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Aehnlichkeit rechtwinkliger Dreiecke - mathekurs.ch

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32<br />

9. Ähnli<strong>ch</strong>keit <strong>re<strong>ch</strong>twinkliger</strong> <strong>Dreiecke</strong><br />

Re<strong>ch</strong>twinklige <strong>Dreiecke</strong>, die in einem weiteren Winkel übereinstimmen, sind s<strong>ch</strong>on<br />

zueinander ähnli<strong>ch</strong>.<br />

Aus der Ähnli<strong>ch</strong>keit folgt die Glei<strong>ch</strong>heit entspre<strong>ch</strong>ender Seitenverhältnisse.<br />

Um herauszufinden, wel<strong>ch</strong>e Seiten si<strong>ch</strong> entspre<strong>ch</strong>en, betra<strong>ch</strong>tet man z.B. die gegenüber<br />

liegenden Winkel im betreffenden Dreieck.<br />

Die Höhe hc zerlegt das Dreieck in zwei ähnli<strong>ch</strong>e Teildreiecke.<br />

Weil ∆ABC ∼ ∆BCD, gilt:<br />

h p = h<br />

2 = pq (1) Höhensatz<br />

q h<br />

Jedes Teildreieck ist ähnli<strong>ch</strong> zum ganzen Dreieck<br />

Aus ∆ABC ∼ ∆CBD folgt:<br />

a p = a<br />

2 = pc<br />

c a<br />

Aus ∆ABC ∼ ∆ACD folgt:<br />

b q = b<br />

2 = qc (2) Kathetensatz<br />

c b<br />

Addiert man die linken und die re<strong>ch</strong>ten Seiten der beiden Glei<strong>ch</strong>ungen, so erhält man:<br />

2 2 2<br />

a + b = pc + qc = ( p + q)<br />

⋅ c = c c 2 = a 2 + b 2 (3) Pythagoras.<br />

Der Kathetensatz kann als<br />

Flä<strong>ch</strong>enverwandlungsaufgabe interpretiert<br />

werden:<br />

Das Re<strong>ch</strong>teck mit den Seiten p und c ist<br />

inhaltsglei<strong>ch</strong> zum Kathetenquadrat über a.<br />

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33<br />

Das re<strong>ch</strong>twinklige Dreieck mit den Seiten 6, 8, 10 hat den Inkreisradius 2 und Umfang bzw.<br />

Flä<strong>ch</strong>eninhalt 24 stimmen überein.<br />

Das re<strong>ch</strong>twinklige Dreieck mit den Seiten 5, 12, 13 hat den Umfang bzw. Flä<strong>ch</strong>eninhalt 30.<br />

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34<br />

Beispiele zur Satzgruppe des Euklid<br />

a) Pythagoras:<br />

Aufgabe:<br />

Wie weit kann ein Beoba<strong>ch</strong>ter B sehen, der si<strong>ch</strong> h m über dem Meer befindet?<br />

Erdradius: 6367 km<br />

Für die Aussi<strong>ch</strong>tsweite d = BH gilt<br />

na<strong>ch</strong> Pythagoras (Variante: Tangentensatz):<br />

2<br />

2 2<br />

2<br />

d = ( r + h)<br />

− r = 2rh<br />

+ h<br />

2<br />

d = 2rh + h ≈ 2rh = 2r ⋅ h<br />

≈ 2⋅6367 ⋅ h ≈ 112⋅<br />

h<br />

h in m, d in km<br />

Der zweite Summand, der erhebli<strong>ch</strong> kleiner als<br />

der erste ist, kann verna<strong>ch</strong>lässigt werden.<br />

Beispiele: Höhe h Si<strong>ch</strong>tweite d<br />

Beoba<strong>ch</strong>ter am Meerufer 1.7 m ≈ 4.6 km<br />

Beoba<strong>ch</strong>ter am Meerufer (auf Zehenspitzen) 1.81 m ≈ 4.7 km<br />

Beoba<strong>ch</strong>ter auf Eiffelturmhöhe 0.3 km ≈ 61.8 km<br />

Vesuv 1.3 km ≈ 147 km<br />

2 km ≈ 160 km<br />

Flugzeug 6 km ≈ 276 km<br />

Apollo 11 (16.7.99) 200 km ≈ 1600 km<br />

Übungsaufgaben:<br />

a)<br />

Wie weit muss man über dem Meer aufsteigen, um d km (z.B. 50 km) weit sehen zu können ?<br />

