen<br />

geht es auch bei IN IHREN<br />

AUGEN (Kino in der Brotfabrik<br />

ab 23.12.). Der argentinische<br />

Oscar ® -Gewinner zeigt<br />

Staatsterrorismus, Selbstjustiz<br />

<strong>und</strong> Sühne <strong>und</strong> ermöglicht<br />

Einblicke in ein Land, das<br />

Schweigen <strong>und</strong> Wegschauen<br />

zum System erhoben hat.<br />

Buenos Aires: Benjamin<br />

Esposito, frisch pensionierter<br />

Ermittler, will einen Roman<br />

schreiben. Als Sujet wählt<br />

er einen unbefriedigt gelösten<br />

Fall. Ein spannender<br />

Kriminal- <strong>und</strong> Liebesfilm, der<br />

die Hölle auf Erden erfahrbar<br />

macht: Situationen der<br />

Unfreiheit, Ohnmacht <strong>und</strong> völliger<br />

Kommunikationslosigkeit.<br />

Exzellente Dialoge in Büro<br />

<strong>und</strong> Kneipe machen mit dem<br />

alltäglichen Umgangston in<br />

Buenos Aires vertraut, bringen<br />

Esprit <strong>und</strong> Leichtigkeit mit sich<br />

– <strong>und</strong> bewahren den Film vor<br />

allzu großer Schwere.<br />

Ihr Dr. Thomas Kroll


AUSGABE 16 / DEZEMBER 2010 / SEITE 4 / www.citypastoral-bonn.de<br />

Papstbesuch in Bonn<br />

Johannes Paul II. betete am Schrein der Stadtpatrone<br />

Stadtdechant Prälat Walter Jansen (l.) <strong>und</strong> OB Dr. Hans Daniels (r.) begrüßten den Heiligen Vater<br />

„Ich bitte um Gottes bleibenden<br />

Schutz <strong>und</strong> Segen für Eure Stadt<br />

<strong>und</strong> Ihre Bewohner. Gott segne<br />

die Familien mit ihren Kindern.<br />

Er segne die alten Menschen.<br />

Alle, die krank im Bett liegen.<br />

Er segne jeden, der sich allein<br />

fühlt, der voller Sorgen <strong>und</strong><br />

mutlos ist.“<br />

Alle jene, die am Samstagabend<br />

des 15. November 1980 auf<br />

dem <strong>Münster</strong>platz waren, haben<br />

diese Worte vielleicht noch im<br />

Ohr. 30 Jahre ist es nun her, dass<br />

Papst Johannes Paul II. bei seinem<br />

Deutschlandbesuch in der<br />

– damaligen – B<strong>und</strong>eshauptstadt<br />

Station machte <strong>und</strong> zu den<br />

<strong>Bonner</strong>n sprach. Etwa 20.000<br />

Menschen waren gekommen, um<br />

dem charismatischen Oberhaupt<br />

der katholischen Kirche einen<br />

begeisterten Empfang zu bereiten.<br />

Der damalige Stadtdechant<br />

Prälat Walter Jansen zeigte sich<br />

denn auch „tief beeindruckt von<br />

der w<strong>und</strong>erschönen Atmosphäre“,<br />

die auf dem Platz vor der Basilika<br />

herrschte.<br />

Mit dem Zug war der Heilige<br />

Vater gegen 21.20 Uhr auf<br />

Bahnsteig 1 angekommen, wo<br />

ihn Oberbürgermeister Hans<br />

Daniels, Oberstadtdirektor<br />

Karl-Heinz van Kaldenkerken<br />

<strong>und</strong> Walter Jansen begrüßten<br />

– <strong>und</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

der Liebfrauenschule <strong>und</strong> des<br />

Kardinal-Frings-Gymnasiums.<br />

Auf einem Plakat war zu lesen:<br />

„Amo te“ (Ich liebe Dich). Mit<br />

dem Papa-Mobil fuhr er anschließend<br />

zum <strong>Münster</strong>platz,<br />

wo trotz des Regens „die Menge<br />

immer mehr anschwoll“, berichtete<br />

der General-Anzeiger. Hinter<br />

den Absperrungen hatten Priester<br />

des Stadtdekanats Platz genommen,<br />

nachdem der Schrein der<br />

Stadtpatrone in einer feierlichen<br />

Prozession vor das <strong>Münster</strong> getragen<br />

worden war. Neben dem<br />

Schrein bildete die Cassius- <strong>und</strong><br />

Florentius-Bruderschaft eine<br />

Ehrenformation.<br />

Um 21.30 Uhr kündigte dann<br />

ein Posaunenchor die Ankunft<br />

des Papstes an. Nach einer<br />

kurzen Ansprache <strong>und</strong> dem gemeinsamen<br />

„Vater unser“, das<br />

beeindruckend von den Wänden<br />

Papst Johannes Paul II. begrüßt die <strong>Bonner</strong> Bürger (Fotos: Presseamt)<br />

