die hoch über dem meer liegenden dörfer der marken - Enit
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Im Jahre1614 begann <strong>der</strong> Bau des Hafens<br />
von Pesaro und mit Vallugola verlor auch<br />
Casteldimezzo immer mehr an Bedeutung.<br />
Heute sind nur noch Reste <strong>der</strong> mittelalterlichen<br />
Stadtmauern zu sehen.<br />
Nennenswert ist <strong>die</strong> Kirche des Hl.<br />
Apollinaris und des Hl. Christophorus, <strong>die</strong><br />
wohl etwa um das Jahr 1000 errichtet und<br />
später wie<strong>der</strong> aufgebaut wurde. Hier ist<br />
auch das älteste Kunstwerk des Ortes aufbewahrt,<br />
ein Kreuz aus <strong>dem</strong> 15.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t, das den venezianischen<br />
Künstlern Antonio Bonvesin und Jacobello<br />
del Fiore zugeschrieben wird. Es wurde am<br />
Ufer des Meeres in einer großen Holzkiste<br />
gefunden und wird mit einem Wun<strong>der</strong> in<br />
Verbindung gebracht: Im Jahre 1517 nahmen<br />
7.000 Fremde “von jenseits <strong>der</strong><br />
Berge”, Soldaten von Lorenzo di Piero de<br />
Medici, <strong>die</strong> Francesco Maria I Della<br />
Rovere besiegt hatte, bedrohlich Kurs auf<br />
Castrum Medi , aber <strong>die</strong> gefürchtete, vorhersehbare<br />
Plün<strong>der</strong>ung des kleinen Ortes<br />
blieb dank <strong>der</strong> Gnade aus, <strong>die</strong> das “aus <strong>dem</strong><br />
Meer gekommene” Kreuz <strong>der</strong> verängstigten<br />
Bevölkerung gewährt hatte.<br />
Auch <strong>die</strong> Geschichte <strong>über</strong> den Fund des<br />
wertvollen Gegenstandes ist eigentümlich:<br />
Die Einwohner von aus Casteldimezzo und<br />
<strong>die</strong> aus <strong>dem</strong> benachbarten Fiorenzuola hatten<br />
eine Kiste am Fuße des Felsvorsprungs<br />
entdeckt, und da beide an <strong>der</strong>en Inhalt<br />
interessiert waren, begannen sie heftig zu<br />
streiten und sich sogar mit Holzscheiten<br />
<strong>die</strong> Köpfe einzuschlagen. Irgendwann wurden<br />
<strong>die</strong> Ochsen, an denen <strong>die</strong> Kiste festgemacht<br />
war, des Streites müde, schlugen<br />
geradewegs den Weg nach Casteldimezzo<br />
ein und ließen ihre Nachbarn mit langen<br />
Gesichtern zurück.<br />
Folgt man dann <strong>der</strong> Panoramica, <strong>der</strong>en<br />
weiche Kurven sich an <strong>der</strong> Steilküste <strong>über</strong><br />
<strong>der</strong> Adria entlang schlängeln, so durchfährt<br />
man den wun<strong>der</strong>schönen, geschützten<br />
Regionalen Naturpark Monte San Bartolo,<br />
vorbei an <strong>dem</strong> malerischen “Picco del<br />
Diavolo” (Teufelsspitz), einer Art ins Leere<br />
ragende Naturterrasse, und erreicht nach<br />
kurzer Fahrt Fiorenzuola di F ocara, ehemals<br />
Castrum Flor entii genannt. Dieser<br />
Ort war des öfteren Gegenstand heftiger<br />
Konflikte zwischen Ravenna und Pesaro,<br />
bis er schließlich im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t definitiv<br />
an Pesaro fiel. Von <strong>der</strong> durch mehrere<br />
Erdbeben wie<strong>der</strong>holt zerstörten Burg bleiben<br />
nur noch das Eingangstor, <strong>der</strong><br />
Glockenturm, einige Überreste <strong>der</strong> hübschen<br />
Kirche Sant’Andrea (Glockenturm<br />
und Pfarrhaus) und Teile <strong>der</strong> Stadtmauer.<br />
Die engen Gassen des Ortskern verlaufen<br />
halbkreisförmig immer enger auf den<br />
Felsen hin und steigen schließlich zur alten<br />
Kirche an.<br />
Viele <strong>der</strong> mittelalterlichen Gebäude sind<br />
heute noch erhalten, aber ebenso viele<br />
wurden im Laufe <strong>der</strong> Jahre vom Meer verschlungen,<br />
das weiterhin an <strong>dem</strong><br />
Vorsprung nagt und ihn abträgt.<br />
Der früher nur Fiorenzuola genannte Ort<br />
heißt seit 1889 “Focara”.<br />
Der Name rührt möglicherweise von den<br />
Feuern her, welche <strong>die</strong> Seefahrer vor <strong>dem</strong><br />
Felsvorsprung warnten, <strong>der</strong> schon in <strong>der</strong><br />
Antike für seine Gegenwinde bekannt war,<br />
vielleicht kommt <strong>der</strong> Name aber auch von<br />
den “Fornacelle”, den Öfen, in denen man<br />
Kacheln und Terrakotta brannte.<br />
In Richtung Meer ausgelegte Hügelortschaften<br />
NOVILARA und CANDELARA (Pesaro)<br />
Baldassarre Castiglione, <strong>der</strong> Autor des Cortegiano, wurde im Jahre 1513 von Herzog<br />
Francesco Maria I Della Rovere Burgherr zu Novilara genannt und beschrieb <strong>die</strong>se Gegend<br />