b)<br />

Wie ho<strong>ch</strong> muss ein Leu<strong>ch</strong>tturm sein, der einen Rundblick von 15 km gestattet?<br />

c)<br />

In wel<strong>ch</strong>er Entfernung s sieht ein Beoba<strong>ch</strong>ter B auf<br />

einem S<strong>ch</strong>iff in der Höhe h2 einen Leu<strong>ch</strong>tturm L der<br />

Höhe h1 auftau<strong>ch</strong>en?<br />

Lösung: s = s + s ≈ 2rh<br />

+ 2rh<br />

= r ⋅ ( r + r )<br />

1 2<br />

1<br />

2<br />

2<br />

1<br />

2<br />

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35<br />

b) Höhensatz:<br />

Interpretation als Flä<strong>ch</strong>enverwandlungsaufgabe:<br />

Das Re<strong>ch</strong>teck mit den Seiten p und q ist<br />

inhaltsglei<strong>ch</strong> zum Höhenquadrat.<br />

Arithmetis<strong>ch</strong>es, geometris<strong>ch</strong>es und harmonis<strong>ch</strong>es Mittel<br />

p + q<br />

Arithmetis<strong>ch</strong>es Mittel m a<br />

=<br />

2<br />

Geometris<strong>ch</strong>es Mittel m g<br />

= pq<br />

Harmonis<strong>ch</strong>es Mittel<br />

m<br />

h<br />

2 pq<br />

=<br />

p + q<br />

Der Höhensatz besagt, dass die Höhe in einem re<strong>ch</strong>twinkligen Dreieck das geometris<strong>ch</strong>e<br />

Mittel der beiden Hypotenusen abs<strong>ch</strong>nitte ist. Da der Radius des Thales Kreises das<br />

arithmetis<strong>ch</strong>e Mittel der beiden Hypotenusen abs<strong>ch</strong>nitte ist, folgt unmittelbar:<br />

Das geometris<strong>ch</strong>e Mittel ist kleiner oder glei<strong>ch</strong> dem arithmetis<strong>ch</strong>en Mittel.<br />

Wä<strong>ch</strong>st eine Grösse im 1. Jahr um 21%, ans<strong>ch</strong>liessend im 2.Jahr um 44 %, so wä<strong>ch</strong>st sie<br />

jährli<strong>ch</strong> um 32%.<br />

Begründung:<br />

Dem Gesamtwa<strong>ch</strong>stum entspri<strong>ch</strong>t der Wa<strong>ch</strong>stumsfaktor r 2 = 1.21⋅1.44 = 1.32 2<br />

r ist also das geometris<strong>ch</strong>e Mittel der beiden Wa<strong>ch</strong>stumsfaktoren.<br />

Dem harmonis<strong>ch</strong>e Mittel von p und q entspri<strong>ch</strong>t geometris<strong>ch</strong> die Länge der Strecke CE.<br />

Na<strong>ch</strong>weis:<br />

Da die <strong>Dreiecke</strong> EDC und MCD ähnli<strong>ch</strong> sind gilt für das Verhältnis der entspre<strong>ch</strong>enden<br />

Strecken:<br />

2<br />

CD mg<br />

mg<br />

pq 2 pq<br />

=<br />

CD = = = = m<br />

1 h<br />

m m<br />

m 2<br />

⋅ ( p + q)<br />

p + q<br />

g<br />

a<br />

a<br />

Dazu ein Beispiel:<br />

Fährt man eine Strecke der Länge l mit der Ges<strong>ch</strong>windigkeit p und ans<strong>ch</strong>liessend eine Strecke<br />

glei<strong>ch</strong>er Länge mit der Ges<strong>ch</strong>windigkeit q, dann ist die Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittsges<strong>ch</strong>windigkeit das<br />

harmonis<strong>ch</strong>e Mittel von p und q.<br />

Zahlenbeispiel:<br />

p = 20 km/h, q = 30 km/h<br />

Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittsges<strong>ch</strong>windigkeit: 24 km/h.<br />