der umliegenden Gebäude widerhallte,<br />

erteilte er den <strong>Bonner</strong>n<br />

den apostolischen Segen. Im<br />

Gebet vertieft kniete Johannes<br />

Paul II. vor dem Schrein der<br />

Stadtpatrone nieder, der erstmals<br />

aus dem <strong>Münster</strong> heraus<br />

getragen worden war. Zudem<br />

trug sich das Kirchenoberhaupt<br />

in das Goldene Buch der Stadt<br />

Bonn ein.<br />

Auch auf seinem anschließenden<br />

Weg zur Nuntiatur in der<br />

Godesberger Turmstraße, in<br />

der der Papst übernachtete, begrüßten<br />

immer wieder jubelnde<br />

<strong>Bonner</strong> den Papst. Und selbst als<br />

die Rollläden an den Fenstern<br />

der vatikanischen Botschaft<br />

heruntergelassen wurden,<br />

wünschten die Zuschauer noch<br />

einmal, den Papst zu sehen. Im<br />

General-Anzeiger war zu lesen:<br />

„Die Erfüllung dieses Wunsches<br />

zeichnete sich nach über einer<br />

St<strong>und</strong>e Wartezeit gegen 23.30<br />

Uhr ab, als sich hinter der<br />

Balkontür Schatten bewegten<br />

<strong>und</strong> vor dem Metallgitterzaun<br />

der Nuntiatur noch einmal ein<br />

Polizeikordon aufzog. Minuten<br />

später betrat der Papst den<br />

Balkon <strong>und</strong> zeigte sich der jubelnden<br />

Menge. „Wenn dieses<br />

‚Amo te‘ Wahrheit ausdrücken<br />

soll“, mahnte er die rufenden<br />

Menschen, „sollten Sie sofort<br />

schlafen gehen.“ „Nur unter dieser<br />

Bedingung“ erteilte er noch<br />

einmal seinen Segen.<br />

Am frühen Morgen des 16.<br />

November verließ der Heilige<br />

Vater Bonn, um mit dem<br />

Hubschrauber nach Osnabrück,<br />

der nächsten Station seines<br />

Deutschland-Besuches, weiter<br />

zu reisen.<br />

Bernd Leyendecker<br />

HINGESCHAUT hat diesmal für M Bonns<br />

Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider<br />

Immer<br />

neue<br />

Antworten<br />

Am 30. November 2010 hat<br />

der Caritasverband für die<br />

Stadt Bonn offiziell 90 Jahre<br />

soziale Geschichte in Bonn<br />

mitgeschrieben. In dieser Zeit<br />

haben engagierte <strong>Bonner</strong>innen<br />

<strong>und</strong> <strong>Bonner</strong> nach <strong>und</strong> nach<br />

die heute fast 60 Dienste <strong>und</strong><br />

Einrichtungen aufgebaut. Sie<br />

waren immer Antwortversuche<br />

auf die je neuen <strong>und</strong> drängendsten<br />

Herausforderungen <strong>und</strong><br />

Nöte der Menschen in unserer<br />

Stadt. Doch, dass auch dies<br />

nicht immer gelungen ist, das<br />

haben wir in diesem Jahr bei der<br />

schmerzlichen Aufarbeitung der<br />

Geschichte eines Kinder- <strong>und</strong><br />

Säuglingsheimes aus den 50er<br />

<strong>und</strong> 60er Jahren erfahren müssen.90<br />

Jahre Caritasverband,<br />

das ist mit der Freude über<br />

viele gelungene Hilfen auch eine<br />

Mahnung an uns, in unserer eigenen<br />

Geschichte <strong>und</strong> auf dem<br />

Weg zum 100sten Jubiläum,<br />

wachsam <strong>und</strong> selbstkritisch zu<br />

bleiben. Es gilt, Leid zu sehen<br />

<strong>und</strong> den Mut zu haben, gegen<br />

diese Nöte anzugehen. Und<br />

in gleichem Maß gilt es, ein<br />

waches Qualitätsbewusstsein<br />

zu bewahren, damit stets das<br />

Wohl der Menschen unser erstes<br />

<strong>und</strong> wichtigstes Interesse<br />

bleibt. Natürlich gehen uns<br />

auch im Jubiläumsjahr unsere<br />

Themen für die Zukunft nicht<br />

„...<strong>und</strong> <strong>was</strong><br />

HINGESCHAUT<br />

aus. Es muss uns vielmehr herausfordern,<br />

wenn neue Hartz<br />

IV-Gesetzesvorhaben viele<br />

Menschen noch weiter von einer<br />

tatsächlichen Teilhabe entfernen<br />

sollen. Es muss uns schon<br />

heute beschäftigen, dass ältere<br />

Arbeitnehmer ab 50 nahezu<br />

chancenlos am Arbeitsmarkt<br />

sind <strong>und</strong> einem hohen Risiko<br />

der Altersarmut ausgesetzt sind.<br />

Diskussionen um sogenannte<br />

„Freiwillige Leistungen” angesichts<br />

der Haushaltssituation<br />

unserer Stadt dürfen bei aller<br />

Geldnot nicht auf dem Rücken<br />

der Wehrlosen ausgetragen<br />

werden. Je mehr wirtschaftliche<br />

Verantwortung wir übernehmen,<br />

desto sensibler müssen<br />

wir für die Nachhaltigkeit unseres<br />

Arbeitens auch über Bonn<br />

hinaus nachdenken. Und auch<br />

die Frage, wie wir in unseren<br />

eigenen Diensten künftig genug<br />

Menschen für die Pflege- <strong>und</strong><br />

Sozialberufe gewinnen können,<br />

fordert uns heute schon zum<br />

Handeln heraus.<br />

In der guten Tradition aus 90<br />

Jahren Geschichte der Caritas<br />

in Bonn dürfen wir auch künftig<br />

nicht hinnehmen, dass<br />

die Schere zwischen Arm <strong>und</strong><br />

Reich immer weiter aufgeht<br />

- weder in unserer Stadt,<br />

noch in anderen Ländern <strong>und</strong><br />

Katastrophengebieten der Erde.<br />

Der <strong>Bonner</strong> Caritasverband auf<br />

dem Weg zu seinem 100sten<br />

Bestehen ist ganz auf Zukunft<br />

eingestellt. Er ist ein veränderungsfähiger<br />

<strong>und</strong> wacher Ort<br />

der Kirche in Bonn.<br />

Susanne Minten<br />

Verwaltungsdirektorin<br />

<strong>glaubst</strong> <strong>Du</strong>?“ “<br />

Ich glaube, dass Jesus in<br />

die Welt gekommen ist, um<br />

uns zu zeigen, wie ein Mensch<br />

im Vertrauen auf Gott leben<br />

kann. Ich glaube, dass Gott<br />

mir in jeder Phase meines<br />

Lebens nahe ist – wenn ich es<br />

nur zulasse – <strong>und</strong> in mir alles<br />

weckt, <strong>was</strong> das Leben lebendig<br />

„<br />

macht. Glaube <strong>und</strong> Vertrauen<br />

gehören für mich ganz eng<br />

zusammen.