mit folgenden Worten: “Beste Luft, herrliche Aussicht <strong>über</strong> das Meer und das Land... ausgesprochen<br />
fruchtbar”. Schlägt man in Pesaro <strong>die</strong> Strada <strong>die</strong> Colli ein, gelangt man, nach<strong>dem</strong><br />
man Trebbiantico hinter sich gelassen hat, nach Novilara, an dessen gut erhaltenen<br />
Stadtmauern man noch heute das umwerfende Panorama erkennt, das den großen<br />
Schriftsteller so beeindruckte. Nicht zu vergessen <strong>die</strong> strategische Bedeutung des Orts, <strong>der</strong><br />
einst beson<strong>der</strong>s wald-und fischreich war. Von seiner erhöhten Lage aus erkannte man schon<br />
von weitem jedes Schiff, das vom Meer aus den Fosso Sejore ansteuerte, <strong>der</strong> zwar heute versiegt<br />
ist, früher allerdings fast bis direkt zum Ort befahrbar war. Beson<strong>der</strong>e Bedeutung<br />
kommt <strong>der</strong> wichtigen Nekropole <strong>der</strong> Picenen zu, <strong>die</strong> im letzten Jahrhun<strong>der</strong>t entdeckt wurde.<br />
Ein Großteil <strong>der</strong> Funde, darunter reiche Grabgaben und Grabsteine, gibt Aufschluss <strong>über</strong><br />
<strong>die</strong>se <strong>hoch</strong>entwickelte Zivilisation von Novilara aus <strong>dem</strong> 8. – 6. Jahrhun<strong>der</strong>t v. Chr. und<br />
befindet sich heute in Pesaro, im Museum Oliveriano. Ganz in <strong>der</strong> Nähe erhebt sich auf<br />
einem Hügel Candelara, ein kleiner, von einer Stadtmauer umgebenen Ort, dessen<br />
Burganlage im 11. Jahrhun<strong>der</strong>t errichtet wurde, um den Bewohnern des um<strong>liegenden</strong><br />
Gebietes Schutz vor den Angriffen räuberischer Banden zu bieten. Im Jahre 1176 suchte<br />
sogar Kaiser Friedrich Barbarossa nach <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lage <strong>der</strong> Schlacht von Legnano dort<br />
Zuflucht. Anschließend gehörte <strong>die</strong> Burg zum Besitz <strong>der</strong> Familie Malatesta. Die<br />
Verteidigungsanlage mit Tor, Mauern und Schießscharten kann heute noch großenteils<br />
besichtigt werden, vor allem <strong>die</strong> Wohnhäuser in <strong>der</strong> Stadtmauer neben <strong>dem</strong> Eingangstor, in<br />
denen ein Ofen und eine Uhr mit ihrem antiken Uhrwerk erhalten sind. Sehenswert sind<br />
außer<strong>dem</strong> <strong>die</strong> kleine Kirche S. Giovanni und am Ortsrand eine alte Pieve, ein Kirchlein auf<br />
<strong>dem</strong> Land. Die Strecke führt dann weiter ins Arzillatal, in <strong>dem</strong> <strong>die</strong> gotische Kirche Santa<br />
Maria dell’Arzilla liegt.<br />
MONDOLFO und MAROTTA<br />
Im Süden <strong>der</strong> Provinz Pesaro-Urbino befinden sich im Hügelland das historische Mondolfo<br />
und am Meer dessen Ausdehnung Marotta. Diese beiden Ortsteile sind ein perfektes<br />
Beispiel für das Phänomen <strong>der</strong> “zwei Städte in einer”, denn hier verschmelzen aug harmonische<br />
Weise zwei Kulturen miteinan<strong>der</strong>, <strong>die</strong> ländliche und <strong>die</strong> maritime. Vom alten Ortskern<br />
aus hat man einen herrlichen Ausblick <strong>über</strong> das Meer und man kann dort auch verschiedene<br />
Monumente besichtigen: Das alte Kloster Sant’Agostino, <strong>die</strong> romanische Kirche San<br />
Gervasio und <strong>die</strong> Wallfahrtskirche Madonna delle Gr otte, <strong>die</strong> in einen grünen Pinienhain<br />
eingebettet ist. Marotta ist ein beliebter Badeort, <strong>der</strong> sich jedoch noch auf seinen alteingesessenen<br />
Traditionen besinnt, so übt man hier z. B. mit großem Stolz <strong>die</strong> Fischerei noch mit<br />
alten Techniken aus.<br />
www.comune.pesaro.ps.it<br />
Centro IAT<br />
iat.pesaro@regione.marche.it<br />
Tel. +39 0721 69341<br />
Fax +39 0721 30462<br />
Regional Naturpark<br />
Monte San Bartolo<br />
Tel. +39 0721 400858<br />
Fax +39 0721 408520<br />
www.parcosanbartolo.it ;<br />
parcosanbartolo@provincia.ps.it<br />
Veranstaltungen<br />
Gastronomische Wochenenden,<br />
Frühjahr und Herbst;<br />
Kulturpanorama, ganzjährig;<br />
Eigentümliche Rundwege,<br />
April-Juni,<br />
September-November;<br />
Internationale Ausstellung des<br />
neuen Films, Juni; Marionetten<br />
Opern-Festival, Juli; Mare<br />
Magnum, Juli; Ein Abend in<br />
<strong>der</strong>… Villa Caprile, Juli; En<br />
Attendant Rossini,<br />
Juli-August;<br />
Rossini Opern-Festival,<br />
Juli-August; Sommervorhang,<br />
Juli-August; Nationales<br />
Theater-Festival,<br />
September-Oktober.<br />
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