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36<br />

10. Ähnli<strong>ch</strong>keit am Kreis<br />

Sehnensatz:<br />

Zei<strong>ch</strong>net man dur<strong>ch</strong> einen Punkt innerhalb eines Kreises Sehnen, so sind die Re<strong>ch</strong>tecke aus<br />

den Sehnen inhaltsglei<strong>ch</strong>.<br />

Beweis:<br />

Die <strong>Dreiecke</strong> ∆APC und ∆DPB sind ähnli<strong>ch</strong><br />

Begründung:<br />

• Die Peripheriewinkel in B und C über dem<br />

Bogen AD sind glei<strong>ch</strong> gross<br />

• Die S<strong>ch</strong>eitelwinkel in P sind glei<strong>ch</strong> gross<br />

Aus der Ähnli<strong>ch</strong>keit folgt die Glei<strong>ch</strong>heit<br />

der Streckenverhältnisse:<br />

PA PC = und daraus die Behauptung<br />

PD PB<br />

PA⋅ PB = PC ⋅ PD .<br />

Der Höhensatz kann als Spezialfall des Sehnensatzes aufgefasst werden:<br />

Analog gilt der sogenannte<br />

Sekantensatz<br />

Zei<strong>ch</strong>net man dur<strong>ch</strong> einen Punkt ausserhalb eines Kreises Sekanten, so sind die Re<strong>ch</strong>tecke aus<br />

den Sekantenabs<strong>ch</strong>nitten inhaltsglei<strong>ch</strong>.<br />

Die <strong>Dreiecke</strong> ∆APD und ∆CPB sind ähnli<strong>ch</strong><br />

Begründung:<br />

- Die Peripheriewinkel in B und D über dem<br />

Bogen AC sind glei<strong>ch</strong> gross<br />

- Sie stimmen in α überein<br />

Aus der Ähnli<strong>ch</strong>keit folgt die Glei<strong>ch</strong>heit<br />

der Streckenverhältnisse:<br />

PA PC = und daraus die Behauptung<br />

PD PB<br />

PA⋅<br />

PB = PC ⋅ PD<br />

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37<br />

Tangentensatz:<br />

Zei<strong>ch</strong>net man dur<strong>ch</strong> einen Punkt ausserhalb eines Kreises eine Tangente und eine Sekante, so<br />

ist das Quadrat über dem Tangentenabs<strong>ch</strong>nitt inhaltsglei<strong>ch</strong> dem Re<strong>ch</strong>teck aus den<br />

Sekantenabs<strong>ch</strong>nitten.<br />

2<br />

PA ⋅ PB = PC<br />

Die <strong>Dreiecke</strong> ∆PAC und ∆PBC sind ähnli<strong>ch</strong><br />

Begründung:<br />

- Die Sehnen-Tangentenwinkel in B und C<br />

sind glei<strong>ch</strong> gross (siehe Bem.)<br />

- Sie stimmen im Winkel bei P überein<br />

Aus der Ähnli<strong>ch</strong>keit folgt die Glei<strong>ch</strong>heit<br />

der Streckenverhältnisse:<br />

PA PC = und daraus die Behauptung<br />

PD PB<br />

PA⋅<br />

PB = PC ⋅ PD<br />

PA PC = und daraus die Behauptung<br />

PC PB<br />

2<br />

PA ⋅ PB = PC<br />

Bem.:<br />

Der Kathetensatz kann als Spezialfall des<br />

Sekanten-Tangentensatzes aufgefasst werden<br />

Ergänzungen:<br />

Zu den Sehnen-Tangentenwinkeln:<br />

Addiert man in den Dreiecksecken alle Winkel<br />

so erhält man:<br />

2α ′ + 2β′ + 2γ ′ + α + β + γ = 540°<br />

also wegen der Winkelsumme im Dreieck:<br />

2α ′ + 2β′ + 2γ<br />

′ = 360° oder<br />

α′ + β′ + γ ′ = 180°<br />

Andrerseits gilt für die Winkelsumme bei A:<br />

α + β′ + γ ′ = 180° und daraus<br />

folgt α′ = α und analog β′ = β bzw. γ ′ = γ<br />

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