Advent <strong>und</strong> Weihnachten<br />

Besondere Gottesdienste im <strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong><br />

Sie finden hier eine Auswahl an Konzerten <strong>und</strong><br />

Gottesdiensten im <strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong>.<br />

Eine komplette <strong>und</strong> stets aktualisierte Version<br />

unter:�www.muenster-carre.de<br />

Samstag, 27. November 2010<br />

Ökumenische Begegnungshütte<br />

Kirchenmeile, Weihnachtsmarkt<br />

<strong>Münster</strong>platz<br />

17:00 Uhr Saxophonisten<br />

17:30 Uhr Eröffnung des<br />

Weihnachtsmarktes<br />

Sonntag, 28. November 2010<br />

Erster Advent<br />

10:00 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe<br />

12:00 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe<br />

16:00 Uhr <strong>Münster</strong> Musik zum<br />

Advent 4,00 €<br />

18:30 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe,<br />

musica sacra: <strong>Münster</strong>-Schola<br />

Sonntag, 5. Dezember 2010<br />

Zweiter Advent<br />

10:00 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe,<br />

musica sacra: Motetten von<br />

Johann Sebastian Bach<br />

12.00 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe<br />

ab 14:00 Uhr Ökumenische<br />

Begegnungshütte Kirchenmeile<br />

Besuch des Nikolaus an<br />

der Hütte <strong>Münster</strong>laden,<br />

Weihnachtsmarkt <strong>Münster</strong>platz<br />

16:00 Uhr <strong>Münster</strong> Musik zum<br />

Advent<br />

Offenes Singen <strong>und</strong> Motetten<br />

zur Adventszeit 4,00 €<br />

18.30 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe,<br />

musica sacra: <strong>Münster</strong>-Schola<br />

Montag, 06.12.2010<br />

ab 11:00 Uhr Ökumenische<br />

Begegnungshütte Kirchenmeile,<br />

Besuch des Nikolaus an<br />

der Hütte <strong>Münster</strong>laden,<br />

Weihnachtsmarkt <strong>Münster</strong>platz<br />

Sonntag, 12. Dezember 2010<br />

Dritter Advent<br />

10:00 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe<br />

12:00 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe<br />

16:00 Uhr <strong>Münster</strong> Musik zum<br />

Advent 4,00 €<br />

18:30 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe,<br />

musica sacra: Chorus Cantate<br />

Domino<br />

Sonntag, 19. Dezember 2010<br />

Vierter Advent<br />

10:00 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe<br />

12:00 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe<br />

16:00 Uhr <strong>Münster</strong> Musik zum<br />

Advent 4,00 €<br />

18:30 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe,<br />

musica sacra: <strong>Münster</strong>-Schola<br />

Freitag, 24. Dezember 2010<br />

Heiligabend<br />

22:15 Uhr <strong>Münster</strong>· Chor- <strong>und</strong><br />

Orgelmusik in der Heiligen Nacht<br />

23:00 Uhr Christmette, musica<br />

sacra: weihnachtliche Musik für<br />

Soli, Chöre, Blasinstrumente,<br />

Streicher, Pauken <strong>und</strong> Orgel<br />

Samstag, 25. Dezember 2010<br />

Erster Weihnachtsfeiertag<br />

07.30 Uhr <strong>Münster</strong> - Hirtenamt<br />

10:00 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe<br />

Valentin Rathgeber (1682-1750):<br />

Messe F-<strong>Du</strong>r<br />

Franz Xaver Brixi (1732-1771):<br />

,,Pastores“ für Chor, Instrumente<br />

<strong>und</strong> Orgel<br />

Joseph Schnabel (1767-<br />

1831): ,,Transeamus“ für Chor,<br />

Instrumente <strong>und</strong> Orgel<br />

Sonntag, 26. Dezember 2010<br />

Zweiter Weihnachtsfeiertag<br />

10:00 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe<br />

Musica sacra: Wolfgang Amadeus<br />

Mozart (1756-1791): Große<br />

Credo-Messe für Soli, Chor,<br />

Orchester <strong>und</strong> Orgel<br />

12:00 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe<br />

18:30 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe<br />

„...<strong>und</strong> <strong>was</strong><br />

www.citypastoral-bonn.de / SEITE 5 / AUSGABE 16 / DEZEMBER 2010<br />

TERMINE<br />

Freitag, 31. Dezember 2010·<br />

Silvester<br />

18:00 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe,<br />

musica sacra: <strong>Münster</strong>-Schola<br />

21:00 Uhr <strong>Münster</strong> · Festliches<br />

Konzert zum Jahresschluss 10,-<br />

(5,- €)<br />

Vorverkauf: BonnTicket,<br />

<strong>Münster</strong>laden<br />

Samstag, 1. Januar 2011<br />

Neujahr<br />

11:00 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

(1756-1791): Missa brevis B-<strong>Du</strong>r<br />

KV 275 <strong>und</strong><br />

„Te Deum“ KV 141 für Soli, Chor,<br />

Orchester <strong>und</strong> Orgel<br />

Donnerstag, 6. Januar 2011<br />

18:00 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe,<br />

musica sacra: <strong>Münster</strong>-Schola<br />

20:00 Uhr <strong>Münster</strong> Orgelsoiree<br />

Olivier Messiaen (1908-1992):<br />

„La Nativité du Seigneur»<br />

Sonntag, 9. Januar 2011· Fest<br />

der Taufe des Herrn<br />

10:00 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe<br />

12:00 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe<br />

16:00 Uhr <strong>Münster</strong> Konzert<br />

zum Abschluss der<br />

Weihnachtszeit<br />

Musica sacra: Motetten <strong>und</strong><br />

Weihnachtslieder aus alter <strong>und</strong><br />

neuer Zeit für Soli, Chor <strong>und</strong><br />

Instrumente 10,00 (5,00 €)<br />

Vorverkauf: BonnTicket,<br />

<strong>Münster</strong>-Laden<br />

18:30 Uhr <strong>Münster</strong> Hl. Messe,<br />

musica sacra: <strong>Münster</strong>-Schola<br />

Dr. Elmar<br />

Struck<br />

Lebensberater<br />

<strong>glaubst</strong> <strong>Du</strong>?“ “<br />

Mich überzeugen die im<br />

Evangelium enthaltenen<br />

universalen Wahrheiten <strong>und</strong><br />

ich vertraue auf den, der sie<br />

bezeugt hat. Hieraus gewinne<br />

ich meine Orienti erung.<br />

Auch in meiner beruß ichen<br />

Arbeit wird dies – so hoff e ich<br />

„<br />

– in unaufdringlicher Weise<br />

spürbar.<br />

„...<strong>und</strong> <strong>was</strong><br />

<strong>glaubst</strong><br />

<strong>Du</strong>?“<br />

Diese Frage haben im<br />

Rahmen des Statdpatronefestes<br />

Besucher<br />

des <strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong>s<br />

beantwortet...<br />

M LEXIKON<br />

�Die Windeln in<br />

der Weihnachtsgeschichte<br />

Wenn im Evangelium et<strong>was</strong><br />

mehrfach erwähnt wird, dann<br />

muss man davon ausgehen,<br />

dass es besonders bedeutungsvoll<br />

ist. Zweimal ist im<br />

Weihnachtsevangelium des Lukas<br />

von einem „Kind, das in Windeln<br />

gewickelt ist” die Rede. Damit<br />

will der Evangelist uns et<strong>was</strong><br />

sagen. Das Kind in der Krippe ist<br />

ein ganzer Mensch! Zwar Gottes<br />

Sohn, aber eben auch ganzer<br />

Mensch, mit allem <strong>was</strong> dazu ge-<br />

hört, eben auch den Windeln,<br />

die dann sicherlich irgendwann<br />

auch einmal voll waren! Diese<br />

Betonung der Menschlichkeit<br />

in der Heiligen Geschichte von<br />

der Menschwerdung Gottes mit<br />

Engeln, die jubilieren, Hirten<br />

<strong>und</strong> Königen die anbeten kann<br />

uns trösten <strong>und</strong> ermutigen,<br />

ganz Mensch zu sein. Mit<br />

allem <strong>was</strong> dazu gehört, auch<br />

den unschönen <strong>und</strong> bisweilen<br />

„schmutzigen” Dingen im<br />

Leben. Nichts davon ist diesem<br />

Gott fern, der im Kind in der<br />

Krippe ganzer Mensch wird.<br />

Nichts davon, <strong>was</strong> unser Leben<br />

ausmacht müssen wir vor ihm<br />

verbergen, alles darf seiner<br />

Liebe ausgesetzt werden.<br />

Wir laden Sie ein, das ganze<br />

Leben mit seinen Licht <strong>und</strong><br />

Schattenseiten in den kommenden<br />

Wochen zur Krippe zu<br />

tragen <strong>und</strong> die Erfahrung der<br />

liebenden <strong>und</strong> aufrichtenden<br />

Nähe Gottes zu machen. Und<br />

wenn Sie es so nicht glauben<br />

mögen, dann achten Sie doch<br />

bitte auf das Kind in der Krippe<br />

– in Windeln gewickelt!


AUSGABE 16 / DEZEMBER 2010 / SEITE 6 / www.citypastoral-bonn.de<br />

Drei Frauen<br />

<strong>und</strong> ein Bischof<br />

11. <strong>Bonner</strong> Predigtpreis verliehen<br />

Mehr als 500 Gäste konnte<br />

der Stifter des Ökumenischen<br />

Predigtpreises am Buss- <strong>und</strong><br />

Bettag im <strong>Münster</strong>-Carré<br />

<strong>und</strong> im Kreuzgang der<br />

<strong>Münster</strong>basilika begrüßen.<br />

Helmut Graf, Vorstand des<br />

Verlages für die Deutsche<br />

Wirtschaft AG betonte, der<br />

Empfang im <strong>Münster</strong>-Carré<br />

sei ein bewußtes Zeichen der<br />

Ökumene.<br />

Die 11. Preisverleihung fand im<br />

Anschluss an den Empfang in der<br />

Schloßkirche der Universität statt.<br />

Drei Frauen <strong>und</strong> ein Bischof!<br />

Die PredigtpreisträgerInnen<br />

2010 haben jeweils auf ihre<br />

persönliche Art <strong>und</strong> Weise<br />

mit Ihren Dankesworten den<br />

Mitfeiernden der Preisverleihung<br />

2010 einen intensiven <strong>und</strong> einen<br />

fast intimen Einblick in<br />

ihren Umgang mit Predigt <strong>und</strong><br />

Predigtvorbereitung, mit der<br />

Sicht auf Predigtkultur <strong>und</strong> dem<br />

Verständnis für PredigerInnen<br />

gegeben, dafür kann der, der dabei<br />

war nur zutiefst dankbar sein.<br />

“Es hört nicht auf!” Mit diesem<br />

Satz beschreibt der Lebenswerk<br />

Preisträger Alt-Bischof Reinhold<br />

Stecher sein stets wiederkehrendes<br />

Ringen um die richtigen<br />

Worte, das theologisch f<strong>und</strong>ier-<br />

„...<strong>und</strong> <strong>was</strong><br />

te <strong>und</strong> persönlich reflektierte<br />

Auslegen der Heiligen Schrift.<br />

Niemand hätte die Bandbreite<br />

zwischen der Anfrage für<br />

eine Predigt zur Mystik des<br />

hl. Johannes vom Kreuz <strong>und</strong><br />

der Festpredigt für den Verband<br />

der Tiroler Schafzüchter sympathischer<br />

beschreiben können.<br />

“Fröhlich” möchte die<br />

Preisträgerin für die beste<br />

Predigt sein! Vikarin Anja<br />

Siebert predigt in das heutige<br />

Berlin hinein, mit 27 % Christen<br />

im Westen <strong>und</strong> 6 % im Osten der<br />

Stadt, <strong>und</strong> sie will es fröhlich tun,<br />

man konnte ihr es abnehmen!<br />

Die Preisträgerinnen in der<br />

Sonderkategorie Pfarrerin<br />

Monika Lehmann-Etzelmüller<br />

<strong>und</strong> die Studentin Emilia<br />

Handke beschrieben eindrücklich<br />

die Situation der Predigerin,<br />

deren Umfeld nicht verstehen<br />

kann oder will <strong>und</strong> zeigten sich<br />

der Preise würdig durch ihre<br />

Fähigkeit, das Evangelium in<br />

einen nicht-liturgischen <strong>und</strong><br />

bisweilen auch nicht-gläubigen<br />

Kontext hinen zu sprechen. Alle<br />

Vier wurden für ihre Predigt-<br />

Kompetenz ausgezeichnet, sie<br />

haben sich auch durch ihre<br />

bewegenden <strong>und</strong> tief beeindruckenden<br />

Dankes-Worte mehr als<br />

Predigtpreis-würdig erwiesen!<br />

Dr. Ines Knauber-<br />

Daubenbüchel<br />

Unternehmerin<br />

<strong>glaubst</strong> <strong>Du</strong>?“ “<br />

Vor kurzem habe ich folgenden<br />

Spruch gehört: “Im Meer des<br />

Glaubens Þ schen wir im <strong>Du</strong>nst<br />

des Zweifelns.” Im Angesicht<br />

des Todes werden auch Cassius<br />

<strong>und</strong> Florenti us Momente des<br />

Zweifelns <strong>und</strong> Verzweifelns<br />

empf<strong>und</strong>en haben. Und doch,<br />

Glauben ist für mich eine echte<br />

„<br />

Chance seinen inneren Frieden<br />

<strong>und</strong> Orienti erung auf seinem<br />

Lebensweg hin zu Gott zu<br />

Þ nden.<br />

Teilen ohne Überlegen<br />

Ernemann Sander setzt Martin ein Denkmal<br />

???<br />

??<br />

Ernemann Sander schuf die Bronzen zur Geschichte des Heiligen Martin am Martinsplatz<br />

Kinder mit Laternen <strong>und</strong><br />

Fackeln in den Händen zogen<br />

im November wieder durch unsere<br />

Straßen. Mitten unter ihnen<br />

auf einem Pferd ein Reiter<br />

in der Uniform eines römischen<br />

Soldaten mit einem großen<br />

roten Mantel: St. Martin.<br />

Kaum ein anderer Heiliger<br />

genießt hier im Rheinland eine<br />

solche Verehrung wie dieser in<br />

Ungarn geborene Sohn eines<br />

römischen Offiziers <strong>und</strong> spätere<br />

Bischof von Tours.<br />

Auch das <strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong><br />

trägt seit 1812 den Namen des<br />

Heiligen. Dort, wo bis zu diesem<br />

Zeitpunkt die alte Martinskirche<br />

stand, hat der Künstler Ernemann<br />

Sander 1981/82 sechs Reliefs<br />

geschaffen, die das Leben des<br />

Kirchenpatrons zeigen. Einige<br />

Szenen sind nicht so geläufig<br />

wie die Mantelteilung oder die<br />

der schnatternden Gänse, die<br />

Martin verrieten, als er sich vor<br />

seiner Wahl zum Bischof verstecken<br />

wollte.<br />

Mit 15 Jahren trat Martin in<br />

die römische Armee ein <strong>und</strong><br />

bereitete sich schon während<br />

seiner Dienstzeit auf die Taufe<br />

vor. Wir wissen von ihm, dass<br />

er bei seinen Kameraden beliebt<br />

war, nicht wegen rauer<br />

Soldatenmanieren, sondern wegen<br />

seiner Hilfsbereitschaft <strong>und</strong><br />

Bescheidenheit. Um 333 war er<br />

im nordfranzösischen Amiens<br />

stationiert. Eines Tages, mitten<br />

im Winter, begegnete Martin am<br />

Stadttor einem unbekleideten<br />

Bettler. Er sieht den Armen, hört<br />

seinen Ruf um Erbarmen <strong>und</strong><br />

handelt. Da gibt es kein langes<br />

Überlegen, kein Abschätzen des<br />

Risikos, kein Ruf nach helfenden<br />

Institutionen. Martin teilt<br />

seinen Soldatenmantel mit dem<br />

Bettler.<br />

Es scheint, dass die Menschen<br />

bis heute instinktiv spüren,<br />

dass genau dies immer noch<br />

vorbildlich ist: Menschen,<br />

die die Not sehen <strong>und</strong> selbst<br />

lindern. In der Nacht darauf<br />

erschien Martin im Traum<br />

Jesus Christus, bekleidet mit<br />

Martins halbem Militärmantel.<br />

Nach diesem Erlebnis lässt der<br />

Taufschüler sich taufen <strong>und</strong><br />

strebt die Entlassung aus dem<br />

Militärdienst an. In Worms<br />

gibt es die Gelegenheit, als der<br />

Kaiser seinen Soldaten vor dem<br />

Kampf eine Prämie auszahlen<br />

lässt. „Bis heute habe ich dir als<br />

Soldat gedient; erlaube, dass ich<br />

in Zukunft für Gott streite. Deine<br />

Prämie möge annehmen, wer<br />

kämpfen will. Ich bin ein Soldat<br />

Christi. Mir ist es nicht erlaubt,<br />

mit der Waffe zu kämpfen”,<br />

zieht Martin den Schlussstrich.<br />

Das gefällt dem Feldherrn ganz<br />

<strong>und</strong> gar nicht. Auf dem Relief<br />

duckt sich sogar der H<strong>und</strong> zu<br />

seinen Füßen.<br />

Nach seiner Entlassung aus<br />

dem Militärdienst wird Martin<br />

Schüler des Bischofs Hilarius<br />

in Poitiers. Das Volk liebt den<br />

Priester Martin, der sich in ein<br />

Kloster zurückzieht. Seine Wahl<br />

zum Bischof von Tours wird zu<br />

einem Volksentscheid. Sander<br />

hat die Bischofsweihe am 4.<br />

Juli 372 auf dem Relief auf<br />

das Wesentliche reduziert: ein<br />

demütiger Martin, der vor dem<br />

Konsekrator kniet <strong>und</strong> dem der<br />

Hirtenstab gereicht wird. Am 8.<br />

November 397 starb Martin im<br />

Alter von 81 Jahren. Schon bald<br />

setzt seine Verehrung ein bis<br />

heute.<br />

Wilfried Schumacher


Transformation gelungen<br />

Aus „spinnerter Idee“ wurde ein Erfolg<br />

Aus dem „<strong>Bonner</strong> Loch“ wurde der Klanggr<strong>und</strong> (Foto: Presseamt B<strong>und</strong>esstadt Bonn)<br />

Für eine „spinnerte Idee“ haben<br />

manche den Vorschlag von<br />

Oberbürgermeister Jürgen<br />

Nimptsch gehalten, das berüchtigte<br />

„<strong>Bonner</strong> Loch“ in einen<br />

Klanggr<strong>und</strong> zu verwandeln.<br />

Was niemand so richtig glauben<br />

mochte ist aber gelungen. Im<br />

Klanggr<strong>und</strong> am Bahnhof ist der<br />

<strong>Bonner</strong> Sommer mit großem<br />

Erfolg eingezogen.<br />

Er verwandelt die Fläche <strong>und</strong><br />

die Menschen. Dort wird gerockt,<br />

gejazzt, gesungen, getanzt.<br />

Dracula für Zwei erscheint auf<br />

der Bühne <strong>und</strong> die Hip Hopper<br />

aus dem Elsass. Auch die <strong>Bonner</strong><br />

Projektpartnerschaftsstädte,<br />

z.B. Erwian, Cape Coast oder<br />

Minks präsentieren sich kulturell<br />

einem begeisterten Publikum,<br />

zwischen 300 <strong>und</strong> 400 werden<br />

pro Veranstaltung gezählt. Am<br />

11. September heißt es wieder<br />

„Bühne frei für Beethoven“. Zum<br />

Start des Beethovenfestes erkling<br />

en Melodien von Bonns größtem<br />

Sohn auch wieder Amphiethater<br />

des Klanggr<strong>und</strong>s.<br />

Was Sozialarbeit nicht schaffte<br />

gelang Kunst <strong>und</strong> Kultur. Die<br />

sogenannte „Szene“ mischte sich<br />

friedlich mit normalen Publikum.<br />

Eine neue, leichte, freudige<br />

Atmosphäre entstand bei den<br />

Veranstaltungen. Distanz weicht<br />

Nähe. Das „<strong>Bonner</strong> Loch“ als<br />

Wohlfühlfläche, wer hätte das vor<br />

einem Jahr gedacht, obwohl die<br />

ersten Testläufe in der Regie von<br />

Generalintendant Weise bereits<br />

vielversprechend waren.<br />

Der Stadtordnungsdienst bezeichnet<br />

den Gesamteindruck des<br />

<strong>Bonner</strong> Lochs (gesäubert,<br />

mit Pflanzen dekoriert, mit<br />

Spanntransparenten verschönert)<br />

als spürbar verbessert. Bühne<br />

<strong>und</strong> <strong>Bonner</strong> Sonner bringen neues<br />

Leben auf die Terassen des<br />

Publikums. Harald Borchert <strong>und</strong><br />

Michael Klein berichten: „Auch<br />

Szeneangehörige sind dabei <strong>und</strong><br />

freuen sich über das Programm,<br />

tanzen teilweise zur Musik“.<br />

Der Konsum von Alkohol<br />

wird während der laufenden<br />

Veranstaltung von GABI<br />

(Polizei <strong>und</strong> Stadt) toleriert,<br />

damit es nicht zu „Abgrenzu<br />

ngsschwierigkeiten“ kommt<br />

zwischen „Normalbürgern <strong>und</strong><br />

Szeneangehörigen“.<br />

www.citypastoral-bonn.de / SEITE 7 / AUSGABE 16 / DEZEMBER 2010<br />

Die optischen Verschönerungsmaßnahmen<br />

tragen auch zu<br />

einem positiven Gesamtbild bei;<br />

z.B. Blumenkübel wurden aufgestellt,<br />

Flächen gesäubert<br />

<strong>und</strong> neu angestrichen, Graffiti<br />

entfernt, Treppenaufgang zu<br />

Maximilianpassage neu gestaltet.<br />

Die alten, gelben Stellwände<br />

sind weg, Bänke als neue <strong>und</strong><br />

schöne Sitzgelegenheiten wurden<br />

aufgestellt. Nun hoffen<br />

die Sozialarbeiter, dass der<br />

Klanggr<strong>und</strong> auch auf andere<br />

Weise ein Echo hat.<br />

Bonn ist Fairtrade-Town<br />

Mehr als 850 faire Städte weltweit<br />

Bonn hat es geschafft: Die B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong><br />

UNO-Stadt hat alle Kriterien der internationalen<br />

Kampagne „Fairtrade-Towns”<br />

erfüllt <strong>und</strong> reiht sich damit ein in die<br />

mittlerweile über 850 Fairtrade-Städte<br />

weltweit, darunter London, Brüssel, Rom,<br />

Kopenhagen <strong>und</strong> San Francisco.<br />

In einer feierlichen Auszeichnung<br />

überreichte Volkmar Lübke, Vorstand<br />

von TransFair e.V., die Urk<strong>und</strong>e an<br />

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch <strong>und</strong><br />

gratulierte: „Die Auszeichnung würdigt<br />

das besondere Engagement der <strong>Bonner</strong><br />

Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger ebenso wie der<br />

Stadtverwaltung für den Fairen Handel. Wir<br />

freuen uns ganz besonders, dass damit der<br />

Sitz der internationalen Dachorganisation<br />

des Fairtrade-Siegels, Fairtrade Labelling<br />

Organisations International, ausgezeichnet<br />

wird.” Oberbürgermeister Jürgen<br />

Nimptsch erklärte: „Viele Menschen,<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Organisationen in<br />

Bonn haben sich schon vor langer Zeit<br />

auf den Weg gemacht, um durch die<br />

„...<strong>und</strong> <strong>was</strong><br />

<strong>glaubst</strong> <strong>Du</strong>?“<br />

„<br />

Tobias<br />

Kött ermann<br />

Förderung des fairen Handels ein Zeichen<br />

der Solidarität <strong>und</strong> der Nachhaltigkeit zu<br />

setzen. Ich freue mich sehr, dass dieses<br />

Engagement durch die Verleihung des Titels<br />

„Fairtrade-Town Bonn” nunmehr bestätigt<br />

wird. Diese Zertifizierung ist für die Stadt<br />

Bonn, die als internationale Plattform für<br />

den Dialog über Umwelt <strong>und</strong> Entwicklung<br />

gilt, Motivation, den eingeschlagenen Weg<br />

der Förderung des fairen Handels fortzusetzen.<br />

Denn: Fair ist richtig <strong>und</strong> wichtig.<br />

Faire Handelspartnerschaft ist ein Baustein<br />

gegen Armut. Der Titel „Fairtrade-Town”<br />

soll <strong>und</strong> muss allen Handelnden Ansporn<br />

sein, sich für fairen Handel <strong>und</strong> nachhaltige<br />

Entwicklung in <strong>und</strong> für Bonn einzusetzen.”<br />

Dr. Norbert Blüm, B<strong>und</strong>esarbeitsminister<br />

a.D., gratulierte seiner Heimatstadt <strong>und</strong><br />

freute sich als langjähriger Fairtrade-<br />

Unterstützer darüber, dass der Faire Handel<br />

in Bonn mit der Auszeichnung weiter in den<br />

Fokus der Öffentlichkeit rückt. Er forderte:<br />

„Diese Auszeichnung muss von uns allen<br />

weiter mit Leben gefüllt werden.”<br />

Ich glaube, dass der<br />

Glaube an Gott jeden Tag eine<br />

neue Herausforderung für uns<br />

Christen ist. Es handelt sich<br />

hierbei um ein Wagnis, dass<br />

gerade in den schwärzesten<br />

St<strong>und</strong>en des Lebens schwer<br />

erschüttert werden kann <strong>und</strong><br />

ohne den guten Willen des<br />

Menschen nicht bestehen bleiben<br />

kann. [Dasselbe gilt natürlich<br />

auch für die Sternst<strong>und</strong>en<br />

des Lebens]. Trotzdem ist in<br />

Not <strong>und</strong> <strong>Du</strong>nkel Jesus Christus,<br />

der Sohn Gottes, das Licht der<br />

Welt. Die „Perlen des Lebens“,<br />

bzw. die „Perle der Nacht“<br />

erzählen/erzählt uns davon.<br />

BONN AKTUELL<br />

“<br />

Wenn wir ganz tief in uns gehen, dann hören wir vielleicht<br />

die Botschaft der Perlen des Lebens, die Gottes Wort widerspiegeln.<br />

Ich bin sehr stolz auf meinen katholischen Glauben.<br />

Der Glaube an Gott ist nicht immer einfach, aber wer nicht<br />

aufgibt <strong>und</strong> auch die Umkehr wagt, wird belohnt werden.<br />

Bestimmt.<br />

www.facebook.com/bonner.muenster


AUSGABE 16 / DEZEMBER 2010 / SEITE 8 / www.citypastoral-bonn.de<br />

Chorgesang im<br />

Wohnzimmer<br />

Wohnen im Schatten des <strong>Münster</strong>s<br />

Collegium Albertinum von Beuel aus gesehen. Foto: WikiCommons<br />

Familienleben über den Dächern von Bonn<br />

Ben Johannes wird es nicht<br />

wissen. Denn als er am Samstag<br />

vor dem 2. Adventsonntag des<br />

Jahres 2003 in der Krypta des<br />

<strong>Münster</strong>s getauft wurde, hat er<br />

unbemerkt einen Rekord aufgestellt:<br />

Wohl nie zuvor wohnte<br />

ein Säugling mit seinen Eltern<br />

so nah an der Basilika wie Ben<br />

– in der Sürst 4, jenes Haus,<br />

in dem die Commerzbank ihr<br />

Domizil hat. Während unten<br />

die Banker mit Aktien handelten<br />

oder Kredite vergaben,<br />

hatten es sich Sabine <strong>und</strong> Peter<br />

Kespohl mit ihrem Sohn in der<br />

vierten Etage gemütlich gemacht.<br />

Wohnen im Schatten des<br />

<strong>Münster</strong>s – die Kespohls haben es<br />

genossen. Die 40-jährige promovierte<br />

Biologin gerät regelrecht<br />

ins Schwärmen, wenn sie an diese<br />

Zeit zurück denkt. „Ich bin mit<br />

zwei weinenden Augen hier ausgezogen"<br />

sagt sie <strong>und</strong> fügt hinzu:<br />

„Es war ein Privileg, hier wohnen<br />

zu dürfen; die w<strong>und</strong>erschöne<br />

Basilika <strong>und</strong> den <strong>Münster</strong>platz<br />

im Blick, den Kaufhof <strong>und</strong> all<br />

die anderen Geschäfte quasi<br />

als Tante-Emma-Läden vor der<br />

Haustür – das war herrlich."<br />

Und ihr Mann Peter (48), der<br />

als Journalist bei der Deutschen<br />

Telekom arbeitet, vermisst vor<br />

allem die <strong>Münster</strong>glocken: „Wir<br />

haben häufig die Fenster aufgemacht,<br />

um das herrliche Geläut zu<br />

genießen."<br />

Gut zwei Jahre hat das Kespohl-<br />

Trio In der Sürst gewohnt, ehe<br />

es ins Eigenheim nach Sankt<br />

Augustin umzog. Doch dem<br />

<strong>Münster</strong> sind sie immer noch<br />

treu verb<strong>und</strong>en. So vergeht<br />

kein „Bonn-Tag", ohne dem<br />

Gotteshaus einen Besuch abzustatten.<br />

Wobei es Sabine Kespohl<br />

vor allem der Kreuzgang angetan<br />

hat. „Unsere Religionslehrerin<br />

am Clara-Schumann-<br />

Gymnasium, Frau Jung, ist mit<br />

uns häufig dorthin gegangen;<br />

ich habe schon damals die angenehme<br />

Ruhe im Kreuzgang<br />

als sehr angenehm empf<strong>und</strong>en."<br />

Und ihr Mann weist auf eine<br />

kleine Familientradition hin:<br />

„Wir kommen am Neujahrstag<br />

immer ins <strong>Münster</strong>, zünden<br />

dort eine Kerze an <strong>und</strong> beten für<br />

uns, unsere Familien <strong>und</strong> unsere<br />

Fre<strong>und</strong>e", sagte der Protestant,<br />

dem die Ökumene ein Anliegen<br />

ist.<br />

Die Nähe zur Basilika hatte für<br />

das sympathische Ehepaar noch<br />

weitere Annehmlichkeiten. So<br />

konnte es von seiner Wohnung<br />

oder der Dachterrasse aus<br />

dem <strong>Münster</strong>chor oder dem<br />

Organisten oft bei den Proben<br />

zuhören oder prominenten<br />

Gottesdienst-Besuchern aufs<br />

Haupt schauen, wenn in der<br />

Kirche eine „große Messe"<br />

gefeiert wurde, wie dies zu<br />

<strong>Bonner</strong> B<strong>und</strong>eshauptstadt-<br />

Zeiten häufiger der Fall war.<br />

Und die gebürtige <strong>Bonner</strong>in<br />

erinnert sich schmunzelnd daran,<br />

als sie einmal „O leeve Jott,<br />

jeff uns Wasser" hörte: „Wie ich<br />

später erfuhr, fand im <strong>Münster</strong><br />

ein M<strong>und</strong>art-Gottesdienst<br />

statt." Einige Wochen später,<br />

am Karfreitag, schwiegen traditionell<br />

die Glocken: Peter<br />

Kespohl bleibt es in angenehmer<br />

Erinnerung: „Es ist eine<br />

nahezu mystische Atmosphäre,<br />

wenn rings herum für einen<br />

Tag alles ruhig ist; da wird man<br />

selbst innerlich auch ruhig."<br />

Auf eine Tradition, die er aus<br />

Norddeutschland mit an den<br />

Rhein gebracht hat, wollten die<br />

Kespohls an diesem Tag indes<br />

nicht verzichten. Sie grillten auf<br />

ihrer Terrasse grüne Heringe,<br />

aßen dazu Kartoffelsalat – <strong>und</strong><br />

tranken ein Glas Weißwein dazu<br />

– „Messwein", wie Peter augenzwinkernd<br />

anmerkt.<br />

Apropos Ruhe: Sabine Kespohl<br />

wünschte – <strong>und</strong> wünscht – sich<br />

Sonntags mehr Ruhe auf dem<br />

<strong>Münster</strong>platz: „Da bin ich voll<br />

auf der Linie von Stadtdechant<br />

Wilfried Schumacher; zumindest<br />

zu den Gottesdienstzeiten sollte<br />

dort kein Tamtam mit lauter<br />

Musik oder Trubel stattfinden."<br />

Ben, der im Januar acht Jahre<br />

alt wird, kann sich an seine<br />

„<strong>Bonner</strong> Jahre" ob seines Alters<br />

nicht mehr erinnern. Doch das<br />

<strong>Münster</strong> kennt er natürlich – <strong>und</strong><br />

freut sich schon jetzt wieder auf<br />

die Krippe, die er „sehr schön"<br />

findet. Ob er in seiner neuen<br />

Gemeinde in Sankt Augustin<br />

einmal Messdiener werden<br />

will"? „Weiß nicht", sagt er. Da<br />

wird seine Mutter schon et<strong>was</strong><br />

konkreter: „Vielleicht geht er in<br />

den Chor." Erste Töne hat er als<br />

Säugling ja schon gehört. Aus<br />

dem <strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong>.<br />

Bernd Leyendecker<br />

Sie schickt<br />

der Himmel<br />

<strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong> -Bauverein<br />

Banner am <strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong><br />

<strong>Münster</strong>pfarrer <strong>und</strong><br />

Stadtdechant Msgr. Wilfried<br />

Schumacher stellte vor der<br />

Presse eine Kampagne vor,<br />

mit der der <strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong>-<br />

Bauverein weitere Mitglieder<br />

werben will <strong>und</strong> um Spenden<br />

bittet. „Sie schickt der<br />

Himmel“, heißt das Motto, das<br />

in den kommenden Wochen<br />

an der Fassade des <strong>Münster</strong>s,<br />

auf Bierdeckeln, Handzetteln<br />

<strong>und</strong> kleinen Engelsflügeln zu<br />

lesen ist. Dabei setzt man auch<br />

auf die Hilfe der modernen<br />

Kommunikationsmittel. Per<br />

Handy kann man 5 Euro für<br />

das <strong>Münster</strong> spenden.<br />

Dringend notwendig ist die<br />

Erneuerung der Beleuchtung in<br />

Bonns ältestem Bauwerk. Die<br />

EU zwingt das <strong>Münster</strong>, die 135<br />

Glühlampen zu erneuern. Nach<br />

den Worten des <strong>Münster</strong>pfarrers<br />

geht es aber nicht mehr nur<br />

darum, die Leuchtmittel zu<br />

erneuern, sondern man will ein<br />

Energieeffizienzkonzept erarbeiten,<br />

damit das <strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong><br />

auch ein deutliches Zeichen<br />

setzt für die Nachhaltigkeit im<br />

Umgang mit der Schöpfung.<br />

Ebenso wichtig ist Msgr.<br />

Schumacher der barrierefreie<br />

Eingang vom <strong>Münster</strong>platz aus,<br />

der für Rollstuhlfahrer <strong>und</strong> für<br />

Mütter mit Kinderwagen ohne<br />

Probleme zu benutzen ist. Im<br />

Kreuzgang, so erläuterte er,<br />

werde es notwendig sein, die<br />

Verwitterung einzelner Kapitelle<br />

<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Beeinträchtigung der Statik zu<br />

überprüfen <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />

zu reagieren.<br />

Da die jährlichen Kirchensteuer-<br />

Mittel in Höhe von r<strong>und</strong> 20.000<br />

Euro bei weitem nicht ausrei-<br />

chen, um den Unterhalt <strong>und</strong> die<br />

jetzt anstehenden Maßnahmen<br />

durchzuführen, versuchen die<br />

<strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong>-Stiftung <strong>und</strong><br />

der <strong>Bonner</strong> <strong>Münster</strong>-Bauverein<br />

hilfreich zur Seite zu stehen.<br />

Fünf Euro kann man spenden,<br />

wenn man eine SMS mit dem<br />

Wort „Engel“ an die 8 11 90<br />

schickt. Ein fünf Euro-Schein,<br />

so der <strong>Münster</strong>pfarrer, sei noch<br />

nicht einmal ein Tropfen auf<br />

den heißen Stein, aber viele<br />

Scheine könnten eine große<br />

Hilfe sein. So hofft er in den<br />

vorweihnachtlichen Wochen<br />

auf das offene Herz vieler<br />

<strong>Bonner</strong>innen <strong>und</strong> <strong>Bonner</strong> <strong>und</strong><br />

Besucherinnen <strong>und</strong> Besuchern<br />

des Weihnachtsmarktes.<br />

Eine dauerhafte Hilfe ist die<br />

Mitgliedschaft im <strong>Bonner</strong><br />

<strong>Münster</strong>-Bauverein. „Mit moderaten<br />

Mitgliedsbeiträgen wird<br />

eine zuverlässige Hilfe geleistet,<br />

die uns Planungssicherheit gibt“,<br />

sagte Msgr. Schumacher. Die<br />

Mitglieder selbst werden in den<br />

nächsten Tagen aufgerufen, neue<br />

Mitglieder zu werben. Schon<br />

bei der Kampagne „Sie schickt<br />

der Himmel“ beteiligen sich<br />

die Mitglieder des Vereins. Auf<br />

den Plakaten, Handzetteln <strong>und</strong><br />

Bierdeckeln sind keine Modells<br />

zu sehen, sondern Mitglieder des<br />

Bauvereins, die dem <strong>Münster</strong><br />

ihr Gesicht gegeben haben. Den<br />

<strong>Münster</strong>pfarrer macht das zuversichtlich,<br />

viele Menschen zu finden,<br />

„die der Himmel schickt“.

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